DE2937399C2

DE2937399C2 - Verfahren zum Herstellen eines Ausstattungsteiles für Fahrzeuge

Info

Publication number: DE2937399C2
Application number: DE2937399A
Authority: DE
Inventors: Ernst 8192 Geretsried Pelz
Original assignee: ERPE - Ernst Pelz - Vertriebs GmbH + Co - Verwaltungs KG, 8581 Vorbach
Current assignee: Empe-Werke Ernst Pelz & Co Kg 8192 Geretsrie GmbH
Priority date: 1979-09-15
Filing date: 1979-09-15
Publication date: 1987-03-12
Also published as: IT1132845B; FR2464859A1; IT8024662A0; ES495067A0; ES8205683A1; DE2937399A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Ausstattungsteiles für Fahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruches.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art, wie es in der DE-GM 19 80 540 beschrieben ist, wird ein Textiltuch bzw. Textilvlies, welches dort vorzugsweise aus Polyethylenterephthalat bestehen soll, mit einem Polyesterharz imprägniert. Hierzu ist offenbart, die Faservliesstoffe mit den vorkondensierten Harzen zu tränken und Trockenschritte zwischenzuschalten, so daß Nachteile sowohl hinsichtlich des notwendigen Verbrauches an Bindemittel als auch hinsichtlich der Kompliziertheit und des Zeitaufwandes des Verarbeitungsvorganges bzw. für den Verarbeitungsvorgang bestehen.
Ferner gehört es aufgrund der DE-OS 28 30 320 bereits zum Stand der Technik, Innenverteilungsteile Plattenformkörper aus Faservliesmatten dadurch herzustellen, daß diese mit Kunstharz besprüht und unter Wärme um 140°C und Druck formverpreßt werden. Diese Erzeugnisse vermögen nur einige der Bedingungen zu erfüllen, die an Ausstattungsteile für Fahrzeuge gestellt werden, wobei nämlich das Produkt eine große Oberflächenhärte, hohe Bruchfestigkeit, hohe Elastizität und Formtreue aufweisen, weiterhin ölfest und witterungsbeständig sein und nur geringste Mengen Feuchtigkeit aufnehmen soll. Die bekannten Ausstattungsteile versagen aber vor allem dann, wenn sie beispielsweise als Unterschutz an Fahrzeugen den mannigfaltigen Angriffen der Außenwelt ausgesetzt werden. Ihr geringes Gewicht, verbunden mit großer Korrosionsbeständigkeit und einem gewissen Wärmedämmungseffekt, sichern ihnen jedoch immer den Platz unter den Verkleidungsteilen allgemeiner Art. Nach Formpressen und Aushärten besitzen die Ausstattungsteile nach dem Stand der Technik eine Härte und Steifigkeit, die für die vorgesehenen Zwecke, bei denen keine besonderen Ansprüche gestellt werden, ausreicht, obwohl die Elastizität sehr gering ist. Vor allem aus Gründen der Beständigkeit und der Erleichterung bei der Montage für derartige Fahrzeugbauteile wird eine erhöhte Elastizität und Rückfederungskraft und außerdem für den Außeneinsatz große Oberflächenhärte, Ölfestigkeit und geringe Wasseraufnahme gefordert. Diesen erhöhten Anforderungen können die bekannten Fahrzeugausstattungsteile nicht genügen. Vielmehr zeigen sie doch ein unerwünscht hohes Wasseraufnahmevermögen und sind daher auch nicht für den Einbau in Bereichen geeignet, die größeren Feuchtigkeitseinflüssen ausgesetzt sind.
Weiterhin sind derartige Erzeugnisse aus der DE-OS 19 43 008 bekannt, wobei gemäß dieser Druckschrift eine Preßtemperatur von 120°C für ausreichend gehalten wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren dahingehend weiter zu bilden, daß eine erhebliche Kostenersparnis in den Anlagen zur Durchführung des Verfahrens erzielt werden kann und mittels des Verfahrens Fahrzeugausstattungsteile herstellbar sind, die neben einer guten Formstabilität eine wesentlich verbesserte Elastizität und Rückfederungskraft sowie eine hohe Beständigkeit bei Feuchtigkeitseinflüssen aufweisen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patentanspruches aufgeführten Merkmale gelöst.
Erfindungswesentlich ist es, daß in der beanspruchten Weise ein Gemisch aus drei unterschiedlichen Polymerharzen verwendet wird, nämlich bestehend aus den Polyesterfasern für das Faservlies, den Acrylfasern für das Polyestervlies und dem ungesättigten Polyesterharz als Bindemittel.
Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 eine für den Einsatz in eine Preßform vorbereitete Faservliesstoff-Doppellage; und
Fig. 2 ein fertiges Ausstattungsteil für die Randverkleidung eines Kraftfahrzeuges.
Die Fig. 1 zeigt zwei aufeinandergelegte Faservliese 11, 12, die jeweils aus Chemiefasern hergestellt sind, welche praktisch keine Wasseraufnahme haben. Im vorliegenden Fall sind die Faservliese 11, 12 aus einem Gemisch von 50% Polyesterfasern und 50% Acrylfasern hergestellt. Die beiden Faservlieslagen haben jeweils eine Dicke von 5 mm und ein Gewicht von 400 g pro m² Grundfläche und mm vorgesehener Enddicke.
Die beiden Faservlieslagen 11, 12 sind auf ihren einander zugewandten Flächen 13, 14 jeweils mit einem ungesättigten Polyesterharz 15 beschichtet. Auf jede Faservlieslage ist dazu eine Menge von 400 g pro m² Kunstharz-Bindemittel aufgetragen.
Die Fig. 2 zeigt ein aus dem in Fig. 1 dargestellten Ausgangsmaterial hergestelltes Verkleidungsteil 16, nämlich ein Innenverkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug. Dieses Teil hat eine Dicke von 2 mm und ist nach dem Auftrag des Polyesterharzes unter Einwirkung von Druck und Wärme geformt und verfestigt worden. Es hat ein Gewicht von 2 kg/m² und eine Biegefestigkeit von 8000 N/cm². Es ist unbrennbar und hat ein Wasseraufnahmevermögen von höchstens 5% seiner Masse. In belastungsfreiem Zustand zeigt es bei einer vierundzwanzigstündigen Erwärmung auf 90°C keine erkennbaren Veränderungen.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Ausstattungsteils 16 beginnt mit der Herstellung von Vliesstoffen aus Chemiefasern; die praktisch kein Wasseraufnahmevermögen haben, vorzugsweise aus einem Fasergemisch, das zu 50% aus Polyesterfasern und 50% Acrylfasern besteht. Diese Faservliese werden dann auf die erforderliche Rohgröße zugeschnitten und anschließend auf eine Fläche mit einem ungesättigten Polyesterharz beschichtet. Anschließend werden zwei Faservliese 11, 12 mit ihren mit dem Kunstharz beschichteten Flächen aufeinandergelegt und so in eine Preßform eingebracht. Danach werden die Vlieslagen unter einem Druck von 6-10 kg/cm² bei einer Erwärmung des Formwerkzeuges auf 100°-150°C formgepreßt und ausgehärtet. Das Polyesterharz 15 verteilt sich während des Preßvorgangs von der Auftragsfläche durch das gesamte Faservlies. Die Preßzeit ist umgekehrt abhängig vom Preßdruck und der Preßtemperatur und beträgt zwischen 6 und 1,5 Minuten.
Nach der Formgebung und Aushärtung kann das Ausstattungsteil zusätzlichen Bearbeitungsgängen unterzogen werden. So kann das Ausstattungsteil noch zugeschnitten, mit Ausnehmungen versehen, lackiert oder mit einer Folie, insbesondere mit einer Aluminiumfolie kaschiert werden. Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt natürlich mannigfache Abänderungen zu. Vor allem können die Ausstattungsteile eine beliebige Endform erhalten, wozu auch bei extremer Verformung nur ein einziger Preßschritt benötigt wird, da das Ausgangsmaterial nahezu beliebig weit verformt werden kann.

Claims

Verfahren zum Herstellen eines Ausstattungsteiles für Fahrzeuge, insbesondere eines dünnwandigen Verkleidungs- oder Abdeckteiles, bei dem zwei Faservliesstoffe jeweils einseitig mit einem aus ungesättigtem Polyesterharz bestehenden Bindemittel beschichtet, mit den beschichteten Flächen zusammengelegt und unter Wärmewirkung im Bereich um 140°C in einer Preßform über einen kurzen Zeitraum unter einem Preßdruck von 6 bis 10 kg/cm² zusammengepreßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der beiden Faservliesstoffe aus etwa 50% Acryl- und 50% Polyesterfasern besteht, daß jeder Faservliesstoff ein Gewicht von 200 bis 220 g/m² Grundfläche und mm Enddicke des Fertigerzeugnisses und eine Dicke von 1,5 bis 2 mm für 1 mm Enddicke des Fertigerzeugnisses hat, und daß die Menge des Polyester-Bindemittels 400 g/m² Grundfläche und mm Enddicke des Fertigerzeugnisses beträgt und das Fertigerzeugnis eine Enddicke von 1 bis 2,5 mm aufweist.