DE2935827B2 - Vorrichtung zum Ergänzen oder Austauschen von Blättern in Loseblattsammlunen - Google Patents
Vorrichtung zum Ergänzen oder Austauschen von Blättern in LoseblattsammlunenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ergänzen oder Austauschen von Blättern in Loseblattsammlungen (z. B. Gesetzessammlungen), die insbesondere in
wissenschaftlichen Bibliotheken oder größeren Anwalts-, Steuerberater- und Architektenbüros Anwendung findet, um die anfallenden Nachlieferungen
einzuarbeiten und veraltete Texte auszusondern.
Bislang wurde das Einsortieren der Nachlieferungen jeweils von Hand getätigt. Diese zeitaufwendige
Tätigkeit erfordert erhebliche Sorgfalt, die in der Praxis erfahrungsgemäß nicht immer eingehalten wird, was
z. B. im juristischen oder technischen Bereich zu schwerwiegenden Folgen führen kann, wenn auf diese
Weise veraltete Unterlagen benutzt werden.
Verfahren zum selektiven Transport und/oder zum Zuführen einzelner Blätter zu einer Sammelvorrichtung
sind aus anderen Anwendungsbereichen bekannt. Von der vorliegenden Erfindung unterscheiden sie sich
jedoch einerseits grundlegend dadurch, daß vom Zweck dieser Verfahren und Vorrichtungen her Blätter von
mehreren Stapeln einer Sammelstelle zugeführt werden.
Konstruktiv unterscheiden sie sich dadurch, daß entweder langsam arbeitende Verzögerungsrelais oder
Schieberegister Anwendung finden oder aber dadurch, daß eine technisch wesentlich aufwendigere Vomchtung benötigt wird, um dem Anspruch des von der
vorliegenden Erfindung sich stark unterscheidenden Anwendungsbereiches gerecht zu werden, der darin
besteht, daß mehrere zusätzliche Einlagen (z. B. für eine Brieffüllung) zu einer Primäreinlage praktisch gleichzei-Ki tig gewählt und hinzutransportiert werden können.
Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen ließen sich zudem wegen ihrer konstruktiv anders zusammengestellten und eingerichteten Transportvorrichtungen
für den der Erfindung zugrunde liegenden Zweck nicht verwenden, da hier nicht von verschiedenen Stapeln
jeweils ein Blatt einem Sammelstapel zugeführt werden soll, sondern vielmehr ein Stapel, der z.B. ein
komplettes Buch darstellt, durch neue Blätter, die aus einem weiteren Stapel (z. B. Ergänzungslieferung)
stammen, ergänzt wird (wobei gleichzeitig Blätter des ursprünglichen Stapeis ausgeschieden werden können).
Die Erfindung unterscheidet sich andererseits auch von einer Anlage, die dazu dient, aus einem vorgegebenen Stapel einzelne Schriftstücke auszusortieren, da
r> eine derartige Anlage im Gegensatz zu der Erfindung nicht in der Lage ist, die aussortierten Blätter durch
neue Blätter zu ersetzen oder Ergänzungsblätter einzufügen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, aus «ι einer vorhandenen Loseblattsammlung, deren einzelne
Blätter vorher vom Verlag oder vom Benutzer den Anforderungen des innerhalb der Erfindung eingesetzten Lesegerätes entsprechend gekennzeichnet wurden,
maschinell einzelne Seiten zu ersetzen bzw. neu zu i> verteilen oder auch nur einzelne Blätter zu entfernen
oder zusätzlich hinzuzufügen, wobei Fehlsortieren durch eine Kontrolleinrichtung ausgeschlossen wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs.
Diese Vorrichtung sieht vor, daß der Stapel, der neu sortiert werden soll, so in einem Behälter neben einem
weiteren Behälter, der die neu einzufügenden Blätter aufnimmt, angeordnet wird, daß bei beiden Stapeln über
Lesegeräte die jeweils obersten Blätter abgetastet 4> werden können (wobei vorauszusetzen ist, daß sämtliche Blätter in einer dem zu verwendenden Arbeitscomputer entsprechenden Weise gekennzeichnet sind) und
die von den Lesegeräten erzeugten Impulse einer Einrichtung (Arbeitscomputer) zugeführt werden, die
>o für die über und neben den Stapeln angebrachten Blatttransporteinrichtungen Steuersignale auslöst, die
den Abtastergebnissen und dem für die Stammlieferung und die Ergänzungslieferung vorliegenden Steuerprogramm entsprechen, so daß jeweils ein Blatt des alten
oder des Ergänzungsstapels zu einem ebenfalls in der Anlage angeordneten dritten Behälter transportiert
wird, der die erneuerte Blattsammlung aufnimmt oder in
einen vierten Behälter, der die veralteten Blätter sammelt, wobei bei den ersten drei Behältern mit einer
ω Meßeinrichtung versehene Hebevorrichtungen dafür sorgen, daß das oberste Blatt in der für die Lesegeräte
und den Zugriff der Transporteinrichtungen richtigen Höhe liegt und schließlich eine über dem Stapel der
erneuerten Sammlung befindliche Leseeinrichtung, die ebenfalls mit dem Arbeitscomputer verbunden ist, für
eine Kontrolle der neu zusammengestellten Sammlung sorgt, so daß bei Fehlern der Transport gestoppt
werden kann und über elektrische, optische oder
akustische Warnsignale eine Korrektur vorgenommen werden kann.
Je nach Programmbefehl kann soweit bewirkt ■verden, daß entweder ein altes Blatt aussortiert oder
daß es in einen neuen Stapel einsortiert wird oder daß mit dem Weitertransport alter Blätter gestoppt wird, so
daß ein neues Blatt oder mehrere neue Blätter der Nachlieferung einsortiert werden kennen, bis der
Programmbefehl den Transport der Blätter vom alten Stapel wieder freigibt, wobei sich diese Vorgänge so
lange wiederholen, bis nach Einsortieren sämtlicher neuer Blätter :jnd Hinzufügen sämtlicher noch einzusortierender
alter Blätter der Stapel der Neufassung komplett ist, so daß der so entstandene Stapel
abschließend Blatt für Blatt mittels der Transportvorrichtung und unter Kontrolle über ein weiteres
Lesegerät und den Computer durch Bilden eines neuen Blattstapels wieder in die richtige Blattreihenfolge
gebracht werden kann.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß statt einer Vieizahl von
Arbeitsstunden, die eine einzelne Arbeitskraft zum Auswechseln von in der Regel einigen hundert Seiten
bislang aufbringen mußte, nunmehr nur noch kürzeste Zeit benötigt wird. Aufgrund der sehr kurzen Wege, die
die einzelnen Blätter bei der maschinellen Gestaltung der Erfindung zu durchlaufen haben und der dabei
erzielten hohen Geschwindigkeiten des Transports, wird das Neusortieren einer Sammlung von 3000 - 4000
Seiten in weniger als einer Stunde zu bewerkstelligen m sein. Durch die Kontrollen einmal beim Sortieren selbst
über das Lesegerät über dem jeweiligen Stapel und das dem Computer eingegebene Programm und zum
zweiten Mal beim abschließenden Umwäzen, auch dort wieder über das Lesegerät, das Programm und den !■;
Computer, werden Fehlsortierungen sicher verhindert. Das Vorhandensein der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird aber vor allem künftig das bisher so häufige »Vergessen« des Einsortierens der Nachlieferungen
unterbinden und eine ständige Aktualität der Sammlungen gewährleisten.
Die Erfindung kann sich dabei eingeführter und bewährter elektronischer und mechanischer Bauteile
bedienen (Computerbaugruppen, Mikroprozessoren, Transport- und Trennwalzen, elektronische und/oder «
elektromagnetische Lesevorrichtungen, usw.), wie sie aus Buchbindemaschinen, Fotokopier- und Registriergeräten
bekannt sind. Die Verwendung dieser Bauteile erfolgt jedoch in einer neuartigen, bisher nicht
bekannten Kombination untereinander und für einen völlig neuen Zweck, für den bisher überhaupt noch
keine maschinellen Hilfsmittel zur Verfügung standen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung (F i g. B) dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben. Ein schematischer Funktionsplan ist in F i g. A aufgezeichnet.
Zur Aufnahme der Blätter sind im Rahmen des Gerätes vier Behälter (die in ihrer Größe auch nach den
in Frage kommenden Papierformaten verstellbar sein können) angeordnet t>o
Behälter 1 nimmt die aussortierten alten Blätter auf.
Behälter 2 enthält d'.e Loseblattsammlung in ihrem
jeweiligen alten Bestand
Behälter 3 dient der Aufnahme der Neufassung.
In Behälter 4 befindet sich zunächst die Ergänzungslieferung und nach dem abschließenden Umwälzen die
Neufassung in der richtigen Blattreihenfolge.
Die Behälter 2, 3, 4 sind mit Hebevorrichtungen 6 versehen, die z. B. gekoppelt mit einer Lichtschranke 9
dafür sorgen, daß ständig das oberste Blatt direkt unter der Transportvorrichtung — hier z. B. eine Walze 5,
möglich aber auch z. B. Saugnäpfe, Transportbänder, Greifer usw. — liegt oder dafür, daß sich der Stapel
soweit senkt, daß neue Blätter aufgenommen werden können.
Der Behälter 4 enthält eine Stabmechanik 11 und einen Papierrüttler 12, so daß die Blätter der richtig
geordneten Neufassung sauber aufeinanderliegen und ohne Schwierigkeiten wieder in das Buch eingeordnet
werden können.
An den Behältern 2, 3, 4 befinden sich des weiteren jeweils an der linken Seite ganz oben Vorrichtungen, die
verhindern, daß bei einem Transportvorgang mehr als ein Blatt transportiert wird, z. B. zwei gegenläufige
Walzen 7.
Neben den Transportvorrichtungen befinden sich Lesegeräte 8 die die Kennzeichnung des oben auf dem
Stapel liegenden Blattes an einen Computer 10 weiterleiten.
Dieser Computer wird über ein der Nachlieferung entsprechendes Programm gesteuert und gibt nach
Vergleich mit den von den Lesegeräten empfangenen Signalen folgende Funktionsbefehle:
a) Aussortieren eines veralteten Blattes aus Behälter 2 in die Ablage == Behälter 1
Drehen der Transportwalze über Behälter 2 im Uhrzeigersinn und Sperren der übrigen Transportwalzen
=Transport von 2 nach 1.
b) Übernahme eines Blattes der alten in die neue Fassung: Drehen der Transportwalze über Behälter
2 dem Uhrzeigersinn entgegen und Sperren der übrigen Transportwalzen = Transport von 2 nach 3.
c) Übernahme eines Blattes der Ergänzungslieferung in die neue Fassung:
aa) Sperren der Transportwalze über Behälter 2
und 3
bb) Drehen der Transportwalze über Behälter 4 im Uhrzeigersinn =Transport von 4 nach 3.
bb) Drehen der Transportwalze über Behälter 4 im Uhrzeigersinn =Transport von 4 nach 3.
d) Transport Blatt für Blatt von Behälter 3 nach Behälter 4 (sobald die Neufassung in Behälter 3
komplett ist): Drehen der Transportwalze über Behälter 3 dem Uhrzeigersinn entgegen und
Sperren der übrigen Transportwalzen=Transport von 3 nach 4
Bei Fehlen eines Blattes oder Doppeltrar.sport wird dies über Lesegeräte und Computer an optische und
akustische Warnsignale gemeldet, so daß eine sofortige Korrektur per Hand vorgenommen werden kann. Das
Gerät stoppt in einem derartigen Fall sämtliche Transportfunktionen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- PatentanspruchVorrichtung zum Ergänzen oder Austauschen von Blättern in Loseblattsammlungen, z.B. Gesetzessammlungen, mit Lesegeräten zum Abtasten der mit Kennzeichen versehenen Blätter und einer Einrichtung zum Erzeugen eines Steuersignals für Blatttransporteinrichtungen aufgrund des Abtasterergebnisses, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:a) die Vorrichtung weist vier nebeneinanderliegende Behälter (1, 2, 3, 4) auf, von denen der erste Behälter (1) der Aufnahme der aussortierten alten Blätter dient, der zweite (2) die Loseblattsammlungen in ihrem alten Stand enthält, der dritte (3) die erneuerte Sammlung aufnimmt und sich in dem vierten (4) die Ergänzungs- und Austauschblätter befinden,b) die Behälter (2,3,4), die nicht der Aufnahme der alten aussortierten Blätter dienen, weisen an ihrem Boden Hebevorrichtungen (6) und an ihrer oberen Öffnung mit ihnen verbundene Meßeinrichtungen (9) zum Verschieben des Stapels derart auf, daß das jeweils oberste Blatt in den Bereich einer Blatttransporteinrichtung (z.B. Walze 5) gelangt,c) über den Behältern nach b) (2,3,4) befindet sich eine Lesevorrichtung (8) zum Abtasten des Kennzeichens auf dem obersten Blatt,d) die Abtastsignale werden einem Computer (10) übermittelt, der aufgrund eines der Nachlieferung entsprechenden Programms weiterhin gültige Blätter aus dem zweiten Behälter (2) in den dritten Behälter (3), veraltete Blätter in den Ablagebehälter (1) und im letzten Fall ggf. Ergänzungs- oder Austauschblätter aus dem vierten Behälter (4) in den dritten Behälter (3) transportiert, bei Fehlen eines Blattes, Doppeloder Fehltransport dagegen ein Warnsignal auslöst und den Transport stoppt.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792935827 DE2935827C3 (de) | 1979-09-03 | 1979-09-03 | Vorrichtung zum Ergänzen oder Austauschen von Blättern in Loseblattsammlungen |
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DE2935827A1 DE2935827A1 (de) | 1981-03-12 |
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Family
ID=6080101
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE2935827C3 (de) |
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Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2253598A1 (de) * | 1971-11-02 | 1973-05-03 | Smithe Machine Co Inc F L | Verfahren und vorrichtung zum selektiven zufuehren von einlagen, z.b. fuer postsendungen |
-
1979
- 1979-09-03 DE DE19792935827 patent/DE2935827C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2935827A1 (de) | 1981-03-12 |
DE2935827C3 (de) | 1982-05-06 |
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