-
Verfahren und Vorrichtung zum Arbeiten auf
-
schützenlosen Webmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren
und Vorrichtungen zum Arbeiten auf schützenlosen Webmaschinen.
-
Die ständig steigenden Anforderungen bei der Herstellung von Weberzeugnissen
werfen eine große Zahl von Problemen auf. Dies gilt sowohl hinsichtlich höherer
Arbeitsgeschwindigkeiten als auch bezüglich der QualitäJc der Ware, weiterhin auch
im Hinblick auf die Bedienung der Maschinen. In besonderem Maße ergeben sich Schwierigkeiten
beim zweibahnigen Weben, d.h. beider gleichzeitigen Herstellung zweier Gewebe auf
einer Webmaschine in einem Arbeitsprozeß. Außer für das gleichzeitige Weben von
Flachgeweben trifft dies namentlich auch für Florgewebe zu, z.B Plüsch oder Samt.
-
Ziel der Erfindung ist es, im Hinblick auf das vorstehend Gesagte
bestehenden Unzulänglichkeiten und Nachteilen Rechnung zu tragen und Wege zu deren
Überwindung zu weisen. Dazu gehört es, im Zusammenhang mit Unterbrechungen des Webvorganges
auftretende unerwünschte Erscheinungen, namentlich Fehler in der Ware wie Streifen,
Stand- oder Ansatzstellen u.dgl., so weit wie möglich zu vermeiden, und zwar auch
bei erhöhten Arbeitsgeschwindigkeiten. Es wird angestrebt, dabei auch unterschiedliche
Warenarten oder Warenqualitäten berücksichtigen zu können. Mit der Erfindung sollen
ferner geeignete Vorrichtungen geschaffen werden, mit denen sich die einzelnen Vorgänge
günstig durchführen lassen. Besondere Aufmerksamkeit soll auch der Schußfadendarbietung
und der Ausbildung und Anordnung von zur Schußfadenbeeinflussung dienenden Elementen
geschenkt werden. Außerdem soll eine Möglichkeit gefunden werden, Verluste an Fadenmaterial
gering zu halten. Weitere mit alledem im Zusammenhang stehende Probleme, mit denen
sich die Erfindung befaßt, ergeben sich aus der jeweiligen Erläuterung der aufgezeigten
Lösung.
-
Es ist eine schützenlose Webmaschine bekannt (DE-OS 25 40 929), bei
der ein drahtförmiger Fadenführer und ein Fadenmesser an der sich bewegenden Weblade
befestigt sind. Deni Fadenführer ist ein beweglicher, ebenfalls drahtf8rmiger Finger
zugeordnet, der auf einer an der Weblade befindlichen, hin und her drehbaren Welle
so gelagert ist, daß er zwei verschiedene
Positionen einnehmen
kann. Die eine Position entspricht dem normalen Weben, während die andere Position
dazu dienen soll, einen Schußfaden vom Fadenführer abzuheben und aus dem Bereich
des Messers zu bringen, derart, daß der Schußfaden in einer solchen Lage nicht von
der Klemmschere erfaßt wird.
-
Würde der Schußfaden geschnitten und gekemmt, -verlöre die Klemmschere
den Schußfaden, weil beim nächsten Zyklus (Leerschuß), weil die Schere und Klemme
geöffnet wird. Der Schußfaden darf somit nicht geschnitten werden, weil eine dauerhafte
Klemmung über mehr als einen Zyklus fehlt. Eine solche Ausführung kann einzig und
allein für eine Maschine zum einbahnigen Weben in Betracht gezogen werden. Eine
doppelte Anordnung des drahtförmigen Fadenführers und des ebenfalls drahtförmigen
Fingers übereinander wäre unmöglich, weil dann die unteren Teile in die Bahn des
oberen Eintragorgans kommen würden. Außerdem wäre eine doppelte Anordnung der Fadenmesser
nicht unterzubringen. Weiterhin ist zu berüc3csichtigen, daß die gesamte Einrichtung
mit derWeblade hin und her geht, so daß Schwingungen der drahtförmigen Teile unvermeidlich
sind, insbesondere bei höheren Drehzahlen.
-
Um bei Doppelfach- bzw. Doppelbahn-Webmaschinen bei Unterbrechungen
des Webvorganges nachteilige Erscheinungen so weit wie möglich zu verhindern, sieht
die Erfindung die im Anspruch 1 angegebenen Schritte vor Es hat sich gezeigt, daß
dadurch auch bei höheren Arbeitsgeschwindigkeiten einer schützenlosen Webmaschine
zur gleichzeitigen Herstellung zweier Gewebe übereinander ein Weiterweben nach einer
Unterbrechung des Webvorganges in besonders günstiger Weise bewirkt werden kann,und
daß nachteilige Auswirkungen auf die Ware zumindest weitgehend ausgeschlossen werden.
Ein
solches Verfahren ist durchführbar, ohne daß die Gefahr einer
gegenseitigen Beeinträchtigung der für die Herstellung der beiden Gewebe übereinander
benötigten Fäden und Teile besteht.
-
Es kann empfehlenswert sein, das Fachbildeaggregat bzw. einen Teil
desselben, etwa einen Kartenzylinder, zurückzustellen, ohne daß die Schäfte oder
diesen in der Funktion vergleichbare Teile bewegt werden. Dadurch wird beim Zurückstellen
eine Einwirkung auf Kett- und/oder Polfäden vermieden, was bei empfindlichen Artikeln
von besonderem Vorteil ist, um Qualitätseinbußen zu vermeiden.
-
Weiterhin kann es je nach der Art der herzustellenden Ware und/oder
der Größe der Zurückstellung günstig sein, wenigstens eine der vorhandenen, die
am Webvorgang beteiligten Fäden beeinflussenden Einrichtungen (Fadenregulatoren,
Farbwähler u.dgl.) zurückzuorientieren, bevor ein oder mehrere Arbeitszyklen ohne
Schußfadeneintrag erfolgen. Um eine übermäßige Beanspruchung von Kett- und/oder
Polfäden zu vermeiden, kann es von Vorteil sein, einen Kett- undtder Polfaden.
-
regulator nur bei einer einen Arbeitszyklus überschreitenden Zurückstellung
des Fachbildeaggregats zurückzuorientieren.
-
In geeigneter Weise kann dabei dafür gesorgt werden, freiwerdende
Fadenlängen aufzunehmen.
-
In den meisten Fällen wird es sich empfehlen, einen Schußfadenregulator
bei jeder Zurückstellung des Fachbildeaggregats entsprechend zurückzuorientieren
Die
Erfindung sieht weiterhin in Ausgestaltung des Verfahrens vor, daß die Webmaschine
in einer Position zum Stillstand gebracht wird, in der eine Wiederherstellung eines
gebrochenen Kett- oder Polfadens sowie die Zurückstellung des Fachbildeaggregats
vorgenommen und ein erneuter Anlauf der Webmaschine bewirkt werden kann. Ein solches
Abstellen geschieht vorteilhaft unter Berücksichtigung der Drehzahl der Webmaschine
beim Arbeiten und der Bindung des Gewebes.
-
Dies kann automatisch erfolgen, und zwar auch unter Verwendung eines
vorgegebenen Programms sowie ggfs. gemessener Werte Eine vorteilhafte Vorrichtung
zur Durchführung des erläuterten Verfahrens kennzeichnet sich durch die im Anspruch
9 angegebenen Merkmale. Eine solche Vorrichtung ist einfach ausgebildet, läßt sich
bei verhältnismäßig geringem Raumbedarf gut unterbringen, ist unabhängig von sonstigen
speziellen Einzelheiten der Webmaschine, z.B. von der Art der Erzeugung der Bewegung
des Webeblattes, und zeichnet sich durch eine sichere Funktion aus.
-
Zweckmäßig ist die Darbieteeinrichtung in einer die Schußfäden unbeeiflußt
lassenden Position arretierbar. Dazu kann insbesondere eine mittels Elektromagneten
zu betätigende "lociereinrichtung oder auch eine mechanische Arretierl3ng vorgesehen
sein, vornehmlich mit einem Anschlag, der in den Weg eines Darbieteorgans oder eines
damit verbundenen Teiles bringbar ist.
-
Eine vorteilhafte Ausbildung einer Vorrichtung zur Schußfadenbeeinflussung,
die für das Aussetzen des Darbietevorganges im Zusammenhang mit dem angegebenen
Verfahren besonders geeignet ist, der darüber hinaus aber auch selbständige Bedeutung
zukommt, kennzeichnet sich dadurch, daß in einem Gehäuse.
-
Rahmen od.dgl. ein aus einer zurückgezogenen Position (Ruheposition)
in eine vorgeschobene Position (Wirkposition) und umgekehrt bewegbarer Fadenvorleger
sowie ein aus einer unteren Position (Ruheposition) in eine obere Position (Wirkposition)
und umgekehrt bewegbarer Fadenheber angeordnet sind, die nach einem vorgebbaren
Bewegungsgesetz steuerbar sind.
-
Für das zweibahnige Weben ist diese Vorrichtung zur gleichzeitigen
Beeinflussung zweier Schußfäden ausgebildet. Sie kann ohne weiteres auch für einbahniges
Weben eingerichtet und mit Vorteil verwendbar sein. Eine solche Vorrichtung zeichnet
sich durch kompakten Aufbau und günstige Bewegungsmöglichkeiten ihrer Organe aus
und läßt sich bei schützenlosen Webmaschinen verschiedener Bauarten ohne Schwierigkeiten
verwenden.
-
Beim Weben auf schützenlosen Webmaschinen mit gegenläufig bewegbaren
Eintragorganen besteht eine vorteilhafte Methode für das Eintragen des Schußfadens
in der sog. Spitzenlibergabe nach dem Dewas-Prinzip. Dabei wird der Schußfaden von
einem Zubringergreifer erfaßt und in das Webfach eingetragen, wo er von einem Abnehmergreifer
übernommen wird, der die weitere Bewegung des Schußfadens übernimmt. Der Schußfaden
wird jeweils
in der Nähe der Warenkante geschnitten, so daß beim
Eintragvorgang ein loser Endteil vorhanden ist, der mit den Greifern durch das Webfach
bis zur anderen Seite hindurehgeführt werden muß. Dieses lose Ende ist zumindest
weitgehend verloren, so daß seine Länge möglichst klein zu halten ist. Die Erfüllung
dieser Forderung bereitet jedoch erhebliche Schwierigkeiten, u.a. auch wegen der
Anordnung der erforderlichen Organe zur Beeinflussung des Schußfadens, so beim Vorlegen
in die Bahn des Greifers. Die Unterbringung der einzelnen Teile und der benötigte
Raum für deren Bewegungen lassen es bei bekannten Ausführungen nicht zu, eine bestimmte
Länge des lose bleibenden Schußfadenendes zu unterschreiten. Dies alles gilt in
besonderem Maße beim zweibahnigen Weben, also bei der gleichzeitigen Herstellung
zweier Gewebe übereinander auf einer Webmaschine mit einem Anschlagorgan.
-
Bei bekannten Ausführungen ist vielfach ein Fadendrücker od.dgl. vorhanden,
der den abzuschneidenden Schußfaden in das geöffnete Maul einer Schere legt. Das
Schneiden erfolgt überlicherweise, nachdem der Schußfaden dem Eintragorgan vorgelegt
worden ist. Geschieht das Abschneiden des vorgelegten Schußfadens, bevor der Schußfaden
durch die Klemmeinrichtung des Zubringergreifers erfaßt ist, kann das abgeschnittene
Ende des vorgelegten Schußfadens dadurch festgehalten werden, daß es mittels eines
Drüc]cers od.dgl. in den Bereich einer Saugluftdüse gebracht wird.
-
Dies läßt sich dadurch erreichen, daß der Schußfaden gescilnitten
wird, während er sich in einer Lage außerhalb der Bahn des Zubringergreifers befindet
und dabei vom Faden auge über eine Einwirkstelle von Saugluft und die Abschneidestelle
zur Warenkante verläuft, und daß der geschnittene Schußfaden in die Bahn des Zubringergreifers
gebracht wird, wobei die dazu benötigte Fadenlänge durch Nachziehen des freien Endteiles
des Schußfadens gewonnen wird.
-
Auf diese Weise ist es möglich, den Faden dann zu schneiden, wenn
er zwischen dem Fadenauge und der Schere bzw. der Warenkante eine kurze oder sogar
die kürzestmögliche Länge hat.
-
Dadurch ergibt sich auch ein entsprechend kurzes loses Ende nach dem
Erfassen des Schußfadens durch den Zubringergreifer, so daß auch der Verlust an
Fadenmaterial wesentlich verringert wird. Außerdem ergibt sich dadurch, daß die
zum Vorlegen des Fadens benötigte Faden länge durch Nachziehen des freien Endteiles
gewonnen wird, eine weitere Verkürzung. Das Nachziehen des abgeschnittenen Endteiles
des Schußfadens ist durch über winden der den Endteil haltenden Saugluftwirkung
ohne weiteres möglich. Bei alledem wird der Faden ohne die Gefahr einer Verletzung
behandelt. Das erläuterte Verfahren ist mit besonderem Vorteil bei zweibahnigem
Weben, also bei der Herstellung zweier Gewebe übereinander, anwendbar, obgleich
auch sein Einsatz beim einbahnigen Weben von Nutzen sein kann.
-
Eine vorteilhafte Ausführung einer Vorrichtung zur Durchführung des
erläuterten Verfahrens ist im Anspruch 30 angegeben.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden Erläuterung von Ausführungsbeispielen, aus der zugehörigen
Zeichnung sowie aus den Ansprüchen. Es zeigen: Fig. 1 eine Einrichtung zur Durchführung
eines Verfahrens zur Beeinflussung des Webvorganges, Fig. 2 eine Ausführung einer
Vorrichtung zur Schußfadenbeeinflussung, Fig, 3 einen Schnitt nach der Linie III
- III in Fig. 2, Fig, 4 eine Stirnansicht in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 2,
wobei der Deutlichkeit halber einige Teile weggelassen sind.
-
Fig. 5 eine andere Ausführung einer Vorrichtung zur Schußfadenbeeinflussung
in vereinfachter Teilansicht, Fig. 6 eine Vorrichtung zur Beeinflussung einer Kett-
bzw.
-
Polfaden-Lieferwalze und Fig. 7 eine Einzelheit zu Fig. 6 in Ansicht
in größerem Maßstab.
-
Unter Verzicht auf die Wiedergabe an sich bekannter Elemente und Teile
einer Webmaschine läßt Fig. 1 in weitgehend schematischer und auseinandergezogener
Darstellung u.a. folgendes erkennen. einen Hauptantriebsmotor 1, der eine Webmaschinenhauptwelle
oder
Kurbelwelle 2 dreht, ggfs. unter Zwischenschaltung eines nicht gezeigten Getriebes,
eine von der Kurbelwelle 2 aus hin und her bewegliche Weblade 3 mit Webeblatt 4,
ein der Webmaschine zugeordnetes Fachbildeaggregat, hier in Form einer Schaftmaschine
5 mit Webschäften 6, einen der Schaftmaschine zugeordneten eigenen Antriebs- bzw.
Rücklaufmotor 7, die Bildung eines Gewebes mit einem geöffneten Webfach 8, Anschlagstelle
9 des Webeblattes 4, fertigem Gewebe 10 mit Warenkante 11, eine im Arbeitstakt der
Webmaschine durch eine geeignete Einrichtung 12 zu betätigende Schußfadenschere
13, einen Zubringergreifer 14, dem an der anderen Seite ein nicht dargestellter
Abnehmergreifer entspricht, wobei beide Greifer an Greiferstangen gegenläufig in
ein geöffnetes Webfach hinein und aus diesem heraus bewegbar sind, namentlich für
einen Schußeintrag nach dem Dewas-Prinzip (Spitzenübergabe, Stumpfeintrag), wobei
die Greiferstangen insbesondere durch ortsfeste Führungen geführt sind und einen
geeigneten, vom Webmaschinenantrieb abgeleiteten Antrieb haben, weiterhin eine ortsfest
gehaltene Vorratsspule 15 für den Schußfaden S und einen zwischen dieser und einem
feststehenden Fadenführer 16 od.dgl. angeordneten Schußfadenwächter 17. Dieser kann
in der jeweils erforderlichen Weise eingestellt sein.
-
Eine Luftdüse 18 mit einem Saugluftanschluß dient zum Festhalten des
Endes eines von der Schere 13 geschnittenen Schußfadens. Mit der Ziffer 20 ist eine
Darbieteeinrichtung mit einem Vorlegeorgan 19 geeigneter Ausbildung bezeichnet,
wobei
das letztere mittels steuerbaren Antriebs aus einer strichpunktiert
gezeichneten rückwärtigen Position 19V, in der keine Beeinflussung eines Schußfadens
stattfindet, in eine ausgezogen gezeichnete vorgeschobene Position, in welcher der
Schußfaden dem Zubringergreifer 14 dargeboten ist, und umgekehrt bewegbar ist. Eine
vorteilhafte Ausführung einer solchen Darbieteeinrichtung wird weiter unten noch
im einzelnen erläutert werden. Wird das Vorlegeorgan 19 index zurückgezogenen Position
19' gehalten, während sich der Zubringergreifer 44 in das Webfach 8 hineinbewegt,
so wird kein Schußfaden vorgelegt, d.h. der Zubringergreifer geht ohne Schußfaden
in das Gewebe hinein Der Übersichtlichkeit halber sind in Fig 1 die Teile jeweils
nur einmal wiedergegeben. Da es sich um zweibahniges Weben handelt, sind die entsprechenden
Elemente (u.a. Greiferpaare, Darbieteorgane usw.) doppelt zu denken.
-
Mit der Ziffer 21 ist eine Polfaden-Regulatorwalze bezeichnet, die
vorn einem mit einem Doppelstrich G wiedergegebenen Getriebezug (Wellen, Zahnräder,
Riemen od.dgl.) über ein Getriebe 22 und eine Welle 23 gedreht werden kann.
-
Von dem Getriebezug G aus ist ferner eine Schußregulatorwalm ze 24
drehend antreibbar. Abweichend von der Darstellung kann in der die Bewegung übertragenden
Welle 25 auch eine wahlweise aus- und einrückbare Kupplung vorgesehen sein.
-
Zwischen dem Webmaschinenmotor 1 und dem Getriebe zug G besteht eine
aufhebbare Antriebsverbindung mit einer aus- und einrückbaren Kupplung 26, die als
Festpunkt-Kupplung ausgebildet ist. Dies bedeutet, daß sich beim Wiedereinrücken
der gelösten Kupplung wieder eine genau definierte Position beider Kupplungshälften
und damit auch der mit diesen verbundenen Teile relativ zueinander ergibt.
-
Die Kupplung 26 bzw. eine Betätigungseinrichtung 27 für dieselbe ist
in vorgebbarer Weise fernsteuerbar. Mit der Ziffer 28 ist strichpunktiert eine Verbindung
zwischen der z.B. elektromagnetisch arbeitenden Betätigungseinrichtung 27 und einer
Einrichtung 38 bezeichnet, die Steuer- und Betätigungselemente, ggfs. auch einen
Programmgeber od.dgl. enthält. Mit dieser Einrichtung 38 ist außerdem der Motor
7 der Schaftmaschine 5 durch eine Leitung 29, die Darbieteeinrichtung 20 durch eine
Leitung 30, der Schußfadenwächter 17 durch eine Leitung 31, der Hauptmotor 1 durch
eine Leitung 32 verbunden, und es sind daran auch schematisch angedeutete Kettfadenwächter
33 und Polfadenwächter 34 über Leitungen 35 und 36 angeschlossen.
-
Nachstehend wird die Arbeitsweise bei einer Unterbrechung und Fortführung
eines Webvorganges im einzelnen erläutert. Auch wenn dabei der Einfachheit wegen
nur von einem Schußfaden etc. gesprochen wird, so gilt das Gesagte grundsätzlich
für zwei Schußfäden, zwei Greiferpaare, zwei Gewebe usw.
-
Wenn die Webmaschine aus einem normalen Webvorgang heraus zum Stillstand
gekommen ist, z.B. durch den Bruch eines Pol-- oder Kettfadens und damit verbundenem
Ansprechen eines Fachenwächters 33 bzw. 34, drückt der Weber vor dem Anstellen der
Webmaschine einen Signalgeber in der Einrichtung 38, z.B. eine Taste U. Dadurch
werden folgende Vorgänge ausgelöst und vollzogen. Die Kupplung 26 wird ausgerückt
(Hauptmotor 1 ist bereits ausgeschaltet), der Antriebsmotor 7 für den Rücklauf der
Schaftmaschine 5 wird eingeschaltet und stellt die Schaftmaschine um einen Arbeitszyklus
zurück. Weil die Schaftmaschine 5 über eine Welle 37 mit dem Getriebezug G verbunden
ist, über den sie beim normalen Weben vom Hauptmotor 1 aus angetrieben wird, wird
auch der Getriebezug G angetrieben, und zwar in umgekehrter Richtung wie beim normalen
Weben. Dadurch werden die Walze 21 des Polfaden.Regulators und die Walze 24 des
Schußfadenregulators um den entsprechenden Betrag zurückorientiert.
-
Je nach dem gewählten Programm kann die Zurückbewegung der genannten
Teile um den Betrag eines oder mehrerer Arbeitszyklen erfolgen. Hiernach wird der
Rücklaufmotor 7 der Schaftmaschine 5 automatisch ausgeschaltet und die Kupplung
26 wieder eingerückt. Während der erläuterten Vorgänge wurde automatisch oder ggfs.
auch von Hand die Darbieteeinrichtung 20 so beeinflußt, daß das Vorlegeorgan 19
für einen Zyklus (ggfs. auch für mehrere Arbeitszyklen) in der unwirksamen Position
19' verbleibt, wenn der Weber nun mitteils einer Taste E od.dgl. die Webmaschine
für das Weiterweben
anstellt. Die Greifer dringen in das Webfach
ein, ohne einen Schußfaden mitzunehmen. Erst wenn das Vorlegeorgan 19 wieder freigegeben
ist, im einfachsten Fall nach einem Arbeitszyklus, wird wieder ein Schußfaden eingetragen.
Es läuft dann der normale Webvorgang weiter. Durch die erläuterte Aussetzung eines
Schußfadeneintrages und trotzdem erfolgender Bewegung aller Webmaschinenteile wird
gewährleistet, daß die Webmaschine wieder die richtige Geschwindigkeit erreicht
hat, wenn der erste neu eingetragene Schußfaden angeschlagen wird.
-
Alle Schußfäden, Florschenkel usw. werden somit beim Wiederanlauf
unter den gleichen Bedingungen wie vor dem Stillstand angeschlagen, wodurch Streifen
oder ähnliche Fehler in der Ware sicher vermieden werden. Mit dem Buchstaben T ist
eine Einrichtetaste (Tipp-Betrieb) und mit dem Buchstaben N eine Taste für "Not-Halt"
bezeichnet.
-
Ist das Stillsetzen der Webmaschine auf einen Kett- oder Polfadenbruch
zurückzuführen, so kann dieser ohne Schwierigkeiten beim Stillstand behoben werden.
Vorteilhaft wird die Webmaschine nach einem Abstellkommando in einer Position zum
Stillstand gberacht, etwa mit Hilfe einer geeigneten Bremse oder sonstiger Steuermittel,
daß unmittelbar anschließend alle gewünschten Vorgänge ausgeführt werden können.
-
Während der Unterbrechung der Schußfaden-Darbietung wird ungeachtet
dessen die Schere 13 für beide Schußfäden betätigt.
-
Es sind also keine besonderen Maßnahmen notwendig, um die Schere unwirksam
zu machen oder den jeweils nicht darzubietenden Schußfaden aus dem Bereich der Schere
zu bewegen. Der Endteil des abgeschnittenen Fadens wird bis zum nächsten Eintragvorgang
von der Saugluftdüse 18 festgehalten.
-
Abweichend von dem erläuterten Ablauf kann eine Rückstellung der Schaftmaschine
od,dgl. und ein Aussetzen der Schußfaden-Darbietung um mehrere Arbeitszyklen und
auch aus anderen Gründen als aus einem Kett- oder Polfadenbruch erfolgen, beispielsweise
bei einem sog. Schußsuchvorgang. Ungeachtet des Grundes der mehrfachen Zurückstellung
kann es dabei angezeigt sein, die Walze 21 des Polregulators erst dann zurückzuorientieren,
wenn eine Rückstellung um mehr als einen Arbeitszyklus erfolgt. Dies kann u.a. durch
geeignete Ausbildung des Getriebes 22 erreicht werden Eine vorteilhafte Ausbildung
dazu wird weiter unten noch erläutert. Eine solche Einrichtung kann auch dazu dienen,
bei einer Zurückstellung des Fachbildeaggregats um nur einen Arbeitszyklus die Walze
21 des Polregulators ohne Verstellung zu lassen.
-
Das Fachbildeaggregat, etwa eine Schaftmaschine 5, kann so ausgebildet
sein, daß mittels des Rückstellmotors 7 zwar ein Teil des Aggregats, etwa dessen
Kartenzylinder, zurückgestellt wird, während die Schäfte selbst in ihrer Lage verbleiben,
so daß die mit sehnen in Verbindung stehenden Fäden eine Bewegung erfahren.
-
In den Fig. 2 und 3 ist eine Vorrichtung 20 zur Schußfadenbeeinflussung
teils schematisch dargestellt, die sich zwischen rohrförmigen Fadenaugen 16 und
einer in der Nähe der Warenkante 11 befindlichen doppelten Schußfaden-Schere 13
(vgl.
-
Fig. 4) befindet und auf einem feststehenden Teil 40 (Fig.3) einer
schützenlosen Webmaschine angeordnet ist. In einem Gestell oder Gehäuse 41 dieser
Vorrichtung 20 sind auf zwei parallelen Achsen 42 und 43 zwei Hebel 44 und 45 schwenkbar
gelagert, die Teile eines Parallelkurbelgetriebes bilden, dessen Koppel 46 mit den
Hebeln durch Drehzapfen 47 gelenkig verbunden ist. Die Koppel ist Teil eines Fadenvorlegers
19 und weist außer dem im wesentlichen horizontal verlaufenden Teil 46a einen im
w,esentlichen vertikal gerichteten Schenkel 46b auf, der mit zwei Langlöchern 48
zur einstellbaren Befestigung von zwei parallelen Ansätzen 19a und 19b versehen
ist. Die letzteren haben jeweils stirnseitig eine winkelförmige Ausnehmung 50, die
einen Schußfaden S1 bzw. S2 so aufnehmen kann, daß dieser eine definierte Position
erhält.
-
Die Vorrichtung weist außerdem zwei übereinander angeordnete Fadenheber
51 und 52 auf, die von Parallelkurbeln 53 und 54 gebildet werden, welche auf im
Gehäuse 41 angeordneten Achsen 55 und 56 schwenkbar gelagert und durch eine Koppel
57 über Gelenkzapfen 58 miteinander verbunden sind. Die Fadenheber 51, 52 sind an
ihren vorderen Enden mit Ausnehmungen zur Aufnahme der Schußfäden S1, S2 versehen.
-
Im Gehäuse 41 ist eine Welle 60 drehbar gelagert, auf der eine erste
Kurvenscheibe 61 und eine zweite Kurvenscheibe 62 mit seitlichem Abstand drehfest
angebracht sind. Auf der Kurvenscheibe 61 läuft eine Rolle 63, die auf einem am
Hebel 44 befestigten Zapfen 64 gelagert ist. Die Rolle 63 wird in Anlage am Umfang
der Kurvenscheibe 61 durch eine Zugfeder 65 gehalten, die sich zwischen einem Zapfen
66 an einem Vorsprung des Hebels 44 und einem im Gehäuse 41 befestigten Zapfen 67
erstreckt.
-
In ähnlicher Weise läuft auf der zweiten Kurvenscheibe 62 eine Rolle
73, die auf einem Zapfen 74 drehbar gelagert ist, der in einer Verlängerung der
einen Parallelkurbel 53 sitzt. Die Anlage der Rolle 73 am Umfang der Kurvenscheibe
62 wird durch eine Zugfeder 69 gewährleistet, die sich zwischen dem gehäusefesten
Zapfen 67 und einem Zapfen 70 erstreckt, der in einem Ansatz der Parallelkurbel
53 befestigt ist. In Fig. 2 sind der Übersichtlichkeit wegen nicht alle Teile der
Vorrichtung, die in Fig. 3 erkennbar sind, wiedergegeben.
-
Die die Kurvenscheibe 61 und 62 tragende Welle 60 kann durch geeignete,
nicht dargestellte Getriebeglieder so angetrieben werden, insbesondere von der zugehörigen
Webmaschine aus, daß sie bei einem Arbeitstakt der Webmaschine, d.h. von einem Anschlag
des Webeblattes bis zum anderen, eine volle Umdrehung ausführt. Dadurch wird mittels
der erläuterten
Elemente der Fadenvorleger 19 mit den beiden Ansätzen
19a, 19b im Verlauf eines Arbeitstaktes aus der in Fig. 2 und 3 mit strichpunktierten
Linien angedeuteten zurückgezogenen Ruheposition in die mit ausgezogenen Linien
eingezeichnete vorgeschobene Wirkposition und umgekehrt bewegt. Entsprechen erfahren
die Fadenheber 51 und 52 während eines Arbeitstaktes eine Bewegung aus einer strichpunktiert
angedeuteten abgesenkten Ruheposition in eine mit ausgezogenen Linien gezeichnete
angehobene Wirkposition und umgekehrt.
-
Der Ablauf dieser Bewegungen und deren zeitliche Zuordnung läßt sich
entsprechend dem Bedarfsfall durch die Form und gegenseitige Anordnung der beiden
Kurvenscheiben 61 und 62 auf der Welle 60 erzielen.
-
Bei der dargestellten und erläuterten Ausführung ist die Vorrichtung
zur gleichzeitigen Beeinflussung zweier Schußfäden S1 und S2 bestimmt, somit also
für eine Webmaschine zum gleichzeitigen Weben zweier Gewebebahnen übereinander.
-
Abweichend davon läßt sich die Vorrichtung auch für einbahniges Weben
ausbilden und verwenden, wobei z.B. einer der Ansätze 19a, 19b und einer der Fadenheber
51, 2 wegfallen könnte.
-
Grundsätzlich ist die Vorrichtung für den Einsatz bei schützenlosen
Webmaschinen verschiedener Art und mit unterschiedlichen Eintragungssystemen für
den Schußfaden geeignet. Mit besonderem Vorteil wird sie bei einer mit Stumpfeintrag
nach
dem Dewas-Prinzip arbeitenden Webmaschine vorgesehen, bei der gegenläufig bewegbare
Greiferstangen mit einem Zubringergreifer und einem Abnehmergreifer vorhanden sind,
sei es in einfacher oder in doppelter Anordnung. In der Zeichnung sind zwei übereinander
angeordnete, von nicht dargestellten ortsfesten Führungen geführte Greiferstangen
14 der Zubringerseite angedeutet, wobei in Fig. 3 mit dem Buchstaben K schematisch
die an den Zubringergreifern befindlichen Stellen bezeichnet sind, an denen die
vorgelegten und von den Greifern zu übernehmenden Schußfäden S1 und S2 ergriffen
werden, beispielsweise durch Klemmorgane od.dgl. Greifer dieser rund ähnlicher Art
sind lm Prinzip in vielen Ausführungen bekannt.
-
Die Fadenaugen 16, durch welche die von ortsfest gehaltenen Vorratsspulen
kommenden Schußfäden S1 und S2 hindurchgehen, können feststehend angebracht sein,
z.B. am Gehäuse 41 der Vorrichtung, wie es in Fig. 2 strichpunktiert angedeutet
ist, oder auch auf andere Weise. Sie können aber auch Teile eines sog. Mischwechslers
sein, der mehrere solcher Fadenaugen aufweist und das Zuführen verschiedener Schußfadenarten
oder -farben ermöglicht. In der Betriebsstellung hat jedoch auch ein solches Fadenauge
eine bestimmte Position, so daß damit eine definierte Bezugsstelle für die Anordnung
weiterer Elemente gegeben ist.
-
Eine Vorrichtung der erläuterten oder einer ähnlichen Art läßt sich
weiterhin so ausbilden, daß der Darbietevorgang
des oder der Schußfäden
unabhängig vom Arbeiten einer Schußfaden-Schneidvorrichtung zeitweilig aufhebbar
ist. Die Eintragorgane können dann ohne Schußfadenmitnahme bewegt werden, was aus
mehreren Gründen einmal oder auch mehrfach erwünscht sein kann.
-
Bei der in Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführung der Vorrichtung geschieht
das Unterbrechen der Darbiete-Funktion durch eine Einwirkung auf den Fadenvorleger.
Stattdessen ist aber auch eine dem genannten Zweck dienende Beeinflussung des Fadenhebers
möglich.
-
Wie besonders Fig. 2 erkennen läßt, ist seitlich am Gehäuse 41 eine
Blockiereinrichtung 75 mit einem Elektromagneten 76 befestigt. Dieser weist einen
axial verschiebbaren Anker auf, dessen stiftförmiges Ende 77 einen Anschlag bildet,
der bei eingeschaltetem Elektromagnet die aus Fig. 2 erkennbare ausgeschobene Position
einnimmt, während er bei nicht erregtem Elektromagnet zurückgezogen ist, beispielsweise
unter der Kraft einer Feder. Der horizontale Teil 46a des Fadenvorlegers 46 weist
eine Ausnehmung 78 auf, deren linke Begrenzung 79 in der ganz zurückgezogenen Position
des Fadenvorlegers 19 die strichpunktierte Lage 79a (Fig. 3) einnimmt. Der Elektromagnet
76 ist so angebracht, daß der Anschlag 77 in der zurückgezogenen Position des Fadenvorlegers
in diese Ausnehmung 78 eintreten kann. Wenn sich dann der Fadenvorleger 19 aus der
zurückgezogenen Position in Richtung
auf die Wirkposition bewegt,
kommt diese Begrenzung 79 zur Anlage an dem Anschlag 77, wie es in Fig. 3 bei der
Ziffer 79b eingezeichnet ist. Es findet darein ungeachtet einer Bewegung der Fadenheber
51, 52 kein Darbieten der Schußfäden statt, so daß die Eintragorgane 14 leer in
die Webfächer eintreten. Unabhängig von einer solchen Blockierung des Fadenvorlegers
kann die Schußfadenschere 13 be jedem Arbeitszyklus der Webmaschine in Tätìgkeìt
treten Der abgeschnittene Schußfaden geht trotz Unterbrechung des Darbietevorganges
nicht verloren, weil er durch Saugluft (Einrichtung 18) festgehalten wird. Er bleibt
dabei auch straff, so daß nach Aufheben der Arretierung des Fadenvorlegers 19 der
nächste Darbietungsvorgang einwandfrei erfolgen kann.
-
Das Unterbrechen der Funktion eines Darbieteorgans für einen Schußfaden
kann in vielen Fällen von Vorteil sein, insbesondere beim Wiedereinschalten einer
Webmaschine zum Weiterweben nach einem vorausgegangenen Stillstand, der z.R.
-
durch einen Polfaden- oder Kettfadenbruch bedingt war.
-
Wenn nach einer Leerbewegung der Eintragorgane dann wieder das Darbieten
und Eintragen eines Schußfadens erfolgt, so wird dieser unter gleichen Kraft- und
Geschwindig]ceitsbedingungen wie beim normalen Weben angeschlagen, weil die webmaschine
und die Weblade mit dem Webeblatt bzw. ein anderes Anschlagorgan wieder die volle
Geschwindigkeit erreicht hat. Hierdurch ist es auch bei sehr schnell laufenden
Webmaschinen
möglich, durch Stillstand bedingte Unregelmässigkeiten in der Ware wie Standstellen,
Streifen od.dgl. zu vermeiden.
-
Mittels einer Blockiereinrichtung der erläuterten Art ist es weiterhin
möglich, das Darbieten eines Schußfadens auch während des Laufes der Webmaschine
zu unterbrechen, sei es für einen oder sei es für mehrere Arbeitszyklen, Dies kann
u.a. von Vorteil sein bei der Herstellung von Fransen, bei automatischen Rücklaufeinrichtungen
usw, Anstelle eines Elektromagneten kann auch ein anderes Betätigungsglied für einen
Anschlag zum Arretieren eines Fadenvorlegers od.dgl.
-
vorgesehen sein.
-
Fig. 5 zeigt eine abgewandelte Ausführung einer Schußfaden-Darbietungseinrichtung,
bei der die Arretierung eines Vorlegeorgans 19' mechanisch erfolgt. Das Vorlegeorgan
weist ähnlich wie dasjenige bei der Vorrichtung nach Fig. 2 und 3 Ansätze 19a' und
19b' für zwei Schußfäden auf. Die Bewegungen können über Parallelkurbeln 44' und
45' erfolgen, z.B. unter der Wirkung einer bei der Ziffer 61' angedeuteten Kurvenscheibe.
Mit der Ziffer 69' ist eine Zugfeder bezeichnet, unter deren Wirkung- eine Auflage
63' am Hebel 44' oder eine entsprechende Rolle in Anlage mit der Kurvenscheibe 61'
gehalten wird.
-
Der im wesentlichen waagerechte Teil des Fadenvorlegers 19' ist mit
einer Ausnehmung 59 mit einer vertikalen Begrenzungsfläche
versehen,
in die ei Anschlag 77' in Form eines Vorsprunges od.dgl. eingefügt werden kann,
wodurch das Vorlegeorgan 19' in einer rückwärtigen Ruheposition arretiert wird,
so daß Icein Vorlegen von Schußfäden stattfindet. Der Anschlag 77' befindet sich
an einem in Führungen 68, die gleichzeitig als Bremsen ausgebildet sind, verschiebbaren
Stößel 71, der mittels eines dem Handgriff dienenden Knopfes 71a vertikal verschoben
werden kann. Am unteren Ende des Stößels 71 ist eine Rolle 71b-gelagert, die auf
einer Scheibe 72 mit einem Nocken 72a laufen kann Die Scheibe 72 kann insbesondere
in Abhangigkeit von der Webmaschinenbewegung so angetrieben sein, daß sie bei einem
Arbeitszyklus eine Umdrehung ausführt. Sie bewirkt dann das Aufheben der Blockierung,
wenn der Stößel 71 mit dem Anschlag 77' zuvor in die Arretierposition gebracht worden
ist. Mit der Ziffer 39 ist ein Bowdenzug od.dgl. bezeichnet, mittels dessen die
Teile der Vorrichtung unter Verwendung von dem Fachmann zur Verfügung stehenden
Elementen auch so betätigt werden können, daß eine Arretierung des Vorlegeorgans
192 und somit eine Unterbrechung der Schußfaden-Darbietung für mehrere Arbeitszyklen
bewirkt werden kann. Der Bowdenzug 39 kann beispielsweise die Scheibe 72 zeitweilig
von ihrer Antriebswelle abkuppeln. Unter Wegfall der Nockenscheibe 72 kann der Bowdenzug
39 den Stößel 71 mit dem Anschlag 77t auch unmittelbar in dem einen und in dem anderen
Sinne betätigen. Seine Bewegung selbst kann durch eine geeignete Steuerung veranlaßt
werden.
-
Vorrichtungen der erläuterten Art lassen sich bei Webmaschinen unterschiedlicher
Ausbildung vorsehen, unabhängig davon, ob die Bewegung eines Anschlagorgans wie
Webeblatt od.dgl.
-
über Kurven oder über eine Kurbel erzeugt wird. Auch spielt es dabei
keine Rolle, welches Antriebssystem für die Eintragorgane wie Greiferstangen od.dgl.
Vorhanden sind, weil der Schußfaden in einer exakten Position in Ruhestellung verharrt,
bis er erneut dargeboten und eingetragen wird. Die Vorrichtung kann ohne weiteres
mit bekannten Mischwechsel-Einrichtungen arbeiten.
-
Bei der in Fig. 2 bis 4 gezeigten Ausführung der Vorrichtung ist unmittelbar
neben den Fadenhebern 51 und 52 eine mit Saugluft arbeitende Faden-Halteeinrichtung
18 feststehend angebracht, wobei der Saugluftanschluß in Fig. 2 bei der Ziffer 18a
angedeutet ist. Der Körper der Halteeinrichtung 18 weist im Bereich der Vorderseite
eine im wesentlichen vertikal verlaufende schlitzförmige Öffnung 81 und zwei von
dieser ausgehende, quergerichtete schlitzförmige Öffnungen 82 auf (vgl. Fig. 4).
Die letzteren befinden sich in einem vom vorderen Ende der Einrichtung 18 zurückspringenden
Wandungsteil 80. Dieser verläuft mit Bezug auf die Bewegungsrichtung des Fadenvorlegers
19 bzw. der Fadenheber 51, 52 oder mit Bezug auf die Bewegungsrichtung der Greiferstangen
14 schräg nach hinten, etwa in Richtung auf die ortsfest angeordnete doppelte Schußfaden-Schere
13. Der Wandungsteil 80 kann ebenflächig oder auch gebogen sein.
-
Wie insbesondere Fig. 2 und 4 erkennen lassen, sind die erläuterten
Elemente und die Vorrichtung 20 mit ihren -beweglichen Teilen so angeordnet, daß
ungescznittene Schußfäden in der Ruheposition des Fadenvorlegers 19 (19au 19b) in
einem kurzen Weg vom Fadenauge 16 unmittelbar über die Saugluft-Halteeinrichtung
18 und die doppelte Schere 13 zu den Warenkanten 11 verlaufen, wobei die Fäden durch
die quergerichtete Schlitzöffnungen 82 der Halteeinrichtung hin durchgehen und außerdem
Durchlässe 84 in seitlich der Schere 13 befindlichen Führungsteilen 83 durchlaufen
können.
-
Befinden sich der Fadenvorleger 19 und die Fadenheber 51,52 in ihrer
Wirkposition und sind die Schußfäden S1 und S2 geschnitten, so verlaufen dieselben
von den Fadenaugen 16 über die Ansätze l9a, 19b des Fadenvorlegers und über die
Fadenheber 51, 52 zur Halteeinrichtung 18, wobei die freien Endteile Se der Schußfäden
(Fig. 2) nun durch die vertikale Schlitzöffnung 81 unter der Saugluftwirkung in
die Einrichtung 18 hineingezogen sind und dort gehalten werden, derart, daß die
Schußfäden in ihrem übrigen Verlauf einwandfrei gespannt sind. Die Zubringergreifer
können die vorgelegten Schußfäden übernehmen und in die geöffneten Webfächer eintragen.
-
In besonders vorteilhafter Weise werden die Schußfäden geschnitten,
während sie sich in der vorstehend zuerst erläuterteh, strichpunktiert dargestellten
Position befinden, und
daß dann erst die geschnittenen Schußfäden
in die Bewegungsbahn des Zubringergreifers gebracht werden, wie es dem mit ausgezogenen
Linien wiedergegebenen Verlauf entspricht. Die durch das Abschneiden freigewordenen
Endteile Se werden sofort durch die Saugluftwirkung in das Innere der Halteeinrichtung
hineingezogen, so daß ein straffer Verlauf bestehen bleibt.
-
Wenn der Schußfaden nach dem Abschneiden nach wie vor unmittelbar
vom Fadenauge zur Halteeinrichtung 18 verläuft, in der sein freies Ende gehalten
wird, und dann erst mittels des Fadenvorlegers 19 in die Bahn des Zubringergreifers
gebracht wird, findet eine zusätzliche Verkürzung des losen Fadenendes Se statt,
weil die vom Vorlegen benötigte Fadenlänge dadurch gewonnen wird, daß der freie
Endteil um den erforderlichen Betrag aus der Saugluft-Halteeinrichtung 18 herausgezogen
wird. Ein Nachziehen von der Seite der Vorratsspule her ist nicht möglich, weil
der Schußfaden im Bereich vor dem Fadenauge 16 durch eine in den Fig. 2 und 4 bei
der Ziffer 49 schematisch angedeutete Fadenbremse in bekannter Weise festgelegt
ist. Die eintretende Verkürzung des lose bleibenden Endes des betreffenden Schußfadens
wird verständlich, wenn man sich vor Augen führt, daß der Schußfaden in der vorgelegten
Position einen längeren Weg vom Fadenauge 16 über den Ansatz 19a bzw. 19b des Vorlegers
19 zum Öffnungsschlitz 81 der Halteeinrichtung 18 einnimmt als in der Ruheposition
des Fadenvorlegers 19. Eine solche Verkürzung
ist also bei entsprechender
Anordnung des Fadenauges und einer Saugluftdüse od.dgl. bereits mittels eines einzigen
Vorlege- oder Darbieteorgans für den Schußfaden erreichbar. Dies stellt eine Ausführungsmöglichkeit
der Vorrichtung dar.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird durch den Fadenheber
51 bzw. 52 die verkürzende Wirkung auf den Endteil Se des Schußfadens noch vergrößert.
Der Bewegungsablauf ist so, daß nach erfolgtem Abschneiden der Schußfaden mittels
der Schere 13 die Fadenheber 51, 52 und der Fadenvorleger 19 sich aus ihren Ruhepositionen
in die Wirkpositionen bewegen, wobei die Fadenheber 51, 52 die beiden Schußfäden
bereits auf die erforderliche Höhe gebracht hab ben, ehe die Ansätze 19a, 19b des
Fadenvorlegers an den Schußfäden angreifen und diese in die Bewegungsbahnen der
Zubringergreifer bringen.
-
Ein besonders vorteilhaftes Merkmal besteht dabei außerdem darin,
daß die Stellen K, an denen die Schußfäden von den Zubringergreifern 14 erfaßt oder
geklemmt werden, den Ansätzen 19a, 19b des Fadevolegers 19 mit möglichst kleinem
Abstand benachbart liegen. Dies ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch
erreicht, daß die Ansätze 19a, 19b des Fadenvorlegers 19 sich über die Zubringergreifer
14 bewegen und sich die Klemmstellen K od.dgl. an deren Oberseiten befinden.
-
Die Ausbildung der Saugluft-Halteeinrichtung 18 mit dem vertikalen
Öffnungsschlitz 81 und den quergerichteten Öffnungsschlitzen 82 ist so getroffen,
daß unter Berücksichtigung der Positionen und Bewegungen der Teile der Vorrichtung
und der Anordnung der Fadenaugen 16 und der Schere 13 optimale Verhältnisse gegeben
sind. Dies ist u.a. aus Fig. 4 ersichtlich, in der die Lage der erläuterten Elemente
relativ zueinander und die Ausbildung der Halteeinrichtung 18 mit ihren Öffnungsschlitzen
erkennbar ist. Die quergerichteten Öffnungsschlitze 82 verlaufen so, daß sich auch
für den ungeschnittenen Schußfaden ein kurzer Weg vom Fadenauge bis zur Schere ergibt.
-
Die Fig. 6 und 7 zeigen ein Ausführungsbeispiel für den Antrieb eines
Kettfaden- bzw. Polfadenregulators, mit dem erreichbar ist, daß der mit der Webmaschine
bzw. mit einem Rücklaufmotor für ein Fachbildeaggregat gekuppelte Regulator bei
einer Tour rückwärts stehen bleibt, also dabei keine Fäden zurückzieht, sondern
erst wirksam wird, wenn eine darüber hinausgehende Rückwärtsbewegung erfolgt. Die
Vorrichtung kann insbesondere das Getriebe 22 in Fig. 1 bilden.
-
Auf einer mit der Pollieferwalze 21 drehfest verbundenen Achse 91
ist frei drehbar ein Zahnrad 92 gelagert, in das ein Antriebsritzel 93 eingreift,
dessen Welle 94 vom Webmaschinenantrieb bzw. vom Rückwärtsantrieb des Fachbildeaggregats
aus gedreht werden kann. Dies ist bei der Ausführung
nach Fig.
1 der Getriebezug G. Auf der Achse 91 ist ein Hebel 95 befestigt, der zwischen zwei
Anschlägen 96 greift, die sich an dem Zahnrad 92 oder einer mit diesem verbundenen
Scheibe 92a (Fig. 7) befinden. Der Hebel 95kann sich somit nach dem Prinzip eines
toten Ganges zwischen den beiden Anschlägen 96 bewegen, wie dies in Fig. 7 angedeutet
ist. Wie Fig. 7 außerdem zeigt, sind die Anschläge 96 vorteilhaft ein stellbar,
um den toten Gang nach Größe und Lage entsprechend den Erfordernissen vorgeben zu
können. Zu diesem Zweck sind die Anschläge 96 z.B. als Schrauben ausgebildet, die
sich in an der Scheibe 92a befestigten Bücken 97 drehen und durch Muttern 98 intern
lassen. Mit der Ziffer 99 ist in Fig. 6 eine Bremse für die Achse 91 bezeichnet,
so daß keine unerwünschte Voreilbewegung stattfinden kann.
-
Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung
dargestellten Merkmale sollen, sofern der bekannte Stand der Technik es zuläßt,
für sich allein oder auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen
werden.
-
Leerseite