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Vorrichtung zum Aufstreuen von Spänen
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auf eine Streuunterlage Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß
auf eine Vorrichtung zum Aufstreuen von Spänen auf eine kontinuierlich bewegte Streuunterlage
(z. B. auf ein sog. Formband) im Zuge der Herstellung von Spanplatten, - mit einem
Scheibensieb aus einer Mehrzahl von hintereinander angeordneten, angetriebenen Streuscheibenwellen,
deren Streuscheiben miteinander kämmen und
Einrichtung für die Querorientierung
der abgestreuten Späne in bezug auf die Bewegungsrichtung der Streuunterlage, wobei
die Späne in den Spalten zwischen den Streuscheiben eine etwa und hauptsächlich
scheibenparallele Ausrichtung erfahren.
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- Tatsächlich verlangt die Praxis in zunehmendem Maße Spanplatten
mit orientierten, sowohl quer zur Bewegungsrichtung der Streuunterlage als auch
in Bewegungsrichtung der Streuunterlage orientierten Spänen, auch in abwechselnder
Folge, um die Qualität der Spanplatten zu beeinflussen. Abwechselnde Folge der Spanorientierung
in den Schichten einer Spanplatte erreicht man dadurch, daß man beim Aufstreuen
der Späne auf die Streuunterlage die gattungsgemäße Vorrichtung und solche, die
eine Längsorientierung der abgestreuten Späne in bezug auf die Bewegungsrichtung
der Streuunterlage bewirken, in abwechselnder Folge hintereinander anordnet.
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Bei der bekannten gattungsgemäßen Vorrichtung (DE-PS 11 74 058) besteht
die Einrichtung für die Querorientierung der abgestreuten Späne in bezug auf die
Bewegungsrichtung der Streuunterlage in einer besonderen Ausrichtung und Anordnung
der Streuscheibenwellen des Scheibensiebes, und zwar sind die Streuscheibenwellen
in Bewegungsrichtung der Streuunterlagen angeordnet. Man erreicht auf diese Weise
zwar eine befriedigende Querorientierung der abgestreuten Späne, jedoch ist es ausgeschlossen,
die Späne über die gesamte Breite der zugeordneten Streuunterlage mit gleicher Dicke
aufzustreuen. Die aufgestreute Matte ist im Bereich der Mitte der Streuunterlage
höher als am Rand. In die Praxis hat daher die bekannte
Vorrichtung
kaum Eingang gefunden, da die Praxis in engen Toleranzen überall gleiche Dicke und
Dichte auch der aufgestreuten Matten verlangt. Im übrigen ist bei der bekannten
Ausführungsform die Streuleistung nicht befriedigend, was die Rentabilität der Anlage
für die Herstellung der Spanplatten insgesamt beeinträchtigt.
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Mit einer gattungsfremden Vorrichtung (DE-OS 27 34 403), die eine
Mehrzahl von mit Abstand voneinander rostartig angeordneten Pla+-ven aufweist, die
quer zur Bewegungsrichtung der Streuunterlage allgeordnet und gegenphasig hin- und
herbewegbar sind, gelingt es zwar1 die Späne über die gesamte Breite der Streuunterlage
mit gleicher Dicke aufzustreuen, gerade bei dieser Vorrichtung befriedigt jedoch
die Streuleistung nicht. Um sie zu erhöhten, hat man am unteren Rand der Platten
Vorsprünge vorgesehen, die auf quer auffallere Späne ein ausrichtendes Moment ausüben
und eine Verstopfung vermeiden sollen. Wenn man der Vorrichtung hohe Leistung abverlangt,
kommt es jedoch zu Verstopfungen und an diesen Vorsprüngen zu :erstörungen der Späne.
Diese Spanzerstörung beeinträchtigt das Spanspektrum und damit die Qualität der
hergestellten Spanplatten. Im übrigen ist die angestrebte Querorientierung nur dann
ausreichend, wenn der Abstand der Platten verhältnismäßig klein ist und gerade dann
nimmt die Verstopfungsgefahr zu, während die Leistung reduziert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
so weiter auszubilden, daß die Späne mit über die '*ti samte Breite der Streuunterlage
gleicher Dicke auf die Streutnaterlage aufgestreut werden, und zwar bei großer Leistung
und ohne Spanzerstörung.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Einrichtung
für die Querorientierung der abgestreuten Späne aus einem Orientierungsrost von
quer zur Bewegungsrichtung der Streuunterlage angeordneten Orientierungsplatten
besteht welcher Orientierungsrost zwischen dem Scheibensieb und der Streuunterlage
angeordnet ist, und daß das Scheibensieb mit seinen Streuscheibenwellen ebenfalls
orthogonal zur Bewegungsrichtung der Streuunterlage angeordnet ist.
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- Die Erfindung kombiniert zunächst einen Orientierungsrost aus Orientierungsplatten
mit der gattungsgemäßen Vorrichtung, wobei jedoch die Lösung der Erfindungsaufgabe
erst dadurch gelingt, daß zusätzlich und in Abweichung von den bekannten Maßnahmen
die Streuscheibenwellen des Scheibensiebes quer zur Bewegungsrichtung der Streuunterlage
angeordnet werden. Die Streuscheiben des Scheibensiebes sind bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung so angeordnet, wie es sich an sich zur Erzielung einer Längsorientierung
der Späne in bezug auf die Bewegungsrichtung der Streuunterlagen bewährt hat, wobei
jedoch durch die Kombination mit dem Orientierungsrost eine Querorientierung bei
großer Leistung und ohne Spanzerstörung erreicht wird. Das Scheibensieb verliert
im Rahmen der erfindungsgemäßen Kombination æinen Charakter als Einrichtung für
die Spanorientierung und wird zu einer Aufgabevorrichtung für den Orientierungsrost,
der dadurch in bezug auf Funktion und Leistung verbessert wird. Das Streugut wird
dabei in einzelne Späne aufgelöst und gleichmäßig über Breite und Länge des Orientierungsrostes
verteilt. Besonders große Streuleistung bei ausgezeichneter Querorientierung und
ohne Spanzerstörung erreicht man nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
dadurch, daß zwischen dem Scheibensieb und dem Orientierungsrost ein Abstand vorgesehen
und
der Abstand so gewählt ist, daß die das Scheibensieb verlassenden Späne etwa vertikal
orientiert zwischen die Orientierungsplatten eintauchen. Der Abstand der Streuscheiben
voneinander einerseits, der Abstand der Orientierungsplatten voneinander andererseits
ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung im allgemeinen klein in bezug auf die
mittlere Länge der abzustreuenden Späne. Er kann nichtsdestoweniger im Vergleich
zu den bekannten gattungsfremden Maßnahmen verhältnismäßig groß gewählt werden,
was die Streuleistung vergrößert. Besonders groß gewählt werden kann der Abstand
dann, wenn die Orientierungsplatten im Bereich ihrer unteren Hälfte abgewinkelte
Teilstücke aufweisen. Hier geht eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dahin,
daß die abgewinkelten Teilstücke in Bewegungsrichtung der Streuunterlage weisen
und in einer vertikalen Projektion den Abstandszwischenraum praktisch vollständig
überdecken. Der Abstand der Orientierungsplatten kann ohne weiteres so gewählt werden,
daß er gleich oder sogar größer ist als die mittlere Länge der abzustreuenden Späne.
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Im Rahmen der Erfindung ist die Gestaltung des Scheibensiebes im einzelnen
grundsätzlich beliebig. Insbesondere kann das Scheibensieb so gestaltet werden,
wie es der DE-PS 22 35 416 entspricht.
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Die Streuscheiben können gegeneinander verstellbar sein. Insbes.
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können die Streuscheiben auch von Streuscheibenwelle zu Streuscheibenwelle
unterschiedlichen Abstand aufweisen, so daß das Scheibensieb zusätzlich eine Klassifizierfunktion
erfüllt. Endlich liegt es im Rahmen der Erfindung, die einzelnen Streuscheiben an
ihrem Rand mit sägezahnartigen Ausnehmungen zu versehen, was die Streuleistung und
den Klassifiziereffekt verbessert.
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Im Rahmen der Erfindung ist auch die Gestaltung des Orientierungsrostes
im einzelnen grundsätzlich beliebig. Die Orientierungsplatten können aus Blech oder
Hartkunststoff bestehen. Insbes.
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können die Orientierungsplatten gegeneinander verstellbar und auf
die Spalte zwischen den Streuscheibenwalzen einstellbar sein. Darüber hinaus liegt
es im Rahmen der Erfindung, die Anordnung so zu treffen, daß die einzelnen Orientierungsplatten
in horizontaler Richtung und phasenverschoben gegeneinander hin- und herbewegbar
sind. Die Orientierungsplatten können ferner in abwechselnder Folge unterschiedlich
hohe Oberkanten aufweisen, wodurch die Verstopfungsgefahr verminderbar und die Streuleistung
weiter erhöhbar ist.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß mit Hilfe einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung ohne Schwierigkeiten Spanmatten aus querorientierten Spänen mit über
die gesamte Breite der Streuunterlagen gleicher Dicke auf die Streuunterlage aufgestreut
werden können, und zwar bei extrem großer Leistung ohne Spanzerstörung. Dabei liegt
es im Rahmen der Erfindung, die beschriebene Vorrichtung mit üblichen Scheibensieben
zu kombinieren (und zwar derart, daß mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
die Späne querorientiert zur Bewegungsrichtung der Streuunterlage, mit Hilfe eines
üblichen Scheibensiebes mit Längsorientierung in bezug auf die Bewegungsrichtung
der Streuunterlage abgestreut werden), so daß durch entsprechende Anordnung dieser
Vorrichtungen unterschiedlicher Funktion Spanplatten hergestellt werden können,
die beispielsweise in den Deckschichten querorientierte Späne, in der Mitte längsorientierte
Späne oder umgekehrt in den Deckschichten längsorientierter Späne und in der Mitte
querorientierte Späne aufweisen. Das alles kann bei geeigneter Auslegung des
Scheibensiebes
auch so geschehen, daß die Späne in den einzelnen Schichten wiederum ihrer Länge
nach klassiert sind.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
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Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 die Seitenansicht einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2 ausschnittsweise eine Draufsicht auf den Gegenstand
nach Fig. 1, Fig. 3 die Ansicht einer einzigen Orientierungsplatte aus dem Gegenstand
nach Fig. 1 und Fig. 4 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Anlage zum Streuen
von Mehrschichtenspanplatten mit in den Schichten unterschiedlicher Spanorientierung.
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Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung dient zum Aufstreuen
von Spänen 1 auf eine kontinuierlich bewegte Streuunterlage 2, z. B. auf ein sog.
Formband, im Zuge der Herstellung von Spanplatten. Zum grundsätzlichen Aufbau gehört
ein Scheibensieb 3 aus einer Mehrzahl von hintereinander angeordneten, angetriebenen
Streuscheibenwellen 4, deren Streuscheiben 5 so miteinander kämmen, wie es insbes.
in der Fig. 2 dargestellt worden ist. Die abzustreuenden Späne 1 erfahren in den
Spalten 6 zwischen den Streuscheiben 5 eine etwa und hauptsächlich scheibenparallele
Ausrichtung. Im übrigen ist die Anordnung im ganzen so getroffen, daß
die
abzustreuenden Späne eine Querorientierung in bezug auf die Bewegungsrichtung der
Streuunterlage 2 aufweisen. Diese Einrichtung für die Querorientierung der abgestreuten
Späne besteht aus einem Orientierungsrost 7 von quer zur Bewegung der Streuunterlage
2 angeordneten Orientierungsplatten 8. Der Orientierungsrost 7 ist zwischen dem
Scheibensieb 3 und der Streuunterlage 2 angeordnet.
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Andererseits ist auch das Scheibensieb 3 in besonderer Weise angeordnet,
und zwar so, daß seine Streuscheibenwellen 4 ebenfalls orthogonal zur Bewegungsrichtung
der Streuunterlagen 2 verlaufen.
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Zwischen dem Scheibensieb 3 und dem Orientierungsrost 7 ist ein verhältnismäßig
großer Abstand A vorgesehen. Dieser Abstand A ist so gewählt, daß die meisten der
das Scheibensieb 3 verlassenden Späne 1 etwa vertikal orientiert zwischen die Orientierungsplatten
8 eintauchen. Der Abstand B der Streuscheiben 5 einerseits und der Abstand C der
Orientierungsplatten 8 andererseits ist regelmäßig klein in bezug auf die mittlere
Länge der Späne.
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Das ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, und zwar insbes. dann
nicht, wenn die Orientierungsplatten 8, wie in den Figuren dargestellt, im Bereich
ihrer unteren Hälfte abgewinkelte Teilstücke 9 aufweisen und die abgewinkelten Teilstücke
9 in Bewegungsrichtung der Streuunterlage 2 weisen sowie in einer vertikalen Projektion
den Abstands zwischenraum C zwischen zwei benachbarten Orientierungsplatten 8 überdecken.
Da beim Aufstreuen die Dicke der aufgestreuten Matte 10 unter der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in Bewegungsrichtung der Streuunterlagen 2 zunimmt, sind die unteren
Ränder 11 der Orientierungsplatten 8 entsprechend ansteigend angeordnet. Die erreichte
Orientierung ist in der Fig. 1 durch Punkte angedeutet worden, die gleichsam die
Stirnflächen der orientierten Späne darstellen. Mit dieser Erläuterung versteht
man ohne weiteres
auch die Fig. 4, die zeigt, wie eine erfindungsgemäße
Vorrichtung mit üblichen Scheibensieben 3 integriert werden kann, um entweder (obere
Hälfte der Fig. 4) Spanplatten herzustellen, die Deckschichten 12 mit längsorientierten
Spänen 1 und eine mittlere Schicht 13 mit querorientierten Spänen 1 aufweisen oder
um umgekehrt (untere Hälfte der Fig. 4) Spanplatten herzustellen, die in den Deckschichten
12 querorientierte Späne und in der mittleren Schicht 13 längsorientierte Späne
aufweisen. Selbstverständlich sind auch andere Kombinationen möglich.
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