DE2932380C3 - Hydrophiler poröser Sinterkörper - Google Patents
Hydrophiler poröser SinterkörperInfo
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Description
N N
IO
15
(wobei π eine ganze Zahl ist) aufweist und durch
Sintern eines pulverisierten Copolymers aus Acrylnitril, einem konjugierten Dien-Monomer und einem
^-olefinisch ungesättigten Carbonsäureester der Formel
CH2=C-COOR2
R1
(wobei Ri ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder
ein niederer Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R2 ein Alkylrest mit ί bis 6 Kohlenstoffatomen
ist) hergestellt worden ist
2. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß er eine Porosität von 10 bis 50
Prozent eine Shore-Härte von 70 bis 98 Grad und einen Hydrophilitätsgrad von 1 bis 10 Minuten
aufweist
3. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Sintern ein Zusatzharz, das mit dem Copolymer mischbar ist und einem
im wesentlichen gleichen Erweichungspunkt wie das Copolymer aufweist, zugegeben worden ist.
4. Sinterkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sintern 10 bis 30
Minuten bei 200 bis 3000C unter einem Druck von Normaldruck bis 981 bar durchgeführt worden ist
25 eignen sich daher nicht als Materialien zur Herstellung von Filtern, Farbwalzen und Spitzen von Schreibstiften,
bei denen hydrophile Eigenschaften erforderlich sind. Außerdem zeichnen sich diese bekannten Sinterkörper
durch geringe Porosität und Härte aus.
In der JP-AS 2 582/1961 ist ein Verfahren zur
Herstellung eines porösen Sinterkörpers beschrieben, bei dem man ein pulverförmiges lineares Polyamid auf
eine Temperatur oberhalb 121 "C, jedoch unterhalb des
Schmelzpunktes des Polyamids erhitzt, nach dem Abkühlen kaltpreßt und den erhaltenen Preßling in
einer nicht oxidierenden Atmosphäre sintert. Dieser bekannte Polyamid-Sinterkörper ist jedoch nur
schwach hydrophil und hat den Nachteil, daß beim Sintern Schwierigkeiten auftreten, da der Schmelzpunkt
des Polyamids relativ hoch liegt und dieses beim Erhitzen auf Temperaturen nahe seinem Schmelzpunkt
zur Zersetzung neigt. Ein weiterer Narftteil dieses
Polyamid-Sinterkörpers ist die Schwierigkeit, einen gesinterten Gegenstand mit offenzelligen Poren herzustellen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen stark hydrophilen, porösen Sinterkörper bereitzustellen, der
erhöhte Porosität und verbesserte Härte, offenzellige
Poren von gleichmäßiger Zellgröße, eine glatte und gutaussehende Oberfläche sowie erhöhte mechanische
Festigkeit aufweist
Gegenstand der Erfindung ist ein stark hydrophiler poröser Sinterkörper mit offenzelligen Poren, der ein
Polypyridin-Grundgerüst der allgemeinen Formel
CH CH
\s\y\s
CCC
I I I
CCC
45
50
Die Erfindung betrifft einen stark hydrophilen porösen Sinterkörper auf Basis von thermoplastischen
Polyacrylnitrilharzen.
Es, sind bereits verschiedene Versuche unternommen
worden, offenzellige poröse Sinterkörper aus pulverförmigen thermoplastischen Harzen herzustellen. So ist
zum Beispiel in der JP-AS 6 385/1957 ein Verfahren zur Herstellung eines porösen gesinterten Polyäthylenkörpers beschrieben, bei dem man pulverförmiges Polyäthylen bei einer Temperatur im Bereich von 100° C bis
zu einer Temperatur, bei der keine Zersetzung und/oder
Gelierung des Polyäthylens erfolgt, sintert. In der JP-AS
435/1958 ist ein Verfahren zur Herstellung eines porösen gesinterten Polyäthylenkörpers beschrieben,
bei dem pulverförmiges Polyäthylen mit einem Moleku- f,i
largewicht von mehr als 75 000 auf einer Temperatur oberhalb 1200C erhitzt wird. Diese bekannten gesinterten Polyäthylenkörper sind jedoch nicht hydrophil und
(wobei π eine ganze Zahl ist) aufweist
Der Sinterkörper wird dadurch hergestellt, daß man ein pulverisiertes thermoplastisches Polyacrylnitril-Copolymer, das aus Acrylnitril, einem konjugierten
Dien-Monomer und einem «,/^-olefinisch ungesättigten
Carbonsäureester der allgemeinen Formel
CH2=C-COOR2
(wobei Ri ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder ein
niederer Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R2
ein Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist) hergestellt worden ist« sintert
Beispiele für geeignete «,^-olefinisch ungesättigte
Carbonsäureester sind Methylacrylat, Äthylacrylal, Propylacrylat, Öutylacrylat, Amylacrylat, Hexylacrylat,
Methylmeitiacrylat, Äthylmethacrylat, Propylmethaery»
lat, Butylmethacrylat, Amylmethacrylat, Hexylmethacrylat, «-Chlormethylacrylat und Ä-Chlormethylmeihacrylat. Hierbei sind Methylacrylat, Äthylacrylat und
Methylmethacrylat besonders bevorzugt.
Beispiele für geeignete konjugierte Dien-Monomere
sind Butadien-U, Isopren, Chloropren, Bromopren,
Cyanopren, 2-Äthylbutadien-t J, 2,3-Dimethylbutadien-
1,3, Hierbei sind aufgrund ihrer leichten Verfügbarkeit und der Tatsache, daß sie sich leicht «!polymerisieren
lassen, Butadien und Isopren besonders bevorzugt
Das erfindungsgemäß verwendete thermoplastische Polyacrylnitril-Copolymer wird vorzugsweise dadurch
hergestellt, daß man die Ausgangsmaterialien bei 0 bis 1000C in einem wäßrigen Medium, vorzugsweise in
Gegenwart eines Emulgators und eines Radikal-Initiators sowie in Abwesenheit von molekularem Sauerstoff
«!polymerisiert
Bei Verwendung anderer Harze als des thermoplastischen Polyacrylnitril-Copolymers lassen sich keine stark
hydrophilen, porösen Sinterkörper herstellen, die sowohl erhöhte Porosität als auch verbesserte Härte
aufweisen, wie im nachstehenden näher erläutert wird.
In seiner Theorie der Sintertechnik hat Frenkel im Jahre 1945 die folgende Gleichung für die Schmelzgeschwindigkeit
angegeben:
_ 3ayt
2 _
x ~
Diese Schmelzgeschwindigkeitsgleichung (1) beruht auf der thermodynamischen Annahme, daß in einem
Teilchensystem, das aus zwei in Berührung stehenden gleichen Kugeln besteht, die Gesamtoberfläche der
Kugeln beim Erhitzen abnimmt, wodurch die freie Energie verringert wird.
In der Gleichung bedeuten X den Krümmungsradius der sich berührenden Oberflächen der beiden gleichen
kugelförmigen Teilchen, a d?;n Radios der Kugeln, γ die
Oberflächenspannung, t die Heizzeit und η die Viskosität des Harzes bei der SiRterte^peratur.
Aus Gleichung (1) geht hervor, dab die zum Sintern erforderliche Zeit sich direkt proportional zum Radius
des Harzteilchens und zur Schmelzviskosität sowie umgekehrt proportional zur Oberflächenspannung
verhält Die Zeit t wird bei höheren Temperaturen verkürzt und bei niedrigeren Temperaturen verlängert
Hierbei ist von Bedeutung, daß die Oberflächenspannung γ und die Viskosität η weitgehend von der
molekularen Anordnung und dem Molekulargewicht (Polymerisationsgrad) abhängen und diese Faktoren
eng miteinander verbunden sind.
Aus Gleichung (1) ist zu ersehen, daß das Schmelzen um so leichter erfolgt je kleiner der Teilchenradius ist
Dies hat zur Folge, daß die kleinen Poren des
ίο Sinterkörpers kleiner werden und der Sinterkörper
seine Porosität verliert Senkt man andererseits die Sintertemperatur oder verkürzt die Sinterzeit so wird
der Sinterkörper aufgrund des unvollständigen Schmelzens zerbrechlich (krümelig) und besitzt geringe
mechanische Festigkeit Es ist daher offensichtlich sciiwierig, der Gleichung (1) zu genügen und ein Harz
herzustellen, das in Obereinstimmung mit dieser Gleichung gesintert werden kann. Dies hat sich
mehrmals im Verlauf der Untersuchungen gezeigt Trotzdem wurde gefunden, daß das erfindungsgemäße
thermoplastische Acrylnitril-Copolymer beim Sintern überlegene Sintereigenschaften zeigt und augenscheinlich
mit den in der Gleichung (1) ausgedrückten Bedingungen in Einklang steht
Die vorteilhaften Eigenschaften des thermoplastischen Acrylnitril-Copolymer bei der erfindungsgemäßen
Verwendung als Sinterharz bestehen darin, daß es (1) in geschmolzenem "Zustand hochviskos ist und (2) die
Viskosität bei Sintertemperatur nicht abnimmt sondern innerhalb eines bestimmten Temperaturbereichs sogar
zunimmt. Ein weiterer Vorteil dieses Copolymerharzes besteht darin, daß (3) die Viskositätsänderung nicht
beträchtlich ist was darauf zurückgeführt wird, daß dieses Harz in seiner intramolekularen Kette einen
hohen Gehalt an Nitrilgruppen aufweist (durchschnittlicher Gehalt etwa 75 Gewichtsprozent), so daß bei der
Lagerung an der Luft bei erhöhter Temperatur oberhalb 2000C ein Teil der Nitrilgruppen geöffnet wird und
Polypyridin-Ringstrukturen mit konjugierten Doppelbindungen bildet:
CH2 | N | CH2 | N | WN | CH | C | CH | |
/ | ' \ / | ' \ / | \ • \ | I | y \ y | |||
CH | CH | CH | C | C | C | |||
I | I | I | — I | I | ||||
C | C | C | C | C | ||||
/ \ / | \/\ | |||||||
N | N | |||||||
Gleichzeitig mit der Bildung der Polypyridinringe der
Gleichung (2) dehnen sich die π-Elektronenorbitale
stark über die Ringe aus, Wodurch die Bildung von Wasserstoffbindungen mit HjO-Molekülen erleichtert
wird und das Harz hydrophile Eigenschaften annimmt
Im Laufe der Versuche zur Herstellung eines stark hydrophilen und porösen Sinterkörpers sind auch
verschiedene, aus thermoplastischen Kunstharzen, wie Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polymethylmethacrylat,
Polystyrol und ABS-Harzen. hergestellte Sinterkörper untersucht worden. Die aus diesen
Harzen herstellbaren Sinterkörper weisen jedoch nur geringe Porosität auf, da die Harzteilchen aufgrund hi
ihrer Neigung zur abrupten Viskositätsabnahme bei Temperaturerhöhung zu schnell schmelzen. Außerdem
weisen sie keine Strukturen auf, die sie stark hydrophil machen, so daß sie entweder gar keine oder nur geringe
hydrophile Eigenschaften aufweisen.
Es hat sich gezeigt, daß das erfindungsgemäße thermoplastische Acrylnitril-Copolymer nicht nur altein
zur Erzielung des gewünschten Effekts verwendet werden kann, sondern auch mit einem oder mehreren
Zusatzharzen abgemischt werden kann, die damit mischbar sind und im wesentlichen den gleichen
Erweichungspunkt aufweisen. Beispiele für geeignete Zusatzharze sind Acrylnitril-Styrol-Copolymere, ABS-Harze,
Nylon-6, Polyvinylchlorid, Polymethylmethacrylat,
Äthylen-Methylacrylat-Copolymere, Äthylen-Vinylalkohol-Copolymere
und Polycarbonate. Der Gehalt des erfindungsgemäßen Acrylnitril-Copolymers beträgt
vorzugsweise 10 bis 60 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht von Copolymer und Zusatzharz.
Hierbei werden die Sintereigenschaften dieser Ziisatzharze
verbessert und aus den Harzgemischen können Sinterkörper mit den gewünschten Eigenschaften
hergestellt werden. Neben den genannten Kunstharzen sind zahlreiche andere Harze verwendbar, die mit dem
erfindungsgemäßen Aerylnitril-Copolymer mischbar sind und im wesentlichen den gleichen Erweichungspunkt
aufweisen und deren Sintereigenschaften beim Abmischen verbessert verden. Alle diese Harze stellen
Äquivalente zu den vorstehend genannten repräsentativen Zusatzharzen dar, bei denen die Sintereigenschaften
und auch die Eigenschaften der Endprodukte w-ssentlich verbessert werden. Der Mischungsanteil des
erfindungsgemäßen Acrylnitril-Copolymers beträgt vorzugsweise mehr als 10 Gewichtsprozent, da die
erwünschte Eigenschaftsverbesserung nicht erzielt werden kann, wenn der Gehalt weniger als 10
Gewichtsprozent beträgt. Ein Gehalt des erfindungsgemäßen Acrylnitril-Copolymers von bis zu 60 Gewichtsprozent
genügt im allgemeinen, um dem Gemisch die gewünschten Eigenschaften zu verleihen.
Unabhängig davon, ob das thermoplastische Acrylnitril-Copolymerharz
der Erfindung al'-^in oder im
Gemisch mit anderen Harzen verwendet wird, die mit ihm mischbar sind und im wesentlichen den gleichen
Erweichungspunkt aufweisen, soll das Harz beziehungsweise das Harzgemisch vor dem Sintern fein pulverisiert
werden. Die Pulverisierung kann entweder physikalisch unter Verwendung einer mechanischen
Pulverisiervorrichtung oder auf chemischem Wege erfolgen, wobei man das Acrylnitril-Copolymerharz
oder seine Mischung mit anderen Harzen zunächst in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Dimethylformamid,
löst und dann ein Nicht-Lösungsmittel zugibt, zum Beispiel Alkohole oder Kohlenwasserstoffe. Hierbei
bilden sich unter Kristallisation Niederschläge, worauf man das Lösungsmittel und das Nicht-Lösungsmittel
abdampft und Pulver der gewünschten Größe erhält. Teilchen mit einem Durchmesser von 1 bis 5000 μπι sind
bevorzugt. Bei einer Teilchengröße außerhalb dieses Bereich-ss nimmt die Porosität des erhaltenen Sinterkörpers
ab.
Im allgemeinen lassen sich feinere Teilchen eher auf chemischem als auf physikalischem Wege herstellen.
Auf physikalischem beziehungsweise chemischem Wege erhaltene Teilchen können auch einfach vermisch«
und gemeinsam verwendet werden. Wird das Acrylnitril-Copolymerharz der Erfindung mil einem
anderen Kunstharz abgemischt, das mit ihm mischbar ist und im wesentlichen den gleichen Erweichungspunkt
aufweist, so kann ck? Pulvergemisch der beiden Harze
zunächst geschmolzen und zu Pellets geknetet werden, die dann einfach an der Atmosphäre oder in Kontakt
mit flüssigem Stickstoff pulverisiert werden. Es werden jedoch keine nennenswert verschiedenen Sintereigenschaften
erzieh, wenn man getrennt hergestellte Pulver der beiden Harze gleichmäßig miteinander vermischt.
Das derart hergestellte pulverförmige Harz wird 10 bis
30 Minuten, vorzugsweise 15 bis 25 Minuten, bei etwa 200 bis 3000C unter Normaldruck oder erhöhtem Druck
gesintert. Wenn das Sintern unter erhöhtem Druck durchgeführt wird, füllt man das Ausgangsmaterial bei
Raumtemperatur in eine l'onn ein und preßt es unter
einem Druck von bis zu 981 bar. Während des Sinterns bilden sich die vorstehend genannten Polypyridin-Ringstrukturen
aus und verleihen dem Sinterkörper stark hydrophile Eigenschaften.
Das Sinterverhal'en und die Verarbeitbarkeil können
dadurch verbessert werden, daß man vor dem Sintern einen anorganischen Füllstoff, wie Calciumcarbonat,
Graphit, Ruß, Bariumsulfat, Calciumsulfat, Siliciumdioxid,
Oiatomeenerde, Bentonit, Shirasu-Balloon (Bimsstein-Mikrokügelchen
aus Kyushu, japan) oder Kaolin, zusetzt. Auch ein in organischen oder anorganischen
Lösungsmitteln unlösliches und hitzebeständiges Färbemittel kann zugegeben werden. Vorzugsweise betrügt
der Gehalt an anorganischem Füllstoff und/oder
ίο Färbemittel weniger als etwa 50 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches, da bei einem Gehalt dieser Bestandteile von mehr als 50
Gewichtsprozent das Sinterverhalten beeinträchtigt wird und es unmöglich ist, einen porösen Sinterkörper
mit den gewünschten Eigenschaften herzustellen.
Der erfindungsgemäß hergestellte, stark hydrophile und poröse Sinterkörper hat eine Porosität von etwa 10
bis 50 Prozent, eine Shore-Härte von 70 bis 98°, vorzugsweise 80 bis 98°, und einen Hydrophilitätsgrad
von 1 bis 10 Minuten. Er hat eine glatte Oberfläche und
erhöhte Festigkeit
Der erfindungsgemäße Sinterkörper kann in verschiedenen
Anwendungsbereichen eingesetzt werden, zum Beispiel bietet er in folgenden Anwendungsbereichen
beträchtliche Vorteile:
(U Imprägnieren, Rückhalten und Speichern anderer Substanzen in Feinporen;
(2) Als Filter;
(3) Zur Druckreduzierung;
(4) Als leichtgewichtiger Sinterkörper.
Eine spezielle Anwendung des erfindungsgemäßen porösen Sinterkörpers, die unter Ziffer (1) fällt, ist die
Herstellung von Farbwalzen. Der Sinterkörper der Erfindung ist ein harter und poröser Körper von relativ
hoher Porosität, so da3 daraus hergestellte Farbwalzen
eine relativ große F'arbmenge tragen können, erhöhte mechanische Druckfestigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit
aufweisen, mit beliebigen Druckfarben verträglieh sind und ausgezeichnete Arbeitsergebnisse und
Oberflächenglätte zeigen. Diese Eigenschaften sind auch wertvoll bei Verwendung des Sinterkörpers in
Schreibinstrumenten, insbesondere als Spitze von Schreibfedern. Spezielle Anwendungsbereiche, die unter
Ziffer (2) fallen, sind Filter zum Abtrennen von Wasser von Benzin, die in Autos verwendet werden,
oder von Kerosin, das in Brennern verwendet wird. Ein Beispiel für einen Anwendungsbereich, der unter Ziffer
(4) fällt, ist die Herstellung von Lautsprechern, die sich
w durch leichtes Gewicht und gute akustische Eigenschaften
auszeichnen.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Der »Hydrophililätsgrad«
ist nach der Norm JIS R-6127 definiert.
Die Shore-Härte bezieht sich auf die Shore D Härte.
1 kg Pellets eines thermoplastischen Kunstharzes, das durch Pfropfcopolymerisation von Butadien auf ein
to Acrylnilril-Methylacrylat-Copolymer hergestellt worden
ist, werden in einer Kugelmühle in Gegenwart von flüssigem Stickstoff zu einem Pulver mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 0,25 mm pulverisiert. Das Pulver wird dann in einen Eisenzylin-
h-i der von 26 mm Durchmesser und 50 mm Höhe
eingefüllt und 10 Minuten bei 28O0C gesintert, während über die Ober- und Unterfläche ein Druck von 9,81 bar
ausgeübt wird. Nach dem Abkühlen wird der poröse
Körper der Form entnommen und auf seine Eigenschaften untersucht. Die Porosität beträgt 40 Prozent, die
Shore-Härte 95 und der Hydrophilitätsgrad 1,5 Minuten. Die Oberfläche des erhaltenen Sinterkörpers ist glatt
und hat ausgezeichnetes Aussehen. Nach sechsmonatigem Lagern des Formkörpers an der Luft bei
Raumtemperatur unter Atmosphärendruck zeigt er bei der Verwendung als Farbwalze noch ausgezeichnete
Druckeigenschaften.
500 g eines Pulvergemisches, das durch gleichmäßiges Vermischen von 51 Gewichtsprozent des thermoplastischen
Kunstharzpulvers aus Beispiel 1 und 49 Gewichtsprozent Calciumcarbonat erhalten worden ist,
werden zwischen Eisenplatten eingebracht und 15 Minuten bei 260°C gesintert. Die Porosität des
erhaltenen porösen Körpers beträgt 43 Prozent, der Hvdrophilitätserad 1 Minute und die Shore-Härte 82.
Ein Pulvergemisch, das in gleichförmiger Mischung 50 Gewichtsprozent des thermoplastischen Kunstharzpulvers
aus Beispiel I und 50 Gewichtsprozent eines Polycarbonatpulvers mit einer durchschnittlichen Teilchengröße
von 0,25 mm enthält, wird in ein siliconbeschichtetes Glasrohr von 10 mm Innendurchmesser und
50 mm Höhe eingebracht und 30 Minuten bei 2800C in
einem Ölbad gesintert. Die Porosität des erhaltenen porösen Körpers beträgt 38 Prozent, der Hydrophilitätsgrad
2,3 Minuten und die Shore-Härte 96. Der poröse Körper wird als Spitze eines Schreibstiftes
verwendet, der sich durch glatten Verlauf und gute Tintenzufuhr auszeichnet.
5 kg der Kunstharzpellets aus Beispiel I und 1 kg eines Acrylnitril-Styrol-Copolymers werden in einem
Banbury-Mischer bei 2000C geknetet. Das erhaltene Produkt wird in einer gewöhnlichen Pulverisiervorrichtung zu einem Pulver von 1,00 bis 0,73 mm pulverisiert.
Anschließend sintert man das Pulver gemäß Beispiel 1 zu einem zylindrischen Sinterkörper mit einer Porosität
ίο von 42 Prozent, einem Hydrophilitätsgrad von 1,6
Minuten und einer Shore-Härte von 83.
Zum Vergleich wird I kg des Acrylnitril-Styrol-Copolymers
allein in der Pulverisiervorrichtung zu einem Pulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von
0,3 mm pulverisiert. Dieses Pulver wird dann 10 Minuten bei 1800C gemäß Beispiel 1 zu einem zylindrischen
Sinterkörper gesintert, der eine Porosität von 25 Prozent und eine Shore-Härte von 68 aufweist. Der
Hydrophilitätsgrad beträgt nur 14,0 Minuten.
Die erfindungsgemäß beziehungsweise allein aus dem Acrylnitril-Copolymer hergestellten zylindrischen Sinterkörper
werden dann einem Filtertest unterworfen, bei dem Trübwasser mit einer Durchsichtigkeit von 3
Meter durch die Sinterkörper filtriert wird. Hierbei zeigt sich, daß der erfindungsgemäße Sinterkörper 3
Stunden lang filtriertes Wasser mit einer Durchsichtigkeit von 15 Metern ergibt, während der Vergleichs-Sinterkörper
dieselbe Durchsichtigkeit erst nach 6stündigem Fil'rieren unter denselben Bedingungen erreicht.
Ähnlich dem Verfahren von Beispiel 4 werden unter Verwendung der in Tabelle 1 genannten Polymerisate
anstelle des Acrylnitril-Styrol-Copolymers Sinterkörper hergestellt. Die Eigenschaften der erhaltenen Sinterkörper
sind ebenfalls in der Tabelle genannt.
Sinterkörper | Zusatzharz | Nylon-6 | Polyvinyl chlorid |
Polymethyl- methacrylat |
Älhylen- Acrylat- Copolymer |
Äthylen- Vinylalkohol- Copolymer |
•\BS-ll;irz | 48 | 46 | 41 | 38 | 43 | |
Porosität | 39 | 1.8 | 9.3 | 3.5 | 4.3 | 1.0 |
Hydrophilitätsgrad (min) |
2.2 | 97 | 93 | 91 | 81 | 87 |
Shore-Härte | 78 | |||||
Claims (1)
- Patentansprüche;t. Hydrophiler poröser Sinterkörper mit offenzelligen Poren, der ein Polypyridin-Grundgerüst der FormelCH CHCCCI I ICCC
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