DE2930711C2 - Sofortbildkamera - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sofortbildkamera zur Verwendung von in einer Kassette gestapelten und gegen eine in der Kassettenvorderwand befindliche Belichtungsöffnung federnd angedrückten Filmeinheiten, mit einer Kassettenandruckvorrichtung, die die Kassette mit ihrer Vorderwand in Anlage mit kameraseitigen Anschlägen hält und mit einer die Filmeinheit nach jeder Belichtung aus der Kassette herausbewegenden Transportvorrichtung, die mit einer Verschlußaufzugseinrichtung und einem Filmzählwerk gekuppelt ist

Sofortbildkameras dieser Art sind bekannt Mit ihnen sind jedoch keine Doppel- und Mehrfachbelichtungen ίο einer Filmeinheit möglich. Das hat seinen Grund darin, daß die Betätigung der mit der Transportvorrichtung getrieblich gekuppelten Verschlußaufzugseinrichtung zwangsweise mit dem Bewegungsablauf der Transportvorrichtung erfolgt. Das bedeutet, daß der Verschluß nach zuvor erfolgter Auslösung erst während der Bewegungsphase der Transportvorrichtung, bei der die belichtete Filmeinheit bereits aus der Kassette ausgefördert wird, erneut spannbar ist

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu vermeiden und bei einer Sofortbildkamera der eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln eine Vorrichtung zu schaffen, die trotz der Kupplung der Versschlußaufzugseinrichtung mit der Transportvorrichtung eine Doppel- und Mehrfachbelichtung einer Filmeinkeit ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine an dem der Transportvorrichtung zugekehrten Bereich der Kassette angreifende und die Kassette entgegen der Wirkungsrichtung der Kassettenandruck-Vorrichtung wahlweise derart bewegbare Vorrichtung, daß zumindest während der Transportbewegung der Transportvorrichtung sich keine Filmeinheit in der Bewegungsbahn der Transportvorrichtung befindet.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den LJnteransprüchen sowie der Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Alle zum Verständnis der Erfindung nicht notwendigen Teile wurden der Übersichtlichkeit wegen weggelassen. Gleiche Teile der verschiedenen Ausführungsbeispiele sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Die Zeichnung zeigt jeweils in schematischer Darstellung in der

F i g. i den Gegenstand der Erfindung an einer Sofortbildkamera in seiner Ruhestellung in Seitenansicht und im Schnitt,

F i g. 2 den Gegenstand der Erfindung gemäß F i g. 1 in seiner Funktionsstellung in einer Teildarstellung im Schnitt und

F i g. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung gemäß F i g. 1 in Seitenansicht im Schnitt.

In F i g. 1 ist ein Teil einer Sofortbildkamera dargestellt. Mit 1 ist der Kameragrundkörper, mit 2 eine zur Belichtungsöffnung 5a einer Kassette 4 benachbarte Kameragehäusewand, mit 3 der Kamerarückdeckel und mit 8 eine kameraseitige Andruckvorrichtung bezeichnet. Die mittels Druckfedern 8a vorgespannte Andruckvorrichtung 8 hält die Kassette 4 mit ihrer Vorderwand 5 in Anlage mit kameraseitigen Anschlägen 7. In der Kassette 4 sind Filmeinheiten 6 gestapelt. Sie werden gegen die Kassettenvorderwand 5, in die die Belichtungsöffnung 5a eingearbeitet ist, federnd angedrückt.

Mit 24 (vergleiche F i g. 2 und 3) ist eine als Greifer ausgebildete Transportvorrichtung bezeichnet, deren Greiferhaken 25 in eine Aussparung 4a der Kassette 4 eintauchen kann, um die im Stapel oben liegende Filmeinheit 6 nach einer bildmäßigen Belichtung

derselben zu erfassen und durch einen kassettenseitigen Ausförderschlitz hinauszuschieben und einem Rollenpaar 36 zuzuführen.

In der mit 2 bezeichneten Kameragehäusewand, die im Ausführungsbeispiel von der Kamerafrontwand gebildet ist, ist in einer Bohrung ein lichtticht geführter und längs verschiebbar angeordneter Stößel 10 vorgesehen. Er weist eine von außen zugängliche Betätigungstaste 11 auf. Mit seinem im Kamerainneren befindlichen freien Ende 10a wirkt der Stößel 10 unmittelbar auf den der Kassettenandruckvorrichtung 8 abgewandfen Wandungsteil der Kassette 4 ein. Ein im Bereich des freien Endes 10a des Stößels 10 befindlicher Sicherungsring 12 dient als Anschlag und verhindert das Herausfallen oder Herausziehen des Stößels 10.

Beabsichtigt der Kamerabenutzer eine Doppel- oder Mehffachbelichtung durchzuführen, so betätigt er zunächst die Verschlußauslösetaste (nicht dargestellt), wobei nach erfolgtem Niederdrücken die Verschlußauslösung und eine bildmäßige Belichtung der obersten Filmeinheit 6 folgt. Da die Einschaltung e'er motorisch angetriebenen Transportvorrichtung sowie die Betätigung der mit der Transportvorrichtung getrieblich gekuppelten Verschlußaufiugseinrichtung erst beim Rückhub der Verschlußauslösetaste erfolgt, muß vor der Freigabe der Verschlußauslösetaste der Stößel 10 eingedrückt werden (Fig.2), wobei die Kassette 4 verlagert und in einer von den kameraseitigen Anschlägen 7 abgehobenen Lage entgegen der Kraft der Druckfedern 8a der Kassettenandruckvorrichtung 8 gehalten wird. Hierbei befindet sich die oberste belichtete Filmeinheit 6 außerhalb der Bewegungsbahn des Greiferhakens 25.

Nach erfolgtem Greiferhub kann die Betätigungstaste 11 des Stößels 10 wieder losgelassen werden, wobei die Kassettenandruckvorrichtung 8 die Kassette 4 wieder in Anlage mit den kameraseitigen Anschlägen 7 bringt und dort hält. Durch die Bewegung der Kassette wird auch der Stößel 10 wieder in seine in F i g. 1 gezeigte Ausgangsstellung bewegt. Nunmehr kann die Ver-Schlußauslösetaste erneut betätigt werden, wobei zum zweiten Mal eine bildmäßige Belichtung der nicht ausgeförderten Filmeinheit erfolgt.

Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 wirkt der Stößel 10 mit seinem im Kamerainneren befindlichen freien Ende 10a über ein Übertragungsglied 14 auf den der Kassettenandruckvorrichtung 8 abgewandten Wandungsteil 5 der Kassette 4 ein. Der Stößel 10 ist wesentlich länger ausgebildet und lichtdicht in einer Bohrung in der Kamerafrontwand 2 sowie mit seinem im Kamerainneren befindlichen freien Ende 10a in einem kameraseitigen Lager 9 geführt.

Das Übertragungsglied ist als ein dreiarmiger Kipphebel 14 ausgebildet, der mittels eines angeformten Zapfens 18 in gehäuseseitigen Bohrungen (nicht dargestellt) schwenkbar gelagert ist. Er wird mittels einer Feder 19 entgegen dem Uhrzeigersinn beaufschlagt und stützt sich mit seinem mit 15 bezeichneten ersten Hebelarm am freien Ende 10a des Stößels 10 ab, dessen Verschiebeweg wiederum durch einen Anschlag 12, der an der Stirnseite des Lagers 9 zur Anlage kommt, begrenzt ist.

Der zweite Hebelarm 16 des Kipphebels 14 besitzt eine Abwinkelung 16a, die den Wandungsteil 5 der Kassette über Eck umgreift.

Der dritte Hebelarm des Kipphebels 14 ist mit einem Betätigungshebel 30 für das Zählwerk 35 kuppelbar.
Der Betätigungshebel 30 wird vom Greiferantrieb gesteuert. Letzterer besteht aus einem vom Motor (nicht dargestellt) angetriebener: Zahnradgetriebe 20 und einer mit diesem verbundenen Kurvenscheibe 21, in deren Kurvennut 21a der Stift 22c eines um einen gehäusefesten Stift 38 schwenkbar gelagerten zweiarmigen Steuerhebels 22 eingreift. >

Wie anhand der Fig.3 zu erkennen ist, erfolgt mit jeder Umdrehung der Kurvenscheibe 21 über die Stift-Nut-Verbindung 21a und 22c eine wechselweise Verschwenkbewegung des Steuerhebels 22, wobei sowohl ein Greiferhub als auch ein Hub des Betätigungshebels 30 für das Zählwerk 35 erfolgen. Während bei der ersten Schwenkbewegung des Steuerhebels 22 der mit dem freien Ende 22a des Steuerhebels 22 getrieblich verbundene Greifer nach unten bewegt wird, um die oberste belichtete Filmeinheit 6 zu erfassen, wird der an dem anderen freien Ende 220 des Steuerhebels 22 anliegende Betätigungshebel 30 nach oben verschoben, um das Zählwerk 35 um einen Zahn weiterzudrehen. Bei der zweiten Schwenkbewegung des Steuerhebels 22 zurück in seine Ausgangslage wird der Greifer nach oben bewegt, die Filmeinheit 6 aus der Kassette 4 herausbefördert und dem Transportrollenpaar 36 zugeführt. Der am freien Ende 22t> des Steuerhebels 22 sich federnd abstützende Betätigungshebel 30 folgt der Bewegung des Steuerhebels 22 nach, wobei die Spitze 33 des Betätigungshebels 30 über den nachfolgenden Zahn des Zählwerks 35 gleitet und hinter diesem einrastet.

Soll eine Doppel- oder Mehrfachbelichtung durchgeführt werden, so wird zuerst die Verschlußauslösetaste (nicht dargestellt) niedergedrückt, wobei die Verschlußauslösung und damit die bildmäßige Belichtung der obersten Filmeinheit 6 erfolgt. Bevor jedoch die Verschlußauslösetaste wieder freigegeben wird, wird der Stößel 10 niedergedrückt, wobei über sein im Kamerainneren befindliches freies Ende 10a der Kipphebel 14 entgegen der Kraft der Feder 19 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Über den zweiten Hebelarm 16 des Kipphebels 14 erfolgt die Verlagerung der Kassette 4. Diese wird wie im ersten Ausführungsbeispiel in einer von den kameraseitigen Anschlägen 7 abgehobenen Lage entgegen der Kraft der Druckfedern 8a der Kassettenandruckvorrichtung gehalten, so daß die oberste belichtete Filmeinheit 6 sich außerhalb der Bewegungsbahn des Greiferhakens 25 befindet.

Während der Verschwenkbewegung des Kipphebels 14 gelangt auch dessen dritter Hebelarm 17 in Anlage an einen Ansatz 31 des Betätigungshebels 30 und verschwenkt diesen um den gehäusefesten Stift 27 entgegen der Federkraft 37. Hierbei gelangt die Spitze 33 des Betätigungshebels 30 aus der Verzahnung des Zählwerks 35.

Wird nunmehr die noch niedergedrückte Verschlußauslösetaste losgelassen, so wird, wie im ersten Ausführungsbeispiel bereits beschrieben, bei deren Rückhub die motorisch angetriebene Transportvorrichtung eingeschaltet. Es erfolgt ein Greiferhub. Da durch die abgehobene Kassette 4 die oberste belichtete Filmeinheit 6 außerhalb der Bewegungsbahn des Greiferhakens 25 liegt, erfolgt kein Abtransport derselben. Da auch die Spitze 33 des Betätigungshebels 30 sich außerhalb der Verzahnung des Zählwerks 35 befindet, wird das Bildzählwerk 35 nicht fortgeschaltet.

Erst nachdem die Arbeitsphase der Transportvorrichtung sowie die Betätigung der mit der Transportvorrichtung getrieblich gekuppelten Verschlußaufzugseinrichtung beendet ist, wird auch die Taste 11 des Stößels 10

losgelassen, wobei der Kipphebel 14 unter der Kraft der Feder 19 wieder seine in der F i g. 3 mit durchgehenden Linien dargestellte Ausgangsstellung einnimmt und sämtliche mit seinen Hebelarmen zusammenwirkenden Teile (Stößel 10, Kassette 4, Kassettenandruckvorrichtung 8, Betätigungshebel 30) ihre ursprüngliche Ausgangslage einnehmen. Durch eine erneute Betätigung der Verschlußauslösetaste wird die nicht ausgeförderte Filmeinheit ein zweites Mal belichtet.

Es ist ohne weiteres möglich, auch eine Mehrfachbelichtung durchzuführen, sofern jedes Mal der Stößel 6 vor dem Loslassen der Verschlußauslösetaste und der damit verbundenen Einschaltung der Transportvorrichtung niedergedrückt und die Kassette verlagert wird, wobei dann jedes Mal dieselbe belichtete Filmeinheit außerhalb der Bewegungsbahn· des Greifers verlagert wird.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Sofortbildkamera zur Verwendung von in einer Kassette gestapelten und gegen eine in der Kassettenvorderwand befindliche Belichtungsöffnung federnd angedrückten Filmeinheiten mit einer Kassettenandruckvorrichtung, die die Kassette mit ihrer Vorderwand in Anlage mit kameraseitigen Anschlägen hält und mit einer die Filmeinheiten nach jeder Belichtung aus der Kassette herausbewegenden Transportvorrichtung, die mit einer Verschlußaufzugseinrichtung und einem Filmzählwerk gekuppelt ist, gekennzeichnet durch eine an dem der Transportvorrichtung (24,25) zugekehrten Bereich der Kassette (4) angreifende und die Kassette entgegen der Wirkungsrichtung der Kassettenandruckvorrichtung (8) wahlweise derart bewegbare Vorrichtung (10, 11; 14), daß zumindest während der Transportbewegung der Transportvorrichtung (24, 25) sich keine Filmeinheit (6) in der Bewegungsbahn der Transportvorrichtung (24, 25) befindet.

2. Sofortbildkamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein in einer zur Belichtungsöffnung (Sander Kassette (4) benachbarten Kameragehäusewand (2) lichtdicht geführter und längsverschiebbar angeordneter Stößel (10) zum Verlagern der Kassette (4) ist, der eine Betätigungstaste (11) aufweist.

3. Sofortbildkamera nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (10) mit seinem im Kamerainnern befindlichen freien Ende (iOa) unmittelbar oder über ein Übertragungsglied (14) auf den der Kassettenandruckvorrichtung (8) abgewandten Wandungsteil (5) der Kassette (4) einwirkt.

4. Sofortbildkamera nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied als ein federbeaufschlagter, dreiarmiger Kipphebel

(14) ausgebildet ist, der mit seinem ersten Hebelarm

(15) am freien Ende {iOa) des Stößels (10) federnd anliegt und diesen in seiner Ausgangslage hält.

5. Sofortbildkamera nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Hebelarm

(16) des Kipphebels (14) den Wandungsteil (5) der Kassette (4) übergreift.

6. Sofortbildkamera nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Hebelarm

(17) des Kipphebels (14) mit einem vom Antrieb (20, 21, 22) der Transportvorrichtung (24, 25) gesteuerten Betätigungshebel (30) für das Zählwerk (35) kuppelbar ist, daß bei niedergedrücktem Stößel (10) der Kipphebel (14) eine Stellung einnimmt, in der sein zweiter Hebelarm (16) die Kassette (4) von den kameraseitigen Anschlägen (7) abgehoben hält, die im Stapel oben liegende Filmeinheit (6) sich außerhalb der Bewegungsbahn der Transportvorrichtung (24, 25) befindet und sein dritter Hebelarm (17) den Betätigungshebel (30) außer Eingriff mit einer Verzahnung de« Zählwerks (35) hält.