DE292954C

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Publication number: DE292954C
Application number: DENDAT292954D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft ein Getriebe, durch welches einem Maschinenteil oder Arbeitsstück . eine zu- und abnehmende Geschwindigkeit erteilt und nötigenfalls Z¹Ur Vornahme eines Arbeitsganges (Schneiden, Stanzen, Drucken o.dgl.) die dazu nötige Ruhelage gegeben wird.

Das Getriebe unterscheidet sich von den bekannten ähnlichen Getrieben im wesentlichen dadurch, daß man damit eine wirkliche Ruhelage ίο erzielen kann und die ganze Bewegung völlig zwangläufig, ohne Feder oder Kurve, erzielt wird. Dadurch eignet sich dieses Getriebe unter anderem hauptsächlich f ür:

1. periodisch von endlosen Streifen arbeitende Ausstanz- und Heftmaschinen o. dgl.,

2. Papierquerschneider zum Stillsetzen der Papierbahn im Augenblick des Schneidens oder zur Anpassung der Geschwindigkeit der Schneidwalze gegenüber einer gleichmäßig laufenden Papierbahn,

3.' Bogenanlegevorrichtungen an Falzmaschinen oder Druckpressen,

4. Schnellpressen Zur Frontbogenauslage,

5. den Antrieb von Fördervorrichtungen, auf denen Arbeitsstücke befördert werden, die zwecks Beobachtung oder Vornahme eines Arbeitsganges einen Augenblick stillstehen müssen.

Die Zeichnung veranschaulicht das Getriebe in verschiedenen Arbeitsstellungen, und zwar zeigt

Fig. ι die Draufsicht,

Fig. 2 die Seitenansicht,

Fig. 3 die Stellung der Getriebeteile bei der größten Geschwindigkeit, und

Fig. 4 ihre Stellung in der Ruhelage.

In einem Lagerarm 1, welcher leicht an jeder Maschine angebracht werden kann, sind die Wellen 2 und 3, drehbar gelagert. 2 ist die Antriebswelle des Getriebes,- welche bei 4 den Antrieb von der betreffenden Maschine erhält. Der Kurbelarm 5 ist bei 6 mit der Welle 2 und bei 7 mit dem Bolzen 8 fest verbunden. Die beiden Arme 9 und ϊο halten die Entfernung der Bolzen 8 und 11, auf welchen die Zahnräder 12 und 13 sitzen. Der Bolzen 11 ist mit dem Arm 9 fest verbunden, während sich letzterer um den Bolzen 8 dreht. Der Arm ϊο ist auf dem Bolzen 8 und auf der verlängerten Nabe des Zahnrades 13 drehbar gelagert und dient nur Zur sicheren Führung des letzteren. Auf dem äußeren Ende der Nabe des Zahnrades 13 ist ein Kettenrad 14 fest verkeilt, welches mittels Kette Ϊ5 die Bewegung auf das Kettenrad 16 und die anzutreibende Welle 3 überträgt, von. wo sie dann beliebig weitergeleitet werden kann. Das Zahnrad 12 ist mit dem Bolzen 8 fest verbunden, während das Zahnrad 13 sich lose auf dem Bolzen ϊΐ dreht. Der Führungs- und Schwingarm 17 ist auf dem Bolzen 11 und auf dem Lager .18 lose gelagert und hat den Zweck, die beiden Kettenräder 14 und 16 in gleicher Entfernung zu halten. Dreht sich nun die Kurbelwelle 2, so bildet das Zahnrad 12 mit seinem Teilkreis verschiedene Kurbelzapfenabstände. Die Umfangsgeschwindigkeit wird natürlich am kleinsten, je näher der Eingriff der Zahnräder 12 und 13 der Welle 2 liegt, und am größten, wenn dieser am weitesten davon entfernt ist, Da der Hebel

17 das Zahnrad 13 verhindert, die Drehungen des Zahnrades 12 mitzumachen, so wird auf dieses einmal die äußere, das andere Mal die innere Geschwindigkeit von 12 übertragen.

Somit kann mathematisch genau jede Geschwindigkeit an jedem Punkte des Kurbelarmes bestimmt werden, wie auch die gewünschte Beschleunigung und Verlangsamung durch Wahl der beiden Zahnräderdurchmesser von 12 und 13 erhalten wird. Geht der Teilkreis des Kurbelzapfenzahnrades 12 durch die Mitte der Kurbelwelle, so tritt völlige Ruhelage ein (Fig. 4). Auch läßt sich aus Fig. 3 der Einfluß des Verhältnisses der beiden Zahnräder zueinander auf die jeweiligen Geschwindigkeiten des Getriebes leicht ersehen. An Stelle der beiden Zahnräder 12 und 13 können auch Kettenräder Verwendung finden, ebenso können an Stelle der Kettenräder 14 und 16 auch Zahnräder, welche unmittelbar öder mittels Zwischenräder in Eingriff stehen, die Bewegung weiterleiten. Ferner können bei Maschinen, Fördervorrichtungen usw., bei welchen die periodisch beschleunigte und verzögerte Bewegung nicht genau innegehalten zu werden braucht, an Stelle der Zahnräder 12 und 13 und der Ketteniäcler 14. und 16 auch Reibungsräder, Riemen- oder Seilscheiben Verwendung finden.

Claims

Patent-Anspruch:

Getriebe zur zwangläufigen Umwandlung gleichmäßiger Drehbewgung in periodisch beschleunigte und verzögerte Bewegung, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Kurbelwelle (8) exzentrisch zur treibenden Welle (2) ein Zahnrad (12) fest angeordnet ist und ein durch Schwingarme (9,10) in ständigem Eingriff mit dem Zahnrad (12) gehaltenes Zahnrad (13) von einem auf der anzutreibenden Welle (3) gelagerten Schwingarm (17) lose drehbar auf seiner Achse (11) gehalten wird und mit dem Rad (14) des Kettentriebes (14, 15, 16) zur Übertragung der. Bewegung auf die anzutreibende Welle (3) fest verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.