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Haltevorrichtung eines Gewehrs
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Ilaltevorrichtung eines Gewehrs
an einer Wand, vorzugsweise an der Tür eines Kraftfahrzeugs.
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Bisher sind Gewehrhalterungen in Militärfahrzeugen bekannt geworden,
die zwar die Gewehre unter normalen Umständen sicher festhielten. Diese Gewehrhaltevorrichtungen
sind aber sehr umständlich und das Gewehr kann nur senkrecht und dadurch eingesetzt
werden, daß zunächst sein Schaft in einen Fuß eingeführt wird und dann mit einem
Kipphebelverschluß, der den oberen Teil des Schaftes umgreift, festgelegt wird.
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Dies ist eine aufwendige Arbeit, die u. U. zwei Hände benötigt und
kaum bei fahrendem Fahrzeug vorgenommen werden kann.
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Ein derartig festgelegtes Gewehr läßt sich auch nicht schnell entnehmen,
da auch hier wieder zunächst der Knebelverschluß geöffnet und dann das Gewehr entnommen
werden muß, was ebenfalls zeitaufwendig ist. Derartige Handgriffe, die viel Zeit
erfordern, sind aber ungeeignet für Gewehre, die
zur Terroristenbekäinpfung
benötigt werden und daher griffgerecht angebracht und schnell in Schußposition gebracht
werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Haltevorrichtung vorzuschlagen,
mit der sich ein Gewehr an einer Wand, vorzugsweise an der Tür eines Kraftfahrzeugs,
sicher festhalten läßt und aus der das Gewehr auch bei Unfällen, beispielsweise
beim Überschlagen des Kraftfahrzeugs, nicht herausfallen kann.lAußerdem muß gewährleistet
sein, daß sich die Waffe unkompliziert in die Halterung einlegen läßt, wobei sich
automatisch die unfallsichere Befestigung durch die Haltevorrichtung ergeben soll
Weiterhin muß aber im Bedarfsfall das Gewehr auch schnell greifbar sein und sich
ohne besonderen Aufwand, nach Möglichkeit automatisch, wieder aus der halterung
herausnehmen lassen, wenn man nur den richtigen und vorgesehenen Zugriff wählt.
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Diese Aufgabe läßt sich bei einem Gewehr, das vorzugsweise mit einer
aus dem vorderen Schaftende herausragenden, zylindrischen Haltemutter für die Rückstoßfeder
und mit wenigstens einer Einschnürung am Schaft versehen ist, dadurch lösen, daß
als Haltepunkte für das mit seinem Lauf schräg nach unten gerichtete Gewehr einerseits
ein dem Lauf naher Punkt oder der Lauf selbst und ein Teil am Schaft dienen, dessen
obere Kontur dort ein mit Schnappfedern zusammenwirkender Verriegelungskörper umfaßt,
wenn er automatisch eingeschnappt und verriegelt ist, der das Gewehr nach mühelosem
Einsatz unnachgiebig festhält, das bei Bedarf jedoch durch einen Zugriff in vorgesehener
Art leicht und schnell herausgenommen werden kann. Dabei kann zum Einsatz für die
Rückstoßfedermutter als erster Haltepunkt, vorzugsweise am unteren
vorderen
Teil der Tür des Kraftfahrzeugs, eine mit ihrer Öffnung schräg nach oben gerichtete,
topfartige Aufnahme mit einem einerseits dieser und andererseits der Rückstoßfedermutter
angepaßten, vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Einsatz angebracht sein, dessen
Innenwandfläche im Querschnitt zur Öffnung hin divergierend verläuft. Andererseits
kann für die vom körpernahen Schaftende her gesehen erste Einschnürung als zweiten
Haltepunkt eine dem Schaftquerschnitt an dieser Stelle mit großem Spiel angepaßte
Auflage, vorzugsweise aus Holz oder Kunststoff, vorgesehen sein, die den Schaft
dort nur teilweise umgibt, so daß er schräg von oben durch eine Öffnung der Auflage
einlegbar ist und daß in den oberen Teil dieser Öffnung-ein Aufnahmemaul des Verriegelungskörpers
so hineinragt, daß die untere Kante des Aufnahmemauls vom oberen Teil des Gewehrschaftes
an dieser Stelle beim Einlegen des Gewehrs nach der Wand zu gedrückt wird, worauf
der Verriegelungskörper nach kurzer Schwenkbewegung umschnappt und sein Aufnahmemaul
den oberen Teil des Gewehrschaftes an dieser Stelle fest und unnachgiebig umfaßt.
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Zweckmäßig ist es, üir den dem Schaft des Gewehrs zugekehrten Teil
des Aufnahmemauls ein elastisch nachgiebiges Material, vorzugsweise einen Kunststoff,
auszuwählen, um den Gewehrschaft vor Beschädigungen zu schützen.
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Diese feste und unnachgiebige Halterung des Gewehres ist dadurch gegeben,
daß der federbelastete Verriegelungskörper durch eine Sperrklinke verriegelbar ist,
die nach Verschwenken des Verriegelungskörpers um einen vorgesehenen Schwenkwinkel
unter der Kraft einer Feder hinter eine Schulter des Verriegelungskörpers einrastet
und nur durch Drücken einer Betätigungsklappe entriegelbar ist.
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Damit sich nun die Verriegelung im Bedarfsfalle automatisch öffnet,
ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, die Betätigungsklappe im
Griffbereich des Gewehrs anzuordnen, so daß beim Ergreifen desselben von den Fingern
oder dem Handrücken des Schützen die Betätigungsklappe automatisch verschwenkt und
damit die Sperrklinke ausgelöst wird und das Maul unter dem Einfluß einer am Verriegelungskörper
angreifenden Feder zurücksohnappt, das damit das Gewehr automatisch auswirft.
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Danach kann die Waffe nun frei aus der Halterung herausgenommen und
sofort in Schußposition gebracht werden, weil der Schütze sie bereits mit der Hand
hält, deren Zeigefinger ohne weiteres in der gegebenen Late der Hand zum Hahn greifen
und damit die Waffe auslösen kann.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung bestehen darin,
daß damit die Waffe formschlüssig und auch bei Unfall sicher festgehalten werden
kann, jedoch die Waffe auch leicht, ohne zusätzliche Aufwendung von Kraft oder zusätzliche
Handgriffe entnommen werden kann, wobei sie durch die Haltevorrichtung selbst dem
Schützen noch in die Hand gespielt wird; im Gegensatz zur Betätigung bei bekannten
Haltevorrichtungen, bei denen der Greifende den zu entnehmenden Gegenstand, wie
z. B. bei einer Skihalterung, entgegen einer relativ hohen Klemmkraft herausreißen
muß.
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Ein weiterer Vorteil beim Gegenstand der Erfindung ist der, daß die
Haltevorrichtung einen gewissen Diebstahlschutz mit sich bringt, denn nur, wenn
die Waffe an einer ganz bestimmten, allerdings schießgerechten Stelle ergriffen
wird, kann die Waffe entnommen werden, was einem mit der Haltevorrichtung
nicht
Vertrauten nicht ohne weiteres bekannt ist. Im übrigen kann die Haltevorrichtung
einfach an Fahrzeugtüren aller Art ebenso wie an Fahrzeugwänden oder anderen Wänden
befestigt werden.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
in der folgenden Beschreibung näher erläutert, der auch weitere Einzelheiten des
Gegenstandes der Erfindung entnommen werden können. Es zeigen: Fig. 1 eine Gesamtansicht
des an einer Kraftfahrzeugtür mit der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung befestigten
Gewehrs, Fig. 2 in vergrößertem Maßstab eine Einzelheit am ersten Haltepunkt, Fig.
3 ebenfalls in vergrößertem Maßstab eine Einzelheit am zweiten Haltepunkt, Fig.
4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie
V-V in Fig. 5.
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Mit der in der Zeichnung dargestellten erfindungsgemäßen Haltevorrichtung
wird ein Gewehr 1 an der Tür 2 eines Kraftfahrzeugs fest und unfallsicher in der
Weise gehalten, daß der Lauf 3 des Gewehrs 1 schräg nach unten gerichtet ist. Für
die Halterung des Gewehrs 1 sind zwei Haltepunkte 4 und 5 vorgesehen und in erfindungsgemäßer
Weise der Gestalt und Form des Gewehrs angepaßt entsprechend ausgebildet.
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Das Gewehr 1 weist eine aus dem vorderen Schaftende herausragende
zylindrische Mutter 7 für die Rückstoßfeder auf. Am vorderen unteren Teil der Tür
2 ist ein Blech 8 mit einer topfartigen Aufnahme 9 befestigt, die eine schräg nach
oben gerichtete Öffnung aufweist. In diese Öffnung ist ein einerseits der Rückstoßfedermutter
7 und andererseits der topfartigen Aufnahme 9 angepaßter Einsatz 11 aus Kunststoff
eingesetzt, dessen Innenwandfläche 12 im Querschnitt zur Öffnung hin divergierend
verläuft. Hierdurch kann die Mutter 7 des Gewehrs 1 als erster Haltepunkt leicht
und auch etwas schräg verkantet in den Einsatz 11 eingesetzt und wieder herausgenommen
werden, der mit einer Schraube 13 in der Aufnahme 9 befestigt ist.
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Der Schaft 14 des Gewehrs 1 weist Einschnürungen auf, von denen die
vom körpernahen Schaftende 15 her gesehen erste Einschnürung 16 als zweiter Haltepunkt
dient. Es ist dort eine dem Schaftquerschnitt an dieser Einschnürungsstelle 16 angepaßte
Auflage 17 aus Holz vorgesehen, die, wie die Fig.
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4 und 5 zeigen, den Schaft 14 des Gewehrs an der Einschnürstelle 16
nur teilweise umgibt, so daß der Schaft 14 schräg von oben durch eine Öffnung 18
der Auflage 17 eingelegt werden kann. In diese Öffnung 18 ragt ein Aufnahmemaul
19 eines Verriegelungskörpers 21 hinein. Der dem Schaft zugekehrte Teil 20 des Aufnahmemauls
19 besteht aus einem Kunststoffstück.
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Der Verriegelungskörper 21 ist so ausgebildet und angebracht, daß
seine untere Kante 22 vom oberen Teil 23 des Gewehrschaftes 14 an dieser Einschnürstclle
16 beim Einlegen des Gewehrs 1 zur Tür 2 hin gedrückt wird. Dadurch schnappt der
Verriegelungskörper
21 nach einer kurzen Schwenkbewegung um seine Achse 24 unter Anspannen der Zugfeder
25 um, so daß sein Aufnahmemaul 19 den oberen Teil 23 des Gewehrschaftes 14 an der
Einschnürstelle 16 fest umfaßt.
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Diese Umfassung ist unnachgiebig, weil mit dem Verriegelungskörper
21 eine Sperrklinke 26 zusammenarbeitet, die unter dem Druck einer Druckfeder 27
beim Verschwenken des Verriegelungskörpers 21 zunächst auf einer Bogenfläche 28
gleitet, bis sie hinter einer Schulter 29 am Verriegelungskörper 21 einrastet.
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Diese Verriegelung der um die Achse 30 verschwenkbaren Sperrklinke
26 kann nun durch Drücken einer Betätigungsklappe 31 wieder aufgehoben werden. Wird
nämlich die Betätigungsklappe durch Drücken auf ihren einen Schenkel in Richtung
auf die Tür 2 zu verschwenkt, dann schwenkt auch ihr anderer Schenkel 33 in derselben
Drehrichtung und hebt dadurch den einen Dreharm 34 der Sperrklinke 26 von der Tür
2 ab und hebt dadurch die Verriegelung der Sperrklinke 26 am Verriegelungskörper
21 auf. Dadurch wird dieser unter dem Einfluß der Zugfeder 25 wieder in die Ausgangsstellung
zurückgeschwenkt und wirft dadurch das Gewehr aus, das sich danach leicht entnehmen
läßt.
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Die Betätigungsklappe 31 wird durch eine Druckfeder 25 in die in Fig.
5 strichpunktiert dargestellte Verriegelungsstellung gebracht. Durch Drücken auf
den einen Schenkel 32 der Betätigungsklappe 31 wird diese in die in Fig. 5 mit ausgezogenen
Linien dargestellte Entriegelungsstellung gebracht.
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Das Gewehr 1 ist an der Stelle 36 mit einer zweiten Einschnürung versehen.
An dieser Stelle soll das Gewehr ergriffen werden, wenn es aus der Haltevorrichtung
herausgenommen werden soll. Diese Einschnürstelle 36 ist auch die Stelle, an der
das Gewehr von der einen Hand in der Schußposition umfaßt wird, aus der heraus der
Zeigefinger des Schützen den Abzugshahn 37 erreichen und im Bedarfsfalle abdrücken
kann.
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Die Betätigungsklappe 31 ist nun an der Tür 2 in zwei Lagern 38 gelagert
so angeordnet, daß sie hinter der Einschnürstelle 36 des Gewehrschaftes 14, dort,
wo dieser beim Herausnehmen des Gewehrs ergriffen werden soll, zu liegen kommt.
Wie die Fig. 5 zeigt, ist nun der Raum zwischen dem eingelegten Gewehrschaft an
der Stelle 39 und dem Schenkel 32 der Betätigungsklappe 31 so eng, daß in diesem
Raum kein Finger Platz hat. Die Finger der Hand des Schützen, der das Gewehr an
der Einschnürstelle 36 ergreifen will, schieben also ganz zwangsläufig beim Ergreifen
des Gewehrs an dieser Stelle den Schenkel 32 der Betätigungsklappe vom Gewehr weg
und zur Tür hin, so daß durch die Betätigungsklappe 31 die Verriegelung durch die
Sperrklinke 26 aufgehoben und das Gewehr aus der Öffnung 18 herausgeschleudert und
somit leicht entnommen werden kann.