DE2923145C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Luftreifen für schwere Hochge
schwindigkeits-Krafträder mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruches 1.
Ein derartiger Luftreifen ist aus der Zeitschrift "Gummibe
reifung", Heft 2/1976, S. 31, bekannt. Dort sind neben einer
Mittelrille beidseitig jeweils eine innere Zickzack-Umfangsnut
und eine äußere Umfangsnut vorgesehen, welche die gleiche Geo
metrie aufweist wie die innere Umfangsnut, aber in Umfangsrich
tung versetzt ist. Zwischen den inneren und äußeren Umfangs
nuten verlaufen geradlinige Quernuten.
Aus der DE-OS 24 39 092 ist ein Luftreifen bekannt, bei dem
seitlich einer zentralen Mittelnut miteinander nicht in Ver
bindung stehende Zickzack-Umfangsnuten vorgesehen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen
Luftreifen derart weiterzubilden, daß mit zunehmendem Seiten
neigungswinkel eine allmählich zunehmende Steifigkeit des Rei
fens erzeugt wird und daß insbesondere bei nasser Fahrbahn ein
gutes Rutschverhalten gewährleistet ist.
Ein diese Aufgabe erfindungsgemäß lösender Reifen ist im Pa
tentanspruch 1 gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß weisen also die Quernuten in Umfangsrichtung
eine abwechselnde Struktur auf.
Nachfolgend ist die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 und 2 je eine Draufsicht auf eine Ausführungsform
eines Laufflächenprofils für einen Luftreifen
nach der Erfindung für schwere Krafträder,
Fig. 3 den Schnitt V-V in Fig. 2,
Fig. 4 und 5 vergrößerte Teilansichten von ersten und zweiten
Umfangsnuten im Luftreifen nach der Erfindung.
Die Draufsichten in Fig. 1 und 2 zeigen in Umfangsrichtung
quergeteilte Abschnitte vom Laufflächenstreifen des Luft
reifens nach der Erfindung.
Für die gesamte Beschreibung gilt, daß ein Maß in der
Breitenrichtung des Luftreifens als der kürzeste Abstand
zwischen zwei entsprechenden, an der Profillinie des Lauf
flächenstreifens gelegenen Punkten in der durch die Dreh
achse des Luftreifens gehenden Querschnittsebene ausgedrückt
ist, also eine Sehnenlänge ist.
Gemäß Fig. 1 weist ein Laufflächenstreifen 11 eine zentrale
Nut 12 auf, die sich an der Umfangsmittellinie X-X des Lauf
flächenstreifens 11 (der ein Zentrum einer Karkassenkrone
überlappt) in Umfangsrichtung erstreckt, somit erste und
zweite Umfangsnuten 13 a und 13 b von zickzackförmiger Kon
figuration, die in dieser Reihenfolge zu einem Laufflächen
rand e hin angeordnet sind.
Bei diesen Nuten, einschließlich der zentralen Nut 12, nimmt
die Größe der Zickzackamplitude vom Zentrum der Lauffläche
zum Laufflächenrand e hin zu. Beim gezeigten Beispiel ist
die zentrale Nut 12 eine gerade Nut ohne Amplitude, wogegen
die erste und die zweite Umfangsnut 13 a bzw. 13 b so ausgebil
det sind, daß die Amplitude a 2 der zweiten Umfangsnut 13 b
das 1,5- bis 8fache der Amplitude a 1 der ersten Umfangsnut
13 a beträgt.
Ein Paar erster zickzackförmiger Umfangsnuten 13 a, 13 a ist
symmetrisch in bezug auf die Mittellinie X-X so angeordnet,
daß der Abstand W g zwischen Leitlinien P-P, P-P beider
seits der Mittellinie X-X zwischen 20 und 30% der Lauf
flächenbreite W t beträgt, unter der Voraussetzung, daß
die Leitlinie P-P, wie in Fig. 4 gezeigt, die Halbierende
der größten Zickzackbreite 2 a 1 der Umfangsnut 13 a darstellt.
Zwischen der zentralen Nut 12 und der ersten Umfangsnut 13 a
ist eine Rippe 14 gebildet, die sich im wesentlichen kon
tinuierlich in Umfangsrichtung des Luftreifens erstreckt.
Es ist von Vorteil, wenn die Amplitude a 1 der Umfangsnut 13 a
nicht mehr als 7% der Laufflächenbreite W t beträgt.
Die zweite Umfangsnut 13 b setzt sich zusammen aus einem
mit der ersten Umfangsnut 13 a vereinigten gemeinsamen Ab
schnitt 15 und einem von der Umfangsnut 13 a unabhängigen
nicht gemeinsamen Abschnitt 16, wobei sich die Abschnitte
15 und 16 in Umfangsrichtung des Luftreifens mit ungefähr
gleichen Intervallen abwechseln. Folglich sind durch den
nicht gemeinsamen Abschnitt 16 der zweiten Umfangsnut 13 b
und durch den Abschnitt der ersten Umfangsnut 13 a, den sie
mit der Umfangsnut 13 b nicht gemeinsam hat, in Umfangsrich
tung des Laufflächenstreifens 11 voneinander getrennte
erste Inselblöcke 17 gebildet.
Gemäß Fig. 4 und 5 weist die zweite Umfangsnut 13 b eine
modifizierte Zickzack-Konfiguration auf, bei der die Ampli
tude a 2 in bezug auf die Leitlinie Q-Q mehrfach symmetrisch
geknickt ist, jedoch können eine oder beide Amplituden a 2
sinuswellenförmig gekrümmt sein.
Es ist von besonderer Wichtigkeit, daß die zweite Umfangsnut 13 b,
die sich aus dem gemeinsamen Abschnitt 15 und dem nicht
gemeinsamen Abschnitt 16 zusammensetzt, durch Übereinander
legen beider Umfangsnuten 13 a und 13 b ausgebildet wird.
Ferner ist es zweckmäßig, wenn der gegen den nachstehend
definierten Laufflächenrand e gerichtete Scheitelpunkt der
Amplitude a 2 der zweiten Umfangsnut 13 b von der Mittel
linie X-X in einem Abstand angeordnet ist, der 20 bis 35%
der Laufflächenbreite W t entspricht.
In Bereichen, die zwischen dem Laufflächenrand e und dem
nicht gemeinsamen Abschnitt 16 bzw. dem gemeinsamen Ab
schnitt 15 gelegen sind, sind kurze und lange Quernuten
18 a bzw. 18 b so ausgebildet, daß die kurze Quernut 18 a
an ihrem einen Ende mit der zweiten Umfangsnut 13 b in Ver
bindung steht und die lange Quernut 18 b an ihrem einen Ende
im Abstand von der ersten Umfangsnut 13 a endet. Auf diese
Weise sind zweite Blöcke 19 gebildet, die mit den zunächst
genannten Inselblöcken 17 zusammenwirken.
Die Quernuten 18 a und 18 b sind bei den in Fig. 1 und 2 ge
zeigten Beispielen so angeordnet, daß sie rechtwinklig zur
Mittellinie X-X gerade verlaufen; sie können jedoch auch
zickzack- oder wellenförmig ausgebildet oder unter einem
bestimmten Winkel gegen die Normale zur Mittellinie X-X
geneigt oder auch winkelförmig gestaltet sein, ohne daß der
Zweck gefährdet wird, welcher mit der Ausbildung der zweiten
Blöcke 19 angestrebt wird.
Ein wesentliches Merkmal des Reifens besteht darin, daß die Steifigkeit
des Laufflächenstreifens 11 dadurch von seinem Zentrum zu
seinen beiden Laufflächenrändern e hin allmählich vergrößert
wird, daß ein nach außen weisender Scheitelpunkt der zick
zackförmigen zweiten Umfangsnut 13 b mit der großen Amplitude
a 2, also ein Schnittpunkt O mit der Quernut 18 a, an einer
Linie Y-Y angeordnet ist, die ungefähr eine Vierteilungs
linie der Laufflächenbreite W t darstellt, oder nahe an der
Linie Y-Y angeordnet ist, damit ein innerer Abschnitt
eines großen zweiten Blockes 19, der am Laufflächenrand e
durch die zweite Umfangsnut 13 b und die Quernut 18 a gebil
det ist, sich zum gemeinsamen Abschnitt 15 der zweiten
Umfangsnut 13 b hin konisch verkleinert und an die Umfangs
rippe 14 angrenzt.
Beim Luftreifen kommen daher die Umfangs
rippe 14, die von der zentralen Nut 12 und der ersten Um
fangsnut 13 a von verhältnismäßig feiner Zickzack-Konfiguration
begrenzt ist, und ein Teil von jedem der Inselblöcke 17
und der zweiten Blöcke 19 in der Nähe des Zentrums des
Laufflächenstreifens 11 bei Geradeausfahrt mit der Fahrbahn
oberfläche in Berührung, wogegen bei Kurvenfahrt mit der
Fahrbahnoberfläche die Abschnitte der Inselblöcke 17 und
der Blöcke 19 in Berührung kommen, die entsprechend der
Zunahme des Sturz- bzw. Seitenneigungswinkels eine größere
Steifigkeit entwickeln, so daß ein für das Kurvenfahren
erforderlicher Seitenneigungsschub ohne weiteres erreich
bar ist.
Außerdem ist es von Vorteil, wenn, unter Berücksichtigung
der Abplattungsfähigkeit, an jeder auf die Mittellinie X-X
bezogenen Hälfte der Bodenberührungsfläche des Luftreifens
1,5 bis 2 Blöcke 19 beteiligt sind.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist nahe dem Lauf
flächenrand e weiterhin eine dritte Umfangsnut 20 mit ab
wechselnd entgegengesetzt gerichteten kegelstumpfförmigen
Formelementen oder von der sogenannten ACME-Form angeord
net, an welche die nach außen gerichteten Enden der Quer
nuten 18′ a, 18′ b angeschlossen sind. Ferner ist in der
Mitte zwischen den Quernuten 18′ a und 18′ b von der dritten
Umfangsnut 20 zum Laufflächenrand e hin eine Nebenquernut 21
ausgebildet, wodurch ein Nebenblock 22 gebildet ist.
Bei diesem Beispiel ist durch die zusätzliche Ausbildung
der dritten Umfangsnut 20 die Breite des Blockes 19′ etwas
verkleinert, so daß im Block 19′ ein Paar Schrägnuten 23, 23
ausgebildet ist, die in bezug auf die Quernut 18′ b symme
trisch angeordnet sind und zur Mittellinie X-X hin kon
vergieren. Die Schrägnuten 23, 23 sind im Abstand von den
sie umgehenden Nuten angeordnet, um die Bodenhaftung zu
verbessern, wodurch sich eine besondere Verbesserung des
Wasserabführungsvermögens ergibt.
Selbst durch die zusätzliche Ausbildung der dritten Umfangs
nut 20 und der Schrägnuten 23, 23 bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 ergibt sich keine wesentliche Veränderung
des grundsätzlichen Merkmals der Erfindung, wonach sich
mit der Zunahme des Seitenneigungswinkels beim Kurvenfahren
die Bodenberührungsfläche der Blöcke, die in Querrichtung
eine große Steifigkeit aufweisen, vergrößert.
Von den vorstehend beschriebenen verschiedenen Nuten haben
wenigstens Umfangsnuten eine Breite b, die 1,5 bis 5% der
Laufflächenbreite W t entspricht und vorzugsweise 2 bis 4%
beträgt.
Fig. 3 zeigt den radialen Schnitt V-V in Fig. 2 durch den
Luftreifen, aus dem die Beziehung zwischen den beiden in
bezug auf die zentrale Nut 12 symmetrisch angeordneten
Umfangsrippen 14 und den beiden zweiten Blöcken 19′ er
sichtlich ist, die in Umfangsrichtung des Luftreifens durch
die erste Umfangsnut 13 a und die Quernut 18′ b gebildet sind.
Ferner ist zu erkennen, daß die Laufflächenbreite W t größer
ist als die größte Breite W s zwischen den Seitenwänden s
des Luftreifens.
An der Rippe oder am Block können zusätzlich
Wasserablaufnuten ausgebildet sein.
Mit vier Luftreifen der Größe 4.25-18, je mit einem Lauf
flächenprofil gemäß Fig. 1 bzw. 2, wurde eine Hoch
geschwindigkeits-Laufprüfung durchgeführt.
Jeder dieser Luftreifen war durch eine Karkasse in sogenann
ter Diagonalbauweise verstärkt, die insgesamt 4 Einlagen
je aus Nylon-Cordfäden 840 den/2 aufwies, die in bezug auf
die Umfangsmittellinie des Laufflächenstreifens unter einem
Fadenwinkel von 30° gekreuzt angeordnet waren, sowie durch
einen einlagigen Zwischenbau aus Nylon-Cordfäden 1260 den/2,
der um die äußere Karkasseneinlage unter einem Winkel von 30°
dazu gekreuzt aufgelegt war. Bei diesen Luftreifen betrugen
die größte Breite W s zwischen den Seitenwänden 115 mm und
die Laufflächenbreite W t 125 mm.
Jeder dieser Luftreifen wurde auf ein Hinterrad eines schweren
Kraftrades mit einer 1000 cm3-Verbrennungskraftmaschine mon
tiert und mit einem Innendruck von 2,5 kp/cm2 gefüllt. Auf
das Vorderrad des Fahrzeuges war ein herkömmlicher Luft
reifen mit Rippen-Laufflächenprofil montiert.
Claims (1)
1. Luftreifen für schwere Hochseegeschwindigkeits-Krafträder
mit einer toroidförmigen Karkasse und einem um eine Krone der
Karkasse aufgelegten Laufflächenstreifen, der sich vom Zentrum
der Krone nach beiden Seiten im wesentlichen parallel zum Quer
schnittsprofil der Karkasse so weit erstreckt, daß die Breite
der Lauffläche (W t ) größer ist als die größte Breite (W s ) zwi
schen den Seitenwänden des Luftreifens, mit einem Rippen-Block-
Profil, das von einer zentralen Umfangsnut (12), beidseitig da
von jeweils einer inneren (13 a) und einer äußeren (20) Zickzack-Umfangsnut
und von mehreren Quernuten (18 a′, 18 b′) gebil
det ist, wobei der Abstand (W g ) zwischen den Leitlinien (P-P,
P-P) der inneren Zickzack-Umfangsnuten (13 a), 20 bis 30% der
Laufflächenbreite (W t) beträgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Quernuten (18 a′, 18 b′) ausgehend von der äußeren Um
fangsnut (20) in Umfangsrichtung abwechselnd einmal mit einer
gabelförmigen Verzweigung (13 b) zur inneren Umfangsnut (13 a)
geführt sind, so daß zwischen der inneren Umfangsnut (13 a) und
der gabelförmigen Verzweigung (13 b) Profilblöcke (17 ) gebildet
sind, und einmal in den Profilblöcken (19′) enden, die zwischen
den äußeren Umfangsnuten (20), den inneren Umfangsnuten (13 a),
den Quernuten (18 a′) und deren Verzweigung gebildet sind, wobei
die Profilblöcke (17) eine geringere Breite aufweisen als die
Profilblöcke (19′).
2. Luftreifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Umfangsnut (20) durch Quernuten (21) mit der
Kante (e) des Laufflächenstreifens verbunden ist, so daß zwi
schen der äußeren Umfangsnut (20) und der Kante (e) weitere
Profilblöcke (22) gebildet sind.
3. Luftreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (Y-Y) zwischen den Verzweigungspunkten der
Quernuten (18 a′) 40 bis 70% der Laufflächenbreite (W t) beträgt.
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