DE2918691A1 - Steuerventil-baugruppe fuer fahrzeug-bremsanlagen - Google Patents
Steuerventil-baugruppe fuer fahrzeug-bremsanlagenInfo
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Description
PATENTANWÄLTE „'";-' . ~
WUESTHOFF - ν. PECHMANN - BEHREN S- GOETZ
i)R. ?HIL. FREDA 1WUESTHOFF (1927-I9J6)
IA-52 250
9. Mai 1979
D-8000 MÜNCHEN 90 SCHWEIGERSTRASSE 2
te le pon: (089) 66 20 ji
telegramm: protectpatent telex: 524070
Anmelder:
Girling Limited
Kings Road, Tyseley,
Birmingham 11, West Midlands
Kings Road, Tyseley,
Birmingham 11, West Midlands
Großbritannien
Titel
Steuerventil-Baugruppe für Fahrzeug-Bremsanlagen
909846/0884
PATENTANWÄLTE Z - - '- '- ----
WUESTHOFF - ν. PECHMANN - BEHRENS - GO-ET2
professional representatives before the european patent office agrees pres l'opfice europeen des brevets
-DIK-ING. FRANZ TTUESTHOFP
rTl^iJlIL. FREDA VUESTHOFF (1927-1956)
Dl-P^.-ING. GERHARD PULS (19J2-I971)
DIPt.-CHEM. DR. E. FREIHERR VON PECHMANN DR.-ING. DIETER BEHRENS
DIPt1-ING.; DIPL.-yiRTSCH.-ING. RUPERT GOET2
D-8000 MÜNCHEN SCHWEIGERSTRASSE
telefon: (089) 66 20 ji
telegramm.· protectpatent telex: $24070
1A-52 250
Beschreibung
Steuerventil-Baugruppe für Fahrzeug-Bremsanlagen
Fahrzeuge, die große Änderungen der Achslast bewältigen, wie z.B. Nutζfahrzeuge, die vollbeladen und unbeladen betrieben
werden müssen, sind häufig mit einer Bremsdruck-Steuerventil-Baugruppe ausgestattet, die in die Bremsanlage
des Fahrzeuges so eingegliedert ist, daß der Bremsdruck an den Hinterrädern abhängig von der Belastung der Hinterachse
in der Druckleitung zwischen einem Hauptzylinder und einer oder mehreren Hinterrad-Bremsbetätigungsvorrichtungen verändert
wird, um im Vergleich zu dem den Vorderradbremsen zugeführten vollen Hauptzylinder-Bremsdruck den den Betätigungsvorrichtungen
für die Hinterradbremsen zugeleiteten Druck abhängig von der Fahrzeugbelastung bzw. -beladung
zu modifizieren.
Die Steuerventil-Baugruppe ist normalerweise ein Druckminder oder Druckbegrenzungsventil und verkleinert die Rate des
Druckanstieges an den Hinterradbremsen in bezug auf die Rate des Druckanstieges an den Vorderradbremsen. Das Maß, in dem
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die Rate des Druckanstieges an den Hinterradbremsen verkleinert wird, ist von der Belastung des Fahrzeuges, oder
der Hinterachse, in der Weise abhängig, daß, wenn die Achslast erhöht wird, das Maß der Bremsdruckverringerung verkleinert
wird.-Umgekehrt, wenn die Achslast verringert wird, wird der Betrag vergrößert, um den der Bremsdruck an den
Hinterradbremsen - in bezug auf den Bremsdruck an den Vorder radbremsen - herabgesetzt wird. Dies verhindert im unbeladenen
Zustand übermäßiges Bremsen und schaltet folglich die Möglichkeit des Radblockierens und nachfolgenden Gleitens
der Hinterräder aus.
Bekannte Steuerventil-Baugruppen weisen ein gewöhnlich als
Kugel ausgebildetes Ventilverschlußglied auf, das als Antwort auf eine vorbestimmte Fahrzeugverzögerung bewegbar ist,
um sich an einen Ventilsitz anzulegen und das Ventil zu schließen, wodurch es die Verbindung zwischen dem
mit dem Hauptzylinder verbundenen Einlaß und dem an die Hinterradbremsen angeschlossenen Auslaß unterbricht.
Bei einem gegebenen Bremsdruck ist die Verzögerung des Fahrzeuges
von der Fahrzeugbelastung bzw. -beladung abhängig, von der somit der Druck abhängt, bei dem die Verbindung
zwischen dem Einlaß und dem Auslaß unterbrochen wird. Mit anderen Porten, je größer die Belastung bzw. Beladung des
Fahrzeuges ist, je höher ist der "Einsehalt"-Druck und je
größer ist der Druck, der an die Hinterradbremsen weitergegeben wird.
Es ist von Vorteil, wenn bei Versagen der Vorderradbremsen der volle Bremsdruck den Hinterradbremsen zugeleitet wird,
um die an den Vorderrädern ausfallende Bremswirkung wenigstens teilweise auszugleichen. Bei älteren Steuerventil-Baugruppen
wird der Druck im Vorderrad-Bremskreis erfaßt; fehlt dieser Druck, wird eine Sperrvorrichtung betätigt, um
das Steuerventil in allen Betriebszuständen offen zu halten
und die Druckmodulation des Ventils unwirksam zu machen.
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Derartige Steuerventil-Baugruppen haben den Nachteil, daß
eine Druckverbindung zwischen dem Vorderradkreis und der Ventil-Baugruppe erforderlich ist, wobei in letztere gewöhnlich
ein Druckdifferenz-Kolben eingegliedert ist, dessen entgegengesetzten Seiten den Bremsdrücken an den Vorderbzw,
an den Hinterrädern ausgesetzt sind, so daß bei Druckausfall im Vorderradkreis der Kolben sich unter der Wirkung
des Druckunterschiedes bewegt, um das Ventil offen zu halten und die Weitergabe des vollen Bremsdruckes an die Hinterradbremsen
zu ermöglichen.
Die Erfindung ist auf die Überwindung dieses Nachteiles gerichtet
und schafft eine Steuerventil-Baugruppe für eine Fahrzeug-Bremsanlage mit einem Einlaß und einem Auslaß,
einem Ventil, das die Verbindung zwischen dem Einlaß und dem Auslaß steuert und einen Ventilsitz an einem Steuerkolben
und ein auf Trägheitskräfte ansprechendes Bauteil aufweist, das an den Ventilsitz anlegbar ist, um das Ventil im Betrieb
bei einer vorbestimmten Verzögerung eines Fahrzeuges zu schließen, und mit einer Sperrvorrichtung, die abhängig' vom
Druck am Auslaß betätigbar ist, um das Ventil offen zu halten.
Vorzugsweise hat die Sperrvorrichtung einen Hilfsstufenkolben,
der als Antwort auf einen vorbestimmten Auslaßdruck gegen eine elastische Vorspannkraft bewegbar ist, um das auf Trägheitskräfte
ansprechende Bauteil vom zugehörigen Ventilsitz abgehoben zu halten.
Der Hilfskolben stützt vorzugsweise ein Sperrglied ab, das zum Offenhalten des Ventils an das auf Trägheitskräfte ansprechende
Bauteil anlegbar ist.
Zwei Ausführungsbeispiele einer Steuerventil-Baugruppe nach
der Erfindung für eine Fahrzeug-Bremsanlage werden im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch eine Ausführungsform der
Steuerventil-Baugruppe und
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Fig. 2 einen Axialschnitt durch eine andere Ausführungsform der Steuerventil-Baugruppe.
Bei jeder der in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen hat die Steuerventil-Baugruppe ein Gehäuse 1 mit einem Hauptteil
2, das eine Stufenbohrung 3 aufweist, einem Zwischenteil 4 mit einer Stufenbohrung 5 und einer Endplatte 6. In
einem Ende des Hauptteils 2 ist ein Einlaß 7 ausgebildet, in der Endplatte 6 ein Auslaß 8. Wenn die Steuerventil-Baugruppe
in ein Fahrzeug eingebaut ist, sind der Einlaß 7 und der Auslaß 8 mit einem Hauptzylinder bzw. mit den Hinterradbremsen
verbunden.
In der Stufenbohrung 3 ist unter Abdichtung ein beim gezeigten Beispiel als Stufenkolben ausgebildeter Steuerkolben 9 verschiebbar,
der in der gezeichneten Ruhestellung an einer Schulter 10 der Stufenbohrung 3 anliegt. Der Steuerkolben 9
ist von einem axialen Kanal 11 durchsetzt, der an einem Ende von einem kreisringförmigen Ventilsitz 12 umgeben ist, mit
dem eine Kugel 13» die ein auf Trägheitskräfte ansprechendes Ventilverschlußglied bildet, in Eingriff bringbar ist, um
die Verbindung zwischen dem Einlaß 7 und dem Auslaß 8 zu unterbrechen.
In der Stufenbohrung 5 ist ein beim gezeigten Beispiel als Stufenkolben ausgebildeter Hilfskolben 15 unter Abdichtung
verschiebbar, der durch eine elastische Vorrichtung 16 beim gezeigten Beispiel eine als Schraubendruckfeder ausgebildete
Steuerfeder - in Anlage an der Endplatte 6 vorgespannt ist. Der Hilfskolben 15 weist eine durchgehende
Bohrung auf, in die ein beim gezeigten Beispiel als lange Stange ausgebildetes Sperrglied 14 hineinragt, das vom Hilfskolben
15 abgestützt wird. Das Sperrglied 14 ragt in den Kanal 11 des Steuerkolbens 9 hinein.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Steuerventil-Baugruppe
ist das Sperrglied 14 in einem Abstand S1
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vom Ende des Ventilsitzes 12 angeordnet und hat eine
Bohrung 17, die über eine oder mehrere radiale Öffnungen eine eine Auslaßkammer bildende Kammer 18A mit einer eine
Zwischenkammer bildenden Kammer 18B verbindet. Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Steuerventil-Baugruppe
erstreckt sich das Sperrglied 14 über das Ende des Kanals 11 hinaus und hat eine Bohrung 17, die es auf
ganzer Länge durchsetzt, und einen beim gezeigten Beispiel von einem Längsschlitz gebildeten Durchlaß 20, der die
Kammern 18A und 18B miteinander verbindet.
Die Arbeitsweise der Steuerventil-Baugruppe gemäß Fig. 1
ist folgende:
Beim Betätigen der Bremsen wird der Fluiddruck am Einlaß 7 erhöht und über den Auslaß 8 den Hinterradbremsen zugeleitet.
Bei einer vorbestimmten Verzögerung legt sich die Kugel 13 an den zugehörigen Ventilsitz 12 an und schließt das Ventil,
um einen weiteren Anstieg des Auslaßdruckes zu verhindern. Der Einlaßdruck steigt weiter an, und wenn die auf die
kleinere Fläche des Steuerkolbens 9 wirkende Kraft des Einlaßdruckes die auf die größere Fläche des Steuerkolbens 9
wirkende entgegengesetzt gerichtete Kraft des Auslaßdruckes überwindet, bewegt sich der Steuerkolben 9 von der Schulter
10 weg und die Kugel 13 wird durch das Sperrglied 14 vom Ventilsitz 12 abgehoben, wodurch das Ventil geöffnet wird.
Der Auslaßdruck wird somit erhöht, der Steuerkolben 9 kehrt
in die AnIagestellung an der Schulter 10 zurück und das
Ventil wird erneut geschlossen, da das Fahrzeug weiter verzögert
wird. Dieser Vorgang wiederholt sich, um den Auslaßdruck wirkungsvoll mit einer gegenüber dem Einlaßdruck verringerten
Rate zu erhöhen.
Wenn sich der Steuerkolben 9 von der Schulter 10 wegbewegt, steigt der Auslaßdruck wegen des sich verkleinernden Volumens
der Kammer 18B an, und der auf den Hilfskolben 15- wirkende erhöhte Druck kann ausreichend sein, um die Vorspannkraft
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der elastischen Vorrichtung 16 zu überwinden und den Hilfskolben
15 von der Endplatte 6 wegzubewegen. Diese Bewegung drängt das Sperrglied 14 zur Kugel 13 hin, wodurch sie das
Öffnen des Ventils unterstützt.
Die vorbestimmte Verzögerung, bei der sich das Ventil schließt, wird bei unbeladenem Fahrzeug bei einem niedrigeren Brems (einl aß)-druck
erreicht als bei vollbeladenem Fahrzeug, so daß der den Hinterradbremsen zugeleitete Druck von der Belastung
bzw. Beladung des Fahrzeuges abhängig ist..
Bei vollbeladenem Fahrzeug nimmt der Einlaßdruck, bevor die vorbestimmte Verzögerung erreicht ist, einen Wert an, der
genügt, um den Hilfskolben 15 unter Überwindung der Vorspannung der elastischen Vorrichtung 16 zu bewegen und dadurch
das Sperrglied 14 über das Ende des Kanals 11 hinaus zu verstellen,
um zu verhindern, daß die Kugel 13 das Ventil schließt. Die verschieden großen Flächen des Hilfskolbens 15, die
Kraft der elastischen Vorrichtung 16 und der Abstand S1 sind
so gewählt, daß bei vollbeladenem Fahrzeug die Zuführung des vollen Bremsdruckes zu den Hinterradbremsen gewährleistet
ist. Es ist zweckmäßig, wenn der Abstand S1 gleich oder
kleiner ist als die "Systemsteifheit" der Bremsanlage als Ganzes, d.h. gleich oder kleiner als die elastische Verformung
des gesamten Leitungssystems, der Ventilgehäuse, Bremstrommeln etc. Wenn S. größer ware als die Systemsteifheit,
könnte es sein, daß das Ventil seinen Dosierzustand nicht erreicht.
Der Hauptunterschied zwischen den in Fig. 1 und 2 dargestellten Steuerventil-Baugruppen besteht darin, daß bei der
Steuerventil-Baugruppe gemäß Fig. 2 zwischen dem Steuerkolben 9 und der Schulter 10 eine elastische Vorrichtung 21 angeordnet
ist, die beim gezeigten Beispiel eine progressiv wirkende Feder in Gestalt eines Kreisringes aus einem Elastomer ist.
Die Arbeitsweise der Steuerventil-Baugruppe gemäß Fig. 2 ist folgende:
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Wenn das Fahrzeug unbeladen ist, wird der vorbestimmte Verzögerungswert,
bei dem sich die Kugel 13 an den Ventilsitz 12 anlegt, bei einem verhältnismäßig niedrigen Druck erreicht.
Dieser Druck, der auf die kreisringförmige Unterschiedsfläche des außen gestuften Steuerkolbens 9 wirkt,
drängt den Steuerkolben 9 entsprechend Fig. 2 nach links, wobei die elastische Vorrichtung 21 an die Schulter 10 angepreßt
und zusammengedruckt wird.
Da die elastische Vorrichtung 21 eine Vorlast von vorbestimmter Größe erzeugt, zu deren Überwindung der bei unbeladenem
Fahrzeug für die Verzögerung zur Verfugung stehende Druck
nicht groß genug ist, bewegen sich der Hilfskolben 15 und das Sperrglied 14 nicht. Das entsprechend Fig. 2 linke Ende
des Steuerkolbens 9 ragt somit über das Sperrglied 14 hinaus und läßt dadurch zu, daß sich die Kugel 13 an den Ventilsitz
12 anlegt, wenn der der vorbestimmten Verzögerung entsprechende Druck erreicht ist.
Da nach dem Schließen des Kugelventils der Einlaßdruck erhöht wird, haben die auf die kleinere Fläche des Steuerkolbens
9 wirkende vergrößerte Druckkraft und die in der zusammengedrückten elastischen Vorrichtung 21 gespeicherte Kraft das
Bestreben, den Steuerkolben 9 zur gezeichneten Ruhestellung hin zurückzustellen.
In dieser Phase bleibt die Kugel 13 in der Schließstellung
und der Bremsdruck an den Hinterrädern wird mit einer verringerten
Rate erhöht, die vom Verhältnis der Flächen des Steuerkolbens 9 abhängt und auch von der Steifheit des den
Hinterrädern entsprechenden Bremsanlagenteils beeinflußt wird.
Wenn der Bremseinlaßdruck noch weiter ansteigt, wird die Wirkung der elastischen Vorrichtung 21 vernachlässigbar, da
ihre Kompression durch Bewegung des Steuerkolbens 9 nach rechts aufgehoben worden ist. Wenn der Steuerkolben 9 das
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Ende des Sperrgliedes 14 überfährt, öffnet sich das Ventil. Der Steuerkolben 9 bewegt sich dann erneut nach links, um
den Ventilsitz 12 mit der Kugel 13 in Eingriff zu bringen ,
wonach der Zyklus von neuem beginnt, so daß das Ventil dem Auslaß 8 unter Druck stehendes Fluid dosiert zuleitet.
Wenn die Einlaßdruckerhöhung nach ihrem endlichen Grenzwert hin fortgesetzt wird, überwindet der sich ergebende Auslaßdruck
schließlich die von der elastischen Vorrichtung 16 erzeugte Vorlast, wodurch der Hilfskolben 15 und das Sperrglied
14 nach links gedrängt werden und folglich das Ventil
unwirksam gemacht wird. Zu diesem Zeitpunkt ist die Steuerfunktion des Ventils aufgehoben und der Auslaßdruck wird
gleich dem Einlaßdruck. Jedoch werden die Druckniveaus zur Erzielung dieser Wirkung während normaler Bremsbedingungen
nicht erreicht.
Wenn die Belastung bzw. Beladung des Fahrzeuges zunimmt, erhöht sich allmählich der Druck, der erforderlich ist, um
das Verzogerungsniveau zu erzielen, bei dem sich das Ventil schließt; folglich tritt der Absehaltpunkt, bei dem die
Steuerventil-Baugruppe beginnt, den Hinterrad-Bremsdruck zu dosieren oder zu modulieren, bei einem höheren Einlaßdruck
auf.
Bei allmählicher Änderung vom unbeladenen zum vollbeladenen Zustand steigen die Einlaßdruckniveaus an und die Abschaltpunkt-Drücke
nehmen, wie vorstehend beschrieben, ebenfalls zu, da der Verzögerungsdruckwert mit der Fahrzeugbelastung
größer wird, wobei das beladene Fahrzeug ein erhöhtes Bremsmoment verlangt, um das vorbestimmte Verzogerungsniveau zu
erzielen, bei dem das Ventil zu arbeiten beginnt. Die herrschenden Drucklasten, die auf den Flächenunterschied des
Steuerkolbens 9 wirken, sind größer und folglich ist der Grad der Zusammendrückung der elastischen Vorrichtung 21
höher. Wenn sich jedoch der Steuerkolben 9 nach rechts bewegt, bewirkt der Druckanstieg, der sich aus der Verdrängung
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von Druckfluid aus der Kammer 18B ergibt, daß sich der Hilfskolben
15 gegen die verdrängende Wirkung des Steuerkolbens bewegt, wobei die Vorlast in der elastischen Vorrichtung
zu einem Zeitpunkt überwunden wird, der bei dem höheren Auslaßdruck
früher liegt als bei unbeladenem Fahrzeug.
Wenn das Ventil erst einmal in seine Dosierphase eintritt,
wird die Druckanstiegsrate an den Hinterradbremsen allein durch das Flächenverhältnis des Steuerkolbens 9 geregelt.
Während der nichtdosierenden Phase beeinflussen die Elastizität der elastischen Vorrichtung 21 und die Steifheit des
den Hinterradbremsen entsprechenden Bremsanlagenteils die
Modulation des Bremsdruckes an den Hinterrädern.
Die Ventilgehäuseteile 2 und 4 können einstückig ausgebildet sein; in diesem Falle ist die Stufenbohrung 5, in welcher
der Hilfskolben 15 gleitet, in einem im Gehäuse befestigten Einsatzstück ausgebildet. Außerdem kann bei der in Fig. 1
dargestellten Ausführungsforra der Steuerkolben 9 ähnlich wie
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 durch eine Feder vorbelastet sein. Die elastische Vorrichtung 21 braucht nicht
ein Kreisring aus einem Elastomer zu.sein, sondern kann
beispielsweise von einem Tellerfeder-Paket gebildet sein. Wenngleich in der Endplatte 6 gezeichnet, kann die Auslaßöffnung
in die Kammer 18B münden.
Bei beiden vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der Steuerventil-Baugruppe macht der Hilfskolben 15 bei Ausfall
des Vorderrad-Bremsdruckes das Ventil unwirksam, um sicherzustellen, daß den Hinterradbremsen der volle Bremsdruck
zugeführt wird. Wenn die Vorderradbremsen wegen Druckausfall nicht arbeiten, ist der Bremsdruck, bei dem die vorbestimmte
Verzögerung eintritt, verhältnismäßig hoch und reicht aus, um den Hilfskolben 15 gegen die Vorspannung der elastischen
Vorrichtung 16 zu bewegen, um dadurch die Kugel 13 im Abstand
vom Ventilsitz 12 zu halten. Es sind keine zusätzlichen Einrichtungen
zum Erfassen des Druckes an den Vorderradbremsen erforderlich.
$09846/0804
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Obwohl sich die vorstehende Beschreibung auf Druckminder-
oder Druckdosierventile bezieht, könnten die Ventile als Druckbegrenzungsventile ausgelegt sein.
809846/0884
Claims (11)
- PATENTANSPRÜCHE(iJ Steuerventil-Baugruppe für eine Fahrzeug-Bremsanlage mit einem Ventil, das die Verbindung zwischen einem Einlaß und einem Auslaß steuert und einen Ventilsitz an einem Steuerkolben und ein auf Trägheitskräfte ansprechendes Bauteil, vorzugsweise in Gestalt einer Kugel, aufweist, das an den Ventilsitz anlegbar ist, um das Ventil bei einer vorbestimmten Verzögerung des Fahrzeuges zu schließen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sperrvorrichtung (Sperrglied 14, Hilfskolben 15) abhängig vom Druck am Auslaß (8) betätigbar ist, um das Ventil (Ventilsitz 12, Kugel 13) offen zu halten.
- 2. Steuerventil-Baugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennz e i chne t, daß die Sperrvorrichtung einen Hilfskolben (15) und eine diesen in eine Ruhestellung vorspannende elastische Vorrichtung (16) aufweist, wobei der Hilfskolben (15) als Antwort auf einen vorbestimmten Auslaßdruck gegen die Kraft der elastischen Vorrichtung (16) bewegbar ist, um das auf Trägheitskräfte ansprechende Bauteil (Kugel 13) vom zugehörigen Ventilsitz (12) abgehoben zu halten.
- 3. Steuerventil-Baugruppe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Hilfskolben (15) ein Stufenkolben ist, der an seinen entgegengesetzten Flächen dem Auslaßdruck ausgesetzt ist.909845/0884 /2ORIGINAL INSPECTED! \- ?. - ' 52
- 4. Steuerventil-Baugruppe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskolben (15) ein Sperrglied (14) abstützt, das mit dem auf Trägheitskräfte ansprechenden Bauteil (13) in Eingriff bringbar ist.
- 5. Steuerventil-Baugruppe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskolben (15) an der Auslaßseite des Ventils (12,13) angeordnet ist, und daß sich das Sperrglied (14) durch den Steuerkolben (9) erstreckt.
- 6. Steuerventil-Baugruppe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß das Sperrglied (14) die Öffnung des Ventils (12,13) völlig durchdringt.
- 7. Steuerventil-Baugruppe nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Sperrglied (14) eine Stange ist, die mit dem Hilfskolben (15) verbunden ist.
- 8. Steuerventil-Baugruppe nach Anspruch 7 in Verbindung mit Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß in der Stange (14) ein Durchlaß (Bohrung 17, Öffnungen 19; Durchlaß 20) ausgebildet ist, der jederzeit Fluid zwischen Kammern (18A,18B) an entgegengesetzten Seiten des Hilfskolbens (15) durchströmen läßt.
- 9. Steuerventil-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennz e i chne t , daß der Steuerkolben (9) ein Stufenkolben ist, der an seiner größeren Fläche dem Auslaßdruck und, wenn das Ventil (12,13) geschlossen ist, an seiner kleineren Fläche dem Einlaßdruck ausgesetzt ist.
- 10. Steuerventil-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Steuerkolben (9) durch eine elastische Vorrichtung (21) in die Richtung vorgespannt ist, in der er das Ventil (12,13) öffnet./3 909846/088452 250
- 11. Steuerventil-Baugruppe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß die elastische Vorrichtung (21) ein Kreisring aus einem Elastomer ist, der zwischen einander zugewandten Schultern (10) am Steuerkolben (9) und einem Gehäuse (Hauptteil 2) angeordnet ist.909846/0884
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