DE2918222C2

DE2918222C2 - Möbel mit Schublade

Info

Publication number: DE2918222C2
Application number: DE2918222A
Authority: DE
Inventors: Gottfried 6335 Lahnau Zimmermann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1979-05-05
Filing date: 1979-05-05
Publication date: 1982-12-16
Also published as: DE2918222A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Möbel mit einer sich beim Einschieben gegen eine obere Anlegewand dichtend anliegenden Schublade nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Um aufzubewahrende Gegenstände geordnet und leicht zugänglich unterzubringen, sind die verschiedenartigsten Möbel, wie Schränke, Küchenbauelemente, Schreibtische u. ä„ mit herausziehbaren Schubladen ausgestattet. Während mit einem Klappdekkel versehene Möbelstücke, z. B. Truhen, relativ staubdicht verschließbar sind, kann in Schubladen leicht Staub eindringen, weil auch bei eingeschobener Schublade der Schubladeninnenraum von oben her nicht dicht abgeschlossen ist. Sobald eine Schublade betätigt wird, wirbelt der Staub auf und verteilt sich erneut innerhalb des Möbelstücks.

Um Lebensmittel geschützt aufzubewahren, ist es bekannt (US-PS 25 77 396), das Schubfach auf einer schiefen Ebene so gleiten zu lassen, daß es sich gegen eine obere Anlegewand anlegt. Eine derartige schiefe Gleitebene hat den Nachteil, daß die Schublade infolge Eigengewichtes, insbesondere bei Erschütterungen unbeabsichtigt vorgleiten kann. Außerdem erfordert der relativ lange Gleitweg eine präzise Anpassung von Anlegewand und Gleitebene, ohne daß eine Abnutzung der Dichtfläche verhindert werden kann.

In der US-PS 23 38 889 wird ein als Schublade ausgebildetes Frischhaltefach eines Kühlschrankes beschrieben, welches auch eine schräge Gleitebene hat, aber zusätzlich an der Vorderseite auf der Gleitebene sich abstützende Höcker aufweist, welche die Schublade kurz vor Erreichen der Endstellung vorn in eine waagrechte Lage hochschwenken. Auf diese Werse werden die grundsätzlichen Mängel der schrägen Gleitfläche aber nicht beseitigt. Zumindest in Zwischen-Stellungen besteht die Gefahr des unbeabsichtigten Vorgleitens der Schublade und das Problem der Abdichtung an der hinteren oberen Kante verbunden mit der erforderlichen Präzision ist nicht gelöst

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit ίο einfachen Mitteln eine Schublade gegen eine obere Anlegewand dichtend so anzuheben, daß die waagrechte Lage im wesentlichen beibehalten und die Reibung zwischen Anlegewand und Dichtfläche zwecks Verschleißverhinderung möglichst gering gehalten wird.
Diese Aufgabe wird mit dem im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Die einerseits vorn an der Schublade angebrachten höckerartigen Erhöhungen und andererseits im Bereich des hinteren Schubladenweges vorgesehene mit den vorderen korrespondierende Hubelemente bewirken, daß die Schublade kurz vor der Endstellung gleichmäßig über ihre gesamte Länge angehoben und fest gegen die obere Anlegewand gepreßt wird. Sowohl in der Endsteliung als auch in den Zwischenstellungen hält die Schublade im wesentlichen ihre waagrechte Lage bei. Die höckerartigen Erhöhungen gewährleisten einen möglichst kurzen Reibungsweg zwischen Anlegewand und Dichtung.

Im folgenden wird die Erfindung durch Ausführungsbeispiele an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

F i g. 1 und 2 eine Schublade in offener bzw. eingeschobener Stellung,

F i g. 3 und 4 einen Teilschnitt im Bereich der seitlichen Führung in offener bzw. eingeschobener Stellung der Schublade gemäß den Schnittlinien III-Ill und IV-IV in F i g. 1 bzw. F i g. 2,

Fig.5a—d die Funktionsweise einer Schublade mit Rollen als Hubelement.

Die Schublade 1 nach den F i g. 1 bis 4 ist seitlich in der Möbelwand 2 gelagert. Hierzu greifen die Gleitleisten 3 des Schubladenrahrnens 4 in entsprechende Nuten 5 ein. Die waagrechte Gleitfläche 6 der Schublade liegt auf der die Schublade tragenden Gegengleitfläche 7. Die Anordnung von Leisten und Nuten kann selbstverständlich «,jch umgekehrt sein, oder es kann ein anderes beliebiges System Anwendung finden.

Die Gleitfläche 6 ist an ihrem vorderen Ende mit einer keilförmigen Erhöhung 8 und die Gegengleilfläche 7 an ihrem hinteren Ende ebenfalls mit einer keilförmigen Erhöhung 9 versehen. Wie F i g. 2 zeigt, wird durch diese Erhöhungen 8 und 9 die Schublade auf dem letzten Stück während des Einschiebens gleichmäßig angehoben und mit ihrer Oberseite an die Anlegewand 10 gedrückt. Es ist selbstverständlich, daß dabei die Höhe der Nuten 5 und der Erhöhungen 8 bzw. 9 an den Abstand zwischen Schubladenrahmenoberseite und Anlegewand 10 angepaßt sein müssen.
Um die Dichtwirkung zu verbessern und auch in einem gewissen Toleranzbereich zu gewährleisten, ist im Bereich der Anlegefläche ein elastisches Dichtungselement 11 angebracht. Das Dichtungselement 11 kann auch auf der Oberseite des Schubladenrahmens 4 aufgesetzt sein und aus einer Lippendichtung oder aus Moosgummi bestehen. Auch eine Schlauchdichtung oder eines der sonstigen bekannten Dichtungselemente wäre möglich.

Als Hubelemente sind in Fig.5 Rollen 13 und 14 vorgesehen. Die unten am Schubladenrahmen 4 angebrachten vorderen Rollen 13 greifen dabei etwas früher an der Gegengleitfläche 7 an als die an der darunter liegenden Zwischenwand angebrachten hinteren Rollen 14. Auf diese Weise hebt sich zunächst die Schublade an der vorderen Seite und kurz danach an der hinteren Seite an. Die auf der Schubladenrahmenoberseite angebrachte um einen gewissen Betrag zusammendrückbare Dichtung 15 legt sich auf diese Weise stetig fortschreitend an, so daß kein erhöhter Druck in der Schublade entsteht, weil zwischen Anlegewand 10 und Oberseite der Dichtung bis zum Schluß eine Luftaustrittsöffnung 56 verbleibt Geringe muldenförmige Vertiefungen 17 in den Gleitflächen, in welche sich die Rollen in der Endstellung einsetzen, gewährleisten einerseits eine genau fixierte Lage der Schublade in der Schließstellung und bewirken andererseits, daß sich die Schublade etwas absenkt Dabei vergrößert sich der Raum, welcher der eingeschlossenen Luft zur Verfugung steht und es entsteht ein Unterdruck innerhalb der Schublade. Die Dichtung 15 legt sich dadurch an die Anlegewand 10 festhaltend an. Die Schublade ist auf diese Weise nicht nur staubdicht verschlossen, sondern durch den Unterdruck auch als Frischhaltefach besonders geeignet Eine vergleichbare Wirkung kann auch durch anders gestaltete Konstruktionselemente erreicht werden.

Als Hubelement sind z. B. Schwenkelemente, wie Exzenter denkbar, in welche die Schublade kurz vor der Endstellung eingreift, dabei diese betätigt wodurch sie bei deren Schwenkbewegung angehoben bzw. anschließend wieder abgesenkt wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Möbel mit einer beim Einschieben sich gegen eine obere Anlegewand dichtend anlegenden Schublade, welche in ihrem vorderen Bereich eine auf eine Gegengleitfläche auffahrende und dabei die Schublade anhebende höckerartige Erhöhung als Hubelement aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß im hinteren Bereich des Schubladenweges ein weiteres, mit der an der Schublade (1) vorne angebrachten Erhöhung (8) korrespondierend wirksam werdendes Hubelement (9) angebracht ist, auf welches die Schublade (1) aufschiebbar ist.

2. Möbel mit Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als hinteres Hubelement (9) eine Erhöhung auf der die Schublade (1) tragenden Gegengleitfläche (7) angeordnet ist.

3. Möbel mit Schublade nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dab die als Hubelemente wirkende Erhöhung als Rollen (13, 14) ausgebildet sind.

4. Möbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubelemente als Schwenkelemente ausgebildet sind.

5. Möbel mit Schublade nach einem der Ansprüehe 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des Schubladen-Rahmens und/oder die Anlegcwand (10) mit einem Dichtungselement (11) versehen ist.

6. Möbel mit Schublade nach einem der Ansprüehe 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Gleitflächen (6, 7) eine Vertiefung (17) aufweist, in welche sich das gegenüberliegende Hubelement bei eingeschobener Schublade einsetzt.