DE2918028B1 - Verfahren zum Anbringen eines Pleuels auf dem Hubzapfen einer einteiligen Kurbelwelle und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Anbringen eines Pleuels auf dem Hubzapfen einer einteiligen Kurbelwelle und Vorrichtung zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anbringen eines Pleuels auf dem Hubzapfen einer
einteiligen Kurbelwelle gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1. Weiter bezieht sich die Erfindung
auf eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
Ein gattungsgemäßes Anbringen eines Pleuels für eine Hubkolben-Brennkraftmaschine ist in der Zeitschrift
»Design Engineering« vom Febr. 1969 beschrieben. Diese zeigt ein mit Kohlenstoffasern verstärktes
Pleuel aus Epoxydharz, in das eine einteilige Lagerbüchse integriert ist. Die Montage eines solchen
Pleuels setzt jedoch eine mehrteilige Kurbelwelle voraus, deren Einzelteile aufgrund der hohen Belastungskriterien
sehr genau gefertigt und sorgfältig zusammengebaut werden müssen, so daß eine derartige
Kurbelwellen-Pleuel-Baugruppe insbesondere bei vielzylindrigen Brennkraftmaschinen relativ aufwendig
und teuer wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren aufzuzeigen,
bei dem ein oder mehrere gattungsgemäße Pleuel relativ einfach und kostengünstig auf die jeweiligen
Hubzapfen einer einteiligen Kurbelwelle aufbringbar sind. Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, eine unkomplizierte, schnell aufrüstbare und wenig Bauraum erforderliche Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
Die verfahrensgemäße Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Es wird somit erfindungsgemäß vorgeschlagen, das Pleuel noch vor der Einbindung der in zwei Lagerschalen
unterteilten Lagerbüchse zusammen mit einer Lagerschale auf die Kurbelwelle aufzusetzen, die
zweite Lagerschale hinzuzufügen, dann die Verbindung Lagerbüchse-Pleuelstange herzustellen und
schließlich das Pleuel in bekannter Weise auszuhärten. Obwohl der Herstellungsaufwand für das Pleuel gegenüber
dem bekannten Pleuel kaum vergrößert wird, kann dadurch eine kostengünstige, einteilige Kurbel-
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welle Anwendung finden. fach ausgebildet; Einstellungs- und Einrichtarbeiten
Ist das Pleuel an seinem der Lagerbüchse entgegen- sind nicht erforderlich.
gesetztem Ende mit einer Büchse für die Aufnahme Falls eine definierte Vorspannung der Pleueleinzeleines
Kolbenbolzens und mit einem dazwischen an- teile auf dem Hubzapfen aufgrund gegebener ToIegeordnetem
Stützteil versehen, so kann zweckmäßig 5 ranzen nicht gewährleistet ist, können die Konsolen
entsprechend den Merkmalen des Patentanspruches 2 gemäß Patentanspruch 10 ausgebildet sein, so daß
verfahren werden. nunmehr die Vorspannung mittels auf Gleitstücke
Es ist zwar bekannt (DE-OS 2657 832), bei einem wirkender Schrauben einstellbar ist. Es versteht sich,
Schäkel, vorzugsweise für die Flügelaufhängung im daß dabei auf eine exakte Parallelität zwischen dem
Rumpf von Luft- und Raumfahrzeugen, zwei durch io Hubzapfen und der Büchse zu achten ist.
einen Druckkern bzw. ein Stützteil in einem bestimm- Eine zweckmäßige Spannvorrichtung für die zweite
ten Abstand gehaltene Metallbüchsen durch Umwik- Lagerschale ist den Merkmalen des Patentansprukeln
mit kohlefaserverstärktem Kunststoff zu verbin- ches 11 entnehmbar. Da diese an den Konsolen zum
den. Die an dem Schäkel wirkenden Druckkräfte Aufspannen der Pleuelstange und der ersten Lagerwerden
somit wie bei der vorliegenden Erfindung von 15 schale abgestützt bzw. an diesem befestigbar ist, kann
dem Stützteil, die Zugkräfte hingegen von der Faser- sie in Form von einfachen Spannbrücken ausgeführt
Umwicklung aufgenommen. Der bekannte Schäkel sein. Die Spannbrücken können gemäß Patentankann
jedoch die Gesamtheit der Merkmale des Pa- spruch 12 die Lagerschale nur an ihren Umfangsräntentanspruches
2 nicht nahelegen, da weder geteilte dern umfassen, so daß nahezu die gesamte Lager-Lagerschalen
verwendet werden, noch eine gemein- 20 schale ohne Behinderung umwickelt werden same Herstellung mit einem gelenkig anschließenden kann.
Bauteil erfolgt. Durch die Merkmale des Patentanspruchs 13
Durch den Verfahrensschritt gemäß Patentan- schließlich wird ein Verkanten oder Kippen der
spruch 3 wird ein exakter Paßsitz der Pleuelteile zu- Spannbrücken aufgrund ihrer asymmetrischen,
einander und in Orientierung zum Hubzapfen wäh- 25 schmalen Kraftangriffsflächen an den Umfangsränrend
des Umwickeins mit Fasern und Matrixmaterial dern der Lagerschale vermieden,
gewährleistet. Es versteht sich, daß diese Spannung Die Erfindung wird in der anschließenden Beerst
nach dem Aushärten des Pleuels abgebaut werden Schreibung anhand eines Ausführungsbeispieles näher
sollte. erläutert. Es zeigt
Die Vorspannung kann zweckmäßig durch die 30 Fig. 1 einen Abschnitt einer Kurbelwelle einer
Merkmale des Patentanspruches 4 bewirkt werden. Brennkraftmaschine mit einem aufgespanntem
Die Umfangsgröße der Baugruppe Kurbel- Pleuen und der Spannvorrichtung im Schnitt gemäß
welle-Pleuel in der Aufspannstellung kann durch das Linie I-I der Fig. 2, und
Merkmal des Patentanspruches 5 verringert werden, Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie H-II der Fig. 1.
wodurch auch der Vorrichtungs- und Maschinenauf- 35 In den Figuren ist ein Abschnitt einer einteiligen
wand kompakter sein kann. Kurbelwelle 2 einer Vierzylinder-Brennkraftma-
Mit den Merkmalen des Patentanspruches 6 wird schine gezeigt. Zwischen den beiden abgebrochen
sichergestellt, daß die Lagerschalen mit der nötigen dargestellten Lagerzapfen 4,6 und zwei an die Lager-Vorspannung
im Pleuel eingebunden werden, wo- zapfen 4,6 anschließenden Kurbelwangen 8,10 ist ein
durch ein definiertes Lagerspiel und eine den Bean- 40 Hubzapfen 12 ausgebildet. Auf dem Hubzapfen 12
spruchungen entsprechende Festigkeit der Lager- sind zwei in einer Ebene längs seiner Mittelachse gebüchse
erreicht wird. Zweckmäßig kann dabei gemäß teilte, eine Lagerbüchse bildende Lagerschalen 14,16
Patentanspruch 7 verfahren werden, weil dadurch der angeordnet. Die Lagerschalen 14,16 können bekann-Vorrichtungsaufwand
und die Auf- und Abrüstzeit ter Bauart sein bzw. aus einer Stahlschale mit einer
der Vorrichtung verringert wird. 45 dünnen Schicht aus einem Gleitlagermaterial beste-
Bei einer Kurbelwelle mit mehreren Hubzapfen hen. Die Lagerschale 14 sitzt in einem aus Epoxydharz
und Pleueln kann insbesondere bei einer Massenfeiti- und einem Glasfasergewebe gebildetem Stützteil 18,
gung gemäß Patentanspruch 8 verfahren werden. Die an dessen gegenüberliegenden Ende mit dem halben
bereits erwähnten Einzelteile der Pleuel werden wie Umfangsbereich eine Büchse 20 eingesetzt ist. Die
beschrieben auf die Hubzapfen aufgespannt und dann 50 Büchse 20 dient in bekannter Weise zur Aufnahme
durch Drehen der Kurbelwelle relativ zu den entspre- eines Kolbenbolzens. Auf den Kurbelwagen 8,10 sind
chenden Zuführspulen beispielsweise mit mit Epo- gegenüber dem Hubzapfen 12 zwei plane Paßflächen
xydharz getränkten Glasfasern umwickelt. Sowohl das 22, 24 mit je zwei Paßbohrungen 26, 28 angeordnet.
Umwickeln der Pleuel als auch deren Aushärtung Diese dienen zur Aufnahme zweier Konsolen 30,32,
kann somit in wirtschaftlicher Weise in einem gemein- 55 die mit korrespondierenden, planen Flächen mit je
samen Arbeitsgang erfolgen. zwei Paßstiften 34, 36 versehen sind und somit einen
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durch- definierten Abstand und eine definierte Lage zum
führung des Verfahrens ist mit den Merkmalen des Hubzapfen 12 einnehmen.
Patentanspruches 9 gekennzeichnet. Durch das An- Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, weisen die Konso-
ordnen einer Paßfläche bzw. Justierfläche für die 60 len 30,32 zwischen sich einen Abstand s auf, der nur
Konsolen können die Pleuelstangen bzw. die eine La- geringfügig größer als die Breite des Stützteiles 18 und
gerschale, der Stützkörper und die Büchse für den die Länge der Büchse 20 ist, so daß durch das Aufset-Kolbenbolzen
mit einer definierten Vorspannung ge- zen der Konsolen 30, 32 das Stützteil 18 und die
gen den Hubzapfen gespannt werden, wobei die Kon- Büchse 20 senkrecht zum Hubzapfen 12 justiert
solen zugleich die Führung des Stützkörpers senkrecht 65 sind.
zur Achse des Hubzapfens und die der Büchse parallel In den Konsolen 30, 32 sind Durchbrüche 38, 40
zu dieser Achse bewirken. Die auf die Paßflächen der eingearbeitet, in denen je ein Gleitstück 42, 44 senk-Kurbelwelle
aufgesetzten Konsolen sind relativ ein- recht zum Hubzapfen 12 verschiebbar geführt ist. Je-
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des Gleitstück ist mit einer Bohrung 46, 48 parallel 30, 32 an die Paßflächen 22, 24 angepreßt. Durch
zum Hubzapfen 12 versehen, deren Durchmesser Anziehen der Schrauben 50, 52 werden dann die
gleich dem Innendurchmesser der Büchse 20 ist. Die Gleitstücke 42, 44 und damit der Bolzen 58 gegen
Gleitstücke 42, 44 können mittels in den Konsolen den Hubzapfen 12 verstellt, wodurch nunmehr auch
30, 32 angeordneten Schrauben 50, 52 in Richtung 5 die Lagerschale 14, das Stützteil 18 und die Büchse
senkrecht zum Hubzapfen 12 verstellt werden. Anden 20 mit einer definierten Kraft gegen den Hubzapfen
Gleitstücken 42, 44 sind Paßstifte 54, 56 angeformt, 12 gespannt werden. Es versteht sich, daß man für
die in korrespondierenden Paßbohrungen der Schrau- das Drehen der Schrauben 50, 52 eine Vorrichtung
ben 50,52 eine Führung bilden. Zur Vorrichtung zählt wählen wird, bei der die die Köpfe der Schrauben 50,
weiter ein rohrförmiger Bolzen 58, der beim Auf span- t ο 52 umfassenden Werkzeuge trieblich derart gekoppelt
nen der Teile durch die Gleitstücke 42, 44 und durch sind, daß beide Schrauben 50,52 mit gleicher Winkel-
die Büchse 20 geschoben wird. geschwindigkeit und gleichen Drehwinkeln betätigt
An jeder Konsole 30, 32 sind zum Beispiel mittels werden, so daß die Verstellung der Gleitstücke 42,
einer Schraubverbindung (nicht dargestellt) zwei zy- 44 bzw. des Bolzens 58, parallel zur Drehmittelachse
lindrische Bolzen 60,62 befestigt, die sich jeweils bei- 15 80 erfolgt.
derseits des Hubzapfens 12 (s. Fig. 2) erstrecken und Die nunmehr auf die Kurbelwelle 2 aufgespannten
jeweils mit einem Gewindeteil enden. Auf die Bolzen Teile des Pleuels werden dann durch Aufbringen eines
60,62 sind im wesentlichen U-f örmige Spannbrücken Matrixmaterials aus Kunstharz und durch Umwickeln
64, 66 aufgesetzt, die durch auf die Bolzen 60, 62 mit Verstärkungsfasern z.B. aus Metall, Kohlenstoff,
aufgeschraubte Muttern 68,70 gegen den Hubzapfen 20 Bor, Glas, Kunststoff usw. um deren radiale Um-12
spannbar sind. An die Spannbrücken 64, 66 sind fangsbereiche zu einem stabilen, hohe Festigkeit bei
Ansätze 72, 74 angeformt, in die die Bolzen 60, 62 geringem Gewicht aufweisenden Pleuel verbunden,
aufnehmende Bohrungen eingebracht sind und die als Im Ausführungsbeispiel wird die Kurbelwelle 2
Teleskopführungen dienen. An jede Spannbrücke 64, nach dem Aufspannen der Pleuelteile um ihre Dreh-66
ist an dem auf die Lagerschale 16 wirkenden Be- 25 mittelachse 80 gedreht und dabei das Pleuel mit einem
reich ein halbkreisförmiger, um den Umfangsrand der mit Epoxydharz als Matrixmaterial getränktem Glas-Lagerschale
16 umlaufender Steg 76, 78 angeformt, faden bis zu einem mit gestrichelten Linien 82 angeder
die Lagerschale 16 an ihren Umf angsrand umfaßt deuteten Umfang umwickelt. Während der Drehung
und gegen den Hubzapfen 12 spannt. der Kurbelwelle 2 kann die den Glasfaden abgebende
Bei der Herstelung eines Pleuels wird wie nächste- 30 Zuführspule (nicht dargestellt) mit einem der Stärke
hend beschrieben verfahren: Es wird ein Stützkörper des Glasfadens entsprechendem Vorschub axial hin-
18 aus zum Beispiel Epoxydharz und Glasfasergewebe und herverschoben werden, so daß die auf das Pleuel
erstellt, wobei das Glasfasergewebe eine Gitterstruk- über dessen Umfang gewickelten Windungen schrau-
tur mit zur Hauptbelastungsrichtung schräg sich über- benförmig verlaufen.
kreuzenden Glasfasern zur Erzielung einer hohen 35 Nach dem Umwickeln des Pleuels erfolgt dessen
Druck-, Zug- und Biegefestigkeit aufweist. An den Aushärtung, welche je nach dem verwendeten Ma-Enden
ist der Stützkörper 18 jeweils halbkreisförmig trixmaterial bzw. dessen Zusammensetzung durch
mit einem der Lagerschale 14 bzw. der Büchse 20 ent- kurzzeitige Wärmezufuhr oder durch Abwarten dessprechenden
Krümmungsradius eingebuchtet. In sen Reaktionszeit vor sich geht. Nachdem Aushärten
diese Einbuchtung werden die Büchse 20 und die La- 40 werden die Konsolen 30, 32 und die Spannbrücken
gerschale 14 eingelegt. Die Lagerschale 14 kann in 64, 66 durch Lösen der Muttern 68, 70 und Herausbekannter
Weise eine Lagesicherung (nicht darge- ziehen des Bolzens 58 abgenommen; das Pleuel ist
stellt) z. B. in Form eines in das Material des Stützkör- fertiggestellt und zugleich auf der Kurbelwelle 2 einpers
18 ragenden Vorsprunges aufweisen. baufertig montiert.
Anschließend wird die so gebildete Pleuelstange auf 45 Bei einer Massenfertigung wird man vorteilhaft
den Hubzapfen 12 aufgesetzt. Die Konsolen 30, 32 gleich an allen Hubzapfen der Kurbelwelle die Pleuelwerden
dann auf die Paßflächen 22, 24 der Kurbel- teile aufspannen und diese dann in einem Arbeitsgang
wangen 8, 10 aufgesetzt und mit der Pleuelstange unter Verwendung vieler Zuführspulen umwickeln
durch Einschieben des Bolzens 58 in die Gleitstücke und aushärten, da damit eine beträchtliche Zeitein-42,
44 und die Büchse 20 verbunden. In dieser Stel- 50 sparung erzielbar ist.
lung schneidet die auf den Hubzapfen 12 aufgesetzte Der Aufspannvorgang der Pleuelstange sowie der
Pleuelstange die durch die Mitten der Lagerzapfen 4, Vorrichtungsaufwand kann auch dadurch vereinfacht
6 verlaufende Drehmittelachse 80, wodurch die Pleu- werden, daß die Bohrungen 46, 48 für die Aufnahme
elstange nur wenig über die Peripherie der Kurbel- des Bolzens 58 unmittelbar in den Konsolen 30, 32
wange 8,10 hinausragt und zudem ein günstiger Be- 55 eingebracht sind, wodurch die Gleitstücke 42,44, die
reich für die Anbringung der Paßflächen 22, 24 Schrauben 50,52 und deren Verstellvorrichtung entbestimmt
ist. fallen können. Dies setzt jedoch voraus, daß die Ein-
Anschießend wird die zweite Lagerschale 16 auf zelteile der Pleuelstange so maßgenau gefertigt sind,
den Hubzapfen 12 aufgelegt und durch Aufschieben daß beim Anpressen der Konsolen 30, 32 an die Paßder
Spannbrücken 64,66 und Aufschrauben der Mut- 60 flächen 22, 24 die erforderliche Vorspannung der
tern 68,70 gegen den Hubzapfen 12 gespannt. Auf- Pleuelstange, insbesondere ein fester Sitz der Lagergrund
der Reaktionskraft werden auch die Konsolen schalen 14, 16, gewährleistet ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (13)
1. Verfahren zum Anbringen eines Pleuels auf den Hubzapfen einer einteiligen Kurbelwelle, insbesondere
für eine Hubkolben-Brennkraftmaschine, wobei das Pleuel aus einem faserverstärkten
Werkstoff besteht, in dem eine Lagerbüchse eingebettet ist, die mittels von einem Pleuelschaft
um die Lagerbüchse und zurück verlaufender, in io"
ausgehärtetem Kunststoff eingebetteter Fasern gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß
a) eine Lagerschale (14) einer geteilten Lagerbüchse
mit dem Pleuelschaft auf dem Hubzapfen (12) der Kurbelwelle (2) aufgesetzt wird,
b) die zweite Lagerschale (16) auf den Hubzapfen (12) aufgebracht, und
c) die Lagerbüchse auf dem Hubzapfen (12) durch Umwickeln mit Fasern und Aufbringen
von härtbarem Kunststoff mit dem Pleuelschaft durch Aushärten des Kunststoffes fest verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Pleuel an dem der Lagerbüchse entgegengesetzten
Ende eine weitere Büchse aufweist und zwischen der Lagerbüchse und der weiteren Büchse ein
Stützteil eingesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Büchse (20), das Stützteil (18) und eine Lagerschale (14) der Lagerbüchse auf den
Hubzapfen (12) aufgesetzt werden,
b) die zweite Lagerschale (16) auf den Hubzapfen (12) aufgebracht wird, und
c) die Teile anschließend in an sich bekannter Weise durch Umwickeln mit Fasern und
Aufbringen von Matrixmaterial fest miteinander verbunden werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pleuelstange
während des Umwickeins mit Fasern gegen den Hubzapfen (12) gespannt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Büchse (20)
ein Bolzen (58) gesteckt wird, der gegen den Hubzapfen (12) gespannt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pleuelstange in der Aufspannstellung
die Drehachse (80) der Kurbelwelle (2) schneidet.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Lagerschale
(16) gegen die erste Lagerschale (14) gespannt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Lagerschalen (14,
16) mittels einer zu einer Einheit verbindbaren Vorrichtung gegeneinander gespannt werden.
8. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, an einer Kurbelwelle mit mehreren
Hubzapfen und Pleueln, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Pleuel aufgespannt und durch Drehen
der Kurbelwelle (2) gleichzeitig mit Fasern umwickelt werden.
9. Vorrichtung zum Durchführen des Verfah- r35
rens nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß an den dem Hubzapfen
(12) benachbarten Kurbelwangen (8, 10) der Kurbelwelle (2) Paßflächen (22, 24) aufgebracht
sind, auf denen Konsolen (30,32) abgestützt sind, die den die Büchse (20) durchsetzenden Bolzen
(58) aufnehmen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in den Konsolen (30, 32) den
Bolzen (58) aufnehmende Gleitstücke (42, 44) geführt sind, welche mittels Schrauben (50, 52)
relativ zu den Konsolen (30, 32) verstellbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Konsolen (30, 32) Bolzen (60, 62) angeordnet sind, welche in der Aufspannstellung
beiderseits des Hubzapfens (12) verlaufen und an welchem die Lagerschale (16) umfassende Spannbrücken (64, 66) befestigbar
sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbrücken (64, 66)
die Lagerschale (16) nur beiderseits ihres Umfangsrandes umfassen.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbrükken
(64,66) auf den Bolzen (60, 62) teleskopisch geführt sind.
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