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Antriebsvorrichtung für ein Drehpendel
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Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für ein Drehpendelsystem,
insbesondere Torsionspendelsystem mit nicht zeitbestimmender Funktion, mit einem
an einem Torsionselement, vornehmlich Band oder Draht aus einem geeigneten Werkstoff
frei hängend schwingenden Pendelkörper, wobei eine vom Uhrwerk über eine Ausgleichsvorrichtung,
insbesondere Friktion, angetriebene Nockenscheibe mit einem an dem Torsionselement,
vornehmlich Band oder Draht, angeordneten Mitnehmerteil antreibend zusammenwirkt
und wobei vorzugsweise ein Anschlag vorgesehen ist, an welchem das Mitnehmerteil
in einer bestimmten Schwingungsrichtung anschlagbar ist.
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Zweck der Erfindung ist es, die Herstellung und den Vertrieb von Uhren
zu fördern, welche eine Drehpendelanordnung, insbesondere Torsionspendelanordnung,
aufweisen.
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Daneben soll die Genauigkeit der Zeitanzeige solcher Uhren verbessert
und die Funktionssicherheit derartiger Uhren die ein Torsionspendel aufweisen, erhöht
werden.
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Es ist bereits bekannt, bei einer einleitend beschriebenen Anordnung
einen Bewegungsausgleich zwischen antreibendem Laufwerk und der Nockenscheibe dadurch
zu ermöglichen, daß die Nockenscheibe relativ zum Laufwerk durch eine Friktion verstellbar
gestaltet ist, welche durch eine Blattfeder gebildet ist.
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Diese Blattfeder ermöglicht einen Bewegungsausgleich zwischen antreibender
Welle und der Nockenscheibe, wenn durch das Funktionsspiel zwischen Nockenscheibe
und dem von dieser angetriebenen Mitnehmerteil eine vorübergehende Blockierung der
Nockenscheibe eintritt. Eine solche Blockierung tritt während gewisser Funktionsphasen
von Uhrwerken der einleitend genannten Art auf und erfordert einen Bewegungsausgleich
zwischen der durch das Mitnehmerteil blockierten Nockenscheibe und der weiter fortbewegten,
die Nockenscheibe tragenden Antriebswelle. Es hat sich Jedoch gezeigt, daß eine
einheitliche und genaue Einstellung der Friktion zwischen Antriebswelle und Nockenscheibe
nur schlecht möglich war und vor allem eine konstante und entsprechend weiche Friktion
über ein@n längeren Zeitraum nicht immer gewährleistet werden konnte.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, bei einer einleitend genannten
bekannten Anordnung einen solchen Antrieb der Nockenscheibe zu schaffen, welche
in der Serienfertigung der Uhren mit der Antriebsvorrichtung nach der Erfindung
und im Betrieb derselben eine gleichmäßige Friktionswirkung zwischen Antriebswelle
und Nockenscheibe gewährleistet bzw.
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ermöglicht.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt gemäß dem Kennzeichen des
Patentanspruches 1.
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Eine Reihe von möglichen Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Unteransprüchen erfaßt. Die neue Anordnung der
Nockenscheibe bei der Antriebsvorrichtung nach der Erfindung, erlaubt eine sehr
weiche und gleichmäßige Kopplung von Antriebswelle und Nockenscheibe.
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Die elastische Wirkung der Spiralwindungen bewirkt zudem einen günstigen
Drehmomentsausgleich, bzw. eine übergangsweise Energiespeicherung, während funktionsbedingter
Unterbrechungen oder Blockierungen der Antriebsbewegungen. Bei betriebsbedingten
Blockierungen der Nockenscheibe wird zunächst eine Erhöhung der Spiraispannung eintreten,
so daß die hierbei anfallende Energie fln der Spirale gespeichert bleiben kann,
um dann, wenn die Nockenscheibe funktionsbedingt wieder freigegeben istf zum Antrieb
der Torsionspendelanordnung über das Mitnehmerteil nieder voll zur Ve Sügung zu
stehen. Die während dieses Funlctionsspiels jeweils vorübergehend anfallende überzählige
Energie wird also nicht etwa durch die Friktion voll vernichtetf sondern diese bleibt
teilweise für den Antrieb der Torsionspendelanorinung erhalten. Erst bei einer etwas
länger andauernden, betriebsbedingten Blockierung der Nockenscheibe wird durch die
sich hierbei schließenden Windungen der Spirale die Friktion mit der Nockenscheibe
verringert und dadurch die Kupplung gelöst. Erst dann wird also die weiter überschüssige
Energie durch Reibungsausgleich vernichtet.
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Der Bewegungsausgleich kann also gleichmäßig durch den Speichereffekt
erfolgen. Ein Reibungsausgleich tritt erst dann ein, wenn ein gewisses Maß an Energieausgleich
überschritten ist. Die Energiebilanz des Antriebs nach der Erfindung ist also günstiger
als diejenige der bekannten Einrichtungen.
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Die Erfindung ist im einzelnen in den beiliegenden Zeichnungen erläutert.
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Es stellen dar: Figur 1 die Anordnung einer Uhr mit der Antriebsvorrichtung
nach der Erfindung in einer Rückenansicht.
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Figur 1 a ein Detail der Anordnung nach Fig. 1.
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Figur 2 eine Seitenansicht der Anordnung nach Fig. 1.
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Figur 2a ein Detail der Anordnung nach Fig. 2.
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Figur 3 ein Detail der Anordnung nach den Fig. 1 und 2.
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Figur 4 das Detail nach Fig. 3 in einer anderen Ansicht.
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Figur 5 ein anderes Detail der Anordnung nach den Fig. 1 und 2.
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Figur 6 das Detail nach Fig. 5 in einer anderen Darstellung.
In
den Fig. 1 und 2 stellt 1 den Pendelkörper und 2 die Pendelfeder einer Torsionspendelanordnung
lo dar, welcher ein Uhrwerk 3 zugeordnet ist, das aus dem Zifferblatt 4, den Zeigern
5a, 5b dem Werkgehäuse 6, sowie dem Laufwerk 7 besteht, das in dem Werkgehäuse 6
angeordnet ist und welches in seinen Einzelheiten weiter nicht dargestellt ist.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Laufwerk 7 um eine elektrisch
angetriebene, insbesondere quarzgesteuerte Anordnung, welche also eigene Elemente
für die Zeithaltung (z.B. Unruh, Quarz) aufweist und das Torsionspendel 1o somit
keine zeithaltende Funktion besitzt, sondern nur als sogenanntes Nebenpendel zur
ästhetischen Demonstration der Pendelbewegung dient.
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Das Uhrwerk 3 ist auf einer Werkträgerplatte 8, z.B. durch Verschrauben,
angeordnet. Die Werkträgerplatte 8 ist durch zwei nicht dargestellte Säulen in üblicher
Weise auf der Grundplatte 9 montiert, welche auch als Basis für die nicht dargestellte,aber
in aller Regel übliche Glasglocke dient, welche das Uhrwerk 3 mit der Torsionspendelanordnung
io überdeckt.
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Die Pendelfeder 2 besteht aus dem eigentlichen Torsionsband 11, sowie
dem Pendelfederunterteil 12 und dem Pendelfederoberteil 13.
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Das Pendelfederoberteil 13 ist als ein zylindrischer Bolzen, vorzugsweise
aus Kunststoff, ausgebildet, in welchem das Torsionsband 11 zweckmäßig durch Umspritzen
im Kunststoffspritzverfahren einfach und sicher gehaltert ist.
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Das Pendelfederoberteil 13 besteht aus einem Schaft 14 und einem durchmessergrößeren
Bund 15. Der Schaft 14 dieses Pendeloberteiles 13 ist von einer Schraubenfeder 16
umgeben und zusammen mit dieser in einer Buchse 17 gehaltert. Diese Buchse 17 weist
eine Innenbohrung 17a auf, an welche sich eine durchmesserkleinere Bohrung 17b anschließt.
Das bolzenförmige Pendelfederoberteil 13 ist in der Buchse 17 entgegen der Kraftwirkung
der dieses umgebenden Schraubenfeder 16 verschiebbar angeordnet.
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Hierbei wird der Bund 15 in der Innenbohrung 1 7a und der Schaft 14
des Pendelfederoberteiles 13 in der Bohrung 17b geführt. Die Buchse 17 selbst ist
in einer Aufnahme 18 gehaltert, welche an das Werkgehäuse 6 oben angeformt ist und
nach hinten aus diesem herausragt. Die Aufnahme 18 weist einen nach hinten offenen
Schlitz 18a auf. Dieser Schlitz 18a ist durch eine Ausnehmung 18b nach unten geöffnet
und erlaubt so eine Einführung der Buchse 179 welche durch einen Bund 17c in dem
Schlitz 18a geführt und gehaltert ist und mit dem Schaft 17d die Ausnehmung 18b
nach unten durchragt. Das Einführen der Buchse 17 in den Schlitz 18a erfolgt zweckmäßig
durch leichtes Einpressen9 um eine Fixierung der Buchse 17 in der Aufnahme 18 sicherzustellen.
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Der Bund 15 des Pendelfederoberteiles 13 weist eine seitliche Anformung
oder einen Ansatz 15a auf, der in dem Schlitz 17e der Buchse 17 geführt ist und
eine Verdrehungssicherung für das Pendelfederoberteil 13 bildet.
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Bei der Verschiebung des Pendelfederoberteiles 13 in der Buchse 17
entgegen der Wirkung der Schraubenfeder 16, gleitet der Ansatz 15a in dem Schlitz
17e der Buchse 17.
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Die Buchse 17 ist auch zweckmäßig deshalb mit einem Schlitz 17e versehen,
um eine Einführung der fertigen Pendelfeder 2 in die Buchse 17 zu ermöglichen. Hierzu
wird der obere Teil des Torsionsbandes 11, an welchem das Pendelfederoberteil 13
befestigt ist, in den Schlitz 17e eingeführt und dann das bolzenartige Pendelfederoberteil
13 zusammen mit der umgebenden Schraubenfeder 16 in die Innenbohrung 17a der Buchse
17 hineingezogen. In diesem vormontierten Zustand werden dann Pendelf eder 2 und
Buchse 17 in den Schlitz 18a der Aurnahme 18 eingepreßt. In montiertem Zustand stützt
sich der Bund 15 des Pendelfederoberteiles 13 unter der Wirkung der Schraubenfeder
16 an dem Oberteil 18c der Aufnahme 18 ab. Die Schraubenfeder 16 wiederum stützt
sich einmal am Bund 15 des Pendelfederoberteiles 13 und dann am Ansatz zwischen
Innenbohrung 17a und durchmesserkleinerer Bohrung 17b der Buchse 17 ab.
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Die Kraftwirkung der Schraubenfeder 16 ist hierbei so gewählt, daß
bei nicht in Längsrichtung der Torsionspendelanordnung 1o bewirkter Stoßbelastung
das Pendelfederoberteil -13 in seiner Position an dem Oberteil 18c der Aufnahme
18 fixiert ist.
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Erfolgt hingegen eine Stoßbeaufschlagung bzw. Stoßbelastung des Pendelkörpers
1, welche so stark ist, daß das Torionsband 11 eine nicht mehr reversible, nachteilige
Beeinflussung erfahren könnte, so erfährt das Pendelfederoberteil 13 in der Buchse
17 entgegen der Kraftwirkung dieser Schraubenfeder 16 eine Verschiebung nach unten,
so daß sich der Pendelkörper 1 mit seiner Zentralwelle 1 a auf dem Boden 20b der
Bohrung 20a in der Buchse 20, die auf der Grundplatte 9 montiert ist, abstützen
und so eine Vernichtung der Stoßenergie unter gleichzeitiger Schonung der Pendelfeder
2 erfolgen kann.
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Die Schraubenfeder 16 muß also ihrer Kraftwirkung nach so bemessen
sein, daß zumindest dann eine Verschiebung des Pendelfederoberteiles 13 entgegen
ihrer Kraftwirkung wirksam wird, wenn die Stoßbelastung des Pendelkörpers 1 zumindest
annähernd einen Wert erreicht, der eine nicht mehr reversible Beeinflussung der
Pendelfeder 2 zur Folge haben würde.
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Die Schraubenfeder 16 wird zweckmäßig beim iMunststoffspritzvorgang
mit in die Spritzvorrichtung eingelegt. Sie ist dann unlösbar mit der Pendelfeder
2 verbunden, da sie über den Bund 15 des Pendelfederoberteiles hinaus auf dem Torsionsband
11 nicht verschoben werden kann. Dadurch ist ein Verlust der Schraubenfeder 16 bei
späteren Reparaturarbeiten an der mit der Torsionspendelanordnung 1o bestückten
Uhr sicher verhindert.
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Zum weiteren Schutz der empfindlichen Pendelfeder 2 gegen unsachgemäße
Handhabung wird zweckmäßig ergänzend eine solche Anordnung gewählt, daß der Pendelkörper
1 der Torsionspendelanordnung 1o derart in axialer und in radialer Richtung in seiner
Bewegung nach allen Seiten und durch ihn umgebende Anschläge (8a, 12b, 20) begrenzbar
istw daß der Pendelkörper 1 - entweder bei einer von der normalen Betriebslage der
die Torsionspendelanordnung 10 tragenden Uhr merkbar abweichenden Position oder
aber bei einer Stoßbeaufschlagung der Uhr - zur Entlastung der Pendelfeder 2 durch
diese Anschläge (8a, 12b, 2c) abstützbar ist, bei einer Aufstellung der nicht stoßbeaufschlagten
Uhr in ihrer,ungefähren Betriebsposition hingegen die freien Schwingungen der Torsionspendelanordnung
lo durch diese Anschläge nicht beeinträchtigt sind.
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Die vorerwähnten Anschläge für den Pendelkörper 1 werden zweckmäßig
einmal durch die Innenbohrung 2ca der Buchse 20 und durch einen Schlitz oder eine
Bohrung 8a in der Werkträgerplatte 8 gebildet. Durch eine geeignete Anformung 12a,
12b am Pendelfederunterteil 12, ist der Pendelkörper 1 in der Werkträgerplatte und
mit seiner Zentralwelle la in der Buchse 2c der Grundplatte 9 zweckmäßig gegen seitliche
Beaufschlagungen gesichert.
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Bei nicht stoßbeaufschlagtem Pendelkörper 1 hingegen und bei sachgemäßer
Aufstellung der Uhr, ist eine freie Schwingungsbewegung des Pendelkörpers 1 sowohl
in der Bohrung 8a der Werkträgerplatte 8 als auch in der Innenbohrung 20a der Buchse
20 gewährleistet.
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Ist in der Werkträgerplatte 8 der leichteren Montage wegen ein Schlitz
8a vorgesehen, so kann dieser durch eine Anformung 21 a der Uhrwerksabdeckung 21,
welche in der Fig. 2 angedeutet ist, geschlossen werden. Ein Ausweichen des Ansatzes
12a des Pendelfederunterteiles 12 aus der BOhrung 8a ist dann verhindert.
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Die Uhrwerks abdeckung 21 wird zweckmäßig auf das Uhrwerksgehäuse
6 nach beendeter Montage der Torsionspendelanordnung lo aufgesprengt. Die Uhrwerksabdeckung
21 ist zweckmäßig so ausgebildet, daß durch diese im montierten Zustand auch das
Torsionsband 11 der Torsionspendelanordnung lo geschützt ist.
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Durch eine entsprechende Ausbildung der Länge des Pendelkörperunterteils
la des Pendelkörpers 1, sowie durch eine entsprechende Ausbildung des Pendelfederunterteiles
12 hinsichtlich der Anformungen 12a, 12b wird sichergestellt, daß ein Schutz des
Pendelkörpers 1 gegen ein Herausfallen aus den sichernden Anschlägen (8a, 12b, 2c)
in jeder Lage der mit der Torsionspendelanordnung lo bestückten Uhr, so z.B. während
des Transportes, sicher auch ohne eine besondere zusätzliche Fixierung des Pendels
unterbunden ist.
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Der Antrieb der Torsionspendelanordnung 10 erfolgt durch eine vom
Uhrwerk bewegbare Nockenscheibe 25, welche mit radialen Nocken 25a versehen ist,
durch die während der Drehbewegung dieser Nockenscheibe 25 ein mit dem Torsionsband
11 verbundenes Mitnehmerteil 26 beaufschlagbar ist, wodurch auf die Torsionspendelanordnung
1o Antriebsimpulse vermittelt werden.
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Die Position des Mitnehmerteiles 26 auf dem Torsionsband in bezug
auf die Nockenscheiben 25 und in bezug auf die Länge der Nocken 26 ist so gewählt,
daß bei einer durch Stoßbelastung bewirkten Verschiebung des Pendelfederoberteiles
13 und damit der Pendelfeder 2 eine Verspannung des Mitnehmerteiles 26 und damit
des Torsionsbandes 11 bzw. das Auftreten einer bleibenden oder vorübergehenden Entkopplung
zwischen Nockenscheibe 25 und dem Mitnehmerteil 26 unterbunden bleibt.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausbildung des Laufwerkes 7 der Uhrwerksanordnung
3, nach den Fig. 2 und 3, welche in den Fig. 5 und 6 im einzelnen dargestellt ist,
ist die Nockenscheibe 25 als ein auf der sie tragenden Welle 27 an und für sich
frei laufendes Teil ausgebildet, das einerseits durch die Laufwerksplatine 2B, an
welche die Nockenscheibe 25 mit ihrem Schaft 25b anläuft, und andererseits durch
die auf der Welle 27 aufgeklemmte Spiralrolle 3oa einer Spirale 3c in seiner freien
axialen Bewegung begrenzt ist.
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Diese Spirale 30 sitzt mit ihren Windungen 30b innerhalb einer zylindrischen
Ausnehmung 25c der Nockenscheibe 25 und liegt mit ihrer äußersten Windung 3oc durch
Friktion kraftschlüssig am Innendurchmesser 25d des durch die Ausnehmung 25c gebildeten
Mantels 25e der Nockenscheibe 25 an. Die Nockenscheibe 25 wird von der Welle 27
über die durch den Kraftfluß zwischen Spirale 30 und Nockenscheibe 25 bewirkte Kopplung
angetrieben.
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Erfolgt in dem Funktionsspiel zwischen Nockenscheibe 25 und dem durch
deren Nocken 25a angetriebenen Mitnehmerteil 26 eine Sperrung oder Blockierung auf
Grund der Überlagerung zwischen der Schrittfolge des Laufwerkes und der Schwingungen
der Torsionspendelanordnung 1o, so wird diese durch die Friktion zwischen dem Mantel
25e und dem Spiralende 30c ausgeglichen.
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Hierbei kann durch entsprechende Abstimmung der Friktion zwischen
Spirale 30 und Nockenscheibe 25 einerseits und dem Drehmoment der Spirale andererseits
eine solche vorteilhafte Wirkung erzielt werden, daß während der betriebsbedingten
periodischen Blockierung der Nockenscheibe 25 durch das Mitnehmerteil 26 über die
Schwingungsbewegungen der Torsionspendelanordnung 1o ein gewisser Speichereffekt
innerhalb der Windungen 30b der Spirale 30 zu verzeichnen ist, der zu einer Begünstigung
der Funktionssicherheit und zu einem besseren Wirkungsgrad der Anordnung gegenüber
den bekannten Einrichtungen führt.
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Bei einer eintretenden Blockierung der Nockenscheibe 25, wird also
zunächst die weitere Drehbewegung der Welle 27 energetisch durch eine Verspannung
der Spirale 30 gespeichert und erst nach Überschreiten eines gewissen Spiralmomentes
der Spirale Do, wird die Friktion zwischen letzterer und der Nockenscheibe 25 wirksam
und ermöglicht einen zusätzlichen Bewegungsausgleich.
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In den Fig. 1a und 2a ist die Antriebsvorrichtung der Torsionspendelanordnung
10 im Detail dargestellt.
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Der Abstand der unteren Kante 26a des Mitnehmerteiles 26 von dem Innenradius
der Nockenscheibe 25, ist so gewählt, daß bei einer Stoßbelastung des Pendelkörpers
1 und einer damit verbundenen Längsdehnung des Pendelfederoberteiles 13 der Pendelfeder
2, die durch eine Abstützung des Pendelkörpers 1 auf dem Boden 20b der Buchse 20
begrenzbar ist, das Mitnehmerteil 26 nicht auf der Nockenscheibe 25 aufstößt, sondern
noch einen kleinen Sicherheitsabstand wahrt.
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Aus Sicherheitsgründen ist die Unterkante 26a des Mitnehmerteiles
26 abgeschrägt und zweckmäßig sind auch die Nocken 25a der Nockenscheibe 25 zahnförmig
ausgebildet, um nach einer Stoßbelastung des Pendelkörpers 1 und damit verbundener
Dehnung der Pendelfeder 2 ein Aufsetzen des Mitnehmerteiles 26 auf den Nocken 25a
der Nockenscheibe 25 zu vermeiden.
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Die einer Verzahnung nachgebildete Form der Nocken 25a ergibt sich
allerdings an und für sich schon durch die Notwendigkeit,
eine
Abwälzung zwischen den Nocken 25a und dem Mitnehmerteil 26 zu ermöglichen.
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Das Mitnehmerteil 26 wirkt mit dem fest auf der Hinterplatine 28 des
Laufwerkes 7 angeordneten Anschlag 2Lr zusammen, derart, daß bei einer Pendelschwingungsrichtung,
welche entgegen der Antriebsbeaufschlagung durch die Nockenscheibe 25 gerichtet
ist, das Mitnehmerteil 26 an einem Steg 24a des zwar Anschlages 24 zum Anschlag
gelangt und bis diese Halbschwingung beendet ist und das Pendel nach Durchlaufen
seines Schwingungsnullpunktes in die entgegengesetzte Schwingungsrichtung überwechselt.
Dieses Zusammenwirken des Mitnehmerteiles 26 mit dem Anschlag 24 begünstigt die
Funktionsweise und Funktionssicherheit der Antriebsübertragung auf die Torsionspendelanordnung
10.
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Das Mitnehmerteil 26 ist nach oben so verlängert, daß eine eingenommene
AnschRgsposition am Anschlag 24 bzw. am Steg 24a auch bei einer stoßbedingten Längsdehnung
der Pendelf eder 2 sichergestilt bleibt, das Mitnehmerteil 26 also vom Anschlag
24 bzw. von dessen Steg 24a bei einer Stoßbeaufschlagung der Torsionspendelanordnung
1o nicht abgleiten kann.
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Der Anschlag 24 wird zweckmäßig durch eine auf der Platine 28 stehende
Anformung gebildet, welche den seitlichen Steg 24a trägt, der als eigentlicher Anschlag.wirkt.
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Wie aus den Fig. 1 - 4 ersichtlich ist, ist dem Pendelkörper 1 eine
Anformung 35 zugeordnet, welche mit einem leicht verschwenkbar auf dem Pendeloberteil
1b angeordneten Ringteil 25a eine bauliche Einheit bildet und zusammen mit diesem
um das Pendeloberteil Ib verschwenkbar ist. Die Anformung 35 und das Ringteil 35a
sind also zusammen mit der Torsionspendelanordnung 1o bewegbar und die Anformung
35 gelangt hierbei in den Bereich eines durch einen Stift 8b, der in der Werkträgerplatine
8 eingesetzt ist, gebildeten Anschlages und wird dort fixiert, während der Pendelkörper
1 unter der Wirkung der ihm vermittelten Antriebsenergie noch weiterschwingt, bis
seine kinetische Energie teilweise in potentielle Energie umgewandelt, teilweise
aber auch durch die Reibung des die Anformung 35 tragenden Ringteiles 35a in seiner
Lagerung aufgezehrt ist.
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Bei Uhren mit als Torsionspendeln ausgebildeten, jedoch nicht der
Zeitmessung dienenden Pendelanordnungen, ist immer wieder feststellbar, daß in der
Fertigung von Uhr zu Uhr aber auch während des Betriebes einer mit einem solchen
Pendel ausgerüsteten Uhr Schwankungen der Pendel amplitude auftreten, welche zu
wechselnden, und manchmal nur schwer zu beherrschenden uneinheitlichen Funktionsbedingungen
führen.
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Durch die Zuordnung einer solchen an einem Anschlag 8a fixierbaren
und damit relativ zum Pendelkörper 1 verstellbaren Anordnung einer Anformung 35
mit Ringteil 35a, ist es möglich, ziemlich einheitliche Funktionsbedingungen bzw.
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Drehbewegungswinkel zu erzielen. Die feststellbaren unterschiedlichen
Schwingungsamplituden
der Torsionspendelanordnung 1o, werden durch das dem Pendelkörper 1 zugeordnete
Ringteil 35a mit der Anformung 35 auf Grund der, wenn auch geringen Lagerreibung
zwischen Ringteil 35a und dem Pendelkörper 1 merkbar ausgeglichen, da je nach dem
Wert der Pendelamplitude ein größerer oder kleinerer Verstellweg der Anformung 35
und des Ringteiles 35a bei jedem Hin- und Hergang relativ zum Pendel feststellbar
ist und durch die damit verbundene unterschiedliche Friktionsbelastung der Torsionspendelanordnung
1o eine Nivellierung unterschiedlicher Pendelamplituden möglich ist. Die Anformung
35 erfährt bei einem jeden Hin-und Hergang der Torsionspendelanordnung 1o bei entsprechender
Amplitude der Pendel schwingungen eine relative Verstellung zum Pendelkörper 1,
jeweils in entgegengesetzter Richtung.
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Das Ringteil 35a ist zusammen mit der Anformung 35 auf einem weiteren
Ringteil 36 leicht drehbar, lediglich entgegen der Lagerfriktion, beweglich angeordnet.
Dieses weitere Ringteil 36 ist um das Pendelkörperoberteil 1b unverdrehbar angeordnet
und gehaltert.
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Die Halterung des weiteren Ringteiles 36 erfolgt durch das Pendelfederunterteil
12, welches als flaches, gabelförmiges Teil ausgebildet ist, das Gabelzinken 12c
aufweist und welche seitlich ein Profil (T-Form) aufweisen und welches in einem
entsprechend geformten Schlitz 1c des Pendelkörpers 1 in Lastrichtung desselben
formschlüssig gehaltert ist.
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Die leicht flexiblen Gabelzinken 12c weisen nach außen gerichtete
Rasten 12d auf, in welche das weitere Ringteil 36 -auf Grund der Formgebung seines
Innenkreises relativ zum Pendeloberteil 1b und relativ zum Pendelfederunterteil
12 unverdrehbar - durch Aufschieben von unten verrastbar ist.
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Das weitere Ringteil 36 ist somit durch das Pendelfederunterteil 12
in seiner Position relativ zu diesem und zum Pendelkörper 1 fixiert.
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Die Gabelzinken 12c des Pendelfederunterteiles 12 weisen hierzu an
den äußeren Enden Abschrägungen 12e auf, um ein Aufziehen oder Aufdrücken des Ringteiles
36 zusammen mit dem Ringteil 35a von unten her auf dem Pendelfederunterteil 12 zu
ermöglichen, bis eine Verrastung des Ringteiles 36 in den Rasten 12d erfolgt ist.
Durch die Verrastung des Ringteiles 36 in den Rasten 12d wird auch eine Verdrehungssicherung
des Ringteiles 36 relativ zum Pendelfederunterteil 12 erreicht.
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Hierzu sind am Innenradius des Ringteiles 36 Ausnehmungen 36c vorgesehen,
welche zusammen mit den Gabelzinken 12c die Verdrehungssicherung gewährleisten.
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Das weitere Ringteil 36 weist nun nach oben gerichtete leicht flexible,
hakenförmige Ansätze 36a auf, über welche das die Anformung 35 tragende Ringteil
35a aufsprengbar ist.
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Hierbei sind die maßlichen Verhältnisse solchermaßen gewählt, daß
eine Verdrehung des Ringteiles 35a relativ zu den die Lagerung auf dem weiteren
Ringteil 36 bildenden hakenförmigen
Ansätzen 36a mit Lagerspiel
möglich ist, das Verstellmoment des Ringteiles 35a relativ zu seiner Halterung als
so lediglich durch die freie Lagerfriktion gebildet ist.
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An und für sich ist eine solche Anordnung denkbar, daß das Ringteil
35a zusammen mit seiner Anformung 35 in seiner Lagerung auf dem weiteren Ringteil
36 beliebig frei drehbar ist. Durch den Stift 8b der Werkträgerplatte 8, wird unabhängig
von der jeweiligen Anfangsposition der Anformung 35 relativ zum Schwingungsnullpunkt
des Pendelkörpers 1 bei der ersten Schwingungsbewegung des Pendelkörpers 1 eine
Verstellung der Anformung 35 in die richtige Position für die Hin- und Herverstellung
während der weiteren Pendelschwingungen gebracht.
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Zweckmäßig wird eine solche Wahl der Antriebsleistung des Uhrwerkes
für die Torsionspendelanordnung 10 gewählt, daß auch bei einem durch Fertigungstoleranzen
bedingten untersten zulässigen Wert der Drehpendelamplitude, und zwar auch bei dem
minimal zulässigen Wert der Speisespannung der Batterie, eine Berührung von ortsfestem
Element und verstellbarem Element in den Endlagen der Schwingungselongation noch
gewährleistet ist. Durch eine solche Dimensionierung ist sichergestellt, daß die
Regelwirkung der Anformung 35 auch bei kleineren Amplituden der Pendeischwingung
gewährleistet ist, so, wie diese vor allem bei absinkender Batteriespannung und
bei ungünstigen FertiSlrfflstoleranzen feststellbar ist.
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Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung des Ringteiles 35a mit seiner
Anformung 35 und des diese tragenden weiteren Ringteiles 36, sind diese relativ
zueinander anschlagbar ausgebildet, so daß eine begrenzte Verdrehung beider relativ
zueinander bzw. der Anformung 35 relativ zum Pendelkörper 1 gewährleistet ist. Hierzu
sind sowohl an der Anformung 35, als auch an dem weiteren Ringteil 36, als Anschläge
dienende Nasen 35 und 35b vorgesehen, so daß die Nase 35b bei der Verdrehung des
Ringteiles 35a an der Nase 36b des weiteren Ringteiles 36, welches ja unverdrehbar
an dem Pendelkörper 1 angeordnet ist, zum Anschlag gelangt und damit auch die Drehbewegung
des Pendelkörpers 1 durch den Stift 8b der Werkträgerplatte 8 begrenzbar ist.
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Durch entsprechend winkelschmale Ausbildung der Nasen 35b, 36b, läßt
sich eine relative Verstellmöglichkeit von Anformung 35 und Pendelkörper 1 bzw.
des weiteren Ringteiles 36 von gegen 350° erreichen. Somit steht ein Regelbereich
für die Nutzung der friktiven Belastung des Pendels von ca. 2 x 550° zur Verfügung,
d.h. der Pendelkörper 1 kann in jeder Richtung -vom Schwingungsnullpunkt aus gerechnet
- eine Verstell- oder Schwingungsbewegung von ca. 2 x 350° durchführen, ehe die
Anformung 35 sperrend an dem Stift 8b zum Anschlag gelangt.
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Andererseits kann die Torsionspendelanordnung 1o ca. 3500 freie Schwingungsbewegung
vollziehen (vom Schwingungsnull punkt aus gerechnet, also nach jeder Seite ca. 3500/haLbe),
bis die Anformung 35 überhaunt erst am Stift 8b zum Anschlag gelangt und die mechanische,
durch Friktion bedingte
Regelung der Schwingunsamplitude des Pendelkörpers
1 wirksam wird.
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Um also den vorgenannten Bemessungsbedingungen der Antriebsleistung
zu entsprechen, wird man zweckmäßig eine Mindestamplitude der Pendelschwingung von
ca. 3500/2 nach jeder Seite vom Schwingungsnullpunkt gerechnet, vorsehen, da durch
die beim überschreiten dieser Amplitude einsetzende Friktionsregelung eine wirksame
Begrenzung unterschiedlicher Schwingungselongation sowohl in der Fertigung als auch
im Betrieb der am Aufstellungsort arbeitenden Uhr mit Torsionspendelanordnung 1o
erzielbar ist.
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Durch das vorgesehene Zusammenwirken von verstellbarer Anformung 35
des Pendelkörpers 1 mit dem ortsfesten Anschlag 8b der Werkträgerplatte 8, wird
also sowohl eine Regelung der Schwingungsamplitude, als auch eine Verdrehungssicherung,
z.B.
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für den Transport oder aber auch gegen unsachgemäße Bedienung oder
Handhabung am Aufstellungsort erreicht, um eine unzulässige Belastung - z.B. Verdrillung-der
Pendelfeder 2 und damit eine Beschädigung derselben zu verhindern.
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Zusammen mit der in Lastrichtung des Pendelkörpers 1 wirkenden Stoßsicherung
der Pendelfeder 2 und der Anordnung von den Pendelkörper 1 allseitig stützenden
Anschlägen bei von der normalen Betriebslage abweichender Position, ergibt sich
eine umfassende Sicherstellung der Torsionspendelanordnung 1o gegen
die
Eigenschaften der Pendelf eder 2 nachteilig beeinflussende äußere Einwirkungen.
Hierbei kann während des Transportes der Uhr eine Feststellung oder Fixierung des
Pendelkörpers 1 des Torsionspendelsystemes 1o vorgenommen werden, sie ist jedoch
nicht mehr grundsätzlich erforderlich. Die vorstehend beschriebenen Mittel ermöglichen
auch ohne besondere Fixierung des Pendelkörpers eine ausreichende Schonung des Torsionspendelsystemes
1o und insbesondere seiner Pendelfeder 2 während der Transporte. Auf diese Weise
werden einige Teile, welche für die Pendelfixierung notwendig wären eingespart und
es ist sichergestellt, daß auch bei Transporten nach dem Kauf der mit dem Torsionspendelsystem
1o bestückten Uhr, z.B. bei einem Umzug, die Pendelfeder 2 geschützt bleibt, ohne
daß eine Fixierungsvorrichtung extra betätigt werden müßte, eine Maßnahme, welche
bei der mit einem Umzug in aller Regel einhergehenden Hektik in den meisten Fällen
ohnehin außer acht gelassen wird.
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