DE2914836A1 - Elektrodenaktivierungsmasse fuer eine gasentladungsroehre - Google Patents
Elektrodenaktivierungsmasse fuer eine gasentladungsroehreInfo
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Description
29U836
SISM2ITS AKTIEITGESEIISCHAFT Unser Zeichen
Berlin und München YPA 79 ρ { Q Q 3
Elektrodenaktivierungsmasse für eine Gasentladungsröhre.
Die Erfindung betrifft eine Elektrodeiiaktivierungsiaasse
für eine Gasentladungsröhre, enthaltend ein Metalloxid aus der vierten JTebengruppe des Periodensystems.
Eine solche Elektrodenaktivierungsnasse ist zur Verwendung bei Überspannungsableitern beispielsweise aus der
DE-OS 19 35 734 bekannt, wonach als Metalloxid der vierten Mebengruppe Thoriumoxid vorgeschlagen worden ist.
Elektrodenaktivierungsmassen sind allgemein bei Gasentladungsröhren
gebräuchlich und je nach Anwendungszweck zum wesentlichen Beeinflussen der jeweils wichtigen elektrischen
Kenngrößen zusammengesetzt. Ob nun die Gasentladungsröhre
als Überspannungsableiter eingesetzt ist oder steuerbar als Schaltröhre (sog.Kaltkatiiodenthyratron)
oder als Blitzröhre: eine wichtige Forderung ist auf
einen niedrigen Gliom-Bogen-Übergang gerichtet. Dieser
ist definiert als der Stromaugenblickswert, bei dem die gezündete Gasentladung aus der Glimmentladung in die Bogenentladung
übergeht. Fiedrige ¥erte ergeben dabei ein
gutes Zündverhalten, vor allem bei Zündung über eine
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dritte Elektrode mit geringen Zündströmen, und durch
gute Stromtragfähigkeit lange Lebensdauer. Darüber hinaus ist die minimale Betriebsspannung vorteilhaft klein.
Ein niedriger Glimm-Eogen-Übergang läßt sich mit einer
Elektrodenaktivierungsmasse erreichen, die unter anderem radioaktives Thoriumoxid als wirksamen Bestandteil enthält.
Die wegen der Radioaktivität und damit Umweltgefährdung erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen sowie die
erheblichen Abfallbeseitigungskosten bedeuten aber einen gravierenden Nachteil. Der vorliegenden Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, das radioaktive Thoriumoxid durch ein Material zu ersetzen, das nicht radioaktiv ist,
aber auch nicht teuer und insbesondere nicht die Vortei-Ie eines niedrigen Glimm-Bogen-Übergangs wieder mit
Nachteilen verbindet, etwa durch allzu leichte Zerstäubbarkeit oder Verdampfbarkeit, wodurch auf der Innenwand
des Gasentladungsgefäßes leitende Beläge und damit Kurzschlüsse entstehen könnten.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Elektrodenaktivierungsmasse
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Metalloxid ein Titanoxid ist.
Dabei soll mit "ein Titanoxid" ausgedrückt werden, daß je nach dem Anwendungszweck, d.h. je nach den in Verbindung
mit anderen Faktoren wie Elektrodenfläche, Elektrodenabstand, Gasdruck, Fremdzündung oder Eigenzündung gewünschten
elektrischen Kenngrößen das Titan in dem Oxid vierwertig oder niedrigerwertig ist und auch nichtstöchiometrisch
in der Wertigkeit zusammengesetzt sein kann. Wesentlich ist, daß Titanoxid ein ungiftiger und
billiger Stoff ist und daß sich mit diesem Bestandteil in der Elektrodenaktivierungsmasse bei extrem kleinen
Strömen und niedrigen Spannungen ruhig stehende Bogenent-
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ladungen unterhalten lassen. Titanoxid verbindet ein gutes
Elektronenemissionsvermögen mit einer verhältnismäßig
schlechten Wärmeleitfähigkeit.
Um das gewünschte Titanoxid in der Elektrodenaktivierungsmasse zu erhalten, hat man grundsätzlich zwei Möglichkeiten.
Die Hasse wird im allgemeinen, als pastenförmiges
Gemisch auf eine Elektrode oder auf die Elektroden aufgebracht und in einem Formierprozeß zu der in Betrieb
aktiven Masse formiert. Die eine Möglichkeit besteht nun darin, von vierwertigem Titandioxid auszugehen und im
Formierprozeß ein niedrigerwertiges Titanoxid zu erzeugen,
die andere, von Titan oder Titanhydrid auszugehen und im Formierprozeß ein höherwertiges Titanoxid zu erzeugen.
Dementsprechend wird nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Elektrodenaktivierungsmasse
beim Aufbringen auf die Elektroden Titan und/oder Titanhydrid und ein Oxidationsmittel enthält, womit in einem
iOrmierprozeß zumindest teilweise ein Titanoxid gebildet wird, oder daß sie beim Aufbringen auf die Elektroden
Titan und/oder Titanhydrid enthält, das in einem Formierprozeß in sauerstoffhaltiger Gasatmosphäre zumindest
teilweise oxidiert wird.
Entsprechend einer anderen Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die Elektrodenaktivierungsmasse beim Aufbringen
auf die Elektroden Titandioxid und ein Reduktionsmittel
enthält, womit in einem Pormierprozeß das Titandioxid zumindest teilweise zu einem niedrigerwertigen
Titanoxid reduziert wird.
Dabei wird als Reduktionsmittel einmal das in einer Elektrodenaktivierungsmasse an sich bekannte metallische
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Titan (z.B. DE-PS 19 51 601) als Beimischung vorgeschlagen oder eine an sich beispielsweise aus der DE-AS
19 50 090 bekannte Barium-Aluminium-Legierung oder eine
Alkaliverbindung wie Kaliumazid oder Ealiumboranat.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Elektrodenaktivierungsinasse
werden sowohl eine hohe Ansprechgleichspannung und eine hohe maximale Betriebsspannung einer Gasentladungsröhre
erreicht als auch eine geringe minimale Betriebsspannung und geringe Bogenbrennspannungen.
Durch geringen Energieumsatz - weil der Glimmbereich mit Spannung und Strom gering gehalten werden kann - ist die
Lebensdauer sehr hoch.
Das erreichbare große Verhältnis der "maximalen Betriebsspannung ohne Spontanzündung11 zur "minimalen Betriebs·
spannung mit 50% Zündwahrscheinlichkeit bei Beaufschlagen
mit einem bestimmten Triggerimpuls" bei triggerbaren Gasentladungsröhren läßt sich technisch vorteilhaft ausnutzen.
Die maximale Betriebsspannung darf sehr hoch sein, oder die minimale noch triggerbare Ansprechgleichspannung
sehr niedrig. Es können aber auch die Anforderungen gesteigert werden, beispielsweise insofern, als
Datenblattspezifikationen nicht nur in einer, sondern in beiden Eolaritäten erfüllt werden.
Weiter sind insbesondere bei triggerbaren Gasentladungsröhren geringe Zündströme von Vorteil. Entladungsströme
unter 1OmA. lassen sich einfach erzeugen; es sind dafür
keine Elektrodendurchführungen für Zündelektroden in das Entladungsgefäß vonnöten. Eine außen angebrachte leitende
Fläche genügt, sofern eine Wechselspannung von wenigstens 2kV bei 0,1MHz zur Verfugung steht, um den kapazitiven
Widerstand der Gefäßwand zu überwinden. Voraus-
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setzung zum Zünden des Lichtbogens ist dann nur noch ein
genügend hoher Gasdruck von etwa 400 m bar" bis 500 a bar im Entladungsgefäß. Die Zündung beginnt an der Kathode
auf einer sehr kleinen Fläche mit einer Glimmentladung von hoher Leistungsdichte, etwa einigen kW pro cm , wonach
innerhalb von etwa 10~5sec ein weißglühender, Elektronen emittierender Bogenfußpunkt entsteht. Sobald diese
Hebenentladungsstrecke zur Gefäßwand gezündet hat,
kann die Gasentladungsröhre in ihrer Hauptentladungsstrecke durchschalten bzw. bei einer Blitzröhre einen
Blitzkondensator kurzschließen, wenn dessen Ladespannung deutlich über der Brennspannung der ITebenentladungsstiekke
liegt. Als Füllgas dient ein Edelgas, wie Argon oder Xenon, wenn Lichtausbeute und Farbe eine Rolle spielen.
Es ist von Vorteil, wenn die Elektrodenaktivierungsmasse außer dem Titanoxid, wie an sich bekannt (DE-PS 1951601)
ein Alkalihalogenid, insbesondere Kaliumiodid, Kaliumbromid oder Kaliumchlorid enthält.
Es wird in der Praxis ein Gemisch aus Titandioxid, Barium-Aluminium-Legierung
und Kaliumhalogenid zu empfehlen sein, wobei die Zusammensetzung dem Druck der Gasatmosphäre
anzupassen ist.
Es sind dabei Bereiche bei TiO2 von 2% bis SQfo, bei
BaAl. von 5$ bis 50$ und bei KX (X = Cl,Br,J) von 0%
bis BOfo möglich.Die Zündspannung wird weitestgehend
durch das Verhältnis TiO2: Reduktionsmittel bestimmt. Bei
einem Verhältnis des TiO2: BaAl4O fällt die Zündspannung,
und es entstehen bräunliche oder violette Wandbeläge.
Als optimale Beispiele werden für einen Gasdruck von
450 m bar bei Argon eine Zusammensetzung aus 409UTiO2,
40^BaAl4 und 209SKX; bei 90m bar 10?&Ti02, 20^EaAl4 und
70%KX angegeben.
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Claims (1)
- 291483873 P 1 O 3 3 BROPatentansprücneSlektrodenaktivierungsmasse für eine Gasentladungsröiire, enthaltend ein Metalloxid aus der vierten ITeben.-gruppe des Periodensystems, dadurch ge kennze ich η e t, daß das Metalloxid ein Titanoxid ist.2. Elektrodenaktiyierungsmasse nacli Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie beim Aufbringen auf die Elektroden Titan und/oder Titanhydrid und ein Oxidationsmittel enthält, womit in einen Formierprozeß zumindest teilweise ein Titanoxid gebildet wird.3. Elektrodenaktivierungsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie beim Aufbringen auf die Elektroden Titan und/oder Titanhydrid enthält, das in einem Formierprozeß in sauerstoffhaltiger Gasatmosphäre zumindest teilweise oxidiert wird.4. Elektrodenaktivierungsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie beim Aufbringen auf die Elektroden Titandioxid und ein Reduktionsmittel enthält, womit in einem lOrmierprczeß das Titandioxid zumindest teilweise zu einem niedrigerwertigen Titanoxid reduziert wird.5. Elektrodenaktivierungsmasse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduk- tionsmittel eine Beimischung aus metallischem Titan dient.6. Elektrodenaktivierungsmasse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, da£ als Reduk- tionsmittel eine Barium-Aluminium-Legierung dient.030042/0506" 2 " 79 P 1 O 5 3 BRD"ι. Elektrodenaktivierungsnasse nach einen der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Alkalihalogenid, insbesondere Kaliumiodid, Kaliumbromid oder Kaliumchlorid enthält. 58. Slektrodenaktivierungsmasse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel eine Alkaliverbindung, wie Kaliuinazid oder Kaliumboranat dient.9. Slektrodenakxivierungsmasse nach den Ansprüchen 4, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß Anteile an TiO2 von 2°i bis 60$, an BaAl. von 5$ bis 50£ und an KX (X = Cl, Br, J) von 0% bis 8CfI vorhanden sind.10. Elektrodenaktivierungsmasse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie bei einem Gasdruck von 450 m bar Argon zusammengesetzt ist aus 40^ TiO2, 4Of0 BaAl4 und 2Of. KX.11. Elektrodenaktivierungsmasse nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß sie bei einem Gasdruck von 90m bar Argon zusammengesetzt ist aus 1C?i TiO2, 20% BaAl4 und 70$ KX.030042/05Ü6
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