DE2914201C2 - Tablettiermaschine - Google Patents
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- B30B15/0082—Dust eliminating means; Mould or press ram cleaning means
Description
Die Erfindung betrifft ein Tablettiermaschine mit einer rotierenden Matrizenscheibe sowie Ober- und
Unterstempeln, deren Stempel'ehäfte in Stempelführungen axial verschiebbar gelagert sind, und mit Mitteln
für eine Spülluftströmung zum Reinhalten der Stempelschäfte.
Beim Betrieb von Tablettiermaschinen läßt es sich nicht vermeiden, daß durch das Einfüllen sowie Pressen
und Ausstoßen des zu verarbeitenden Materials pulverförmiger Staub aufgewirbelt wird, der sich auch
an den Stempelschäften niederschlägt. Da der Staub wie ein Schmirgelstoff wirkt, wird die Genauigkeit der
Stempelführungen nachteilig beeinflußt. Außerdem beeinträchtigt der Staub in den Stempelführungen die
Leichtgängigkeit der Bewegungen der Stempel in einem solchen Ausmaß, daß eine Beschädigung der Stempel
eintreten kann, wenn nicht besondere zusätzliche Vorsorgemaßnahmen getroffen werden.
Um die Stempelschäfte sauber zu halten, ist es bekannt (US-PS 35 33 360), die Stempelschäfte mechanisch
zu reinigen durch Anwendung eines Abstreifringes auf einem Stempelschaft und eines ringförmigen
Sammelbehälters unter dem Abstreifring, der sich zusammen mit dem Stempelschaft auf und ab bewegt.
Dabei wird in dem Sammelbehälter der Staub angesammelt, der durch den Abstreifring vom Stempelschaft
abgestreift wurde. Für einen störungsfreien Betrieb ist es notwendig, den Sammelbehälter in
gewissen zeitlichen Abständen zu reinigen zusammen mit den Sammelbehältern der übrigen Stcmpelschäfte.
Das setzt eine längere Stillsetzung der Tablettiermaschine voraus, so daß eine kontinuierliche Arbeitsweise
nicht möglich ist. Fin weiterer Nachteil liegt in einem zu erwartenden Verschleiß des Abstreifringes und der
mechanischen Beanspruchung des von ihm umschlossenen Stempelschaftes durch die schmirgelnde Wirkung
des Staubes, der von dem Stempelschaft wieder abgestreift werden soll.
Um die Stempel nicht zum Zwecke der Reinhaltung mechanisch zu beanspruchen, sieht eine andere
bekannte Tablettiermaschine vor (DE-AS 19 57 995), eine Reinigung durch Absaugen von Luft im Bereich
von Stempelschaftabschnitten zu erreichen, und zwar in durch das Absaugen staubhaltiger Luft aus Kammern,
an die Saugleitungen angeschlossen sine' Das setzt allerdings voraus, daß nach einem Absaugen wiederum
eine Belüftung stattfindet. Der eigentliche Reinigungsvorgang verläuft damit diskontinuierlich. Die Wirkung
dieser bekannten Anordnung erscheint im übrigen unvollkommen, weil beim Absaugvorgang das fernzuhaltende
schädliche Pulver über Stempelschaftabschnitte hinweg in Richtung auf die Stempellführungen
gesaugt wird. Während der zeitlichen Intervalle, die zwischen den Absaugvorgängen liegen, kann sich
wiederum Staub auf den Stempelschaftabschnitten niederschlagen. Und diese Staubanteile müssen durch
einen nachträglichen Aufbau eines Unterdruckes in der betreffenden Kammer und einen dadurch erzeugten
:s Luftstrom wieder vom Stempelschaft abgetragen werden. Bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten ist damit
die Reinigung allenfalls unvollkommen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tablettiermaschine zu schaffen, deren Stempelschäfte beim Batrieb der
Ji) Maschine von vornherein von einem Staubniederschlag
freigehalten werden, so daß sie im Betrieb sauber bleiben und nicht nachträglich gereinigt zu werden
brauchen.
Gemäß der Erfindung ist als Lösung dafür vorgese-)3
hen, daß für die Spiiilluftströmung rohrförmige Manschetten vorgesehen sind, die an die Stempeiführungen
anschließen und die beim Preßvorgang aus den Stempelführungen herausgefahrenen Stempelschaftabschnitte
konzentrisch unter Freilassung eines Zwischen-4n raumes umgeben, und daß an die Manschetten an ihrem
der Stempelführung zugewandten Rand eine Zuluftleitung angeschlossen ist.
Diese Anordnung erlaubt es, durch einen fortlaufend aufrecht erhaltenen Luftstrom immer weggerichtet von
■ti den Stempelführungen den Niederschlag von Staubteilchen
an den Stennpelschäften zu vermeiden. Die Manschetten weisen dafür einen so großen freien
Durchmesser auf. daß durch sie eine den jeweiligen Stempel umschließende zyünderförmige Frischluftkammer
geschaffen wird, durch welche die Zuluft derart in Richtung auf die Preßfläche des Stempels hindurchgeführt
wird, daß sie den Stempel in diesem Bereich staubfrei hält und ein Eindringen von Staub in die
Stempelführung verhindert, wenn der Stempel in die >' Stempelführung zurückgefahren wird. Diese Wirkung
wird noch gesteigert, wenn die Manschetten sich zur Preßfläche des Stempels hin konisch verjüngend
ausgebildet sind, weil dadurch die Strömungsgeschwindigkeit der Zuluft am Austriltsrand der Manschette
erhöht wird.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Anordnung für die Staubabweisung zusätzlich
ausgenutzt werden kann zu Zwecken der Kühlung der sich erwärmenden Stempel, da die Möglichkeit gegeben
"'' ist, die Zuluftlcitungen an eine Kühleinrichtung anzuschließen,
so daß gekühlte Luft zugeleitet wird, die zusätzlich zu der Frcihaliung der Stempel von Staub
ihre Kühlung bewirkt.
Die Erfindung ist ruiehstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichni:";* erläutert.
Die in der Zeichnung im Teilquerschniit dargestellte
Rundlauf-Tablcttiermaschine besitzt eine Vielzahl von
Obersienipein und Unterstempeln sowie Matrizen, von
denen ein Obeibiempel I sowie eine Matrize 2 und ein
Unterstempel 3 gezeigt sind. In der dargestellten Lage
reichen beide Stoppel 1 und 3 mit ihren Preßflächen in
die M;sJ"'-'c ? fö>· ein Zusammenpressen einer Tablette
42 hinein.
Die Matrize 2 ist in einer Matrizenscheibe 4 gelagert. Der Oberstempel 1 ist axial verschiebbar in einer
Oberstempelführung 5 und der Unterstempel 3 axial verschiebbar in einer Unterstempelführung 6 gelagert.
Die Oberstempelführung 5 ist zusammen mit der Matrizenscheibe 4 und der Unterstempelführung 6 und
damit zusammen mit den Oberstempeln 1 und 3 drehbar um eine feststehende Achse 8 mit ihrer Mittellinie 8'
gelagert.
Für eine Staubabscheidung an den Stempeln 5 und .1
sind diese jeweils mit einer sich zur Preßfläche der Stempel 1 und 3 hin verjüngend ausgebildeten
Manschetten 11 bzw. 13 versehen. Diese aus einem elastischen Werkstoff wie Gummi oder Kunststoff
bestehenden Manschetten 11 und 13 weisen einen Kragen 14 auf. mit dem sie in der Oberstempelführung 5
bzw. der Unterstempelführung 6 derart gehalten sind, daß sie sich vom Rand dieser Stempelführungen 5 und 6
in Richtung der Preßflächc der Stempel erstrecken.
An ihrem der Stempelführung 5 bzw. 6 zugewandten Rand ist jeweils eine Zuluftleitung 10 bzw. 12
angeschlossen, durch welche Zuluft entlang den Stempeln in Richtung auf die Preßflächen der Stempel
entsprechend den eingetragenen Pfeilen geführt wird. Diese Zuluft wird über eine obere Zuluftkammer 46. die
in einem ortsfest stehenden als Kurventräger ausgebildeten Oberteil 30 liegt, in eine teilringförmige,
unmittelbar darunter liegende Zuluftkammer 48 geleitet, von der de Anschlußleitungen 10 abführen. Die
Zuluftkammer 48 ist mit einem feststehenden Gehäuse
43 versehen, das zum Zwecke der Abdichtung gegenüber den darunter liegenden, rotierenden Teilen
mit dem unteren Rand seiner Wandungen in zwei öldichtungen 44 und 45 Meg!.
Die Zuiufileitutigen können ύ.-.ch juiioriiiiiüg /ij der
V/ se der Manschetten bzw. Stempel ausgerichtet sein,
urn einen kreisenden Luftstrom oder eine verstärkte ■ "-''rhplbildung zu erzeugen.
Vom Boden der Zuluftkammer 48 führt eine
Verbindungsleitung 7 nach einer unteren ZuIuftkiinüTii-r
50, die ebenfalls teilringförmig ausgebildet ist. um über mehrere Anschlußleitungen 12 bzw. 12' und 12"
ίο mehrere Unterstempel 3 m;t Frischluft zu versorgen.
Diese untere Zuluftkammer 50 ist abgeschlossen durch ein Bodenblech 52.
Um zu verhindern, daß durch die zugeführte Zuluft der beim Pressen der Tabletten 42 erzeugte Staub in den
i"> Aufstellungsraum geblasen wird oder an andere
unerwünschte Stellen, sind die freiliegenden Manschetten 11 und 13 sowie die freiliegenden Stempelpreßflächenabschnitte
umgeben von Abluftkammcrn. und zwar die Oberstenpel von einer oberen Abluftkammer 25
-" und die Unterstempel 3 von einer un' en Abluftkamivicr
26. Diese Abiüfikammcrn werden gfbildc-i einerseits
durch die Gestaltung der Oberstempelführung 5 und eine Abdeckhaube 15, die ortsfest angeordnet ist,
und andererseits für die Unterstempel 3. durch die
-5 Gestaltung der Stempelführung 6 und eine Abdeckhaube
16, die ebenfalls ortsfest angeordnet ist. Diese Abdeckhauben 15 und 16 schließen jedoch die
Abluftkammern 25 und 26 nicht hermetisch bzw. luftdicht ab. Es sind vielmehr Öffnungen 20 am Rand der
i'i Abdeckhauben vorgesehen, durch welche Raumluft
entsprechend den Pfeilen 21 und 22 von unten und von oben in die Abluftkammern 25 und 26 nachslrömen
kann, so daß auch bei feststehenden Abdeckhauben ohne Verwendung besonderer Dichtungen ein Austre-
'·'< ten von Staub vermieden wird.
Das Absaugen der Abluftkammern 25 und 26 erfolgt über angeschlossene Absaugleitungen 60 und 61.
An die Abluftkammer 25 ist noch ein; we'tere
Zuluftleilung 32 angeschlossen, die wie eine am Boden
·"' liegende Zuluftdüse wirksam ist. Durch diese Zuleitung
32. dl·, mit der Verbindungsleilung 7 verbunden ist. wird
die Ablagerung von Staub im Bereich der Preßfläche vom Oberstempel 1 vermieden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Tablettiermaschine mit einer rotierenden Matrizenscheibe sowie Ober- und Unterstempeln,
deren Stempelschäfte in Stempelführungen axial verschiebbar gelagert sind, und mit Mitteln für eine
Spüüuftsirömungzum Reinhalten der Stempelschäfte,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Spülluftströmung rohrförmige Manschetten (11, 13)
vorgesehen sind, die an die Stempelführungen (5, 6) anschließen und die beim Preßvorgang aus den
Stempelführungen (5,6) herausgefahrenen Stempelschaftabschnitte (1, 3) konzentrisch unter Freilassung
eines Zwischenraumes umgeben, und daß an die Manschetten (11, 13) an ihrem der Stempelführung
(5,6) zugewandten Rand eine Zuluftleitung (10, 12) angeschlossen ist.
2. Tablettiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuluftleitungen (10, 12)
außermittig zur Achse der Manschetten (11, 13) ausgerichtet sind.
3. Tablettiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekem:z2ichnet, daß die Manschetten (11, 13) aus
einem elastischen Material bestehen und mit einem Kragen (14) in eine Ausnehmung der Stempelführungen
(5,6) eingreifen.
4. Tablettiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschetten (11,13) sich in
Richtung auf die Preßflächen der Stempel (1, 3) konisch verjüngen.
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