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Vorrichtung zur Verhinderung von
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Ablagerungen an den Scheibenseitenflächen von Friktionskräuselaggregaten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verhinderung von Ablagerungen an den
Scheibenseitenflächen von Friktionskräuselaggregaten, die mit Scheiben für das Kräusel
der Fäden versehen sind, welche auf drei drehbar gelagerten, jeweils mit wenigstens
einer solchen Scheibe versehenen Wellen angeordnet sind, deren Mittelpunkte in Draufsicht
gewöhnlich die Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks bilden und die in einem festen
oder veränderlichen gegenseitigen Abstand angeordnet und in gleichem Drehsinn angetrieben
sind, wobei die Scheibe oder Scheiben jeder zeile die Scheibe oder Scheiben der
beiden anderen Wellen berlappen, so dass der Faden bei der Falschdrallerteilung
as einer i etwa spiralförmigen Bahn zwischen den Schei-Detl hindurchläuft, wobei
er vor und hinter dem Aggregat durch wenigstens einen fest oder einstellbar angeordneten
Facienführer zu den Scheiben hin und von ihnen wegführbar ist.
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An den Scheiben von Friktionskräuselaggregaten bilden sich bei hohen
Fadengeschwindigkeiten bereits nach relativ kurzer Betriebszeit Ablagerungen. Diese
Ablagerungen bestehen im allgemeinen aus Faserbruchstücken, raserpigmenten und Avivageresten.
Sie sind meist pulverförmig und trocken, manchmal bilden sie aber auch einen feuchten,
festen Belag. Durch die Zentrifugalkraft der rotierenden Scheiben werden diese Ablagerungen
normalerweise weggeschleudert, setzen sich also nicht dauerhaft an den Scheibenoberflächen
fest. Die Ablagerungen können
sich nun gerade in dem Augenblick
vom Scheibenrand lösen und in Form von Bruchstücken wegfliegen, wenn sie mit dem
Faden in Berührung treten. Dadurch wird der Faden kurzfristig von den drallerteilenden
Scheiben abgehoben.
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Drehungsstörungen und Fadenspannungsschwankungen und damit Garnqualitätseinbussen
können die Folge sein.
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Ausserdem wird die Laufruhe des Fadens durch die verbliebene unregelmässige
Ablagerungsschicht nachteilig beeinflusst; Es entstehen die sogenannten Rattermarken
auf der Scheibenoberfläche. Sie zeigen an, dass der Faden nicht mehr gleichmässig
läuft.
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Die grössten Probleme bilden die seitlichen Ablagerungen beim Einfädelvorgang
an sogenannten Fixzenteraggregaten.
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Bei diesen Aggregaten lässt sich der Faden bekanntlich auf verschiedene
Weise einlegen. Da die Umschlingungsverhältnisse des Fadens an den Scheiben beim
Fadenanlegen anders sind als im Betriebszustand, kann der Fall eintreten, dass bei
Aggregaten, die an den Scheibenrändern Ablagerungen aufweisen, die Fadeneinlegevorrichtung
nicht mehr wie vorgesehen arbeitet, da der Faden an den Ablagerungen hängen bleibt
und reisst. Das Fadeneinlegen, irsbesondere für sehr feine Garne, kann dann nur
nach gründlicher Reinigung der Scheiben wieder erfolgen. Eine solche Scheibenreinigung
ist jedoch relativ aufwendig und zeitraubend und bedingt, dass der Betrieb des Aggregats
während dieser Zeit unterbrochen wird.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Vorrichtung
zur Verhinderung von Ablagerungen an den Scheiben von Friktionskräuselaggregaten
zu schaffen, die betriebssicher ist, einen relativ geringen Fertigungsaufwand erfordern
und gleichzeitig als Schirm oder Schutz gegen möglicherweise berstende Scheiben
dienen kann,
wobei die Vorrichtung darüber hinaus so beschaffen
sein soll, dass sie das Fadeneinlegen nicht erschwert, sondern sogar erleichtert
und Fadenwickelbildung an den Scheibennaben verhindert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass auf den Seitenflächen
der Scheiben eine antiadhäsive Schicht zur Verminderung der Haftfähigkeit für Ablagerungen,insbesondere
aus Fasermaterialteilchen, Faserpigmenten und Avivageresten aufgebracht ist.
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Die antiadhäsive Schicht, die beispielsweise aus Teflon bestehen kann
oder durch eine die Haftreibung vermindernde mechanische Alachbearbeitung der Scheibenoberfläche
erhalten werden kann, verhindert zwar nicht jegliche Ablagerungen, jedoch die Bildung
der bisher üblichen grossen Ablagerungsbeläge, weil die Haftfähigkeit der Ablagerungen
an den Scheibenoberflächen durch diese Schicht bzw. Nacharbeit vermindert wird.
Es kommt also sar nicht erst zur Bildung grösserer Ablagerungen, welche die Garneigenschaften
nachteilig beeinflussen. Die zwischen die Scheiben hineinreichenden einstellbaren
Messer, die stationär oder instationär sein können, reichen sehr nahe an die Scheibenoberflächen
heran, so dass eventuelle Ablagerungen nur insoweit überhaupt möglich sind, als
sie die Messer nicht berühren.
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Gemäss einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsvorschlags
lassen sich die Messer bezüglich ihrer Form an das Schebenprofil anpassen, wobei
der Spalt zwischen Scheibe o Messer kleiner ist als der axiale Abstand zwischen
zwe benachbarten Scheiben. Je grösser die gefordert radenqualität ist, desto kleiner
ist auch der Spalt zvischen Messer und Scheibenoberfläche bzw. Scheibenprofil zu
oemessen.
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Es hat sich ferner als vorteilhaft herausgestellt, die Messer gleichzeitig
als Schutz gegen Fadenwickelbildung an den Scheibennaben zu verwenden und diesen
Fadenwickelschutz an allen Scheibennaben vorzusehen. An den Messern lässt sich darüber
hinaus eine zusätzliche mechanische Schirmvorrichtung vorsehen, die verhindert,
dass die Bedienungsperson des Aggregates bei berstenden Scheiben durch umherfliegende
Scheibenteile verletzt wird. Die mechanische Schutzvorrichtung kann weiterhin auch
so ausgebildet werden, dass die konvexe Aussenseite der mechanischen Schirmvorrichtung
gleichzeitig als Fadeneinlegehilfe dient. Die Aussenseite kann dann, um einen möglichst
niedrigen Reibungskoeffizienten zum Faden zu haben, verr hromt sein Die Unteransprüche
befassen sich mit weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen des Erfindungsvorschlags.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Längsschnittansicht
längs der Linie C-D in Fig.2 eines mit drei Wellen und je drei Scheiben versehenen
Friktiorskrauselaggregates,wobei die Teile 19,20,21,22 aus Fig.2 zur Vereinfachung
der Darstellung entfernt sinc Fig. 2 eine Draufsicht längs der Linie A-B in Fig.1,
wobei der Fadenlauf nicht besonders gekennzeichnet ist, und Fig 3 eine Querschnittsansicht
einer Scheibe in einem grösseren Maßstab in dem Bereich, in dem der Faden die Scheibe
berührt, wobei die Stellen auf der Scheibenoberfläche, an denen sich Ablagerungen
bilden, besonders gekennzeichnet sind.
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Das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Friktionskräuselaggregat weist die
üblichen drei Wellen 393§,3'' >3'' auf. Das Friktionskräuselaggregat ist mit
Scheiben 4,4',4'' zur Drallerteilung des durch die strich-punktierte Linie 10 angedeuteten
Fadens, der in Richtung des Pfeils 11 einläuft, versehen.
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Jede der drei Wellen 3,3',3'', die in Lagerungen 2,2' in den Grundplatten
1 bzw. 1' gelagert sind, welche durch die Bolzen 15 auf Stand gehalten werden, ist
mit drei übereinander angeordneten, drallerteilenden Scheiben 4,4',4'' >4'' versehen.
Die in Fig. 1 gezeigten Scheiben 4 sitzen auf einer Distanzbüchse 16', die gegen
das untere Lager 2 in der Grundplatte 1 durch Tellerfedern 9 abgestützt ist.
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Zwischen dem unteren Lager 2 und einer zum Antrieb der Welle 3 dienenden
Zahnriemenscheibe 5 befindet sich ebenfalls eine Distanzbüchse 16. Zwischen der
Nabe der obersten Scheibe 4 und dem oberen Lager 2' in der oberen Grundplatte 1'
ist eine Distanzbüchse 16' vorgesehen, und die Naben der einzelnen Scheiben 4,4',4''
sitzen auf einer gemein-Samen Distanzbüchse 14,14',14", wie aus Fig. 2 ersicht--cist.
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Antrieb der Wellen 3,3',3'' erfolgt über Zahnriemen durch einen Antriebswirtel
12, der mit der Welle 3 fest verbunden ist. Der Zahnriemen 6 läuft über an den unteren
Faden der Wellen befestigte Zahnriemenscheiben 5,5',5''.
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uie Scheiben 4,4',4 " überlappen in an sich bekannter Weise einander,
wie aus Fig. 2 hervorgeht, wodurch der Faden 10, der in Richtung des Pfeils 11 durch
das Fadenführungsrohr 8' hindurch in Richtung des Pfeils 11 in das Aggregat einläuft
und es durch das Fadenführungsrohr 8 in der Grundplatte 1 verlässt, wobei sich die
Scheiben 4,4',4'' in Richtung der Pfeile 13,13',13'' drehen.
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Auf den Seitenflächen der Scheiben 4,4',4'' >4'' befindet sich
eine in der Zeichnung nicht dargestellte antiadhäsive Schicht oder antiadhäsionsschicht
zur Verminderung der Haftfähigkeit von Ablagerungen, die in Fig. 3 bei 23 übertrieben
dick dargestellt sind. Diese Ablagerungen bilden sich normalerweise aus Faserbruchstücken,
Faserpigmenten und Avivageresten in Fadenlaufrichtung kurz vor und nach der Fadenberührungsfläche
an den Scheiben und lösen sich mehr oder weniger unregelmässig unter der einwirkenden
Zentrifugalkraft, wobei sie von der Scheibe wegfliegen. Dadurch wird die Laufruhe
des Fadens erheblich beeinträchtigt und es können sogenannte Rattermarken auf der
Scheibenoberfläche entstehen. Darüber hinaus sind die eingangs erläuterten anderen
Nachteile nicht auszuschliessen. Das Entstehen solcher Ablagerungen wird nun durch
die antiadhäsive Beschichtung, die vorteilhafterweise aus Teflon oder einem ähnlichen
Material besteht oder durch eine mechanische Nachbehandlung der Scheibenseitenflächen
in Verbindung mit den in den Fig.2u.3 gezeigten einstellbaren Messern 19, die zwischen
die Scheiben 4,4',4" 411 hineinreichen und sehr nahe an die Sche benoberflächeherangerückt
sind, weitgehend vermieden.
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iwischen diesen Messern und der Scheibenoberfläche ist allerdings
ein Spalt 28 unvermeidlich, der jedoch sehr lein sein kann, so dass Ablagerungen
23, wenn überhaupt, nur bis zu der Spaltdicke gegeben Höhe entstehen können und
darüber hinaus von den Messerkanten laufend beseitigt werden. Die Messer 19 sind
also an das Scheibenprofil angepasst, wobei der Spalt zwischen Messer und Scheibenoberfläche
in der Regel kleiner ist als der axial Abstand zwischen zwei benachbarten Scheiben.
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Die Messer 19, die zur Erleichterung der Montage entlang der in Fig.
3 gezeigten Trennlinie 25 geteilt sein können, sind durch strich-punktiert angedeutete
Schrauben 20 (Fig.2) an den Bolzen 15 bebefestigt,
die die Grundplatten,
1,1' in dem gewünschten Abstand halten, indem sie sie fest miteinander verbinden.
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Die Messer 19 können gleichzeitig als Schutzvorrichtung 22 gegen Fadenwickelbildung
an den Scheibennaben dienen und erstrecken sich zu diesem Zweck teilweise um die
Naben der Scheiben 4,4',4'' herum, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Diese Schutzvorrichtung
kann zur Verbesserung der Luftströmungsverhältnisse aus einem Lochblech bestehen.
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Die Messer 19, die im übrigen durch eine nicht dargestellte Vorrichtung
bezüglich der Scheibe, deren Oberfläche sie mit Abstand umgeben, zentriert werden
können, können ferner mit einer konvexen Schirmvorrichtung 21 ausgestattet werden,
die den Scheibenumfang umgibt und verhindert, das bein Bersten der Scheiben Scheibenteile
weggeschleudert werden und Betriebspersonen in Gefahr bringen. Die Aussenseite solcher
mechanischer Schirmvorrichtung kann gleichzeitig auch als Fadeneinlegehilfe bei
Fixzenteraggregaten Verwendung finden In diesem Fall ist dann die Schutzvorrichtung
vorzugsweise an dem jom Zentrum aus entgegen der Fadenanl egeri chtung 24 drehenden
Scheiben angeordnet, wie diesbezüglich der delle 3 in Fig. 2 dargestellt ist 9iie
5chutzvorrichtung 22 gegen Fadenwickelbildung an der ScneiDennabe, die die Scheibennabe
teilweise umgibt, ragt seitlich in die Scheibenoberfläche hinein, wie aus Fig.3
ersichtlich. Zu diesem Zweck befinden sich in der Scheibenoberfläche Aussparungen
26. Das in diese Aussparung hineinreichende Ende der Schutzvorrichtung 22 ist zweckndãsigerweise
etwas aufgeweitet, wie bei 27 dargestellt, so dass sich der Faden nicht um die rotierende
Scheibennabe wickeln kann.
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Die Schutzvorrichtung 21 erfüllt an sich den Zweck, zu verhindern,
dass die vom Zentrum aus entgegen der Fadenanlagerichtung 24 drehenden Scheiben
4 vom Faden beim Fadenanlegen möglichst nicht berührt werden. Dafür weist die Schutzvorrichtung
zweckmässigerweise eine konvexe äussere Oberfläche auf. Eine solche Schutzvorrichtung
hat sich besonders für gröbere Fäden als vorteilhaft erwiesen, weil diese durch
Reibung beim Hinweggleiten über die gebogenen Flächen der Schutzvorrichtung nicht
zu schnell reissen.
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Anstelle von steifen Messern 19, die nahe an den Scheibenoberflächen
anordbar sind, können auch aus elastischem material bestellende nasser Verwendung
finden, die dann die Scheibenoberflächen sogar berühren können. Ganz allgemein lässt
sich für den den Messern zugeordneten Zweck auch eine geeignete andere Reinigungseinrichtung
einsetzen, beispielsweise in Form von Schwämmen oder Bürsten.
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Derartige Reinigungseinrichtungen lassen sich auf einer instationären
Vorrichtung anbringen, die an mit dem Friktionskräuselaggregat verbundenen Halterungen
befestigt werden können. Diese konstruktive Variante ist in der Zeichnung nicht
dargestellt. Ebenfalls nicht dargestellt ist die Nöglichkeit, dass die Reinigungseinrichtungen
mit instationären Fadenanlegevorrichtungen gekoppelt sein können. Schliesslich ist
auch die Möglichkeit gegeben, durch entsprechende Nachbehandlung der Scheibenseitenflächen
eine Verminderung des Haftreibungskoeffizienten zu erreichen In den Fällen, in denen
die Reinigungseinrichtungen auf einer instationären Vorrichtung angebracht sind,
die an an dem Fri ktionskräusel aggregat befestigten Halterungen
angeordnet
ist, könnte eine solche Halterung beispielsweise aus einem in der Höhe exakt einstellbaren
Bolzen bestehen, dessen Achse genau parallel zu den zu reinigenden Scheibenseitenflächen
verläuft. Auf diesen exakt justierten Bolzen liesse sich dann die instationäre Reinigungseinrichtung,
die mit einer Fadenanlegeeinrichtung ausgerüstet sein kann, aufstecken.