-
Beschreibung
-
Die Erfindung betrifft eine schwenkbare Tür für Dusch-oder Badewannenabtrennungen
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
-
Abtrennungen für Duschkabinen, Duschwannen oder Badewannen der hier
in Rede stehenden Art bestehen aus einem Rahmen, an dem eine oder mehrere tafelartige
Türflügel verschwenkbar aufgehängt sind. Solche Abtrennungen werden nach dem Setzen
der Duschwanne oder Badewanne zum Zwecke der Abgrenzung einer Naß zell von einem
umgebenden Trockenraum auf dem Wannenrand aufsitzend montiert. Insbesondere für
Badewannenabtrennungen sind Uje schwenkbaren Türen in aller Regel mehrflüglig ausgebildet,
und zwar in der Weise, daß einer der Türflügel über ein Scharnier, das meistens
als Bandscharnier ausgebildet ist, an dem Rahmen der Abtrennung aufgehängt ist,
während der oder die anderen Türflügel an der gegenüberliegenden Seitenkante des
am Rahmen aufgehängten Türflügel ebenfalls schwenkbar aufgehängt sind.
-
Trotz zahlreicher Vorteile, die solche schwenkbaren Türen für Naßzellenabtrennungen
aufweisen, haben sie sich in der Praxis gegen die bevorzugt verwendeten Schiebetürsysteme
hislang nicht durchsetzen können. Einer der ründe für diese bislang ausgebliebene
Durchsetzung der schwenkbaren Türen für Naß zellen liegt darin, daß die stehenden
Teile des Rahmens der Abtrennungskonstruktion bei der Montage praktisch nie vollkommen
senkrecht stehend gesetzt werden können. Solche Abweichungen sind teils rein
montagebedingt,
werden zum größeren Teil aber durch Abweichungen von der Horizontalen und Waagerechten
bedingt, die bei den Wannenrändern und Wänden des Wannenraums auftreten, an die
die zu setzende Naßzellenabtrennung wasserdicht anschließen muß. Bei der Verwendung
einfacher Bandscharniere zur Aufhängung der schwenkbaren Türen der Naßzellenabtrennung
führen Abweichungen der die Türen tragenden senkrechten Rahmenteile aus der Senkrechten
dazu, daß die Türflügel nicht in der Stellung verbleiben, in die sie vom Benutzer
gedreht werden, sondern je nach Neigung des tragenden Rahmenteils entweder auffallen
oder zufallen.
-
Dieser unerwünschte Effekt macht sich insbesondere dann bemerkbar,
wenn die Türflügel breit und/oder aneinanderhängend mehrflüglig ausgebildet sind.
Soweit die Praxis daher nicht ohnehin auf die Verwendung von Schiebetüren ausgewichen
ist, werden für breitere Falttüren mit starren Türelementen zusätzliche Schiebeführungen
vorgesehen und/oder werden statt der preisgünstigen Bandscharniere aufwendigere
Zapfenlager verwendet.
-
Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine schwenkbare Tür der eingangs genannten Art zu schaffen, die ohne
Zuhilfenahme zusätzlicher Führungen und aufwendiger Angel lager auch bei nicht vollkommen
lotrechtem Stand des den Türflügel tragenden Rahmens in keiner Winkelstellung der
Türflügel durch das Eigengewicht der Türflügel auffällt oder zufällt.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine schwenkbare Tür der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 genannten Art geschaffen, die erfindungsgemäß die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale aufweist.
-
Der Erfindung liegt also der Gedanke zugrunde, entgegen
der
üblichen Praxis die Scharniere, über die die einzelnen Türflügel am Rahmen aufgehängt
sind, nicht bei möglichst genauer Führung möglichst leichtgängig auszubilden, sondern
mit einer Bremsvorrichtung zu versehen, die der Drehbarkeit des Scharniers oder
der Angel dauerhaft einen durchaus erheblichen Reibungswiderstand entgegensetzt.
Dies wird für ein einfaches und preiswertes Bandscharnier in einfachster und preisgünstigster
Weise dadurch erzielt, daß die die einzelnen Scharnierhülsen miteinander verbindende
Scharnierseele nicht mit nur leichtem Klemmsitz in den Scharnierhülsen sitzt, sondern
mit durchgehend festem Klemmsitz unter so großer radialer Vorspannung, daß die durch
die Vorspannung erzeugten Reibungskräfte die Beweglichkeit des Scharniers signifikant
vermindern. Durch diese Maßnahme können selbst einseitig aufgehängte mehrflüglig
faltbare Naßzellenabtrennungstüren bei einer Aufhängung an nicht lotrechten Rahmenpfosten
einwandfrei gegen eine Verdrehung unter Eigengewichtbeaufschlagung stabilisiert
werden. Dabei sind auch die Scharniere, die die aneinander aufgehängten einzelnen
Flügel der mehrflügligen Falttür miteinander verbinden, mit einer solcherart bremsenden
Scharnierseele versehen.
-
Prinzipiell unkritisch ist der Werkstoff, aus dem die Scharnierhülsen
und die Scharnierseele bestehen. Unter Zugrundelegung des dem Durchschnittsfachmann
zur Verfügung stehenden Wissensstandes auf dem Gebiet der Werkstoffkunde ist die
Wahl geeigneter Werkstoffe bzw. Werkstoffkombination eine ohne weiteres zu lösende
Aufgabe.
-
Dabei wird der Fachmann in der Regel den Werkstoff für die Scharnierhülsen
vorgegeben finden und den Werkstoff für die Scharnierseele nach Maßgabe des vorgegebenen
Hülsenmaterials auswählen. Die heute gebräuchlichen Naßzellenabtrennungen der in
Rede stehenden Art sind überwiegend Aluminium-Rahmenkonstruktionen, so daß die durch
die Scharnierseele miteinander zu verbindenden
Scharnierhülsen also
aus Aluminium, in aller Regel aus stranggepreßtem Aluminium, bestehen. Bei dieser
Werkstoffvorgabe für die Scharnierhülsen wird als Werkstoff für die Scharnierseele
vorzugsweise ein hoch abriebfester Kunststoff mit großem Reibungskoeffizienten gewählt.
Mit großem Reibungskoeffizienten bedeutet dabei primär lediglich, daß selbstverständlich
weder sogenannte selbstschmierende Kunststoffe noch solche Kunststoffe als Werkstoff
für die Scharnierseele verwendet werden sollen, die für ihre besonders guten Gleiteigenschaften
bekannt sind, wie beispielsweise PTFE. Als Beispiele für besonders geeignete Kunststoffe
zur Herstellung der Scharnierseele seien Kunststoffe auf der Basis von Polyestern,
Polyamiden und dichte Polyethylene genannt.
-
Die Scharnierseele ist typischerweise ein drahtförmiges oder stangenförmiges
Rundmaterial. Vorzugsweise ist solches Rundmaterial mit einer axial durchgehenden
Längsnut oder einem nutartigen Längsschlitz versehen, dessen Tiefe größenordnungsmäßig
angenähert dem Radius des Rundmaterials entspricht. Die durch eine solcherart ausgebildete
Scharnierseele in den Hülsen radial auswärtsgerichtete Klemmspannung kann dadurch
vergrößert und in ihrer Charakteristik durch die zur reinen Materialverpressung
hinzutretende Verformungskomponente verbessert werden.
-
Verschleißversuche an solcherart gebremst ausgebildeten Bandscharnieren
haben überraschenderweise gezeigt, daß die angestrebte Bremswirkung des Scharniers
wesentlich länger erhalten bleibt als zunächst vermutet werden konnte.
-
Dies beruht zum einen darauf, daß durch die Ausbildung der Scharniere
als Bandscharniere, die sich zumindest im wesentlichen über die gesamte Höhe der
Türkante bzw. der Rahmenpfostenkante erstrecken, der tatsächliche Verschleiß der
Seele im Scharnier erstaunlich gering ist, und beruht
zum anderen
darauf, daß durch die im Scharnier wirksamen Querkräfte, die durch das Hängen der
Tür verursacht weiden, selbst bei eingetretenem Verschleiß stets ein automatisches
"Nachspannen" im Sinne einer Aufrechterhaltung der Reibungskräfte zwischen Scharnierhülse
und Scharnierseele erfolgt.