DE2911557B2 - Verfahren zur Herstellung von Aggregaten von Bakterienzellen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Aggregaten von BakterienzellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bakterienzell-Aggregats mit einer größeren Härte
der Teilchen, wobei eine Masse derartiger Bakterienzellen zusammengebracht wird mit dem Produkt der
Vernetzungsreaktion zwischen 1. Glutaraldehyd, Cyanursäurehalogenid oder einer Kombination davon und
2. einem spe/ ischen kationischen Polymer, das erhalten worden ist durch Polymerisation eines
Epihalogenhydrins und eines Alkylenpolyamins, und die entstehenden Aggregate gewonnen und getrocknet
werden.
Glucose-isomerase ist ein Enzym das angewandt werden kann, um die Umwandlung von Glucose
(Dextrose) in Fructose (Lävulose) zu katalysieren. Es ist bekannt, daß Glucoseisomerase gebildet werden kann
Fermentation bzw. Züchtung bestimmter Organismen wie Streptomyces flavovirens, Streptomyces echinatur,
Streptomyces achromogenus, Streptomyces albus, Streptomyces olivaceus, Bacillus coagulans und ähnlichen
in geeigneten Nährmedien. Dk.- Glucose-isomerase wird innerhalb der Bakterienzellen gebildet, die
während ihrer Bildung wachsen. Die Zellen können von der FermentEiionsbrühe abfiltriert und direkt als Quelle
für Glucose-isomerase angewandt werden. Die direkte technische Anwendung derartiger enzymhaltiger Bakterienzellen
verbietet sich jedoch aufgrund eines erheblichen Nachteils. Die Enzymaktivität geht während
der Anwendung aus den Bakterienzellen verloren und dadurch ist die Lebensdauer der Zellen gering.
Dieser Nachteil wurde überwunden durch Behandlung der Baklerienzelien mit Glutaraldehyd, wie in der
US-PS 37 79 869 beschrieben. Weitere Techniken zur Immobilisierung der Enzymaktivität in Bakterienzellen
sowie zur Herstellung von Aggregaten derartiger enzymhaltiger Bakterienzellen sind z. B. in der US-PS
38 21 086 und der Reissue-PS 29 130 und 29 136, sowie
in der ZA-PS 73/5917 beschrieben. Die oben angegebenen
US-PS betreffen die Anwendung bestimmter anionischer und kationischer polyelektrolvtischer Flok-
kungsmittel. Die ZA-PS beschreibt verschiedene Kombinationen
von Bindemitteln, Verstärkungsmitteln und Vernetzungsmitteln. Während bei dem oben angegebenen
Verfahren Bakterien-Zell-aggregate entstehen die im allgemeinen ihre Enzymaktivität während ihrer
Anwendung beibehalten, es ist jedoch nach wie vor wünschenswert, die Härte der Aggregate weiter zu
erhöhen, so daß sie kommerziell bzw. technisch in Reaktorbetten zunehmender Tiefe angewandt werden
können. In der US-PS 39 35 069 ist die Zugabe m
bestimmter Metallverbindung zusammen mit polyelektrolytischen Flockungsmitteln angegeben um die Härte
zu verbessern. Dieses Verfahren besitzt jedoch ebenfalls nur eine begrenzte Anwendbarkeit
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Aggregats aus Bakterienzellen mit einer verbesserten
Härte. Bei diesem Verfahren wird ein Vernetzungs-Reaktionsprodukt aus Glutaraldehyd und/oder
Cyanursäurehalogenid und einem speziellen EpihaJogenhydrin-Polvarnin-Polymer
angewandt. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Aggregats von Bakterienzellen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man eine Masse von Bakterienzellen mit einem Vernetzungs-Reaktionsprodukt zusammenbringt,
aus 1. einer Substanz aus der Gruppe von Glutaraldehyd, CyanursäurehsJogenid und deren
Kombinationen und 2. einem wasserlöslichen kationischen Polymer, das erhalten worden ist durch
Polymerisation eines Epihalogenhydrins mit einem Alkylenpolyamin der Formel R1R2NRNH2 in der R eine ω
niedere Alkylengr^ppe mit 2 bis ungefähr 6 Kohlenstoffatomen und Ri und R2 jeweils eine niedere
Alkylgruppe mit 1 bis ungefähr 6 Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei das Molverhäiinis ν η Epihalogenhydrin
zu Polyamin ungefähr 0,60 :1 bis ungefähr 2,7 :1
beträgt und bei der Polymerisation das Alkylenpolyarnin mit ungefähr 50 bis ungefähr 90% der Menge an
Epihalogenhydrin, die polymerisiert werden soll, umgesetzt wird, wobei die Reaktion ablaufen kann bis das
Reaktionsmedium eine im wesentlichen gleichmäßige Viskosität erhält und der verbleibende Teil des
Epihalogenhydrins in einzelnen Teilen umgesetzt wird, um das kationische Polymer zu erhalten, wobei die
Polymerisationstemperatur ungefähr 60 bis ungefähr 120°C beträgt und man anschließend das entstehende
Aggregat gewinnt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet, wenn das entstehende Aggregat
getrocknet und bei der späteren Verwendung wieder hydratisiert wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann für verschiedene enzymhaltige Bakterienzellen >r>
angewandt werden. Die Erfindung wird im folgenden näher beschrieben in Beziehung auf Bakterienzellen, die
Glucose-isomerase-Aktivität enthalten.
Die Bakterienzellen, die Glucose-isomerase-Aktivität besitzen und für das erfindungsgemäße Verfahren v,
geeignet sind, könnten nach bekannten Verfahren erhalten werden. Die bevorzugten enzymhaltigen
Zellen werden gebildet durch Züchtung von Streptomyces olivaceus NRRL 3583 oder dessen Mutanten unter
submersen aeroben Bedingungen in einem Medium, das &o
entsprechende Nährstoffe enthält. Diese Züchtung ist in der US-PS 36 25 828 beschrieben. Die entstehenden
Bakterienzellen werden von der Fermentationsbrühe durch Abfiltrieren oder Zentrifugieren abgetrennt.
Die bei dem Verfahren angewandten Substanzen sind br>
leicht zugänglich. Glutaraldehyd und Cyanursäurehalogenid wie Cyanursäuretrichlorid (Cyanurchlorid), Cyanursäurebromid,
Cyanursäurejodid und ähnliche sind im Handel erhältlich oder können nach bekannten
Verfahren hergestellt werden. Das spezielle Epihalogenhydrin-Polyamin-Polymer,
das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandt wird, ist unter der Bezeichnung BETZ 1180 (Betz Laboratiries, Inc.
Trevose, Pennsylvania) im Handel erhältlich. BETZ 1180 besitzt ein Molekulargewicht von weniger
als 1 Million, enthält ungefähr 0,288mMol Aminogruppen pro Gramm der Lösung (bezogen auf die
Ninhydrin-Bestimmung) und wird in Form einer Lösung, enthaltend 30 Gew.-% Feststoffe, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Lösung, in den Handel gebracht Diese Verbindung ist in der US-PS 39 15 904 beschrieben.
Die Verbindung wird dort als wasserlösliches kanonisches Polymer beschrieben, das erhalten worden
ist durch Polymerisation eines Epihalogenhydrins mit einem Alkylenpolyamin der Formel R1R2NRNH2 in der
R eine niedere Alkylengruppe mit ungefähr i bis 6 Kohlenstoffatomen ist und Ri und R2 jeweils eine
niedere Alkylgruppe mit ungefähr 1 bis ungefähr 6 Kohlenstoffatomen bedeuten und das Moiverhäitnis
von Epihalogenhydrin zu Polyamin ungefähr 0,60 :1 bis ungefähr 2,7 :1 beträgt Bei der Polymerisation werden
mit dem Alkylenpolyamin ungefähr 50 bis ungefähr 90% der zu polymerisierenden Menge an Epihalogenhydrin
umgesetzt, wobei man die Reaktion ablaufen läßt bis das Reaktionsmedium eine im wesentlichen gleichmäßige
Viskosität besitzt und das restliche Epihalogenhydrin in einzelnen Teilen umsetzt (zugibt) um das kationische
Polymer zu erhalte/!. Die Polymerisationstemperatur beträgt ungefähr 60 bis ungefähr 1200C. Dieses Produkt
wird im folgenden als das »Polyamin-Polymer« bezeichnet.
Das Vernetzungs-Reaktionsprodukt, das erfindungsgemäß zur Herstellung der Bakterien-zell-aggregate
angewandt wird, kann das Umsetzungsprodukt von Polyamin-Polymer mit entweder Glutaraldehyd oder
Cyanursäurehalogenid oder Glutaraldehyd und Cyanursäurehalogenid sein.
Das Glutaraldehyd und/oder Cyanursäurehalogenid das im folgenden allgemein als Komponente 1
bezeichnet wird, wird mit dem Polyamin-Polymer, das als Komponente 2 bezeichnet wird bei einem pH-Wert
von ungefähr 6 bis 10 und einer Temperatur von ungefähr 0 bis 300C ungefähr 0,5 bis 2,5 h lang
umgesetzt. Das gesamte Reaktionsprodukt der Vernetzungsreaktion enthält ungefähr 12 bis ungefähr 77
Gew.-% Komponente 1 und ungefähr 23 bis ungefähr 88 Gew.-% Komponente 2, bezogen auf das Gesamtgewicht
der wirksamen Bestandteile in den Komponenten 1 und 2. Der Glutaraldehyd-Gehalt des Reaktionsprodukts
beträgt ungefähr 0 bis ungefähr 77 Gew.-% und der Cyanursäurehalogenid-Gehalt ungefähr 0 bis
ungefähr 2 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der wirksamen Bestandteile in den Komponenten 1 und
2.
Die Reaktion zwischen Glutaraldehyd und dem Polyamin-Polymer wird vorzugsweise bei einem
pH-Wert von 8 bis 9 und einer Temperatur von ungefähr 18 bis 25°C innerhalb von ungefähr 0,5 g
durchgeführt. Der Glutaraldehyd sollte in einem Molverhältnis von mindestens 1 Mol pro Mol
Aminogruppen in dem Polyamin-Polymer vorhanden sein, um unerwünschte Vernetzungen des Polyamin-Polymers
mit Glutaraldehyd zu vermeiden.
Die Reaktion zwischen Cyanursäurehalogenid allein und dem Polyamin-Polymer wird vorzugsweise bei
einem pH-Wert von 8 bis 9 und einer Temperatur von 0
bis 10° C innerhalb von ungefähr 1 bis 2 h durchgeführt.
Das Cyanursäurehalogenid sollte in einem Mol-Verhältnis
von mindestens ! Mol pro Mol Aminogruppen in den Polyamin-Polymer angewandt werden, um eine unerwünschte
Vernetzung des Polyamin-Polymers mit Cyanursäurehalogenid zu vermeiden. Cyanursäurehalogenid
wie Cyanursäuretrichlorid besitzt drei reaktionsfähige Halogenatome. Eines dieser Atome reagiert bei
0°C oder darüber. Nach Reaktion des ersten Halogenatoms bzw. der ersten reaktionsfähigen Stelle reagiert
das zweite Halogenatom bei 30 bis 50° C und das letzte bei 90 bis 100° C. Es ist günstig, zunächst nur die ersten
Halogenatome in dem Cyanurhalogenid mit dem Polyamin-Polymev zur Reaktion zu bringen. Wenn das
entstehende Vernetzungsprodukt anschließend mit den Bakterienzellen umgesetzt und beim Trocknen auf
höhere Temperaturen erhitzt wird, reagieren die verbliebenen reaktionsfähiogen Halogenatome des
Cyanursäurehalogenids mit dem Polyamin-Polymer und
liefern weitere Venetzungen für das Bakterienzell-Aggregat.
Die Reaktion zwischen dem Polyarrün-Polymer und
der Kombination von Glutaraldehyd und Cyanursäurehalogenid wird in einzelnen Stufen durchgeführt.
Zunächst wird das Cyanursäurehalogenid mit dem Polyamin-Polymer bei einem pH-Wert von 8 bis 9 und
einer Temperatur von 0 bis 10°C ungefähr 1 bis 2 h umgesetzt. Vorzugsweise liegen die Reaktionsteilnehmer
in diesem Stadium in einem Mol-Verhältnis von 1 Mol Cyanursäurehalogenid zu 2 Mol Aminogruppen in jo
dem Polyamin-Polymer vor. Ein Überschuß von Glutaraldehyd wird dann zugegeben und die ReaKtion
bei dem gleichen pH-Wert und der gleichen Temperatur ungefähr 0,5 h fortgesetzt.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ange- i> wendete Reaktionsprodukt der Vernetzungsreaktion ist
kein kationischer Polyelektrolyt, da die Aminogruppen eines Polyamin-Polymer die dem Polymer zu Anfang
den kationischen verliehen haben, mit dem Glutaraldehyd u,.d/oder Cyanursäurehalogenid reagiert haben und
nicht weiter frei verfügbar sind.
Bakterien-Zell-aggregate werden hergestellt, indem man eine Masse von Bakterienzellen mit dem
Vernetzungsreaktionsprodukt, das wie oben hergestellt worden ist, bei einem pH-Wert von ungefähr 8 bis 9 und αϊ
bei '„'iner Temperatur von ungefähr 0 bis 3O0C, ungefähr
0,5 bis 1,5 h zusammenbringt. Das Vernetzungsreaktionsprodukt wird in einer solchen Menge und
Konzentration angewandt, daß die Bakterienzellen mit ungefähr 4,5 bis i.ngefähr 60 Gew.-% der wirksamen
Bestandteile des Vcrnetzungsreaktionsproduktes, bezogen auf das Trockengewicht der Zellen, zusammengebracht
werden.
Nachdem die oben angegebene Reaktion stattgefunden hat, wird das Bakterien-zell-Aggregat vorzugsweise
extrudiert oder auf andere Weise in die gewünschte Form gebracht und bei ungefähr 65°C einige Stunden
getrocknet. Die entstehenden getrockneten Aggregate können aufbewahrt werden, bis sie später für ein
enzymatrisches Verfahren angewandt werden. Bei der bo Anwendung werden die getrockneten Aggregate
rehydratisiert und für die Anwendung vorbereitet. Ein beispielhaftes Vorbereitungsverfahren ist in der US-PS
39 74 036 beschrieben.
Ein prinzipieller Vorteil des erfindungsgemäßen μ
Verfahrens liegt in der Erhöhung der Härte der Bakterien-Zell-agyegate nach der Rehydratisierung,
verglichen mit bekannten Bakterien-zell-Aggregaten.
Die Härte wird ausgedrückt als Beständigkeit der Bakterien-zell-Aggregatteilchen gegenüber Druck, Zur
Bestimmung dieser Härte wurde ein Instron Tensile Tester mit einer Compression Load Cell Nr. (Druck-Last-Zelle)
CCT (Instron Corporation, Canton, Massachusetts) angewandt, wie in der US-PS 39 35 069
beschrieben ist.
Die Rehydratisierungshärte wurde folgendermaßen bestimmt:
Es wurde eine Rehydratisierungslösung hergestellt durch vermischen von 9,68 g C0CI2 x 6 H2O, 28,0 g Mg
(OH)2 und 56,0 g wasserfreier Zitronensäure in 600 ml
destilliertem Wasser bei 45° C. Das Gemisch wurde unter Rühren auf 60° C erhitzt, um alle Salze zu lösen. Es
wurde dann auf 25° C gekühlt und mit NaOH auf einen pH-Wert von 8,5 eingestellt. Anschließend wurde es
filtriert und mit destilliertem Wasser auf 1,0 I aufgefüllt. 2,5 ml dieser Lösung wurden mit 130 ml Wasser, 70,3 g
Dextrose, 24,228 Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan vermischt und bei 250C mit N'iOH auf einen pH-Wert
von 8,55 gebracht. Das Gemiser· wurde dann mit Wasser
aus 200 ml aufgefüllt.
5 Teilchen der getrockneten Bakterien-zell-Aggregate
wurden in einer Petrischale mit 2,5 ir.l der oben
angegebenen Rehydratisierungslösung bedeckt und 1 h im Wasserbad bei 60°C erhitzt und dann bis zum
Abkühlen bei Raumtemperatur stehengelassen. Die Teilchen wurden aus der Lösung entfernt, überschüssige
Flüssigkeit von der Oberfläche entfernt und dann in dem Instrom-Gerät untersucht. Das Gerät wird mindestens
30 Minuten vor Durchführung der Messungen aufgewärmt, wobei die Kraftmeßzelle (load cell) daran
befestigt ist. Die Geschwindigkeit des Preßstempels (crosshead) wird auf 5,1 mm/min eingestellt und die
Papiergeschv/indigkeit des Aufzeichnungsgerätes auf 51 mm/min. Der »Rücklauf« wird auf 0,965 mm in bezug
auf die Oberfläche der Kraftmeßzelle eingestellt. Die »Meßlänge« wird so eingestellt, daß der Rand des
Probenbehälters ausreichend Abstand hat. Die Aufzeichnungsvorrichtung wird auf den vollen Bereich
eingestellt. Das sind üblicherweise 4,54 kg. Die Aufzeichnungsvorrichtung wird so geeicht, daß sie 0 kg
anzeigt, wenn sich der Probenbehälter auf der Kraftmeßzelle befindet und 0,454 kg wenn sich der
Probenbehälter und 0,454 kg Standardgewicht auf der Kraftmeßzelle befinden. Ein einzelnes rehydratisiertes
Teilchen auf dem Probenbehälter wird mit dem Prüfstempel zentriert. Der Preßstempel wird von Hand
auf die Oberfläche des Teilchens geführt und der »Ein« Knopf gedruckt. Auf dem Aufzeichnungsgerät wird die
Kraft in kg in einem Abstand von 0,762 mm von dem Punkt an abgelesen, an dem der Preßstempel das
Teilchen berührt. Die Härte wird so ausgedrückt als Kraft (kg) die erforderlich ist, um das Teilchen um
0,762 mm zusammenzupressen. Der Versuch wird an mehreren Teilchen wiederholt und die Ergebnisse
ermittelt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert:
Ein Reaktionsprodukt einer Vetnetzungsreaktion wurde erhalten durch Zugabe von 2,25 g BETZ !180
Lösung, enthaltend 0,675 g aktive Substanz und 0,648 mMol A/ninognippen, zu 100 ml einer l,25%igen
(Gewicht/Vol) Glutaraldehydlösung, enthaltend
13,24 mMol aktive Substanz, bei einem pH-Wert von 9. Das Gemisch wurde ungefähr 30 Min. gerührt, wobei
eine dunkelgelbe Lösung entstand. Das gewünschte Produkt wurde erhalten aus einem Reaktionsgemisch,
enthaltend 64,9 Gew.-°/o Glutaraldehyd und 35,1
Gew.-% Polyamin-Polymer, bezogen auf das Gesamtgewicht von Glutaraldehyd (Komponente I) und
Polyamin-Polymer (Komponente 2).
Eine Kultur einer Mutante von Streptomyces olivaceus NRRL 3583 wurde in einem bewegten,
belüfteten Fermentor, enthaltend ein geeignetes Nährrfiedium.
wie in der US-PS 36 25 828 beschrieben, gezüchtet. Die entstehende Fermentationsbrühe, die
eine Masse von Bakterienzellen enthielt, wurde durch Zugabe entsprechender Puffersubstanzen auf einen
pH-Wert von 8,2 eingestellt. Ein Teil der wie oben hergestellten Lösung wurde zu einem Teil der
Fermentationsbrühe in einer solchen Menge gegeben, daß man 14 Gew.-% Glutaraldehyd (21,6 Gew.%
gesamtes Reaktionsprodukt) bezogen auf das Trockengewicht der Bakterienzellen erhielt. Nach 30minütiger
Reaktionszeit bei 25CC und einem pH-Wert von 8.2
wurde die behandelte Fermentationsbrühe filtriert. Der Filterkuchen wurde dann durch eine Spritzenöffnung
von 2.2 mm gepreßt. Die entstehenden Stränge wurden in einzelne Stücke mit einer Länge von 30 mm
geschnitten und über Nacht bei 650C in einem Ofen in
einem Luftstrom getrocknet. Ein ähnlicher Anteil Fermentationsbrühe wurde mit Glutaraldehyd in einer
Konzentration von 14 Gew.-0Zo. bezogen auf das
Trockengewicht der Bakterienzellen, behandelt. Die behandelten Zellen wurden auf die gleiche Weise
filtriert, extrudiert und getrocknet um Vergleichsteilchen zu erhalten. Die Vergleichsteilchen und die mit
dem Vernetzungsreaktionsprodukt behandelten Teilchen wurden auf ihre Härte untersuch!. Die Vergleichsprobe
besaß eine Härte von 0.364 kg. während das erfindungsgemäß hergestellte Produkt eine Härte von
1.27 kg besaß.
Anteile einer Fermentationsbrühe von Streptomyces olivac-us. entsprechend Beispiel 1. wurden nur mit
Glutaraldehyd (Vergleich) und mit verschiedenen Kombinationen des Vernetzungsreaktionsproduktes bei
einem pH-Wert von 9 und 29'C behandelt. Die verschiedenenen Vernetzungsprodukte wurden wie in
Beispiel 1 hergestellt, wobei verschiedene Mengen Glutaraldehyd und Polyamin-Polymer angewandt wurden.
Die behandelten Bakterienzellen wurden abfiltriert, extrudiert. getrocknet und auf ihre Härte untersucht.
Die Ergebnisse si'.d in der nachfolgenden Tabelle 1 angegeben.
Daraus geht hervor, daß die Anwendung des Vernetzungsreaktionsproduktes eine gleichmäßige Erhöhung
der Härte ermöglicht, verglichen mit der bekannten Anwendung von Glutaraldehyd.
Ein Vernetzungsreaktionsprodukt wurde erhalten durch Lösen von 0.188 g Cyanursiiurc-trichlorid
(0.64 mMol) in 10 ml Aceton, und Zugabe dieser Lösung
unter Rühren zu 70 ml eiskaltem Wasser, wobei ein feinteiliger Niederschlag entstand. 2,25 g BETZ 1180-Lösting
(enthaltend 0.675 g aktive Substanz und 0.648 mMol Aminogruppen) wurden mit 20 ml Wasser
verdünnt und zu der Cyanursäurctrichlorid-Suspcnsion gegeben. Das entstehende Gemisch wurde unter
Rühren 1 bis 2 h auf einem pH-Wert von 9 und einer Temperatur von 0 bis 50C gehalten und dann auf 100 ml
verdünnt. Das Cyanursäure-Trichlorid löste sich und zeigte damit eine Reaktion mit dem Polyamin an. Dieses
Reaktionsprodukl entstand durch Umsetzung eines Gemische·, enthaltend 21,8 Gew.-% Cyanursäuretrichlorid
als Komponente I und 78,2 Gew.-% Polyamin-Polymer als Komponente 2. Ein Anteil einer Streptomyces
olivaceus Fermentationsbrühe, entsprechend Beispiel 1, w.ü-de mit einem Anteil des oben angegebenen
Reaktionsproduktes vermischt, so daß eine Konzentration von 32,0 Gew.-% Reaktionsprodukt bezogen auf
das Trockengewich! der Bakterienzellen, entstand. 0.2%ige (Gew./Vol.) wäßrige Natriumbicarbonatlösung
wurde zugegeben, um den pH-Wert auf 9 zu halten. Nach 1,5 h bei einem pH-Wert von 9 und 25'C wurde
die behandelte Fermentationsbrühe filtriert, extrudiert und getrocknet, wie in Beispiel 1 beschrieben. Ein
anderer Anteil der Fermentationsbrühe wurde wie oben 0,5 h behandelt. Es wurde zunächst kein Natriumbicarbonat
zugegeben, aber die abfilirierten Zellen mit einer l°/oigen Natriumbicarbonatlösung bei einem pH-Wert
von 9 vor dem Extrudieren und Trocknen gewaschen. Zum Vergleich wurde zu einem getrennten Anteil der
Fermentationsbrühe Glutaraldehyd in einer Konzentration von 14 Gew.-%. bezogen auf das Trockengewicht
der Bakterienzellen, zugegeben. Die Zellen wurden 30 min mit Glutaraldehyd bei einem pH-Wert von 8.2
und einer Temperatur von 25°C vor dem Filtrieren. Extrudieren und Trocknen behandelt. Die Vergleichsprobe
ergab eine Härte von 1 kg, während das Produkt, das 0.5 h reagiert hatte eine Härte von 1,73 kg ergab und
das Produkt, das 1.5 h reaeiert hatte, eine Härte von 1.82 kg.
Reaktionsgemisch | zur Herstellung | Polyamin- | Zugesetzte | Härte |
des Vernetzungsproduktes | Polymer | Menge | ||
(Ge» .-'''I | (Gew.-'c) | (kg) | ||
Glutaraldehyd | 23.3 | |||
60.0 | ||||
100 (Vereleich) | 55.6 | 13.9 | 0.82 | |
76.7 | 34.9 | 13. | 1.23 | |
40.0 | 34.7 | 1.23 | ||
44.4 | 18.7 | 1,5 | ||
65.1 | 29.8 | 1.64 | ||
Ein Vernetzungsprodukt wurde erhalten durch Zugabe von 4,5 g BETZ 1180-Lösung (enthaltend U5 g
wirksame Substanzen und 1,296 mMol Aminogruppen) zu 0,118 g (0,64 mMol) feinteiligen Cyanursäure-trichlorid
in eiskaltem Wasser. Der pH-Wert wurde auf 9 eingestellt und 2 h im Eisbad (0° C) auf einem Wert von 9
gehalten. Dann wurden 1,25 g (13,24 mMol) Glutaraldehyd
bei pH9 zugegeben und die niedrige Temperatur ungefähr 04 h aufrechterhalten. Es bildete sich eine
dunkelgelbe Färbung. Das Reaktionsprodukt entstand aus einem Reaktionsgemisch, enthaltend 43 Gew.-%
Cyanursäure-trichlorid, 46,0 Gew.-% Glutaraldehyd
(insgesamt 50,3 Gew.-°/o Komponente I) und 49,7
Gew.-% Polyamin-Polymer als Komponente 2. Ein Anteil einer Streptomyces olivaceus Fermentationsbrühe, entsprechend Beispiel I, wurde mit einem Anteil des
oben angegebenen Reaktionsproduktes vermischt, um eine Konzentration von 30,4 Gew.-% Reaktionsprodukt, bezogen auf das Trockengewicht der Bakterien-/ellen zu erreichen. Nach 0,5stündiger Reaktion bei
25°C und einem pH-Wert von 9 wurde die behandelte Fermentationsbrühe filtriert, mit einer 5°/oigen (Gewicht)
wäßrigen Natriumbicarbonatlösung bei pH 9 gewaschen, extrudiert und getrocknet. Fine Vergleichsprobe wurde wie in Beispiel 3 beschrieben hergestellt.
Die Vergleichsprobe ergab eine Härte von 0.364 kg, während das vernetzte Reaktionsprodukt eine Härte
von 1.7 3 kg ergab.
10
Anteile von Streptomyces olivaceus Fermentationsbrühe, entsprechend Beispiel I, wurden mit Glutaraldehyd allein (Vergleich) und mit verschiedenen Kombinationen von Reaktionsprodukten bei 25 und 5"C und
einem pH-Wert von 9 behandelt. Ein Vernetzungsreaktionsprodukte enthielten jeweils I Mol Cyanursäure-
trichlorid auf 2 Mol Aminogruppen in den Polyamin-Polymer Die Gesamtmengen des Glui.iraldehyds und
Polyamin-Polymers wurden so eingestellt, um die in
Tabelle 2 angegebenen Kombinationen zu erhalten. Die behandelten Bakterienzellen wurden filtriert, extrudiert,
getrocknet und auf ihre Härte untersucht. Die F.rgebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 angegeben:
liihcllc 1
Zusammensetzung des | Reaktionsgemisches | für das | Zugegebene Menge | Harte |
Vernct/ungsprcidiikt | ||||
(Gew.-%) | (Gew.-"'») | (kg) | ||
Glutaraldehvd | Cviinursäure- | l'olvamin-l'olvmer | ||
Iriclilorid | ||||
25 ( 11)0 (Vergl.l |
7 | 0.55 | ||
30.6 | 5.1 | 64.3 | 6.5 | 1.05 |
18.2 | 6.0 | 75.8 | 38.4 | 0.96 |
47,4 | 3.8 | 48,8 | 1l).5 | 1.41 |
- | 12.8 | 87.2 | 55.0 | 1.50 |
5 ( | ||||
100 (V'ergl.) | - | 7 | 0.55 | |
52.0 | 3.5 | 44..^ | 13.5 | 2,0 |
18.8 | 5 l) | 75.3 | 15.9 | 2.6 |
Fs ist zu bemerken, daß bei dem oben angegebenen Beispielen die mit dem Vernetzungsreaktionsprodukt
behandelten Bakterienzellen alle deutlich erhöhte Härtewerte besaßen, verglichen mit den nur mit
(ilutaraldehyd behandelten Bakterienzellen.
Wenn ein Vernetzungsreaktionsprodukt, das erhalten worden ist aus Glutaraldehyd und Polyamin-Polymer
angewandt wird, wird das bevorzugte Mittel erhalten aus einem Gemisch von 57.1 Gew.-% Glutaraldehyd als
Komponente 1 und 42,9 Gew.-°/o Polyamin-Polymer als Komponente 2, bezogen auf das Gesamtgewicht der
wirksamen Substanzen in den Komponenten 1 und 2. Dieses Mittel wird vorzugsweise in Mengen von 17,5
Gew.-°/o. bezogen auf das Trockengewicht der Bakterienzellen angewandt.
aldehyd, Cyanursäure-trichlorid und Polyamin-Polymer angewandt wird, wird das bevorzugte Mittel hergestellt
aus einem Gemisch von 54,9 Gew.-% Glutaraldehyd und 3,6 Gew.-% Cyanursäure-trichlorid als Komponente
1 und 41.5 Gew.-% Polyamin-Polymer als Komponente 2, bezogen auf das Gesamtgewicht der wirksamen
Substanzen in den Komponenten 1 und 2. Dieses Mittel wird vorzugsweise in einer Menge von 18,2 Gew.-%,
bezogen auf das Trockengewicht der Bakterienzellen angewandt.
Die auf die oben angegebene Weise erhaltenen Aggregate von Bakterienzellen waren alle imstande.
Glucose in Fructose umzuwandeln. Die Glucose-isome- rase-Aktivität wurde durch die Anwendung des neuen
Verfahrens nicht verschlechtert.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Aggregaten von Bakterienzellen, dadurch gekennzeichnet, s
daß man BakterienzpJIen zusammenbringt mit einem Vemetzungsreaktionsprodukt aus 1. einer Substanz
aus der Gruppe von Glutaraldehyd, Cyanursäurehalogenid und deren Kombinationen und 2. einem
wasserlöslichen kationischen Polymer, das erhalten worden ist durch Polymerisation eines Epihalogenhydrine
mit einem Alkylenpolyamin der Formel R1R2NRNH2 in der R eine, niedere Alkylengruppe
mit 2 bis ungefähr 6 Kohlenstoffatomen und R1 und R2 jeweils eine niedere Alkylgruppe mit 1 bis
ungefähr 6 Kohlenstoffatomen bedeuten und das Molverhältnis von Epihalogenhydrin zu Polyamin
ungefähr 0,60 :1 bis ungefähr 2,7 :1 beträgt und die
Polymerisation durchgeführt wird durch Umsetzung von ungefähr 50 bis ungefähr 90% der zu
polymerisierenden Menge an Epihalogenhydrin mit dem Alkylenpolyamin, Durchführung der Reaktion
bis das Reaktionsmedium eine im wesentlichen gleichmäßige Viskosität erreicht hat und Umsetzung
des restlichen Anteils an Epihalogenhydrin in einzelnen Anteilen, um das kationische Polymer zu
erhalten, wobei die Polymerisationstemperatur ungefähr 60 bis ungefähr 1200C beträgt, und die
entstehenden Aggregate gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- jo zeichnet, daß man die Bakterienzellen mit dem
Vemetzungsreaktionsprodukt bei einem pH-Wert von ungefähr 8 bis 9 und einer Temperatur von
ungefähr 0 bis 300C ungefähr 0,5 bis 13 h
zusammenbringt. J5
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bakterienzellen mit
ungefähr 4,5 bis ungefähr 60 Gew.-% Vernetzungsreaktionsprodukte, bezogen auf das Trockengewicht
der Zellen, zusammenbringt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Vernetzungsreaktionsprodukt
verwendet, das aus der Umsetzung von ungefähr 12 bis ungefähr 77 Gew.-% Komponente 1
und ungefähr 23 bis ungefähr 83 Gew.-% Komponente, bezogen auf das Gesamtgewicht der wirksamen
Bestandteile in den Komponenten 1 und 2, erhalten worden ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente 1 des
Vernetzungsreaktionsproduktes ungefähr 0 bis ungefähr 77 Gew.-% Glutaraldehyd und ungefähr 0 bis
ungefähr 22 Gew.-% Cyanursäurehalogenid enthält und die Gesamtmenge an Glutaraldehyd und/oder
Cyanursäurehalogenid ungefähr 12 bis ungefähr 77 y, Gew.-°/o beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht
der wirksamen Substanzen in den Komponenten 1 und 2.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man von Bakterienzellen von μ
Streptomyces olivaceus ausgeht.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Cyanursäurehalogenid
Cyanursäure-trichlorid verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Vernetzungsprodukt
verwendet, das erhalten worden ist durch Umsetzung von 57,1 Gew.-% Glutaraldehyd als Komponente
1 und 42,9 Gew.-% Komponente 2, bezogen auf das Gesamtgewicht der wirksamen Substanzen
in Komponenten 1 und 2, und dieses Reaktionsprodukt in einer Menge von 17,5 Gew.-%, bezogen auf
das Trockengewicht der Bakterienzellen verwendet
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Vernetzungsreaktionsprodukt
verwendet, das erhalten worden ist durch Umsetzung von 54,9 Gew.-% Glutaraldehyd und 3,6
Gew.-% Cyanursäure-trichlorid als Komponente 1 und 41^ Gew.-% Komponente 2, bezogen auf das
Gesamtgewicht der wirksamen Bestandteile in den Komponenten 1 und 2 und dieses Reaktionsprodukt
in einer Menge von 18,2 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht der Bakterienzellen verwendet
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet daß man ein Vernetzurgsreaktionsprodukt
verwendet das erhalten worden ist durch Umsetzung der Komponenten 1 und 2 und einem
pH-Wert von ungefähr 6 bis 10 und einer Temperatur von ungefähr 0 bis 300C innerhalb von
ungefähr 0,5 bis 23 h.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis !0, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Aggregat anschließend trocknet.
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