DE2911411C2 - Verwendung vov 1,1-Di-n-ethoxiethan als Dieselkraftstoff - Google Patents

Description

Beispiel

Verschiedene Verbindungen bzw. Gemische wurden in einem Prüfdieselmotor nach DIN 5I773 eingesetzt. Die gefundenen Cetanzahlen sind in der Tabelle zusammengefaßl.

Substanz

Cciiin/uhl

Handelsüblicher Dieselkraftstoff 1

(z. Vergl.) ca. 55

Mischung aus 50 Vol.-% 1,1-Di-n-eihoxi-

cthan und 50 Vol.-% Dieselkraftstoff I ca. 53

1.1-Di-n-ethoxicthan (z. Vergl.) ca. 44

Claims (1)

Patentanspruch: Verwendung eines Gemisches aus bis zu 50 Gew.-% Di-ethoxiethan mit herkömmlichem Dieselkraftstoff auf Erdölbasis als Dieselkraftstoff. Aufgrund der zu erwartenden Knappheit an Erdöl werden erhebliche Anstrengungen unternommen. Treibstoffe zu entwickeln, für deren Herstellung auf die Rohstoffbasis Erdöl verzichtet werden kann. Da in vielen Ländern große Mengen an Gärungsalkoriol preiswert zur Verfügung gestellt werden können, bietet sich die Verwertung dieses Alkohols an. So ist es bereits bekannt. Ottomotoren mit Alkoholen als Treibstoff zu betreiben. Der Einsatz von Alkohol als Dieselkraftstoff ist aus der DE-OS 2701 588 bekannt. Allerdings müssen dem Alkohol erhebliche Mengen organischer Nitrai.e als Zündbeschleuniger zugesetzt werden, um die Vetwendung als Dieselkraftstoff zu ermöglichen. Die Herstellung derartig großer Mengen an Zündbeschleunigern ist jedoch nicht ungefährlich und birgt ein erhebliches Utifallrisiko in sich. Weiterhin sind die so hergestellten Kraftstoffe nicht mit herkömmlichen Dieselkraftstoffen mischbar, was erhebliche Schwierigkeiten im praktischen Betrieb mit sich bringt. Es bestand daher die Aufgabe, einen weiteren Stoff zu finden, der sich zur Verwendung als Dieselkraftstoff eignet, bei dessen Herstellung auf die Rohstoffbasen Erdöl bzw. Erdgas und gegebenenfalls auch Kohle verzichtet werden kann, der mit herkömmlichen·. Dieselkraftstoff mischbar ist und einfach hergestellt werden kann. Diese Aufgabe wird durch die Verwendung eines Gemisches aus bis zu 50 Gcw.-% 1.1-Di-ethoxiethan mit herkömmlichem Dicselkraflsloffauf Erdölbasis gelöst. Zwar ist aus der GB-PS 668 664 bekannt. Melhylal zusammen mit einer geringen Menge eines leichten Schmieröls als Siarlhilfsmiltel für Dieselmo-oren zu verwenden, für den gleichen Zweck sind auch Mischungen aus Acetal und Ether bekannt, die in den Ajsgangslrakl des Motors gegeben werden (CA-PS 552094). Derartige Mischungen sind jedoch als Dauerbetriebssloff ungeeignet. Gemäß der DE-PS 421 814 eignen sich Acetale im Gemisch mit organischen Flüssigkeilen sogar als Benzin- oder Benzolersatz. was aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen an Otto- und Dieselkraftstoffe die Verwendung von Acetalen als Dieselkraftstoffkomponente ausschließen sollte. Die Eignung von 1.1-Diethoxiethan in Mischung mit Dieselöl als Dauerbetriebsstoff für Dieselmotoren ist daher außerordentlich überraschend.

1.1-Di-n-eihoxieihan ist technisch besonders leicht aus Ethanol zugänglich und weist unerwartet vorteilhafte anwendungstechnische Eigenschaften auf. So zeigen Mischungen aus bis zu 50 Gew.-% 1.1-Di-n-eihoxielhan mit Dieselöl praktisch keinen Abfall in der Zündwilligkeit, obwohl 1,1-Di-n-ethoxiethan eine etwas geringere ZündwiHigkeit besitzt als moderne Dieselkraftstoffe auf Erdölbasis (Dieselöl). Die Cetanzahlen dieser Mischungen

(s. Tabelle, letzte Zeile) weisen also durch einen synergistischen Effekt wesentlich höhere Werte auf. als bei linearer Abhängigkeit von den Cetanzahlen der Komponenten erwartet werden könnte. Fs ist dnhcr möglich, den Verbrauch an herkömmlichen Dieselöl durch Zumischen von l.l-Di-n-ethoxiethan in Mengen von bis zu 50 Gew.-% ohne Verminderung der Cetanzahl zu senken. Bei Ausfall der Erzeugung des Kraflsloffanieils auf Erdölbasis könnten dann immer noch 50% des Bedarfs durch die Verwendung von reinem unvermischien 1.1-Di-n-eihoxiethan, dessen Cetanzahl zwar etwas geringer aber durchaus noch ausreichend ist. geJeckt werden. Selbstverständlich können die erfindungsgemüßen Kraftstoffe auch noch übliche Additive wie Stabilisatoren. Korrosionsinhibitoren u. dgl. enthalten.

Die Herstellung der Verbindungen kann recht einfach nach an sich wohlbekannten Methoden erfolgen, z. 13. durch Oxidation und Kondensation von Gärungsprodukten.