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Ha5lenbad --it einem Schwimmbecken und mit Nebenanlaaen
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Die Erfindung betrifft ein Hallenbad mit einem in der Schwimmhalle
angeordneten, von einem Beckenumgang umgebenden Schwimmbecken und mit Nebenanlagen,
wie z.B. einer Eingangshalle, Umkleide- und Naßräumen, einem Restaurationsbetrieb,
einer Sauna oder dergleichen.
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Es ist bekannt, daß der Freizeitwert üblicher Hallenbäder mit einem
im Grundriß rechteckigen Schwimmbecken nicht sehr groß ist, so lange die Schwimmhalle
selbst nur die Ausübung des Schwimmsports zuläßt. Um den Freizeitwert eines solchen
Hallenbades zu verbessern, ist es schon bekannt, das Schwimmbecken als Mehrzweckbecken
mit etwa quadratischem
Grundriß auszubilden, in dem eine vom Beckenumgang
über einen brückenartigen Steg erreichbare inselartige Plattform für Springer und
das anschließende Springerbecken zwischen Beckenteilen für Nichtschwimmer und für
Schwimmer liegen (DE-PS 19 42 730). Diese Gliederung der Wasserfläche erlaubt eine
abwechslungsreichere Betätigung. So kann beispielsweise um die inselartige Plattform
herumgeschwommen werden; es kann andererseits gesprungen werden, während auf den
seitlichen Bahnen Wettkämpfe im Streckenschwimmen ausgetragen werden können.
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Um einer solchen Anlage, bei der die zwischen der Eingangshalle und
der Schwimmhalle angeordneten Nebenräume wie Umkleiden und Naßbereiche, vor allem
durch enge Gänge und viele Türen sachlich und damit unpersönlich wirken, einen noch
höheren Freizeitwert zu verleihen, ist es auch bekannt, in weiteren Nebenanlagen
Möglichkeiten für sportliche und für spielerische Betätigungen, Ruhen in einer Liegehalle
mit Solarium, Saunabetrieb und dergleichen zu schaffen und die gesamten Nebenanlagen
so anzuordnen, daß sie an die Schwimmhalle angrenzen und vom Beckenumgang her über
einen von diesem optisch abgetrennten, von der Eingangshalle unmittelbar betretbaren
Zugangsbereich zugänglich sind (DE-PS 23 58 920).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Freizeitwert der bekannten
Bäder noch zu erhöhen und die Benutzung noch attraktiver zu gestalten, um eine bessere
Frequentierung zu erreichen.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem Hallenbad der eingangs
angegebenen Art dadurch gelöst, daß das Schwimmbecken als nach oben offene, im übrigen
aber geschlossene
Wanne in einem seine Außenabmessungen übersteigenden
Becken angeordnet ist, das seinerseits mit Wasser gefüllt und als Aquarium ausgestaltet
ist.
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Das Schwimmbecken ist zweckmäßig mit den Durchblick in das äußere
Becken gestattenden Wand- und/oder Bodenteilen aus durchsichtigem Material ausgestattet;
zweckmäßig besteht es ganz oder zum überwiegenden Teil aus durchsichtigem Material,
z.B. Acrylglas.
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Der Vorteil der Erfindung wird im wesentlichen darin gesehen, daß
es durch die Kombination eines Schwimmbeckens vornehmlich eines Mehrzweckbeckens,
dessen Boden und Wände ganz oder teilweise aus durchsichtigem Material bestehen,
mit einem als Aquarium ausgebildeten Becken, in dem es angeordnet ist, möglich wird,
das Erlebnis des Badens in tropischen Gewässern in der unmittelbaren Nachbarschaft
von Fischen unterschiedlicher Größe, Korallen und ähnlichen Merkmalen tropischer
Gewässer in einem Hallenbad zusammen mit den einem solchen eigenen sonstigen Vorteilen
nachzuvollziehen. Dabei kann auf dem Boden und an den Wänden des äußeren Beckens
,die gesamte phantastische Landschaft des Meeresgrundes modellhaft nachgebildet
sein.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Aquarium, dessen Beckenwand
die Außenwand der Beckenanlage bildet, auch für Besucher, die nicht Badegäste sind,
nutzbar gemacht werden kann. Dabei ist der Reiz sowohl für den Badegast, als auch
für den reinen Aquariumbesucher, der von außen Einblick hat, zweifellos dann am
stärksten, wenn das innere Schwimmbecken ganz oder jedenfalls zum überwiegenden
Teil aus durchsichtigem Material, wie z.B. Acrylglas, besteht.
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Weitere Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch das
Hallenbad, Fig. 2 einen Grundriß des Erdgeschosses, Fig. 3 einen Grundriß des Untergeschosses,
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Beckenrandbereich und Fig. 5 einen Querschnitt
durch den Inselbereich in größerem Maßstab.
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Das erfindungsgemäße Hallenbad wird durch die Eingangshalle 1 mit
der Kasse 2 betreten. Durch eine Glaswand 3 mit Durchgangsmöglichkeit kann schon
die Beckenanlage in der Schwimmhalle 4 mit dem großen Schwimmbecken 5 betrachtet
werden. Jedenfalls besteht von dem für die Schwimmaufsicht bestimmten Raum 6 her
ein guter überblick über den Beckenbereich mit dem Beckenumgang 7.
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Von dem sich teilweise verbreiternden Beckenumgang 7 her gelangt
man auch zu den Nebenanlagen, zu denen eine weitgehend offene Umkleidelandschaft
8 gehört, die unmittelbar an den Ein- und Ausgang 9 angrenzt sowie, als Abgrenzung
zur Schwimmhalle 4 hin eine Anzahl von Naß zellen 10 zur Vorreinigung für Damen
und Herren. Zu den Nebenanlagen gehören
weiterhin eine Sauna 11,
ein Kinderplanschbecken 12, eine als Strand gestaltete Liegemöglichkeit 13 sowie
ein Restaurationsbetrieb 14 mit angeschlossener Bar 15, Außenanlagen nicht eingerechnet.
Weitere Aufenthalts- und vor allem Fitnessbereiche können nach Belieben vorgesehen
werden.
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Das Schwimmbecken 5 selbst hat im Grundriß eine annähernd quadratische
Form. Es weist eine zentrale Insel 16 auf, die vom Beckenumgang 7 her einerseits
über eine Kletterbrücke 17 und andererseits über einen Zugang 18 hererreicht werden
kann. Im Bereich der Insel befindet sich eine Grotte 19, die ausschließlich vom
Wasser her zugänglich ist (Fig. 5). An der einen Seite des Zugangs 18 befindet sich
ein Tauchbereich mit einem zylindrischen Tauchbecken 20. Das Tauchbecken 20 hat
für Spezialtauchzwecke eine Tiefe von etwa 10 m, die durch einen tiefenverstellbaren
Zwischenboden auf etwa 5 m verringert werden kann.
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Aus dem Schnitt durch die Gesamtanlage (Fig. 1), insbesondere aber
dem Teilquerschnitt durch den Beckenrandbereich (Fig. 4),ist ersichtlich, wie das
Schwimmbecken 5 innerhalb eines äußeren Beckens 21 angeordnet ist. Dabei hat das
innere Schwimmbecken 5 etwa eine Tiefe von 1,30 m, das äußere Becken 21 eine solche
von etwa 3 m. Am Grunde und im Bereich der Wände 22 des äußeren Beckens 21 ist die
Landschaft des Meeresgrundes eines tropischen Meeres nachgebildet; das in diesem
Becken befindliche Meerwasser ist von Fischen und sonstigen Meereslebewesen besiedelt.
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In den Außenwänden 22 sind nach Art von Aquarien Fenster 23 vorgesehen,
durch die von einem Rundgang 24 aus, der unterhalb des Umgangs 7 des Schwimmbeckens
5 liegt, das Leben im Aquarium und durch dieses hindurch das Treiben der Badegäste
im
Schwimmbecken 5 beobachtet werden können. Der Ringraum zwischen der Außenwand des
Schwimmbeckens 5 und der Außenwand des äußeren Beckens 21 ist mit einer Abdeckung
5a aus durchsichtigem Material versehen, damit das darunter befindliche Meerwasser
nicht verunreinigt wird.
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Unterhalb des Zuganges 18 zu der Insel 16 ist ein von dem Rundgang
24 des Untergeschosses aus über eine Treppe 25 zugänglicher Gang 26, an dessen Ende
sich ein Einstieg 27 für Taucher befindet, die erforderlich sind, um das Wasser
im äußeren Becken 21 zu warten und zu reinigen.
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Von dieser zentralen Stelle aus erfolgen auch die Fütterung der Fische
und die technische Wartung des Aquariums. In unmittelbarer Verbindung mit dem Aquarium
sind an dieser Stelle auch sogenannte Ruhebecken 42 angeordnet, die durch Torverschlüsse
von dem Aquarium abgetrennt werden können. Hier können Fische, bevor sie dem Aquarium
zugeteilt werden, aber auch kranke Fische ausgesondert und beobachtet werden.
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Die Wandung des inneren Schwimmbeckens 5, insbesondere der Boden
28, besteht aus verhältnismäßig dünnwandigem Acrylglas. Unterstützungen dieses flachen
Beckens sind an sich nicht erforderlich, wenn gewährleistet werden kann, daß das
äußere und das innere Becken gleichzeitig und auf gleiche Wasserspiegelhöhe gefüllt
werden. In diesem Fall ist die Wandung an jedem Punkt jeweils dem gleichen Wasserdruck
ausgesetzt. Die Beckenwandung kann aber auch, wie in den Zeichnungen dargestellt,
an einer äußeren Reihe aus Stützen 29 befestigt sein, welche die Uberlaufrinne 30
tragen und auf entsprechende in einem gleichmäßigen Raster angeordnete Innenstützen
aufgelegt sein, so daß dieses innere Becken in leerem Zustand beider Becken seine
Lage beibehält. Im Bereich der Insel 16 ist ein umlaufender Balken 31
angeordnet,
der auf Stützen 32 abgestützt ist und an den die Bodenplatte 28 des Beckens 5 über
eine Konsole 33 angeschlossen ist. Selbstverständlich sind die Fugen in bekannter
Weise zu dichten. Das äußere Becken 22 besitzt ebenfalls eine Uberlaufrinne 33 (Fig.
4 und 5).
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Das äußere Becken 21 weist in dem das Tauchbecken 20 umgebenden Bereich
37 eine größere Wassertiefe von z.B. 5 m auf (Fig. 1). In diesem Bereich hat die
Wandung 35 des Tauchbeckens 20 Fenster 36, durch die das Leben in dem Bereich 37
beobachtet werden kann. Das Tieftauchbecken selbst ist mit einem tiefenverstellbaren
Zwischenboden versehen, dessen Zwischenstellung bei 38 angedeutet ist (Fig. 1).
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Die Umgangsflächen um die Becken herum sind unterkellert, wie es
bei den meisten Hallenbädern üblich ist.
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Im Untergeschoß sind Aufbereitungsanlagen 39 für das Aquariumwasser,
Umwälzanlagen 40 für das Badewasser, Heizanlagen 41 und Quarantänebecken für neu
angekommene Fische vorgesehen. Unterhalb der Eingangshalle ist ein Raum 43, in dem
eine Lehrschau Aquarium oder andere Lehrveranstaltungen abgehalten werden können.
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Ein wesentliches Problem ist die Umwälzung und Reinigung des Wassers
in den beiden Becken, da die Durchströmung dieser Becken so erfolgen muß, daß zwar
eine einwandfreie und vollständige Umwälzung des Wassers erfolgt, daß aber der Innenraum,
vor allem der Boden 28 des Schwimmbeckens 5 nicht von Rohrleitungen gekreuzt wird.
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Für das Aquarium ist eine Horizontaldurchströmung vorgesehen. Da
dort eine gebirgige Landschaft mit Tälern bzw. Grotten, Felsen und Korallenbänken
gestaltet ist, sind
zur Vermeidung von Totzonen zusätzliche Einström-
bzw. Absaugstutzen erforderlich sowie weitere Absaugstutzen im Bereich der Futterzonen
für die Fische. Die oberen Bereiche zwischen dem Schwimmbecken 5 und der Außenwand
des äußeren Beckens 21 werden in Längsrichtung durchströmt, wobei der Oberflächenschmutz
über die umlaufende Uberlaufrinne 34 abgeleitet wird.
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Ein weiteres Problem ist die Aufbereitung des Meerwassers, die ohne
Chemikalienzusatz auf rein biologischer Grundlage erfolgen muß. Lediglich ein Teilstrom
kann zur Herabsetzung der Keimzahl mit Ozon behandelt werden. Das vom Aquarium kommende
Wasser wird in Vorfiltern von groben Teilen, wie Algen und Futterresten, befreit
und danach mit Pumpen den einzelnen, je nach Bedarf parallel oder hintereinandergeschalteten
Aufbereitungsanlagen zugeführt, die aus einer Tropfkörperanlage, einer Flotationsanlage
und einer Hydroanthrazitfilteranlage bestehen.
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Durch die Mikrolebewelt, die sich auf den Tropfkörpern bildet, dem
sogenannten biologischen Rasen, erfolgt ein biologischer Abbau organischer Verunreinigungen.
In den Flotationsbehältern wird das eingeleitete Wasser in Rotation versetzt und
mit Luft und Ozon intensiv vermischt.
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Dabei trennen sich die Schmutzstoffe durch die Zentrifugalwirkung
vom Wasser; sie bilden im Zentrum des Turmes einen Schaum, der sich allmählich so
stark aufbaut, daß er durch die aufgesetzten Schaumrohre mittels Wasser abgeführt
werden kann. Die Hydroanthrazitfilteranlage wird nur zur Entfernung fast explosionsartig
auftretender Trübungen benötigt, z.B. durch sich schnell vermehrende organische
Mikrolebewesen, wie z.B. Algen.
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Das von der Flotationsanlage kommende, durch Ozon sterilisierte Wasser
wird in einem nachgeschalteten Reinwasserbehälter mit dem biologisch aufbereiteten
Wasser zur Aktivierung mit Hilfe eines Lüfterrührwerkes gemischt und intensiv mit
Luft-Sauerstoff angereichert. Nachgeschaltete Reinwasserpumpen fördern das Wasser
zurück ins Aquarium.
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Für das Schwimmbecken 5 ist als Wasserführung ein kombiniertes horizontal-vertikales
Verdrängungssystem vorgesehen. Es erfolgt eine horizontale Einströmung von der zentralen
Insel 16 und eine vertikale Einströmung von der Beckensohle des Tieftauchbeckens
20. Die Rückführung des gesamten umgewälzten Wassers erfolgt über die umlaufende
Schwallwasserrinne 30.