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Becken
oder Wanne mit einem Bodenbelag aus körnigem Material sowie Verfahren
zum Betreiben und Reinigen eines solchen Beckens oder einer solchen
Wanne.
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Die
Erfindung betrifft ein Becken oder eine Wanne gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betreiben und ein Verfahren
zum Reinigen eines solchen Beckens oder einer solchen Wanne gemäß den Patentansprüchen 23
und 25.
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Schwimm-
und Badebecken, wie sie beispielsweise in Freibädern oder Hallenbädern vorhanden
sind, sind seit vielen Jahren allgemein bekannt. Diese Becken werden
im Regelfall von einem Boden gebildet, der allseits von Wänden umschlossen
ist. Auf diese Weise entsteht ein Becken, das mit Wasser zum Baden
und Schwimmen angefüllt
werden kann. Ein derartiges Becken ist beispielsweise aus der deutschen
Patentschrift 1 929 366 bekannt. Ebenso zählen Wannen zum gattungsbildenden
Stand der Technik, die im Extremfall nur aus einem Boden bestehen,
der durch zweifache Wölbung
eine Aufnahme für
das Wasser bildet.
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Aus
Gründen
der Hygiene sind die Innenflächen
dieser Schwimm- und Badebecken möglichst glatt
ausgebildet, beispielsweise durch Verwendung keramischer Fliesen,
um dadurch die Reinigung des Beckens möglichst einfach und effektiv
zu gestalten. Das Wasser im Becken wird im Kreislauf geführt, wobei
eine Aufbereitung durch Filtration und Desinfektion stattfindet.
Das gefilterte und desinfizierte Wasser wird als Reinwasser bezeichnet,
das im Becken vorhandene Badewasser als Rohwasser. Die hierbei einzuhaltenden
Vorschriften und Grenzwerte sind in der DIN 19643 zusammengefasst,
die sicherstellen soll, dass von dem Besuch eines Schwimm- oder
Badebeckens keine Gefahr für
die menschliche Gesundheit ausgeht.
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Verunreinigungen
werden hauptsächlich
von den Badegästen
selbst in das Wasser eingetragen. Man unterscheidet zwischen Stoffen,
die leichter sind als das Wasser, wie zum Beispiel Haare, Hautschuppen,
Fette und dergleichen. Diese Stoffe schwimmen auf dem Wasser und
werden durch den stets im Becken erzeugten Wasserkreislauf zum Beckenüberlauf
hin entfernt. Daneben existieren Verunreinigungen, deren spezifisches
Gewicht größer ist
als das des Wassers und die daher auf den Beckengrund absinken.
Solche Verunreinigungen können
beispielsweise Schmuckstücke
oder Wundpflaster sein, im Extremfall aber auch Fäkalien,
wie sie unter Umständen
beim Mutter-Kind-Baden in das Badewasser gelangen können. Derartige
Verunreinigungen werden bei bekannten Becken mit Hilfe eines mechanischen Beckenbodenreinigers
entfernt, dessen Einsatz jedoch einen glatten und festen Untergrund
voraussetzt.
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Aus
der
FR 2 721 644 A1 ist
auch schon ein Schwimmbad bekannt, dessen Boden unter Zwischenschaltung
einer Flächendrainage
mit einer Sandschicht bedeckt ist. Das im Schwimmbecken befindliche
Rohwasser durchdringt die Sandschicht in Richtung der Flächendrainage
und wird dabei gefiltert. Die Flächendrainage
dient der Ableitung des gereinigten Wassers entlang des Beckenbodens
zu einem Auffangbecken, von wo es dem Schwimmbecken wieder zugeführt wird.
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In
der Praxis kommt eine derartige Ausführung eines Schwimmbeckens
nicht in Betracht, da sie im Hinblick auf die Desinfektion des körnigen Materials
sowie dessen Reinigung ungelöste
Probleme aufwerfen würde.
Eine Desinfektion des körnigen
Materials gilt bislang für
unmöglich,
da das Desinfektionsmittel, zum Beispiel freies Chlor, im Wasser
keinen Zugriff auf die im körnigen
Material unter Umständen vorhandenen
Keime, Viren und Bakterien hätte.
Verunreinigungen könnten
aus diesem Grund über
einen langen Zeitraum Keime, Viren und Bakterien abgeben und so
eine Infektionsgefahr für
die Badegäste bilden.
Zudem wäre
eine Reinigung des Sandes in regelmäßigen Intervallen notwendig,
da sich durch Sedimentation von Sinkstoffen Verunreinigungen im oberflächennahen
Bereich des körnigen
Materials ablagern würden,
die von Zeit zu Zeit entfernt werden müssten. Bekannte mechanische
Beckenbodenreiniger sind dazu nicht in der Lage, da hier kein fester Untergrund
vorhanden ist. Die Alternative wäre,
den Sand komplett aus dem Becken zu entfernen, was allerdings aus
wirtschaftlichen Gründen
nicht praktikabel ist.
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Vor
diesem Hintergrund stellt sich der Erfindung die Aufgabe, den Boden
eines Schwimm- oder Badebecken trotz der aufgezeigten Problematik
mit einem körnigen
Material auszustatten, wobei gleichzeitig allen Anforderungen hinsichtlich
der Hygiene Rechnung getragen wird.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Wanne oder ein Becken mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie durch die Verfahren mit den Merkmalen der
Ansprüche
23 und 25 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Es
ist das Verdienst der Erfindung, das in der Fachwelt vorhandene
Vorurteil, dass Sand in einem Schwimm- und Badebecken nicht verwendbar
sei, überwunden
zu haben. Dank der Erfindung ist es erstmals möglich, in künstlich geschaffener Umgebung
wie Frei- und Hallenbädern
eine möglichst
naturnahe Umgebung weitestgehend nachzubilden. Bisher war dies lediglich
in Bereichen außerhalb
der Schwimmbecken möglich,
indem beispielsweise tropische Pflanzen am Beckenrand aufgestellt
oder im Beckenbereich Inseln angeordnet worden sind. Durch die Erfindung
ist es nun möglich,
auch den Beckenbereich naturnah nachzubilden, indem zum Beispiel
durch eine Sandschüttung
auf den Beckenboden ein Strandbereich nachgeahmt wird. Dadurch ergibt
sich ein vollständig
anderes Gefühl
beim Betreten eines Schwimm- oder Badebeckens. Speziell für Kinder
bietet eine solche Strandzone mannigfaltige Spielmöglichkeiten
bis hin zum Bauen von Sandburgen. Insgesamt wird durch die Ausbildung
von Sandstränden
die Attraktivität
eines Schwimmbades wesentlich gesteigert, was für die Rentabilität eines Schwimmbades
von großer
Bedeutung ist. Denn es hat sich gezeigt, dass mit einer Steigerung
der Attraktivität
eine Erhöhung
der Besucherzahlen einhergeht.
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Die
Erfindung beschränkt
sich jedoch nicht einfach darauf, Sand auf den Boden eines Schwimm- oder
Badebeckens zu schütten,
sondern bietet gleichzeitig eine Lösung für die mit der Verwendung von
Sand verbundene Problematik hinsichtlich der Einhaltung hygienischer
Anforderungen. Dies wird dadurch erreicht, dass die Erfindung Lösungen bereitstellt,
die einen hygienisch einwandfreien Badebetrieb ermöglichen
und daneben in vorgegebenen Intervallen eine Reinigung des Sandes
vorsehen.
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Um
für die
Badegäste
ein möglichst
naturnahes Badeerlebnis zu ermöglichen,
wird gemäß der Erfindung
als körniges
Material Sand bevorzugt, vorzugsweise Quarzsand. Ebenso liegt es
jedoch im Rahmen der Erfindung, im Hinblick auf die Form sandähnliche
Materialien zu verwenden. Gemäß vorteilhafter
Ausführungsformen
kommen hier beispielsweise Kies, Kunststoffe oder Glas in Frage,
die in großen
Mengen und verhältnismäßig günstig zur
Verfügung
stehen, beispielsweise auch als Recyclingprodukte. Der Vorteil der
beiden zuletzt genannten Stoffe liegt unter anderem in ihrem neutralen
chemischen Verhalten bei Anwesenheit von Wasser. Zudem können diese
Materialien farbig und/oder durchscheinend ausgebildet sein, so
dass hier besondere Wasser- und Lichteffekte erzielbar sind, insbesondere
in Verbindung mit einer Unterwasserbeleuchtung.
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Erfindungsgemäß werden
Einzelkörner
mit einem Mindestdurchmesser von 1 mm bevorzugt. Die Mindestgröße wird
vor allem durch das Maß der erforderlichen
Sedimentationsgeschwindigkeit bestimmt und ist demnach auch vom
spezifischen Gewicht des verwendeten Materials abhängig. Insofern sind
auch andere Korngrößen denkbar.
Aufgewirbelte Körner
sollten möglichst
schnell wieder auf den Grund absinken, um eine Trübung des
Badewassers zu minimieren. Nach oben hin ist die Größe der Einzelkörner nicht
beschränkt
und in Abhängigkeit
vom gewünschten
Erlebniseffekt zu wählen.
Eine sich bei Versuchen bewährte
obere Grenze liegt bei einem Durchmesser von 10 mm.
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Die
einzelnen Körner
besitzen vorzugsweise kugelige Form, die den Vorteil hat, dass benachbarte Körner lediglich
punktförmige
Kontaktflächen
miteinander ausbilden, so dass zwischen den einzelnen Körnern Kanäle frei
bleiben, welche eine ausreichende Durchströmung gewährleisten. Eine glatte Oberfläche verhindert
hierbei das Anhaften von sedimentierenden Verunreinigungen, wodurch
der Reinigungsvorgang erleichtert wird.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das körnige
Material in mehreren Schichten unterschiedlicher Dicke und unterschiedlicher
Größe auf den
Beckenboden aufgebracht. Dadurch wird eine Vergleichmäßigung der Strömung über die
gesamte Fläche
des Beckenbodens unterstützt.
So gelingt es, alle Bereiche des körnigen Materials mit ausreichend
Reinwasser zu durchströmen.
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In
diesem Zusammenhang erweist es sich als besonders günstig, wenn
die Schichten mit kleinster Korngröße oben und die mit größter Korngröße unten
angeordnet sind. Auf diese Weise steigt der Durchströmwiderstand
für das
Reinwasser nach oben hin kontinuierlich an, so dass in Durchströmrichtung
möglichst
schnell eine Vergleichmäßigung der
Durchströmung
stattfindet.
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Von
besonderem Vorteil erweist sich, wenn die oberste Schicht im Vergleich
zu den darunterliegenden Schichten dicker ausgebildet ist. Störungen im
körnigen
Material, die durch den Badebetrieb unvermeidbar sind, beschränken sich
dadurch auf die oberste Schicht, die gleichzeitig eine Schutzfunktion für die darunterliegenden
Schichten übernimmt.
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In
einer einfachen Form der Erfindung werden die Auslässe lediglich
von Öffnungen
im Beckenboden gebildet. Um die Vergleichmäßigung der Strömung über die
gesamte Fläche
des Beckenbodens zu erzielen, sind die Auslässe vorteilhafterweise gleichmäßig über den
Beckenboden verteilt. Die Dichte der Auslässe hängt unter anderem von der Korngröße und Kornverteilung
sowie Dicke der Schüttung
ab. Bevorzugt werden 40 bis 80, vorzugsweise 60 Auslässe pro
Quadratmeter Beckenboden.
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In
Weiterbildung der Erfindung können
die Auslässe
von Leitungen gebildet werden, die im oder auf dem Beckenboden verlegt
sind und in ihrer Mantelfläche Öffnungen
aufweisen. Alternativ hierzu sieht die Erfindung den Einsatz von
Düsen vor.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht einen zweiteiligen Beckenboden vor. Dabei wird
der Beckenboden von einem oberen Bodenteil und einem unter Bildung
eines Zwischenraumes im Abstand dazu angeordneten unteren Bodenteil
gebildet. In diesem Fall sind die Auslässe im oberen Bodenteil angeordnet
und das körnige Material
ist auf das obere Bodenteil geschüttet. Die Beschickung des Beckens
mit Reinwasser erfolgt mittelbar über den Zwischenraum, indem
dort das Reinwasser eingespeist wird, das dann über die Auslässe in das
Schwimmbecken gelangt.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen
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1 einen
Regelquerschnitt durch ein Badebecken,
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2 einen
Regelquerschnitt durch eine alternative Ausführungsform eines Badebeckens
und
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3 eine
Detaildarstellung des in 2 dargestellten oberen Bodenteils
im Bereich einer Düse.
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In 1 ist
ein erfindungsgemäßes Badebecken 1 in
einem Regelquerschnitt dargestellt. Ein derartiges Badebecken 1 kann
beispielsweise in einem Hallen- oder
Freibad zur Ausführung
kommen. Das Badebecken 1 besitzt Seitenwände 2,
die zusammen mit dem Beckenboden 3 eine wasserdichte Betonwanne
bilden. Innenseitig können
keramische Fliesen 4 aufgeklebt sein. Das Badebecken 1 ist
mit Rohwasser 5 gefüllt,
dessen Wasserspiegel mit 6 bezeichnet ist.
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Die
Seitenwände 2 sind
im Bereich des Beckenkopfes mit einer umlaufenden Überlaufrinne 8 ausgestattet.
Seitlich schließt
an den Beckenkopf ein Beckenumlauf 9 an, der in 1 nur
teilweise dargestellt ist. Die Überlaufrinne 8 besitzt
einen U-förmigen Querschnitt
und ist nach oben hin offen, so dass der Boden der Überlaufrinne 8 auf
der Seitenwand 2 aufliegt. Der dem Beckeninneren zugewandte
Schenkel der Überlaufrinne 8 bildet
eine Überlaufkante 10 für verdrängtes Badewasser 5.
Im Boden der Überlaufrinne 8 sind
in regelmäßigen Abständen Abläufe 12 angeordnet,
die zu einer Sammelleitung 13 führen. Die Sammelleitung 13 ist
Teil des Kreislaufsystems zur Wasseraufbereitung und leitet das
in die Überlaufrinne 8 gelangte überschüssige Rohwasser 5 den nachgeschalteten
Aufbereitungsstufen zu.
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Im
Unterschied zu konventionellen Badebecken ist der Beckenboden 3 des
Badebeckens 1 mit einer Schüttung aus körnigem Material 14 gleichmäßig bedeckt.
Die Schichtdicke beträgt
vorzugsweise etwa 50 cm. Die einzelnen Körner besitzen einen Mindestdurchmesser
von 1 mm und können
in ihrer Größenverteilung
einer geeigneten Siebkennlinie folgen oder aber nur eine Fraktion
enthalten. Möglich
ist auch eine Schüttung,
bestehend aus mehreren Schichten unterschiedlicher Fraktionen wie
später unter 2 noch
beschrieben wird. Ein im Sinne der Erfindung geeignetes Material
ist beispielsweise Quarzsand.
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Weiter
sieht man ein im Beckenboden 3 angeordnetes Verteilersystem 15,
das aus einer Vielzahl im Beckenboden 3 verlaufender Querleitungen 16 besteht.
Die Querleitungen 16 erstrecken sich über annähernd die gesamte Breite des
Beckens 1, wobei in Längsrichtung
des Beckens 1 eine im Abstand achsparallele Verteilung
vorgesehen ist.
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Jede
Querleitung 16 weist in regelmäßigen Abständen nach oben gerichtete vertikale
Abzweigungen 17 auf, die die Querleitungen 16 mit
der Oberfläche
des Beckenbodens 3 verbinden und dort auf diese Weise Auslässe bilden.
Die Auslässe
sind wiederum von durchlässigen
Abdeckungen 19 bedeckt, um ein Eindringen des körnigen Materials 14 in das
Verteilersystem 15 zu verhindern.
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An
die Querleitungen 16 ist in Beckenmitte eine Reinwasserleitung 20 angeschlossen,
in die eine Leitung 21 mit Absperrventil 22 zur
Beaufschlagung der Reinwasserleitung 20 mit Reinwasser 23 für den Badebetrieb
mündet.
Eine weitere Leitung 24 mit Absperrventil 25 mündet in
die Reinwasserleitung 20, um diese mit Wasser 26 zum
Reinigen des körnigen Materials 14 zu
beaufschlagen. Schließlich
ist eine dritte Leitung 27 mit Absperrventil 28 vorgesehen,
mit der die Reinwasserleitung 20 mit Luft 29 zur
Reinigung und Ausdehnung des körnigen
Materials 14 versorgt wird.
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Um
stets hygienisch einwandfreie Verhältnisse zu gewährleisten,
sind während
des Badebetriebs bei offenem Absperrventil 22 die Absperrventile 25 und 28 geschlossen.
Dadurch gelangt Reinwasser 23 aus der Aufbereitung über die
Reinwasserleitung 20 in das Verteilersystem 15,
wo es durch die Querleitungen 16 und die Abzweigungen 17 gleichmäßig verteilt über die
gesamte Fläche
des Beckenbodens 3 in das Becken 1 gelangt. Dabei
wird das körnige Material 14 gleichmäßig von
unten nach oben durchströmt.
Infolge der Durchströmung
wird ein tieferes Eindringen von Verunreinigungen in das körnige Material 14 verhindert.
Dennoch in das körnige
Material 14 eingetragene Verunreinigungen werden kontinuierlich
desinfiziert, da mit der Reinwasserströmung ständig neues Desinfektionsmittel,
vorzugsweise freies Chlor, an die Verunreinigungsstelle getragen
wird. Mit der Durchströmung
wird außerdem
ein Wasserkreislauf im Becken 1 erzeugt, der Schwebstoffe
im Badewasser 5 und auf der Wasseroberfläche schwimmende
Schmutzstoffe der Überlaufrinne 8 zuführt.
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Mit
dem Badebetrieb werden auch Stoffe in das Badewasser 5 eingetragen,
die sedimentieren und im Laufe der Zeit zur Verunreinigung der oberflächennahen
Schicht des körnigen
Materials 14 führen. Um
Keim-, Bakterien- und Virenanreicherung in dieser Zone zu verhindern,
ist es notwendig, das körnige Material 14 in
regelmäßigen Intervallen
zu reinigen. Dies geschieht vorteilhafterweise nachts, wenn kein Badebetrieb
stattfindet.
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Für die Reinigung
des körnigen
Materials 14 sind bei offenem Absperrventil 28 die
Absperrventile 22 und 25 geschlossen. Auf diese
Weise gelangt Luft 29 über
die Leitung 20 und das Verteilersystem 15 in das
körnige
Material 14. Die Beschickungsleistung ist in Abhängigkeit
der äußeren Umstände zu wählen. Im
vorliegenden Beispiel wird die Luft mit einer Geschwindigkeit von
60 m/h (entspricht 60 m3/m2·h) durch
das körnige
Material geleitet. Die einströmende
Luft 29 bewirkt eine Auflockerung des körnigen Materials 14,
was zu einer vertikalen Ausdehnung der Schüttung führt. Durch den Luftfluß kommt
es zu einer Eigenbewegung der einzelnen Körner, die dabei aneinander
reiben, wodurch an der Oberfläche der
Körner
anhaftende Verunreinigungen gelöst
werden.
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Anschließend wird
das Absperrventil 28 geschlossen und das Absperrventil 25 geöffnet. So kann
Wasser 26 über
die Leitung 20 und das Verteilersystem 15 das
körnige
Material 14 durchströmen. Auch
hier ist die Beschickungsleistung nach den äußeren Umständen zu bemessen. Im vorliegenden Beispiel
wird das Wasser ebenfalls mit einer Geschwindigkeit von 60 m/h (entspricht
60 m3/m2·h) durch
das körnige
Material geleitet. Die zuvor mit der Luft 29 gelösten und
frei gewordenen Verunreinigungen werden nun durch die freien Querschnitte
zwischen den einzelnen Körnern
abtransportiert und über
die Überlaufrinne 8 aus
dem Becken 1 entfernt. Je nach Verschmutzungsgrad kann über eine
hydraulische Umschaltung die Ableitung des verschmutzten Wassers
an das Schmutzwassernetz oder die Aufbereitungsanlage erfolgen,
gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Speicher- und Absetzbehälters.
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Die
Reinigung des körnigen
Materials 14 kann gegebenenfalls in mehreren Zyklen erfolgen, wobei
sowohl die Beschickungsleistung als auch die Dauer der Beschickung
variieren kann. Anschließend wird
das Badebecken 1 wieder im normalen Badebetrieb genutzt
mit einer kontinuierlichen Durchströmung mit Reinwasser 23,
wie bereits beschrieben.
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Das
in 2 dargestellte Badebecken stellt eine alternative
Ausführungsform
der Erfindung dar, wobei Unterscheidungen im wesentlichen nur durch die
Art des Verteilersystems vorhanden sind. Dabei werden die Auslässe nicht
einzeln und direkt mit Wasser bzw. Luft versorgt, sondern mittelbar.
Da Wirkungsweise und weitestgehend auch das Becken dem unter 1 beschriebenen
entsprechen, werden, soweit möglich,
für gleiche
Teile gleiche Bezugszeichen verwendet. Um Wiederholungen zu vermeiden
wird auf die dortigen Ausführungen
verwiesen.
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In
Unterscheidung zu dem unter 1 beschriebenen
Badebecken weist das in 2 dargestellte Badebecken 1 einen
zweiteiligen Beckenboden 3 mit einem oberen Bodenteil 30 und
einem unteren Bodenteil 18 auf. Der obere Bodenteil 30 verläuft planparallel
und in einem Abstand von ca. 10 bis 50 cm zum unteren Bodenteil 18.
Ein umlaufender Stützstreifen 31 bildet
ein randseitiges Auflager für das
obere Bodenteil 30, ansonsten wird das obere Bodenteil 30 von
einzelnen Stützelementen 32 aus Edelstahl
getragen. Auf diese Weise entsteht ein geschlossener Zwischenraum 32 zwischen
dem unteren Bodenteil 18 und dem oberen Bodenteil 30.
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Das
obere Bodenteil 30 selbst weist eine Vielzahl von Öffnungen 34 (3)
auf, die gleichmäßig über die
gesamte Fläche
des oberen Bodenteils 30 verteilt sind. In die Öffnungen 34 sind
Düsen 35 eingesetzt,
von denen eine in 3 in größerem Maßstab gezeigt ist. Die Düsen 35 weisen
am Düsenausgang
einen geschlitzten Düsenkopf 36 auf, der
auf der Oberseite des oberen Bodenteils 30 zu liegen kommt.
Vom Düsenkopf 36 aus
erstreckt sich der rohrförmige
Düsenkörper 37 durch
die Öffnungen 34 hindurch
mit Überstand
in den Zwischenraum 33. Zur Befestigung der Düsen 35 dient
eine Ringscheibe 38, die auf den Düsenkörper 37 in Richtung
der Unterseite des oberen Bodenteils 30 aufgebracht ist. Auf
diese Weise wird eine klemmende Befestigung der Düse 35 am
oberen Bodenteil 30 erreicht. Die Einlassöffnung 39 am
unteren Ende des Düsenkörpers 37 ist
vertikal justierbar. Dadurch ist es möglich alle Einlassöffnungen 39 so
auszurichten, dass sie in einer horizontalen Ebene liegen.
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Auf
das obere Bodenteil 30 ist das körnige Material 14 in
Form von Quarzsand in vier Schichten aufgebracht. Die oberste Schicht 40 weist
eine Körnung
von 1 bis 2 mm auf und besitzt eine Dicke von 30 cm. Die Körnung der
darunterliegenden Schicht 41 liegt zwischen 2,0 und 3,15
mm. Ihre Dicke beträgt lediglich
10 cm, ebenso wie die Dicke der nach unten folgenden Schicht 42,
die wiederum eine Körnung zwischen
3,15 und 5,6 mm besitzt. Die unterste Schicht 43 ist ebenfalls
10 cm stark und besitzt eine Körnung
von 5,6 bis 8 mm.
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Die
Beschickung der Düsen 35 erfolgt über ein
Verteilersystem, das bis zur Leitung 20 dem unter 1 beschriebenen
entspricht, also ebenfalls die Leitungen 21, 24 und 27 mit
den dazugehörigen
Absperrventilen 22, 25 und 28 für Reinwasser 23,
Wasser 26 und Luft 29 aufweist.
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Mit
der Leitung 20 sind wiederum mehrere Querleitungen 44 verbunden,
die im unteren Bodenteil 18 achsparallel und in vorgegebenem
Abstand angeordnet sind. Im Unterschied zu dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel
weisen die in 2 dargestellten Querleitungen 44 einen
größeren Durchmesser
und einen größeren gegenseitigen Abstand
auf. In regelmäßigen Abständen führen von den
Querleitungen 44 Abzweigleitungen 45 senkrecht
nach oben und münden
in den Zwischenraum 33.
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Für den Badebetrieb
wird, wie schon unter 1 beschrieben, die Leitung 20 mit
Reinwasser 23 über
die Leitung 21 beaufschlagt. Das Reinwasser 23 strömt über die
Querleitungen 44 und durch die Abzweigleitungen 45 in
den Zwischenraum 33, wo es sich gleichmäßig verteilt. Infolge des konstant
vorherrschenden Überdrucks
im Zwischenraum 33 wird das Reinwasser 23 gleichmäßig in die
Einlassöffnungen 39 der
Düsen 35 gedrückt und
tritt am Düsenkopf 36 auf
der anderen Seite des oberen Bodenteils 30 aus. Auf diese
Weise wird eine kontinuierliche und über die gesamte Fläche des
oberen Bodenteils 30 einheitliche Durchströmung des
feinkörnigen
Materials 14 von unten nach oben erzeugt mit der Wirkung, dass
das im Reinwasser 23 vorhandene Desinfektionsmittel, zum
Beispiel freies Chlor, überall
gleichmäßig wirken
kann.
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Für den Reinigungsbetrieb
wird wiederum, wie unter 1 beschrieben, das Beschickungssystem
mit Luft 29 beaufschlagt. Die Luft steigt im Zwischenraum 33 nach
oben, wo sie vom oberen Bodenteil 30 zurückgehalten
wird. Durch anhaltende Luftzufuhr bildet sich ein Luftpolster im
oberen Bereich des Zwischenraums 33, bis das Luftpolster
die Einlassöffnungen 39 der
Düsen 35 erreicht
hat. Da alle Einlassöffnungen 39 in
einer horizontalen Ebene liegen, werden alle Düsen 35 zum gleichen
Zeitpunkt mit Luft 29 beaufschlagt, was im weiteren zu
dem unter 1 beschriebenen Reinigungseffekt
führt.
Auch hier werden anschließend
die losgelösten
Verunreinigungen durch eine Beaufschlagung des Beckens 1 mit
Wasser 26 mitgeschwemmt. Nach erfolgter Reinigung wird
auch hier wieder in den bereits beschriebenen Badebetrieb übergegangen.