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Die
Erfindung betrifft ein Becken zur Aufnahme von Wasser zum Schwimmen,
Baden, Planschen oder dergleichen, wobei das Becken einen Beckenboden,
der wenigstens in einem Teilbereich mit körnigem Material bedeckt ist
und mit einer Vielzahl von Auslässen
zur Beschickung des Beckens mit Flüssigkeiten und Gasen versehen
ist, eine Überlaufrinne und
eine Überlaufkante
aufweist, bis zu der das Wasser im Becken anstaubar ist und über die überschüssiges Wasser
in die Überlaufrinne überlaufen
kann, wodurch ein Normal-Wasserstand definiert wird. Die Erfindung
betrifft auch ein Verfahren zum Reinigen eines solchen Beckens mit
körnigem
Material.
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Aus
der
DE 103 51 329
A1 ist ein Becken der oben genannten Art bekannt. Über dem
Beckenboden ist eine Sandschicht gegeben. Über der Sandschicht befindet
sich das Wasser zum Schwimmen, Planschen oder dergleichen, wobei
die Wasserhöhe durch
die Höhe
der Überlaufkante
eingestellt wird.
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Zum
Reinigen des Sandes wird in der
DE 103 51 329 A1 vorgeschlagen, diesen mit
einer Strömungsgeschwindigkeit
von Wasser und/oder Luft in Höhe
von vorzugsweise 60 m
3 pro m
2 und
h zu beaufschlagen. Bei einer Beaufschlagung mit Luft dehnt sich
die Sandschicht aus, wobei der hohe Luftstrom durch die Sandschicht
eine starke Bewegung der einzelnen Sandkörner untereinander auslöst. Durch
gegenseitige Reibung der Körner
lösen sich
anhaftende Schmutzpartikel. Der Luftstrom reißt die Verschmutzungen vertikal
von unten nach oben mit. Durch die Schmutzpartikel trübt sich
das Wasser über
der Sandschicht ein. Nach erfolgter Luftspülung wird nun Spülwasser
mit ebenfalls vorzugsweise 60 m
3 pro m
2 und h durch die Auslässe geleitet, so dass dadurch das
eingetrübte
Wasser über
die Überlaufkante
in die Überlaufrinne
abläuft.
Die Reinigung des Sandes ist abgeschlossen, wenn das mit Schmutzpartikeln
behaftete Wasser vollständig
durch das Spülwasser über die Überlaufkante
abgeflossen ist.
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Eine
derartige Reinigung erfordert zum einen sehr hohe Rohr- und Speicherkapazitäten, um
das Spülwasser
mit der bevorzugten Strömungsgeschwindigkeit
bereitzustellen. Zudem ist der Verbrauch des Spülwassers sehr groß, wodurch
eine Reinigung des Sandes teuer ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Becken der oben
genannten Art bereitzustellen, bei dem eine Reinigung der Sandschicht möglichst
kostengünstig
durchgeführt
werden kann.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit einem Becken gemäß Anspruch
1 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
können
den von Anspruch 1 abhängenden
Unteransprüchen
entnommen werden. Des Weiteren wird ein Verfahren vorgestellt, wie
ein Becken mit einem Bodenbelag aus körnigem Material kostengünstig gereinigt
werden kann.
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Das
Becken gemäß Anspruch
1 zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens ein Funktionskörper vorgesehen
ist, von dem zumindest ein Bauteil bewegbar ist und der in einer
geöffneten
Stellung eine Öffnung
zwischen dem Normal-Wasserstand und einer Oberkante des körnigen Materials
wie Sand freigibt, wobei durch die Öffnung Wasser unterhalb des
Normal-Wasserstandes mit eigenem Gefälle abfließen kann. In geöffneter
Stellung des Funktionskörpers
beträgt
ein Abstand einer unteren Kante der Öffnung (oder der Teilöffnungen)
zu der Oberkante des Sandes weniger als 50%, vorzugsweise weniger
als 20% eines Abstands der unteren Kante der Öffnung zu dem Normal-Wasserstand.
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Vorzugsweise
ist die Ausdehnung der Öffnung
in horizontaler Richtung mindestens 10 mal, vorzugsweise mindestens
20 mal größer als
in vertikaler Richtung. Die Öffnung
kann als horizontaler verlaufender Schlitz ausgebildet sein, beispielsweise kann
er sich im Wesentlichen über
die gesamte Länge
der Überlaufkante
erstrecken.
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Die Öffnung kann
aus einer Vielzahl von Teilöffnungen
bestehen, die im Wesentlichen alle in der gleichen vertikalen Höhe angebracht
sind. Beispielsweise können
mehrere runde Teilöffnungen
auf gleicher Höhe
oder in einem Bereich gleicher Höhe
angeordnet sein, wobei die Teilöffnungen
in Summe gesehen eine Ausdehnung in horizontaler Richtung haben,
die x-mal größer (zum
Beispiel bevorzugt mindestens 15 mal größer) ist als eine Ausdehnung
in vertikaler Höhe.
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Wenn
die Öffnung
freigegeben wird, kann Wasser, was sich oberhalb der Öffnung und
unterhalb des Normal-Wasserstandes befindet, schlagartig mit eigenem
Gefälle
abfliessen. Dadurch ist es nicht mehr notwendig, Wasser, was sich
durch die Reinigung des Sandes oder – allgemein – des körnigen Materials
eintrübt, über die Überlaufkante
zu drücken.
Dies reduziert im wesentlichen Maße den Verbrauch von Wasser,
was notwendig ist, um nach erfolgter Luftspülung das eingetrübte Wasser
aus dem Becken zu entfernen.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wirkt
die Überlaufrinne
mit einem Funktionskörper
zusammen. Der Funktionskörper
bildet die Überlaufkante
aus, wobei Wasser unterhalb des Normal-Wasserstandes mit eigenem
Gefälle
in die Überlaufrinne fließen kann.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann der Funktionskörper
als beweglicher Überlauf
ausgebildet sein, der bis zur Oberkante des Sandes absenkbar ist.
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Die Überlaufrinne
kann einen im Wesentlichen U-förmigen
Querschnitt mit einem Rinnenboden, mit einem beckenseitigen Innenschenkel
und einem vom Innenschenkel beabstandeten Außenschenkel aufweisen. Der
Abstand zwischen Innenschenkel und Außenschenkel entspricht dabei
der Breite der Überlaufrinne.
Der Rinnenboden kann dabei sich im Wesentlichen in einer horizontalen
Ebene erstrecken, kann aber auch vom Innenschenkel aus gesehen zum
Außenschenkel
hin zumindest in einem Teilbereich schräg abfallen. Die Überlaufrinne kann
von einem Rinnendeckel von oben verschließbar sein. Der Rinnendeckel
kann fest an einem der beiden Schenkel oder auch an beiden Schenkeln
angebracht sein. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, den Rin nendeckel abnehmbar auszuführen, so dass die Überlaufrinne
bei abgenommenem Rinnendeckel von oben leicht zu reinigen ist.
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Damit
der Rinnendeckel von oben eine gewisse Last aufnehmen kann, beispielsweise
das Gewicht eines Badegastes, der auf dem Rinnendeckel steht, kann
wenigstens eine Stütze
vorgesehen sein, die zwischen Außenschenkel und Innenschenkel
angeordnet ist und sich zwischen Rinnendeckel und Rinnenboden erstreckt.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind eine Vielzahl von Stützen
vorgesehen, die entlang der Längserstreckung
der Überlaufrinne
voneinander beabstandet angeordnet sind. Auch kann der Rinnendeckel
statische Verstrebungen aufweisen, die, soweit Stützen vorgesehen sind,
sich auf Letztgenannten abstützen.
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Im
Rinnenboden sind wasserabführende
Abläufe
eingearbeitet. Somit kann Wasser, was sich in der Überlaufrinne
sammelt, mit eigenem Gefälle
in die Abläufe
gelangen.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist
der Innenschenkel in einem unteren Abschnitt wenigstens eine Aussparung
auf, die die Öffnung
bildet, durch die Wasser unterhalb des Normal-Wasserstandes in die Überlaufrinne
fließen
kann. Entlang der Überlaufrinne
kann eine Vielzahl von Aussparungen vorgesehen sein, wobei zwei
benachbarte Aussparungen durch einen schmalen Steg voneinander getrennt
sein können.
Damit erstreckt sich die Öffnung
praktisch – von
kleineren Unterbrechungen abgesehen – über die gesamte Länge der Überlaufrinne.
Gibt der Funktionskörper
bzw. dessen bewegliches Bauteil die Öffnung frei, kann aufgrund
der dann bereitgestellten großen
Strömungsquerschnitte
unterhalb des Normal-Wasserstandes Wasser schlagartig und vollflächig aus
dem Becken fließen,
ohne dass es dabei zu unerwünschten
Strömungsturbulenzen
im Becken kommt.
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Vorzugsweise
weist der Funktionskörper eine
zum Becken gewandte Schließwand
und eine zur Überlaufrinne
gewandte Ablaufwand auf, wobei die Schließwand und die Ablaufwand eine
obere Kante ausbilden, die als Überlaufkante
dient. Beispielsweise kann der Funktionskörper im Querschnitt ein auf
den Kopf gestelltes V sein, wobei Schließwand und Ablaufwand jeweils
einen V-Schenkel bilden und im V-Scheitel zusammenlaufen und dort
die Überlaufkante
bilden. Der Schließwand
können
mehrere Funktionen zukommen. Zum einen verschließt sie in einer geschlossenen
Stellung die Aussparung des Innenschenkels, so dass kein Wasser,
was sich unterhalb der Überlaufkante
befindet, aus dem Becken strömen
kann. Zum anderen kann sie dazu dienen, Sand abzuscheiden, so dass
im Idealfall kein Sand in die Überlaufrinne
gelangt.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
ein oberer Teil der Schließwand
gekrümmt,
vorzugsweise konkav gekrümmt,
und dient als Sandabscheider, während
ein unterer Teil der Schließwand vertikal
verläuft
und mit der Aussparung des Innenschenkels zusammenwirkt.
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Der
Innenschenkel kann mit einem Rinnenrost mit vorzugsweise vertikal
verlaufenden Rinnenschlitzen ausgestattet sein. Zur Ausbildung der Rinnenschlitze
weist das Rinnenrost parallel verlaufende Stäbe auf, die zweckmäßigerweise
weniger als 8 mm voneinander beabstandet sind.
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Die
Ablaufwand ist vorzugsweise geneigt ausgeformt, so dass Wasser,
was über
die Überlaufkante
gelangt, an dieser Ablaufwand abläuft, um einen freien Überfall
des Wassers in die Überlaufrinne zu
vermeiden.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
der untere Teil der Schließwand
verschiebbar angeordnet und stößt in einem
geschlossenen Zustand im oberen Teil der Schließwand an. Der untere Teil der
Schließwand
stellt somit das bewegbare Bauteil des Funktionskörpers dar.
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In
einer anderen Ausführung
ist der Funktionskörper
als Ganzes verschiebbar. Beispielsweise kann durch Anheben des Funktionskörpers, was auch
ein Anheben der Überlaufkante
bedeutet, die Aussparung freigelegt werden, durch die Wasser unterhalb
des Normal-Wasserstandes in die Überlaufrinne
fließen
kann.
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An
einem unteren Ende des Rinnenrostes kann eine Haltenut ausgebildet
sein, die als Anlage des Funktionskörpers dient. In diese Haltenut
kann in geschlossener Stellung des Funktionskörpers eine Haltenase greifen,
die zwischen dem oberen Teil und dem unteren Teil der Schließwand ausgebildet
ist.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
der Beckenboden beckenseitig im Wesentlichen flach ausgebildet und
weist keine Überstände auf.
Er ist damit barfuß begehbar,
so dass das Becken von Badegästen
benutzt werden kann, wenn sich beispielsweise durch eine Luftspülung die
Sandschicht hebt und den Beckenboden freigibt. Dadurch lässt sich
das Becken als Suhle verwenden, wobei insbesondere bei einer Luftspülung der
Sandschicht die aufgewirbelten Sandkörner ein wohltuendes Gefühl auf der
Haut generieren. Aufgrund des ebenen Beckenbodens, der bei Spülung freigelegt
werden kann, besteht keine Gefahr, dass sich ein Badegast an Überständen oder
dergleichen verletzt.
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Zudem
weist ein Beckenboden ohne Überstände den
Vorteil auf, dass beispielsweise Kinder ohne Gefahr im Sand buddeln
können.
Ein weiterer Vorteil des Beckenbodens besteht darin, dass dieser bei
entsprechender Statik befahrbar ist, so dass Schaufelbagger oder
andere fahrbare Geräte,
die bei Ihrem Einsatz sich dem Beckenboden abstützen, beliebig bewegt werden
können,
um den Sand auszutauschen, zu ebnen oder (mechanisch) reinigen. Eine
entsprechende Behandlung des Sandes durch verfahrbare Geräte – zusätzlich durch
die oben beschriebene Desinfektion und Spülung – erscheint deswegen notwendig,
da der Sand auch von Schmutzpartikeln befreit werden muss, deren
Dichte der Dichte von Sand entspricht oder sogar größer ist. Derartige
Schmutzpartikel würden
durch eine Luft- oder Wasserspülung
des Sandes von unten nicht erfasst und in der Sandschicht verbleiben.
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Es
sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass ein Becken gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1 mit einem Beckenboden, der barfuß begehbar
und befahrbar ist, auch losgelöst
von den Merkmalen im Kennzeichen des Anspruches 1 betrachtet werden kann.
Somit ist ein Becken zur Aufnahme von Wasser zum Schwimmen, Baden,
Planschen oder dergleichen offenbart, das einen Beckenboden, der
wenigstens in einem Teilbereich mit körnigem Material bedeckt ist
und mit einer Vielzahl von Auslässen
zur Beschickung des Beckens mit Flüssigkeiten und Gasen versehen
ist, eine Überlaufrinne
und eine Überlaufkante
aufweist, bis zu der das Wasser im Becken anstaubar ist und über die überschüssiges Wasser
in die Überlaufrinne
ablaufen kann, wodurch ein Normal-Wasserstand definiert wird, wobei
der Beckenboden beckenseitig im Wesentlichen flach ausgebildet ist
und keine Überstände aufweist,
d. h. barfuß begehbar
und durch Schaufelbagger oder andere Geräte befahrbar ist. Daher beziehen
sich die folgenden Ausführungsbeispiele,
die sich durch einen besonderen Aufbau des Beckenbodens auszeichnen, nicht
nur auf das Becken gemäß Anspruch
1, sondern auch auf den hier in diesem Absatz offenbarten Gegenstand.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist
der Beckenboden eine Tragschicht mit Löchern auf, in die Filterdüsen oder
Hülsen
einsetzbar sind. Der Flächenanteil
der Löcher
kann zwischen 30 und 90% betragen. Die Hülsen können unterschiedliche Sieblagen
mit unterschiedlichen Rastergrößen beinhalten.
Alternativ oder zusätzlich
können
sie mit körnigem
Material gefüllt
sein, wobei ein bevorzugtes Material Quarzkies oder Quarzsand darstellt.
Damit das körnige
Material in der Hülse
gehalten wird, können
stirnseitig entsprechende Siebe oder Tücher vorgesehen sein, die das
körnige
Material in der Hülse halten.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
unterhalb der Tragschicht eine Reinwasserkammer vorgesehen. Sind
Hülsen
oder Filterdüsen
in die Löcher
der Tragschicht eingesetzt, so können
deren untere Enden in die Reinwasserkammer ragen. Luft oder Wasser,
was in die Reinwasserkammer geleitet wird, gelangt durch die Hülsen oder
Filterdüsen
in das Becken. Die Filterdüsen
oder Hülsen
können
an ihrem Umfang mit Schlitzen und Aussparungen versehen sein, durch
die Luft oder Wasser – zusätzlich zu
der vorzugsweise offenen unteren Stirnseite – in die Hülse bzw. in die Filterdüse gelangt.
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Oberhalb
der Tragschicht kann eine Zwischenschicht angeordnet sein, die aus
Sieben unterschiedlicher Rastergröße bestehen kann. Möglich ist auch
das (zusätzliche)
Vorsehen von Siebtüchern. Alternativ
oder zusätzlich
kann die Zwischenschicht eine Schüttung aus körnigem Material umfassen. In diese
Zwischenschicht können
obere Enden der Filterdüsen
oder Hülsen
ragen, soweit diese im Beckenboden vorgesehen sind.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel schließt eine
Deckschicht mit Öffnungen
den Beckenboden zum Becken hin ab, wobei der Flächenanteil der Öffnungen
vorzugsweise 30 bis 90% beträgt.
Die Öffnungen
in der Deckschicht können
beliebige Formen annehmen, als zweckmäßig hat sich erwiesen, die Öffnungen
kreisrund mit einem Durchmesser kleiner 8 mm auszubilden.
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Vorzugsweise
sind die Löcher
der Tragschicht und die Öffnungen
der Deckschicht in Überdeckungen
angeordnet. Somit ist ein direkter Durchfluss von Wasser oder Gas
aus der Reinwasserkammer in das Becken möglich.
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Die
Reinwasserkammer kann sich aus mehreren Teilkammern zusammensetzen,
die unabhängig
voneinander mit Flüssigkeit
oder Gas beaufschlagt werden können.
Dadurch ist es möglich,
bei begrenzter Kapazität
beispielsweise der Pumpe nur einen Teil der Sandschicht, die über einer
Teilkammer angeordnet ist, mit Spülwasser oder Luft zu beaufschlagen,
wobei dann größere Strömungsgeschwindigkeiten
realisiert werden können.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Reinigen von körnigem
Material, wie Sand, in einem mit Wasser befüllten Becken, das einen Beckenboden, der
zumindest in einem Teilbereich mit dem körnigen Material bedeckt und
mit einer Vielzahl von Auslässen
zur Beschickung des Beckens mit Flüssigkeiten oder Gasen versehen
ist, eine Überlaufrinne
und eine Überlaufkante
aufweist, wobei das Wasser im Normalbetrieb des Beckens bis zur Überlaufkante
angestaut wird und somit ein Normal-Wasserstand definiert wird,
zeichnet sich dadurch aus, dass während und/oder nach einer Spülphase,
in der eine Flüssigkeit
und/oder ein Gas durch die Auslässe
in das Becken geleitet wird, Wasser unterhalb des Normal-Wasserstandes
mit eigenem Gefälle
aus dem Becken geleitet wird. Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zunächst
Luft in das Becken eingeleitet. Danach wird Wasser unterhalb des Normal-Wasserstandes
mit eigenem Gefälle
aus dem Becken geleitet. Dabei kann zeitgleich Spülwasser
durch die Auslässe
in das Becken gegeben werden. Der Ablauf des Wassers unterhalb des
Normal-Wasserstandes wird somit von dem nachfließenden Spülwasser getragen.
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Vorzugsweise
weist der mit dem körnigen Material
bedeckte Teilbereich des Beckenbodens mehrere Segmente auf, die
voneinander unabhängig mit
Flüssigkeit
und/oder Gas beaufschlagt werden. So können für die einzelnen Segmente die
Intensität (Strömungsgeschwindigkeit)
und die Dauer der Beaufschlagung von Flüssigkeit und Gas eingestellt werden.
Auch ist es möglich,
die Segmente mit Flüssigkeiten
unterschiedlicher Zusammensetzung zu beaufschlagen. Beispielsweise
kann somit ein Segment des Beckenbodens, der sich aufgrund des Verschmutzungsgrades
von anderen Segmenten unterscheidet, mit mehr Chlor im Reinwasser
bzw. im Spülwasser
beaufschlagt werden.
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Auch
ist es möglich,
die Segmente gemeinsam oder in Teilgruppen zusammengefasst anzusteuern.
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Vorzugsweise
kann im Normalbetrieb Flüssigkeit
und/oder Gas durch die Auslässe
in das Becken geleitet werden. Badegäste, die sich im Normalbetrieb
im Schwimmbad aufhalten, können
sich in dem durch den Lufteintrag und durch den Flüssigkeitseintrag
aufgewühlten
Sand suhlen. Eine Verletzungsgefahr kann dabei reduziert werden,
wenn der Beckenboden zum Becken hin eben und ohne Überstände ausgeführt ist.
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Reinwasser
kann in einer konstanten Menge im Normalbetrieb und in der Spülphase dem
Becken zugeführt
werden. Eine Änderung
des Reinwasserstroms zum Einleiten oder Beenden der Spülphase ist
damit nicht notwendig.
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Anhand
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele soll die Erfindung
näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 schematisch
ein erfindungsgemäßes Becken
im Querschnitt;
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2 eine Überlaufrinne
in perspektivischer Ansicht;
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3 die Überlaufrinne
der 2 im Schnitt;
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4 eine
andere Überlaufrinne
im Schnitt;
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5 einen
ersten Aufbau des Beckenbodens;
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6 einen
zweiten Aufbau des Beckenbodens;
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7 eine
Teilkammer; und
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8 mehrere
nebeneinander angeordnete Teilkammern.
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1 zeigt
ein Becken zum Schwimmen, Baden, Planschen oder dergleichen, das
in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnet wird. In dem Becken 1 befindet
sich Wasser 2 und Sand 3, der einen Beckenboden 4 des
Beckens 1 bedeckt. Es kann sich um ein Becken mit einer
Wasserfläche
von 200 m2 und mehr, aber auch um ein Becken
mit deutlich kleinerer Wasserfläche
handeln (beispielsweise 5 bis 50 m2). Die
Sandschicht kann eine Dicke von beispielsweise 5 bis 50 cm aufweisen.
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Des
Weiteren weist das Becken 1 eine Überlaufrinne 5 auf,
die vorzugsweise vollständig
am Beckenrand 6 umläuft.
Die Überlaufrinne
wirkt mit einem Funktionskörper 7 zusammen,
der eine Überlaufkante 8 ausbildet.
Durch die Überlaufkante 8 wird ein
Normal-Wasserstand 9 definiert. Wasser oberhalb des Normal-Wasserstandes 9 fließt über die Überlaufkante 8 in
die Überlaufrinne 5 ab,
von der aus das Wasser durch einen Ablauf 10 abgeführt wird.
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Der
Beckenboden 4 weist einen mehrschichtigen Aufbau auf, auf
den später
näher eingegangen wird.
Insbesondere umfasst der Beckenboden 4 eine Reinwasserkammer 11,
die in mehrere nebeneinander angeordnete Teilkammern 12a bis 12f unterteilt ist.
Zu jeder der Teilkammern 12a bis 12f führt eine Leitungseinheit 13,
durch die eine Flüssigkeit und/oder
ein Gas geführt
werden kann. Diese Leitungseinheit 13 kann mehrere Leitungen
und Ventile umfassen, was jedoch in 1 nicht
dargestellt ist.
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In
einem Normalbetrieb (oder Schwimmbetrieb) kann durch die Leitungseinheiten 13 Reinwasser
in die Teilkammern 12a bis 12f geleitet werden, das
dann durch eine Vielzahl von gleichmäßig am Beckenboden 4 verteilten
Auslässen 14 in
das Innere des Beckens 1 gelangt. Das Reinwasser weist
Desinfektionsmittelzugaben, wie beispielsweise Chlor auf, so dass
dadurch sowohl der Sand 3 als auch das Wasser 2 desinfiziert
bzw. gereinigt wird. Durch die Zufuhr des Reinwassers im Normalbetrieb
fließt
stetig überschüssiges Wasser
in die Überlaufrinne,
wobei schwimmende Schmutzpartikel abgeführt werden.
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Die
einzelnen Teilkammern 12a bis 12f können voneinander
unabhängig
mit Flüssigkeit und/oder
Luft versorgt werden. Dies eröffnet
die Möglichkeit,
trotz begrenzter Pumpenkapazität
große Strömungsgeschwindigkeiten
der in die Teilkammern 12a bis 12f geleiteten
Flüssigkeiten
oder Gase zu realisieren, indem die Pumpenleistung beispielsweise
nur auf eine Teilkammer konzentriert.
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In
einem Spülbetrieb
des Beckens 1 werden die Teilkammern 12a bis 12f zunächst mit
einem hohen Luftdurchsatz beaufschlagt, wodurch in den Auslässen 14 sich
große
Strömungsgeschwindigkeiten einstellen.
Aufgrund des hohen Luftstromes durch die darüber liegende Sandschicht 3 werden
die einzelnen Sandkörner
aneinander gerieben, wodurch an den Sandkörnern haftender Schmutz gelöst und mit der
Luft mitgerissen wird. Durch diese Schmutzpartikel trübt sich
das Wasser 2 oberhalb der Sandschicht 3 ein. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der Funktionskörper 7 beweglich
ausgeführt
ist und in einer geöffneten
Stellung ein Abfließen
des Wassers unterhalb des Normal-Wasserstandes 9 mit
eigenem Gefälle
ermöglicht,
was später
noch näher
erläutert wird.
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2 zeigt
in perspektivischer Ansicht die Überlaufrinne 5.
Die Überlaufrinne 5 weist
einen im Wesentlichen U-förmigen
Querschnitt mit einem Rinnenboden 15, einem Aussenschenkel 16 und
einem Innenschenkel 17 auf, der das Beckeninnere vom Inneren
der Überlaufrinne
trennt. Die Überlaufrinne 5 wird
von einem Rinnendeckel 18 abgedeckt, der sich auch auf
einer zwischen Außenschenkel 16 und
Innenschenkel 17 angeordneten Stütze 19 abstützt. Zudem
ist in 2 der Ablauf 10 zu erkennen, der in den
Rinnenboden 15 eingearbeitet ist.
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2 zeigt
den Funktionskörper 7 in
einer geschlossenen Stellung. In dieser geschlossenen Stellung verschließt der Funktionskörper 7 mit
einer zum Beckeninneren gewandten Schließwand 20 eine Aussparung 21 des
Innenschenkels 17.
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Der
Innenschenkel 17 weist einen Rinnenrost 22 mit
vertikal verlaufenden Rinnenschlitzen 23 auf, deren Breite
vorzugsweise nicht größer als
8 mm ist. Weitere Einzelheiten zum Aufbau der Überlaufrinne 5 und
des Funktionskörpers 7 aus
der 2 können
der 3 entnommen werden, die die Überlaufrinne 5 und
den Funktionskörper 7 im
Schnitt zeigt.
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Der
Funktionskörper 7 weist
neben der zum Becken gewandten Schließwand 20 eine zur Überlaufrinne 5 gewandte
Ablaufwand 24 auf, die sich von der Überlaufkante 8 bis
zum Rinnenboden 15 erstreckt. Die Ablaufwand 24 ist
dabei so ausgeformt, dass es nicht zu einem freien Überfall
des Wassers in der Überlaufrinne
kommt.
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Ein
oberer Teil 25 der Schließwand 20, der vom
Beckeninneren aus gesehen hinter dem Rinnenrost 22 angeordnet
ist, ist gekrümmt
und dient als Sandabscheider. Ein unterer Teil 26 der Schließwand 20 gibt
in einer geöffneten
Stellung des Funktionskörpers 7 (wie
in 3b dargestellt) die Aussparung 21 des
Innenschenkels 17 frei. Dadurch kann, Wasser unterhalb
des Normal-Wasserstandes 9 durch die Aussparung 21 in
die Überlaufrinne 5 gelangen.
Der Wasserfluss ist durch den Pfeil 27 in 3b dargestellt.
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3a zeigt den Funktionskörper 7 in
geschlossener Stellung. Dabei verschließt der untere Teil 26 der
Schließwand 20 die
Aussparung 21, so dass sich das Wasser im Beckeninneren
bis zur Überlaufkante 8 anstaut
und sich der Normal-Wasserstand 9 einstellt. In der geschlossenen
Stellung greift eine Nase 28 des Funktionskörpers 7 in
eine Haltenut 29, die am unteren Ende des Rinnenrostes 20 angeordnet
ist. Während 3c das Ineinandergreifen von Haltenase 28 und
Haltenut 29 in vergrößertem Maßstab zeigt,
zeigt 3d, wie der untere Teil 26 der
Schließwand 20 in
geschlossener Stellung des Funktionskörpers 7 dichtend auf
dem Rinnenboden 15 sitzt. In dem unteren Teil ist eine
Nut 51 eingeformt, die in geschlossener Stellung eine komplementär ausgebildete
Feder 52 aufnimmt. Dadurch wird die Schließwand seitlich
gestützt.
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In 3 ist
zudem eine Schubstange 30 zu erkennen, durch die sich der
Funktionskörper 7 über einen
hier nicht dargestellten Verstellmechanismus heben und senken lässt.
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In
geöffneter
Stellung des Funktionskörpers 7 wird
eine Spülkante 31 definiert,
die der unteren Kante der Aussparung 21 entspricht. Bis
zu dieser Spülkante 31 fließt Wasser
bei geöffnetem
Funktionskörper 7 aus
dem Beckeninneren. Die Spülkante 31 ist
zweckmäßigerweise
in vertikaler Richtung beabstandet von einer Oberkante 32 der
Sandschicht 3 angeordnet. Der Abstand kann dabei nur wenige Zentimeter
(z. B. 5 bis 30 cm) betragen.
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4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Überlaufrinne 5.
In diesem Ausführungsbeispiel
ist der Funktionskörper 7 an
der Überlaufrinne 5 angeformt,
wobei Ablaufwand 24, Überlaufkante 8 und
der obere Teil 25 der Schließwand 20 nicht beweglich
ausgeführt
sind. Der Funktionskörper 7 weist jedoch
ein bewegbares Bauteil 33 auf, das in 4a die
Aussparung 21 freigibt und in 4b die
Letztgenannte schließt.
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5 zeigt
einen bevorzugten Aufbau des Beckenbodens 4 im Ausschnitt.
Der Beckenboden 4 weist eine Tragschicht 34 mit
einem Loch 35 auf, in das eine Hülse 36 eingesetzt
ist. Die Hülse 36 ragt mit
einem unteren Ende 37 in die Reinwasserkammer 11 hinein.
An ihrer Mantelfläche
weist die Hülse 36 Aussparungen 38 auf,
die, wie in 5 gezeigt, kreisrund oder in
Form eines Langloches ausgeführt sein
können.
Oberhalb der Tragschicht 34 ist eine Zwischenschicht 39 vorgesehen,
die aus einzelnen Sieben 40 unterschiedlicher Rastergröße besteht.
Alternativ oder zusätzlich
können
Tücher
vorgesehen sein, die wie die Siebe verhindern sollen, dass der Sand 3 in
die Reinwasserkammer 11 rieselt.
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Oberhalb
der Zwischenschicht 39 ist eine Deckschicht 41 mit Öffnungen 42a bis 42d vorgesehen,
wobei die Deckschicht 41 zum Beckeninneren hin flach ausgebildet
ist und keine Überstände aufweist.
Ein Durchmesser D der Öffnungen 42a bis 42d beträgt in einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
8 mm.
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Die
Hülse 36 kann
in ihrem Inneren Quarzsand oder Quarzkies beinhalten, der durch
Siebeinlagen an den offenen Stirnseiten in der Hülse 36 gehalten wird.
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Wird
die Reinwasserkammer 11 mit Flüssigkeit oder Luft beaufschlagt,
stellt sich eine vertikale Strömung
durch die Hülse 36 und
die Öffnungen 42a bis 42d in
das Beckeninnere ein, die sich vertikal verlaufend durch die Sandschicht 3 fortsetzt.
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6 zeigt
einen alternativen Aufbau des Beckenbodens 4. Anstelle
der Hülse 36 im
Ausführungsbeispiel
der 5 ist in dem Loch 35 eine Filterdüse 43 eingesetzt.
Die Filterdüse 43 stützt sich mit
einem unteren Rand 44 eines Düsenkopfes 45 an der
Tragschicht 34 ab. Der Düsenkopf 45 ragt in
die Zwischenschicht 39 hinein, wobei die Zwischenschicht 39 eine
Schüttung 50 aus
körnigem
Material umfasst.
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Die
Filterdüse 43 weist
einen im Wesentlichen rotationssymmetrischen Aufbau auf. An einer zylindrischen
Mantelfläche
können
wie bei der Hülse 36 Aussparungen 38 vorgesehen
sein.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer Teilkammer 12. Wie oben bereits ausgeführt, ist
jede Teilkammer 12 an einer Leitungseinheit 13 angeschlossen,
wobei die Teilkammer 12 eine Öffnung 46 für Reinwasser
oder Spülwasser
und eine Öffnung 47 für Luft oder
Gas aufweist. Die Teilkammer 12 ist nach wasserhydraulischen
Erfordernissen gestaltet, so dass eine gleichmäßige Druckverteilung und Wasserzuführung unter
allen Bereichen des Beckeninneren garantiert ist. Beispielsweise
nimmt ein Strömungsquerschnitt
in einem flachen Bereich 48 von den Öffnungen 46, 47 zu
einem geschlossenen Ende kontinuierlich ab.
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8 zeigt
mehrere Teilkammern 12a bis 12e, die nebeneinander
angeordnet sind. Die Teilkammern 12a bis 12e können voneinander
unabhängig
mit Wasser oder Luft versorgt werden, so dass beispielsweise die
gesamte Pumpenleistung auf nur eine Teilkammer gelenkt werden kann.
In dem Segment, das der betreffenden Teilkammer zugeordnet ist,
ist dann eine besonders intensive Strömung und damit Reinigung/Desinfektion
des Sandes 3 möglich.
-
- 1
- Becken
- 2
- Wasser
- 3
- Sand/Sandschicht
- 4
- Beckenboden
- 5
- Überlaufrinne
- 6
- Beckenrand
- 7
- Funktionskörper
- 8
- Überlaufkante
- 9
- Normal-Wasserstand
- 10
- Ablauf
- 11
- Reinwasserkammer
- 12
- Teilkammer
(12a bis 12f)
- 13
- Leitungseinheit
- 14
- Auslass
- 15
- Rinnenboden
- 16
- Außenschenkel
- 17
- Innenschenkel
- 18
- Rinnendeckel
- 19
- Stütze
- 20
- Schließwand
- 21
- Aussparung
- 22
- Rinnenrost
- 23
- Rinnenschlitz
- 24
- Ablaufwand
- 25
- oberer
Teil
- 26
- unterer
Teil
- 27
- Pfeil
- 28
- Haltenase
- 29
- Haltenut
- 30
- Schubstange
- 31
- Spülkante
- 32
- Oberkante
- 33
- Bauteil
- 34
- Tragschicht
- 35
- Loch
- 36
- Hülse
- 37
- unteres
Ende
- 38
- Aussparung
- 39
- Zwischenschicht
- 40
- Sieb
- 41
- Deckschicht
- 42
- Öffnung
- 43
- Filterdüse
- 44
- unterer
Rand
- 45
- Düsenkopf
- 46
- Öffnung
- 47
- Öffnung
- 48
- Bereich
- 49
- Ende
- 50
- Schüttung
- 51
- Nut
- 52
- Feder