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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen von Abwasser von Sediment.
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Es ist seit langem bekannt, dass man zum Entfernen von Sediment aus Abwasser das Abwasser in Absetzbecken leitet, wo sich das Sediment aufgrund der Schwerkraft nach unten bewegt und auf dem Boden des Beckens sammelt. Dabei ist es sinnvoll, dass in dem Becken keine starke Strömung herrscht, die das Sediment wieder aufwirbeln könnte. Von Zeit zu Zeit kann dann das auf dem Boden abgelagerte Sediment entfernt werden, wozu es erforderlich ist, vorher das Wasser aus dem Becken zu entleeren.
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Weiterhin ist es bekannt, dass man zur Verbesserung des Absetzverhaltens in einem solchen Becken eine Vielzahl von schräg von unten nach oben verlaufenden Lamellen anordnet, die zwischen sich Strömungswege bilden. In diesen Strömungswegen bilden sich laminare Strömungen aus. Das Sediment hat zwischen den Lamellen nur einen geringen Weg zurückzulegen, um zu der Lamellenoberfläche zu gelangen. Von dort kann das Sediment entweder die Lamellen entlang nach unten rutschen oder sich auf der Lamelle ablagern. Wegen der laminaren Strömung besteht nicht die Gefahr, dass abgelagertes Sediment wieder aufgewirbelt wird (
US 4957628 A ).
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Wenn das Sediment auf der Lamelle bleibt, bildet sich nach einiger Zeit dort eine Schmutzschicht, die entfernt werden muss. Hier besteht die Schwierigkeit, dass der Raum zwischen den Lamellen schwer zugänglich ist.
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Zur Lösung dieser Problematik ist es bereits bekannt (
EP 1721650 A1 ), die Lamellen an ihrem unteren Ende schwenkbar zu lagern und an ihrem oberen Ende mit einem Zugseil zu verbinden, an dessen Ende ein Gewicht angebracht ist. Mithilfe dieses Ausgleichgewichts lässt sich das Aufrichten der Lamellen erleichtern. Zum Reinigen der Lamellen wird zunächst das Wasser aus dem Becken herausgelassen und anschließend die Lamellen in eine senkrechte Position gebracht, in der der Schlamm herabrutschen kann und in der sie dann manuell gereinigt werden.
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Bei den bisher genannten Ablagerungsmethoden strömt das Wasser in einem Becken zwischen den Lamellen von unten nach oben.
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Es ist ebenfalls eine Sedimentationsvorrichtung bekannt, bei der die schräg verlaufenden Lamellen fest in einem Behälter angebracht sind, in den das Wasser oben eingeleitet wird. Es fließt dann zwischen den Lamellen von oben nach unten und wird im unteren Bereich abgezogen. Hier rutscht das Sediment, das sich auf den Lamellen abgelagert hat, nach unten und sammelt sich in einem unteren Sammelraum. Aus diesem Sammelraum kann es dann ebenfalls abgezogen werden. Diese Vorrichtung enthält einen Vibrator, der die plattenförmigen Lamellen in Schwingungen nur in der Ebene der Lamellen versetzt. Die Vibrationen mit einer geringen Amplitude sollen das Herunterrutschen des Sediments verbessern (
DE 2432937 A1 ).
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Bei einem bekannten Lamellenabscheider zur Behandlung beladener Flüssigkeit sind die Lamellen schwenkbar aufgehängt. Sie werden mit steigendem Wasserstand aufgrund des Wasserstands in eine schräg verlaufende Position gebracht. Wenn das Wasser abgelassen wird, kehren sie in ihre senkrechte Reinigungsstellung zurück (
DE 697 01 121 T2 ).
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Weiterhin ist ein selbsttätig-regulierender Lamellenabscheider bekannt, bei dem durch die Abfrage physikalischer Parameter die Lamellen in ihrer Abscheideposition so positioniert werden, dass ihre projizierte horizontale Fläche für die Feststoffabscheidung der jeweiligen Flüssigkeitszufuhr bzw. Feststoffzufuhr angepasst wird. Zusätzlich kann eine externe Steuereinrichtung vorgesehen sein, die in regelmäßigen Abständen zwischen der Abscheideposition und der Reinigungsposition umschaltet (
DE 10 2005 004 230 A1 ).
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Eine Klärvorrichtung zum Abtrennen nicht löslicher Verunreinigungen aus einer Flüssigkeit enthält ein einzelnes Paket von Platten, die zwischen einer Abscheideposition und einer Reinigungsposition auf und nieder verkippt werden können (
DE 1 253 674 A ).
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Weiterhin ist eine Kläreinrichtung zum Trennen von Feststoffen aus Waschwasser bekannt, die eine Vielzahl von an ihrem oberen Ende schwenkbar gelagerten Lamellen aufweist, die durch einen gemeinsamen Antrieb zwischen einer vertikalen und eine schräg verlaufenden Stellung verschwenkt werden können (
DE 296 23 598 U1 ).
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Weiterhin ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfernen von Verunreinigungen aus einer Flüssigkeit bekannt, bei der ein Kreuzstromklarer eingesetzt wird. Dieser enthält eine Mehrzahl von im Wesentlichen parallel zueinander und zur Senkrechten geneigt angeordnete Platten, die in einem Plattenpaket im Rahmen der Platteneinrichtung gehalten werden. Dabei wird das Plattenpaket quer zur Strömungsrichtung verkippt und die Strömung bewegt sich in waagrechter Richtung zwischen den Platten. Das abgesetzte Sediment kann quer zur Strömungsrichtung abrutschen (
DE 195 20 975 A1 ).
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Ebenfalls bekannt ist der Einsatz von Lamellenabscheidern in Regenbecken. Mehrere Pakete von aufwärts durchströmten Schrägklärern sind parallelogrammartig in vertikaler Ausrichtung schwenkbar angeordnet. Im Ereignisfall stehen sie schräg, und im Trockenwetterfall richten sie sich aufgrund von Schwimmern auf (Poppl, Marggraff: Einsatz von Lamellenabscheidern in einem vorhandenen Regenbecken in der Gemeinde Limmen. In: Case-study Raindek Seite 1 bis 5 September 2001).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum Klären von sedimentbelastetem Abwasser zu schaffen, die bei einfachem Aufbau wirtschaftlicher betrieben werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Vorrichtung mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen vor. Die Erfindung schlägt ebenfalls ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs 9 vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Patentansprüche.
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Die Erfindung ordnet so, wie es im Stand der Technik bereits bekannt ist, eine Vielzahl von Strömungsleitmittel in einem Becken an, die zwischen sich Strömungswege für das Wasser bilden. Bei gefülltem Becken strömt das Wasser diese Strömungswege entlang zum Auslass. Dabei kann sich das Sediment auf den Oberflächen der Strömungsleitmittel absetzen. Zur Reinigung werden nun die Strömungsleitmittel aus ihrer Normalposition, in der die Strömungswege schräg verlaufen, in eine andere Position überführt, in der mindestens einige Strömungsleitmittel gegenüber dem Wasserkörper in dem Becken eine vertikal andere Position aufweisen. Dadurch entsteht während dieser Bewegung eine kurze Schwallströmung des Wassers in dem Strömungsweg, der das an der Oberfläche der Strömungsleitmittel haftende Sediment ablöst. Zur Durchführung dieses Reinigungsvorgangs ist es daher nicht mehr erforderlich, das Becken zu entleeren. Es ist auch kein manuelles Eingreifen in den Zwischenraum zwischen den Strömungsleitmitteln mehr erforderlich. Reinigungsvorgänge können daher auch in kürzeren Abständen durchgeführt werden.
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Die Art der Bewegung, die durch die Anordnung der Strömungsleitmittel in dem Becken ermöglicht wird, kann sowohl eine Bewegung nach oben als auch eine Bewegung nach unten sein. Bevorzugt wird allerdings eine Bewegung nach oben.
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Die Strömungsleitmittel können, nach einem weiteren Merkmal der Erfindung, plattenförmig ausgebildet sein und schichtartige Strömungswege zwischen sich bilden.
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Es ist aber auch möglich, dass die Strömungsleitmittel hohlprofilartig ausgebildet sind, so dass zwischen ihnen kanalartige Strömungswege gebildet werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass mehrere Strömungsleitmittel zu Paketen zusammengefasst sind, und dass ein solches Paket mit mehreren Strömungsleitmitteln insgesamt bewegbar angeordnet und gelagert ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass mehrere derartige Pakete vorhanden sind, die getrennt gelagert und damit auch getrennt bewegbar sind. Dies erleichtert den Aufbau und auch die Bewegung.
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Erfindungsgemäß ist für die Durchführung der Bewegung ein Antrieb vorgesehen, der in regelmäßigen Abständen entweder automatisch ausgelöst oder auch manuell ausgelöst werden kann.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass dieser Antrieb, der ja eine mehrfache hin- und hergehende Bewegung durchführen soll, diese beiden Bewegungsarten entweder mit der gleichen Geschwindigkeit oder auch mit einer unterschiedlichen Geschwindigkeit durchführt.
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Dieser Antrieb ist so ausgebildet, dass er die Bewegung der Strömungsleitmittel bei gefülltem Becken durchführt.
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Um das Herabrutschen des Sediments auf den Strömungsleitmitteln zu erleichtern, kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Strömungsleitmittel glattflächige Oberflächen aufweisen, die in Längsrichtung auch weder Hinterschnitte noch Vorsprünge oder dergleichen aufweisen. Das Herunterrutschen soll durch nichts behindert werden.
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Erfindungsgemäß kann in Weiterbildung vorgesehen sein, dass der Wasserzulauf in das Becken unterhalb der Strömungsleitmittel erfolgt, da das Wasser ja von unten durch die Strömungswege hindurch nach oben strömen soll.
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Dagegen soll in Weiterbildung der Wasserzulauf in das Becken oberhalb des Schlammsammelraums erfolgen.
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Als sinnvoll hat es sich herausgestellt, wenn in Weiterbildung der Erfindung der Wasserzulauf eine Öffnung aufweist, die so breit ist wie die Breite der Strömungsleitmittel, so dass das Wasser schon beim Einströmen in das Becken weit verteilt wird.
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In nochmaliger Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der Wasserablauf für das geklärte Wasser im oberen Bereich des Beckens an mindestens einer Längsseite des Beckens eine Rinne aufweist, in die das Wasser aus dem oberen Ende der Strömungswege hinein gelangt.
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Sinnvollerweise sind zwei derartige Rinnen vorhanden, die an beiden Längsseiten des Beckens angeordnet sind.
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Es wurde bereits erwähnt, dass die Strömungsleitmittel in dem Becken so gelagert sind, dass sie mit einer vertikalen Bewegungskomponente bewegt werden können. Erfindungsgemäß ist hier vorgesehen, dass es sich dabei um eine Hubbewegung handeln kann. Dann könnte der Antrieb so ausgebildet sein, dass er für die Aufwärtsbewegung und für die Abwärtsbewegung eine unterschiedliche Geschwindigkeit benutzt.
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Eine weitere von der Erfindung bevorzugte Möglichkeit besteht darin, dass die Strömungsleitmittel, insbesondere Pakete von Strömungsleitmittel, schwenkbar gelagert sind. Eine schwenkbare Lagerung lässt sich leichter verwirklichen. Auch bei einer schwenkbaren Lagerung um eine horizontale Achse erfahren die Strömungsleitmittel eine vertikale Bewegungskomponente, die zu dem Entstehen der oben bereits erwähnten Schwallströmung führt.
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In nochmaliger Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Strömungswege im Bereich ihres oberen Endes gedrosselt sind. Dadurch wird ein hydraulischer Verlust erzeugt, der zu einer gleichmäßigen Aufteilung des Zuflusses über alle Strömungsleitmittel führt. Die Drosselung kann beispielsweise durch einen Deckel erfolgen, der gleichmäßig verteilte Öffnungen aufweist. Ein solcher Deckel kann zu Reinigungszwecken natürlich entnommen werden. Dies kann durch Abnehmen oder Hochklappen des Deckels geschehen. Durch das Vorsehen einer solchen Drosselung kann es möglich werden, die Rinnenkonstruktion an der Oberseite der Vorrichtung weniger aufwändig zu konstruieren beziehungsweise mit einer einfachen Öffnung auszukommen.
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Der sich im unteren Bereich des Beckens ansammelnde Schlamm kann in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Hierzu muss das Becken entleert werden. Es kann vorgesehen sein, dass bei einem solchen Entleerungsvorgang in dem noch vorhandenen Wasser eine Turbulenz erzeugt wird, um den Schlamm aufzuwirbeln und dadurch leichter aus dem Becken heraus zu spülen. Beispielsweise kann zur endgültigen Entfernung des Schlamms auch eine an sich bekannte Spülkippe verwendet werden, die dann zu diesem Zweck ausgelöst wird.
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Die Reinigung der Strömungsleitmittel erfolgt also in der Weise, dass bei gefülltem Becken die Strömungsleitmittel hin und her bewegt werden, wodurch kurze Schwallströmungen abwechselnd in beiden Richtungen der Strömungswege zwischen den Strömungsleitmitteln erzeugt werden, die anhaftendes Sediment ablösen. Eine Entleerung des Beckens ist nicht mehr erforderlich.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der Zusammenfassung, deren beider Wortlaut durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird, der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Klären von Abwasser nach der Erfindung
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1a einen schematischen Querschnitt durch einen Teil der Vorrichtung der 1;
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2 die Vorrichtung während des Einführens von Wasser;
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3 die Vorrichtung im Dauerbetrieb;
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4 die Vorrichtung im Reinigungszustand der Strömungsleitmittel;
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5 die Vorrichtung während des Beginns eines vollständigen Reinigungsvorgangs;
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6 den Abschluss eines Reinigungsvorgangs;
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7 die Entnahme eines Pakets von Strömungsleitmitteln;
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8 das Prinzip der Reinigung der Strömungsleitmittel;
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9 das Prinzip der Reinigung der Strömungsleitmittel bei einer abgeänderten Ausführungsform;
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10 schematisch die Anordnung eines Deckels an dem oberen Ende der Strömungsleitmittel.
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Eine Vorrichtung zum Reinigen von Abwasser, das Sediment enthält, ist in 1 in einer Übersicht dargestellt. Die Vorrichtung enthält ein Becken 1, in dem die Reinigung beziehungsweise das Absetzen des Sediments erfolgt. Das Becken enthält einen Boden 2, eine Stirnwand 3, eine der Stirnwand 3 gegenüberliegende hintere Stirnwand 4 und zwei Seitenwände 5, von denen eine hinter der Zeichnungsebene und eine vor der Zeichnungsebene angeordnet ist. Auf dem Boden 2 des Beckens 1 ist eine leicht schräg verlaufende Ebene 6 aufgebracht, die in einer abgerundeten Form in die hintere Stirnwand 4 übergeht. Von dieser hinteren Stirnwand 4 aus fällt die Ebene 6 leicht in Richtung auf die vordere Stirnwand 3 ab. Am unteren Ende der vorderen Stirnwand 3 ist ein Schlammablass 7 angeordnet, der von oben geöffnet werden kann.
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Oberhalb der leicht schräg abfallend verlaufenden Ebene 6 ist ein freibleibender Raum gebildet, der als Schlammsammelraum dient.
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In der vorderen Stirnwand 3 ist im unteren Bereich aber oberhalb der den Schlammsammelraum nach unten begrenzenden Ebene 6 ein Wasserzulauf 8 angeordnet, der im Inneren des Beckens 1 in einer Öffnung 9 mündet. Diese Öffnung ist schmal in der Höhe, aber breit in der Richtung zwischen den beiden Seitenwänden 5 des Beckens 1. Durch den Wasserzulauf 8 gelangt Wasser mithilfe einer Pumpe in das Innere des Beckens 1. Die Pumpe kann abgeschaltet werden.
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Die Oberseite des Beckens 1 ist mithilfe eines Deckels 10 abgedeckt, der auch als Gitterrost ausgebildet sein kann. Der Deckel 10 kann aus mehreren Teilen bestehen, die einzeln geöffnet werden können. Nach Abnahme des Deckels 10 ist das Innere des Beckens 1 frei zugänglich.
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Im oberen Bereich des Beckens ist an den beiden Seitenwänden 5 jeweils eine Rinne 11 angebracht, die eine in das Innere des Beckens gerichtete Oberkante 12 aufweist. Vor der Rinne 11 ist eine Tauchwand 11a angeordnet. Hinter dieser Oberkante 12 führt die Rinne 11 durch eine Öffnung durch die vordere Stirnrand 3 des Beckens 1 zu einem Wasserauslass 13. Dieser ist nur angedeutet. In dem Becken 1 vorhandenes Wasser kann nur durch die Rinne 11 aus dem Becken heraus gelangen. In die Rinne 11 gelangt das Wasser über die vordere Seitenwand der Rinne 11, die durch die Oberkante 12 begrenzt ist. Das Zusammenwirken der Tauchwand 11a und der Rinne 11 ist schematisch in 1a dargestellt.
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An dem hinteren Ende des Beckens 1 ist eine Rückwand 14 angeordnet, die sich über die gesamte Beckenbreite erstreckt und verhindert, dass das Wasser an den Strömungsleitmitteln vorbei direkt in die Rinne 11 fließt.
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In dem Becken sind vor beiden Seitenwänden 5 Schienen 15 befestigt, an denen Strömungsleitmittel 16 schwenkbar aufgehängt sind. Die Strömungsleitmittel 16 sind zu Paketen 17 zusammengefasst. Jedes Paket 17 kann also um eine horizontale sich zwischen den beiden Seitenwänden 5 des Beckens 1 erstreckende Achse 18 verschwenkt werden. Zu diesem Zweck sind im dargestellten Beispiel die unteren Enden aller Pakete 17 an einer Leiste 28 schwenkbar angelenkt, die mithilfe einer Mechanik verschoben werden kann. Es sind auch andere Arten der hier dargestellten und beschriebenen Mechanik möglich.
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Im dargestellten Beispiel sind die Strömungsleitmittel von den ebenen Platten 19 gebildet. Dies ist aber nur als ein mögliches der Erläuterung dienendes Beispiel gedacht. Alle Platten 19 eines Pakets 17 von Strömungsleitmittel 16 verlaufen parallel zueinander und lassen zwischen sich jeweils einen schichtförmigen Zwischenraum frei, der oben und unten offen ist. Dieser schichtförmige Zwischenraum 20 bildet einen Strömungsweg für das Abwasser. In der dargestellten Normalposition beziehungsweise Arbeitsposition der Strömungsleitmittel 16 verlaufen die Zwischenräume und damit die Strömungswege 20 schräg von unten nach oben. Der Winkel gegenüber einer Senkrechten beträgt etwa 30°.
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Es ist möglich und wird von der Erfindung vorgeschlagen, dass die Strömungsleitmittel 16 oben am Ende jedes Strömungswegs 20 einen beispielsweise für jedes Paket 17 bestimmten Deckel aufweisen, der einzelne den Strömungsquerschnitt am oberen Ende der Strömungswege verkleinernde Öffnungen aufweist. Dadurch soll die Strömung durch alle Strömungswege 20 aller Pakete 17 von Strömungsleitmitteln 16 vergleichmäßigt werden. Schematisch ist dies in 10 dargestellt.
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An der oberen Schiene 15 ist ein Lenker 21 angelenkt, dessen unteres Ende mit der unteren Schiene 28 gelenkig verbunden ist. Der Lenker 21 weist mit Abstand von seinem oberen Anlenkpunkt 22 einen zur Seite gerückten Anlenkpunkt 23 an, mit dem ein Gestänge 24 verbunden ist. Das Gestänge 24 kann durch einen Antrieb 25 betätigt werden. Eine Verschiebung der unteren Leiste 28 nach links ist im dargestellten Beispiel nicht mehr möglich, da hier das am weitesten links angeordnete Paket 17 von Strömungsleitmitteln 16 an der hinteren Stirnwand 4 des Beckens 1 zur Anlage kommt. Dagegen ist eine Verschwenkung der Pakete 17 im Gegenuhrzeigersinn durch Anheben des Gestänges 24 möglich, wie im Folgenden noch gezeigt werden wird.
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Die drei Pfeile 26 zeigen, wie das Wasser aus dem Inneren des Beckens in die Rinne 11 gelangen kann. Die Strömungsleitmittel 16 sind senkrecht zur Zeichnungsebene so angeordnet, dass sie bis dicht an die Seitenwände 5 beziehungsweise an die Innenseite der Rinne 11 angrenzen. Nur ein geringer Spalt ist noch zwischen den Strömungsleitmitteln und der Rinnenseitenwand vorhanden.
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Nun zu 2. Hier soll der Beginn des Füllens des Beckens mit Wasser dargestellt werden. Die Strömungsleitmittel 16 befinden sich in der Normalposition, in der die einzelnen Platten 19 die in 1 dargestellte Position einnehmen. Der Schlammablass 7 ist geschlossen. Die Pumpe wird eingeschaltet und Wasser gelangt durch den Zulauf 8 in das Innere des Beckens 1. Der Wasserspiegel 27 steigt allmählich an. Das Wasser strömt durch die Strömungswege 20 zwischen den Strömungsleitmitteln 16 nach oben. In dem Wasser enthaltenes Sediment setzt sich unter der Wirkung der Schwerkraft auf der nach links oben zeigenden Oberseite der Strömungsleitmittel 16 ab. Die Sinkhöhe des Sediments wird durch den Winkel der Strömungsleitmittel 16 und die Dicke des Zwischenraums zwischen zwei benachbarten Platten 19 bestimmt.
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Dieser Vorgang wird durchgeführt, bis der Wasserspiegel 27 über die Oberkante 12 der Rinne 11 ansteigt. Von nun an fließt das aus den Strömungsleitmitteln 16 oben heraus gelangte Wasser durch die Rinne 11 in den Auslass 13. Während des weiteren Betriebs der Vorrichtung fließt das Wasser kontinuierlich durch die Strömungswege 20 zwischen den Strömungsleitmitteln 16 nach oben, wie dies in 3 dargestellt ist. Das Sediment, das sich absetzt, kann je nach Umständen des Einzelfalls auch aus dem unteren Ende der Strömungswege 20 nach unten herab sinken oder auf der ebenen Oberfläche 6 liegen bleiben.
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Nach einer gewissen Zeit bleibt so viel Sediment auf den Oberflächen der Strömungsleitmittel 16 sitzen, dass sich der Strömungsquerschnitt der Strömungswege 20 verringert. Dann ist eine Reinigung erforderlich. Zur Reinigung wird beispielsweise die Pumpe abgeschaltet, so dass kein weiteres Wasser in das Becken 1 gelangt. Dann wird mithilfe des Antriebs 25 das Gestänge 24 angehoben, was dazu führt, dass alle Segmente 17 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt werden. Dabei werden die Strömungsleitmittel einer Bewegung unterworfen, die eine vertikale Komponente aufweist. Gegenüber den Wassersäulen innerhalb der Strömungswege 20 erfolgt also eine Verschiebung der Strömungsleitmittel, was zu einer Art Spülbewegung des Wassers gegenüber den Oberflächen der Strömungsleitmittel 16 führt. Dies kann mehrfach durchgeführt werden, indem die Pakete 17 der Strömungsleitmittel 16 mehrfach hin und her geschwenkt werden, wie dies durch die Doppelpfeile 29 in 4 angedeutet ist.
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Wenn es erforderlich ist, kann auch eine vollständige Reinigung des Beckens 1 erfolgen. Nach einer anfänglichen Reinigung der Strömungsleitmittel 16 in der beschriebenen Weise wird, während die Pakete 17 von Strömungsleitmitteln 16 in der verschwenkten Position verbleiben, der Schlammablass 7 durch seinen Antrieb 30 geöffnet. Das Wasser fließt nicht nur aus den Strömungswegen 20, sondern aus dem gesamten Becken 1 heraus. Während des letzten Stadiums der Entleerung kann durch eine geeignete Einrichtung auch eine Verwirbelung des Wassers hervorgerufen werden, um den möglicherweise fest haftenden Schlamm auf dem Boden 6 besser zu lösen.
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Am Ende der Reinigung wird dann die am oberen Ende angeordnete Spülkippe 31 mechanisch freigegeben, so dass sie sich jetzt entleert und den letzten Rest von Schlamm auf dem Boden 6 wegspült. Diese Entleerungsbewegung der Spülkippe 31 kann ebenfalls durch den Antrieb 25 ausgelöst werden. Das Entleeren und wieder Aufrichten der Spülkippe geschieht von allein. Bei vollem Wasserstand in dem Becken 1 liegt die Oberseite der Spülkippe 31 unter dem Wasserstand, so dass sie sich selbsttätig füllt.
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Die 7 zeigt, wie in der Reinigungsposition der Strömungsleitmittel 16 einzelne Pakete nach Öffnen des Deckels nach oben entnommen werden können.
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Es wurde erwähnt, dass für das Reinigen der Strömungsleitmittel 16 die Reinigungsbewegung der Strömungsleitmittel 16 so gestaltet sein muss, dass die Strömungsleitmittel 16 gegenüber der in ihren Zwischenräumen stehenden Wassersäule bewegt werden. Bei der bislang beschriebenen Ausführungsform sind die einzelnen Pakete im Bereich des oberen Endes eines Strömungsweg schwenkbar gelagert. Die vertikale Komponente ist von Strömungsweg zu Strömungsweg unterschiedlich groß.
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Die 8 zeigt eine Möglichkeit, wie man ein Paket 17 von Strömungsleitmitteln 16 an einem Lagerpunkt 32 lagern kann, der einen seitlichen Abstand von allen Strömungsleitmitteln 16 aufweist, so dass dadurch die vertikale Komponente der Bewegung größer wird.
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Anstelle einer Schwenkbewegung um eine horizontale Achse ist es auch möglich, die Pakete 37 von Strömungsleitmitteln 16 verschiebbar anzuordnen. In diesem Fall ist es natürlich sinnvoll, diese lineare Bewegung rein vertikal auszurichten. Dies ist in 9 dargestellt. Hier ist die Bewegung der Wassersäule gegenüber den Strömungsleitmitteln 16 für alle Strömungswege 20 gleich.
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Aus Gründen der vereinfachten Darstellung werden als Strömungsleitmittel 16 bei den dargestellten Ausführungsformen ebene Platten 19 verwendet. Dadurch sind die Strömungswege 20 Schichten von Wasser. Es ist aber ebenfalls möglich und wird von der Erfindung vorgeschlagen, dass die Strömungswege auch in einer Richtung senkrecht zur Papierebene unterteilt sind, dass also anstelle von ebenen Platten 19 Hohlprofile verwendet werden, was dazu führt, dass die Strömungswege 20 als geometrische Säulen ausgebildet sind.
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Unter den Begriff Platten sind nicht nur, wie der Name schon sagt, ebene Platten zu verstehen, sondern Elemente, die eine große Ausdehnung in zwei Richtungen aufweisen. Die zwischen ihnen gebildeten Schichten sind dann auch in zwei Richtungen groß ausgebildet. Der Begriff soll eine Unterscheidung zu den Hohlprofilen bilden, bei denen die Strömungswege nur in der Strömungsrichtung selbst groß sind.
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In der dargestellten Ausführungsform werden zum Antrieb für das Verschwenken der Strömungsleitmittel 16 und zum Öffnen des Schlammabfusses 7 motorische Antriebe 25 verwendet, die zusätzlich ein Handrad aufweisen.
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Bei der dargestellten Ausführungsform werden die Pakete 17 der Strömungsleitmittel 16 zwar gemeinsam verschwenkt, sie sind aber jeweils für sich aufgehängt und gelagert. Denkbar wäre es bei der hier dargestellten Ausführungsform auch, zunächst nur das am weitesten rechts angeordnete Paket 17d hin und her zu verschwenken und nach erfolgter Reinigung in einer vertikalen Position hängen zu lassen. Dann könnte das gleiche auch für das folgende Paket 17c usw. durchgeführt werden.