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Druckfeste Explosionsschutztüre
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Druckfeste Explosionschutztüren werden z.B. in freistehenden Transformatorstationshäusern
eingesetzt. Diese Türen müssen so bemessen sein, daß sie den bei einer Explosion
in der Transformatorstation auftretenden Drücken standhalten. Solche Explosionen
können vorkommen, wenn etwa durch einen Kurzschluß in einer Stromleitung so hohe
Temperaturen in den Transformatoren entwickelt werden, daß das Isolationsmaterial
der Transformatoren schlagartig verbrennt bzw. explodiert.
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Um fin einem solchen Falle Personen und Gegenstände in unmittelbarer
Nähe der Transformatorstation zu schützen, muß verhindert werden, daß die Tür der
Transformatorstation aus der Aufhängung gerissen und eventuell fortgeschleudert
wird und daß heiße Explosionsgase etwa durch Ausbeulen der Tür nach außen entweichen
und vor der Tür stehende Personen oder Gegenstände beschädigen können.
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Als drucksichere Expolosionsschutztüren sind Türen mit besonders stark
ausgebildeten Türblättern aus Panzerstahl und schweren Beschlägen bekannt. Werden
diese Türen in die erwähnten Transformatorhäuschen eingebaut, so hat sich bei Versuchen
gezeigt, daß bei einer Explosion die Türen aus der Verankerung gerissen und teilweise
sogar fortgeschleudert wurden.
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Ferner sind für Luftschutzräume Schutztüren bekannt, bei denen das
Türblatt einen Rahmen mit einer Füllung aus Z-förmigen Stäben aufweist; durch diese
Ausbildung des Türblattes ist zwar die Schutztür wesentlich leichter als massive
Stahltüren, jedoch werden die Probleme bei einer Explosion dadurch nicht vollständig
ausgeschaltet.
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Bei Explosionen in Transformatorhäuschen treten wegen des relativ
kleinen Rauminhaltes derartiger Stationen enorme Drücke und Druckstöße auf. Wenn
dabei die Explosionsschutztüre nicht aus der Halterung gerissen oder fortgeschleudert
wird, wird sie doch oftmals ausgebaucht oder tailliert , so daß die heißen Explosionsgase
ins Freie entweichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Explosionsschutztüre
eine Konstruktion anzugeben, mit der zum einen das Gewicht der Tür gering und zum
anderen verhindert werden kann, daß bei einer Explosion die Tür aus den Beschlägen
gerissen, fortgeschleudert oder auch nur derart verformt wird, daß Personen oder
Sachen beschädigt werden können.
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Diese Aufgabe ist für eine druckfeste Explosionsschutztüre mit einem
an einem Türrahmen bzw. einer Türöffnung angeschlagenen Türblatt zum Abschließen
eines explosionsgefährdeten Raums dadurch gelöst, daß zwischen Türblatt und Türrahmen
ein Gasleitkanal zum Ableiten der Explosionsdruckgase aus dem Raum ins Freie in
einer Ebene parallel zum Türblatt vorgesehen ist.
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Vorzugsweise ist hierbei der Gasleitkanal durch eine bei einer Explosion
durch die Explosionsdruckgase zerstörbare Dichtung abgeschlossen.
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Die Erfindung geht demnach einen anderen Weg als es bisher für Konstruktionen
von drucksicheren#xplosionsschutztüren üblich war:
Wurden bei diesen
die Türen möglichst schwer gehalten oder zusätzlich armiert, so wird bei einer Explosionsschutztür
gemäß der Erfindung ein rascher Druckausgleich bei einer Explosion zwischen dem
Explosionsraum und dem Freien herbeigeführt, wobei jedoch die Explosionsdruckgase
so ins Freie geleitet werden, daß Personen oder Sachen, die sich vor der Explosionsschutztüre
befinden, nicht geschädigt werden. Die Explosionsdruckgase werden sozusagen an der
Außenwand entlang geführt und können sich somit nicht in Explosionsrichtung senkrecht
zum Türblatt ausbreiten. Bei Versuchen konnte nachgewiesen werden, daß kleine Stoffahnen,
die in 10-Zentimeterabstand vor der Tür auch an deren Seitenrändernangeordnet waren,
durch die Explosionsdruckgase nicht beschädigt wurden.
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Durch diesen raschen geleiteten Druckausgleich wird auch verhindert,
daß die Beschläge des Türblattes aus ihrer Verankerung gerissen oder die Tür selbst
ausgebeult wird. Aus diesem Grund kann für das Türblatt ein leichtes Material verwendet
werden.
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Sogar ein einfaches Türblatt aus Aluminiumblech oder Aluminiumdoppelblech
ist im allgemeinen ausreichend. Nur wenn die Tür in sehr'kleinen Transformatorhäuschen
verwendet wird, kann es vorkommen, daß die Tür tailliert wird. Dies kann jedoch
zuverlässig dadurch verhindert werden, daß das Türblatt an den beiden Längsseiten
und horizontal mit Versteifungsstreben, z.B. Vierkantrohren armiert ist. An den
senkrechten Versteifungsstreben kann dann auch der Gasleitkanal bzw. die Dichtung
befestigt sein.
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Eine derartige Explosionsschutztüre kann ohne weiteres die bei einer
Explosion auftretenden Drücke und Druckstöße auffangen und auch Druck- und Verbrennungsschäden
durch die Explosionsgase verhindern.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser stellen dar: Figur 1 eine Frontansicht auf eine dru,cksichere
Explosionstür gemäß der Erfindung und
Figur 2 einen Querschnitt
längs II-II im Bereich eines Beschlages der drucksicheren Explosionstür der Figur
1 und Figur 3 einen Querschnitt längs Ill-Ill im Bereich der dem Beschlag gegenüberliegenden
Seite der Explosionsschutztüre gemäß Figur 1.
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Eine in Figur 1 in Aufsicht nur schematisch gezeigte Explosionsschutztüre
1 mit einem Türblatt 2 aus Aluminiumblech ist mittels Beschlägen 3 an einer Längsseite
an einem Türrahmen 4 bzw.
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einer Türöffnung einer hier nicht dargestellten Transformatorstation
befestigt. An der den Beschlägen 3 gegenüberliegenden Längsseite 4 ist ein Schloß
5 für drei Riegelstäbe 6 vorgesehen.
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Zwei dieser Riegelstäbe verlaufen parallel zuder Längskante und verriegeln
die Explosionschutztüre an der Ober- und Unterkante, wohingegen ein kurzer Riegelstab
senkrecht dazu verläuft und die Tür in der Höhe des Schlosses 5 mit dem Türrahmen
verriegeltw Das Türblatt 2 selbst besteht aus einem hier nur einlagige Aluminiumblech
11, das an den beiden äußeren Längsseiten der Schutztüre durch Versteifungsstreben
12 aus Vierkantrohren verstärkt ist. Die Verbindung zwischen diesem Aluminiumblech
11 des Türblattes und den Versteifungsstreben 12 erfolgt über ein kastenförmiges
Dichtungsprofil 13, das jeweils die Versteifungsstreben 12 umgibt. An der dem Türrahmen
bzw. der Türöffnung 4 zugewandten Seite der Versteifungsstreben liegt dieses Dichtungsprofil
direkt an den Streben an. Hier weist das Dichtungsprofil 13 mehrere Dichtungslippen
14 auf, die das Türblatt gegenüber dem Türrahmen 4 abdichten. Auf der dem Türrahmen
4 zugewandten Seite des Dichtungsprofils 13 werden durch die Dichtungslippen 14
mehrere hintereinander angeordnete Dichtungskammern 15 gebildet, die durch Drosselstellen
16 an den Dichtungslippen 14 miteinander verbunden sind. Senkrecht zu deif dem Türrahmen
zugewandten Seite
weist der Dichtungskörper 13 an der Außenseite
des Türblattes noch einen in dessen Ebene verlaufenden Dichtungssteg 17 auf, der
gegenüber dem Türrahmen 4 durch eine Dichtlippe 18 abgedichtet ist. Zwischen Türrahmen
4 und dem Dichtungskörper 13 ergibt sich im Bereich des Dichtungssteges 17 somit
eine weitere Dichtungskammer 15'. Die hintereinander angeordneten Dichtungskammern
15 und 15' bilden einen Gasleitkanal 19, durch den Explosionsdruckgase aus dem Innenraum
der Transformatorstation ins Freie entweichen können. In den einzelnen Dichtungskammern
15 bzw. 15' werden die Explosionsgase zusätzlich noch verwirbelt, wodurch deren
Gerichtetheit aufgehoben wird. Die Dichtlippe 18, die den Gasleitkanal 19 nach außen
hin abschließt, kann ebenso wie die übrigen Dichtungslippen 14 aus einem Material
sein, das durch die Explosionsgase zerstört wird. Hierdurch wird der Gasleitkanal
19 bei einer Explosion nach außen freigegeben, so daß die Explosionsdruckgase durch
den Gasleitkanal 19 geführt, in diesem verwirbelt und schließlich aus diesem parallel
zum Türblatt 2 entlang der Außenwand des Türrahmens und der Transformatorstation
geleitet werden. Zur Verstärkung des Türblattes sind in dessen oberer und unterer
Hälfte noch zwei horizontal verl#ufende Versteifungsstreben 12a vorgesehen, die
etwaigen Taillierungskräften bei der Explosion entgegenwirken; diese Streben sind
aus Aluminium.
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Die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel an der linken und rechten
Längsseite der Türe verwendeten Dichtungskörper 13 haben aus fertigungstechnischen
Gründen die gleiche Form: Sie sind rechteckige Hohlprofile, die die Versteifungsstreben
12 umfassen und mit diesen verbunden sind. Sowohl an der dem Türrahmen 4 zugewandten
Seite und der dieser gegenüberliegenden Seite sind Dichtungslippen 14 angeordnet,
die jedoch auf dieser Seite keine Funktion erfüllen. Vielmehr ist auf der dem Türrahmen
und dem diesen zugewandten Dichtlippen abgewandten Seite
das Dichtungsprofil
mit einem L-förmigen Winkelblech 20 umgeben, das mit einem Schenkel mit dem Aluminiumblech
11 des Türblattes 2 verbunden ist. Auf diese Weise wird sichergetellt, daß die Explosionsdruckgase
nur durch den Gasleitkanal 19 zwischen Dichtungskörper und Türrahmen entweichen.
Ebenso weist das Dichtungsprofil einen zweiten sich an das Aluminiumblech 11 des
Türblattes 2 anlegenden Dichtungssteg auf, der ebenfalls keine Wirkung für die Anleitung
der Explosionsdruckqase hat. Die darqestellte Ausbildung der Dichtungskörper hat
iedoch den Vorteil, daß dieses Profil sowohl für die Abdichtung der linken als auch
rechten Seite der Tür verwendet werden kann.
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In der Figur ist die Explosionsschutztüre an der rechten Seite mit
Beschlägen aufgehängt. Der Beschlag 3 weist eine türrahmenfeste Armatur 21 mit einem
Lagerbolzen 22 auf, in dem ein Türband 23 eingehängt ist. Dieses Türband ist ist
zwei Schrauben 24 mit dem Türblatt befestigt. Die eine der Schrauben ist durch den
Dichtungskörper 13 und die Versteifungsstrebe 12 geführt, während die andere Schraube
neben der Versteifungsstrebe lediglich in dem Dichtungskörper und dem Winkelblech
20 verschraubt ist.
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Selbstverständlich sind auch andere Ausführungsformen für den Gasleitkallal
19 zwischen Türblatt und Türrahmen möglich. So könnte der Gasleitkanal innerhalb
einer Dichtung angeordnet sein, in der Dichtungskammern mäandetförmig angeordnet
sind.
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Wesentlich für die Gestalt und Ausbildung des Gasleitkanals 19 ist,
daß ein rascher Druckausgleich zwischen Innenraum und Freiem erfolgt, und daß die
Explosionsdruckgase im Freien lediglich in der Ebene des Türblattes, d.h. entlang
der Wand des Türrahmens bzw. der Transformatorstation austreten können.
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