-
-
Feuerschutztür
-
Die Erfindung betrifft eine Feuerschutztür mit einem ka tenartigen
Türblatt bestehend aus zwei Deckblechen, zwischen denen sich eine Füllung aus unbrennbarem
Material befindet und die längs ihren Rändern durch ein umlaufendes Umfangsblech
verbunden sind.
-
Feuerschutztüren müssen die Bestimmungen gemäß DIN 41o2, Teil 5, erfüllen.
Insbesondere müssen sie während einer sogenannten Feuerwiderstandsdauer die raumabschließende
Wirkung wahren und den Durchgang des Feuers verhindern. Damit aus dem Brandraum
weder Flammen noch so heiße Luft, daß sich ein Wattebausch entzünden kann, austreten,
muß die Dichtigkeit zwischen Türblatt und Zarge während der Feuerwiderstandsdauer
gewährleistet sein.
-
Es wurden verschiedene Mittel eingesetzt, um diese Bedingungen zu
erfüllen. So hat man an den Türblättern Palusolstreifen
vorgesehen,
die unter Hitzeeinwirkung aufschäumen und den Spalt zwischen Türblatt und Zarge
abdichten. Man hat ferner die Türblattdicke um nahezu das Doppelte erhöht und man
hat Löcher in den Türblechen vorgesehen.
-
Aufgabe der Erfindung ist -, eine Feuerschutztür der eingangs bezeichneten
Art auf infachere und billigere Weise als bisher üblich so auszugestalten, daß sie
die genannten Bedingungen erfüllt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen zwischen den Deckblechen
befindlichen, sich im Brandfall unter Hitzeeinwirkung von selbst öffnenden Flüssigkeitsbehälter,
der ein bei seiner öffnungstemperatur verdampfende Flüssigkeit en hält, gelöst.
-
Das Material des Flüssigkeitsbehälters wird so ausgewäh t, daß er
sich öffnet, wenn die vom Brand auf das Türblatt einwirkende Temperatur dessen Stabilität
noch nicht be~nträchtigt. Die nach Öffnen des Flüssigkeitsbehälters as diesem austretende
und verdampfende Flüssigkeit entzieht ihrer Umgebung Verdampfungswärme und bewirkt
dadurch eine Kühlung, die es dem Türblatt erlaubt, den einwirkenden Temperaturen
ohne Stabilitätsverlust länger zu widerstehen, als es ohne Kühlung der Fall wäre.
-
Wenn es sich bei der Füllung um poröses Material, vorzugsweise einen
Mineralfaserstoff handelt, dann wird die nach Öffnen des Flüssigkeitsbehälters austretende
Flüssigkeit von diesem Material aufgesogen, verdampft dann nach und nach und bringt
eine sich flächenhaft auswirkende Kühlung.
-
Derartige Flüssigkeitsbehälter stellen im Vergleich zu den bisher
angewendeten Mitteln eine enorme Vereinfachung dar, die mit einer erheblichen Kosteneinsparung
verbunden ist.
-
Durch entsprechende Auswahl der Flüssigkeitsmenge und der Lage des
oder Flüssigkeitsbehälter innerhalb des Türblatts lassen sich Feuerschutztüren für
unterschiedlichste Anforderungen und auch mit unterschiedlichen Dicken bauen.
-
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Flüssigkeit Wasser ist. Wasser ist nicht nur billig, sondern auch von der
Siedetemperatur her besonders gut geeignet. Als Flüssigkeitsbehälter kann vorzugsweise
ein Beutel aus einer Mehrschichtfolie verwendet werden, die von innen nach außen
eine Polyesterschicht, eine Aluminiumschicht und eine Polyäthylenschicht aufweist.
Eine Folie mit einer 12 ßm Polyesterschicht, einer 25 tjm Aluminiumschicht und einer
30 ßm Polyäthylenschicht hat sich als besonders geeignet erwiesen. Die Polyesterschicht,
zum B spiel Polyterephtalsäureglykolester, schützt die als Dampf sperre wirkende
Aluminiumschicht vor dem Wasser. D -äußere Polyäthylenschicht dient als Schweiß
schicht, um en gefüllten Beutel dicht zu verschweißen. Diese Mehrschi?tfolie öffnet
sich bei Temperaturen von etwa 370 K bis s20 K, d.h. also gerade im Bereich der
Siedetemperatur von Wasser.
-
Ein Flüssigkeitsbehälter oder mehrere Flüssigkeitsbehälter werden
vorzugsweise an der bzw. an den hinsichtlich der Gesamtstabilität des Türblattes
besonders gefährdeten Stelle bzw. Stellen angeordnet. Bei einem Türblatt, das in
an sich bekannter Weise einen an der Innenseite des Umfangsbleches anliegenden Verstärkungsflacheisenrahmen
aufweist, können beispielsweise Flüssigkeitsbehälter zwischen die Füllung und diesen
Rahmen gelegt werden. Dabei können sich die Flüssigkeitsbehälter je nach Erfordernis
über den ganzen Umfang erstrecken oder nur in Teilbereichen des Verstärkungsflacheisenrahmens
vorgesehen werden. Es ist ferner möglich, mehrere gesonderte Flüssigkeitsbehälter
direkt aneinandergrenzend oder im Abstand liegend hintereinander längs dem
Umfang
des Verstärkungsflacheisenrahmens anzuordnen. Stattdessen könnte auch ein einstückiger
schlauchähnlicher Flüssigkeitsbehälter vorgesehen werden, der dann vorzugsweise
in mehrere Kammern von etwa o,5 m bis 1 m Länge unterteilt wäre.
-
Andere besonders vorteilhafte Anordnungen des bzw. der erfindungsgemäßen
Flüssigkeitsbehälter sind in Unteransprüchen gekennzeichnet und werden nachfolgend
anhand der Figuren im einzelnen erläutert. Es zeigen: Fig. 1 schematisch eine Feuerschutztür
mit angedeuteter Lage der Flüssigkeitsbehälter, Fig. 2 einen Teilschnitt entlang
der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht mit anderer
Lage der Flüssigkeitsbehälter, Fig. 4 einen Teilschnitt längs der Linie IV-IV in
Fig. 3, Fig. 5 eine den Fig. 1 und 3 entsprechende Ansicht mit noch einer anderen
Lage der Flüssigkeitsbehälter, Fig. 6 eine Teilschnittansicht entlang der Linie
VI-VI in Fig. 5, Fig. 7 schematisch eine Schnittansicht eines in mehrere Kammern
aufgeteilten Flüssigkeitsbehälters ~und Fig. 8 einen vergrößerten Ausschnitt aus
Fig. 7.
-
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine erste Ausführungsform der Erfindung.
Die Feuerschutztür umfaßt in üblicher Weise eine Zarge 1, die in der Regel aus Stahlblech
besteht und auf geeignete, nicht dargestellte Weise in der Türöffnung verankert
ist.
-
Mittels Türbändern 2 ist ein Türflügel 3 mit einem Türblatt 4 an der
Zarge 1 angelenkt. Das Türblatt 4 ist kastenförmig
ausgebildet und
weist zwei Deckbleche 5, 6 sowie ein diese am Rand verbindendes Umfangsblech 7,
jeweils aus Stahlblech, auf. Wie in Fig. 6 dargestellt, kann das Türblatt 4' beispielsweise
eine das eine Deckblech und das Umfangsblech umfassende Schale aufweisen, deren
öffnung mit Hilfe des anderen Deckbleches als Deckel verschlossen ist. Der Rand
dieses Deckels kann zu seiner Befestigung und gleichzeitig zur Bildung eines Türüberschlags
ta um einen nach außen abstehenden Flansch am Umfangsblech gefalzt sein. An der
Innenseite des Umfangsblechs 7 liegt ein ein Verstärkungsflacheisenrahmen 8 an.
Dieser Rahmen erstreckt sich vorzugsweise ganz um die Tür herum und bildet im Bereich
des Türschlosses eine Tasche zur Aufnahme des Schlosses. Die flügelseitigen Türbandteile
können an diesem Rahmen befestigt sein.
-
Innerhalb des Türblattes zwischen den Deckblechen 5, 6 findet sich
eine unbrennbare Füllung 9, vorzugsweise ein Mineralfaserstoff. Zwischen dieser
Füllung 9 und dem dn abzuschließenden Raum zugewandten Deckblech 5 ist im oberen
und im unteren Teil des Türblatts 4 jeweils ein streifenförmiger Wasserbeutel 10,
11 angeordnet. Der Wasserbeutel 1o erstreckt sich auf der Höhe des oberen Türbandes
2 horizontal über das gesamte Türblatt, während sich der Wasserbeutel 11 auf der
Höhe des unteren Türbandes 2 ebenfalls horizontal über das gesamte Türblatt erstreckt.
Es ist bekannt, daß im Brandfall auf der Brandseite der Tür unterschiedliche Drücke
herrschen. Während am unteren Türrand ein Unterdruck herrscht, ist die Tür in ihrem
oberen Bereich einem ueberdruck ausgesetzt. Etwa in Türmitte herrscht Normaldruck.
Die Überdruckseite ist besonders gefährdet, da die Flammen hier besonders intensiv
mit dem Türblatt in Berührung kommen. Aus diesem Grund erstreckt sich der Wasserbeutel
1o flächenhaft über den oberen Teil der Tür und schützt dabei zugleich das Türband
2. Der parallele untere Wasserbeutel 11 ist für den Brandschutz nicht unbedingt
er-
forderlich, jedoch insofern vorteilhaft, als er die Tür symmetrisch
und damit sowohl für Rechtsanschlag als auch Linksanschlag (Türblatt auf den Kopf
gestellt) geeignet macht.
-
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine andere Anordnung der erfindungsgemäßen
Wasserbeutel inne#-ilb des Türblatts 4. Bei ansonsten unverändertem und nicht nc
einmal erläutertem Türblatt 4 -sind hier Wasserbeutel 12, 13 zwischen dem Rahmen
8 und der Füllung 9 angeordnet. Der Wasserbeutel 13 dient wieder dazu, die Möglichkeit
offen zu halten, über Rechtsanschlag oder Linksanschlag erst beim Einbau des Türblatts
entscheiden zu müssen. Die Wasserbeutel 12 sind etwa so breit wie das Innere des
Türblatts und erstrecken sich von einem Deckblech zum anderen. Zusätzlich zu den
längs den horizontalen Teilen des Rahmens 8 befindlichen Wasserbeuteln 12 und 13
können weitere längs den senkrechten Rahmenteilen vorgesehen werden, wie durch 14
und 15 in Fig. 3 angedeutet. Statt mehrerer getrennter Wasserbeutel könnte sich
auch ein einziger rundherum erstrecken, der dann aber vorzugsweise in mehrere Kammern
von jeweils etwa o,5 m bis 1 m Länge unterteilt wäre.
-
Die Anordnung der Wasserbeutel gemäß Fig. 3 und 4 führt zu einer direkten
Kühlung des Verstärkungsflacheisenrahmens 8 und ist daher besonders wirkungsvoll.
Abhängig von jeweiligen Anforderungen ist es auch möglich, in ein und demselben
Türblatt sowohl die Wasserbeutel 1o und 11 als auch die Wasserbeutel 12 und 13 bzw.
12 bis 14 vorzusehen.
-
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Anordnung von Wasserbeuteln 16 und 17,
die insbesondere dem Schutz der Türbänder 2 dienen.
-
Die Wasserbeutel erstrecken sich jeweils in der Höhe der Türbänder
2 in senkrechter Richtung zwischen dem dem abzuschließenden Raum zugewandten Deckblech
5 und der Füllung 9.
-
Ihre Breite und Länge hängt von der gewünschten Wassermenge ab. Obwohl
Kühlung im Bereich des unteren Türbandes 2 nicht
so wichtig wie
für das obere Türband ist, sind die Wasserbeutel aus den bereits erläuterten Gründen
symmetrisch angeordnet. Die Wasserbeutel 16, 17 können zusätzlich zu den Wasserbeuteln
lo, 11 und/oder den Wasserbeuteln 12, 13 bzw.
-
12 bis 15 vorgesehen werden. Sind keine Wasserbeutel 15 vorhanden,
dann erstrecken sich die Wasserbeutel 16, 17 vorzugsweise bis an den Rahmen 8 heran,
wie dies in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist.
-
Wenn voranstehend in Verbindung mit den Ausführungsbeispielen vereinfachend
von "Wasserbeutel" die Rede war, so soll dies nicht die Möglichkeit anderer Flüssigkeiten
oder anderer Flüssigkeitsbehälter in den gezeigten Anordnungen ausschließen. Wie
bereits gesagt, hängt die Bemessung der Flüssigkeitsbehälter bzw. Wasserbeutel im
einzelnen von dem jeweils erforderlichen Flüssigkeitsvolumen ab. Es kann auf geeignete
Weise dafür gesorgt werden, daß die Flüssigkeitsbehälter in der ihnen zugedachten
Lage fest verankert sind und nicht etwa verrutschen können.
-
Je nach der Gesamtflüssigkeitsmenge kann es unter Umständen erforderlich
sein, daß der im Brandfall im Türblatt entstehende Dampf entweichen kann. Entsprechende
Öffnungen werden in der Regel etwa im Bereich des Türschlosses oder der Türbänder
zwangsläufig vorhanden sein. Andernfalls wäre eine geeignete Öffnung vorzusehen,
um einen zu starken Druck innerhalb des Türblatts zu verhindern. Die Kühlung, die
von der Verdampfung der im Brandfall aus den sich selbsttätig öffnenden Flüssigkeitsbehältern
austretenden Flüssigkeit herrührt, wird sowohl die Stabilität des Türblatts und
damit die Dichtigkeit des Türabschlusses erhalten als auch den direktenWärmedurchgang
durch das Türblatt wesentlich vermindern.
-
Fig. 7 zeigt schematisch eine Schnittansicht eines in mehrere Kammern
aufgeteilten Flüssigkeitsbehälters, bei dem die Mehrschichtfolie zur Bildung der
Kammern 18 und 19 verschweißt ist, wie bei 23 dargestellt. Der Aufbau des Flüssigkeitsbehälters
aus mehreren Kammern hat über die gleichmäßige Flüssigkeitsverteilung hinaus auch
einen Sicherheitseffekt. Falls nämlich eine der Kammern bereits vor einem Brandfall
nicht völlig dicht ist und Flüssigkeit austreten läßt, bleibt die Flüssigkeit in
den anderen Kammern für den Brandfall erhalten. Obwohl in der schematischen Darstellung
von Fig. 7 nur zwei Kammern 18, 19 dargestellt sind, können die Flüssigkeitsbehälter
natürlich auch durch eine entsprechend größere Anzahl von Schweißstellen 23 in eine
größere Anzahl von Kammern unterteilt werden.
-
Fig. 8 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 7, der den Aufbau
der Mehrschichtfolie aus der Polyesterschicht 20,der Aluminiumschicht 21 und der
Polyäthylenschicht 22 erkennen läßt.