DE2907406C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Zahnreinigungsmittel gemäß den voranstehenden Patent­ ansprüchen. Die Mittel enthalten einen unschädlichen gereinigten Extrakt von Sanguinaria canadensis, der mit 0,1 bis 50% und einer geeigneten Paste oder Flüssigkeit in Mundhöhlen zur Zahn­ reinigung, Mundfrischung und Konditionierung der Fleischteile der Höhle verwendet wird.

Sanguinaria canadensis, Linn´ (Familile Papavaracease), gewöhn­ lich als Kanadisches Blutkraut, Blutwurz, Puccoon oder Teterwurz bekannt, ist eine in Nordamerika heimische winterharte Kräuterpflanze. In der Vorgeschichte und im Altertum ist die Pflanze und ihr Saft für verschiedene Zwecke verwendet worden. Sie diente als natürliches historisches Volksarzneimittel. Die Pflanze ist im allgemeinen als Ganzes verwendet worden, entweder ungetrocknet (frisch) oder getrocknet. Die übliche Prozedur besteht darin, die getrocknete Pflanze zu pulverisieren und mit einem Trägerstoff zu mischen. Diese Volksmedizin ist gegen Asthma, Bronchitis, Ruhr oder Trichophytie eingesetzt worden.

In neuerer Zeit hat man jedoch für das Rhizom der Pflanze keine Vorteile gesehen, da Sanguinaria ein lokales Reizmittel ist, welches in verhältnismäßig milden Gaben bis zu toxischen Mengen epigastritisches Brennen mit Erbrechen, quälenden Durst, Erschöpfung, Sichtschwäche, Schwindel und alarmierende Ent­ kräftung hervorruft. In Gaben von etwa 1 g ist es ein starkes Brechmittel. Die jetzige Hauptanwendung ist die als schleim­ linderndes Mittel im Hustensaft.

Ein älteres Patent, die US-PS 209 331, beschreibt die Verwen­ dung von Blutkraut, Zinkchlorid und Kerosinöl in gleichen An­ teilen für offene Wunden. Die US-PS 433 257 beschreibt eine Salbe aus pulverisiertem Blutkraut, Färbererde, pulverisiertem Baumharz, Schweinefett und Schwedenteer in einem Mittel gegen Hämorrhoiden. Die US-PS 23 44 830 beschreibt die Verwendung von Zinkchlorid, Antimonglanz und Blutkraut zur Fixierung und Markierung von erkranktem Gewebe zwecks Entfernung durch chi­ rurgischen Eingriff.

Sanguinaria, Chelerythrin und andere Chemikalien sind im Blut­ kraut bekannt, aber die Gewinnung dieser Materialien umfaßte ziemlich aufwendige Methoden, einschließlich eines oder mehrerer chromatographischer Trennschritte. Für technische Zwecke ist dies bei Herstellung eines unschädlichen Extraktes aus dem Rhizom des Blutkrauts nicht ausführbar.

Die Erfindung stellt Zahnreinigungsmittel und insbesondere eine Zahnpasta bereit, die einen speziellen Extrakt aus Sanguinaria canadensis als Teil der Präparation verwenden. Der in den Mengen angewendete spezielle Extrakt weist nicht die unangenehmen Eigenschaften des pulverisierten Rhizoms auf und liefert mit anderen Bestandteilen ein Mundhöhlen- und Zahnreinigungsmittel, einen ausgezeichneten Atemfrischer und ein Konditionierungsmittel für das Mundhöhlengewebe.

Das erfindungsgemäße Mittel gestattet in Form einer Zahnpasta eine einfache zugängliche Mundanwendung. Diese Anwendung kann durch einen Benutzer erfolgen. Der Extrakt des Blutkrauts ist mit den Materialien verträglich, die bei der Formulierung von Zahnpasta verwendet werden. Die Masse kann pastenartiger Form (Zahnpasta) oder vom Pulvergrad sein.

Der Sanguinaria canadensis-Extrakt wird hergestellt durch Behandlung eines feingeschnittenen oder -gemahlenen Blutkrauts mit einem organischen Lösungsmittel, wie Methanol. Das Blut­ kraut wird mit mehreren Volumina Lösungsmittel gründlich gerührt und 24 Stunden oder länger bei einer Temperatur von etwa 60°C im Lösungsmittel belassen. Dann wird die Lösung filtriert und das Methanol abgedampft. Der Rückstand wird in Chloroform ge­ löst, mit konzentrierter Salzsäure behandelt, filtriert und dann getrocknet. Dieser getrocknete Extrakt wird im allgemeinen in warmem Glycerin (65°C) zur Abmischung mit einem Trägerstoff aufgenommen.

Der Extrakt aus dem Blutkraut wird in Mengen von etwa 0,1 bis etwa 50 Gew.-% und vorzugsweise von etwa 1,00 bis etwa 10,0 Gew.-% des Gemisches verwendet.

Ein Zahnpastenzusatz des Extraktes wird wie folgt hergestellt:

Das Glycerin wird in einen Kessel eingewogen und auf etwa 65°C erwärmt. Das Zinkchlorid wird in entionisiertem Wasser gelöst, diese Lösung filtriert und zu dem Blutkrautextrakt gegeben und gerührt. Es bildet sich eine klumpige Paste, welche in einen Mischkessel gefüllt wird. Der Rest der Paste wird in den Kessel mit warmem Glycerin überführt. Das Gemisch wird dann bis zur Homogenität gerührt. Eine brauchbare Zink­ chloridmenge liegt bei 0,1-30 Gew.-% und vorzugsweise etwa 0,1-15 Gew.-%.

Eine Zahnpasta wird wie folgt hergestellt:

Der wie oben hergestellte Blutkrautextrakt-Zusatz wird in einen Mischkessel gefüllt, das Sorbitol wird zugesetzt. Das Polysorbate 80 wird zugefügt und das Gemisch wird gerührt. Tragant wird in kleinen Anteilen zugegeben, um Klumpenbildung zu vermeiden, wobei während der Zugabe fort­ während gerührt wird. Der Minzegeschmacksstoff wird zugegeben und das Gemisch wird bis zur Homogenität gerührt. Zu diesem Zeitpunkt werden Saccharin und Parabene unter fortgesetztem Rühren zugesetzt. Wasserfreies Dicalciumphosphat wird unter Rühren in kleinen Anteilen zugegeben. Dann wird das Dicalcium­ phosphat-dihydrat anteilweise unter Rühren zugefügt. Neben dem Phosphat müssen einige Teile Wasser zugegeben werden, um zur gründlichen Mischung eine gute Konsistenz aufrechtzuhalten. Das restliche Wasser wird zugesetzt und das Gemisch wird bis zur gewünschten Zahnpasten-Konsistenz gerührt. Eine aus der Paste hergestellte Lösung hat etwa neutrales pH. Eine geeignete Menge an Zinkchlorid beträgt 0,1-30 Gew.-% und in der Paste etwa 0,1 bis 3 Gew.-%.

Die Zahnpasta wird in normaler Weise angewendet, ein- oder zweimal am Tag. Die Zahnpasta ist ein ausgezeichnetes Reini­ gungsmittel und ein Atemfrischer. Anwendung über einige 30 Tage auf regelmäßiger Basis zeigt einen verbesserten Gewebezustand der Mundhöhle. Die 30-Tage-Anwendung fördert normales Gewebe und scheint das mit kräftigem Bürsten verbundene Bluten zu reduzieren. Weitere Wirkung sind saubere Zähne und ein frischer Atem.
Wasseretwa 83 bis 85 Gew.-% Extraktbis etwa 10 Gew.-% Alkoholetwa 5 Gew.-% Aromaöl (möglich)etwa 1 Gew.-% Netzmittel (möglich)etwa 1 Gew.-%

Claims (3)

1. Zahnreinigungsmittel mit einem Trägerstoff, dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 0,1 bis etwa 50 Gew.-% eines Extraktes aus Sanguinaria canadensis enthält.

2. Zahnreinigungsmittel nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 1 bis etwa 10 Gew.-% des Extraktes enthält.

3. Zahnreinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 0,5 Gew.-% des Extraktes enthält.