AT407827B - Haftmittel für zahnprothesen und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Die Erfindung bezieht sich auf ein Haftmittel für Zahnprothesen mit einer pastösen Trägersubstanz, der Hydrokolloide beigemengt sind, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Haftmittels. Bekannte Zahnprothesenhaftmittel besitzerr als Trägersubstanz Petrolatum, Paraffinöle, Weiss- öle u. dgl., welcher Trägersubstanz zur Verstärkung der Haftwirkung Copolymere aus Vinylchlorid, Vinylmethyläther, Polyvinylacetate u. dgl. zugegeben sind. Durch das Eindringen von Speichel werden diese Haftmittel mit der Zeit von der Prothese abgespült und gelangen in den Magen, so dass nach jahrelangem täglichem Gebrauch ein Gesundheitsrisiko entsteht. Auch das Beimengen von Hydrokolloiden, die den Speichel binden sollen, kann dieses Ausspülen zwar verzögern, aber nicht verhindern. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Haftmittel der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das auch bei Dauergebrauch keinerlei Gesundheitsgefahr mit sich bringt. Ausserdem soll ein Verfahren zum rationellen Herstellen dieses Haftmittels angegeben werden. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Trägersubstanz aus mit Alkohol versetztem Honig besteht, wobei vorzugsweise die Trägersubstanz Bienenwachs enthält und der Trägersubstanz lebensmittelgerechte Hydrokolloide, wie Natriumcarboxymethylcellulose, Natriumalginat, Guarkernmehl od. dgl., beigemengt sein können. Erfindungsgemäss ergibt sich daher ein voll lebensmittelgerechtes Haftmittel, das auch bei einem Abschwemmen von der Prothese und einem Verschlucken zu keinerlei Gesundheitsgefährdung führen kann. Allerdings muss der verwendete Honig, um die erforderliche Stabilität der Trägersubstanz zu erreichen und damit seine Klebekraft voll ausnützen zu können, seine Wasserlöslichkeit zumindest grossteils verlieren, was eine Veränderung der Struktur des Honigs bedingt. Diese Veränderung erfolgt durch den Zusatz von Alkohol, der zu einer Veresterung bzw. einer Verwachsung des Honigs führt. Durch ein Zumischen von Bienenwachs lässt sich dann die begrenzte Wasserlöslichkeit weiter verringern und durch die Zugabe von lebensmittelgerechten Hydrokolloiden wird in üblicher Weise eindringende Feuchtigkeit aufgenommen und gebunden und damit die Haltbarkeit der Haftwirkung verlängert. Als Hydrokolloide eignen sich insbesondere Natriumcarboxymethylcellulose, die auch zur Herstellung von Speiseeis verwendet wird, oder Natriumalginat E 401, das auch zur Herstellung von Suppen einsetzbar ist, oder Guarkernmehl, das auch zur Herstellung von Feinkostmitteln Verwendung findet. Es entsteht ein lebensmittelgerechtes Zahnprothesenhaftmittel mit einwandfreier und ausreichend langer Haftwirkung, das zudem vollkommen geschmacklos ist und daher keiner Zugabe von Aromastoffen bedarf. Zur Herstellung dieses Haftmittels wird erfindungsgemäss Honig bis zum Entstehen einer trokkenen, festen Honigmasse erhitzt und der trockenen Honigmasse Alkohol zugegeben, wird nach der vollständigen Aufnahme des Alkohols durch die Honigmasse die Alkohol-Honigmasse wiederum durch Erhitzen getrocknet und zu Pulver zerkleinert und wird dann das Alkohol-Honigpulver unter Zugabe von Alkohol zu einer pastösen Masse verrührt, worauf diese die Trägersubstanz bildende Masse erwärmt und mit Hydrokolloiden vermengt wird. Um die Wasserlöslichkeit des Honigs im erforderlichen Ausmass zu begrenzen, wird Honig zuerst erhitzt, bis eine trockene, feste Masse entsteht, worauf dieser trockenen, festen Honigmasse reiner Alkohol zugegeben wird. Damit der Alkohol vollständig aufgenommen werden kann, ist es notwendig, die mit Alkohol versetzte Honig- masse luftdicht abgeschlossen mindestens 24 Stunden lang stehen zu lassen. Dabei kommt es zu einem Prozess der Veresterung bzw. einer Verwachsung des Honigs, was die Wasserlöslichkeit herabsetzt und die Masse geschmacklos macht. Nach der Alkoholaufnahme wird dann die Alkohol- Honigmasse wiederum erhitzt, damit der Restalkohol verdunstet und neuerlich eine feste Masse entsteht, die dann zerkleinert und in einer passenden Mühle zu Pulver vermahlen wird. Das Alko- hol-Honigpulver kommt in ein Rührwerk, wo es unter Zugabe von Alkohol langsam bis zum Ent- stehen einer pastösen Masse verrührt wird, die streichfähig ist und als Trägersubstanz genutzt werden kann. In diese pastöse Masse brauchen dann nur mehr die Hydrokolloide eingemengt zu werden und das Haftmittel ist fertig. Besonders vorteilhaft ist es, wenn neben der Erzeugung des Alkohol-Honigpulvers eine Pulver- mischung aus Trockenhonigpulver und Bienenwachspulver vorbereitet und diese Pulvermischung dem Alkohol-Honigpulver zugemengt wird, bevor dann das Alkohol-Honigpulver unter Alkoholzu- gabe verrührt wird. Das im Handel in kleinen Platten angebotene Bienenwachs wird zu Pulver ver- mahlen und mit Trockenhonigpulver gut vermengt, wobei unter Trockenhonigpulver vakuumge- <Desc/Clms Page number 2> trockneter und pulverisierter Honig verstanden wird, dem 20 Gew. % Lactose beigesetzt sind. Die entstehende Pulvermischung wird dann dem Alkohol-Honigpulver zugeführt und mit diesem Alkohol-Honigpulver unter Alkoholzugabe zur Trägersubstanz verrührt. Das Trockenhonigpulver ist schwer wasserlöslich, verringert damit auch die Wasserlöslichkeit des Haftmittelhonigs und erleichtert die Einbringung des Bienenwachses in die Honigmasse. Günstige Herstellungsverhältnisse ergeben sich, wenn Honig zur Erzeugung des AlkoholHonigpulvers auf ca. 200 C erhitzt und die trockene Honigmasse zu gleichen Gewichtsteilen mit Alkohol versetzt wird, wenn zur Vorbereitung der Pulvermischung 100 Gewichtsteile Trockenhonigpulver und 14 Gewichtsteile Bienenwachspulver zusammengemischt werden und dann 100 Gewichtsteilen Alkohol-Honigpulver 20 Gewichtsteile Pulvermischung beigemengt werden, wenn 100 Gewichtsteilen der Pulvermasse aus dem Alkohol-Honigpulver und der Pulvermischung 30 Gewichtsteile Alkohol zugegeben werden und das entstehende Gemisch langsam, vorzugsweise bis zu 12 Stunden lang, verrührt wird und wenn 100 Gewichtsteilen der pastösen Masse bis zu 60 Gewichtsteile Hydrokolloide zugemischt werden, wobei die Masse auf ca. 30-40 C erwärmt wird. Zur Herstellung des Haftmittels wird demnach Honig in einem entsprechenden Behälter auf 200 C erhitzt, bis eine trockene, feste Masse entsteht, worauf 100 Gewichtsteilen dieser Honigmasse 100 Gewichtsteile reiner Alkohol zugegeben werden. Der Alkohol wird von der Honigmasse langsam aufgenommen, wobei die Alkohol-Honigmasse gut abgeschlossen mindestens 24 Stunden rasten muss, bis der Alkohol vollständig aufgenommen ist. Die Alkohol-Honigmasse wird anschliessend auf ca. 120 C erhitzt, um den Restalkohol verdunsten zu lassen, und getrocknet, bis sich wieder eine feste Masse ergibt. Diese wird nun zerkleinert und zu Alkohol-Honigpulver gemahlen. Nebenbei wird eine Pulvermischung aus Trockenhonigpulver und Bienenwachspulver vorbereitet, wobei 100 Gewichtsteilen Trockenhonigpulver 14 Gewichtsteile Bienenwachspulver beigemengt werden, welche Pulvermischung nun mit dem Alkohol-Honigpulver vermengt wird, und zwar werden 100 Gewichtsteilen Alkohol-Honigpulver 20 Gewichtsteile der Pulvermischung zugegeben. Diese Gesamtmischung kommt anschliessend in ein stabiles Rührwerk, wo 100 Gewichtsteilen der Mischung 30 Gewichtsteile Alkohol zugeführt und langsam bis zum Entstehen einer pastösen Masse, der Trägersubstanz, verrührt werden, was bis zu 12 Stunden dauern kann. Dieser pastösen Trägersubstanz werden abschliessend lebensmittelgerechte Hydrokolloide beigemengt, indem 100 Gewichtsteilen Trägersubstanz mindestens 60 Gewichtsteile Hydrokolloide zugemischt werden, wobei zur guten Durchmischung die Trägersubstanz auf etwa 30 - 40 C erwärmt wird. Es entsteht ein voll lebensmittelgerechtes und damit gesundheitlich unbedenkliches Haftmittel, das geschmacklos ist und eine einwandfreie Haftwirkung mit sich bringt und im wesentlichen lediglich aus Honig bzw. Honigpulver, Bienenwachs, Alkohol und lebensmittelechten Cellulosen od. dgl. Hydrokolloiden besteht. PATENTANSPRÜCHE: 1. Haftmittel für Zahnprothesen mit einer pastösen Trägersubstanz, der Hydrokolloide beige- mengt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägersubstanz aus mit Alkohol versetztem Honig besteht.
Claims (1)
- 2. Haftmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägersubstanz Bienen- wachs enthält.3. Haftmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägersubstanz lebensmittelgerechte Hydrokolloide, wie Natriumcarboxymethylcellulose, Natriumalginat, Guarkernmehl od. dgl., beigemengt sind.4. Verfahren zum Herstellen eines Haftmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Honig bis zum Entstehen einer trockenen, festen Honigmasse erhitzt und der trockenen Honigmasse Alkohol zugegeben wird, dass nach der vollständigen Auf- nahme des Alkohols durch die Honigmasse die Alkohol-Honigmasse wiederum durch Erhitzen getrocknet und zu Pulver zerkleinert wird und dass dann das Alkohol-Honigpulver unter Zugabe von Alkohol zu einer pastösen Masse verrührt wird, worauf diese die Träger- substanz bildende Masse erwärmt und mit Hydrokolloiden vermengt wird.5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass neben der Erzeugung des Alko- <Desc/Clms Page number 3> hol-Honigpulvers eine Pulvermischung aus Trockenhonigpulver und Bienenwachspulver vorbereitet und diese Pulvermischung dem Alkohol-Honigpulver zugemengt wird, bevor dann das Alkohol-Honigpulver unter Alkoholzugabe verrührt wird.6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass Honig zur Erzeugung des Alkohol-Honigpulvers auf ca. 200 C erhitzt und die trockene Honigmasse zu gleichen Gewichtsteilen mit Alkohol versetzt wird.7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vorberei- tung der Pulvermischung 100 Gewichtsteile Trockenhonigpulver und 14 Gewichtsteile Bie- nenwachspulver zusammengemischt werden und dass dann 100 Gewichtsteilen Alkohol- Honigpulver 20 Gewichtsteile Pulvermischung beigemengt werden.8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass 100 Ge- wichtsteilen der Pulvermasse aus dem Alkohol-Honigpulver und der Pulvermischung 30 Gewichtsteile Alkohol zugegeben werden und das entstehende Gemisch langsam, vor- zugsweise bis zu 12 Stunden lang, verrührt wird.9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass 100 Ge- wichtsteilen der pastösen Masse bis zu 60 Gewichtsteile Hydrokolloide zugemischt wer- den, wobei die Masse auf ca. 30 - 40 C erwärmt wird.KEINE ZEICHNUNG
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