AT391268B - Verfahren zur herstellung eines haarwuchsmittels - Google Patents
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Description
Nr. 391 268
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Haarwuchsmittels mit einem Gehalt an Plazentaextrakt und gegebenenfalls Birkensaft.
Zur Bekämpfung der gewöhnlichen Kahlheit der menschlichen Kopfhaut ist es bekannt (DE-OS 16 17 857), ein nicht-östrogenes Steroid oder Derivat oder eine Mischung dieser Steroide anzuwenden. Als Steroide werden natürliches oder synthetisches Androgen oder Progestin oder ein Derivat davon genannt, insbesondere Testosteron, Pregnenalon, Progesteron sowie Ester oder Äther davon, insbesondere Testosteronpropionat. Als besonders wirksam wird Testosteron herausgestellt. Es ist nicht zur übersehen, daß gemäß diesem bekannten Verfahren nur die Anwendung einzelner oder mehrerer östrogenfreier Steroide in Frage kommt
Bekannt ist ferner, Toilette-Präparate zur Behandlung von Kopfschuppen vorzuschlagen (DE-OS 22 04 061), als deren wesentlicher Wirkstoff Perhydro-l,2,4-thiadiazindioxide-(l,l) angegeben sind. Außerdem ist eine Vielzahl weiterer Zusätze vorgesehen, darunter Birkenextrakt und Plazentaflüssigkeit
Zu erwähnen ist auch ein bekanntes Haarwuchsmittel (DD-PS 128 367) zur Verwendung in der Haarkosmetik. Das Haarwuchsmittel enthält einen Gehalt an humanem Plazenta-Laktogen (HPL) neben üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen. Dabei soll das HPL aus menschlichen Plazenten oder aus Blut bzw. Serum von Schwangeren gewonnen werden.
Auch eine Lotion zur Anwendung auf der menschlichen Kopfhaut ist bereits vorgeschlagen worden (FR-PS 1024 740), deren wesentlicher Bestandteil ein Plazentaextrakt ist
Bekannt unter dem Markennamen "Caprisana" ist eine Ziegenbutter. Ausweislich der Packungsbeilage soll diese gegen Rheuma, Arthritis, Arthrose, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Nervenentzündungen angewendet werden.
Sofern aus der vorstehend erörterten Literatur überhaupt Verfahren zur Herstellung eines Haarwuchsmittels bekannt sind, haben die so gewonnenen Mittel das Haarwachstum nicht zufriedenstellend gefördert. In der medizinischen Fachwelt herrscht daher die Meinung vor, daß es wirksame Haarwuchsmittel überhaupt nicht gibt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung eines Haarwuchsmittels zur Verfügung zu stellen, mit dem der Haarwuchs auf der menschlichen Kopfhaut gefördert und gegebenenfalls neu in Gang gesetzt werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man folgende Bestandteile vermischt: 2 bis 15 Gew.-% Ziegenbutter, 2 bis 10 Gew.-% Testesmaterial, 0,5 bis 5 Gew.-% Plazentamaterial, bis zu 30 Gew.-% Birkensaft, bis zu 40 Gew.-% Äthanol und bis zu 10 Gew.-% ätherische Öle sowie gegebenenfalls in der pharmakologischen Praxis übliche Verdünnungsmittel und Konservierungsmittel.
Das Drüsenmaterial stammt u. a. aus Gründen der leichten Zugänglichkeit vorzugsweise vom Rind. Es können jedoch auch Testes und Plazenta von anderen Säugetieren verwendet werden. Als Drüsenmaterial ist ein Produkt geeignet, das durch Homogenisieren und Lyophilisieren frischer Drüsen erhalten worden ist. Vorzugsweise werden sogenannte wäßrige Extrakte aus Testes und Plazenta verwendet, wie sie beispielsweise in der Frischdrüsensalbe enthalten sind, die unter der Handelsbezeichnung "tactu-nervaT (w. feldhoff & comp., 4401 Senden) im Handel erhältlich ist.
Das Plazentamaterial ist vorzugsweise östrogenfrei. Zusätzlich kann das erfindungsgemäße Haarwuchsmittel auch Birkensaft enthalten. Zweckmäßig ist ferner auch der Zusatz von ätherischen Ölen, beispielsweise Olium Juniperi, Lauri, Rosmarini, Terebinthinae, Thymi und dergleichen. Für das Gebiet haarwuchsfördender kosmetischer Präparate gilt die Feststellung, daß sich Vorhersagen darüber, ob eine bestimmte Stoffkombination wirksam ist oder nicht, nicht machen lassen. Es herrscht also noch weitgehend die Empirie vor. Die Tatsache, daß gerade die erfindungsgemäß gewählte Stoffkombination eine ausgeprägte und nachhaltige haarwuchsfördernde Wirkung hervorruft, zeigt, daß die Auswahl gerade dieser Stoffe auf einem "glücklichen Griff beruht, was ein Indiz für das Vorliegen der erforderlichen Erfindungshöhe darstellt. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, daß trotz zahlreicher Vorschläge zur Intensivierung des Kopfhaarwuchstums, bisher noch kein Mittel zur Verfügung gestellt werden konnte, das in allen Fällen einen zufriedenstellenden Erfolg bewirkt. Es besteht somit ein starkes Bedürfnis nach zusätzlichen Präparaten, die in den Fällen, in denen herkömmliche Mittel nicht wirksam sind, als Ausweichpräparate herangezogen werden können. Der Verdienst der vorliegenden Erfindung besteht nicht zuletzt darin, daß ein derartiges Ausweichpräparat zur Verfügung gestellt wird, das häufig gerade in sogenannten aussichtslosen Fällen eine beachtliche Wirksamkeit entfaltet.
Das erfindungsgemäß hergestellte Haarwuchsmittel wird vorzugsweise in Form einer Salbe oder Tinktur bereitgestellt. Hierfür werden in der pharmazeutischen Praxis übliche Grundlagen verwendet. Der Anteil einer solchen Grundlage kann etwa 20 bis 60 Gewichtsprozent betragen.
Zweckmäßigerweise werden folgende Mengen verwendet: Ziegenbutter 5 bis 10 Gewichtsprozent; Testesmaterial 5 bis 7 Gewichtsprozent; Plazentamaterial 1 bis 3 Gewichtsprozent; Birkensaft 10 bis 20 Gewichtsprozent; Äthanol 20 bis 30 Gewichtsprozent; ätherische Öle 2 bis 6 Gewichtsprozent. Als -2-
Nr. 391 268
Konservierungsmittel istParahydroxybenzoesäuremethylester geeignet.
Bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Haarwuchsmittel handelt es sich um eine aus natürlichen organischen Stoffen hergestellte Mischung, im Gegensatz zu üblichen pharmazeutischen Präparaten mit erheblichem Anteil an synthetischen Komponenten. Der Wirkmechanismus im vorliegenden Falle wird dementsprechend auch nicht in einer direkten Einwirkung auf das Haar selbst vermutet, sondern vielmehr in einer Normalisierung der Kopfhaut. Dem erfindungsgemäß hergestellten Haarwuchsmittel kommt demnach hauptsächlich die Bedeutung eines Pflegemittels und damit wohl eines Kosmetikums zu. Statt von Haarwuchsmittel könnte man hier auch von Haarpflegemittel sprechen.
Die Anwendung des erfindungsgemäß hergestellten Haarwuchsmittels erfolgt zweckmäßigerweise folgendermaßen: Die Kopfhaut wird zunächst etwa 15 Minuten trocken mit einer Haarbürste massiert. Anschließend wird das Präparat dünn auf die Kopfhaut aufgetragen und etwa 2 bis 5 Minuten lang mit den Fingerspitzen eingerieben. In den nächsten 3 Stunden soll keine Kopfwäsche erfolgen. Der Vorgang findet einmal täglich statt.
Die Behandlungsdauer beträgt im allgemeinen 4 Wochen. Im Anschluß daran kann eine unterstützende Weiterbehandlung 1 bis 2 mal wöchentlich maximal ein halbes Jahr lang durchgeführt werden.
Das Beispiel und die in der Praxis durchgeführten Versuche erläutern die Erfindung.
Beispiel
Aus folgenden Bestandteilen wird eine Salbe hergestellt:
Bestandteil g
Ziegenbutter 7,5
Testesextrakt (Rind) aquos. 1,14:1 6 östrogenfreier Plazentaextrakt (Rind) aquos. 1,15:1 2
Birkensaft 15 Äthanol 30 ätherische Öle 3,5
Salben-/Tinkturgrundlage ad 100
Versuche 1. Testperson
Eine 17-jährige männliche Testperson, die seit 1 Jahr kahlköpfig war, wurde täglich mit dem erfindungsgemäßen Haarwuchsmittel behandelt. Nach 10 Tagen waren die ersten Anzeichen einer neuen Behaarung sichtbar, nach ca. 10 Wochen war der gesamte Haarboden mit Haaren von 2,5 bis 3 cm Länge bedeckt. 2. Testperson
Ein 30-jähriger Mann mit Teilglatze nahm die Behandlung auf, als auch die seitliche Restbehaarung auszufallen begann. Nach 4 Tagen gelangte der Haarausfall zum Stillstand und nach 10 Tagen wuchsen neue Haare. 3. Testperson
Eine 32-jährige männliche Versuchsperson mit Teilglatze wurde wie die 2. Testperson behandelt Es trat der gleiche Erfolg wie im Fall 2 ein. 4. Testperson
Bei einem 36-jährigen Mann mit Teilglatze zeigte sich nach 30-tägiger Behandlung frischer Haarwuchs mit einer Haarlänge von l,5.bis 2 cm. -3-
Claims (5)
- Nr. 391 2685. Testperson Ein 27-jähriger Mann mit Teilglatze erhielt nach 4-wöchiger Behandlung seine volle Behaarung mit einer Haarlänge bis 2 cm zurück.6. Testperson Eine 50-jährige Frau mit grösseren Kahlstellen wurde mit dem erfindungsgemässen Mittel behandelt Nach 9-tägiger Behandlungsdauer ergaben sich erste Anzeichen von Haarwuchs. Nach 4 Wochen war das Kopfhaar vollständig regeneriert7. Testperson Bei einer 55-jährigen Frau war das Kopfhaar stellenweise vollständig ausgefallen. Es wurde die gleiche Behandlung wie bei der 6. Testperson durchgefuhrt, wobei der gleiche Erfolg erzielt wurde. Abgesehen vom Kopfhaar läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Haarwuchsmittel auch das Wachstum der Augenbrauen regenerieren. Die vorstehenden Versuche wurden teilweise von medizinischen Kontrolluntersuchungen begleitet bei denen sich keinerlei Nebenwirkungen und Veränderungen, insbesondere im Blutbild zeigten. Eine Anwendung dieses hochwirksamen Haarwuchsmittels erscheint damit unbedenklich. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung eines Haarwuchsmittels mit einem Gehalt an Plazentaextrakt und gegebenenfalls Birkensaft, dadurch gekennzeichnet, daß man folgende Bestandteile vermischt: 2 bis 15 Gew.-% Ziegenbutter, 2 bis 10 Gew.-% Testesmaterial, 0,5 bis 5 Gew.-% Plazentamaterial, bis zu 30 Gew.-% Birkensaft, bis zu 40 Gew.-% Äthanol und bis zu 10 Gew.-% ätherische Öle sowie gegebenenfalls in der pharmakologischen Praxis übliche Verdünnungsmittel und Konservierungsmittel.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 5 bis 10 Gew.-% Ziegenbutter, 5 bis 7 Gew.% Testesmaterial, 1 bis 3 Gew.-% Plazentamaterial, 10 bis 20 Gew.-% Birkensaft, 20 bis 30 Gew.-% Äthanol und 2 bis 6 Gew.-% ätherische Öle verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich beim Testesmaterial und Plazentamaterial um Produkte handelt, die aus Frischdrüsen durch Homogenisieren und Lyophilisieren erhalten worden sind.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich beim Testesmaterial und Plazentamaterial um wäßrige Extrakte der Drüsen handelt
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Plazentamaterial östrogenfrei ist -4-
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