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Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Produkte zur Behandlung von Haar-
und Hautstörungen. Zudem betrifft sie Haarbehandlungen wie etwa Förderung von
Haarwachstum, Verhinderung, Beendigung oder Minimierung von Haarverlust,
Behandlung von Haar und Kopfhaut, Verdicken des Haars, Behandlung von Schuppen usw.
sowie Behandlungen für Hautstörungen, wie z. B. Glättung der Haut, Behandlung von
seborrhoischer Dermatitis, Behandlung von Psoriasis und Behandlung ähnlicher Zustände
wie etwa Wundheilung auf der Haut. Die Erfindung erwies sich als wirksam zur
Wiederherstellung oder Verbesserung von Haarfärbung oder Be-Melanisierung.
Hintergrund der Erfindung
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Es wurden auf dem Gebiet der Erfindung zahlreiche Materialien oder
Zusammensetzungen geoffenbart, die sich zur Förderung des Haarwachstums und/oder Verhinderung,
Beendigung oder Minimierung des Haarverlusts sowie zur Behandlung verwandter
Störungen wie z. B. Schuppenbildung, Kopfhautjucken usw. eignen.
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Einige solcher Behandlungsmittel wurden in der US-A-4.874.791 vom 17. Oktober
1989 (Adachi et al.) geoffenbart. Diese Patentanmeldung offenbarte ein
Haarwachstumsmittel, das als Wirkbestandteil eine aliphatische Carbonsäure mit einer ungeraden
Anzahl an Kohlenstoffatomen oder ein Derivat davon enthält.
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US-A-4.814.351 vom 21. März 1989 (Mathews et al.) offenbarte eine weitere
Kopfhautbehandlung zur Verringerung des durchschnittlichen täglichen Haarverlusts durch
regelmäßiges Auftragen einer einen aktiven Chelatbildner enthaltenden Zusammensetzung
auf die Kopfhaut. Diese Veröffentlichung ist insofern von Interesse, als sie in ihrem
Abschnitt über den Hintergrund der Erfindung einige Theorien zur Förderung des
Haarwachstums darlegte.
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US-A-4.7659.231 vom 6. September 1988 (Ogura et al.) offenbarte eine tonische
Haarzusammensetzung; die Grundlage war die Entdeckung, daß die externe oder topische
Anwendung eines Extrakts aus Dong Chong Xia Cao das Haarwachstum fördern kann.
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US-A-4.853.216 besprach die topische Anwendung von adrenergischem α&sub1;-Agonist zur
Erzeugung eines pilomotorischen Effekts, um das Rasieren zu erleichtern.
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Andere Patente befaßten sich mit verschiedenen Wirkstoffen zur Behandlung
verwandter Störungen, wie z. B. diverser Hautkrankheiten. Beispielsweise offenbarte die US-A-
4.719.226 vom 12. Januar 1988 (Otsuka et al.) ein Präparat zur perkutanen Absorption
und ein Verfahren zur Herstellung des Produkts. US-A-4.725.609 vom 16. Februar 1988
(Kuli, Jr, et al.) offenbarte die topische Anwendung von Nicotinamid zur Förderung von
Angiogenese, Re-Epithelialisierung und Wundheilung. US-A-4.656.192 bezog sich auf
Esterderivate von Tropolon als nützliche antimikrobielle Mittel,
Haarwachstums-Stimulatoren und Zahnmedikamente.
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Neben den obigen Veröffentlichungen sind verschiedene Kräuter aus der chineschen
Kräuterheilkunst oder Medizin als medizinische oder physiologische Mittel bekannt.
Insbesondere wurden zahlreiche Kräuter besprochen, die sich zur Regulierung der
Beschaffenheit und Farbe des Haars sowie als wirksame Haarwachstumsmittel eignen.
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In diesem Zusammenhang wurden unterschiedliche Kräuter zur Behandlung vorzeitiger
Haargraufärbung geoffenbart. Zu diesen Kräutern zählen:
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1. He Shou Wu - Radix polygoni multiflori;
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2. Hei Zhi Ma - Semen sesami indici; und
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3. Gou Gi Zi - Fructus lycii chinensis.
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Obige Kräuter wurden besonders bei oralen Anwendungen, wie z. B. Tees, verwendet,
wurden aber manchmal auch als lokale externe oder topische Anwendungen eingesetzt.
Die folgenden Kräuter stellten sich zur Behandlung von Glatzenbildung in lokalen oder
topischen Anwendungen auch als nützlich heraus:
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1. Gu Sui Bu - Rhizoma gusuibu (drynaria); und
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2. Ce Bai Ye - Cacumen biotae orientalis.
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Es wurde in der chinesischen Literatur in zumindest 13 Fällen festgestellt, daß Ce Bai Ye
- wenn es als Tinktur aus einer frischen Pflanze zubereitet wird - das Haarwachstum bei
kahlköpfigen Personen stimuliert (Chinese Herbal Medicine, Materia Medica - Bensky
Gamble, S. 370).
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Kontinuierliche Bemühungen, solche Materialien zu entdecken oder zu entwickeln,
zeigen eine kontinuierliche Nachfrage nach Zusammensetzungen oder Materialien auf, die
sich zur Förderung von Haarwachstum, Verhinderung oder Minimierung von
Haarverlust oder Behandlung verschiedener Hautstörungen eignen. Es ist natürlich besonders
wichtig, daß solche Materialien oder Zusammensetzungen gleichmäßig wirksam und
sicher in der Anwendung sind, um ihre Effizienz beim Gebrauch durch große
Personengruppen zu verbessern.
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Die FR-A-2.424.024 beschreibt eine Lotion zur Verhinderung von Haarverlust,
Behandlung von Schuppen und Reduktion seborrhoischer Sekretionen. Die Lotion enthält
Artemisia, Petersilie und 36 Stunden lang fermentierte Weintrauben. Fenchel und
Orangenblüten sind mögliche weitere Bestandteile.
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STN, File Supplier, Karlsruhe, DE, File Chemical Abstracts, Bd. 115, Nr. 57180,
beschreibt ein Pharmazeutikum zur Behandlung von Insektenbissen, das
N,N-Diethyltoluamid, Dimethylphthalat und Anethol enthält.
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Die JP-A-60146829 beschreibt einen Testosteron-5α-Reduktase-Inhibitor in Form einer
Zusammensetzung, die einen Kräuterextrakt enthält. Die Zusammensetzung ist ein
Kosmetium zur Verwendung als Haartonikum oder in der Hautpflege.
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Die JP-A-2048514 beschreibt ein Mittel zur Hemmung von Haarverlust, das (a) eine
Code-Extraktpflanze; (b) ein anionisches Tensid; und (c) ein Stickstoff enthaltendes
nichtanionisches Tensid umfaßt.
Zusammenfassung der Erfindung
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Demzufolge stellte man fest, daß nach wie vor die Notwendigkeit verbesserter
Verfahren und Produkte zur Behandlung von Haar- und Hautstörungen besteht, die z. B.
folgende Aufgaben erfüllen: Förderung des Haarwachstums, Verhinderung, Beendigung
oder Minimierung des Haarverlusts, Behandlung des Haars und der Kopfhaut,
Verdickung des Haars, Behandlung von Schuppen, Glättung der Haut, Behandlung
seborrhoischer Dermatitis, Behandlung von Psoriasis und ähnlicher Erkrankungen,
möglicherweise sogar die Wundheilung auf der Haut und ähnliche Verwendungszwecke. Eine
solche Vielzahl an Anwendungen ist im Rahmen der Erfindung möglich.
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Die Erfindung betrifft konkret die Verbesserung oder Wiederherstellung der Haarfarbe
oder der natürlichen oder "vorgrauen" Farbe, d. h. die Re-Melanisierung des Haars. Es
wurde üblicherweise festgestellt, daß dies zu einer Veränderung der Haarfarbe und
neben der Verdunkelung des Haars zu einer Anreicherung der Haarfarbe führt.
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Es ist daher ein Ziel der Erfindung, Verfahren und Produkte zur Behandlung solcher
Haar- und Hautstörungen und auch zur Farbverbesserung bzw. -wiederherstellung oder
Re-Melanisierung des Haars bereitzustellen, umfassend das topische Auftragen einer
Behandlungszusammensetzung auf der Haut oder der Kopfhaut einschließlich des Haars
und der Haarfollikel eines diese Behandlung erfordernden Wirts, welche
Behandlungszusammensetzung als wesentliche Komponente ein Behandlungsmittel in einer
wirksamen Menge und einen Wirkbestandteil enthält, der aus der aus Anol, Anethol, deren
Analogen, Polymeren und Gemischen davon bestehenden Chemikalienklasse
ausgewählt ist.
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Konkrete Analoge sind Estragol, das ein Allylanalog von Anethol ist. Anolpolymere sind
z. B. Dianol, das bekanntermaßen östrogenähnliche Aktivität aufweist. Dianethol und
Photoanethol sind zwei Polymere von Anethol, die ebenfalls östrogenähnliche Aktivität
aufweisen.
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Eigenschaften solcher Chemikalien sind in einigen Veröffentlichungen dargelegt, z. B. in
einem Artikel mit dem Titel "Fennel and Anise als Estrogenic Agents" von Michael
Albert-Puleo, veröffentlicht im Journal of Ethnopharmacology, 2 (1980), 337-344.
Chemische Strukturen der obigen Materialien sind in diesem Artikel beschrieben, der somit
in seiner Gesamtheit hierin aufgenommen ist.
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Aus Gründen der besseren Identifizierbarkeit wird - wiederum Bezug nehmend auf den
obigen Artikel - Anol üblicherweise als 4-(1-Propenyl)phenol bezeichnet; Anethol wird
üblicherweise als p-Propenylanisol bezeichnet; Estragol, das als Analog von Anethol
angeführt wird, wird üblicherweise als Methylcharicol-1-methoxy-4-(2-propyl)benzol
bezeichnet. Die weiter unten besprochene Chemikalie Fenchon zur Verwendung in
Kombination mit den obigen Chemikalien wird üblicherweise als C&sub1;&sub0;H&sub1;&sub6;O charakterisiert.
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Vorzugsweise umfaßt die Erfindung Gemische zumindest zweier oder mehrerer der
obigen Klasse von Chemikalien in Kombination miteinander und/oder mit Fenchon in der
Behandlungszusammensetzung. Solche Chemikalien stellten sich als besonders wirksam
heraus, die Behandlungseffizienz synergistisch zu steigern und die Eindringung der
Behandlungszusammensetzung in die Haut, das Haar oder die Haarfollikel zu erleichtern.
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Einige der oben angeführten Chemikalien können aus unterschiedlichen Quellen
gewonnen werden. Beispielsweise können die Chemikalien und ihre Polymere synthetisch
produziert werden, doch vorzugsweise werden sie aus verschiedenen Kräutern, die
wirksame Mengen einer oder mehrerer der Klasse von Chemikalien enthalten, erhalten.
Solche Kräuter können aus der Klasse von Kräuterfamilien bestehend aus Umbelliferae,
Magnoliaceae, Labiatae und Rutaceae ausgewählt sein.
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Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, Verfahren und Produkte zur Behandlung von
Haar- und Hautstörungen bereitzustellen, bei dem eine Behandlungszusammensetzung
topisch auf die Haut und/oder das Haar und die Haarfollikel appliziert wird, wobei das
Behandlungsmittel Tinkturen oder Extrakte eines oder mehrer Kräuter enthält, die aus
der aus Foeniculum vulgares (Fenchel), Pimpinella anisum (Anis), anderen Arten von
Anis, Carum carvi (Kümmel) und Gemischen davon bestehenden Klasse ausgewählt
sind.
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Obwohl die Erfindung vorzugsweise die topische Anwendung auf dem Haar und/oder
der Haut umfaßt, ist zu beachten, daß eine solche Anwendung im allgemeinen als
notwendig erachtet wird, um eine geeignete Konzentration der notwendigen Chemikalien
im lokalen zu behandelnden Bereich des Haars und/oder der Haut zu ermöglichen.
Man nimmt jedoch an, daß die Haar- und/oder Hautbehandlung durch eine derartige
topische Anwendung durch zusätzliche orale Einnahme der gleichen Kräuter ergänzt
werden kann.
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Vorzugsweise werden die obigen Kräuter in der Behandlungszusammensetzung in
verschiedenen Kombinationen miteinander und/oder mit anderen Kräutern, die zur
synergistischen Verbesserung der Behandlung und/oder Zufuhr durch die Haut, das Haar
oder die Haarfollikel ausgewählt sind, verwendet.
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Konkret betrifft die Erfindung Verfahren und Produkte, in denen das Behandlungsmittel
eine Tinktur oder einen Extrakt von Foeniculum vulgares (Fenchel) umfaßt. Man nimmt
an, daß dieses Kraut die wirksamste Kombination der oben besprochenen Chemikalien
zur Behandlung der von der Erfindung angesprochenen Haar- und Hautstörungen
enthält.
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Die Erfindung betrifft auch konkret Verfahren und Produkte, bei denen das
Behandlungsmittel eine Tinktur oder einen Extrakt von Pimpinella anisum (Anis) umfaßt. Auch
dieses Kraut stellte sich als sehr wirksame Kombination von Chemikalien heraus.
Beide der obigen Kräuter und insbesondere Fenchel sind auch vorzugsweise in
Kombination miteinander oder mit anderen Kräutern enthalten, die zur synergistischen
Verbesserung der Behandlung und/oder Zufuhr durch die Haut oder Haarfollikel ausgewählt
sind.
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Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, Verfahren und Produkte zur Behandlung von
Haar- und Hautstörungen bereitzustellen, umfassend beliebige Kombinationen der oben
angeführten Chemikalien und/oder Kräuter, worin die Behandlungszusammensetzung
ferner gegebenenfalls Mengen eines Trägers, eines Maskierungsmittels, eines
Geliermittels, von Duftstoffen und Konservierungsmitteln sowie ein Tinkturlösungsmittel für das
Behandlungsmittel umfaßt.
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Von den obigen gegebenenfalls vorhandenen Komponenten bietet der Träger ein
Medium für das Behandlungsmittel und andere Komponenten der
Behandlungszusammensetzung sowie eine mögliche Maskierung des starken Geruchs, der bei bestimmten
Behandlungsmitteln möglich ist. Ein typischer Träger ist Mastixharz. Das
Maskierungsmittel wird auch zugegeben, um die starken Gerüche zu maskieren, und kann
vorzugsweise aus einer Tinktur eines oder mehrerer zusätzlicher Kräuter bestehen. Das Geliermittel
ist ein in Kosmetika und medizinischen Zusammensetzungen häufig verwendetes Mittel
zur Regulierung der Konsistenz und anderer physikalischer Eigenschaften der
Behandlungszusammensetzung. Das Tinkturlösungsmittel oder eine Kombination verschiedener
Tinkturlösungsmittel kann zur Bildung der Tinkturen oder Extrakte der Chemikalien
und/oder Kräuter, die das Behandlungsmittel umfassen, verwendet werden. Einige
Lösungsmittel, die Alkohol usw. enthalten, können zur Herstellung der Tinkturen
herangezogen werden.
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Die Verfahren und Produkte der Erfindung stellten sich jedenfalls als überraschend
wirksam bei der Behandlung von Haar- und Hautstörungen heraus, wie dies oben angeführt
und nachstehend ausführlich beschrieben ist.
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Obige Besprechung der Erfindung kann folgendermaßen zusammengefaßt werden:
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung einer Tinktur oder eines Extrakts
von Feoniculum vulgares und einer Tinktur oder eines Extrakts von Carum carvi zur
Herstellung einer Zusammensetzung zur topischen Anwendung bei einem Wirt, der
Behandlung gegen Haarverlust benötigt, worin die jeweiligen Tinkturen oder Extrakte eine
wirksame Menge einer oder mehrerer der Klasse von Chemikalien enthalten, die aus
Anol, Anethol, Estragol, Polymeren der obigen und Gemischen davon besteht.
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Ein zweiter Aspekt bietet die Verwendung der Tinktur oder des Extrakts von Feoniculum
vulgares und der Tinktur oder des Extrakts von Carum carvi gemäß dem ersten Aspekt
der Erfindung, worin der Wirt ein weiblicher Wirt ist.
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Ein dritter Aspekt betrifft die Verwendung einer Verbindung, ausgewählt aus Anol (4-(1-
Propenyl)phenol), Anethol (p-Propenylanisol), Analogen der obigen, Polymeren der
obigen und Gemischen davon entweder alleine oder in Kombination miteinander und/oder
mit Fenchon (C&sub1;&sub0;H&sub1;&sub6;O) als grundlegender Wirkbestandteil zur Herstellung einer
Zusammensetzung zur topischen Anwendung bei einem Wirt, der sie benötigt, zur
Behandlung einschließlich der Re-Melanisierung von Haar.
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Ein vierter Aspekt betrifft die Verwendung einer Tinktur oder eines Extrakts von
zumindest einem Kraut, ausgewählt aus Foeniculum vulgares, Pimpineila anisum und Carum
carvi, als grundlegender Wirkbestandteil zur Herstellung einer Zusammensetzung zur
topischen Anwendung bei einem Wirt, der sie benötigt, für die die Re-Melanisierung
von Haar umfassende Behandlung; worin die Tinkturen oder Extrakte eine wirksame
Menge einer oder mehrerer der Klasse von Chemikalien besitzen, die aus Anol,
Anethol, Analogen der obigen, Polymeren der obigen und Gemischen davon besteht.
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Oben zusammengefaßte Verfahren und Produkte zur Behandlung von Haar- und
Hautstörungen sind nachstehend ausführlich beschrieben. Die Verfahren und Produkte
beruhen üblicherweise auf der Verwendung eines Behandlungsmittels, das einen
Wirkbestandteil enthält, der entweder aus einer Klasse von Chemikalien bestehend aus Anol,
Anethol, Analogen davon, entweder alleine oder in Kombination miteinander, oder
zusätzlichen Chemikalien, wie z. B. Fenchon, ausgewählt ist.
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Von den obigen Chemikalien kommt Fenchon alleine in einem chinesischen Kraut - Ce
Bai Ye - vor, von dem bekannt ist, daß es sich für eine topische Anwendung zur
Förderung des Haarwachstums eignet. Es ist seit langer Zeit bekannt, dieses chinesische Kraut
zur Behandlung anderer Hautstörungen wie z. B. kleiner Verbrennungen zu verwenden.
Die VWirksamkeit dieses chinesischen Krauts zur Behandlung solcher Störungen wurde
jedoch früher nicht mit seiner Fenchon-Komponente in Verbindung gebracht. Außerdem
wurden weder beim obigen chinesischen Kraut noch bei anderen
Haarwachstumsmitteln die synergistischen Ergebnisse festgestellt, die man durch Kombinieren der obigen
Klasse von Chemikalien entweder miteinander oder mit zusätzlichen Chemikalien wie
z. B. Fenchon erzielt.
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Nützliche Kombinationen der obigen Chemikalien kommen auch in einer ausgewählten
Klasse von Kräuterfamilien, bestehend aus Umbelliferae, Magnoliaceae, Labiatae und
Rutaceae, vor.
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Obige Kräuterfamilien enthalten eine große Anzahl von Kräutern, von denen nur einige
von bekanntem Nutzen sind. Diese Kräuterfamilien werden in einigen
Veröffentlichungen besprochen. Beispielsweise wird die Familie der Umbelliferae ausführlich in einem
Artikel mit dem Titel "The Biology and Chemistry of the Umbelliferae", V. H. Heywood
(Hg.), Department of Botany, University of Redding, England, ausführlich beschrieben.
Repräsentative Mitglieder der obigen Kräuterfamilien sind beispielweise auch in einer
Publikation von Shui Ying Hu mit dem Titel "An Enumeration of Chinese Materia
Medica", veröffentlicht von der Chinese University of Hong Kong 1980, dargelegt.
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Mitglieder der obigen Kräuterfamilien sind nur insofern von Interesse, als sie sich zur
Anwendung beim Menschen eignen. Es gilt in Zusammenhang mit der Erfindung als
wichtiger, daß die Kräuter so ausgewählt werden, daß sie eine oder mehrere der oben
besprochenen Chemikalien enthalten.
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Innerhalb der obigen Kräuterfamilien erwiesen sich Behandlungsmittel, die als Tinkturen
oder Extrakten bestimmter Kräuter ausgebildet sind, insbesondere umfassend
Foeniculum vulgares (Fenchel) und auch Pimpinella anisum (Anis), Carum carvi (Kümmel) und
Gemische davon, für die Erfindung als besonders wirksam. Von diesen Kräutern stellten
sich vor allem Foeniculum vulgares und andere wie etwa Pimpinella anisum als
wirksam, alleine oder vorzugsweise in Kombination miteinander und mit anderen
Kräutern, wie etwa Carum carvi u. a., als wirksam heraus, die Behandlunf; und/oder
Zufuhr durch die Haut und Haarfollikel synergistisch zu verbessern.
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Die Entdeckung der Erfindung beruhte zumindest teilweise auf der Theorie, daß sich
Chemikalien und/oder Kräuter, die diese Chemikalien enthalten und östrogenähnliche
Effekte aufweisen, sodaß Testosteron in den Haarfollikeln entgegengewirkt werden
kann, besonders für die Förderung des Haarwachstums und/oder Verhinderung,
Beendigung oder Minimierung von Haarverlust und/oder für die Steigerung oder
Wiederherstellung von Haarfärbung oder Re-Melanisierung eignen. Die Theorie beruhte
zumindest teilweise darauf, daß Testosteron und ähnliche Hormone bekannte Einflußfaktoren
von Haarverlust und/oder flächig auftretender Kahlköpfigkeit bei Männern sind. Man
geht ferner davon aus, daß die Theorie auch für andere Haar- und Hautstörungen
Gültigkeit besitzt (siehe oben).
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Die obige Theorie wird teilweise als Erklärung der Erfindung und teilweise als Erklärung
der beschriebenen Vorteile für die obige Klasse von Chemikalien bei der Behandlung
von Haar- und Hautstörungen hierin dargelegt. Da jedoch der genaue Mechanismus,
durch den die Chemikalien und/oder Kräuter der Erfindung bei der Behandlung von
Haar- und Hautstörungen von Nutzen sind, nicht genau bekannt sind, soll die obige
Theorie den Schutzbereich der Erfindung keinesfalls einschränken.
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In Zusammenhang mit der obigen Theorie wurde zunächst ein Extrakt oder eine Tinktur
von Fenchel untersucht, da dieses Kraut in der westlichen Kräuterheilkunst als eines gilt,
das die Milchbildung von Müttern anregt. Es stellte sich auch heraus, daß Fenchel
sämtliche Vertreter der obigen Chemikalienklasse sowie Fenchon in großen Mengen enthält.
Anol und Anethol sind Hauptkomponenten des flüchtigen Fenchelöls. Anis enthält
ebenso Anol und Anethol, ist aber physiologisch viel weniger aktiv als Fenchel. Dies
kann darauf zurückzuführen sein, daß Anis eine geringere Menge bestimmter anderer
Chemikalien enthält. Kümmel stammt auch aus der Umbelliferae-Kräuterfamilie und
fördert ebenso die Milchbildung. Diese drei Kräuter - vor allem Fenchel - stellten sich
entweder alleine oder in Kombination miteinander und/oder anderen Kräutern als am
wirksamsten heraus, die Behandlungseffizienz synergistisch zu steigern und die Eindringung
der Behandlungszusammensetzung in die Haut, das Haar und die Haarfollikel zu
verbessern.
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Weitere Details der Erfindung ergeben sich aus den folgenden Beispielen und
praktischen Vorgangsweisen.
Behandlungs- oder Anwendungsverfahren
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Tabelle 1 zeigt Mengen der vier oben angeführten Chemikalien in einer Vielzahl an
Kräutern. Gemäß der obigen Beschreibung veranschaulicht somit Tabelle 1 eine
mögliche Reihenfolge der Eignung verschiedener Kräuter. Man beachte insbesondere die
ho
he Konzentration der ersten und zweiten Chemikalie in den zwei bevorzugten Kräutern,
Foeniculum vulgares und Pimpinella anisum.
Tabelle 1
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Die Verfahren und Produkte der Erfindung sehen die topische Anwendung des
Behandlungsprodukts auf den zu behandelnden Stellen der Haut oder Kopfhaut, des Haars und
der Haarfollikel vor. Typischerweise wurden in Versuchsbehandlungen etwa 2-3 cm³
oder fast 2-3 g des Behandlungsprodukts auf die Haut oder die Kopfhaut aufgetragen.
Geringere oder größere Mengen kommen allerdings auch in Frage.
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Außerdem machte das Behandlungsmittel nur einen kleinen Teil des
Behandlungsprodukts während dieser Versuche aus. Man nimmt an, daß das Behandlungsmittel in
Tinkturform nur 0,5 Gew.-% oder sogar nur 0,2 Gew.-% des Behandlungsprodukts
umfassen kann. Noch häufiger kann man davon ausgehen, daß das Behandlungsmittel in
Tinkturform etwa 1,2-50 Gew.-% der Behandlungszusammensetzung, noch bevorzugter
etwa 2-20 Gew.-% der Behandlungszusammensetzung, am bevorzugtesten etwa 5-1 5
Gew.-% der Behandlungszusammensetzung, umfaßt; dies wurde in tatsächlichen
Versuchen ermittelt, bei denen das Behandlungsmittel in Tinkturform etwa 7 Gew.-% des
Behandlungsprodukts umfaßte. Die obigen Konzentrationen sind jedoch nur angeführt, um
ein bevorzugtes Behandlungsprodukt zu definieren. Man beachte wiederum, daß ein
erfindungsgemäßes Behandlungsprodukt je nach Konzentration der Tinktur und des
jeweils angestrebten therapeutischen Ziels einen sehr breiten Konzentrationsbereich des
Behandlungsmittels in Tinkturform enthalten könnte.
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Es wird betont, daß die Erfindung je nach der Konzentration der Tinktur im Endprodukt
ein sehr breites Spektrum abdeckt. Beispielsweise kann die Tinktur oder der Extrakt von
einem Verhältnis von 50 Teilen Lösungsmittel (IPM) zu 1 Teil gemahlenem Fenchel bis
zu einem Verhältnis von 1 Teil Lösungsmittel (IPM) zu 2 Teilen gemahlenem Fenchel
reichen. Das Lösungsmittel ist natürlich nicht auf IPM beschränkt; andere geeignete
Lösungsmittel kommen auch in Frage, wie dies hierin angeführt ist.
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Die Konzentration der Tinktur im Endprodukt kann beispielsweise von 0,5 Gew.-% oder
auch nur sogar 0,2 Gew.-% (bei Verwendung einer konzentrierteren Tinktur) bis zu fast
100% (bei Verwendung einer verdünnteren Tinktur) innerhalb des erwähnten Bereichs
variieren.
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Somit sind die wirksamen Mengen der Wirkbestandteile im Behandlungsmittel natürlich
viel geringer als die Menge des Extrakts im Endprodukt, da nur ein kleiner Teil des
Behandlungsmittels in Tinkturform tatsächlich aus dem Wirkbestandteil besteht. Es ist
wiederum zu beachten, daß die Wirkbestandteile aus der aus Anol, Anethol, Analogen der
obigen, Polymeren der obigen und Gemischen davon bestehenden Klasse von
Chemikalien ausgewählt sind. Fenchelextrakt enthält alle der obigen Chemikalien sowie
Fenchon.
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Zusammenfassend gesagt entspricht die wirksame Menge der Wirkbestandteile im
Endprodukt der Menge der Wirkbestandteile in der Tinktur/im Extrakt (im bevorzugten
breiten Bereich, der für das Lösungsmittel/Behandlungsmittel (gemahlener Fenchel)
angegeben ist, von 50 : 1 bis 1 : 2), multipliziert durch den Prozentsatz der Tinktur im Endprodukt
(0,2 bis 100%, siehe oben). Man beachte ferner folgendes: Wenn eine Chemikalie oder
mehrere Chemikalien, welch die Wirkbestandteile des Behandlungsmittels bilden,
synthetisiert oder isoliert und kein Teil eines natürlichen Krautextrakts sind, kann der
Bereich der Mengen und Konzentrationen sogar noch breiter sein als oben angeführt.
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Man beachte besonders, daß die Erfindung im wesentlichen die topische (oder externe)
Anwendung der Zusammensetzung auf die Haut oder das Haar eines sie benötigenden
Wirts erfordert. Eine derartige externe Behandlung kann alleine durchgeführt werden.
Die für die Erfindung durchgeführten Versuche umfaßten nur eine externe Behandlung.
Eine interne Behandlung kann ebenfalls erfolgen, aber nur als Ergänzung zur externen
oder topischen Behandlung wie hierin definiert. Die ergänzende interne Behandlung ist
optional und für die Erfindung nicht notwendig, während die interne Behandlung
alleine für die Erfindung nicht vorgesehen ist.
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Betreffend die Häufigkeit der Anwendung geht man typischerweise davon aus, daß das
Behandlungsprodukt in Form einer Haar- oder Hautcreme oder in flüssiger oder einer
anderen Form etwa zweimal täglich bis etwa zweimal monatlich auf den behandelten
Haut- oder Haarbereich aufgetragen und auch intern eingenommen wird, um
möglicherweise die externe Behandlung zu ergänzen oder zu intensivieren. Eine wirksame
Behandlung ist auch mit einer Anwendungshäufigkeit von beispielsweise maximal drei- bis
viermal täglich oder sogar noch öfter bis zu einmal monatlich oder sogar noch seltener
möglich.
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Eine wirksame topische Behandlung scheint bei etwa einmal täglich bis zu einmal alle
drei Tage gegeben zu sein, wobei die aufgetragene Zusammensetzung zumindest etwa
15-30 Minuten lang, vorzugsweise etwa 12-24 Stunden lang, auf der Stelle verbleibt.
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In bezug auf das Behandlungsverfahren der Erfindung ist zu beachten, daß die meisten
bislang durchgeführten Versuche in Zusammenhang mit der Förderung von
Haarwachstum oder Verhinderung, Beendigung oder Minimierung von Haarverlust erfolgten, aber
auch Effekte wie Steigerung der Farbintensität oder Wiederherstellung von grauem Haar
zu seiner ursprünglichen Farbe, d. h. die Re-Melanisierung, festgestellt wurden. Dies
führte typischerweise zu einer Änderung der Haarfarbe, zu einer dünkleren und
intensiveren Haarfarbe. Wenn die Verfahren und Produkte der Erfindung für andere Zwecke
eingesetzt werden, insbesondere zur Behandlung verschiedener Hautstörungen, sind
möglicherweise unterschiedliche Anwendungsmengen und -raten wünschenswert.
Insbesondere wird vielleicht festgestellt, daß ganz andere Mengen, eventuell geringere
Mengen, zur Behandlung bestimmter Hautstörungen wünschenswert sind. Es ist aber
wiederum zu betonen, daß die optimalen Mengen und die optimale
Anwendungshäufigkeit nicht für alle Anwendungen genau bekannt sind.
Beispiel 1
Verfahren zur Herstellung eines in früheren Versuchen verwendeten
Behandlungsprodukts
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Die Hauptversuche erfolgten mit einem Behandlungsprodukt, das ein
Behandlungsmittel enthielt, das als Tinktur von Foeniculum vulgares (Fenchel) in Kombination mit einer
Tinktur von Carum carvi (Kümmel) ausgebildet war. Ein bevorzugtes Verfahren zur
Herstellung dieses Behandlungsprodukts wird hierin beschrieben.
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Das wichtigste Kraut, Foeniculum vulgares, wurde zunächst zu einem Pulver gemahlen
und in Isopropylmenristat (IPM), einem organischen Lösungsmittel, in einem Verhältnis
von etwa 1 Teil Fenchel pulver zu 3 Teilen IPM-Lösungsmittel zu einer Tinktur
verarbeitet.
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Pflanzengummi oder Mastixharz (als bevorzugter Träger) wurde in einem Verhältnis von
etwa 10 Teilen IPM-Lösungsmittel zu 1 Teil Mastixharz getrennt in IPM-Lösungsmittel
dispergiert.
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Die Fencheltinktur wurde etwa 2 Wochen lang stehengelassen und von Zeit zu Zeit
durchmischt. Nach 2 Wochen wurde die Tinktur filtriert, um eine klare Flüssigkeit zu
bilden.
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Die klare Fencheltinktur wurde in einem Mischer mit dem dispergierten Mastixharz in
einem Verhältnis von etwa 9 Teilen Fencheltinktur zu etwa 1 Teil Mastixharzlösung
vermischt, um eine Fencheltinkturlösung zu ergeben.
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Eine zweite Tinktur wurde durch Mahlen von Carum carvi (Kümmel) zu einem Pulver
gebildet, das dann in Isopropylmenristat (IPM) in einem Verhältnis von etwa 1 Teil
Kümmel zu etwa 9 Teilen IPM-Lösungsmittel zu einer Tinktur verarbeitet wurde. Diese
Tink
tur wurde unter Rühren 2 Wochen lang stehengelassen. Anschließend wurde die
Kümmeltinktur filtriert, um ebenfalls eine klare Flüssigkeit zu ergeben.
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Das Verhältnis zwischen Kraut und Lösungsmittel kann bei Fenchel und anderen
Kräutern stark variieren, z. B. von 2 : 1 bis zu 1 : 50, 1 : 75 oder sogar 1 : 100.
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Etwa 3 Gew.-% der Kümmeltinktur wurden dann der klaren Fencheltinkturlösung
zugegeben, um eine kombinierte Kraut-Tinktur-Lösung zu liefern.
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Etwa 0,5 Gew.-% eines ausgewählten Duftstoffs und etwa 1,5 Gew.-% einer
Maskierungsformeltinktur auf Basis der klaren Fencheltinktur wurden der kombinierten Kraut-
Tinktur-Lösung zugegeben. Die Maskierungsformel-Tinktur bestand aus 8
unterschiedlichen Kräutern, die - in gleicher Weise wie oben betreffend die Fenchel- und die
Kümmeltinktur beschrieben - zur Herstellung einer Maskierungskraut-Tinktur dienten. Die 8
Kräuter in der Maskierungsformel-Tinktur waren Herba drynariae, Fructur psoraleae,
Polygoni multiflori, Herba agastache, Thuja, Camomile, Mentha und Hibiscus.
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Die kombinierten obigen Komponenten bildeten das grundlegende Wirkstoffprodukt für
das Behandlungsprodukt der Erfindung. Das grundlegende Wirkstoffprodukt wurde mit
einem Gel in einem Verhältnis von etwa 1 Teil grundlegendes Wirkstoffprodukt zu etwa
12 Teilen Gel vermischt. Das Gel bestand aus 1 Teil Hydroxyethylcellulose und 50
Teilen Wasser, wobei gegebenenfalls ein Konservierungsmittel zugegeben wird. Es können
beliebige der bekannten Gele in der Erfindung verwendet werden.
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Von den oben angeführten Komponenten wurden der Duftstoff und die
Maskierungsformel-Tinktur ausgewählt, um im grundlegenden Wirkstoffprodukt ein ansprechendes
Aroma zu erzeugen, während der stärkere Geruch bestimmter Komponenten, wie z. B. der
flüchtigen Fenchelöle, maskiert wird. Das Mastixharz wird aus zwei Gründen
verwendet. Erstens trägt es auch dazu bei, den starken Geruch der flüchtigen Fenchelöle zu
überdecken, und zweitens dient es als guter Träger, der die Fähigkeit besitzt, in die
Haut und/oder die Haarfollikel einzudringen. Das Gel wird in einer für Kosmetika und
andere medizinische Präparate bekannten Weise verwendet, um die Konsistenz und
andere physikalische Eigenschaften des Produkts zu steuern. Das Gel ist für solche
Verwendungszwecke allgemein bekannt, da es hypoallergen ist und auch leicht von der
Haut absorbiert wird.
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Die Endkonzentrationen von Komponenten im resultierenden Behandlungsprodukt sind
wie folgt (in den Klammern sind die breiten Bereiche angeführt):
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1. Fencheltinktur in IPM 7,5% (0,2 (0,2 bis fast 100%)
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2. Dispergiertes Mastixharz in IPM 0,8% (0,02-10%)
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3. Kümmeltinktur in IPM 0,25% (0,025-30%)
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4. Maskierungsformel in IPM 0,15% (0,05-25%)
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5. Duftstoff 0,20% (kann je nach Bedarf variieren)
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6. Konservierungsmittel 0,1% (kann je nach Bedarf variieren)
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7. Ultragel - im Bedarfsfall (auf 100%, Rest)
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Gesamt: 100 Gew.-%
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Ursprüngliche Versuche wie unten beschrieben wurden mit Ultragel als Geliermittel
durchgeführt. Die Zusammensetzung kann allerdings auch mit einem synthetischen,
hochmolekularen, vernetzten Polymer von Acrylsäure, konkret mit einem Acrylat/C&sub1;&sub0;&submin;&sub3;&sub0;-
Alkylacrylat-Copolymer, gebildet werden, das z. B. unter dem Markennamen CARBO-
MER 1342 erhältlich ist. Während das Ultragel zumeist Wasser enthielt, wurde das
CARBOMER 1342 in einem Verhältnis von etwa 0,5-1,0 Gew.-% eingesetzt, wobei der
Rest des Geliermittels gereinigtes Wasser war.
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Das Geliermittel wird jedenfalls als letzte Komponente der Zusammensetzung
zugegeben, um die bevorzugte Gelform für die Zusammensetzung zu bilden.
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Versuchsergebnisse betreffend das wie oben gebildete Behandlungsprodukt sind
nachstehend dargelegt.
Beispiel 2
Versuchsergebnisse
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Bei über 50 Männern und Frauen, bei denen man unterschiedliche Stadien des
Haarverlusts festgestellte, wurden unter Verwendung des Behandlungsprodukts der Erfindung
die folgenden Ergebnisse beobachtet:
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1. Haarverlust wurde innerhalb von 2-6 Wochen gestoppt. Fast 100% der
Versuchspersonen, die vorher über Haarverlust berichteten, verzeichneten keinen Haarverlust
mehr.
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2. Nach viermonatiger Behandlung wurde bei über 80% der Versuchspersonen
beginnendes Haarwachstum festgestellt. Selbst bei den wenigen Probanden, die von keinem
Haarwachstum berichteten, jedoch die Behandlung fortsetzten, wurde nach etwa 6
Monaten beginnendes Haarwachstum beobachtet. Nach einjähriger Behandlung von
Männern und Frauen mit im allgemeinen allen Ausprägungen von Haarverlust wurde bei
mehr als 90% der Probanden Wachstum von neuem Haar beobachtet. Diese Ergebnisse
basierten auf Tests mit einer Gruppe von etwa 100 Männern und Frauen.
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3. Etwa 50-60% der weiblichen Versuchspersonen verzeichneten beginnendes
Haarwachstum.
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4. Es wurde allgemein festgestellt, daß fast alle Teilnehmer an den Versuchen gemäß der
Erfindung über Verbesserungen der Haarqualität, -dicke und -gesundheit berichteten.
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5. Die Teilnehmer berichteten auch über eine deutliche Abnahme der
Schuppenbildung. Versuchspersonen mit seborrhoischer Dermatitis verzeichneten ebenfalls
deutliche Verbesserungen. Tests hinsichtlich psoriatischer Läsionen bei einigen wenigen
Patienten mit diesen Krankheitsbildern zeigten signifikante Verbesserungen.
Ausgezeich
nete therapeutische Ergebnisse wurden bei der erfindungsgemäßen Behandlung aller
Kopfhaut- und Hauterkrankungen erzielt; Beispiele dafür sind Juckreiz,
Schuppenbildung, seborrhoische Dermatitis und Psoriasis der Kopfhaut.
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6. Fortlaufende Tests gemäß Beispiel 2 und anderer Beispiele der Erfindung zeigten auf,
daß die Verwendung der Erfindung, besonders bei Männern in einem Zeitraum von
etwa 6 Monaten, eine fast 100%-ige Reaktion bezüglich tatsächlichen Haarwachstums
und Beendigung des Haarverlusts erzielte.
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7. Während der Beobachtung der oben beschriebenen Versuchsergebnisse wurde auch
eine dramatische Wirkung festgestellt - die Wiederherstellung der ursprünglichen
Haarfarbe in grauem oder weißem Haar. Unter der ursprünglichen Haarfarbe ist hier die
Farbe des Haares vor dessen Weißfärbung gemeint. Dieser Effekt der Erfindung wird hierin
auch als Re-Melanisierung des Haars bezeichnet. Das neue Haarwachstum und Haar,
das als Teil des natürlichen Haarwachstumszyklus der Erfindung ersetzt wurde, zeigte
eine Tendenz, Melanin im Haar wiederherzustellen oder - wie oben erwähnt - die Re-
Melanisierung des Haars herbeizuführen, sodaß Versuchspersonen mit grauem Haar
deutlich dünkleres Haar bekamen, d. h. Haar, das an die ursprüngliche Haarfarbe
herankam, bevor die Graufärbung eintrat oder das Haar künstlich gefärbt wurde. Dieser Effekt
der Farbwiederherstellung oder Re-Melanisierung des Haars wurde in der
überwiegenden Mehrzahl der Probanden mit grauem Haar (fast 100%) festgestellt.
Beispiel 3
Weitere Versuchsverfahren
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Genauere Testverfahren wurden mit 30 Personen - sowohl Männern als auch Frauen -
im Alter von etwa 23 bis etwa 80 Jahren durchgeführt. Dieses Probanden verwendeten
das Behandlungsprodukt der Erfindung, das gemäß Beispiel 1 hergestellt wurde, 6 Tage
bis zu etwa 6 Monate lang.
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Die Versuchspersonen wiesen am Anfang der Tests eine Vielzahl an Haarstörungen auf -
nahezu vollständige Kahlköpfigkeit, zunehmend schütteres Haar, Ausdünnung des
Haarwuchses, normaler Haarwuchs mit unterschiedlich stark ausgeprägtem Haarausfall. Von
etwa 15 Probanden, die das Behandlungsprodukt der Erfindung mehr als 2 Monate lang
verwendeten, erfuhr nur einer keine wesentliche Veränderung.
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Die anderen 14 Versuchspersonen verzeichneten unterschiedlich großen
Behandlungserfolg - von kräftigem Wachstum neuer Haare bis zu Haarverlust, der mit normaler Rate
eingedämmt werden konnte (bei Personen mit im allgemeinen gesundem Haarwuchs).
Von den 15 Versuchspersonen, die das Behandlungsprodukt der Erfindung weniger als 2
Monate verwendeten, verzeichneten 6 keinerlei Veränderung. Von diesen 6 Probanden
hatten 3 das Behandlungsprodukt weniger als 2 Wochen lang verwendet. Die übrigen
der 15 Probanden, die das Behandlungsprodukt weniger als 2 Wochen lang testeten,
zeigten unterschiedlichen Behandlungserfolg - vom Wachstum neuer Haare bis zum
Haarverlust, der im herkömmlichen Ausmaß gehalten wurde.
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Die Anmelder gehen davon aus, daß die Ergebnisse der Beispiele 2 und 3 die
Wirksamkeit des Behandlungsprodukts von Beispiel 1 veranschaulichen.
Beispiel 4
Herstellung anderer Behandlungsprodukte
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Auf der Grundlage der oben ausgeführten Theorie, Untersuchung der Testergebnisse
und anderer Faktoren nehmen die Anmelder an, daß eine Reihe von
Behandlungsprodukten unter Verwendung unterschiedlicher Wirkbestandteile erzeugt werden kann, die
- wie weiter oben erwähnt - aus verschiedenen Chemikalien und/oder Kräutern
ausgewählt sind, um ähnliche Ergebnisse wie in den Beispielen 2 und 3 zu erzielen. Diese
Ergebnisse sind jedoch möglicherweise nicht so auffallend positiv, da im
Behandlungsprodukt von Beispiel 1 das bevorzugte Kraut verwendet wurde. Man geht davon aus,
daß die anderen Kräuter und/oder Chemikalien der Erfindung (siehe oben) zu ähnlich
wirksamen Behandlungszusammensetzungen führen.
Beispiel 5
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Die verschiedenen allgemein in Beispiel 4 besprochenen Behandlungsprodukte werden
in der gleichen Weise wie oben topisch angewendet. In allen Beispielen kann die
interne Einnahme die Behandlung in Kombination mit topischer Applikation verbessern. Für
verschiedene Haar- und Hautstörungen ist an eine ähnliche topische Anwendung
gedacht. In jeder dieser Anwendungen wird die Behandlungszusammensetzung topisch
auf den betroffenen Bereich aufgetragen.
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In den Beispielen 3-5 wurde ein dramatischer Effekt beobachtet - die deutliche
Wiederherstellung der Haarfarbe auf jene, die der Proband vor dem Grauwerden der Haare
hatte, oder eine verstärkte, veränderte oder dünklere Haarfarbe, d. h. die Be-Melanisierung
des Haars.
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Es wurden somit verschiedene Verfahren und Produkte der Erfindung zur Behandlung
diverser Haar- und Hauterkrankungen beschrieben. Modifikationen außer den hierin
konkret dargelegten sind im Schutzumfang der Erfindung möglich, der nur durch die
beigelegten Patentansprüche definiert ist, welche als weitere Beispiele der Erfindung
angeführt sind.