DE2757024C3 - Kosmetisches Haar- und Hautpflegemittel - Google Patents

Kosmetisches Haar- und Hautpflegemittel

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DE2757024C3 DE19772757024 DE2757024A DE2757024C3 DE 2757024 C3 DE2757024 C3 DE 2757024C3 DE 19772757024 DE19772757024 DE 19772757024 DE 2757024 A DE2757024 A DE 2757024A DE 2757024 C3 DE2757024 C3 DE 2757024C3
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Description

Die Erfindung betrifft ein kosmetisches Haar- und Hautpflegemittel, das zur Erzielung und Erhaltung eines kräftigen Haarwuchses und einer gesunden und gepflegten Haut, insbesondere Kopfhaut, hervorragend geeignet ist
Es ist seit iangem bekannt, daß kosmetische Störungen des Haares und der Haut häufig auf Verschiebungen im Hormongleichgewicht zurückzuführen sind Man hat daher Versuche unternommen, diese kosmetischen Störungen, wie übermäßigen Haarausfall oder das Auftreten von Akne, durch Behandlungen mit kosmetischen Präparaten, denen gewisse Hormone und/oder Vitamine zugesetzt sind, zu beseitigen. So wurde festgestellt, daß eine Reihe natürlicher und synthetischer weiblicher Sexualhormone (Östron, östradiol. Stilbestrol) in ihrer hormonalen Wirkung und in ihrer Wirkung auf das Hautgewebe einander ähnlich sind Es lag daher nahe, die Wirkung der Sexualhormone auch kosmetisch auszunutzen. Die Behandlung mit jHormoncremes, beispielsweise mit östrogenhaltigen Cremes, führt gerade bei alternder Haut zu" einem frischen, verjüngend wirkenden Erscheinungsbild. In gewissen biologischen Haarwässern werden Östrogene und östrogenhaltige Extrakte verarbeitet, da man annimmt, daß diese weiblichen Sexualhormone den Haarwuchs anregen. Da solche Präparate hauptsächlich von Männern verwendet werden, die in der Regel wesentlich häufiger vom Haarausfall betroffen sind als Frauen, ist die Anwendung solcher kosmetischer Mittel nicht problemlos. Hormone sind bekanntlich bereits in außerordentlich geringen Mengen wirksam und entfalten ihre Wirkung in der Regel nicht nur lokal an der aufgebrachten Stelle, sondern dringen in die tieferen Hautschichten ein. wo sie zum Teil in die Blutbahn felangen.
Schon sehr geringe Mengen eines Hormons im Blut vermögen aber deutliche körperliche und auch seelische Wirkungen hervorzurufen. Bei der Anwendung hormonaler Wirkstoffe in kosmetischen Präparaten kann es daher zu unerwünschten systemischen Effekten kommen, ein Nachteil, der ihre Verwendung für kosmetische Zwecke außerordentlich einschränkt.
Um diese nachteiligen Wirkungen weitgehend zu vermeiden, hat man nach Wirkstoffen gesucht, die zwar die gewünschten kosmetischen Wirkungen besitzen, deren hormonale Wirksamkeit aber nur mehr gering ist. Als solche den östrogenen chemisch nahe verwandte •Wirkstoffe sind z. B. Progesteron sowie eine Reihe ähnlicher Steroide bekanntgeworden. Sie besitzen jedoch immer eine Wirkung als Sexualhormone, so daß auch ihrer Verwendung in Kosmetik-Präparaten enge Grenzen gesetzt sind.
In D&OS 16 17 857 werden Mittel zur Förderung des Haarwuchses beschrieben, bei denen das Mittel lokal auf die Kopfhaut aufgetragen werden soll. Als Mitte!
werden zahlreiche Stereoide aufgeführt, die außerordentlich unterschiedliche Eigenschaften besitzen, so daß ein Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet der Haarpflege aus dieser Offenlegungsschr.fi sehr leicht falsche Schlüsse ziehen könnte und in die falsche Richtung geführt wird. So werden zur lokalen Behandlung bei androgenetischer Alopezie Steroide mit zum Teil starker androgener Wirkung vorgeschlagen, beispielsweise das als »nichtöstrogenes« Steroid für das Verfahren zur Förderung des Hrarwuchses angeblich besonders vorteilhaft verwendbaren Testosteron, das als stärkstes natürliches Androgen bekannt ist und dessen Einsatz bei der androgenetischen Alopezie gerade das Gegenteil einer Haarwuchsförderung, nämlich eine Förderung des Haarausfalles im Bereich der Stirn- und Scheitelhaare bewirkt Von den weiteren in der zitierten Offenlegungsschrift aufgezählten Substanzen sind beispielsweise das Androstan, Androstendiol, Androsten, 17a-Methyltestosteronund 17a-Hydroxyprogesteron als Androgene bekannt wirken also ebenfalls ungünstig bei der Behandlung der androgenetischen Alopezie. Das 17a-Hydroxyprogesteron ist ein natürliches Zwischenprodukt der Hormonbildung im menschlichen Hoden sowie in den Nebennierenrinden, siehe M. B. Lipsett in James, Serio und Martini, The Endocrine Function of the Human Testis, Bd. II, Seite 1 ff. (1974); R. I. Dorf man und F. Ungar, Metabolism of steroid hormons, Seite 43 (1965). Die Applikation von 17a-Hydroxyprogesteron führt bei Menschen zu einer nicht erwünschten Steigerung der Hormonbildung in den Hoden und in den Nebennierenrinden. Ferner hat diese Substanz eine eigene Wirkung als Gelbkörperhormon, die allerdings nicht so ausgeprägt ist wie die des Progesterons. Diese Wirkung wird jedoch schon durch einfache Derivatbildu".gen, z. B. durch Veresterung mit Essigsäure am Cl7-Hydroxyl. erhebuch gesteigert, siehe T. Miyake und W. H. Rooks in: R. I. Dorfman, Methods i.i Hormone Research. Bd. V, Teil c. Seite 59 ff. (1966).
Es ist ferner bekannt, daß die androgenetisch bedingten kosmetischen Störungen, beispielsweise die androgenetische Alcpe/ie, maßgeblich durch das männliche Keimdrüsenhormon Testosteron ausgelöst werden. So geht der Haarausfall im Bereich des Stirn- und Scheitelhaares mit dem Erreichen einer gewissen kritischen Höhe der Testosteron-Kon/entration im Blut einher. Bei der Frau g.-nugen häufig relativ geringfügige Überschreitungen ihres normalen Plasmaspiegels an Testosteron, ,.um einen Übermäßigen Haarwuchs, insbesondere Bärthaarwuchs (Hirsütismus), auszülöserts
Den gegensätzlichen Wirkungen des Testosterons, nämlich einerseits der Förderung des Haarausfalls im Bereich der Stirn- Und Scheiteihääfe, andererseits der Förderung des Bartwuchses, liegen die gleichen Mechanismen zugrunde, Diese sind Weitgehend aufge^ klärt Und haben dazu geführt, daß gezielte Versuche
unternommen wurden, um durch entsprechende Beeinflussung dieses Mechanismus die obengenannten Störungen zu mindern oder zu beseitigen. So wurde z. B. das Gelbkörperhormon Progesteron eingesetzt, um die Wirkung des Enzyms 5a-Reductase, durch welches Testosteron in der Zelle zu Dihydrotestosteron reduziert wird, zu hemmen. Dihydrotestosteron ist deutlich wirksamer als Testosteron und wird mit einem spezifischen Eiweißkörper (Rezeptor) gekoppelt Dieser Komplex wird in den Zellkern transportiert, wo er auf den genetischen Code einwirken kann. Man hat daher auch schon versucht, die Bildung des Rezeptorkomplexes zu unterbinden, wobei sich als geeigneter Wirkstoff Cyproteronacetat erwies. Obwohl man auf diese Weise bei lokaler Anwendung von Progesteron ein Nachlassen des Haarausfalls bei Männern mit androgenetischer Alopezie beobachtet hat, ist die Verwendung der genannten Wirkstoffe in rein kosmetischen Präparat .1 ebenfalls problematisch, da auch diese Wirkstoffe eine eigene Horcnonwirkmng h^ben, oder unbefriedigend, da sie z. T. lokal nicht wirksam sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, lokal anwendbare kosmetische Mittel für die Haar- und Hautpflege zu schaffen, die eine hervorragende Wirkung bei der Bekämpfung der vorstehend genannten kosmetischen Störungen besitzen, deren Wirkstoff aber keine Hormonwirkung hat und auch bei langer andauernder lokaler Applikation keine unerwünschten Nebenwirkungen zeigt
Es wurde nun "efunden, daß sich diese Aufgabe durch ein kosmetisches Haar- und Hautpflegemittel lösen läßt, das gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an Ua-Hydroxyprogesteron und/oder einem seiner pharmazeutisch wirksamen und vertr. glichen Ester als Wirkstoff im Gemisch mit für Haar- bzw. Hautpflegemittel üblichen Zusatzstoffen.
Der erfindungsgemäß eingesetzte Wirkstoff 1 Ia-Hydroxyprogesteron ist bekannt Er wurde bereits im Jahre 1952 synthetisch hergestellt und zeigt mit den hohen Dosen des Tierexperiments keine nennenswerten Hormonwirkungen, siehe Proc. Soc. Exper. Biol. & Med, 82 (1953), Seiten 243-247. Ha-Hydroxyprogesteron kommt nicht im menschlichen Organismus vor und besitzt eine spezifische Hemmwirkung gegen die 5a-Reductase des Testosterons.
Das erfindungsgemäß eingesetzte ilÄ-Hydroxyprogesteron und seine pharmazeutisch wirksamen und verträglichen Ester eignen sich in hervorragendem Maße zur Behandlung der obengenannten kosmetiichen Störungen, wobei diese Wirkstoffe gleichzeitig den Vorteil besitzen, keine hormonalen oder anderen unerwünschten Nebenwirkungen zu zeigen, so daß sie unbedenklich in kosmetischen Präparaten eingesetzt werden können. Insbesondere eignen sich die diese Wirkstoffe enthaltenden erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel /ur lokalen Haar- und Hautpflege, wobei sie bereits nach relativ kurzer Behandlungszeit (8 bis 12 Tage) einen erheblichen Rückgang des Fettens bei überfettetem Haar sowie nach entsprechend längerer Applikation einen deutlichen Rückgang des Haarausfalls bewirken. Auch[bei der Behandlung Von Akne wird bereits nach bemerkenswert kurzer Behandlungsdauer ein Zurückgehen und in vielen Fällen ein Verschwinden der betreffenden Symptome erreicht
Die Vorteilhaften kosmetischen Wirkungen des lla^Hydroxyprogesterons bei der lokalen Behandlung von Haarstörungen,- wie androgenetischer Alopezief übermäßigem Haärfeiten sowie von Akne vulgaris, wurden durch sich über mehrere Monate erstreckende klinische Versuche an Männern und Frauen im Alter zwischen 16 und 54 Jahren belegt
So wurden 10 Männer, die an übermäßigem Haarfetten und Kopfhaarausfall litten, über einen Zeitraum von 4 bis 6 Monaten mit einer 1 %igen Lösung von lla-Hydroxyprogesteron in 60%igem Äthanol lokal behandelt und zwar wurden täglich etwa 10 bis 15 ml der Lösung in die Kopfhaut einmassiert
ίο Ausnahmslos alle Probanden spürten bereits 8 bis 12 Tage nach Beginn der Behandlung einen erheblichen Rückgang des lästigen Haarfettens. Nach etwa 5 bis 6 Wochen wurde auch ein deutlicher Rückgang des Haarausfalls beobachtet, der sich dann während der weiteren Behandlung völlig normalisierte. Nebenerscheinungen irgendwelcher Art wurden während der gesamten Behandlungszeit nicht beobachtet
In einem weiteren Versuch unterzogen sich 14 Frauen, die ebenfalls unter starkem Haarfetten und bzw. oder androgenetischer Alopezie litten, der oben geschilderten Behandlung. Hier stellten sich bei 12 Versuchspersonen innerhalb von 8 bis 12 Tagen die ersten vorteilhaften Wirkungen in Form einer deutlichen Verminderung des Haarfettens ein, und nach etwa 5 bis 6 Wochen ließ sich ein deutlicher Rückgang des Haarausfalls feststellen. Allerdings empfanden einige der Probanden die sich einstellende Trockenheit des Haares als unangenehm. Durch gewisse hautpflegende Zusätze und/oder weitere Verminderung des Alkoholgehaltes oder Verwendung eines anderen geeigneten Alkohols, z. B. Isopropanol, lassen sich diese Begleiterscheinungen, die nur gelegentlich und bei Personen mit besonders empfindlicher Haut auftreten, weitgehend zurückdrängen. Ansonsten wurden auch bei den Frauen keinerlei Nebenwirkungen lokaler oder allgemeiner Art während der Behandlung beobachtet.
In einer weiteren Untersuchung wurden 5 Frauen und 4 Männer wegen Akne vulgaris im Gesicht und am oberen Körperstamm mit einer spezifischen Nachtcreme behandelt, die in einer üblichen fetthaltigen O/W-Emulsion etwa 1,4 Gew.-% Iia-Hydroxyprogesteron enthielt. Die befallenen Hautstellen wurden mit dieser Creme täglich einmal eingerieben. In allen Fällen wurde bereits na< '· 8 bis 10 Tagen ein merklicher Rückgang der Akne-Effloreszenzen beobachtet Die weitere lokale Behandlung brachte nach etwa 15 bis 20 Tagen eine nachhaltige Verbesserung des Krankheitsbildes. Während und nach der Behandlung wurden keinerlei lokale oder allgemeine Nebenwirkungen festgestellt.
In weiteren Paralleluntersuchungen wurde auch der Essigsäureester des 1 la-Hydroxyprogesterons sowohl in l%iger alkoholischer Lösung als auch in l,4°/oiger Menge in einer Nachtcreme an männlichen und weiblichen Probanden angewandt, die unter starkem Haarfetten, Kopfhaarausfall und Akne vulgaris litten. In allen Fällen wurden die gleichen Erfolge erzielt wie mit 1 la-Hydroxyprogesteron.
In den folgenden Tabellen sind Einzelergebnisse über die kosmetische Wirkung von 1 la-Hydroxyprogesteron· zusammengestellt:
Es bedeuten; = wirksam;
4- = gut wirksam;
+ + = sehr gut wirksam;
+ + + = nicht wirksam;
= Wirkung zweifelhaft
±
η Tqbelle I 5 60%igem Äthanol, an 60%igem Äthanol, ar Haarfetten und 27 57 024 6
Alt-er der "Her der Frauen
j Behandlung von übermäßigem Probanden Probanden Behandlung l%iger 11 tf-Hydroxyprogesteron-
ν Lösung in (in Jahren) (Jahre) liigl. Minge androgenetjscher Alopezie mit
ι
f
ΐ
Uii. Nr. 45 37
i 3; 24 1 X 10 ml Ergebnisse Alopezie Neben
*"
ι
17 54 2 X 10 ml Dauer Haarteilen wirkungen
ί
ι
i 36 27 2 X 10 ml (Monate) Haar stumpf
S 2 40 25 2 X 10 ml 6 + + keine
ι 3 40 29 I x 15 ml 5 ++ + keine
J" 4 33 33 1 x 15 ml 11 +++ ++ keine
f- 5 40 36 1 x 15 ml 11 +++ ± keine
ι 6 43 35 1 x 15 ml 6 +++ + keine
I 7 24 5 t 2 X 10 ml 5 + keine
i 8 40 Ά 2 X 10 ml 6 ++ + keine
9 27 rs 2 x 10 ml 5 + + keine
10 39 I x 10 ml 12 +++ + keine
Il 37 2 x 10 ml 8 ± + keine
12 21 1 x 15 ml 9 ++ + keine
13 44 1 x 15 ml 6 +++ + keine
14 26 1 x 15 ml 9 +++ ++ keine
15 32 1 x 15 ml 4 +++ ++ keine
16 1 X 10 ml 10 +++ keine
< 17 Behandlung von übermäßigem 4 ++ + ± keine
18 Lösung in Haarfeiten und 4 ++ ± keine
Tabelle 2 Lfd. Nr. Männern 1,5 +
Behandlung l%iger 11 ff-Hydroxyprogesteron-
tiigl. Menge androgenetischer Alopezie mit
1
2 2 x 12 ml Ergebnisse Alopezie Neben
3 1 x 12 ml Dauer Ilaaifcttcn wirkungen
4 1 X 15 ml (Monate) + keine
5 ■ x 15 ml 11 +++ + keine
6 1 x 10 ml 11 ++ keine
7 1 X 10 ml 6 -!-+ + + keine
\ j 8 1 x 15 ml 10 -?■+ + keine
S
f
9 1 x 15 ml 11 +++ + keine
^
ί
10 1 X 15 ml Il +++ ++ keine
J J 1 X 15 ml 8 +++ + keine
12 1 X 15 nil 3 ++ + keine
1 X 15 ml 3 4 + ± keine
3 +++ ++ keine
11 +++ ± keine
2 ++
I
Tubeile 3
Behandlung von Akhe vulgaris rhi! einer 1% lltf-I-lydroxyprogesteron enthaltenden fetthaltigen Nachtcreme (O/W-Emulsion)( die in üblicher Weise und Menge als Kosmetikum aufgetragen wurde
Lfd. Aller Behandlung Ergebnisse Neben
wirkun
gen
Nr. der
Pro-
bandcn
(Jahre)
Ort Dauer Aknc
vulgaris
(Monalc)
keine
keine
I 43 Gesicht,
oberer Stamm
7 + + +
7 ++ +
keine
keine
2 16 Gesicht,
oberer Stamm
6 ++
6 ++
keine
keine
3 17 Gesicht,
Rücken
6 ++
6 ++
keine
4 36 Gesicht 5 +++ keine
5 33 Gesicht 3 ++ keine
6 24 Gesicht 5 +++'" keine
7 39 Gesicht 5 ++ keine
keine
8 38 Gesicht,
oberer Stamm
4 +++ keine
9 16 Gesicht 1.5 +
:l1 Die unter lfd. Nr. 6 behandelte Probandin könnte nach Smonuligcr Behandlung als geheilt entlassen werden.
In einem weiteren Test wurde die Stirnhaut von zwei gesunden jungen Männern mit einer l%igen Lösung von Ila-Hydroxyprogesteron in 60%igem Äthanol täglich einmal eingepinselt. Vor der Behandlung und jeweils am 14. und 15. Behandiungstag wurde der Sebumgehalt auf der Stirnhaut gravimetrisch nach der Methode von * S Strsiics ü^d P E. ^ocb* ' invccf Derm. 36, 293-298 (1961), gemessen. Die Ergebnisse sind aus Tabelle 4 ersichtlich.
Beobachtungen mit den Ergebnissen in Einklang, die bei der Behandlung von übermäßigem Haarfetten, ariürogenetischer Alöpezie und Akrie vulgaris erhalten wurden.
■> Die Untersüdhüngsergebnisse zeigen( daß der erfuv dungsgemäß eingesetzte I lec-Hydroxyprogcstefon-Wirkstoff ein Haar- und Hautpflegemittel ist, das seine kosmetische Wirkung insbesondere bei androgenelisch bedingten Störungen des; Kopfhaares sowie bei Äkne
K) vulgaris durch lokale Anwendung entfaltet, ohne daß hormonale oder sonstige lokale oder allgemeine Nebenwirkungen auftreten. Es handelt sich daher um ein reines Schönheitspflegemitte!.
Die erfindungsgcmäßen Haar- und Hautpflegemittel
I) enthalten neben dem Wirkstoff die in der Kosmetik für den jeweiligen Zweck üblichen Zusatzstoffe. Auf diese Weise können die erfindungsgemäDen Mittel vorzugsweise als Haarwasser. Haaröl, Hautcreme, Hauifunktionsöl. Hautnähremulsion, Aerosolspray, Shampoo oder Frisiermittel dargestellt werden. Aber auch andere allgemeine und spezielle haut- und haarpflegende Zubereitungen können die erfindungsgemäß eingesetzten Wirkstoffe enthalten.
Der Wirkstoff wird diesen Zubereitungen in einer
2-3 Menge zugemischt, die eine zuverlässige Wirkung bei regelmäßiger Anwendung gewährleistet. Versuche haben jctizeigl. daß dies der Fall ist. wenn der Wirkstoff in den kosmetischen Mitteln in einer Konzentration von etwa 0,5 bis 2,0 Gew.-%, insbesondere von 0,8 bis 1.4
ίο Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Kosmelikums. vorliegt.
Der weiteren Veranschaulichung der Erfindung dienen die folgenden Beispiele für die Verwendung von 1 lft-Hydroxyprogestcron bzw. einein seiner pharma-
j) zeutisch verträglichen Ester zur Herstellung eines kosmetischen Haar- und Hautpflegemittels.
Tabelle 4
Beeinflussung des Sebumgehaltes in der Stirnhaut durch Behandlung mit l%iger lla-Hydroxyprogesteronlösung üi 60%igem Äthanol
Proband Sebumgehalt in mg/10 cm2/3h
vor der Behandlung am
H.Tag
am 15Tag
Blindprobe 2,54 2,65
A 3,98 3,70 1,50 1,83
B 3,13 3,20 1,80 1,90
Aus Tabelle 4 ist deutlich zu erkennen, daß die relativ kurze Behandlung mit Hoc-Hydroxyprogesteron zu einer eindeutigen Senkung der TaJgdrüsentätigkeit führt Dies zeigt, daß der erfindungsgemäße Wirkstoff die Haut durchdringt und an den gewünschten Stellen in der Haut seine Wirkung entfaltet. Damit stehen diese
Beispiel 1
Herstellung eines Haarwassers
Formulierung:
Isopropylalkohol extra
Äthylpolyglykolacetat
1 la-Hydroxyprogesteron
Parfümöl
Dest. Wasser
52.0 g
2,0 g
1.2g
0.8 g
44,0 g
100,0 g
Der Wirkstoff, das Parfümöl und das Äthylpolyglykolacetat werden mit dem Isopropylalkohol vermischt und das Gemisch mit Wasser auf 100 g aufgefüllt.
Beispiel 2
Herstellung eines Haaröls
Isopropylpalmitat
Isopropylmypstat
Vaselinöl
1 la-Acetoxyprogesteron
Parfümöl
Dichlorophen
30,0 g
20.0 g
47,0 g
13 g
0,7 g
0,5 g
100,0 g
27 57 024 Beispiel 4 10,0 g
Beispiel 3 Hefsieüüfig eines Snfifnpoos
Hefslellung einer Hautcreme Fettsäure-Ei weiß-Kondensations 12,0 g
Mandelöl (fett) produkt 12,0 g
Celiol (Gemisch aus Estern Glycerinrrionolaurat-monosuifat
ungesättigter Cu-Cis-Fettsäuren) Glycerin 3,0 g
Gctyl- und Stearylalkohdl 1 la-Hydroxyprogesteron 6,0 g
Na-SaIz des Cetyl-stearyl^ Parfümöl 1,4 g
Schwefelsäureesters Wasser 0,6 g
Glycerin Ml
1 ΐΛ-Acctoxyprogesleron lOÖ.Og
Parfümöl
Wasser
ä5.0g
:io,o g
7,0 g
0,5 g
0,5 g
47,0 g
lOÖ.Ög

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    1, Kosmetisches Haar- und Hautpflegemittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Ila-Hydroxyprogesteron und/oder einem seiner pharmazeutisch verträglichen Ester als Wirkstoff im Gemisch mit üblichen Zusatzstoffen,
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff in einer Konzentration von etwa 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge des Kosmetikums, vorliegt
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