DE2906970C2 - Vorrichtung zur Bestimmung der Vertikalrichtung eines Systems - Google Patents
Vorrichtung zur Bestimmung der Vertikalrichtung eines SystemsInfo
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Description
Vorteilhafterweise besteht die Transformationseinrichtung aus einer Rechnereinheit die aus den gemessenen
drei Winkelgeschwindigkeiten das Differential des Roll- und Nickwinkels des Trägers berechnet, und aus
Integratoren, die die von der Rechnereinhet berechneten
Differentiale integriert, und denen zusätzlich ein Informationssignal
über die ursprüngliche Vertikalrichiung des Trägers zugeführt wird. Damit kann mit einfachsten
elektronischen Mitteln die erfindungsgemäQe Vorrichtung verwirklicht werden. Weiter vorteilhaft besteht
die Vorrichtung zum anfänglichen Bestimmen der Vertikalrichtung aus zwei Pendeln zum Messen des
Rollwinkels bzw. des Nickwinkels, die Signale ausgeben, die mit den Eingangssignal für die Integratoren verknüpft
werden.
Außer der einfachen Ausgestaltung weist die Erfindung den weiteren Vorteil auf, daß in der Regel die
Wendekreisel als Signalgeber für andere Teile des Systems verwendet werden können, bei denen Informationen
bezüglich der Vertikalrichtung des Systems benötigt werden.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden werden anhand der Zeichnungen vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung genauer beschrieben.
Es zeigt:
F i g. 1 eine schematische Darstellung des Prinzips,
wie eine Waffe stabilisiert werden kann;
F i g. 2 eine schematische Darstellung des Prinzips, wie die Vertikalrichtung mit der beschriebenen Vorrichtung
bestimmt werden kann;
F i g. 3 die mit Einrichtungen vervollständigte Vorrichtung zum anfänglichen Bestimmen der Vertikalrichtung;
F i g. 4 den Aufbau der Recheneinrichtung und
F i g. 5 eine weitere Ausführungsform, bei der die zwei Kreiselsensoren mit der Visiereinrichtung in Verbindung
stehen, anstatt mit dem Waffenlauf.
Um eine Waffe auf ein Ziel zu richten, ist sie üblicherweise so gelagert, daß sie im Winkel zum Transportträger
bzw. Fahrzeug bewegbar ist. Die Waffe ist dann so angeordnet, daß sie mit Hilfe von Servomotoren um
zwei Achsen schwenkbar ist. Der Waffenlauf kann beispielsweise so gelagert sein, daß er in einem Panzerturm
in Höhenrichtung schwenkbar ist, während der Panzerturm wiederum bezüglich eines Fahrgestells in Seitenbzw.
Querrichtung schwenkbar ist.
F i g. 1 zeigt schematisch, wie ein derartiges herkömmliches
System zur Steuerung einer Waffe in vertikaler und horizontaler Richtung aufgebaut werden
kann. Das Schwenken der Waffe in horizontaler Richtung wird durch einen Servomotor 1 durchgeführt, der
mit einem Zahnring oder dgl. auf dem Panzerturm in Eingriff kommt, während die Elevationsbewegung der
Waffe mit Hilfe eines Servomotors 2 durchgeführt wird, der im Panzerturm angeordnet ist und der mit einem
Zahnradbogen oder dgl. des Höhensystems in Eingriff kommt. Zur Messung der Drehbewegungen der Waffe
sind darüber hinaus Kreiselsensoren 3 und 4, beispielsweise Wendekreisel angeordnet. Der Sensor 3 gibt ein
elektrisches Ausgangssignal ab, das proportional zur Drehgeschwindigkeit in Seitenrichtung bezüglich des
Bodens ist, d. h. zur Drehgeschwindigkeit des Panzerturms um die Transversalachse, während der Sensor 4
ein Ausgangssignal abgibt, das proportional zur Drehgeschwindigkeit in Höhenrichtung ist, d. h. zur Drehgeschwindigkeit
des Waffenlaufs um die Elevationsachse, ebenfalls bezüglich des Bodens.
Die von den beiden Kreiselsensoren 3 und 4 abgegebenen
Signale stellen die tatsächlichen Winkelgeschwindigkeiten des Systems dar und steuern die Servomotoren
1 und 2 so, daß die Drehgeschwindigkeit der Waffe sehr nahe bei Null liegt, d. h. die Waffe stabilisiert ist
Die beiden tatsächlichen Geschwindigkeiten werden dann Vergleichern 5 bzw. 6 zugeführt in denen sie mit
den Nenngeschwindigkeiten in Seitenrichtung bzw. Elevation verglichen werden, die von einem äußeren Steu-
ersystem erhalten werden. Die von den Vergleichern 5 und 6 abgegebenen Differenzsignale werden über Verstärker
7 bzw. 8 den Servomotoren 1 bzw. 2 zugeführt, die zusätzlich zur Signalverstärkung in der Regel auch
geeignete dynamische Filter, Integratoren usw. aufwei-
sen, wenn die Nenngeschwindigkeiten vom Außensystem gleich Null sind, so kommen die Drehbewegungen
der Waffe bezüglich des Bodens in die Nähe von NuIlJe nach der Qualität des Motorsystems.
Ein herkömmliches System weist üblicherweise auch ein Feuerleitsystem auf, das mindestens ein Zielteleskops und einen Rechner einschließt Die Konstruktion des Feuerleitsystems und des Zielteleskops haben im Prinzip keine Bedeutung für die Erfindung und werden daher nicht im Detail beschrieben. Das Zielteleskop kann beispielsweise derart beschaffen sein, daß ein Kanonier fortwährend die Lage der optischen Linie der Visiereinrichtung für das Teleskop bezüglich eines mit dem Teleskop beobachteten Ziels beurteilt. Der Kanonier kann dann mit Hilfe eines Steuerhebels oder dgl. die beiden Servomotoren 1 und 2 durch Zuführung von Nennsignalen geeigneter Größe zu den Zielsystemen so beeinflussen, daß die Waffe in Höhen- und Seitenrichtung geschwenkt werden kann. Damit kann der Kanonier mit Hilfe des Zielteleskops das Ziel verfolgen und von dem Feuerleitrechner können geeignete Vorhaltwinkel und Tangentialerhöhungswinkel berechnet werden, ungeachtet der Tatsache, daß der Träger, beispielsweise ein Fahrzeug, auf dem das Waffensystem gelagert ist gleichzeitig Drehbewegungen ausgesetzt ist, die beispielsweise auf das Fahren zurückzuführen sind.
Ein herkömmliches System weist üblicherweise auch ein Feuerleitsystem auf, das mindestens ein Zielteleskops und einen Rechner einschließt Die Konstruktion des Feuerleitsystems und des Zielteleskops haben im Prinzip keine Bedeutung für die Erfindung und werden daher nicht im Detail beschrieben. Das Zielteleskop kann beispielsweise derart beschaffen sein, daß ein Kanonier fortwährend die Lage der optischen Linie der Visiereinrichtung für das Teleskop bezüglich eines mit dem Teleskop beobachteten Ziels beurteilt. Der Kanonier kann dann mit Hilfe eines Steuerhebels oder dgl. die beiden Servomotoren 1 und 2 durch Zuführung von Nennsignalen geeigneter Größe zu den Zielsystemen so beeinflussen, daß die Waffe in Höhen- und Seitenrichtung geschwenkt werden kann. Damit kann der Kanonier mit Hilfe des Zielteleskops das Ziel verfolgen und von dem Feuerleitrechner können geeignete Vorhaltwinkel und Tangentialerhöhungswinkel berechnet werden, ungeachtet der Tatsache, daß der Träger, beispielsweise ein Fahrzeug, auf dem das Waffensystem gelagert ist gleichzeitig Drehbewegungen ausgesetzt ist, die beispielsweise auf das Fahren zurückzuführen sind.
Zusätzlich zu den oben erwähnten Drehbewegungen der Waffe, die von den Kreiselsensoren 3 und 4 gemessen
werden, ist die Information über die Vertikalrichtung, d. h. den Rollwinkel und auch den Nickwinkel der
Waffe für den Feuerleitrechner er Orderlich. Diese Winkel werden von einer Vorrichtung gemessen, die schematisch
in F i g. 2 dargestellt ist. Dabei stellen die in der Figur verwendeten Zeichen Winkelgeschwindigkeiten
und Winkel dar, die wie folgt definiert werden:
Ωη Drehgeschwindigkeit der Waffe um die Elevations-
oder Höhenrichtachse bezüglich des Bodens, d. h. die Drehgeschwindigkeit in Höhenrich'ung;
Ωφ Drehgeschwindigkeit der Waffe um die Seitenrichtachse,
d. h. die Drehgeschwindigkeit in Seitenrichtung;
Ωξ Drehgeschwindigkeit der Waffe um die Laufachse,
d. h. die Rollwinkelgeschwindigkeit;
ml Drehstellung der Elevations- oder Höhenrichtachse um die Laufachse bezüglich der horizontalen
Ebene, d. h. die Rollwinkel, und
n Vertikalwinkel der Laufachse zur horizontalen Ebene, d. h. der Nickwinkel.
Die Vorrichtung weist einen auf der Waffe angebrachten Kreiselsensor 9 auf, der die Rollwinkelgeschwindigkeit
der Waffe mißt, d. h. die Dreh- bzw. Schwenkgeschwindigkeit der Waffe um die Laufachse,
und der ein zu dieser Geschwindigkeit Ωξ proportionales
Ausgangssignal ausgibt. Dieses Ausgangssignal wird einer Recheneinheit 10 zugeführt, die anhand von
F i g. 4 mehr im Detail beschrieben wird. Der Recheneinheit 10 werden auch von den Sensoren 3 und 4 im
Stabilisierungssystem Signale zugeführt, die den Schwenkgeschwindigkeiten in Höhen- bzw. Seitenrichtung,
Ωη bzw. Ωφ, entsprechen, wobei der Kreiselsensor
4 im rechten Winkel zum Waffenlauf angeordnet ist. Von der Recheneinheit 10 werden Ausgangssignale abgegeben,
die ml und ή entsprechen, die ein Maß für die
Rollwinkelgeschwindigkeit bzw. die Nickelwinkelgeschwindigkeit darstellen. Diese Signale werden dann Integratoren
11 bzw. 12 zugeführt, die die empfangenen Signale rhi bzw. ή integrieren. Damit liegen am Ausgang
der Integratoren die Signale ml und η an. Diese Signale werden zur Recheneinheit 10 rückgekoppelt.
Durch die in F i g. 2 dargestellte Vorrichtung wird eine Beziehung zwischen den gemessenen Winkelgeschwindigkeiten
(den .Ö-Signalen) und dem Roll- bzw. Nickwinkel (den ml- bzw. n-Signalen) erhalten. Damit
diese Beziehung jedoch korrekt ist, ist es erforderlich, daß Integrationskonstanten für die beiden Integrationen
hinzugefügt werden. Dies kann durch fortlaufende Überwachung von zwei Außenvorrichtung vorgenommen
werden, die mindestens unter statischen Bedingungen die fraglichen Winkel ml und π messen können.
Beispielsweise können derartige Vorrichtungen Pendel sein, die Winkelkübertrager bzw. Winkelgetriebe aufweisen.
F i g. 3 zeigt in Form eines Blockschaltdiagrammes eine geeignete Ausführungsform der Erfindung, die
auch Einrichtungen zum Bestimmen der Integrationskonstanten aufweist. In F i g. 3 wurden für einander entsprechende
Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet wie in Fig.2. Ein Pendel 13 mißt den Winkel ml d. h.
den Rollwinkel, und gibt ein Ausgangssignal mlp als Maß
für diesen Winkel ab. Das Signal mlp wird einem der
Eingänge eines Vergleichers 14 zugeführt. Der andere Eingang des Vergleichers 14 ist mti dem Ausgang des
Integrators 11 verbunden. Im Vergleicher 14 wird ein Vergleich zwischen den Signalen ml und m!p durchgeführt
und die Differenz wird einem Schaltkreis 15 zugeführt, der die Differenz auf einen vorbestimmten Wert
begrenzt, wonach das Signal dem Eingang des Integrators 11 über einen Schaltkreis 16 zugeführt wird, in dem
das Signal mit dem Signal ml von der Recheneinheit 10 auf summiert wird. Über einen Umschalter 17 am Eingang
des Schaltkreises 16 kann der Arbeitsbereich reguliert werden. In der Figur ist dies symbolisch mit den
Werten r, und z"2 dargestellt die gleichzeitig die Zeitkonstante
darstellen, mit der der Ausgangswert zu mlp hin einschwingt
Wenn das Waffensystem nicht stationär ist, d. h. wenn das Fahrzeug, auf dem die Waffe angeordnet ist, sich in
Bewegung befindet so ist das Pendel auch anderen Beschleunigungen ausgesetzt als der Schwerkraft Die
Winkelinformation ist daher nur im Mittel während eines langen Zeitraums genau. Da die Überwachung
durch die Begrenzerschaltung 15 begrenzt wird, so daß eine maximale, wählbare Änderungsgeschwindigkeit
des Integrators erhalten wird, wird es erreicht daß die unerwünschte Drift des Integrators 11 kompensiert
wird, währernd die großen und konstanten Pendelfehler nur langsam den Ausgangswert des Integrators ändern.
Es ist auch die Möglichkeit vorgesehen, eine Beschleunigungskorrektur einzuführen, die gegebenenfalls aus Beschleunigungen
besteht von denen ein Außensystem berechnet, daß das Pendel ihnen ausgesetzt sein wird. In
der Figur ist dies mit einem dritten Eingangssignal Acccorr für den Vergleicher 14 dargestellt. Durch die
Einführung der beiden v-Werte von verschiedener Größe,
Γι und Vi, kann der kleinere Wert η für ein schnelleres
Einschwingen des Ausgangswerts des Integrators verwendet werden, bevor die Kreiselsensoren in Gang
kommen bzw. in Gang gebracht wurden. Es ist auch zweckmäßig, den Schalter 17 mit dem kleineren r-Wert.
nämlich v\ zu verbinden, wenn das Fahrzeug stillsteht.
In gleicher Weise wie oben beschrieben wurde, sind Einrichtungen für das Bestimmen der Integrationskonsante
des Integrators 12 erforderlich. Die Vorrichtung weist daher ein Pendel 18 auf, das den vorliegenden
Nickwinkel mißt. Da die Schwenkachse auch des Pendels bezüglich der Waffe befestigt ist und parallel zur
Höhenachse verläuft, mißt das Pendel jedoch nicht den Winkel n, sondern den Winkel nl, d. h. den Winkel in
einer Ebene im rechten Winkel zur Höhenachse, zwisehen
der Laufachse und der horizontalen Ebene. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Winkel, wie im
Falle des Winkels n, klein, wenn das Fahrzeug in Bewegung ist. Damit kann der gemessene Winkel nlr mit ausreichender
Genauigkeit durch Multiplikation mit cos ml in np übertragen werden. Das Ausgangssignal vom Pendel
18 wird daher einem Schaltkreis 19 zugeführt, dessen
Ausgangssignal aus dem Signal nlp · cos ml besteht.
Dieses Signal wird danach, analog zum oben Gesagten,
dem Eingang eines Vergleichers 20 zugeführt, um es mit dem n-Signal am Ausgang des Integrators 12 zu vergleichen.
Die Differenz wird einem Schaltkreis 21 zugeführt, der die Differenz auf einen vorbestimmten Wert
beschränkt, wonach das Signal dem Eingang des Integrators 12 über einen Schaltkreis 22 zugeführt wird, in
dem das Signal auf das von der Recheneinheit 10 erhaltene jj-Signai aufsummiert wird. Durch einen Umschalter
23 am Eingang des Schaltkreises 22 kann der Arbeitsbereich geregelt werden. Die verwendeten Zeitkonstanten
r3 und Γ4 müssen nicht unbedingt gleich sein
wie die beim mMntegrator.
Anhand von Fig.4 wird nun die Recheneinheit 10
näher beschrieben. Die Ωφ- und .^-Signale am Eingang
der Recheneinheit stellen die Schwenkgeschwindigkeit der Waffe in Seiten- bzw. Höhenrichtung dar. die senkrecht
zueinander verlaufen. Diese Signale werden mittels eines Funktionsgebers 24 in Komponenten in einem
neuen zweiten Koordinatensystem übertragen, das bezüglich des ersten Koordinatensystems um den Winkel
ml gedreht ist Dies ist in der Figur durch die Signale sin ml und cos ml dargestellt die dem Funktionsgeber
24 zugeführt werden. Die Komponenten im zweiten Koordinatensystem sind mit Ω7 und J2, gekennzeichnet.
Die zuletzt genannte Komponente stellt dann direkt den Wert π dar. Die zuerst genannte Komponente wird mit-
tels eines Multiplizierers 25 mit tan π multipliziert wobei
im Falle des dargestellten Ausführungsbeispiels tan π «λ ist Das Ausgangssignal des Multiplizierers
wird danach in einem Schaltkreis 26 dem Eingangssignal Ωξ, der Rollgeschwindigkeit aufaddiert, und es ergibt
sich das Ausgangssignal riil.
Kurz zusammengefaßt wird das folgende Gleichungssystem durch die Recheneinheit 10 realisiert:
rhi =Ωξ-{Ωψ ■ cos ml - Ωη ■ sin ml)tan π
π =Ωφ - sin ml+Ωη ■ cos ml
π =Ωφ - sin ml+Ωη ■ cos ml
Oben ist lediglich ein Beispiel des Gleichungssystems angegeben, das mit Hilfe der Recheneinheit 10 realisiert
werden kann. In Abhängigkeit davon, ob die Integratoren 11 und 12 m/bzw. η oder m bzw. n/oder Kombinationen
zwischen beiden integrieren, können vier Varianten des Gleichungssystems verwendet werden. Der
Winkel m kennzeichnet dann die Neigung der Radachse bzw. Zapfenachse in einer senkrechten Ebene. Darüber
hinaus können die Pendel 13 und 18 durch Beschleunigungsmesser ersetzt werden, die die Winkel in der senkrechten
Ebene und nicht schräge Winkel messen. Diese Wahl beeinflußt auch die Wahl der bestimmten Form
der Gleichungen. Im oben angegebenen Beispiel des Gleichungssystems wird jedoch nur die für die Pendelfunktionen
am besten geeignete Form erläutert.
In F i g. 5 ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung
beschrieben. Auch in diesem Fall ist die Vorrichtung bezüglich eines stabilisierten Waffensystems
beschrieben, das dem oben beschriebenen ähnlich ist. In diesem Fall wird jedoch die Visierlinie des in dem System
eingeschlossenen Zielteleskops im wesentlichen derart stabilisiert, daß die die beiden Winkelgeschwindigkeiten
messenden Kreiselsensoren mechanisch eng mit den optischen Einrichtungen, in der Regel ein Spiegel
oder ein Prisma, zur Richtungsbestimmung in der Visiereinrichtung verbunden sind. Die Waffe wird dann
durch die stabilisierte Visiereinrichtung in herkömmlicher Weise gesteuert. Auch in diesem Falle wird die
Information bezüglich der Vertikalrichtung benötigt, d. h. der Roll- und Nickwinkel der Waffe, ml bzw n.
Daher ist auch ein dritter Kreiselsensor vorgesehen, der die Rollwinkelgeschwindigkeit Ωξ der Waffe mißt. Die
Kreiselsensoren auf der Visiereinrichtung können natürlich auch etwas anders angeordnet werden, aber es
ist kennzeichnend, daß sie die Winkelgeschwindigkeit der Visierlinie messen. Darüber hinaus ist es für das
System kennzeichnend, daß die Visierlinie des Zielteleskops und der Waffenlauf in der Regel nicht parallel
verlaufen, sondern durch zwei Winkel voneinander getrennt sind, die sogenannten Vorhaltewinkel, von denen
der eine in Seitenrichtung und der andere in Höhenrichtung in der Figur mit ocdi bzw. Ad gekennzeichnet ist.
Wie aus Fig.5 zu ersehen ist. weist die Erfindung
einen Kreiselsensor 26 zum Messen der Winkelgeschwindigkeit Ωψ der Visierlinie in seitlicher und einen
Kreiselsensor 27 zum Messen der Winkelgeschwindigkeit Ω?/ der Visierlinie in senkrechter Richtung auf. Eine
angenommene Drehgeschwindigkeit Ωξ' in Richtung der Visierlinie liegt am Ausgang eines Verstärkers 28 an.
Die von dem Kreiselsensor 26 und dem Verstärker 28 ausgegebenen Signale werden einem Funktionsgeber
29 zugeführt, in dem die Signale in ein neues Koordinatensystem überführt werden, das gegenüber dem Koordinatensystem
des Waffenlaufs um den Winkel Ad gedreht ist. In einem ersten Differentiationsschaltkreis 30
wird die Ableitung von Ad gebildet, die in einem Schaltkreis
31 mit dem von dem Kreiselsensor 27 ausgegebenen Geschwindigkeitssignal Qr/ aufsummiert wird. Das
so erhaltene Signal wird einem der Eingänge eines weiteren Funktionsgebers 32 zugeführt Dem anderen Eingang
des Funktionsgebers 32 wird das Ωξ '-Signal vom Funktionsgeber 29 zugeführt Im Funktionsgeber 32
werden die Signale in ein weiteres Koordinatensystem überführt, das gegenüber dem Koordinatensystem des
Waffenlaufs um den Winkel aai gedreht ist Das am Ausgang
des Funktionsgebers 32 auftretende J2/-Signal muß nun der Rollwinkelgeschwindigkeit Ωξ entsprechen,
die von dem Kreiselsensor 33 gemessen wurde, der auf der Waffe angeordnet ist und die Winkelgeschwindigkeit
in Rollrichtung mißt. In einem Schaltkreis 34 wird die Differenz zwischen diesen beiden Signalen
gebildet, wonach das Differenzsignal dem Eingang des Verstärkers 28 zugeführt wird. Der Verstärker 28 ist so
gestaltet, daß er mindestens eine Integration ausführt, und er weist eine Verstärkung auf, die einen bestimmten
Wert überschreitet, bei dem das über den geschlossenen Schaltkreis dem Verstärker zugeführte Eingangssignal
klein und die Differenz zwischen dem berechneten und dem gemessenen Wert der Rollwinkelgeschwindigkeit
ίο Ωξ vernachlässigbar ist. Darüber hinaus weist die Vorrichtung
eine zweite Differentiationsschaltung 35 auf, die die Ableitung des Winkels Xd\ des Funktionsgebers
bildet. Die so erhaltene Ableitung adi wird in einem
Schaltkreis 36 dem von dem Funktionsgeber 29 erhaltenen Ωφ Signal aufsummiert, wonach das Ausgangssignal
der Recheneinheit 10 zugeführt wird, analog zur Ausführungsform nach F i g. 3. Die so erhaltenen Drehgeschwindigkeitssignale
Ωφ, Ωη und Ωξ sind identisch zu den entsprechenden Signalen in Fig.3, d. h. den Signa-
len, die erhalten worden wären, wenn die auf der Visiereinrichtung
angeordneten Kreiselsensoren auf der Waffe angeordnet wären. Die Signale können damit der
Recheneinheit 10 zugeführt werden, und die folgende Vorrichtung zum Berechnen der gewünschten Winkel
/n/und n, d. h. des Roll- und Nickwinkels der Waffe, sind identisch mit der Vorrichtung nach F i g. 3.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Vertikalrichtung eines Systems, insbesondere eines Waffensystems,
das auf einem beweglichen Träger oder Fahrzeug gelagert ist, und welches um zwei, insbesondere
im rechten Winkel zueinanderstehende, Achsen um einen Seiten- bzw. Elevationswinkel geschwenkt
werden kann, mit einem ersten und zweiten Wendekreisel zum Messen der Winkelgeschwindigkeiten
des Systems bezüglich dieser Achsen, einem Wendekreisel zum Messen der Rollwinkelgeschwindigkeit
des Trägers bzw. Fahrzeugs, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (10 bis 12) zum Berechnen
von Roll- und Nickwinkel (ml und n) des Trägers in Abhängigkeit von den Wendekreiseln (3, 4, 9) gemessenen
Winkelgeschwindigkeiten (Ωφ, Ωη, Ωξ),
welche einen Funktionsgeber (24) aufweist, der die von den Wendekreiseln (3,4) gemessenen Winkelgeschwindigkeiten
(Ωφ, Ωη) in ein Koordinatensystem Oberträgt, das bezüglich des Koordinatensystems, in
dem die Winkelgeschwindigkeiten (Ωφ, Ωη) gemessen wurden, um einen Winkel entsprechend dem
Roll winkel (ml) des Trägers gedreht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (10 bis 12) eine Rechnereinheit
(10), die in Abhängigkeit von den gemessenen Winkelgeschwindigkeiten (Ωφ, Ωη, Ωξ) die
Ableitung des Roll- und Nickwinkels (ml und n) des Trägers berechnet, und Integratoren (11, 12) aufweist,
die die von der Rechnereinheit (10) berechneten differenzierten Signale (rhi, n) integrieren, und
daß eine Vorrichtung (13, 18) zum Bestimmen der anfänglichen Vertikalrichtung mit den Integratoren
verbunden ist.
3. Vorrichtung ,lach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vom Funktionsgeber (24)
abgegebene Signal (Ωζ), das die Winkelgeschwindigkeit
in Seitenrichtung (Ωφ) im ursprünglichen Koordinatensystem entspricht, in einem Multiplizierer
(25) mit tan n multipliziert wird, wobei n der Nickwinkel ist, wonach das so gebildete Signal der Rollwinkelgeschwindigkeit
(Ω£) in einem Schaltkreis (26)
hinzuaddiert wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum anfänglichen
Bestimmen der Vertikalrichtung aus einem ersten und zweiten Pendel (13, 18) zum Messen des
Rollwinkels (ml)bzw. des Nickwinkels (n)besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie Vergleicher (14,
20), die die von den Pendeln (13, 18) ausgegebenen Signale mit den Werten des von der Recheneinheit
(10—12) berechneten Roll- und Nickwinkels (ml, n) vergleichen, und Einrichtungen (15—17 und 21—23)
aufweist, die eine Einflußnahme der von den Vergleichern (14, 20) abgegebenen Differenzsignale auf die
Eingangssignale (mi, n) für die Integratoren (11, 12)
ermöglichen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Pendel (18) gemessene Wert
des Nickwinkels (nlp) in einem Schaltkreis (19) mit
cos ml multipliziert wird, wobei ml den Rollwinkel kennzeichnet, wonach der so erhaltene Wert dem
Vergleicher (20) zugeführt wird.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung der Vertikalrichtung eines Systems, insbesondere
eines Waffensystems, das auf einem beweglichen Träger oder Fahrzeug gelagert ist, und welches um zwei, insbesondere
im rechten Winkel zueinanderstehende. Achsen um einen Seiten- bzw. Elevationswinkel geschwenkt
werden kann, mit einem ersten und zweiten Wendekreisel zum Messen der Winkelgeschwindigkeiten des Systems
bezüglich dieser Achsen, einem Wendekreisel
ίο zum Messen der Rollwinkelgeschwindigkeit des Trägers
bzw. Fahrzeugs.
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise bekannt aus der DE-OS 20 01 804 und aus »K. Magnus; Kreisel.
Theorie und Anwendungen, Springer-Verlag 1971. S.
455—458«. Aus diesen Druckschriften ist es bekannt. Plattformen dreiachsig zu stabilisieren durch Verwendung
von drei einachsigen Wendekreiseln oder mindestens zwei Lagekreiseln. Dabei ist der Verwendung von
einachsigen Wendekreiseln oder mindestens zwei Lage-
kreiseln. Dabei ist der Verwendung von einachsigen Wendekreiseln der Vorzug zu geben, da diese wesentlich
einfacher aufgebaut sind und deshalb erheblich preiswerter sind. Will man die Lehre dieser bekannten
stabilisierten Plattform allerdings verwenden für das Stabilisieren eines Waffensystems, welches um zwei im
allgemeinen senkrecht aufeinanderstellende Winkel schwenkbar auf einem Träger angeordnet ist, so hat es
den NacLteil, daß zusätzlich zu den beiden Ausrichtmotoren für die Waffe in Seiten- und Elevationswinke!
noch die drei Stabilisierungsmotoren für die Trägerplattform notwendig sind. Deshalb wurden herkömmlich
zur Stabilisierung der Ausrichtung von Waffensystemen in ihrer Lage unabhängig vom Träger, z. B. vom
Fahrzeug, auf dem sie angebracht sind, Lagekreisel verwendet, deren mechanische Konstruktion relativ kompliziert
ist Zumindest war ein solcher Lagekreisel für die Berechnung von Roll- und Nickwinkel des Trägers
notwendig.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde.
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher für die Berücksichtigung des Roll- und
Nickwinkels bei der Stabilisierung der Ausrichtung ei nes Systems, insbesondere eines Waffensystems lediglich
ein weiterer einfacher Wendekreisel notwendig ist, so daß der Aufbau der Steuervorrichtung erheblich vereinfacht
wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst durch eine Einrichtung zum
Berechnen von Roll- und Nickwinkel des Trägers in
so Abhängigkeit von den Wendekreiseln gemessenen Winkelgeschwindigkeiten,
welche einen Funktionsgeber aufweist, der die von den Wendekreiseln gemessenen Winkelgeschwindigkeiten in ein Koordinatensystem
überträgt, das bezüglich des Koordinatensystems, in dem die Winkelgeschwindigkeiten gemessen wurden,
um einen Winkel entsprechend dem Rollwinkel des Trägers gedreht ist.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Koordinatentransformation der Seitenwinkelgeschwindigkeit und
Elevationswinkelgeschwindigkeit in ein um den Rollwinkel geneigtes Koordinatensystem benötigt zu ihrer
Ansteuerung lediglich das Signal eines weiteren einfachen Wendekreisels, der die Rollwinkelgeschwindigkeit
um eine Achse mißt, anstatt eines komplizierten Lagckrcisels,
der die Schwenkung um zwei Achsen gleichzeitig messen müßte. Damit wird die Steuerung des Waffensystems
unabhängig von den Bewegungen des Trägersim Aufbau erheblich vereinfachtunddamit verbilligt.
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