DE2905012A1 - Schweissverfahren zur verhinderung des abblaetterns eines schweissueberzugs aus rostfreiem stahl - Google Patents
Schweissverfahren zur verhinderung des abblaetterns eines schweissueberzugs aus rostfreiem stahlInfo
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Description
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Möhlstraße 37 Tokio, Japan D-TOOO München 80
Tel.: 089/982085-87
Telex: 0529802 hnkJd Telegramme: ellipsoid
N-26-20919M/YO
Schweißverfahren znr Verhinderung des Abblätterns eines Schweißüberzugs aus rostfreiem Stahl
Die Erfindung betrifft ein Schweißverfahren zur Verhinderung der Entstehung einer Abblätterung bzw. Ablösung an einer
Grenzfläche zwischen einem aufgeschweißten Metallüberzug und einem Grundmetall bei einem Hochdruckkessel oder -behälter.
Derartige Kessel, die insbesondere zur Aufnahme von Wasserstoff unter hoher Temperatur und hohem Druck dienen,
sind üblicherweise an der Innenfläche mit einem aufgeschweißten überzug aus rostfreiem Stahl versehen.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein verbessertes Schweißverfahren, durch welches die Beständigkeit gegen Abblättern
des Überzugs aufgrund der hohen Temperatur und des hohen Drucks des Wasserstoffs durch spezielle Auswahl eines
Werkstoffs für einen ersten (preliminary) Schweißüberzug aus rostfreiem Stahl beträchtlich verbessert wird.
Wasserstoff mit hoher Temperatur und hohem Druck wird verbreitet in Reaktionsgefäßen oder -kesseln für die Ammoniak- und
Methanolgewinnung sowie für petrochemische Raffinierverfahren
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benutzt. Zur Vermeidung einer Korrosion an der Innenfläche des Kessels durch den darin enthaltenen Stoff wird im allgemeinen
eine austenitische oder ferritische Stahlschicht als Schweißüberzug aufgeschweißt. Dabei kann jedoch Wasserstoff
von der Innenfläche des Kessels in das Innere seiner Wandung eindiffundieren. Außerdem bleibt beim Abschalten der Anlage
beispielsweise aufgrund eines Temperaturabfalls übersättigter Wasserstoff im Kessel zurück. Dabei kann die Grenzfläche
zwischen dem rostfreien Stahl und dem Grundmetall verspröden/ so daß der Überzug abblättern bzw. sich ablösen kann.
Dieses Problem ist im Hinblick auf die allgemeinen Sicherheitsvorschriften für einen Druckkessel sehr schwerwiegend.
Die Abblätterung ist auf folgende Einflüsse zurückzuführen:
1. Infolge der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von austenitischem rostfreien Stahl und einem Grundmetall aus ferritischem *Stahl ist eine Restspannung zwischen
beiden Metallen vorhanden.
2. Es entsteht- eine harte Legierungsschicht (z.B. eine martensitische
und bainitarme Schicht) mit hoher Anfälligkeit für Wasserstoffversprödung.
3. Die Wasserstofflöslichkeit von rostfreiem Stahl unterscheidet
sich erheblich von derjenigen des Grundmetalls. Aus diesem Grund kann bei einem Temperaturabfall in der Grenzfläche
ein Innendruck aufgrund von gesättigtem Wasserstoff entstehen. Die genannten Faktoren wirken im allgemeinen
bezüglich der Einführung eines Abblätterns bzw. Ablösens zusammen.
Erfindungsgemäß wurden verschiedene Aufschweißverfahren für
rostfreien Stahl untersucht. Als Ergebnis dieser Untersuchungen hat es sich gezeigt, daß ein Verfahren besonders vorteilhaft
ist, bei dem ferritischer rostfreier Stahl auf das Grund-
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material aufgeschweißt und sodann mindestens eine Schicht aus gewöhnlichem austenitischen rostfreien Stahl darauf aufgeschweißt
wird. Ein Verfahren dieser Art ist in der JA-OS 52-138935 beschrieben.
Diese JA-OS bezweckt die Verbesserung der obigen Faktoren 1 und 3. Insbesondere soll dabei die Restspannung dadurch
verringert werden, daß auf das Grundmaterial oder -metall ein Überzug in Form einer ferritischen Stahlschicht aufgeschweißt
wird, welche dasselbe Kristallgefüge besitzt wie
das Grundmetall. Eine Ablösung wird durch Wasserstofflöslichkeit verhindert.
Im Verlauf von verschiedenen Versuchen und Untersuchungen des Abblätterungsvorgangs hat es sich herausgestellt, daß ein Abblättern
aufgrund einer Wärmebehandlung nach dem Schweißen auftreten kann. Wenn nämlich nach dem Aufschweißen des Überzugs
(overlay welding) übeir eine längere Zeitspanne hinweg eine Wärmebehandlung durchgeführt wird, diffundiert der im
Grundmetall enthaltene Kohlenstoff in den austenitischen oder ferritischen rostfreien Stahl ein, wobei eine entkohlte Schicht
im Grundmetall entsteht, während sich der Kohlenstoff in der Schmelz- oder Schweißschicht einlagert. Im rostfreien Stahl
entsteht dabei eine harte gekohlte Schicht. Wenn dann Wasserstoff durch den Überzug aus rostfreiem Stahl hindurchdringt,
entsteht somit im Zusammenwirken mit den genannten Faktoren 1 bis 3 eine Abblätterung bzw. Ablösung in der gekohlten
Schweißschicht und an der empfindlichen Grenzfläche des rostfreien
Stahlüberzugs.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung eines Verfahrens zum Überzugsschweißen (overlay-welding), mit welchem unter
Ausschaltung der vorher genannten Schwierigkeiten das Abblättern bzw. Ablösen der aufgeschweißten rostfreien Stahlschicht
aufgrund der Wirkung des Wasserstoffs verhindert werden soll.
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Diese Aufgabe wird durch die in den beigefügten Patentansprüchen gekennzeichneten Maßnahmen gelöst.
Erfindungsgemäß hat es sich herausgestellt, daß ein Schweißoder
(iberzugsmetall für eine erste Schicht ein niedrig legierter
Stahl sein soll, der Niob enthält und eine dem Grundmetall ähnliche Zusammensetzung besitzt. Diese Schicht wird
durch Schweißen mit mindestens einer weiteren Schicht überzogen, wobei als Schweißmetall für die zweite Schicht ein
rostfreier Stahl (austenitisch oder ferritisch) durch Schweissen auf die erste Schicht aufgebracht wird. Auf diese Weise
kann ein Abblättern durch Wasserstoffeinwirkung auch im Fall einer Wärmebehandlung nach dem Schweißen verhindert werden.
Erfindungsgemäß hat es sich weiter gezeigt, daß ein Schweißmetall
für eine erste Schicht ein niedrig legierter Stahl, der eine ähnliche Zusammensetzung wie das Grundmetall besitzt
und der Niob und Nickel enthält, sein kann, welcher in Form mindestens einer Uberzugsschicht aufgeschweißt wird. Der
zweite überzug wird in Form des genannten rostfreien Stahls aufgeschweißt. Dabei kann ein Abblättern aufgrund von Wasserstoff
einwirkung vermieden werden.
Im Fall eines Hochtemperatur- und Hochdruck-Kessels, der Wasserstoff mit einem Partialdruck von weniger als 150 bar
und einer Temperatur von unter 4500C enthält, sollte die
erste Uberzugsschicht also aus einem niobhaltigen, niedrig legierten Stahl mit ähnlicher Zusammensetzung wie das Grundmetall
bestehen. Nach dem Aufschweißen dieser erster Uberzugsschicht wird als zweiter überzug ein niedrig legierter
Stahl aufgeschweißt, der eine ähnliche Zusammensetzung besitzt wie das Grundmetall und der weiterhin Niob und Nickel
enthält. Schließlich wird auf diese zweite Uberzugsschicht als dritter überzug ein solcher aus einem gewöhnlichen
austenitischen oder ferritischen rostfreien Stahl aufgeschweißt.
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Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen;
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Stücks einer Kesselwand, die durch Schmieden und anschließendes
Aufschweißen von Überzügen auf die Innenfläche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden ist,
Fig. 2 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Querschnitt durch die Kesselwand nach Fig. 1,
Fig. 3 ein Schliffbild der Grenzfläche zwischen einem ersten
Überzug aus niedrig legiertem Stahl und einem zweiten überzug aus rostfreiem Stahl,
Fig. 4 ein Fig. 3 ähnelndes Schliffbild eines anderen Ausführungsbeispiels
und
Fig. 5 ein den Fig. 3 und 4 ähnelndes Schliffbild eines Vergleichsbeispiels
.
Ein erstes Schweißüberzugsmetall besteht typischerweise aus einem niedrig legierten Stahl mit 0,1 % Kohlenstoff oder
weniger, 1,0 % Silizium oder weniger, 1,0 % Mangan oder weniger,
3,5 % Chrom oder weniger, 1,5 % Molybdän oder weniger und Niob in einer Menge entsprechend etwa dem Achtfachen des
Kohlenstoffgehalts bis zu 1,2 %, Rest Eisen und Verunreinigungen. Da Niob in einem als Schweißstahl benutzten, niedrig
legierten Stahl den Kohlenstoff im Stahl stabilisiert, kann die Diffusion von Kohlenstoff in den als Schweißmetall dienenden
rostfreien Stahl bei der Wärmebehandlung bzw. Erwärmung verhindert werden, ohne daß in der Schmelz- oder Schweißschicht
dazwischen eine harte Karbidschicht gebildet wird. Außerdem wird im rostfreien Schweißstahl keine intergranulare
Karbidschicht gebildet, die für Wasserstoffversprödung
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stark anfällig ist. Infolgedessen kann ein Abblättern bzw. Ablösen (der Uberzugsschicht) verhindert werden.
Ein erstes Schweißuberzugsinetall in Form eines niedrig legierten
Stahls kann neben den oben angegebenen Bestandteilen in den spezifizierten Mengenanteilen grundsätzlich Nickel
in einer Menge von höchstens 1,0 % enthalten, wobei aufgrund des Vorhandenseins von Niob die vorstehend geschilderte Wirkung
erzielt wird. Aufgrund des Nickelgehalts besitzt das Schweißmetall zudem ausgezeichnete Duktilität und Zähigkeit. In diesem
Fall wird ebenfalls die Bildung der zu Versprödung neigenden Karbidschicht verhindert.
Im folgenden sind die Grundlagen der Erfindung für die Zusammensetzung
des Schweißmetalls erläutert.
Kohlenstoff ist im Hinblick auf die mechanische Festigkeit des Schweißmetalls erforderlich. Unter Berücksichtigung
der Schweißbarkeit wird die obere Grenze dafür jedoch im allgemeinen auf weniger als 0,08 % festgelegt. Wenn rostfreier
Stahl als zweiter überzug aufgeschweißt wird und danach die Erwärmung erfolgt, wird die Neigung zu einem Abblättern
unter dem Einfluß von Wasserstoff durch die Wirkung von Kohlenstoff
verstärkt. Aus diesem Grund muß der Kohlenstoffgehalt so niedrig wie möglich gehalten werden. Unter Berücksichtigung
der aus dem Grundmetall austretenden Kohlenstoffmenge wird die obere Grenze für Kohlenstoff jedoch vorzugsweise
auf 0,1 % festgelegt.
Silizium und Mangan dienen als Desoxydationsmittel; diese Elemente sind zur Gewährleistung von mechanischer Festigkeit
des Schweißmetalls erforderlich. Zu große Mengenanteile dieser Elemente können allerdings die Zähigkeit und die Schweißbarkeit
des Werkstoffs beeinträchtigen. Die oberen Grenzen für diese Elemente werden daher auf etwa 1,0 % festgelegt.
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Chrom und Molybdän sind zur Gewährleistung mechanischer Festigkeit
bei hoher Temperatur sowie zur Gewährleistung von Beständigkeit gegen Korrosion durch den mit hoher Temperatur
und unter hohem Druck vorliegenden Wasserstoff erforderlich. Größere Mengenanteile dieser Elemente machen den
Werkstoff für Wasserstoffkorrosion beständiger. Da der Kessel jedoch bei einem Wasserstoff-Partialdruck von 150 bar
oder darunter und einer Temperatur von 4500C oder weniger eingesetzt
wird, werden die oberen Grenzwerte für Chrom auf 3,5 % und für Molybdän auf 1,5 % festgelegt;,.
Niob dient zur Stabilisierung des Kohlenstoffs als Karbid.
Zur ausreichenden Stabilisierung des Kohlenstoffs im Schweißmetall
beträgt die erforderliche Niobmenge das Acht- bis Zehnfache des Kohlenstoffgehalts. Durch einen zu großen Niobanteil
wird allerdings die Zähigkeit des Schweißmetalls verschlechtert. Die obere Grenze für Niob wird daher auf
1,2 % festgelegt.
Nickel ist zwar nicht unbedingt erforderlich, doch verbessert Nickel die mechanische Festigkeit und Zähigkeit des
Ferrits. Erfindungsgemäß wird Niob zur Verbesserung der mechanischen Festigkeit und der Zähigkeit des Schweißmetalls
benutzt. Dies bedeutet, daß die im ersten, niobhaltigen Schweißmetall
enthaltene Kohlenstoffmenge unter Berücksichtigung der Schweißbarkeit auf unter 0,1 % reduziert wird. Die mechanische
Festigkeit des Schweißmetalls ist daher im allgemeinen geringer als diejenige des Grundmetalls. Niob, das
zur Stabilisierung des Kohlenstoffs hinzugefügt wird, verringert
die Duktilität und die Zähigkeit des Schweißmetalls. Zum Ausgleich dafür wird daher Nickel eingesetzt. Im Hinblick
auf die mechanische Festigkeit aufgrund des zusätzlichen Anteils an Nickel wird dessen Menge vorzugsweise
mit weniger als 1,0 % gewählt. Wenn die Nickelmenge diesen oberen Grenzwert übersteigt, wird die Empfindlichkeit für
Anlaßversprödung erhöht, während sich die Schweißbarkeit ver-
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schlechtert. Der obere Grenzwert für Nickel wird daher auf weniger als 1,0 % festgelegt.
Zur Belegung der erfindungsgemäß erreichten Verbesserung bezüglich des Abblätterns des rostfreien Stahlüberzugs sind
im folgenden die Ergebnisse von entsprechenden Versuchen mit einem Wasserstoff unter hohem Druck und mit hoher Temperatur
ausgesetzten rostfreien Stahl beschrieben.
Fig. 1 veranschaulicht einen Teil des Zylinderabschnitts eines geschmiedeten Stahl-Druckkessels, dessen Innenfläche mittels
einer Streifen- oder Bandelektrode (0,4 mm Dicke und 75 mm Breite) durch Schweißen beschichtet worden ist. In Fig. 1
sind das Schmiedestahl-Grundmetall mit 1 und die überzugs-Schweißmetallschicht mit 4 bezeichnet. Fig. 2 ist ein radialer
Querschnitt durch den Kessel. Dabei ist ein Schweißmetallüberzug 4 durch Schweißbeschichtung des Grundwerkstoffs mit
einem niedrig legierten Stahl 2 mit ähnlicher Zusammensetzung wie der des Grundwerkstoffs 1 und durch darauf erfolgende
Schweißbeschichtung mit rostfreiem Stahl 3 als zweite Schicht hergestellt, worden.
Die Tabellen 1 und 2 veranschaulichen die Werkstoffe und chemischen Zusammensetzungen verschiedener Beispiele für
Überzugsschichten, die auf die beschriebene Weise durch Aufschweißen hergestellt worden sind. Die Beispiele 1 bis 6 betreffen
das erfindungsgemäße Verfahren, während in Tabelle 2 auch Vergleichsbeispiele 1 und 2 angeführt sind.
Zur Verdeutlichung der Abblätterungsbeständigkeit der Uberzugsstähle
gegenüber Wasserstoff wird ein Probenstreifen durch 5-10Oh lange Wärmebehandlung bei 6900C nach dem Uberzugsschweißen
vorbereitet. Der Probenstreifen wird dann in einen Autoklaven eingegeben und 24 h lang bei einem Druck von
150 bar und einer Temperatur von 4500C in Wasserstoff belassen,
um dann in normaler Umgebungsatmosphäre plötzlich abgekühlt zu v/erden. Ein Abblättern oder Ablösen tritt einige
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Stunden nach der Angleichung der Temperatur des Streifens an die Raumtemperatur auf. Dies läßt sich ohne weiteres
durch Ultraschall-Werkstoffprüfung feststellen.
Die Versuchsergebnisse sind in Tabellen 3 und 4 angegeben. Im Fall der rostfreien Stahlüberzüge oder -beschichtungen
nach Beispiel 1 bis 6 gemäß der Erfindung tritt kein Abblättern auf. Dagegen ist im Fall der bisherigen rostfreien
Stahlüberzüge nach Vergleichsbeispiel 1 und 2 ein Abblättern innerhalb einer Zeitspanne von 5-10Oh nach der Wärmebehandlung
zu beobachten. Je langer die Zeitdauer der Wärme(nach)behandlung
ist, um so eher setzt das Abblättern ein und um so größer ist die abblätternde Fläche unter Raumtemperaturbedingungen.
Diese Erscheinung ist allgemein bekannt. Nach dem Abblätterungsversuch aufgenommene Schliffbilder sind in den
Fig. 3 und 4 veranschaulicht. Fig. 3 zeigt ein Mikrophoto bzw. Schliffbild (400-fache Vergrößerung) der Grenzfläche
zwischen einem ersten überzug (2 1/4Cr- 1 Mo Nb:überzug a)
und einem zweiten überzug (Typ 347:Uberzug b) gemäß Beispiel
1 nach Tabelle 1. Dabei ist keine Abblätterung zu erkennen. Fig. 4 ist eine ähnliche Aufnahme (400-fache Vergrösserung)
der Grenzfläche zwischen einem ersten überzug (2 1/4 Cr - 1 Mo Nb Ni!Überzug a) und einem zweiten überzug (Typ
34 7!Überzug b) nach Beispiel 4 von Tabelle 2. Dabei ist ebenfalls
keine Abblätterung festzustellen.
Die Beispiele 4 bis 6, bei denen niob- und nickelhaltige Überzugs-Schweißmetalle verwendet werden, veranschaulichen
Biege-Duktilitäts- und Querbiegeversuche im Vergleich zu Vergleichsbeispielen 1 und 2. Die entsprechenden Ergebnisse
sind in Tabelle 4 aufgeführt.
Die Biegeversuche wurden unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
Eine Probe mit einer Dicke von 10 mm wurde unter einem Biegewinkel von 180° auf einen Innenbiegungsdurchmesser
von 20 mm gebogen.
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Die Ergebnisse der Abblätterungs- und Querbiegeversuche sind
in Tabelle 4 angegeben, aus welcher hervorgeht, daß bei den ι ost freien Stahl überzügen gemäß der Erfindung nach Beispielen
4 bis G kein Abblättern des Überzugs festzustellen war. Bei den Biegaversuchen ergaben sich keinerlei Suhwierigkeii
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ΙΓ) | ι | ι | Beispiel 2 | I | 3eispiel 3 | χ | ||
Grund metall |
I | ■ | I | X | χ | |||
überzug | χ— I U CN |
τ— I )■! CSl |
I O CN |
|||||
O
η T H ?' Vt· ε'η CSj |
Typ 347 | Typ 347 Typ 309 |
||||||
Beispiel 1 | Vergleich 1 | Vergleich 2 |
1) Uasnerstoffdruck 150 bar; Erwärmungstemperatur 4500C;
Abkühlung an der Luft nach 24-stündiger Wärmeeinwirkung.
2) /ibhlätierung durch Ultraschall-Werkstoffprüfung festge-."lo.llt;
Größe der Probe: 45 χ 55 χ 110 mm.
^) "·-" = 1-oino- Abblätterung; "χ" = Abblätterung.
Π 9 P 3 ^ / 0 7 L P
Tabelle Abblätterungs- und Biegeversuche an rostfreiem Stahlüberzug
O CO OO
Material | Grundmetall | Prüfung | Nachbehandlung bei 6900C (Std.) | 15 I |
30 | "100 | |
Beispiel 4 | Überzug | A | Abblätterung | 5 | - | - | - |
Beispiel 5 | Typ 347 2^Cr-IMoNbNi |
2±Cr-1«o | Querbiegung | - | ausgezeichnet | ausge zeichnet |
ausge zeichnet |
Beispiel 6 | Typ 347 Typ 309 2^Cr-IMoNbNi |
ijcr- ^MO | Abblätterung | ausgezeichnet | - | - | - |
Vergleich ' | Typ 430Nb 1-rCr-r -=-MoNbN: 4 2 |
1 | Querbiegung « |
- | ausgezeichnet | ausge zeichnet |
ausge zeichnet |
Vergleich * | Typ 347 | Abblätterung | ausgezeichnet | ||||
Typ 347 Typ 309 |
Querbiegung | ausgezeichnet | ausge zeichnet |
ausge zeichnet |
|||
Abblätterung | ausgezeichnet | X | X | X | |||
Querbiegung | X | ausgezeichnet | ausge zeichnet |
ausge zeichnet |
|||
Abblatterung | ausgezeichnet | X | X | X | |||
Querbiegung | X | ausgezeichne | ! t ausge zeichne |
ausge zeichnet |
|||
ausgezeichnet |
1) Wasserstoffdruck 150 bar; Erwärmungstemperatur 45O0C; Abkühlung an der Luft nach
24-std. Wärmeeinwirkung.
2) Abblätterung durch Ultraschallwerkstoffprüfung festgestellt
3) "-" = keine Abblätterung; "x" = Abblätterung.
4) Biegeradius: 2t; Biegewinkel: 180°; Dicke der Probe: 10 mm.
O IV
Wie erwähnt, besteht die Aufgabe der Erfindung in der möglichst vollständigen Verhinderung von Abblätterung eines
Schweißmetallüberzugs aus rostfreiem Stahl durch Verhinderung der Entstehung der Wasserstoffversprödung, die beim Erwärmungsvorgang
nach dem Schweißen an der Grenzfläche zwischen dem Schweißmetall und dem Grundmetall eintritt. Erfindungsgemäß
kann also die Beständigkeit gegen Abblätterung bzw. Ablösung sowohl des Überzugs aus austenitischem rostfreien
Stahl als auch des Überzugs aus ferritischem rostfreien Stahl erheblich verbessert werden. Diese Wirkung ist insbesondere
im Fall der mit dem Grundmetali verschweißten ersten Metallschicht auffällig, die aus einem niedrig legierten Metall mit ähnlicher
Zusammensetzung wie der des Grundmetalls besteht.
Es ist darauf hinzuweisen, daß sidi die erfindungsgemäß erreichte
Verhinderung eines Abblätterns des Schweißüberzugs wesentlich von derjenigen nach der eingangs genannten JA-OS
unterscheidet, nach welcher·ein ferritischer rostfreier Stahl als erste Beschichtung und sodann ein austenitischer rostfreier
Stahl als zweite Beschichtung aufgeschweißt werden.
Erfindungsgemäß kann darüber hinaus ein Überzugs-Schweißmetall
verwendet werden, das ausgezeichnete Duktilität und Zähigkeit besitzt. Selbst wenn sich dabei im Schweißmetallüberzug ein
Oberflächenriß bildet, wird eine Ausbreitung dieses Risses zum Inneren des Grundmetalls wirksam verhindert. Infolgedessen
bietet ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Druckkessel eine wesentlich größere Betriebssicherheit unter
erschwerten Bedingungen als der Kessel nach der genannten JA-OS.
Mit einem Unterschicht-Schweißmetall, dessen Kohlenstoffübergang
zur Grenzfläche und Zähigkeit ausgezeichnet sind, wird der Abblätterungsschutz für eine obere Beschichtung aus
austenitischem oder ferritischem rostfreien Stahl erheblich verbessert. Die Wirkung von Niob und Nickel ist dabei im Fall
von Chrom-Molybän-Stahl bemerkenswert, bei dem eine erste
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Schicht mit einer der Zusammensetzung des Grundmetalls ähnlichen Zusammensetzung auf das Grundmetall aufgeschweißt wird.
Neben der genannten JA-OS ist das erfindungsgemäße Verfahren
auch mit dem Verfahren zum Schweißen verschiedener Stähle nach der JA-AS 46-4054 zu vergleichen, die ein Verfahren zur
Verhinderung der Entstehung einer entkohlten Schicht und einer aufgekohlten bzw. aufkohlenden Schicht beim Aufschweißen eines
unterschiedlichen Metalls, das mehr Chrom enthält als das Grundmetallj beschreibt. Bei diesem Verfahren entsteht auf
dem Grundmetall eine Zwischenschichtzwischen ersterem und dem
Schweißmetall als Bindungsstahlschicht (bonding steel) mit 0,15 - 2,0 % Cb und 0,01 - 0,3 % Al oder 0,15 - 2,0 % Cb,
0,01 - 0,3 % Al und 0,01 - 0,5 % Ti.
Im Gegensatz dazu bezieht sich die Erfindung auf die Verhinderung eines Abblätterns eines Uberzugs-Schweißmetalls aus
rostfreiem Stahl aufgrund einer Wasserstoffeinwirkung. Infolgedessen ist dabei die Auswahl der richtigen Werkstoffe ausschlaggebend.
Außerdem unterscheidet sich die Erfindung vom Stand der Technik bezüglich der Werkstoffauswahl. Ein Merkmal
der Erfindung besteht in der Verwendung eines hohe Zähigkeit und hohe mechanische Festigkeit besitzenden Schweißmetalls
aus einem Niob, und/oder Nickel enthaltenden Chrom-Molybdän-Stahl.
Im Fall der JA—AS 46-4054 werden dagegen dem als Schweißmetall
verwendeten Chromstahl Columbium und Aluminium oder aber Columbium, Aluminium und Titan zugesetzt. Im Gegensatz zum
Stand der Technik besteht ein Merkmal der Erfindung in der Gewährleistung eines Schweißmetalls mit hoher Reinheit aufgrund
des Fehlens von nicht-metallischen Zwischenverbindungen, die von Aluminium und Titan herrühren.
Erfindungsgemäß werden weiterhin praktisch dieselben mechanischen
Eigenschaften wie beim Grundmetall erzielt, da durch die Verbesserung der mechanischen Eigenschaften durch Nickel
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zufriedenstellende Duktilität und Zähigkeit gewährleistet
werden.
Die Erfindung bietet also im Vergleich zum Stand der Technik überraschend vorteilhafte Verbesserungen.
Wie erwähnt, bildet sich beim erfindungsgemäßen Verfahren keine Hartkarbidschicht im Schmelz- oder Schweißbereich der
zweiten Überzugsschicht aus rostfreiem Stahl, und außerdem entsteht dabei auch kein intergranulares Karbidtm rostfreien
Stahl, Die Abblätterungsbeständigkeit aufgrund des Eindringens von Wasserstoff ist daher außerordentlich groß.
Bei Anwendung der Erfindung auf einen Behälter oder Kessel
zur Aufnahme von Wasserstoff unter hohem Druck und bei hoher Temperatur werden mithin aufgrund der ausgezeichneten Abblätterungsbeständigkeit
der Beschichtung aus rostfreiem Stahl Unfälle oder sonstige'Störungen aufgrund eines Abblättern
der Beschichtung auch unter erschwerten Bedingungen weitgehend ausgeschaltet. Infolgedessen werden Betriebssicherheit und
Zuverlässigkeit von chemischen Anlagen beträchtlich erhöht.
Selbstverständlich sind dem Fachmann verschiedene Änderungen und Abwandlungen möglich, ohne daß vom Rahmen der Erfindung
abgewichen wird.
Mit der Erfindung wird also ein Schweißverfahren zur Herstellung
von überügen oder Beschichtungen aus rostfreiem Stahl geschaffen, bei welchem ein Abblättern eines auf die Innenfläche
eines Hochdruckkessels oder -behälters aufgeschweißten Überzugs aus rostfreiem Stahl sicher verhindert wird, wenn der
Kessel oder Behälter mit Wasserstoff unter einem Partialdruck von weniger als 150 bar und bei einer Temperatur von
unter 4500C gefüllt ist. Bei diesem Verfahren wird zunächst
mindestens ein Schweißüberzug aus niedrig legiertem Stahl auf die Innenfläche des Druckkessels aufgebracht. Dieser überzug
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besitzt eine ähnliche Zusammensetzung wie das Grundmetall des Kessels, doch enthält er Niob und/oder Nickel. Sodann
wird auf diesen überzug mindestens ein üblicher Schweißüberzug aus einem ferritischen oder austenitischen rostfreien
Stahl aufgeschweißt.
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Claims (5)
1. Schweißverfahren zur Verhinderung eines Abblätterns eines
Schweißüberzugs aus rostfreiem Stahl auf einem Grundmetall,
dadurch gekennzeichnet, daß auf das Grundmetall zunächst mindestens eine (Unter-)Schicht aus einem Niob
enthaltenden, niedrig legierten Stahl mit im wesentlichen derselben Zusammensetzung wie der des Grundmetalls aufgeschweißt
wird und daß hierauf auf diese Schicht mindestens eine Schicht aus schwach austenitischem oder ferritischem
rostfreien Stahl aufgeschweißt wird, wodurch ein Abblättern des Überzugs aus rostfreiem Stahl wirksam verhindert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste (Unter-)Schicht aus niedrig legiertem Stahl weiterhin Nickel enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der niedrig legierte Stahl weiterhin nicht mehr als 0,1 % Kohlenstoff, nicht mehr als 1,0 % Silizium, nicht mehr als
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1,0 % Mangan, nicht mehr als 3,5 % Chrom, Niob in einer Menge entsprechend dem Achtfachen des Kohlenstoffgehalts
bis zu 1,2 % und im Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Nickelgehalt von 1,0 % oder darunter angewandt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundmetall zur Vermeidung eines Abblätterns einer
rostfreien Stahlbeschichtung die Oberfläche eines Druckkessels oder -behälters bildet, welcher Wasserstoff unter
einem Partialdruck von 150 bar oder darunter bei einer Temperatur von 4500C oder darunter enthält.
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