DE2900854A1 - Verfahren zur herstellung von metallfluoriden und metalloxyfluoriden mit grosser wirksamer oberflaeche - Google Patents
Verfahren zur herstellung von metallfluoriden und metalloxyfluoriden mit grosser wirksamer oberflaecheInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Metallfluoriden und Metalloxifluoriden mit großer
wirksamer Oberfläche. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können extrudierte Metallfluoride mit großer wirksamer
Oberfläche durch Umwandlung von extrudierten Metalloxiden, insbesondere extrudiertes Aluminiumfluorid aus extrudiertem Aluminiumoxid,
hergestellt werden.
Handelsübliches wasserfreies Aluminiumf luorid AlF-. ist ein
weißer, kristalliner Feststoff, der bei 1290° C / 760 mm Hg sublimiert. Es ist sehr leicht zugänglich durch Fluorierung
von Al3O3 mit gasförmigem oder wäßrigem Fluorwasserstoff entsprechend
der Reaktionsgleichung
(1) Al2O3 + 6 HF >
2A1F3 + 3H2°
oder durch Reaktion eines Aluminiumhydrats mit Ammoniumdi-
fluorid entsprechend der Reaktionsgleichung
(2) Al(OH)3 + 3NH4HF2 >
AlF3 + 3NH4F + 3H2O
in Lösung oder in festem Zustand. Die in den Gleichungen (1) und (2) dargestellten Reaktionen werden in der Regel bei Temperaturen
von etwa 600° C und höher durchgeführt. Das so hergestellte wasserfreie AlF3 liegt normalerweise als sehr feines
Pulver vor. Detaillierte Beschreibungen der bekannten handels-
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ORIGINAL INSPECTED
üblichen Verfahren zur Herstellung von AlF-. findet man in
Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology, 2. Auflage,
Band 9, Seiten 527 bis 547 oder in G. N. Kannan, Indian Chem. J. 4, 22, (1969). Das im Handel erhältliche AlF3 enthält etwa 60
bis 90 % AlF3, wobei die Verunreinigungen hauptsächlich aus
Wasser, Al-O3 und gemischten Aluminiumhydroxyfluoriden bestehen.
Dieses AlF3 hat für katalytische Verfahren nur begrenzten
Wert, da das feine Pulver nicht in ausreichendem Maße in selbsttragende Kügelchen formgepreßt oder extrudiert werden kann.
Außerdem kann in vielen katalytischen Anwendungen ein Gehalt an nicht umgesetztem Al3O3 nicht toleriert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Metallfluoriden und Metalloxyfluoriden mit
großer wirksamer Oberfläche zu schaffen, das unter wirtschaftlich günstigen Bedingungen mit sehr guten Umwandlungsraten der
eingesetzten Metalloxide durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung von Metallfluoriden und Metalloxyfluoriden mit
großer wirksamer Oberfläche der allgemeinen Formel MO _ F gelöst, in der M ein Metall und ζ und y Zahlen sind, die auf die
Valenzbedingungen des Metalls abgestimmt sind. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man im Falle
der Herstellung der Metallfluoride ein Metalloxid aus der Gruppe
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der Oxide von Natrium, Kalium, Lithium, Cäsium, Magnesium, Calcium,
Barium, Strontium, Zinn, Antimon, Wismut, Titan, Zirkon, Vanadin, Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, Rhodium, Quecksilber,
Nickel, Kupfer, Silber, Zink, Cadmium, Blei, Uran, Europium, Indium, Lutetium, Neodym und/oder Thallium und
im Falle der Herstellung der Metalloxyfluoride zusätzlich zu
den vorstehend genannten Metalloxiden auch solche aus der Gruppe der Oxide von Silicium, Niob, Hafnium, Tantal, Molybdän, Wolfram,
Technetium, Rhenium, Osmium, Iridium, Lanthan und/oder Ruthenium
mit einem Fluorkohlenstoff aus der Gruppe, die Fluorkohlenstoffe
der allgemeinen Formel CH. _FO , in der Q eine Zahl von 1 bis 3,
teilweise und vollständig fluorierte C-- bis C ,--Alkane, -Alkene,
-Alkine und C1-- bis Cfi-Cycloalkane umfaßt, umsetzt,
wobei das Metalloxid und der Fluorkohlenstoff bei einer Temperatur
von 300 bis 800 C und bei einem Fluorkohlenstoff-Partialdruck von 0,001 bis 100 atm so lange in Kontakt gebracht
werden, daß die Zeit ausreicht, um eine im wesentlichen vollständige Umwandlung des Metalloxids in das Metallfluorid zubewirken
oder bis zum gewünschten Grad die Umwandlung des Metalloxids in das Metalloxyfluorid zu erreichen.
Bei der Herstellung von Metallfluoriden mit großer wirksamer
Oberfläche werden die Oxide von Titan, Magnesium, Uran, Nickel,
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Kobalt und Zirkon bevorzugt. Besonders bevorzugt werden die Oxide von Titan, Magnesium und Uran, und ganz besonders bevorzugt
die Oxide des Titans.
Unter den genannten Fluorkohlenstoffen werden Trifluormethan
und gerad- und verzweigtkettige C-- bis C^-Fluorkohlenstoffe
der allgemeinen Formel
CH F
A2A+2-BB
worin A eine ganze Zahl im Bereich von 2 bis 6 einschließlich, vorzugsweise von 2 bis 3, und B eine ganze Zahl im Bereich von
1 bis 14 einschließlich bedeuten, und cyclische Fluorkohlenstoffe der allgemeinen Formel
CXH2X-CFC
worin X 5 oder 6 und C 1 bis 12 ist, bevorzugt eingesetzt. Ganz
besonders bevorzugt wird Trifluormethan eingesetzt.
Die Metalloxide und der Fluorkohlenstoffdampf treten bei Temperaturen
von etwa 300 bis etwa 800 C, vorzugsweise von etwa 300 bis etwa 600° C, besonders bevorzugt von etwa 350° C bis
etwa 550 C, so lange in Kontakt, daß die Zeit ausreicht, um eine praktisch vollständige Umwandlung des Metalloxids in das Metallfluorid
zu erreichen.
Bei der Herstellung von Metalloxyfluoriden mit großer wirksamer
Oberfläche werden die Oxide von Titan, Magnesium, Uran, Tantal,
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ORJGiNAL INSPECTED
Wolfram, Nickel, Kobalt und Molybdän bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt werden die Oxide von Titan, Magnesium, Uran und Wolfram.
Die Verfahrensbedingungen sind die gleichen wie oben angegeben,
wobei die Reaktionsteilnehmer so lange miteinander in Kontakt treten, daß die Zeit ausreicht, um eine teilweise Umwandlung
des betreffenden Metalloxids in das Metalloxyfluorid zu erreichen.
Alternativ können die aufgezählten Metalloxide mit Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid gemischt werden, wobei man
zum Beispiel eine Mischung aus Metallfluorid-Aluminiumfluorid
oder Metalloxyfluorid-Aluminiumoxyfluorid erhält. In der Regel
liegt der Fluorkohlenstoff-Partialdampfdruck im Bereich von
etwa 0,001 bis etwa 100 atm, vorzugsweise bei etwa 0,01 bis etwa 10 atm, besonders bevorzugt bei etwa 0,1 bis etwa 1 atm.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden AlF-,-Extrudate mit großer wirksamer Oberfläche
dadurch hergestellt, daß man Al-0-.-Extrudate mit großer wirksamer
Oberfläche in Kontakt bringt mit einem Fluorkohlenstoffdampf, wobei der Fluorkohlenstoff eine Verbindung der Formel
CH. fiF , in der Q 1 bis 3 ist, und vollständig oder teilweise
fluorierte C2- bis Cg-Alkane, -Alkene und -Alkine sowie C5- bis
Cg-Cycloalkane sein kann, wobei Trifluormethan und geradkettige
oder verzweigtkettige Fluorkohlenstoffe der Formel
CAH2A+2-BFB P-—
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2300854
in der A eine ganze Zahl von 2 bis einschließlich 6, vorzugsweise von 2 bis 3, und B eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis
einschließlich 14 ist, und cyclische Fluorkohlenstoffe der Formel
CXH2X-CFC
in der X 5 oder 6 und C 1 bis 12 ist, bevorzugt eingesetzt werden.
Ganz besonders bevorzugt wird Trifluormethan.
Das Al„O.,-Extrudat und der Fluorkohlenstoff werden bei Temperaturen
von etwa 300 bis 800 C, vorzugsweise von 300 bis 600 C, besonders bevorzugt von etwa 350 bis 550 C, in Kontakt gebracht,
wobei der Fluorkohlenstoff-Partialdruck im Bereich von 0,001 bis 100 atm, vorzugsweise von 0,01 bis 10 atm, besonders bevorzugt
von 0,1 bis 1,0 atm liegt. Die Kontaktzeit wird so bemessen, daß sie ausreicht, um eine praktisch vollständige Umwandlung
von Al3O3 in AlF3 zu bewirken. Die AlF^-Extrudate behalten unerwarteter
Weise die Konfiguration, Dimension und Festigkeit des Ausgangsmaterials Al3O., bei. Nach bisherigen Verfahren hergestelltes
und im Handel erhältliches AlF., ist ein feines Pulver,
das nicht extrudiert oder pelletisiert und daher nicht in handelsüblichen katalytischen Zusammensetzungen verwendet werden
kann, die eine solche Zustandsform und Festigkeit erfordern. Das bekannte, im Handel erhältliche AlF-. ist auch durch sehr niedrige
BET-Oberflachen gekennzeichnet, die in der Regel kleiner
als etwa 5 m /g sind.
90982 9/0749
Im Gegensatz dazu besitzen die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten AlF^-Extrudate wirksame BET-Oberflachen
von 10 bis 50 m /g. Außerdem werden die erfindungsgemäß hergestellten
AlF^-Extrudate in sehr hoher Reinheit erhalten (größer als 9 5 %).
Die erfindungsgemäß hergestellten AIF^-Extrudate und die anderen
Metallfluoride bzw. gemischten Metallfluoride können in festen, sauer katalysierten Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren
mit oder ohne den Zusatz einer anderen Metallkomponente hergestellt werden. Das durch Umwandlung von Al-O^-Extrudaten
erhaltene AlF-. mit großer wirksamer Oberfläche in extrudierter
Form sowie andere erfindungsgemäß hergestellte Metallfluoride
können als Träger für eine Vielzahl von Metallen verwendet werden (Metall der Gruppen V, VI, VII, VIII und IB des Periodensystems)
und können in zahlreichen katalytischen Kohlenwasserstoff umwandlungsverfahren angewendet werden. Im wesentlichen
100 %ige AlF^-Extrudate stellen brauchbare und einzigartige
Trägermaterialien für Platin und Palladium dar. So wurde gefunden, daß die spezifischen Katalysatoraktivitäten von
Pt/AlF^ und Pd/AlF., bei der Benzolhydrierung vergleichbar sind
mit denjenigen von Metallen auf Al3O3- oder SiO^-Trägern.
In der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein Verdünnungsmittel wie Wasserstoff, Helium,
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Stickstoff oder Argon verwendet werden. Wird als Fluorquelle
ein flüssiger Fluorkohlenwasserstoff verwendet, dann läßt man das inerte Gas durch die Fluorkohlenstoffflüssigkeit sprudeln,
wobei eine Mischung aus Fluorkohlenstoffdampf und Inertgas entsteht, die mit dem entsprechenden Metalloxid in Kontakt gebracht
wird.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Versuche weiter erläutert.
Versuche
Als Ausgangsmaterialien wurden ein tf" -Al-CU-Extrudat von
2 0,42 cm Länge mit einer BET-Oberflache von 178 m /g, ferner
handelsübliches Trifluormethan und Tetrafluormethan eingesetzt.
Der Wasserstoff wurde vor seiner Verwendung durch eine Deoxo-Anlage und einen Molekularsiebtrockner geschickt. Das Helium
wurde ebenfalls mittels eines Molekularsiebtrockners getrocknet. Die eingesetzten Aluminiumfluorid-Proben waren ebenfalls handelsübliche
Produkte.
Die Fluorierung von Z -AI2Ot mit HCF., erfolgt leicht bei Temperaturen
oberhalb 350° C. Das nicht toxische und nicht korrosive HCF3 macht die Technik der Fluorierung im Hinblick auf
eine bequeme und sichere Handhabung sehr atraktiv. Die Bildung
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ORIGINAL INSPECTED
des AlF-, (rhomboedrische Form) aus Ό'-ΑΙ-Ο, erfolgt nach Gleichung
(3) :
Ö -Al2O3 + 2HCF3 >
2AlF3 + 2C0 + H2°
Die bei der Bildung von AlF-, entsprechend Gleichung (3) freiwerdende Energie liegt bei 111 kcal/Mol. Die Reaktion verläuft
praktisch vollständig und wird mit fortschreitender Umwandlung nicht wesentlich verzögert. Die Reaktion von HCF-, bei Temperaturen
oberhalb von 450 C verläuft nahezu stöchiometrisch. Die ebenfalls nahezu stöchiometrisch verlaufende Fluorierung von
fr-Al3O3 mit HCF3 bei 450 bis 500° C und bei Trifluormethan-Partialdrücken von 0,33 bis 0,11 atm wird durch die in Tabelle I zusammengestellten Ergebnisse näher erläutert.
fr-Al3O3 mit HCF3 bei 450 bis 500° C und bei Trifluormethan-Partialdrücken von 0,33 bis 0,11 atm wird durch die in Tabelle I zusammengestellten Ergebnisse näher erläutert.
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HCF3 (b) | Tempera | Tabelle I | Gewicht (g) | 20,3 | HCF3 (a) | % AlF3 | BET-Oberfl. | |
3 (cm /Min.) |
tur (0C) | Fluorierung von $-Al3O3 mit | (theoret.) | 20,5 | Gewicht (g) | (theoret.) | (m2/g) | |
Zeit | Ausgangsmaterial | 21 ,1 | gefunden | 178 | ||||
Nr. | 25 | 497 | (Std.) | 0,125 | 22,2 | 3,46 | 175 | |
1 | 25 | 499 | 0,25 | 22,2 | 20,3 | 6,86 | 171 | |
2 | 50 | 503 | 0,25 | 22,8 | 20,5 | 13,3 | 165 | |
3 | 50 | 498 | 0,50 | 24,4 | 20,9 | 25,4 | 146 | |
4 | 50 | 450 | 0,50 | 26,6 | 21 ,6 | 25,4 | 144 | |
5 | 50 | 504 | 0,75 | 28,8 | 22,1 | 36,2 | 135 I |
|
6 | 50 | 504 | 1 ,00 | 32,9 | 22,8 | 46,1 | 96 V1 | |
7 | 50 | 501 | 1 ,50 | 32,9 | 24,3 | 63,5 | 79 V 1 | |
8 | 50 | 501 | 2,00 | 26,2 | 78,2 | 47 | ||
9 | 50 | 501 | 3,00 | 27,9 | 100 | 8,7 | ||
10 | 100 | 504 | 1 ,50 | 31,7 | 100 | 8,9 | ||
11 | 31 ,6 | |||||||
12 | ||||||||
(a) 20,0 g des trockenen 0 -Al-O^-Extrudats wurden bei jedem Fluorierungsversueh eingesetzt.
Vor der Fluorierung wurden die (T-Al-O-^-Extrudate bei 500° C vorreduziert (20 % H2/He ,
500 cm /Min.)
(b) Als Verdünnungsmittel wurden in jedem Fluorierungsversueh 200 cm Helium/Min, verwendet.
(c) Die Größe der Oberflächen wurde mit Hilfe der Stickstoff-BET-Methode bestimmt.
O O OD
2300854
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand einer
ausführlicheren Darstellung der Methode weiter erläutert.
In einem typischen Quarz-Rohrofen zur Herstellung von AlF3 ließ
•v 2
man 100 g 0 -Al3O3-Extrudat mit 40 % HCF3/He (500 cm /Min.,
1,0 atm) bei 500° C 5 Stunden lang reagieren. Es wurde eine
Ausbeute von 158 g (theoretische Ausbeute 165 g) AlF3~Extrudat
erhalten. Das Fortschreiten der Reaktion wurde in geeigneter Weise visuell durch Beobachtung der Wasserdampfentwicklung
überwacht. Es ergaben sich keine Korrosionsprobleme mit der Anlage. Es sollte jedoch Vorsicht geübt werden, da die austretenden
Gase geringe Mengen von Fluorwasserstoff oder Fluor enthalten können. Das eingesetzte gasförmige HCF3 ist dagegen nicht
toxisch.
Es wurde festgestellt, daß Tetrafluormethan (CF4) unwirksam ist
bei der Gesamtfluorierung von Al„0, bei Temperaturen von etwa
600° C. Selbst in Gegenwart von Metallen und/oder Sauerstoff erhält man bei der Verwendung von CF4 bei 600° C keine vollständige
Fluorierung von Al3O3. Dies zeigt, daß bei Verwendung
von Fluormethanen als Fluorierungsmittel mindestens ein reaktiver Wasserstoff im Molekül vorhanden sein muß.
Die bevorzugten Fluorkohlenstoffe zur Fluorierung von Al3O3-Extrudaten
sind solche der Formel CH4-0F0 , worin Q eine Zahl
909829/0749
von 1 bis 3 bedeutet, geradkettige und verzweigtkettige Fluorkohlenstoffe
der allgemeinen Formel
CAH2A+2-BFB
in der A eine ganze Zahl im Bereich von 2 bis einschließlich 6 und B eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 14 ist, sowie cyclische
Fluorkohlenstoffe der allgemeinen Formel
CH F X 2X-C C
in der X 5 oder 6 und C 1 bis 12 ist. Der am meisten bevorzugte
Fluorkohlenstoff ist Trifluormethan (HCF3).
2 Eine mit HCF-, hergestellte Probe von AlF-. (22,4 m /g) wurde mit
Hilfe der thermogravimetrischen Analyse (TAG) auf ihren genauen Fluorgehalt untersucht. Dabei wurde gefunden, daß eine
Probe von 95,1 mg beim Erhitzen auf eine Temperatur zwischen 1000 und 1200° C unter einem Heliumstrom (40 cm /Min., 1,0 atm)
einen Gewichtsverlust von 89,4 mg aufwies. Der Gewichtsverlust
wurde verursacht durch die Sublimation des in der Probe enthaltenen AlF3. Das nicht sublimierte Material wurde anhand
eines Röntgenbeugungspulverdiagramms als <-)- -Al3O3 identifiziert.
Aufgrund des Gewichts des zurückgewonnenen <£— -Al3O3 ergibt
sich die Konzentration des untersuchten AlF3 zu annähernd 95 %.
Die hohe Reinheit des mittels CHF3 hergestellten AlF3 steht im
Gegensatz zu dem Reinheitsgehalt der im Handel erhältlichen Aluminiumfluoride, die nur zwischen 60 bis 90 % AlF3 enthalten.
909829/0749
Die größten Verunreinigungen im handelsüblichen AlF-. sind
Wasser, Al^O^ und gemischte Hydroxyfluoride. Diese Substanzen
sind bei zahlreichen katalytischen Anwendungen unerwünscht.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß man mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren bei der Fluorierung von extrudiertem O -Al^O-.
mit HCF-. das sich bildende AlF., in Form eines Extrudates erhält.
Es wurde ferner gefunden, daß die Bruchfestikeit des
AlF.,-Extrudats vergleichbar ist mit derjenigen des als Ausgangsmaterial
verwendeten 0 -Al~O.,-Extrudats. Dieses Ergebnis
ist bedeutsam, da A1F.,-Pulver nicht ohne ein zusätzliches Bindemittel
in selbsttragende Kügelchen formgepreßt oder extrudiert werden kann. Bei zahlreichen katalytischen Anwendungen des
AlF., muß jedoch der Zusatz von Bindemitteln vermieden werden.
Die ö -Al„O.,-Extrudate haben durchschnittliche Abmessungen
von 0,185 cm χ 1,02 cm. Da gefunden wurde, daß die erhaltenen
AlF.,-Produkte durchschnittliche Abmessungen von 0,180 cm χ 1,02 cm
aufweisen, ist während der Fluorierung in der Oberflächenbeschaffenheit
des Extrudats keine Änderung eingetreten. Dies ist erstaunlich, da die Kristalldichte des AlF., mit 3,2 g/cm geringer
ist. als die Kristalldichte des if-Al-O.,, die 3,7 g/cm
beträgt. Außerdem sind zweimal mehr Fluoridionen al^s Oxid-Ionen
zur Vervollständigung des AlF-,-Kristallgitters erforderlich. Die
Erhaltung des 6 -Al-O-j-Extrudatvolumens während der Fluorierung
909829/0749 " ODcrTPn
ORlGiNAL INSPECTED
kann erklärt werden durch die folgende Beziehung zwischen der Oberflächengröße des Extrudats, dem Kristallvolumen und dem
Porenvolumen entsprechend der folgenden Gleichung: (4) Oberflächengröße des Extrudats = Kristallvolumen + Porenvolumen.
Das Kristallvolumen wird aus dem Gewicht eines gegebenen Extrudatteilchens
und der bekannten Kristalldichte des extrudierten Materials berechnet. Ein scheinbares Porenvolumen wird
dann aus einer einfachen Berechnung erhalten. Das durchschnittliche Porenvolumen des ^-A1„O^ (178 m /g) wurde zu 0,64 0,04
cm /g berechnet. Dieser Wert stimmt gut überein mit den
Werten, die man aus der Wasserbenetzbarkeit (0,65 cm /g) und als isothermes Porenvolumen mit Stickstoff (0,51 cm /g) für
dieses bestimmte U-Al2O3 erhalten hat. Das durchschnittliche
Porenvolumen einer Reihe von mit HCF3 hergestellten AlF,-Ex-
2 +3
trudaten (3,74 bis 49,7 m /g) wurde zu 0,29 - 0,03 cm /g berechnet.
Das berechnete Porenvolumen stimmt sehr gut überein mit dem für diese AIF^-Extrudate erhaltenen Wert aus der Wasserbenetzbarkeit
(0,3 cm /g). Das scheinbare Porenvolumen des Uf-Al2O3 wird so um etwa 50 % des ursprünglichen Wertes während
der Fluorierung reduziert. Der Verlust an Porenvolumen ergibt sich daraus, daß Fluoridionen Leerstellen im Al?0.,-Kristallgitter
besetzen. Da das Kristallvolumen des durch Fluoridionen besetzten Kristallgitters durch den Umwandlungsgrad bestimmt
wird, ergibt die obige Analyse, daß das Porenvolumen
9098 2 9/07 4 9 " MÄ, 1NSPECTED
des AlF-, systematisch verändert werden kann durch Verwendung
von Aluminiumoxiden mit verschieden großen Anfangsporenvolumina.
Der Einfluß von verschiedenen Reaktionsbedingungen auf die wirksame Oberfläche (Stickstoff-BET-Bestimmungsmethode) des
mittels HCF3 hergestellten AlF3 ist in den Tabellen HA und HB
zusammengestellt. Es wurde gefunden, daß die wirksame Oberfläche des AlF3 deutlich abnimmt, wenn die Fluorierungstemperatur von
400 auf 500° C ansteigt, während die Durchsatzgeschwindigkeit des gasförmigen Reaktionsteilnehmers konstant bleibt (Tabelle
HA). Längere Reaktionszeiten und/oder höhere Konzentrationen
von HCF-. bei einer gegebenen Reaktions temperatur ergeben ebenfalls
niedrigere wirksame Oberflächen für das erhaltene AlF.,. Der Abfall der Oberflächengröße verläuft offenbar parallel zum
Ansteigen des A1F_-Gehalts (Tabelle HB). Diese Wirkung ist auch deutlich aus den Ergebnissen in Tabelle I zu ersehen.
909829/0749 ORIGINAL INSPECTED
Tabelle II A
Einfluß der Reaktionsbedingungen auf die Größe der wirksamen Oberfläche und
Einfluß der Reaktionsbedingungen auf die Größe der wirksamen Oberfläche und
des Porenvolumens von AIP
hergestellt durch Fluorierung von
mit HCF.
Tfcmp.
co
σ
cd
Oo
ro
co
σ
cd
Oo
ro
co
350
400
450
450
500
500
500
400
450
450
500
500
500
% HCF3/He
33
20
20
20
20
20
40
20
20
20
20
20
40
Zeit (Std.)
Minimum (%)
-Al5O,-Ausgangsmaterial (c)
1,0 3,0 2,0 2,5 2,5 2,5 5,0
mit wäßrigem HF behandeltes Al9O
" " HF " Al^O
Il II HF M
HF "
9O, Al9O,
A12°3
mit gasfötm. HF behandeltes Al9O,
HF " Al9O,
" " HF " A12°3
mit wäßrigem NH.F behandeltes Al9O3
90 | (d) |
90 | (d) |
95 | (e) |
95 | (d) |
95 | (d) |
99 | (e) |
100 | (f) |
100 | (f) |
96 | (f) |
90 | (d) |
94 | (f) |
86 | (f) |
70 | (f) |
71,4 (f)
Oberfläche(b)
(m2/g)
(m2/g)
178
keine sichtbare Reaktion
49,7
32,9
22,4
25,4
21 ,5
3,74
3,74
11 ,8
6,9
1,2
3,25
6,9
1,2
3,25
10
22
63
22
63
45
Porenvolumen (b) (cm3/g)
0,513
0,232 0,198 0,171 0,135 0,177 0,050
(a) 500 cm /Min., 1,0 atm. Gesamtdruck
(b) Stickstoff-BET-Methöde ic) handelsübliches ST-Al2O3.
(d) Mindestgehalt an AlF-., festgestellt durch Röntgenbeugungsmessungen.
Handelsübliche AlF3~Probe.
(e) A1F3-Gehalt wurde durch TGA-Messungen bestimmt.
(f) Literaturwerte.
Wirksame Oberfläche und Porenvolumen einer Reihe von mit HCF., fluorierten
Aluminiumoxiden
wirksame Oberfläche
O CO OO N> CO
Fluorierungsmittel | KH4F Ja) | % 1 | MF3 | m /g) | ,7 |
HCF. | 0 | 178 | ,0 | ||
HCF^ | HF (b) | 3 | ,46 | 175 | ,1 |
hcf:; | 6 | ,86 | 171 | ,7 | |
hcf:; | 13 | ,3 | 165 | ,4 | |
HCF^ | 25 | ,4 | 146 | ,88 | |
HCF^ | 36 | ,2 | 135 | ||
hcf:; | 46 | ,1 | 95 | ||
hcf:; | 63 | ,5 | 79 | ||
hcf:; | 78 | ,2 | 47 | ,2 | |
hcf:; | 90 | 49 | ,25 | ||
hcf:; | 95 | 22 | |||
HCF3 | 100 | 8 | |||
wäßriges | 24 | ,6 | 51 | ||
wäßriges | 58 | ,5 | 43 | ||
gasförmige | 94 | 10 | |||
wäßriges | 96 | 1 | |||
wäßriges | 95 | 3 | |||
Ca) Literaturwerte.
(b) handelsübliche A1F^.-Probe Porenvolumen
(cm /g)
0,513
0,526 0,479
0,232 0,171 0,050
IC' C"?
Die mit CHF., hergestellten AlF,/Al-O,-Proben zeigten im allgemeinen
höhere Oberflächenwerte als solche Proben, die durch Fluorierung von Al„O, mit entweder HF oder NH.F hergestellt
worden waren. Dies ist besonders offensichtlich im Bereich der mittleren (25 bis 75 %) AlF3~Gehalte (siehe Tabellen I und II B).
Ein handelsübliches AlF,-Pulver wies einen Gehalt von 61 %
auf. Der größte Teil des restlichen Materials bestand aus Wasser. Die handelsübliche AlF,-Probe mit einer wirksamen Oberfläche
von 3,25 m /g (siehe Tabelle IIA) wurde bei 650° C
5 Stunden lang unter einer Atmosphäre von 20 % 0,/He (500 cm /Min. calciniert, bevor die wirksame Oberfläche nach der Standard-BET-Meßmethode
bestimmt wurde. Die calcinierte AlF-.-Probe besaß
aufgrund des Röntgenbeugungsdiagramms im wesentlichen eine rhomboedrische Struktur. Durch Calcinieren des handelsüblichen Produktes
AlF3 -XH2O 5 Stunden lang bei 550° C erhielt man ein
rhomboedrisches AlF,, das stark verunreinigt war mit einer AlF1 Q6(OH)1 .-Phase. Die Anwesenheit von nicht umgesetztem
Al2O3 ist bei vielen katalytischen Anwendungen des AlF3 unerwünscht.
Die in Tabelle II A aufgeführten AlF3~Proben, die mit HCF3 hergestellt
worden waren, zeigten alle ein Röntgenbeugungspulverdiagramm, das mit dem für das rhomboedrische AlF3 bekannten
Diagramm übereinstimmt. Die Hauptbeugungslinien des rhomboe-
09829/0749
OBIGSNAL INSPECTED
2300854
drischen AlF., sind in Tabelle III zusammengestellt. Nur das
AlF^-Produkt mit der größten wirksamen Oberfläche (49,7 m /g)
zeigte erkennbare schwache Untergrundbeugungslinien von nicht umgesetztem Al3O3. Durch Zusatz von geringen Mengen $-Al2O3
zu hochreinem AlF, wurde festgestellt, daß die geringste durch ein Röntgenbeugungsdiagramm noch erkennbare Al_O..-Menge in AlF-.
im Konzentrationsbereich zwischen 5 und 10 Gew.% liegt. Der Mindestgehalt an AlF-. in den mit HCF3 hergestellten Proben,
die in Tabelle II A zusammengestellt sind, wird aufgrund der Rontgenbeugungsdiagramme auf mindestens 90 Gew.% geschätzt.
Zu Vergleichszwecken werden zusätzlich aus der Literatur entnommene
Oberflächenwerte für AlF3 in den Tabellen II A und II B
angegeben. Unter den Proben mit einer AlF3~Konzentration von
90 % und mehr besaßen die mit Hilfe von HCF3 hergestellten Proben
größere wirksame Oberflächen als diejenigen, die durch Fluorierung von AIpO3 mit wäßrigem oder gasförmigem Fluorwasserstoff
oder NH.F hergestellt worden waren.
Tabelle III
Hauptröntgenbeugungslinien von Aluminiumfluorid (a)
d, £ (b) I (b) df Α" (C)
3,52 100 3,55
2,119 19 2,12
1,759 24 1,765
1,587 14 1,585
1,560 7 1,566
(a) rhomboedrisches AlF3
(b) Literaturwerte
(c) gefunden für mit CHF3 hergestelltem AlF31
309829/0749
290085A
Es wurde gefunden, daß die Porenvolumina der mit HCF3 hergestellten
A1F.,-Proben mit abnehmender wirksamer Oberfläche ebenfalls
abnehmen (siehe Tabellen II A und II B). Da die Werte für die Wasserbenetzbarkeit dieser Proben alle in der Nähe von
0,3 cm /g gefunden wurden, muß ein großer Teil der gesamten Adsorptionskapazität auf Makroporen (mit Porendurchmessern
größer als 1200 8) entfallen. Der durchschnittliche Porendurchmesser
innerhalb des Bereichs von 1200 A und weniger lag zwischen
80 bis 100 S. Im Gegensatz dazu entfallen bei einem typischen <5~-Al?0-,-Produkt wenigstens 95 % des gesamten Porenvolumens auf
Poren mit einem Durchmesser von weniger als 1200 R. Der durchschnittliche
Porendurchmesser des Ausgangsmaterials Q mit einer wirksai
von 70 bis 75 K.
von 70 bis 75 K.
2 mit einer wirksamen Oberfläche von 178 m /g liegt in der Nähe
Aufgrund seiner physikalischen Form und Oberflächencharakteristika
eignet sich das mit HCF3 hergestellte AlF3 als Trägermaterial
für Katalysatoren. Die selbsttragende extrudierte Form erlaubt den Einsatz in einem Prozeß mit ruhendem Festbett. Eine
auf AlF3 als Träger aufgebrachte aktive Metallkomponente wird
sich hauptsächlich auf der Oberfläche befinden, da das Porenvolumen hauptsächlich von Poren gebildet wird, deren Durchmesser
größer als 1200 8 ist. Dies kann wünschenswert sein bei katalytischen
Verfahren, bei denen die Gefahr einer Porenverstopfung und/oder eine Einschränkung der Diffusion vorliegt.
OBSQINAL INSPECTED 909829/0749 ._—_ —
Säuregradmessungen wurden unter Verwendung einer Serie von Hammett-Indikatoren
durch Titration von festen AlF-.-Katalysatoren
mit standardisierten n-Butylamin/Benzol-Lösungen bei Zimmertemperatur
durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in Tabelle IV zusammengestellt. Ein Anthrachinon-Indikator
(H <l -8,2) wurde durch keinen der 90 % und mehr AlF-, enthaltenden
Katalysatoren in die Säureform umgewandelt. Daher enthält keines dieser Materialien Säurestellen, die einer 90 %igen
Schwefelsäure äquivalent sind. Aus der Literatur ist bekannt, daß AlF3-Al20-.-Katalysatoren mit einem relativ geringen Gehalt
an AlF^, beispielsweise von 3,3 % oder 24,6 %, Säurestellen H <
-5,6 (Äquivalent zu einer 71 %igen Schwefelsäure) aufweisen. Diese Säurestellen verschwinden jedoch bei höheren AlF.,-Konzentrationen.
Aus Berichten in der Literatur kann entnommen werden, daß bei noch höheren AlF.,-Konzentrationen nur H ^1 -3,0 Säurestellen
(Äquivalent zu 48 %iger Schwefelsäure) gefunden wurden. Die höhere Zahl von Säurestellen in Katalysatoren mit einem
niedrigeren AlF-.-Gehalt, über die in der Literatur berichtet
wird, kann mit einer nicht umgesetzten Al-O-,-Komponente in Verbindung
gebracht werden. Über AlF-.-Katalysatoren mit einem Gehalt
von mehr als 90 Gew.% AlF3 (hergestellt durch Behandlung
von Al3O3 mit wäßrigem oder gasförmigem Fluorwasserstoff) wurde
berichtet, daß sie frei sind von Säurestellen, äquivalent zu 48 % H2SO4. Dagegen sind die Katalysatoren mit einem Gehalt
von 25 bis 100 % AlF3, das mit CHF3 hergestellt wurde, beträcht-
ORiGiNAL INSPECTED 309829/0749 ' ~~~"
lieh saurer als die aus der Literatur bekannten, in der Tabelle
IV zusammengestellten AlF3- und AlF-j/A^O-^-Katalysatoren. Die
unterschiedliche Acidität zwischen diesen verschieden hergestellten AlF3-Produkten wird besonders offensichtlich, wenn man
die Werte, auf eine m -Basis bezogen, vergleicht. Die Beibehaltung
der Acidität in den mit HCF3 hergestellten AlF3~Katalysatoren
konnte aufgrund der aus der Literatur bekannten Ergenisse nicht vorhergesagt werden.
Das Hammett-Aciditätsprofil von ~ft-Al3O3 ist in Tabelle IV zu
Vergleichszwecken aufgenommen. Es ist ersichtlich, daß mit CHF3
hergestelltes AlF3 und teilweise fluoriertes Al5O3 viel höhere
Aciditäten behalten als das konventionell fluorierte Al7O3. Mit
HCF3 hergestellte AlF3-Extrudate und Aluminiumoxydfluoride gemäß
vorliegender Erfindung stellen daher viel bessere feste saure Katalysatoren dar als Produkte mit dem gleichen Fluorgehalt,
die aber mit Hilfe konventioneller Fluorierungsverfahren hergestellt wurden. Die Vorteile, die man mit den mittels HCF3
hergestellten fluorierten Aluminiumoxiden im Vergleich zu mit wäßrigem Fluorwasserstoff fluorierten Aluminiumoxiden erhält,
sind deutlich in Figur 1 dargestellt, in der die Aktivitäten der betreffenden fluorierten Aluminiumoxide bezüglich der Cyclohexen-Isomerisierung
einander gegenübergestellt sind. Die Unterschiede in der Isomerisierungsaktivität sind besonders offensichtlich
bei höheren Fluorgehalten, bei denen die mit HCF3
909829/0749
fluorierten Aluminiumoxide deutlich überlegene Katalysatoren sind.
909829/0749
Aciditäten einer Reihe von mit HCF3 fluorierten Aluminiumoxiden
Acidität (- 25 ,u Mol/g) pKa AlF-
7M) °
90 If] °
94 0
^ -3,O(C) | Acidität „ | |
-5,6( | 475 | (,u Mol/m ) |
325 | 375 | 2,7 |
375 | 375 | 2,1 |
375 | 325 | 2,2 |
325 | 325 | 2,0 |
325 | 225 | 2,2 |
225 | 175 | 2,4 |
175 | 125 | 2,2 |
125 | 66 I 12 | 2,7 |
0 | 140 - 12 | 2,8 |
0 | 25 | 2,8 |
25 | 300 | 2,8 |
140 | 160 | 3,1 |
90 | 60 | 3,1 |
0 | 30 | 1,4 |
0 | 0 | 0,7 |
0 | 0 | 0 |
0 | 0 | |
0 325
3,46 325
6,86 300
13.3 275
25.4 275 46,1 175
O 63,5 125
to 78,2 75 125 125 2,7 '
95 0 0 66 J 12 2,8 to
to 90 0
co 100 0
ο 3 3(d) 0
^o ' (d)
^o ' (d)
(a) Anthrachihon-Indikator (die Säureform erfordert 90 % H^SOJ .
(b) Benzolacetophenon-Indikator (Säureform erfordert 71 % H2SO,).
(c) Dicinnamalaceton-Indikator (Säureform erfordert 48 % H9SO.;. ^0
(d) mit NH.F behandeltes Al3O3 (literaturbekannt), 4D
(C) mit wäßrigem HF behandeltes Al3O3 (literaturbekannt), q
(f) mit wäßrigem HF behandeltes Al3O3 (literaturbekannt). CD
Im folgenden wird die Fluorierung von MgO beschrieben: Getrock-
nete Magnesiumoxidproben (187 m /g) wurden unter einem Gasstrom von 20 % H2/He (500 cm /Min.) eine Stunde lang bei 500° C
reduziert und dann mit Helium (500 cm /Min.) 0,5 Stunden lang bei 500 C geläutert. Diese vorbehandelten MgO-Proben wurden
anschließend mit HCF., unter den in Tabelle V angegebenen Bedingungen
behandelt. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle V zusammengestellt.
ORIGINAL INSPECTED 909829/0749 — —·
MgO (g) |
HCF-. 3 (cm /Min.) |
Fluorierung | Tabelle V | HCF3 | Menge des Reaktions produktes (g) (theoret.) (gefunden) |
7,4 | MgF2 | BET-Ober- flache (m2/g) |
|
5,0 | 49,7 | He (cm /Min |
von MgO mit | Reak tions- dauer (Min.) |
7,7 | 7,2 | 100 | 12 | |
Proben | 5,0 | 49,9 | 199 | Temp. ·) (0C) |
60 | 7,7 | 5,8 | 100 | 19 |
A | 5,0 | 49,6 | 200 | 500 | 60 | 6,0 | 5,3 | 51 | 90 |
B | 5,0 | 49,7 | 200 | 450 | 15 | 5,5 | 5,2 | 28 | 114 |
C | 5,0 | 24,9 | 200 | 500 | 7,5 | 5,3 | 15 | 130 , | |
D | 200 | 500 | 7,5 | ||||||
E | 500 | ||||||||
ro
to
CD O 00
Die in Tabelle V zusammengestellten Ergebnisse zeigen deutlich,
daß die Reaktion des MgO mit HCF-. zu MgF9 im wesentlichen quantitativ
verläuft. Die praktisch vollständig fluorierten Proben (A) und (B) zeigten nur die Röntgenbeugungslinien des MgF0, wogegen
nicht umgesetztes Magnesiumoxid nicht festgestellt wurde. Die Proben (A) und (B) besitzen relativ hohe BET-Oberflachen,
wogegen die im Handel erhältlichen MgF„-Proben BET-Oberflachen
von weniger als 5,0 m /g aufwiesen. Wegen seiner hohen thermischen
Stabilität, chemischen Trägheit und hohen Eigenacidität ist MgF9 für eine Vielzahl von verschiedenen Kohlenwasserstoffumwandlungsreaktionen
brauchbar, die durch saure Feststoffe katalysiert werden. Solche Umwandlungen umfassen auch katalytische
Crackprozesse und Kohlenwasserstoffisomerisierungen. MgF9
ist ebenso wie teilweise fluoriertes MgO (Proben C bis E) brauchbare
Trägermaterialien für Katalysatoren der Metalle der Gruppe VIII des Periodensystems. Solche Katalysatoren, die Metall-
und Säurefunktionen besitzen, lassen sich vorteilhaft in einer Vielzahl von verschiedenen Kohlenwasserstoffumwandlungsreaktionen
einsetzen. Beispiele für solche. Umwandlungen umfassen Naphtha-Reformieren, Hydrocrack-Prozesse, Xylol-Isomerisierung, Hydrierung
von Olefinen und aromatischen Kohlenwasserstoffen usw.
Die Fluorierung von TiO9 erfolgt in folgender Weise: Trockenes
TiO9 wird mit HCF3 leicht zu TiOF9 fluoriert. Das folgende Beispiel
dient zur Erläuterung der Umwandlung: 1,0g trockenes
. 909829/0749 ORIGINAL !NSPECTED
TiO2 wurde mit 20 % HCF3/He (250 cm /Min.) eine Stunde lang
bei 550 C behandelt. Das rohe Reaktionsprodukt wurde durch Röntgenbeugungsdiagramm analysiert und gefunden, daß es 45 bis
50 % TiOF2 enthielt.
Die Fluorierung von Ta3P1. wurde wie folgt durchgeführt: Trockenes
Ta3O5 wird mit HCF3 leicht zu TaO3F fluoriert. Das folgende Beispiel
dient zur näheren Erläuterung der Umwandlung: 3,0 g Ta3O5
ließ man mit 20 % HCF3/He (250 cm /Min.) 2,0 Stunden lang bei
550 C miteinander reagieren. Das Rohprodukt wurde durch Röntgenbeugungsdiagramm
analysiert und dabei gefunden, daß es 50 bis 60 % TaO3F enthielt.
Die Fluorierung von UO „ wurde wie folgt durchgeführt: UO,, läßt
sich mit HCF-, innerhalb eines Temperaturbereichs von 350 bis
700 C glatt in UF. überführen. Die Fluorierungsgeschwindigkeit in einem bestimmten Zeitabschnitt wächst mit ansteigender Temperatur.
Das folgende Beispiel dient der Darstellung dieses Verfahrens: Eine Probe von 1O0 mg UO3 wurde unter 20 % H3/He
(500 cm /Min.) 2,0 Stunden lang bei 700° C reduziert und dann 1,0 Stunden lang bei 410° C mit 50 cm3 HCF3/Min. behandelt. Das
Röntgenbeugungsdiagramm des rohen Reaktionsproduktes ergab eine Umwandlung von 20 bis 30 % des UO3 in UF.. Die direkte Fluorierung
von UO3 kann vorteilhaft zur Abtrennung von Uran von rohen
oxidischen Erzen verwendet werden.
ORIGINAL INSPECTED 909829/0749
Die Fluorierung von gemischten Metalloxiden wird nachstehend beschrieben. Gemischte Metalloxide wie TiO3ZAl3O3, TiO2/SiO2,
3, MgO/SiO2, SiO2/Al2O3, WO3Ml2O3, WO3ZSiO2, und
23O3, die ohne Schwierigkeit mittels bekannter Mitfällungstechniken
hergestellt werden können, lassen sich leicht mit HCF3 fluorieren. Dies wird anhand des folgenden Beispiels
erläutert: 5,0 g eines trockenen, gemischten Metalloxids aus 12 % Ta2O5ZAl3O3 wurde unter Verwendung von 20 % H3ZHe (500 cm Z
Min.) bei 500° C reduziert. Anschließend ließ man das Produkt 15 Minuten lang bei 500° C mit 20 % HCF3ZHe (250 cm3ZMin.) reagieren.
Man erhielt 5,9 g Reaktionsprodukt, das aufgrund der Gewichtszunahme eine wesentliche Menge Fluor gebunden enthielt.
Die Röntgenbeugungslinien des Rohprodukts wiesen darauf hin, daß sowohl AlF3 und TaO3F als auch nicht umgesetztes Al3O3 und
Ta9O,- vorlagen.
Andere gemischte Metalloxide verhalten sich ähnlich. Wegen ihrer hohen Acidität lassen sich teilweise fluorierte gemischte
Metalloxide vorteilhaft in sauer katalysierten Kohlenwasserstoff Umwandlungsreaktionen einsetzen, beispielsweise in katalytischen
Crack- und Isomerisierungsprozessen. Teilweise fluorierte gemischte Metalloxide sind ebenfalls sehr nützlich als
Trägermaterialien für Metallkatalysatoren aus der Gruppe VIII des Periodensystems, die für eine Vielzahl von verschiedenen
ORIGINAL INSPECTED 90 88 29/0749
KohlenwasserstoffUmwandlungsreaktionen eingesetzt werden können,
beispielsweise bei der Naphtha-Reformierung, der Hydrierung
von Olefinen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, der Paraffinisomerisierung,
Xylol-Isomerisierung, in Hydrocrackverfahren
usw.
In GB 969 863 wurde fesgestellt, daß Freone keine wirksamen Fluorierungsmittel in Gegenwart einer reduzierenden Atmosphäre
wie z.B. Wasserstoff sind. In der vorliegenden Erfindung wurde
gezeigt, daß Al3On. leicht mit HCF3 in Gegenwart von Wasserstoff
fluoriert werden kann. Diese spezielle Fluorierung von Al3O3
mit HCF3 wird durch das folgende Beispiel näher erläutert:
Reak- Menge des BET-
tions- Reaktions- Ober-
l3O3 HCF3 H2 Temp. dauer produktes A1F3 fläche
(g) (cm3/Min)(cm3/Min.)(0C) (Min.) (theor.)(gef.)(%) (m2/g)
20,0 50 200 500 180 32,9 31,0 100
Das Rontgenbeugungsdiagramm des Reaktionsproduktes zeigte keine
Al3O3 -Linien. Daraus geht hervor, daß eine im wesentlichen
vollständige Fluorierung in Gegenwart von Wasserstoff stattgefunden haben muß.
sy :wo
9 8 23/0749
-Ja-
Leerseite
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von Metallfluoriden und Metalloxyfluoriden
mit großer wirksamer Oberfläche der allgemeinen Formel
MO F
z-y y
z-y y
in der M ein Metall und ζ und y Zahlen sind, die auf die Valenzbedingungen des Metalls abgestimmt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß man
909829/0749
ORIGINAL !MSPEGTED
im Falle der Herstellung der Metallfluoride ein Metalloxid
aus der Gruppe der Oxide von Natrium, Kalium, Lithium, Cäsium, Magnesium, Calcium, Barium, Strontium, Zinn,
Antimon, Wismut, Titan, Zirkon, Vanadin, Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, Rhodium, Quecksilber, Nickel, Kupfer, Silber,
Zink, Cadmium, Blei, Uran, Europium, Indium, Lutetium, Neodym und/oder Thallium und
im Falle der Herstellung der Metalloxyfluoride zusätzlich
zu den vorstehend genannten Metalloxiden auch solche aus der Gruppe der Oxide von Silicium, Niob, Hafnium, Tantal,
Molybdän, Wolfram, Technetium, Rhenium, Osmium, Iridium, Lanthan und/oder Ruthenium
mit einem Fluorkohlenstoff aus der Gruppe, die Fluorkohlenstoffe
der allgemeinen Formel CH. F , in der Q eine Zahl von 1 bis 3, teilweise und vollständig fluorierte
C2 bis C,-Alkane, -Alkene, -Alkine und C1-- bis Cfi-Cycloalkane
umfaßt, umsetzt,
wobei das Metalloxid und der Fluorkohlenstoff bei einer
Temperatur von 300 bis 800° C und bei einem Fluorkohlenstoff -Partialdruck von 0,001 bis 100 atm so lange in Kontakt
gebracht werden, daß die Zeit ausreicht, um eine im wesentlichen vollständige Umwandlung des Metalloxids in
das Metallfluorid zu bewirken oder bis zum gewünschten Grad die Umwandlung des Metalloxids in das Metalloxyfluorid
zu erreichen.
909829/0749
29Ü08S4
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metalloxid extrudiertes Aluminiumoxid mit großer
wirksamer Oberfläche einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Fluorkohlenstoff gerad- und/oder verzweigtkettige C2- bis Cfi-Fluorkohlenstoffe der allgemeinen Formel
CAH2A+2-BFB '
in der A eine ganze Zahl im Bereich von 2 bis 6 einschließlich
und B eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 14 ist, und/oder ein cyclischer Fluorkohlenstoff der Formel
CXH2X-CFC '
in der X 5 oder 6 und C eine Zahl im Bereich von 1 bis einschließlich ist, eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
A im Bereich von 2 bis 3 liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Fluorkohlenstoff Trifluormethan eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur im Bereich von 300 bis 600° C
liegt.
909829/07 49
ρ ·-■-
ORIGINAL INSPECTED
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur im Bereich von 350 bis 550° C
liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Partialdruck des Fluorkohlenstoffs im Bereich von
0,1 bis 1,0 atm liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle der Herstellung eines Metallfluorids mit großer
wirksamer Oberfläche ein Metalloxid aus der Gruppe der Oxide von Titan, Magnesium, Uran, Nickel, Kobalt und/oder
Zirkon, und im Falle der Herstellung von Metalloxyfluoriden
zusätzlich zu den vorstehend genannten Metalloxiden auch die Oxide von Tantal, Wolfram und/oder Molybdän eingesetzt
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Metalloxid Titan und als Fluorkohlenstoff Trifluormethan
eingesetzt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Kombination mit den in Anspruch 1 genannten Metalloxiden Aluminiumoxid einsetzt.
909829/0749
2300854
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man zur Herstellung von Metalloxyfluoriden als Metalloxide die Oxide des Wolframs einsetzt.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung von extrudiertem Aluminiumfluorid
mit großer wirksamer Oberfläche das eingesetzte Aluminiumoxid zu mehr als 90 % in A]uminiumfluorid umwandelt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das hergestellte extrudierte Aluminiumfluorid eine wirksame
2 Oberfläche von 10 bis über 50 m /g aufweist.
909829/0749
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