DE287979C

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Publication number: DE287979C
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Description

KAISERLICHES

PATENTAM'

PATENTSCHRIFT

- JVr 287979 -KLASSE 42 e. GRUPPE

PAUL BETZMER in BURG i. Spreewald.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Februar 1914 ab.

In Molkereien erfolgte das Messen der verschiedenen, von Landwirten eingebrachten Milchmengen bisher auf Wagen oder in geeichten Meßeimern. Bei letzteren wird durch Hochgehen eines Schwimmers auf einer an der Schwimmerstange ausgebildeten Skala die in den Eimer eingegossene Milchmenge bestimmt. Der Meßeimer muß dabei jedesmal entleert werden, wenn die von einem Landwirt eingebrachte Milchmenge gemessen worden ist und eine andere gemessen werden soll. Diese Arbeit ist sehr zeitraubend, was in großen Molkereien zu einem starken Übelstand wird. Die gleichzeitige Benutzung mehrerer voneinander getrennter Meßeimer erfordert aber einerseits mehr Arbeitspersonal, sodann wird der Betrieb unübersichtlich und kann nicht mit genügender Sorgfalt überwacht werden.

Die Erfindung betrifft gleichfalls das Messen beliebiger Milchmengen in solchen Meßeimern, beseitigt aber alle obengenannten Übelstände, sofern sie sinngemäß die bei Ausschankapparaten bekannte doppelte Anordnung der Meßgefäße anwendet. Solche Ausschankapparate werden beispielsweise in der Weise ausgeführt, daß man zwischen die von einem Hauptbehälter kommende gemeinsame Zuleitung für die in die Meßgefäße einzubringende Flüssigkeit, die nach den beiden Gefäßen führenden Zweigleitungen und eine gemeinsame Ableitung einen Hahn einbaut, der abwechselnd für jedes Gefäß so eingestellt wird, daß, wenn die Flüssigkeit in das eine Gefäß eintritt, das andere sich entleeren kann, und umgekehrt.

In ähnlicher Weise werden nun nach der Erfindung zwei Milchmeßeimer der bekannten Art 45

vereinigt, indem man die Ableitungen der beiden Eimer derart zusammenschließt, daß während des Füllens des einen Eimers und des Abschlusses der von diesem abzweigenden Abflußleituiig die Abflußleitung des anderen Eimers offen ist und derselbe sich entleeren kam.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar in

Fig. ι im Aufriß, in

Fig. 2 im Grundriß.

An die Meßeimer 1 und 2 schließen sich die Zweigleitungen 3 und 4 an, die nach dem den beiden Eimern gemeinsamen Abfluß 5 führen. Der Übergang von den Zweigleitungen 3 und 4 nach dem Abfluß 5 wird durch einen Hahn 7 überwacht, der mittels einer in dem Quersteg 9 geführten und mit einem Handgriff 10 ausgestatteten Stange 8 gedreht werden kann. An dem Griff 10 ist gegebenenfalls ein kleines Schild angebracht, welches von einer Seite aus jeweils durch die Stellung des Griffes zu erkennen gibt, welcher der beiden Eimer gefüllt werden kann. Der Hahn 7 schließt entweder das Zweigrohr 3 von dem Abfluß 5 ab, der dabei mit der Zweigleitung 4 in offener Verbindung steht, oder umgekehrt.

Der Betrieb gestaltet sich bei dieser Einrichtung folgendermaßen.

Angenommen, beide Behälter 1 und 2 seien leer und Behälter 1 von dem Abfluß 5 abgeschlossen, so ist Behaltet 2 nach diesem Abfluß hin offen. In den Behälter 1 wird nun eine Milchmenge von oben eingeschüttet. Nachdem nun an der Meßschwimmerstange die eingeschüttete Milchmenge bestimmt ist, wird mittels des Handgriffes 10 der Hahn 7 um-

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gestellt, so daß der Inhalt des Eimers ι nach dem Sammelbehälter 6 hin sich entleeren kann, während jetzt der Eimer 2 von der AbfLußleitung 5 abgeschlossen ist. Es kann also unmittelbar nach Umstellen des Hahnes 7 in dem Eimer 2 eine weitere Milchmenge gemessen werden usf.

Claims

Paten t-An Sprüche:

i. Vorrichtung zum raschen und ununterbrochenen Messen einer Reihe von verschiedenen Milchmengen, die beim Einschütten in einen Meßeimer durch einen Schwimmer o. dgl. bestimmt werden, gekennzeichnet durch zwei voneinander unabhängige Meßeimer, deren Ableitungen in einer bei Ausschankapparaten bekannten Weise derart zusammengeschlossen sind, daß während des Füllens des einen Eimers und des Ab-Schlusses der von diesem abzweigenden Leitung die Leitung des anderen Eimers offen ist und derselbe sich entleeren kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Ableitungen durch einen Zweiweghahn mit einem gemeinsamen Abfluß verbunden sind, so daß durch Schließen der Ableitung des einen Eimers gleichzeitig das Öffnen der Ableitung des anderen Eimers erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.