DE286233C

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Publication number: DE286233C
Application number: DENDAT286233D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es sind bereits Sc'haltvorrichtungen für Motorwagengetriebe bekannt geworden, bei denen ein durch das Stellglied der Motorkupplung zu verschiebendes und durch eine An-Zeigevorrichtung zu drehendes Übertragungsorgan mit einem unter Federwirkung stehen-. den, zum Eingriff in eine der Schaltstangen bestimmten Knaggen versehen ist. Gegenstand der Erfindung ist eine Getriebeschaltvorrichtung dieser Art, bei der jedoch das Übertragungsorgan aus einem mit einer ringförmigen Verzahnung versehenen Kolben besteht, der auf einer durch den Anzeigemechanismus zu drehenden Wahlstange gleitet, jedoch gezwungen ist, sich mit letzterer zu drehen, wobei der Knaggen zweckmäßigerweise mit einem über die Wahlstange greifenden Schlitz versehen und in einer'Aussparung des Kolbenkopfes \^erschiebbar gelagert ist.

ao Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht. ...

Fig. ι ist ein Längsschnitt der neuen Schaltvorrichtung.

Fig. 2 zeigt in der rechten Hälfte einen Querschnitt nach Linie A-A, in der linken Hälfte einen Schnitt nach Linie B-B in Fig. 1.

Fig. 3 ist eine Stirnansicht von links der

Fig. ι betrachtet, und Fig. 4 eine schematische Ansicht, aus der der Einbau der Schaltvorrichtung in einen Motorwagen ersichtlich ist.

Das Gehäuse 1 der Schaltvorrichtung be- - sitzt eine zylindrische Bohrung 2, in welcher ein als Übertragungsorgan dienender Kolben 3 verschiebbar gelagert ist. Dieser ist auf seiner vorderen Hälfte .mit einer Zentralbohrung 4 versehen, in deren Nut 5 die Wahlstange 6 mit ihrem Keil 7 gleiten kann. Der Kolben endigt vorn in einem Kopf 8, in dessen Aussparung 9 ein mit einem über die Wahlstange 6 greifenden Schlitz 11 versehener-Knaggen 10 verschiebbar gelagert ist. Oberhalb des Knaggens ist in der Aussparung 9 eine Feder 12 vorgesehen, welche bestrebt ist, den Knaggen aus dem Kolbenkopf herauszu-. schieben. An seinem hinteren Ende besitzt der Kolben eine aus einzelnen Ringen bestehende Verzahnung. 13, welche mit einem im Gehäuse 1 um den Zapfen 14 drehbar gelagerten Zahnsektor 15 kämmt. Der Sektor 15 besitzt einen seiner Verzahnung diametral gegenüberliegenden Arm 16, an dessen Ende eine Rolle 17 drehbar befestigt ist. Oberhalb dieser Rolle ist ein Schlitten 18 angeordnet, dessen einen Anschlag 19 tragender Arm 20 vermittels einer Stange 21 mit dem in Fig. 4 veranschaulichten Betätigungsorgan, nämlich dem Kupplungspedal, verbunden ist. Am hinteren Ende des Schlittens 18 ist oberhalb der Rolle 17 ein drehbar gelagerter Doppelhebel 22 angeordnet, dessen einer Arm 23 vermittels einer auf den anderen Arm 24 wirkenden Feder 25 gegen einen Anschlag 26 gedrückt wird. Der Arm 24 besitzt¹ eine der Rolle 17 entsprechende Wölbung sowie abgerundete Enden, damit bei der nachstehend beschriebenen

Gleitbewegung des Schlittens der Arm 24 in leichter Weise entgegen der Wirkung seiner Feder 25 hochgedrückt wird und so über die Rolle 17 gleiten kann.

Um den Kolben 3 herum sind in dem Gehäuse ι Schaltstangen 27, Zahnstangen 28, sowie eine zur Schaltung des Rückwärtsgetriebes dienende glatte Stange 29 verschiebbar gelagert. Sämtliche Stangen besitzen eine Lücke 30 für den Eingriff des Knaggens 10, sowie eine dahinter liegende Schulter 31, vermittels deren die Stangen durch den Kolbenkopf 8 in die. neutrale Lage zurückbewegt werden. Die Schaltstangen 27 stehen durch ein Stirnrad 32 mit den im Gehäuse 1 verschiebbar angeordneten Zahnstangen 28 derart in Antriebsverbindung, daß durch Vorwärts"bewegen des Kolbens 3 die Schaltstangen 27 vorwärts oder rückwärts bewegt werden, je nachdem der Knaggen mit den Schaltstangen direkt oder mit den dazugehörigen Zahnstangen gekuppelt ist.

Die Schaltvorrichtung arbeitet in der folgenden Weise :

Angenommen, der Wagen bewege sich entsprechend dem eingeschalteten Getriebe ■— in welchem Falle die Teile der Schaltvorrichtung die auf der Zeichnung veranschaulichte Lage einnehmen — und man wolle eine Änderung in der Getriebeschaltung vornehmen. Es" wird alsdann das gewünschte Getriebe vermittels des am Handrad (Fig. 4) vorgesehenen Zeigers eingestellt, wodurch die Wahlstange 6 gedreht wird, bis der Knaggen 10 der Stange gegenüber zu liegen kommt, mit welcher der • Kolben 3 gekuppelt werden soll. Soll alsdann zu einem beliebigen Zeitpunkt die Einschaltung des neuen Getriebes stattfinden, so wird lediglich das Pedal nieder und aufwärts

40. bewegt. Zu Beginn der Niederbewegung wird . der Schlitten 18 vonvärts bewegt und dabei gleichzeitig die Maschinenkupplung gelöst.

Alsdann trifft der Arm 24 des Doppelhebels 22 auf die Rolle 17, wodurch der Sektor 15 nach vorwärts schwenkt, bis sein Arm die in Fig. ι punktiert angedeutete Lage erreicht. Hierbei wird gleichzeitig der Kolben 3 infolge Eingriffes der Sektorverzahnung ■ mit der Ringverzahnung 13 des Kolbens nach rückwärts bewegt und dadurch infolge, Anschlages des Kolbenkopfes 8 gegen die Schulter 31 der

zuletzt vorgeschobenen Schaltstange letztere ' in die neutrale Lage zurückgebracht. Hierbei ist der Ansatz 19 des Armes 20 unmittelbar hinter den Kolbenkopf 8 gelangt. Bei der Rückbewegung des Kolbens in die neutrale Lage trifft der Knaggen 10 mit seinem abgerundeten Ende auf den der Zahnlücke vorgelagerten Vorsprung der Stange, mit welcher der Kolben gekuppelt werden soll. Der Knaggen 10 wird dabei entgegen der Wirkung seiner Feder 12 in die Aussparung 9 ' eingeschoben, so daß er über den Vorsprung hin-Weggleiten und in die Zahnlücke einschnappen kann. Beim , weiteren Niederbewegen des Pedals trifft der Ansatz 19 auf den Kolbenkopf und bewegt diesen, sowie die mit demselben gekuppelte Stange zwecks Schaltung des , gewünschten Getriebes vorwärts. Beim Abheben des Fußes vom Pedal und der dadurch stattfindenden Rückbewegung desselben kehrt der Schlitten in die in Fig. 1 veranschaulichte Lage zurück, wobei der Arm 24 des Doppelhebels 22 über die Rolle 17 hinweggleitet, deren Arm 16 bei der Schaltbewegung des Kolbens in die veranschaulichte Stellung zurückgebracht worden ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Schaltvorrichtung für Getriebe, insbesondere von Automobilen, mit einem' durch das Stellglied der Motorkupplung zu verschiebenden und durch eine Anzeigevorrichtung zu drehenden Übertragungsorgan, das mit einem unter Federwirkung stehenden, zum Eingriff in eine der Schaltstangen bestimmten Knaggen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsorgan aus einem mit einer ringförmigen Verzahnung versehenen Kolben (3) besteht, der auf einer durch den Anzeigemechanismus zu drehenden Wahlstange (6) gleitet, jedoch gezwungen ist, sich mit letzterer zu drehen.

2. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Knaggen in einer Aussparung des Kolbenkopfes angeordnet und mit einem über die Wahlstange greifenden Schlitz versehen ist.

3. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus zum Bewegen der Schaltteile in die neutrale Lage aus einem Doppelhebel (22) besteht, der an einem mit dem Betätigungsorgan der Kupplung verbundenen Schlitten drehbar gelagert ist und dessen einer Arm sich gegen einen festen Stützpunkt (26) am Schlitten legt und dessen anderer von einer Feder beeinflußter Arm in einer der Größe des Leerganges entsprechenden Entfernung' von dem eine Rolle tragenden Ende eines Armes eines mit der ringförmigen Verzahnung des Kolbens kämmenden, an dem Führungskörper des Kolbens drehbaren Sektors (15) angeord-115 net ist.

4. Schaltvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der oberhalb des Kolbens angeordnete Schlitten mit der an dem Betätigungsorgan der Kupplung, angreifenden Verbindungsstange mittels eines einen Anschlag (19) tragenden Ar-

mes (20) verbunden ist, der derart angeordnet ist, daß der Anschlag nach der Zurückbewegung der betreffenden Schaltteile in die neutrale Lage sich hinter den Kolbenkopf legt, damit bei entsprechender Bewegung der Verbindungsstange zwecks Schaltens des eingestellten Getriebes der durch den Knaggen mit einer der Schaltstangen gekuppelte Kolben vorwärts bewegt und dadurch die Schaltung des gewünschten Getriebes bewirkt wird. ,
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5. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stangen zum Verstellen der Getriebe an ihrem vorderen Ende auf einer dem Kolbenhub entsprechenden Länge ausgespart sind, um bei möglichst gedrängter Bauart ein freies Drehen des Kolbenkopfes zu ermöglichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.