DE2858810C2 - Mit flüssigem Treibmittel betriebene Feuerwaffe - Google Patents

Mit flüssigem Treibmittel betriebene Feuerwaffe

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    • F41A1/00Missile propulsion characterised by the use of explosive or combustible propellant charges
    • F41A1/04Missile propulsion using the combustion of a liquid, loose powder or gaseous fuel, e.g. hypergolic fuel

Description

Die Erfindung betrifft eine mit flüssigem Treibmittel betrie­ bene Feuerwaffe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer aus der US-PS 3 763 739 bekannten Feuerwaffe die­ ser Art sind zu beiden Seiten der Geschoßkammer zwei paral­ lele Zylinder angeordnet, von denen jeder einen Kolben und einen Schieber enthält. Die beiden miteinander verbundenen Kolben werden durch eine Steuerkurve einer Kurventrommel be­ wegt. Die Kurventrommel wird von einem Motor angetrieben und weist eine weitere Steuerkurve auf, die die Schieber mittels Stangen bewegt, die durch die Kolben hindurchgeführt sind. Da die gesamte Energie für die Förderung des flüssigen Treib­ mittels in den Verbrennungsraum von dem Antriebsmotor der Kurventrommel aufgebracht werden muß, ist ein Motor von be­ trächtlicher Leistung erforderlich, damit die benötigte Treibmittelmenge in der sehr kurzen verfügbaren Zeit geför­ dert werden kann. Für den Motor muß eine entsprechend lei­ stungsfähige Energiequelle verfügbar sein, beispielsweise in Form einer elektrischen Batterie, deren Mitführung und Ver­ wendung unter den Einsatzbedingungen der Feuerwaffe oft schwierig ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Feuerwaffe der eingangs angegebenen Art, bei der eine wirksame Förderung des flüssigen Treibmittels ohne Antriebsmotor großer Lei­ stung und ohne die für einen solchen Antriebsmotor erforder­ liche Energiequelle erfolgt.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bei der Feuerwaffe nach der Erfindung wird der Kolben zur Förderung des flüssigen Treibmittels durch die in der Ver­ brennungskammer erzeugten Verbrennungsgase angetrieben. Die Zusatzladung stellt sicher, daß beim Abschuß sofort Verbren­ nungsgase für den Antrieb des Kolbens verfügbar sind, bevor noch flüssiges Treibmittel in den Verbrennungsraum gefördert worden ist. Somit kann die Förderung des flüssigen Treibmit­ tels unmittelbar nach dem Zünden des Zündsatzes mit großer Leistung erfolgen, ohne daß hierfür ein Antriebsmotor mit zugehöriger Energiequelle benötigt wird. Da die Zusatzladung bei jedem Abschuß erneuert wird, gibt es keine Beschränkung des Betriebs der Feuerwaffe durch Erschöpfung der Energie­ quelle.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin­ dung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich­ nung beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Längsschnittansicht einer mit flüssigem Treibmittel betriebenen Feuerwaffe nach der Erfindung, wobei die untere Hälfte der Schnitt­ ansicht die Anordnung vor dem Füllen mit flüs­ sigem Treibmittel und die obere Hälfte der Schnittansicht die Anordnung nach dem Einfüllen des flüssigen Treibmittels und vor dem Abschuß zeigt,
Fig. 2 eine zum Teil geschnittene Seitenansicht der Munition von Fig. 1,
Fig. 3 ein Diagramm des Kammerdrucks als Funktion der Zeit für eine herkömmliche Munition und für die Munition von Fig. 2 und
Fig. 4 ein Diagramm des Arbeitszyklus der Feuerwaffe von Fig. 1.
Die Feuerwaffe enthält ein Rohrsystem 8, das aus einem vor­ deren Rohr 10 besteht, das an einem Rohransatz 12 innerhalb eines Verschlußgehäuses 14 durch eine Abdeckung 16 befestigt ist. Die Rohranordnung hat eine mit Zügen versehene Bohrung 20, eine Geschoßkammer 22, die auch als Verbrennungskammer dient, und ein kegelförmiges Übergangsstück 24. Eine Patrone 26 besteht aus einem Geschoß 28, das an einer stummelförmigen Patronenhülse 30 durch Umbördeln befestigt ist, die einen Perkussions-Zündsatz 30a und eine Zusatzladung 30b enthält. Das Laden, Verriegeln und Ausziehen der Patrone erfolgt durch einen herkömmlichen Verschlußzylinder 32 bzw. in einem Geschütz durch einen Verschlußkeil. Das Geschoß hat zwei Führungsringe 300 und 302 und einen Bodenabschnitt 304, der im Hals 306 der Patronenhülse 30 aufgenommen wird. Im Boden­ abschnitt des Geschosses sind mehrere in der Längsrichtung verlaufende Nuten 200 gebildet, wobei das vordere Ende jeder Nut nach vorn über den vorderen Rand des Halses der Patro­ nenhülse hinausragt, der an einer am Bodenteil des Geschos­ ses gebildeten Ringrippe 310 anliegt. Der vordere Rand des Hülsenhalses ist in jede Nut 200 eingebördelt, um die Zu­ satzladung 30b dicht einzuschließen; der zum Aufbiegen die­ ser Einbördelungen erforderliche innere Gasdruck ist jedoch beträchtlich kleiner als der Gasdruck, der notwendig ist, um das Geschoß nach vorn aus dem Hals der Patronenhülse auszu­ stoßen. Die Nuten bilden einen direkten Austrittsweg für Verbrennungsgase, wenn diese anfänglich mit verhältnismäßig niedrigem Druck von der Zusatzladung erzeugt werden; dadurch wird der plötzliche Stoß von Hochdruckgas vermieden, der sonst beim Austreten des Geschosses aus der Patronenhülse auftreten würde.
Die Rohranordnung bildet in Verbindung mit dem Gehäuse 14 einen im wesentlichen zylindrischen Hohlraum 34, in welchem teleskopartig ein im wesentlichen zylindrischer hohler Schie­ ber 36 und ein im wesentlichen zylindrischer hohler Kolben 38 angeordnet sind.
Der Schieber 36 hat einen vorderen Ringabschnitt 40, dessen innere Wandfläche 42 mit der ihr gegenüberliegenden äußeren Wandfläche 46 des Rohres einen ringförmigen Spalt oder Durch­ laß 44 bildet, und eine äußere Wandfläche 48, die gleitbar an der Innenfläche 50 des Gehäuses 14 koaxial zu diesem ge­ lagert ist. Der Ringabschnitt 40 besteht aus einem Stück mit einem mittleren Rohrabschnitt 52, dessen Innenfläche 54 einen die Außenfläche 46 umgebenden ringförmigen Hohlraum 56 bildet, und dessen Außenfläche 58 einen sich an die Innen­ fläche 50 des Gehäuses 14 anschließenden ringförmigen Hohl­ raum 60 bildet. Der mittlere Rohrabschnitt 52 besteht aus einem Stück mit einem hinteren Ringabschnitt 62, dessen Innenfläche 64 auf der Außenfläche 66 des Rohransatzes 12 gleitbar und im wesentlichen dicht gelagert ist. Ferner hat der hintere Ringabschnitt 62 eine hintere Querfläche 68, eine vordere Querfläche 70, eine innere Ringfläche 72, meh­ rere Längsbohrungen oder Durchlässe 74, die sich zwischen den Ringflächen 68 und 70 erstrecken, und eine Ringdichtung 76, die in einer Ringnut an der Außenfläche 58 sitzt. Ferner sind mehrere Radialbohrungen 77 in dem mittleren Rohrab­ schnitt 52 angebracht, um einen Durchlaß zwischen dem inne­ ren Hohlraum 56 und dem äußeren Hohlraum 60 zu schaffen. An dem vorderen Ringabschnitt 40 sind die hinteren Enden von zwei Stangen 78 befestigt, die durch Bohrungen 80 im Gehäuse hindurchgehen. Auf jede Stange wird eine nach hinten gerich­ tete Kraft durch eine Schraubendruckfeder 82 ausgeübt, die zwischen einem Querstift 84 an der Stange und einem Ver­ schlußpfropfen 86 im Gehäuse sitzt. Jede Stange kann mit einer zugehörigen Dichtung 88 ausgestattet sein.
Der Kolben 38 hat einen vorderen Ringabschnitt 90 mit einer Innenfläche 92, die auf der Außenfläche 58 des Schiebers 36 gleitbar gelagert ist, und mit einer Außenfläche 94, die an der Innenfläche 50 des Gehäuses gleitbar gelagert ist. Der Ringabschnitt 90 besteht aus einem Stück mit einem mittleren Rohrabschnitt 96, der eine an der Ringdichtung 76 des Schie­ bers 36 anliegende Innenfläche 98 aufweist, sowie eine Außen­ fläche 100, die an einer Hochleistungs-Ringdichtung 102 an­ liegt, die in einer Ringnut in der Innenfläche 104 des Ge­ häuses angeordnet ist. Der mittlere Rohrabschnitt 96 besteht aus einem Stück mit einem hinteren Ringabschnitt 106, der eine Innenfläche 108 hat, in der eine Ringdichtung 110 mit L-förmigem Querschnitt angebracht ist, die abdichtend an der Außenfläche 66 des Rohransatzes gleitbar gelagert ist. Fer­ ner hat der hintere Ringabschnitt 106 eine hintere Querflä­ che 112, eine vordere Querfläche 114 und mehrere Bohrungen oder Durchlässe 115, die sich zwischen den Querflächen 112 und 114 erstrecken. Es ist zu erkennen, daß die effektive Querschnittsfläche der vorderen Querfläche 114 kleiner als die effektive Querschnittsfläche der hinteren Querfläche 112 ist, wodurch dem Kolben 38 die Wirkung eines Differential­ kolbens erteilt wird.
Der Rohransatz 12, der Schieber 36 und der Kolben 38 können, je nach ihrer gegenseitigen Stellung, einen Versorgungshohl­ raum 116 für das flüssige Treibmittel, einen Förderhohlraum 118 und einen zusätzlichen Verbrennungshohlraum 120 bilden. Der Rohransatz 12 hat eine erste Gruppe von radialen Durch­ lässen 122, die am hinteren Ende in einer ringförmigen Reihe angeordnet sind und als Durchlässe zwischen der Verbren­ nungskammer 120 und der Geschoßkammer 22 dienen, eine zweite Gruppe von Durchlässen 124, eine dritte Gruppe von Durchläs­ sen 126 und eine vierte Gruppe von Durchlässen 128, die je­ weils in einer ringförmigen Reihe angeordnet sind und als Durchlässe zwischen der Förderkammer 118 und der Geschoßkam­ mer 22 dienen. Die Durchlässe 128 bestehen aus mehreren Ra­ dialbohrungen, die in einer gemeinsamen Ringnut 130 enden, die eine Schulter 132 bildet, welche jede Bohrung teilweise in der Richtung zum Rohrende hin verdeckt, und eine Fläche 134, die, in einem stumpfen Winkel zur Oberfläche der Rohr­ bohrung in der Vorwärtsrichtung verläuft.
Ein Rückschlagventil 150 ist mit einem Einlaß 152 des Gehäu­ ses 14 verbunden, der zu einem ringförmigen Kanal 154 im Gehäuse führt, von welchem mehrere Radialbohrungen 156 zu dem vorderen Abschnitt der Fläche 50 und durch diese hin­ durchführen. Eine Radialbohrung 158 führt hinter dem Ringab­ schnitt 90 des Kolbens 38 von der Fläche 50 zu einem Über­ druckventil 160. Eine hinter dem Ringabschnitt 90 des Kol­ bens 38 angeordnete Radialbohrung 162, in der ein Nadelven­ til 164 sitzt, steht mit einem Kanal 166 in Verbindung, der mit einem Kanal 168 verbunden ist, der zu der Fläche 50 führt und vor dem Ringabschnitt 90 an dieser Fläche mündet.
Die hinteren Enden von zwei Stangen 170 und 172 sind am vor­ deren Ringabschnitt 90 des Kolbens 38 befestigt und durch abgedichtete Bohrungen im Gehäuse hindurchgeführt, die den Bohrungen 80 ähnlich sind. Die vorderen Enden der Stangen 170 und 172 enden jeweils in einer Verbreiterung 174. Eine Kurventrommel 176, wie sie in der US-PS 3 763 739 gezeigt ist, weist eine schraubenförmige Steuerkurve 178 auf, in der ein Kurvenfolger 180 läuft, der einen Arm 182 hat, an dessen Ende ein Mitnehmer 184 angebracht ist. Die Stangen können sich unabhängig vom Kurvenfolger 180 frei nach vorn bewegen, während ihre Rückwärtsbewegung von der Steuerkurve 178 über den Kurvenfolger 180 und den Mitnehmer 184 kontrolliert wird. Die Steuerkurve 178 kann die Stangen auch mit Hilfe des Kur­ venfolgers 180 und des Mitnehmers 184 nach vorn ziehen.
Ein Beispiel für den Arbeitszyklus der Feuerwaffe ist in Fig. 4 dargestellt. Nach einem Schuß befinden sich der Kol­ ben 38 und der Schieber 36 in ihren vordersten Stellungen, in denen sie vollkommen ineinandergesteckt sind, wie in der unteren Hälfte von Fig. 1 dargestellt ist. Die Außenfläche 48 des Ringabschnitts 40 des Schiebers dient zum Verschlie­ ßen der Einlaßbohrungen 156. Nachdem der Druck in der Ver­ brennungskammer ausreichend abgebaut ist, können die Federn 82, welche auf die Stangen 78 einwirken, den Schieber nach hinten in die in der oberen Hälfte von Fig. 1 gezeigte Stel­ lung schieben, sobald dies von der Kurventrommel 176 zuge­ lasssen wird. Der Kolben und der Schieber sind immer noch vollkommen ineinandergesteckt. Wenn der Schieber nach hinten verschoben wird, werden die Einlaßbohrungen 156 von der Flä­ che 48 freigegeben, so daß flüssiges Treibmittel vor dem Ringabschnitt 40 eingelassen wird. Das Treibmittel fließt durch den ringförmigen Durchlaß 44 in den Hohlraum 56 und durch die Durchlässe 77 in den Hohlraum 60, in den Versor­ gungshohlraum 116 und in die Bohrungen 74. Sobald dies von der Kurventrommel 176 erlaubt wird, hebt der Druck des Treibmittels den Kolben nach rückwärts vom Schieber ab, wo­ durch der Förderhohlraum 118 gebildet wird, in welchem das Treibmittel aus den Bohrungen 74 fließt. In der hintersten Stellung des Schiebers verschließt die Fläche 64 die Einlaß­ enden aller Bohrungen der drei Gruppen 124, 126 und 128. So­ mit kann kein Treibmittel in diese Bohrungen eintreten und zu der Geschoßkammer 22 gehen. Verschiedene Bohrungen, für welche die Bohrung 190 typisch ist, sind vorgesehen, um zu gewährleisten, daß die aufeinander gleitenden Flächen 98 und 58 des Schiebers und des Kolbens mit Treibmittel geschmiert werden. Weitere Bohrungen, für welche die Bohrung 194 typisch ist, erleichtern das Austreiben der Luft aus dem System.
Die Patrone 26 wird mit Hilfe des Verschlußzylinders 32 in die Geschoßkammer 22 eingesetzt. Dann wird der Verschlußzy­ linder verriegelt.
Der Schlagbolzen 32a des Verschlußzylinders 32 schlägt auf den Zündsatz 30a, so daß dieser detoniert und die Zusatz­ ladung 30b zündet. Die von der Zusatzladung erzeugten Ver­ brennungsgase treten anfänglich durch die Nuten 200 aus und treiben anschließend das Geschoß aus der Patronenhülse nach vorn. Die Verbrennungsgase gehen durch die Bohrungen 122 in die Verbrennungskammer 120 und üben eine Kraft auf die hin­ tere Querfläche 112 des Kolbens aus, wodurch der Kolben nach vorn bewegt wird, um die Kompression des flüssigen Treibmit­ tels in der Förderkammer zu beginnen. Ein Teil des Treib­ mittels geht durch die Bohrungen 115 in die Verbrennungskam­ mer und wird gezündet. Der Schieber wird nach vorn bewegt, wodurch die Verringerung des Volumens des Versorgungshohl­ raums 116 eingeleitet wird. Wenn die Vorderkante der Fläche 72 des Schiebers die hintere Kante der Fläche 46 des Rohran­ satzes erreicht, wird der Versorgungshohlraum 116 ein abge­ schlossener Hohlraum, dessen einziger Auslaß die Bohrungen 74 sind. Dadurch wird eine Stoßdämpferwirkung erzeugt, um das Aufschieben des Schiebers auf den Rohransatz abzufedern. Während sich das Geschoß in der Geschoßkammer 22 befindet, verschließt es die Auslässe der Bohrungsgruppen 128, 126 und 124. Bei der Vorwärtsbewegung gibt der Schieber zunächst die Einlässe der Bohrungen 124 frei, so daß ein Durchgang von flüssigem Treibmittel aus der Förderkammer 118 in den hinte­ ren Teil der Geschoßkammer ermöglicht wird, wo es durch die Verbrennungsgase der Zusatzladung gezündet wird; dadurch wird die Beschleunigung des Geschosses über die Beschleuni­ gung hinaus erhöht, die durch die Zusatzladung an sich und das aus den Bohrungen 115 kommende Treibmittel erzeugt wor­ den ist. Wenn der Schieber teilweise auf dem Rohransatz nach vorn geschoben worden ist, gibt er die Einlässe zu den Boh­ rungen 126 frei, und wenn er vollständig nach vorn verscho­ ben ist, gibt er die Einlässe zu den Bohrungen 128 frei. Wenn sich das Geschoß in der Rohrbohrung 20 so weit nach vorn bewegt hat, daß es die Auslässe der Bohrungen 126 und 128 freigibt, wird zusätzliches Treibmittel durch diese Boh­ rungen in die Geschoßkammer 22 injiziert und gezündet. Wäh­ rend das flüssige Treibmittel aus den Bohrungen 128 in die Ringnut 130 geht, wird es von der Hauptmasse der durch die Geschoßkammer nach vorn strömenden Verbrennungsgase so abge­ lenkt, daß es einen ständig sich erneuernden Flüssigkeits­ film oder Flüssigkeitsschlauch entlang der Fläche 134 bil­ det, die sich entlang der Umfangsfläche der Rohrbohrung 20 nach vorn (stromabwärts) erstreckt. Dieser schlauchförmige Film von flüssigem Treibmittel umgibt und speist eine rohr­ förmige Verbrennungszone. Der schlauchförmige Flüssigkeits­ film isoliert die benachbarte Oberfläche der Rohrbohrung gegenüber der Hitze der Verbrennungszone. Während sich der Kolben nach vorn über den Schieber schiebt, ist auch die Förderkammer 118 ein geschlossener Hohlraum, dessen einzige Auslässe die Bohrungen 115, 124, 126, 128 sind, wodurch gleichfalls eine Stoßdämpferwirkung erzeugt wird, um das Aufsetzen des Kolbens auf den Schieber abzufedern.
Während sich der Kolben im Verlauf des Teilzyklus des Abfeu­ erns nach vorn bewegt, drückt der Ringabschnitt 90 auf das vor ihm liegende flüssige Treibmittel im vorderen Abschnitt 60a des Hohlraums 60. Dieser vordere Abschnitt wirkt als ge­ schlossener Hohlraum, dessen einzige Auslässe die Bohrungen 77 und die Bohrung 168 sind. Die Bohrungen 77 führen nur in den Hohlraum 56, der seinerseits ein vollkommen abgeschlos­ sener Hohlraum ist, wenn sich der Schieber in seiner voll­ kommen nach vorn geschobenen Stellung befindet. Die Bohrung 168 steht über die Bohrung 166, das Nadelventil 164 und die Bohrung 162 mit dem hinteren Abschnitt 60b des Hohlraums 60 in Verbindung. Das Volumen dieses hinteren Abschnitts nimmt zu, während sich das Volumen des vorderen Abschnitts verrin­ gert. Die Übergangsströmung zwischen diesen Abschnitten wird durch das Nadelventil kontrolliert. Somit dient der Hohlraum 60 in Verbindung mit dem Nadelventilkreis als Kontrollsystem für die injizierte Menge, woraus sich direkt eine Einstel­ lung der Leistungsfähigkeit ergibt. Wenn sich infolge der Differenz zwischen den Volumen des vorderen und des hinteren Abschnitts des Hohlraums 60 ein Überschuß an flüssigem Treib­ mittel ergibt, kann dieser über das Überdruckventil 160 ab­ geführt werden. Dieses abgeführte flüssige Treibmittel kann entweder ausgestoßen werden, so daß es verloren ist, oder es kann durch ein Kühlsystem 200, beispielsweise einen Strah­ lungskühler, geschickt und zu dem Versorgungssystem für das flüssige Treibmittel zurückgeführt werden. Es kann ein Ver­ hältnis des Injektionsdrucks zum Kammerdruck vorgesehen wer­ den, das größer als das übliche Verhältnis ist, beispiels­ weise ein Verhältnis von 1,4 : 1 anstelle eines Verhältnisses von 1,2 : 1, damit eine große anfängliche Beschleunigung er­ zielt wird, bis der Schieber geschlossen ist und der Nadel­ ventilkreis die Kontrolle übernimmt.
Es ist zu bemerken, daß die Steuerkurve 178 den Teilzyklus der Beschickung mit flüssigem Treibmittel dadurch steuert, daß sie die Rückwärtsbewegung des Kolbens 38 beeinflußt. Die Vorwärtsbewegung des Kolbens wird dagegen von ihr nicht ge­ steuert oder behindert. Wenn jedoch ein Versager vorkommt, so daß sich der Kolben nicht in dem für den Schuß-Teilzyklus vorgesehenen Zeitintervall nach vorn bewegt, dann verschiebt die Steuerkurve 178 über die die Verbreiterungen 174 der Stangen erfassenden Mitnehmer 184 den Kolben nach vorn. Bei dieser Vorwärtsbewegung des Kolbens wird das flüssige Treib­ mittel im Förderhohlraum 118 durch die Bohrungen 74 in den Vorsorgungshohlraum 116 und in den Hohlraum 56 gepreßt, und von da durch die Bohrungen 77 in den Hohlraum 60 und über den Nadelventilkreis und durch das Überdruckventil 160 nach außen. Die Zusatzladung 30b wird so stark gemacht, daß sie beim Zünden ein Volumen an Verbrennungsgasen erzeugt, das ausreicht, um das Geschoß durch die ganze Länge der Rohrboh­ rung nach vorn zu bewegen und aus der Feuerwaffe auszustoßen.
Nach der Beendigung des Schuß-Teilzyklus wird der Verschluß entriegelt und die Patronenhülse ausgezogen. Wenn ein Versa­ ger vorgekommen ist, so daß der Zündsatz die Zusatzladung nicht gezündet hat, wird das Geschoß zusammen mit der Patro­ nenhülse ausgezogen. Wenn die Zusatzladung gezündet worden ist, bleibt nur die Patronenhülse am Verschlußzylinder für das Ausziehen.
Es ist zu bemerken, daß die Patronenhülse auf diese Weise drei Funktionen erfüllt. Sie bildet eine erneuerbare Abdich­ tung zum Verschließen des Hinterendes der Geschoßkammer. Sie bildet auch einen Mechanismus für das Ausziehen des Geschos­ ses im Fall eines Versagers. Zusätzlich bildet sie ein er­ neuerbares Zündsystem, das bei anderen mit flüssigem Treib­ mittel arbeitenden Systemen nicht verfügbar ist.
Das Hinterende des Geschosses, das vom Hals der Patronenhül­ se aufgenommen wird, kann mit mehreren Längsnuten 200 verse­ hen sein, deren vordere Enden durch den vordersten Abschnitt des Halses der Patronenhülse verschlossen sind. Diese Nuten dienen als Durchlässe für die Verbrennungsgase der Zusatzla­ dung, welche die Verschlüsse am Hals der Patronenhülse auf­ biegen, so daß sie in die Geschoßkammer und durch die Boh­ rungen 122 gehen können, um eine Kraft auf die hintere Flä­ che des Kolbens auszuüben.
Die durch den Kolben gehenden Injektionsbohrungen 115 können fortgelassen werden, so daß die gesamte Injektion durch die Bohrungen 124, 126 und 128 erfolgt. In diesem Fall dient nur die Geschoßkammer 22 als Verbrennungskammer. Die Kammer 120 empfängt dann nur Verbrennungsgase über die Bohrungen 122, um den Kolben nach vorn zu schieben. Ferner kann auch die Bohrung 124 fortgelassen werden, so daß die ganze Injektion nur durch die Bohrungen 126 und 128 oder auch nur durch eine dieser Gruppen erfolgt; in diesem Fall bewegt der Zündsatz 30a für sich allein oder in Verbindung mit der Zusatzladung 30b das Geschoß ausreichend weit nach vorn, um die Injektion von flüssigem Treibmittel zu ermöglichen.
Fig. 3 ist ein Diagramm des Drucks in der Kammer als Funk­ tion der Zeit. Die Kurve 320 zeigt den Kammerdruck, der durch eine herkömmliche 30 mm-Patrone mit abdichtendem Ende erzeugt wird; diese Kurve hat einen stufenförmigen Anstieg. Die Kur­ ve 322 ist der Kammerdruck, der durch eine nach der Erfin­ dung ausgeführte 30 mm-Patrone erzeugt wird; diese Kurve hat einen geneigten rampenförmigen Anstieg.

Claims (7)

1. Mit flüssigem Treibmittel betriebene Feuerwaffe mit einem Rohr, das eine am hinteren Ende ausgebildete Geschoß­ kammer zur Aufnahme eines Geschosses aufweist, einem Ver­ brennungsraum, der den Teil der Bohrung des Rohres umfaßt, der vor und während der Beschleunigung des Geschosses beim Abfeuern hinter dem Geschoß liegt, einem mit dem hinteren Ende des Rohres verbundenen Verschlußgehäuse, einer Treib­ mittelzuführung zum Einbringen von flüssigem Treibmittel in eine Förderkammer, einem Strömungssystem, durch das flüssi­ ges Treibmittel aus der Förderkammer in den Verbrennungsraum strömen kann, einem in der Längsrichtung des Rohres bewegli­ chen Schieber zum Öffnen und Schließen des Strömungssystems und mit einem in der Längsrichtung des Rohres beweglichen Kolben zur Förderung von flüssigem Treibmittel durch das Strömungssystem, wenn dieses von dem Schieber geöffnet ist, wobei die Förderkammer zwischen dem Kolben und dem Schieber gebildet ist, so daß ihr Volumen in Abhängigkeit von der Re­ lativbewegung zwischen dem Kolben und dem Schieber veränder­ lich ist, gekennzeichnet durch einen in der Geschoßkammer (22) angeordneten Zündsatz (30a), eine Zündeinrichtung (32a) zum Zünden des Zündsatzes, eine in der Geschoßkammer ange­ ordnete Zusatzladung (30b), wobei der Zündsatz zum Zünden der Zusatzladung dient, um Verbrennungsgase zu erzeugen, und durch eine Strömungssteuereinrichtung (122) zum Überführen von durch die Zusatzladung erzeugten Verbrennungsgasen zum Kolben (38), um den Kolben zur Verringerung des Volumens der Förderkammer (118) anzutreiben.
2. Feuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündsatz (30a) und die Zusatzladung (30b) in einer mit dem Geschoß (28) zu einer Patrone (26) verbundenen Patronen­ hülse (30) untergebracht sind.
3. Feuerwaffe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am hinteren Ende des Verschlußgehäuses (14) eine Öffnung zum Einbringen der Patrone (26) in die Geschoßkammer (22) und eine Verschlußeinrichtung zum Verschließen der Öffnung angeordnet sind.
4. Feuerwaffe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung einen Verschlußkeil oder Verschluß­ zylinder (32) und eine zwischen dem Verschlußkeil bzw. dem Verschlußzylinder und dem Hinterende der Geschoßkammer ange­ ordnete Abdichtung aufweist.
5. Feuerwaffe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung durch die Patronenhülse (30) gebildet ist.
6. Feuerwaffe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das Strömungssystem wenigstens einen Durchlaß (124) aufweist, der von der Förderkammer (118) in den Verbrennungsraum (22) geht und durch den Schieber (36) gesteuert wird.
7. Feuerwaffe nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein zweites Strömungssystem mit mehreren von der Förderkammer (118) in den Verbrennungsraum (22) gehenden Durchlässen (126, 128), deren Mündungsstellen in der Längsrichtung des Rohres im Abstand voneinander liegen, wobei zumindest die Mündungs­ stelle (130) des vordersten Durchlasses (128) von dem Ge­ schoß (28) verschlossen wird, wenn sich dieses in der Ge­ schoßkammer (22) in der Bereitschaftsstellung für das Ab­ feuern befindet.
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