DE285800C - - Google Patents

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DE285800C
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hydrazine
hydrazine hydrate
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 285800 -KLASSE 12 o. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Februar 1914 ab.
Den Äthylester der Hydrazinmonocarbonsäure hat zum ersten Male P. Gut man η (Inauguraldissertation, Heidelberg, 1903) dargestellt, indem er auf Hydrazinhydrat, in trockenem Äther suspendiert, in Gegenwart von fein gepulvertem Kaliumcarbonat, Chlorkohlensäureäthylester unter Kühlung einwirken ließ. Hierbei entstehen aber neben dem Monocarbonsäureester beträchtliche Mengen Hydrazindicarbonsäureester, so daß diese Darstellungsmethode für technische Zwecke nicht verwertbar ist.
Es wurde nun gefunden, daß man leicht und bequem reine Hydrazinmonocarbonsäureester erhalten kann, wenn man Hydrazinhydrat und Kohlensäureester in äquimolekularen Mengen direkt aufeinander einwirken läßt. Die Reaktion verläuft annähernd quantitativ.
Beispiele.
i. Darstellung des Hydrazincarbons äur em ethyl es te rs NH2-NH-CO2CH3.
Werden 90 g Kohlensäuremethylestcr und 50 g Hydrazinhydrat miteinander zusammengebracht, so entsteht innerhalb weniger Augenblicke unter lebhafter Erwärmung eine klare Lösung. Nachdem man diese noch eine Stunde sich ' selbst überlassen hat, destilliert man im luftverdünnten Raum den Methylalkohol ab, und zwar so lange, bis unter 30 mm Druck die Temperatur des Bades auf etwa 70 °. gestiegen ist.
Beim Abkühlen des bei 70 bis 75 ° flüssigen Rückstandes erstarrt dieser zu langen, schön glänzenden, harten Kristallen, die aus Hydrazincarbonsäuremethylester bestehen. Ausbeute 84 g (Theorie 90 g). Der Schmelzpunkt liegt bei 75°.
2. Darstellung des Hydrazincarbon-
säureäthylesters
NH2-NH-CO2C2H5.
80 g Kohlensäureäthylester und 36 g Hydrazinhydrat werden miteinander geschüttelt, wobei sich die zunächst vorhandenen beiden Schichten innerhalb von etwa 25 Minuten unter Erwärmung auf 40 bis 45 ° in eine völlig klare Lösung verwandeln. Man läßt dann noch etwa 18 Stunden bei Zimmertemperatur stehen und destilliert im Vakuum (12 mm) bei etwa 30 bis 45 ° den gebildeten Alkohol ab. Es hinterbleibt ein farbloses, dickliches Öl in einer Menge von 65 g (Theorie 70 g), das beim Abkühlen sich völlig in eine aus harten, prächtig glänzenden Kristallen bestehende Masse verwandelt. Sie schmelzen bei 46° und sieden im Vakuum völlig unzersetzt unter 9 mm böi 93°) unter 22 mm bei etwa iio°. Bei Atmosphärendruck liegt der Siedepunkt bei etwa 198°, doch finden hierbei verschiedene Zersetzungsreaktionen statt.
3. Darstellung von Hydrazincarbon-
säuregu a j acy le ster
NH2-NH-CO
O-C6H4-OCH3
20 g Guajacolcarbonat (feingepulvert) werden in 15 ecm Alkohol suspendiert und unter guter Kühlung durch Eis 8g Hydrazinhydrat tropfenweise hinzugefügt. Das Guajacolcarbonat geht hierbei meist in Lösung, ehe die Abscheidung
des Hydrazinesters beginnt. Der letztere kristallisiert mitunter schon während der Operation, sonst unmittelbar danach aus und verwandelt die Reaktionsflüssigkeit in einen Kristallbrei. Zur Reinigung wird die Verbindung aus siedendem Alkohol umgelöst. Sie bildet dann prächtig glänzende Prismen und schmilzt bei 99 bis iooc.
4. Darstellung von Hydrazincarbon-
säurephenylester
NH2-NH-CO-O-C6H5.
' 20 g Phenylcarbonat werden, suspendiert in 15 ecm Alkohol, mit 9 g Hydrazinhydrat bei o° in derselben Weise zur Reaktion gebracht, wie das Guajacolcarbonat. Zur Reinigung wird die Substanz gleichfalls aus siedendem Alkohol umkristallisiert. Schmelzpunkt 1050. Die Verbindung bildet schöne, silberglänzende Prismen.
Die Darstellung von Aeylhydraziden vom allgemeinen Typus
H2N-NH
durch Einwirkung von Säureestern auf Hydrazinhydrat ist zwar bekannt und von j Schöfer und Schwan beschrieben (Journ. für prakt. Chemie [2] 51, S. 180 usw.). Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß keine Hydrazincarbonsäureester entstehen, sondern Körper, die an Stelle der sehr reaktionsfähigen
C-OR-Gruppe den Rest C^-R enthalten. Des weiteren ist in der angezogenen Abhandlung besonders darauf hingewiesen, daß zweibasische Säuren im allgemeinen mit zwei Molekülen Hydrazinhydrat reagieren. Beispielsweise führen die Autoren besagter Abhandlung auf S. 187 ausdrücklich an »Hydrazinhydrat und Malonester liefern in jedem Verhältnis ein Doppelhydrazid«. Es war um so weniger zu erwarten, daß die Reaktion zwischen Hydrazinhydrat und Kohlensäureester glatt zu Hydrazinmonocarbonsäureesterri führen würde.
Die gewonnenen Körper sollen als Ausgangsmaterial für die Herstellung pharmazeutischer Präparate Verwendung finden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Hydrazinmonocarbonsäureestern, dadurch gekennzeichnet, daß^ man Hydrazinhj'drat mit Kohlensäureestern in äquimolekularen Mengen unmittelbar zur Reaktion bringt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2000044708A1 (de) * 1999-01-26 2000-08-03 Bayer Aktiengesellschaft Verfahren zur herstellung von methylcarbazat

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2000044708A1 (de) * 1999-01-26 2000-08-03 Bayer Aktiengesellschaft Verfahren zur herstellung von methylcarbazat
US6465678B1 (en) 1999-01-26 2002-10-15 Bayer Aktiengesellschaft Method for preparing methyl carbazate

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