DE2856538C2 - Thyristor-Umrichteranordung - Google Patents
Thyristor-UmrichteranordungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Thyristor-Umrichteranordnung der im Oberbegriff des Patentan-
»pruchs I beschriebenen, aus der US-PS 38 94 277 bekannten Art.
Kommutatorlose Motoren bestehen im allgemeinen aus einem Synchronmotor und einem aus Thyristoren
aufgebauten Umformer. Der kommutatorlose Motor wird im folgenden als Thyristormotor bezeichnet.
Bei Thyristormotoren eilt der Ankerstrom der Klemmenspannung des mit hoher Drehzahl laufenden
Motors voraus, so daß die Kommutierung des thynstorisierten Umformers, d. h. die Lastkommulie·
rung des Frequenzumrichters durch die induzierte «lektromotorische Kraft des Synchronmotors bewirkt
wird. Die Phasendifferenz zwischen Ankerstrom und Klemmenspannung des Thyristormotors wird als
Vöreilwinkel β bezeichnet.
Ist bei geringer Motördrehzahl die induzierte elektromotorische Kraft des Motors klein, so ist die
Lastkömmulierung schwierig und es muß auf Speisungs^
kommutierung übergegangen werden. In diesem Fall wird der Vöreilwinkel β auf einen kleinen Wert
eingestellt, um ein hohes Motordrehmoment zu erzielen.
Bei hohen Motordrehzahlen muß dagegen der Voreil* winkel β einen hohen Wert haben, um unter Last zu
kommutieren.
Somit muß der Wert des Voreilwinkels β zwischen hohen und niedrigen Drehzahlen umgeschaltet werden.
Das Motordrehmoment ergibt sich aus folgender Gleichung:
τ = Κ- cos/3 (1)
Wird der Vöreilwinkel β stufenweise umgeschaltet, so
ίο ändert sich das Drehmoment τ des Motors plötzlich,
wodurch der Motor und/oder die Last nachteilig beeinflußt werden. In manchen Fällen kann es sogar zu
Kommutierungsfehlern kommen. Um dies zu vermeiden, wird im allgemeinen der Ankerstrom zeitweilig auf
0 verringert, so daß Kommutierungsfehler vermieden werden und gleichzeitig die Drehmomentänderung auf
einem kleinen Wert gehalten werden kann. Wird der Ankerstrom zeitweilig auf 0 vermindert, so reduziert
sich das Motordrehmoment ebenfalls zeitweilig auf 0.
Das heißt, es treten Drehmomentänderungen auf. Wird ein Thyristormotor für Walzwerke oder dergleichen
verwendet, wo hohe Beschleunigungen und Verzögerungen auftreten, so läßt sich selbst die zum Umschalten
des Voreilwinkels β notwendige Zeit (5 bis 10 ms) nicht
vernachlässigen. Zur Vermeidung der Schwierigkeiten einer plötzlichen Änderung des Motordrehmoments
wird nach der US-PS 38 94 277 zur wirksamen Erzeugung des Motordrehmoments der Vöreilwinkel β
entsprechend der Motordrehzahl kontinuierlich geänden.
Der Stand der Technik und die Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen
F i g. 1 und 2 die Einstellung des Voreilwinkels β nach
J5 derUS-PS38 94 277.
Fig. 3 das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Schaltung mit einem Direktumrichter.
Fig.4 das Schaltbild der Voreilwinkel-Steuerschaltungder
Fig. 3.
-to Fig. 5A bis 5B und 6A bis öC Spannungs- und
Stromverläufe zur Erläuterung der Arbeitsweise der Voreilwinkel-Steuerschaltung der F i g. 4.
Fig. 7 das Schaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels
der Voreilwinkel-Steuerschaltung der F i g. 3.
Fig. 8A bis 8C und 9A bis 9C Spannungs- und
Stromverläufe zur Erläuterung der Arbeitsweise der Voreilwinkel-Steuerschaltung der F i g. 7.
Wenn gemäß Fig. 1 der Motor beim Start mit
geringer Drehzahl unterhalb Si läuft, wird der Voreilwinkel
β auf einen geringen Wert ß\ eingeregelt, um ein
hohes Motordrehmoment zu erhalten. Während sich der Vöreilwinkel β von ß\ auf /?j in einem hohem
Drehzahlbereich über 5? hinaus ändert, wird der
Vöreilwinkel β längs einer Geraden mit dem in Fig. I
gezeigten Gradienten entsprechend der Motordrehzahl erhöht. Wird der Vöreilwinkel β auf diese Weise
eingestellt, so ändert sich das Motordrehmoment nicht sehr plötzlich.
In manchen Fällen muß jedoch der Thyristorrnotor schneller als im oben erwähnten Fall beschleunigt oder
verzögert Werden. Beim Antrieb der Walzen eines Walzwerks muß beispielsweise eine vorbestimmte hohe
Drehzahl etwa 2 Sekunden nach dem Start erreicht sein.
Ein solcher Motor muß mit ähnlicher Geschwindigkeit verzögert werden. Wird der Vöreilwinkel β innerhalb
eines für eine so plötzliche Beschleunigung oder Verzögerung möglichen Geschwindigkeitsbereichs ge'
schaltet oder geänderts so treten die im folgenden
beschriebenen Nachteile auf.
Zur Erfassung der Drehzahl dient im allgemeinen ein Tachogenerator, dessen Ausgangssignal bei niedriger
Drehzahl nicht linear ist und viele Schwankungen und Oberwellen enthält.Trotz einer festen Beschleunigungs- ί
oder Verzögerungsändeping ändert sich infolgedessen
der Voreilwinkel β innerhalb des in Fi g. 2 schraffierten
Bereichs. Eine Änderung nach einem vorbestimmten Verlauf ist daher nicht zu erwarten. In extremen Fällen
ändert sich sogar der Voreilwinkel β entsprechend der \a
gestrichelten Linie D in F i g. Z Der gemäß der steilen gestrichelten Linie Dansteigende Voreilwinkel β ändert
sich sehr schnell. Hierdurch ändert sich das Drehmoment sehr plötzlich, wodurch der Motor und die Last
unvermeidlich nachteilig beeinflußt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Thyristor-Umrichteranordnung so
weiterzubilden, daß der Voreilwinkel β derart eingestellt
wird, daß sich das Molordrehmoment nicht plötzlich ändert, wenn der Voreilwinkel β von niedriger ?u
auf hohe Drehzahl oder umgekehrt geschaltet wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemä'.' durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Schaltung läßt sich der Voreilwinkel β langsam ändern, so daß sich das
Motordrehmoment ebenfalls langsam und mit vorbestimmter Geschwindigkeit ändert. Das Ergebnis ist. daß
sich das vom Motor erzeugte Drehmoment beim Umschalten des Voreilwinkels β nicht plötzlich ändert, jn
so daß nachteilige Einflüsse auf den Motor und die Last vermieden werden.
Bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Thynstor-Umnchteranordnung sind Gegenstand der
Patentansprüche 2 und 3. is
Die Erfindung wird anhand der in den Fig. J bis 8
gezeigten Ausfuhrungsbeispiele näher erläutert.
Fig. J zeigt einen an ein Drehstromnet/ 1 angeschlossenen
Frequen/umnchter 2 zur Umwandlung der Frequenz des Drehstromnet/es 1 in eine benötigte
Motorfrequen/. an den wiederum ein vom Umrichter 2
gespeister Synchronmotor 3 angeschlossen ist. Der Synchronmotor 3 enthält eine Feldwicklung 3F: mit
seinem Anker sind ein .Stellungsdetektor 4 zur Erfassung der Stellung des Ankers gegenüber dem Feld
des Syp :hronmotors 3 und ein Tachogenerator 5 zur Erfassung der Drehzahl des Synchronmotors 3 gekuppelt.
An das Drehstromnetz 1 ist ein die Spannungsampiitude regulierender Steuerimpulsgenerator zur Regelung
der Drehzahl d~s Synchronmotors 3 über den
Zündwinkel der Thyristoren, der im folgenden als Zündwrkel auf der Speisungsseite bezeichnet wird,
angeschlossen. Der Steuerimpulsgenerator 6 wird von einem Drehzahlregler angesteuert, der ein Analogsignal
zur Regelung oes Steuerimpulsgenerators 6 entspre- ^
chend einem Drehzahlbefehl M regelt. Eine Voreilwinkel-Steuerschaltung 8 wird vom Ausgangssignal S/"des
Tachogenerators 5 beaufschlagt und erzeugt ein Befehlssignal c zur Einstellung des Voreilwinkels ß, d. h.
des Zündwinkels der Thyristoren auf der Motorseite. An eo
den Ausgang der Voreilwinkel-Steuerschaltung ist ein Steuerimpulsgenefatof 9 angeschlossen, dem das
Analogsignal c zugeführt wird und der den Zündwinkel der Thyristoren auf der Motofseite entsprechend der
Größe des Ausgangssignals c steuert. Der Zündwinkel der Thyristoren auf der Motorseile des Frequenzumfichlers
2 wird durch ^as Ausgangssignal des Stellungsdetektors 4 bestimmt. Die beiden Steuerimpulsgenera
toren 6 und 9 steuern schließlich eine Thyristor-Steuerschaltung 10 an, die die Thyristoren des Umrichters 2
mit dem Steuersignal versorgt.
Im folgenden sei die Voreilwinkel-Steuerschaltung 8 näher erläutert. Der Steuerimpulsgenerator 9 bestimmt
den Zündwinkel auf der Motorseite, und zwar sequentiell entsprechend dem Stellungssignal des
Stellungsdetektors 4 derart, daß der Ankerstrom eine
vorbestimmte Phasenbeziehung zur Klemmenspannung hat. Der Steuerimpulsgenerator 6 bestimmt den
Zündwinkel auf der Speiseseite mit einer dem Ausgangssigna! der Drehzahl-Regelschaltung 7 entsprechenden
Phase, die auf den Drehzahlbefehl M anspricht. Die Thyristor-Steuerschaltung 10 zündet die Thyristoren
sequentiell gemäß dem logischen Produkt der Ausgangssignale der Steuerimpulsgeneratoren 6 und 9,
wodurch die Größe des Anker.troms (Drehzahl) des Synchronmotors 3 geregelt wird. Auf diese Weise
spricht die Drehzahl des Synchronmotors 3 auf den Drehzahlbefehl Man.
Die Voreilwinkel-Steuerschaltung 8 der F i g. 3 !st in
Fig.4 im einzelnen gezeigt. Die Arbeitsweise dieser
Schaltung wird anhand der Fig. 5A bis 5C und 6a bt>
6C erläutert.
Gemäß Fig. 4 tnthält die Steuerschaltung 8 eine
Schaltung 11 zur Einstellung der Motordrehzahl Si. an
der der Voreilwinkel β geschaltet wird. Diese Schaltung kann z. B. aas einen herkömmlichen Potentiometer
bestehen. Die Schaltung enthält ferner drei Operationsverstärker 12, 13 und 14. Widerstände R bis R7. einen
Kondensator G und eine Diode Dy. Der Operationsver
stärker 12 kehrt das Signal 5· um, der Operationsverstärker 13 vergleicht den eingestellten Wert S, der
Drehzahl-Einstellschaltung 11 rr.it dem Ausgangssignji
Si des Tachogenerator* 5 und erzeugt ein Ausgangssi
gnal b mit negativem Pegel, wenn das Signal S<
den eingestellten Wirt S, überschreitet (F i g. 5A, 5B). Wenn
das Ausgangfsignal b des Operationsvers'ärkers 13
einen positiven Wert hat, kann der Motor unter Speisungskommutierung mit niedriger Drehzahl betrieben
werden. Hat das Ausgangssignal b dagegen einen negativen Wert, so läuft der Motor mit höherer
Drehzahl, wobei die Kommutierung durch die induzierte
elektromotorische Kraft des Motors bewirkt wird.
Der Operationsverstärker 14 bilJet eint Verzöge
rungsschaltung erster Ordnung. Wenn das Ausgangssi gnal b des Operationsverstärkers 13 sich von einem
positiven auf einen negativen Wert ändert, wird das Ausgangssignal cdurch die vom Widerstand R- und vom
Kondensator G bestimmte Zeitkonstante geändert. Das Ausgangssignal c des Operationsverstärkers 14 folgt
somit der schwach ansteigenden Kurve erster Ordnung der F i g. 5C.
Das Diagramm der Fig. 5A zeigt, wie aus dem
Gradienten der geraden Linie Sr ersichtlich, einen Fall,
bei dem sich das Drehzahlsignal Sf schnell ändert, d. h. in
dem der Motor stark beschleunigt wird. Fig. 6A zeigt
dagegen einen Fall, bei dem sich das Drehzahlsigna! Si
langsam ände:.. Auch im letzteren Fall erzeugt der Operationsverstärker 13 wie im Fall der Fig. 5B das
Ausgangssignai b, mit dem Ergebnis, daß das Ausgangssignal
des Operationsverstärkers 14 gemäß Fig.6C
nach der gleichen Kurve verläuft wie gemäß Fig.5C. Auf diese Weise ändert sich das von der Voreilwinkel-Steuerschaltung
ä erzeugte Signal c stetig und langsam mit vorherbestimmter Zeitkonstante, und zwar unabhängig
von der Motorbeschleunigung oder -verzögerung. Der Voreilwinkel β ist proportional dem
Ausgangssignal c, so daß durch die allmähliche Änderung des Signals cder Voreilwinkel β mit niedriger
Geschwindigkeit eingestellt wird.
Das Ausgangssignal der Voreilwinkel-Sleuerschaltung 8 wird dem Steuerimpulsgenerator 9 als Führungsspannung zugeführt. Da das Ausgangssignal c proportional
dem Voreilwinkel β ist, ändert der Steuerimpulsgenerator
9 den Voreilwinkel β gemäß F i g. 5C oder 6C.
Somit wird der Frequenzumrichler 2 derart geregelt, daß der Zündwinkel der Thyristoren auf der Motorseite
(Voreilwinkel) mit vorherbestimmter Zeitkonstante oder vorherbestimmter Zeitdauer geschaltet wird.
F i g. 7 2eigL ein zweites" Aüsführüngsbeispiel der
erfindungsgemäßen VoreÜwinkei-Steuefschaltung. Der
Operationsverstärker 14, der bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig;4 als Verzögerungsschaltuhg erster
Ordnung dient, ist in der Schaltung der Fig.7 durch
einen Integrator 15 mit einem Begrenzer ersetzt. Der
Integrator 15 mit dem Begrenzer integriert 'das Eingangssignal b, bis das Integralionsergebnis die
Spannung Vp erreicht, die durch Teilung der Versorgungsspannung
— Kder Schaltung durch die Werte der
Ί Widerstände Rs und Rq erhalten wird. Das Ausgangssignal
cdes Integrators 15 hat somit den in den Fig.8C
und 9C gezeigten Verlauf, d. h„ es steigt während der
Zeit i\ linear an, bis die Spannung Vp erreicht ist. Wie die
F i g. 5A und 6A stellen die F i g. 8A und 9A Fälle dar, in
ίο denen sich das Drehzahlsignal 5/schnell bzw. langsam
ändert.
Statt des Frequenzumrichters der F i g. 3 können auch Umrichter niit öleichstrorhzwischenkreis verwendet
werden, bei denen die Wechsel- oder Drehspannung
zunächst in Gleichspannung gleichgerichtet und dann
durch einen Wechselrichter in eine Wechsel· bzw. Drehspänriung umgewandelt wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Thyristor-Umrichteranordnung zur Speisung der Ankerwicklung eines Synchronmotors mit
Spannungen einstellbarer Amplitude und Frequenz, mit einem die Rotorstellung des Motors erfassenden
Positionsdetektor, dessen Signale einem Steuerimpulsgenerator zugeführt sind, der, abhängig von
einer in einer Voreilwinkelsteuerschaltung, der ein
Drehzahlistwertsignal zugeführt ist, gebildeten Führungsgröße bei niedrigen Drehzahlen einen kleinen
und bei höheren Drehzahlen einen größeren Wert für den Voreihvinkel einstellt, dadurch gekennzeichnet,
— daß die Voreilwinkelsteuerschaltung (8) ein Vergleichsglied (13) enthält, dem als Eingangsgrößen
der Drehzahlistwert und ein von einer Drehzahl-Einstellschaltung (11) abgenommener,
den höheren Drehzahlen entsprechender, Sollwert zugeführt sind,
— daß das Vergleichsglied sein Ausgangssignal von einem konstanten Wert auf einen anderen
konstanten Wert umschaltet, sobald der Drehzahlistwert den eingestellten Drehzahlsollwert
erreicht,
— daß der Ausgang des Vergleichsgliedes mit dem
Eingang eines Übertragungsgliedes mit eingeprägtem Zeilverhalien, dessen Ausgangssignal
die Fühnjngsgröße ist, verbunden ist, und
— daß das Übertragungsglied bei der Umschaltung des konstanten Wertes die Führungsgröße
ändei t.
2. Thynstor-Ui.irichte anordnung nach Anspruch
1. dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied
ein Verzögerung ,glied erster Ordnung ist.
3. Thyristor-Umrichteranordnung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied
ein Integrationsglied (15) mit Ausgangssignalbegrenzung ist.
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