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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft nicht selbsthärtende Bindemittel für Formstoffe
zur Herstellung von Giessereiformen und -kernen in Form wässriger Lösungen von Alkalisilikaten.
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Nicht selbsthärtende Bindemittel in Form wässriger Lösungen von Alkalisilikaten,
insbesondere Natriumsilikat, werden in Giessereien zur Herstellung von Formen und
Kernen nach dem Kohlensäure-Erstarrungsverfahren und Wasserglashärter-Verfahren
verwendet. Diese Bindemittel enthalten 40 bis 50 % Feststoffe mit Gewichtsanteilen
von Me2O : SiO2 von 1 : 2,0 bis 1 : 2,8 und entsprechen den Typen 45 bis 600 Be.
Diese Bindemittel werden mit den Formstoffen, d.h. mit dem Giessereisand und gegebenenfalls
Zusatzstoffen, in Mengen von etwa 3 bis 5 Gew.-%, bezogen auf den Formstoff, vermischt.
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Die dabei erhaltenen Formstoffe werden dann mit entsprechenden Vorrichtungen
zu Giessereiformen und -kernen verarbeitet und in bekannter Weise durch Einblasen
von Kohlendioxid gehärtet. Es ist auch möglich, diese Formstoffe durch Einarbeiten
von Härtern, beispielsweise auf der Basis von Glykol- und Glyzerinestern, zur Aushärtung
zu bringen. Der Nachteil dieser Formstoffe besteht darin, dass sie aufgrund einer
unzureichenden Rieselfähigkeit insbesondere dann mit einem erheblichen Arbeits-
und Energieaufwand verdichtet werden müssen, wenn kompliziertere Giessereiformen
und -kerne hergestellt werden sollen. Man hat daher versucht, diese Formstoffe unter
Einsatz stark schäumender Zusätze fliessfähig zu machen, um sie ohne anschliessende
Verdichtung in die Form- bzw. Kernkästen giessen zu können. So werden beispielsweise
bei der Durchführung des sogenannten Fliessand-Verfahrens selbsthärtende Formstoffgemische
mit Tensiden in Mengen von 3 bis 5 Gew.-% neben gleichen Mengen an Wasser und Bindemittel
zu einem fliessfähigen Brei aufbereitet und
ohne Verdichtung oder
mit nur geringer Verdichtung zu Giessereiformen und -kernen verarbeitet. Beispielsweise
beschreibt die DE-AS 12 49 461. den Einsatz von schaumbildenden Mitteln bei einem
derartigen Fliessand-Verfahren unter Einsatz von Dicalciumwasserglas als Bindemittel.
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Oberflächenaktive, synthetische organische Verbindungen im Kunstharz-
und Zementsand-Verfahren sind Gegenstand der DE-OS 15 08 605.
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Die DE-AS 15 08 734 beschreibt ein selbsthärtendes Formstoffgemisch
mit Hüttenschlacke als Härter, wasserfreiem Calciumsulfat als Beschleuniger, Borax
als Härtungsregulator sowie Natronseifenzusatz und Wasserglas als Bindemittel.
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Die DE-AS 15 83 550 betrifft selbsthärtende Bindemittel auf Wasserglasbasis
mit Mangankarbonat als Härter und oberflächenaktiven Mitteln.
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In der DE-OS 19 32 466 wird. ein Farbstoff auf Wasserglas-Dicalcium-Siiikatbasis
beschrieben, der im Fliessand-Verfahren unter Anwendung von Schaummitteln und Schaumstabilisatoren
eingesetzt wird.
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Gemäss der DE-OS 19 34 371 werden Kombinationen von anionischen und
nichtionogenen Schaumbildnern einem im Fliessand-Verfahren eingesetzten Formstoff
zugesetzt, der auf Dicalciumsilikat als selbsthärtendem Bindemittel basiert.
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Schliesslich befasst sich die DE-OS 20 24 861 mit einer selbsthärtenden
Formmasse aus einem Wasserglasbindemittel, einem Calciumsilikathärter, einem Alkylsulfat
als Schaummittel und Wasser sowie zusätzlich einem Einsatz von Alkylarylsulfonaten.
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Diese vorstehend beschriebenen fliessfähigen und damit giessfähigen
Formstoffe haben eines gemeinsam, und zwar werden in ihnen jeweils selbsthärtende
Bindemittel verwendet, wodurch die Lagerungs- bzw. Verarbeitungszeit sehr eingeschränkt
ist.
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Darüber hinaus sind die giessfähigen Formstoffe noch mit folgenden
Nachteilen behaftet: 1. Das lockere Gefüge setzt sich während der Aushärtung, wodurch
es Massabweichungen gibt.
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2. Das lockere Gefüge ist aufgrund der Schaumbildung in sich nicht
mehr gasdurchlässig, so dass nicht mehr nach dem einfach durchzuführenden CO2-Verfahren
gearbeitet werden kann.
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3. Das lockere Gefüge bleibt nach der Aushärtung erhalten und begünstigt
dadurch Metall-Formstoff-Reaktionen und ein Eindringen des Metalls in die Formen
bzw. Kerne.
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4. Ein lockeres Formstoffgefüge setzt die Festigkeit von Formteilen
stark herab, so dass bestimmte Gussfehler, wie Sandauspülungen, Kern- und Formbrüche
sowie das bereits erwähnte Eindringen von Metall in Kauf zu nehmen sind.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellte, ein Bindemittel
für Formstoffe zur Herstellung von Giessereiformen und -kernen zu schaffen, das
nicht selbsthärtend ist, sondern sich vielmehr spontan mit gasförmigen Härtungsmitteln,
wie Kohlendioxid, härten lässt, wobei unter seinem Einsatz Formstoffe hergestellt
werden können, welche nicht mehr die Nachteile der fliessfähigen und damit vergiessbaren
Formstoffe, wie sie vorstehend dargelegt worden sind, besitzen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäss gemäss dem Hauptanspruch gelöst.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass durch den Einsatz von
anionenaktiven Tensiden und/oder nichtionogenen Tensiden in dem Bindemittel und
nicht in den Formstoffen rieselfähige und mit nur sehr geringem Aufwand verdichtbare
Formstoffe hergestellt werden können, denen nicht die Nachteile der giessfähigen
"flüssigen" Formstoffe anhaften. Aufgrund ihrer Rieselfähigkeit füllen sie auch
die kompliziertesten Hohlräume aus und lassen sich ohne Schwierigkeiten darin verdichten.
Ferner sind die Formstoffe unter Einsatz gasförmiger Härter,-wie Kohlendioxid, sofort
unter Bildung harter und dichtgepackter Giessereiformen bzw. -kerne härtbar, andererseits
jedoch unbegrenzte Zeit lagerungsfähig bzw. verarbeitbar. Daher stellen diese Formstoffe
gegenüber allen bisher bekannten Formstoffen zur Herstellung von Giessereiformen
und -kernen einen erheblichen technischen Fortschritt dar, wobei es nicht vorhersehbar
war, dass durch die Massnahme, anionenaktive und/ oder nichtionogene Tenside in
das Bindemittel und nicht in den Formstoff als solchen einzubringen, diese Vorteile
erzielt werden.
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Die unter Verwendung der erfindungsgemässen Bindemittel aufbereiteten
Formstoffe lassen sich sowohl auf Kernschiess- und -blasmaschinen als auch von Hand
zu sehr gut verdichteten Kernen oder über kontinuierlich arbeitende Durchlaufmischer
zu Formen mit nur sehr geringer Verdichtungsarbeit verarbeiten, wobei unter Einsatz
von Kohlendioxid eine sofortige Erhärtung möglich ist. Ferner kann man auf eine
Aushärtung mit flüssigen oder festen Härtern, die in den Formstoff eingearbeitet
werden, beispielsweise bei der Durchführung des Wasserglas-Ester-Verfahrens, zurückgreifen.
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Ein weiterer unerwarteter Effekt ist eine verbesserte Frischhaltung
des mit dem erfindungsgemässen Bindemittel aufbereiteten Formstoffs, die sich gegenüber
bekannten Formstoffen im Kohlesäure-Erstarrungs-Verfahren durch späteres Abkrusten
äussert.
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Der Einsatz von anionenaktiven und/oder nichtionogenen Tensiden in
den Bindemitteln gemäss vorliegender Erfindung gestattet auch den Einsatz konzentrierterer
Bindemittel mit höherer Viskosität, durch welche die Festigkeit der Formen und Kerne
erhöht wird, wobei trotz dieser höheren Viskosität des Bindemittels die Rieselfähigkeit
des unter seinem Einsatz hergestellten Formstoffes erhalten bleibt.
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Als anionenaktive oder nichtionogene Tenside kommen erfindungsgemäss
solche Verbindungen infrage, die mit den Alkalisilikatlösungen homogene Lösungen
eingehen, was durch einfache Vorversuche zu ermitteln ist. Besonders bevorzugt werden
Alkylsulfate oder Alkylarylsulfonate, wobei die Alkylsulfate in zweckmässiger Weise
aus kurzkettigen Alkylsulfaten mit 1 bis 10 und vorzugsweise 4 bis8 Kohlenstoffatomen
bestehen, während die Alkylarylsulfonate im Alkylantei] vorzugsweise 6 bis 12 Kohlenstoffatome
enthalten und der Arylanteil vorzugsweise auf gegebenenfalls substituiertes Benzol,
Toluol oder Phenol zurückgeht.lFerner kommen als anionenaktive Tenside vorzugsweise
auch im alkalischen Bereich stabile anionenaktive Phosphatester, die in diesem Bereich
hydrotrope Eigenschaften für nichtionogene und anionenaktive Tenside aufweisen,
infrage, beispielsweise Me-Alkylphosphatester, wie sie im Handel unter den Warenbezeichnungen
Triton H55 oder Berol 522 und 733 erhältlich sind, wobei Alkalistabilität bei einem
pH-Wert von 12 oder darüber Voraussetzung ist.
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Beispiele für anionenaktive und nichtionogene Tenside sind folgende:
Aniönenaktive Tenside: Produkt BW 7462 (Butylmonoglykolsulfat) Marlon-Typen, Berol-Typen
(493/496) (Alkylbenzolsulfonate) Pentrone ON (2-thylhexylsulfat) Berol-Typen (452/473)
(Alkyläthersulfate) Berol-Typen (474,480, 484,463) (Laurylsulfat) Triton H55/H66
Marlophor-Typen (Me-Alkylpolyglykolätherphosphate3 Berol-Typen (521/522/733) (K-Alkylphosphatester)
Als bevorzugte Beispiele für nichtionogene Tenside seien Ethoxylate von Fettalkoholen,
äthoxylierte Alkohole, Polyglykoläther, Alkylenoxid-Propylenoxid-Blockpolimerisate,
längerkettige Polyoxyäthyl-Kondensate, schwach basische Ethoxylate von Äthylendiaminen,
Amin-Polyglykol-Kondensate oder Triglyzerid-Polyäthylen-Kondensate erwähnt. Spezifische
Beispiele für nichtionogene Tenside sind folgende: Glocem D 20 (Triglyzeridpolyäthylenkondensat)
Pluriol PE 61Q0 PRE 3110 (Propylenoxid-Xthylenoxid-Berol 370 - 374 Blockpolymerisate)
Catafor 02 (langkettiges Polyoxyäthylen-Kondensat) Empilan KCMP 0703 (äthoxylierter
Alkohol) Berol 087 Lutensol LF 400 LT 700 (Xthoxylak eines Fettalkohols) LF 711
LF 600 Triton DF 12 DF 16 (polyäthoxylierter linearer Alkohol) Marlipal-Typen (Fettalkoholpolyglykoläther)
Berol-Typen (Fettalkoholpolyglykolester)
Marlophen-Typen (Alkylphenolpolyglykoläther)
-Berol-Typen (Alkylphenoladdukte) Marlamid-Typen (Fettalkoholalkylolamide) Dionyl-Typen
(Fettsäureamidpolyglykoläther) Berol 157 (Fettsäurediäthanolamid) Marlox-Typen (Alkylenoxid-Additionsprodukte)
Marlazin-Typen (Fettsäureaminpolyglykoläther) Berol 09 (Alkyl phenol -Äthyl enoxidaddukt)
Triton CF 32 (Aminopolyglykol-Kondensat) Triton X301 (Na-Alkylarylpolyäthersulfat)
Genapol PN 30 (N-haltiges Produkt auf Basis Äthylenoxid/Propylenoxid) Die anionenaktiven
Tenside und die nichtionogenen Tenside werden jeweils vorzugsweise in einer Menge
von 0,05 bis 5,00 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
der Alkalisilikatlösung, eingesetzt.
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Den erfindungsgemässen Bindemitteln können Sequestrierungsmittel,
vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 2 Gew.-%,
bezogen auf das gesamte Bindemittel, zugesetzt werden, um Verunreinigungen im Sand
sowie Schwermetall- und Erkalkaliionen zu binden und damit eine Reaktion mit dem
Wasserglas-Bindemittel zu verhindern.
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Durch diesen Zusatz lassen sich weiter verbesserte Endfestigkeiten
erzielen. Beispiel für Sequestrierungsmittel sind die Trilonprodukte, beispielsweise
Gemische aus Natriumsalzen der Äthylendiamintetraessigsäure und Äthylentriaminpentaessigsäu
re sowie Nitrilotriessigsäure, ferner das Trinatriumsalz der N-(II-tydroxyäthyl)-äthylendiamintetraessigsäure.
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Ferner können den erfindungsgemässen Bindemitteln Entschäumungsmittel,
insbesondere auf der Basis von Silikonen, zugesetzt werden, um gegebenenfalls eine
Neigung zu einem gewissen Schäumen,
beispielsweise bei der Herstellung
und dem Transport, zu unterbinden. Vorzugsweise werden die Entschäumungsmittel in
Mengen von 0,05 bis 0,2 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Bindemittel, zugesetzt.
Erwähnt sei beispielsweise ein Produkt, das auf dem Markt unter der Bezeichnung
Silikonantischaumemulsion (Typen SE 2 bzw. SRE) erhältlich ist. Die Entschäumer
üben keine nachteilige Wirkung auf die Bindemittelqualität aus.
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Ferner können den erfindungsgemässen Bindemitteln Alkalisalze der
Kohlensäure, Essigsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Borsäure oder Zink- oder
Zinnverbindungen zur weiteren Erhöhung der Stabilität gegen Feuchtigkeit sowie zur
Verbesserung der Festigkeit der hergestellten Giessereiformen und -kerne in Mengen
von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Bindemittel zugesetzt werden. Erwähnt
seien beispielsweise Borsalze, beispielsweise Alkalimetallborate, Alkaliacetate,
wie Kaliumacetat, Alkalicarbonate, wie Kaliumcarbonat, Phosphate, wie Alkaliphosphate
mit einem Verhältnis Me2O P205 von 3 : 1, 2.:1, 1,33 : 1 sowie i21,33 : 1, oder
Zinkborat.
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Ferner ist es zweckmässig, den Bindemitteln zur Verbesserung des Kernzerfalls,
d.h. zur Verbesserung der Ausstossbarkeit nach dem Giessen, sowie zum leichteren
Schwinden des Metalles (Verbrennen der organischen Anteile und dadurch Lockern des
Gefüges im gussnahen Bereich) während des Abkühlprozesses einen Zucker in einer
Menge bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf das Bindemittel, insbesondere in einer Menge
von 3 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Bindemittel, zuzusetzen. Insbesondere werden
Saccharosen verwendet, man kann jedoch auch Gelbdextrine (niedrigviskose Typen)
sowie Glucosesirup einsetzen.
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Als Alkalisilikatlösungen, die vorzugsweise mit einem Feststoffgehalt
von
40 bis 50 Gew.-% eingesetzt werden, wobei Silikate von 45 bis 600Be und einem Gewichtsverhältnis
von Me2O : SiO2 von 1 : 2,0 bis 1: 2,8, insbesondere 1: 2,2 bis 1 : 2,6, verwendet
werden, kommen insbesondere Lösungen von Natriumsilikat, Kaliumsilikat oder Lithiumsilikat,
in ganz besonders bevorzugter Weise Natriumsilikat,infrage.
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Ferner kann man ein Gemisch aus Natrium- und Kaliumsilikat in einem
molekularen Verhältnis Na2O : K2O = 20 : 1 bis 1 : 10, insbesondere 5 : 1 bis 1
: ,, verwenden. Zweckmässig ist auch der Ersatz eines Gemisches aus Natrium- und
Lithiumsilikat.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiel 1 In ein Natronwasserglas von 500Be mit einem Gewichtsverhältnis
Na2O : SiO2 von 1 : 2,5 werden 0,5 Gew.-Teile eines Kaliumsalzes einer anionenaktiven
Phosphatesterverbindung (Warenbezeichnung Triton H55) und 8 Gew.-% Zucker eingearbeitet.
3 Gew.-Teile dieses Bindemittels werden mit einem Quarzsand mit einer Körnung mit
einer mittleren Korngrösse von 0,2 mm vermischt.
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Der auf diese Weise hergestellte Formstoff weist eine Fliessfähigkeit
von 86,6 % (gegenüber 75,2 % beim Weglassen des anionenaktiven Tensids) auf. Die
Druckfestigkeitswerte nach 5 Sekunden dauernder Härtung und einem Härterdruck von
1,5 bar sind wie folgt: sofort 1 h 2 Tagen 1 Woche 40 N/cm2 100 N/cm2 170 N/cm2
210 N/cm2 (gelagert bei 240C und 78 % relativer Luftfeuchtigkeit).
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Ohne Tensid werden folgende Werte ermittelt:
sofort
1 h 2 Tage 1 Woche 45 N/cm2 110 N/cm2 120 N/cm2 100 N/cm2 Beispiel 2 In ein Natronwasserglas
von 52°Bémit einem Gewichtsverhältnis Na2O : SiO2 von 1 : 2,3 werden 0,1 Gew.-%
Butylmonoglykolsulfat und 0,05 Gew.-% eines Fettsäureaminpolyglykoläthers, 8 Gew.-%
Zucker und 1 Gew.-% eines Sequestriermittels (Gemisch aus Natriumsalzen der Athylendiamintetraessigsäure
und Athylentriaminpentaessigsäure sowie Nitrilotriessigsäure) eingearbeitet. Das
auf diese Weise erhaltene Bindemittel wird in einer Menge von 3 Gew.-% mit einem
Quarzsand vermischt. Zu Vergleichszwecken wird das gleiche Bindemittel, jedoch ohne
das Sequestriermittel, in der gleichen Menge mit dem gleichen Quarzsand vermischt.
Dabei wird jeweils die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise eingehalten. Es werden
folgende Ergebnisse ermittelt: ohne Sequestrier- mit Sequestriermittel mittel Fliessfähigkeit
77,9 81,9 Druckfestigkeit, sofort 30 N/cm2 29 N/cm2 nach 2 Stunden 100 N/cm2 90
N/cm2 nach 1 Tag 114 N/cm2 140 N/cm2 Beispiel 3 In ein Natronwasserglas von 520Be
mit einem Gewichtsverhältnis Na2O : SiO2 von 1 : 2,5 werden 0,05 Gew.-% eines Alkylbenzolsulfonats
und 0,05 Cew.-% eines Alkylsulfats, 8 Gew.-% Zucker und 3 Gew.-% Kaliumcarbonat
eingearbeitet. In einen Quarzsand mit einer mittleren Korngrösse von 0,20 mm werden
3,5 Gew.-% des auf diese Weise erhaltenen Bindemittels eingearbeitet,
worauf
aus dem Sand Prüfkörper nach Georg Fischer hergestellt und während einer Zeitspanne
von 5 Sekunden mit CO2 bei 1,5 Bar gehärtet werden. Ferner wird das gleiche Bindemittel,
jedoch ohne Kaliumcarbonat, hergestellt und in der gleichen Weise sowie in der gleichen
Menge mit dem gleichen Quarzsand vermischt, worauf aus dem Sand in der beschriebenen
Weise Prüfkörper hergestellt werden, die dann in der angegebenen Weise gehärtet
werden.
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Dabei werden folgende Druckfestigkeitswerte -(N/cm2) ermittelt: ohne
Kalium- mit Kaliumcarbonat carbonat sofort 41 43 nach 1 Stunde 82 94 nach 2 Stunden
100 100 nach 25 Stunden 191 227 nach 50 Stunden 280 293 nach 170 Stunden 225 304
Beispiel 4 a. In ein Natronwasserglas von 500Be mit einem Gewichtsverhältnis Na2O
: SiO2 von 2,3 werden 0,07 Gew.-% Octylsulfat (anionenaktives Tensid) und 0,1 Gew.-%
eines äthoxylierten Alkohols (nichtionogenes Tensid, Handelsname Empilan) sowie
8 Gew.-* Zucker eingearbeitet.
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b. Es wird das gleiche Mittel hergestellt, wobei zusätzlich 1 Gew.-%
Kaliumacetat zugemischt wird.
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c. Es wird das gleiche Bindemittel wie unter a) beschrieben hergestellt,
mit der Ausnahme, dass 1,5 Gew.-% Kaliumcarbonat zugemischt werden.
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Aus den drei Bindemitteln a, b und c werden in der Weise Formstoffe
hergestellt, dass diese Bindemittel in einer Menge von 3 Gew.-% in einen Quarzsand
mit einer mittleren Korngrösse von 0,20 mm eingearbeitet werden. Nach der in Beispiel
3 beschriebenen Arbeitsweise werden Prüfkörper hergestellt, deren Druckfestigkeiten
(N/cm2) gemessen werden.
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Es werden folgende Ergebnisse erhalten: a b c sofort 10 11 11 nach
1 Stunde 41 54 45 nach 2 Stunden 58 55 48 nach 45 Stunden 80 64 92 nach 50 Stunden
109 127 183 nach 170 Stunden 133 200 210 Diese Ergebnisse werden bei einer relativen
Feuchte von 76 % bei der Herstellung der Prüfkörper und nach 170 Stunden bei einer
relativen Feuchte von 90 % ermittelt.
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Die Fliessfähigkeit beträgt im Falle a) 81,9 %, im Falle b) 93,3 %
und im Falle c) 85,2 %, gemessen nachRGeorg Fischer.
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Beispiel 5 In ein Natronwasserglas von 50°Bé mit einem Gewichtsverhältnis
Nä2O : SiO2 von 1 : 2,3 werden die in Beispiel 4 beschriebenen Tenside eingearbeitet.
In vier Portionen dieses Bindemittels werden a) 8 Gew.-% Zucker, b) 3 Gew.-% Zucker
und 5 % Glukose, die mit 0,5Gew.-% eines Natriumphosphats mit einem Verhältnis Na2O
: P2O5 C 1,33 : 1 behandelt worden sind, c) 3 Gew.-* Zucker und 5 % Dextrin, die
mit 0,9
Gew. -% eines Natriumphosphats mit einem Verhältnis Na2O
2205 41,33 : 1 versetzt worden sind, und d) 3 Gew.-% Zucker und 4,5 Gew.-% Glucosesirup,
die mit 0,225 Gew.-% eines Natriumphosphats mit einem Verhältnis Na2O : P205 C 1,33
: 1 und 1 Gew.-% Kaliumcarbonat behandelt worden sind, eingearbeitet. Die auf diese
Weise hergestellten Bindemittel a) bis d) werden in einer Menge von 3,5 Gew.-% mit
einem Formsand, wie er in Beispiel 3 beschrieben worden ist, vermischt, worauf in
der in Beispiel 3 beschriebenen Weise Prüfkörper hergestellt werden, die während
einer Zeitspanne von 5 Sekunden mit CO2 gehärtet werden. Diese werden dann auf ihre
Druckfestigkeit (in N/cm2) geprüft.
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Dabei werden folgende Ergebnisse erhalten: a b c d sofort 51 41 40
34 nach 1 Stunde 113 98 100 101 nach 2 Stunden 132 130 130 108 nach 25 Stunden 171
150 153 226 nach 50 Stunden 199 256 222 311 nach 170 Stunden 288 294 290 363 Beispiel
6 In ein Natronwasserglas von 52 Be mit einem Gewichtsverhältnis Na2O : SiO2 von
1 : 2,35 werden die in Beispiel 4 beschriebenen Tenside in den dort angegebenen
Mengen, 13 Gew.-% eines Glucosesirups sowie a. 2 Gew.-$ Zinkborat bzw.
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b. 2 Gew.-% eines Natriumphosphats mit einem Verhältnis
Na2O
: P205 C 1,33 : 1 eingearbeitet.
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Nach der in Beispiel 3 beschreibenen Arbeitsweise werden unter Einsatz
der Bindemittel a) und b) Formsandmischungen durch Vermischen mit 3 Gew.-% des Bindemittels
hergestellt.
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Aus dem Formsand werden in der in Beispiel 3 beschriebenen Weise Prüfkörper
hergestellt, die auf ihre Druckfestigkeit geprüft werden. Zum Vergleich wird ein
Formstoffgemisch mit einem Standardbindemittel (12 % Zucker, unbehandelt) hergestellt
und in der gleichen Weise zu Formkörpern verarbeitet, die ebenfalls geprüft werden.
Die Druckfestigkeitsergebnisse (in N/cm2) sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst
Standard a b (12 % Zucker unbehandelt) sofort 40 51 31 nach 1 Stunden 100 82 80
nach 2 Stunden 103 88 85 nach 25 Stunden 113 90 90 nach 50 Stunden 127 90 95 nach
170 Stunden 71 124 127