DE2854433C2 - Verfahren zur Herstellung eines P↓2↓O↓5↓-haltigen Düngemittels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines P↓2↓O↓5↓-haltigen DüngemittelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines PzOs-haltigen Düngemittels mit einem P2O5-Gehalt von 3 bis 9 Gew.-% aus Stahlwerkschlacke und
einem PÄ-haltigen Abfallschlamm.
Es ist bekannt, ein PzOj-haltiges Düngemittel aus
niedrigprozentiger Stahlwerkschlacke herzustellen, indem dieser Schlacke ein phosphatisches Gestein mit
höherem P2O5-GeIIaIt zugegeben wird, DE-OS
22 28613. Der höhere P2O5-GeIIaIt des Gesteins dient
lediglich dazu, den Endgehalt der Mischung an P2Os auf
ca. 20 bis 30% zu erhöhen.
Weiterhin ist aus DE-OS 24 58 647 die Herstellung PÄ-haltiger Düngemittel aus Stahlwerkschlacke und
P^i-haltigen Abfallstoffen in Form von Bonderschlamm und/oder Abfallstoff aus der Waschmittelerzeugung bekannt, wobei der aus den zugemischten
Stoffen gelieferte P2O5-GesamtgehaIt mindestens 4%
beträgt Dabei ist der P2O5-GeIIaIt der Abfallstoffe nicht
-oder nur geringfügig in Zitronensäure löslich. Als wesentlich ist die Lehre zu betrachten, daß Bonderschlamm und PÄ-haltige Abfallstoffe aus der WaschmiKderzeugung als zuzusetzende Phosphatträger dienen.
Diesem bekannten Stand der Technik ist keine Lehre zu entnehmen, wie Abfallschlamm mit gewissen
Beimengungen zu verwerten ist.
Wegen dieser Beimengungen mußte dieser Abfall' schlamm trotz seines hohen Anteils an zitronenlöslichem P2O5-GeIIaIt bisher so deponiert werden, daß er
nicht in das Oberflächen- bzw. Grundwasser gelangte.
Der Abfall-Schlamm aus Naß-Phosphorsäure-Reinigungsanlagen enthält in unterschiedlicher Menge
Substanzen die in der vorliegenden Konzentration überhaupt nicht, auch nicht bei einer Deponie, in das
Oberflächen- und Grundwasser gelangen dürfen. So hat z. B. der Abfallschlamm eine Zusammensetzung wie
folgt:
Fe | 9,0 Gew.-% |
P2O5 | 21,OGew.-o/o |
CaO | 6,2 Gew.-% |
SiO2 | 123Gew.-% |
MgO | 5,8 Gew.-o/o |
AI2O3 | 2,7 Gew.-% |
Cr2O3 | 0,7 Gew.-o/o |
V2O5 | 0,6 Gew.-% |
Na2O | 18,0Gew.-% |
K2O | 03 Gew.-o/o |
F | l,7Gew,-% |
C | 2,5 Gew.-o/o |
S | 0,3 Gew.-% |
Rest") | 18,7 Gew.-o/o |
100,0 Ge w.-% |
') Der Rest ist im wesentlichen Hydratwasser und Carbonat.
was sich bei 105°C nicht zersetzt hat.
Die Deponierung dieses Schlammes bereitet einige Schwierigkeiten. So werden z. B, die leicht wasserlöslichen, an Alkali gebundenen Phosphate durch Regen
ausgewaschen, was letztlich zu einer starken Eutrophierung des örtlichen Oberflächenwassers führt Gleichzei
tig werden Anteile der übrigen Schlammsubstanzen mit ausgewaschen. Bei einer Naß-Phosphorsäure-Reinigungsanlage für einen Jahresdurchsatz von ca. 100 0001
H3PO^ fallen insgesamt ca. 50 0001 Schlamm an. Dieser
to Schlamm kann nach dem bisherigen Stand der Technik vorläufig nur deponiert werden. Die Kosten für die
vorläufige Deponie werden im wesentlichen bestimmt durch den Geländebedarf, die Folienabdeckung bzw.
Einfassung und durch das Inspektionssystem für die
is Sicherheit des Grundwassers. Darüber hinaus ist eine
endgültige Lösung dieses Problems in Zukunft noch nicht ersichtlich.
Selbst unter Kenntnis der Lehre nacu DE-OS 24 58 647 ergibt sich keine Aussicht auf Verwertung des
Abfallschlammes aus der Naß-Phosphorsäure-Reinigungsanlage.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde,
Abfallschlamm mit gewissen Beimengungen problemlos zu verwerten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in einem Verfahren zur Herstellung eines P^s-haltigen Düngemittels mit einem P2O5-Gehalt von 3 bis 9 Gew.-% aus
Stahlwerkschlacke und einem P2O5-haltigen Abfallschlamm gelöst indem man als P2O5-haltigen Abfall-
schlamm den Abfallschlamm aus der Naß-Phosphorsäure-Reinigung einsetzt
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein Abfallprodukt der Naß-Phosphorsäure-Reinigung mit einem verhältnismäßig
hohen Anteil an Verbindungen, die in solcher Konzentration eine nicht zulässige Umweltbelastung darstellen,
auf technisch einfache Weise in ein Produkt überführt wird, das letztlich in großflächiger Verteilung auf und in
den Erdboden gelangt, die auf diese Weise verteilten
übrigen Substanzen des Abfallschlammes bedeuten
keine unzulässige Belastung des Erdbodens. Liegen sie doch in dieser Form eines Düngemittels in wesentlich
geringerer Konzentration vor, als in der Form von hochprozentigen, d. h. aufkonzentrierten Düngephos
phaten wie z, B. Superphosphaten und Mischdüngern.
Bekanntlich erfolgt bei der direkten Herstellung von hochprozentigen Düngephosphaten aus Rohphosphat
bzw. vorher ungereinigter Naßphosphorsäure auch das direkte Einbringen der natürlichen Verunreinigungen in
das Fertigprodukt, d. h. das Düngemittel»
Über die vorher beschriebenen Vorteile hinaus läßt sich gleichzeitig mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
der P2O5-Gehalt der Stahlwerksschlacke erhöhen, da
der Gehalt an citronensäurelöslichem P2O5 im Schlamm
wesentlich höher ist als in der Schlacke. Selbst bei einem bis auf ca. 1 % gesunkenen P2O5-GeIIaIt der Stahlwerksschlacke aus derzeitigen Konvertern, die mit Sauerstoff
beblasen werden, und einer Aufkonzentrierung durch Zugabe von Abfallschlamm auf ca. 3 bis 9% P2O5
erreicht der Gehalt an Restsubstanzen bei weitem noch nicht die zulässigen Werte.
Um ein weitgehend gleichmäßiges Endprodukt zu erhalten, wird der Abfallschlamm gleichmäßig der
warmen vorbereiteten Schlacke zugemischt.
Besonders vorteilhaft ist die gleichmäßige Verteilung des feuchten Abfallschlammes über die noch heiße
Stahlwerksschlacke, weil hierdurch die Verdampfung des im Abfallschlamm enthaltenen restlichen Wassers
erreicht wird und man ein fast trockenes Gemenge hält
Aufwendige Trocknungseinrichtungen und erforderliche Trocknungsenergie lassen sich wesentlich reduzieren.
In den nachfolgenden Zahlenbeispielen wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert.
Ober ein gefülltes ungekühltes Schlackenbeet mit ca.
1000 t LD-Schlacke werden auf eine Räche von etwa 300 m2 ca. 2501 Abfallschlamm ausgebreitet. Die
LD-Schlacke enthält 1,2% P2O5 (löslich), der Schlamm
21% P2O5 LTr. (löslich) sowie 50% Feuchte. Durch die
Beettrocknung und das anschließende Umhäufeln werden 10% Feuchte ausgetrieben. Die Mischung wird
in einer beheizten Mühle auf ein trockenes Endprodukt unter 0315 mm Korngröße gemahlen und enthält 3,4%
P2O5(IOsIiCh).
Auf einem Mischbeet vor der Mühle werden ca.! 400 t
LD-Schlacke mit 600 t Abfallschlamm vermengt Die LD-Schlacke wurde durch Zusatz P2O5-haItiger Sehlakken
bereits auf 3,5% P2Oj (löslich) angereichert Der
Abfallsehlamm enthält 25% P2O5 i, Tr. und wurde durch
eine Vortrocknung bereits auf 35% Feuchte gebracht, Nach Vorbereitung in der Mahltrocknungsanlage erhält
man ein Endprodukt mit 8,2% P2O5 (löslich).
Aus den Beispielen wird deutlich, daß mit der Aufkonzentrierung der Stahlwerksschlacke bezüglich
des P2O5-GehaItes gleichzeitig eine Streckung der im
ίο Abfallschlamm enthaltenen Beimengungen auftritt.
Während bei einer Deponie des Abfallschlaromes von ca. 50 000 t/Jahr ein Geländebedarf von ca. 5000 m2
benötigt wird, d. h. von 10 t/m2 entsprechend 10 000 kg/
m2, und damit eine sehr starke, nicht mehr zulässige Wasi-arbelastung pro m3 Oberflächen- und Grundwasser
auf begrenzter Räche auftritt ergibt sich bei einer Düngemittelverteilung von 25 kg/100 m2 bzw. 0,25 kg/
m2 nur eine äußerst geringe Wasserbelastung. So v»ird bei einer Streckung des Abfallschlammes mit Stahlwerksschlacke
um das 3fache die jährliche AbfallschlammproduktioR von ca. 50 0001 auf eine Fläche von
ca. 600 km2 verteilt
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines PjOs-haltigen Düngemittels mit einem PÄ-Gehalt von 3 bis 9 Gew.-% aus Stahlwerkschlacke und einem P2O5-haltigen Abfallschlamm, dadurch gekennzeichnet,daß man als PzOj-haltigen Abfallschlamm den Abfallschlamm aus der Naßphosphorsäure-Reinigung einsetzt.
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