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Schneidwerkzeug
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Bei der spanabhebenden Bearbeitung von Werkstücken werden nicht nur
beim Außendrehen, sondern auch beim Innendrehen und beim Bohren in zunehmendem Maße
Schneidwerkzeuge eingesetzt, bei denen an den als Einspannschaft dienenden Teil
des Schneidwerkzeuges ein Schneidplattenhalter anschließt, an dem eine Schneidplatte
lösbar befestigt ist, die meist aus gesintertem Hartmetall besteht. Sie hat in der
Regel die Gestalt einer planparallelen Platte mit dreieckigem oder viereckigem Grundriß.
Mit ihrer Bodenfläche liegt sie auf einer ebenen Auflagefläche des Schneidplattenhalters
auf. Mit zumindest einer ihrer Randflächen, die nicht die Schneide bilden, liegt
sie an einer Anlagefläche oder Führungsfläche des Schneidplattenhalters an.
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Am Schneidplattenhalter wird die Schneidplatte manchmal durch eine
Klemmpratze festgehalten. Manchmal ist die Schneidplatte gelocht und sie wird mittels
einer durch sie hindurchgesteckten Kopfschraube befestigt, die in ein Gewindeloch
am Schneidplattenhalter eingeschraubt ist.
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Beim-Einsatz solcher Schneidwerkzeuge an Drehmaschinen hat man keine
Schwierigkeiten, eine Bohrung mit vorgegebenem Innendurchmesser herzustellen, weil
hierbei das Schneidwerkzeug mit dem Maschinensupport verstellt werden kann. Beim
Herstellen genauer Bohrungen auf Bohrmaschinen oder Fräsmaschinen kann man solche
Schneidwerkzeuge im allgemeinen nur zum Vorbohren verwenden und muß die Endbearbeitung
mit verstellbaren Bohrköpfen ausführen, weil die Schneidplatte der bekannten Schneidwerkzeuge
sich entweder überhaupt nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten ausreichend
genau gegenüber ihrem Werkzeugschaft und damit gegenüber der Arbeitsspindel der
Bearbeitungsmaschine einstellen läßt. Verstellbare Bohrköpfe sind sehr teuer.
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Außerdem sind sie nur für verhältnismäßig kleine Spanquerschnitte
geeignet, was die Bearbeitungszeit erhöht. Die an speziellen Bohrspindeln von Bohrwerken
und Fräswerken in Querbohrungen derselben befestigten Bohreinsätze können schon
wegen des großen Aiißendurchmessers der Rohrspindeln nur ab einem verhältnismäßig
großen Bohrungsdurchmesser überhaupt verwendet werden.
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Der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Schneidwerkzeug mit S#chneidplatte zu schaffen, bei dem die Schneidplatte gegenüber
dem Schneidplattenhalter leicht und genau eingestellt und die Einstellung leicht
und einfach geändert werden kann.
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Durch die seitliche Anlage der Schneidplatte an dem Einstellteil erhält
die Schneidplatte eine genau festgelegte Relativlage gegenüber dem Schneidplattenhalter
und damit ihre Hauptschneide und gegebenenfalls ihre Nebenschneide gegenüber dem
Werkstück. Durch die Verschiebbarkeit des Einstellteils längs seiner Führung, deren
Führungsbahn mit der Anlagefläche für die Schneidplatte einen spitzen Winkel einschließt,
der bevorzugt in der Größenordnung von 100 bis 200 liegt, läßt
sich
eine bestimmte Grundeinstellung der Schneidplatte leicht und genau erzielen und
ebenso leicht die Einstellung feinfühlig verändern und anschließend mittels der
Feststellvorrichtung für das Einstellteil sichern.
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Die Schneidplatten in der Ausgestaltung nach Anspruch 2 haben bereits
die erforderliche zweite Anlagefläche, die im allgemeinen unter einem bestimmten
Winkel gegenüber den übrigen Seitenflächen, insbesondere der Hauptschneide, ausgerichtet
ist, sodaß der Schneidplattenhalter und das Einstellteil in der Regel stets gleich
ausgebildet werden können.
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Bei der Ausgestaltung des Schneidwerkzeuges nach Anspruch 3 läßt sich
sowohl das Einstellteil, wie auch seine Führung besonders einfach und billig und
auch besonders genau herstellen. Mit der Weiterbildung nach Anspruch 4 wird eine
ebenso einfach und billig herzustellende Feststellvorrichtung geschaffen. Durch
eine weitere Ausgestaltung des Schneidwerkzeuges nach Anspruch 5 wird die Feststellvorrichtung
zugleich zu einer Verstellvorrichtung, mittels der das Einstellteil und damit auch
die Schneidplatte nach geringfügigem Lösen deren Befestigung zumindest in einer
Einstellrichtung sehr feinfühlig verstellt werden und danach mittels ihrer Befestigung
wieder festgelegt werden kann. Bei derWeit#'rbildung des Schneidwerkzeuges nach
Anspruch 6 kann das Einstellteil sogar in beiden Einstellrichtungen unmittelbar
verstellt werden, wobei die Feinfühligkeit der Verstellung dadurch erhöht ist, daß
die eine Einstellschraube nur soviel zurückgedreht wird, wie die andere vorgedreht
werden soll. Mit der Weiterbildung nach Anspruch 7 wird die Feinfühligkeit der Einstellung
dadurch nochmals verbessert, daß nach dem Prinzip der schiefen Ebene eine Weguntersetzung
zwischen dem Verstellweg der Drehbewegung der Schrauben und dem geradlinigen Verstellweg
des Einstellteils auftritt.
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Bei der Weiterbildung des Schneidwerkzeuges nach Anspruch 8 oder 9
lassen sich die Anlageflächen am Einstellteil für die Feststell- oder Verstellschraube
besonders einfach und billig herstellen.
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Das nach Anspruch 10 ausgestaltete Schneidwerkzeug eignet sich besonders
für den Einsatz bei hohen Zerspannungsleistungen, bei dem hohe Schnittkräfte auftreten,
die von der Schneidplatte und vom Einstellteil sicher aufgenommen und auf den Schneidplattenhalter
übertragen werden müssen.
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Mit der Weiterbildung des Schneidwerkzeuges nach Anspruch 11 wird
eine verhältnismäßig einfach und billig herzustellende Feststellvorrichtung geschaffen,
die zugleich als Verstellvorrichtung für das Einstellteil dient. Mit der Weiterbildung
nach Anspruch 12 wird eine Feststellvorrichtung geschaffen, die ebenfalls als Verstellvorrichtung
zu dienen vermag, wobei bei der Ausbildung mit Rechts- und Linksgewinde große Verstellbewegungen
des Einstellteils schnell ausgeführt werden können und bei der Verwendung von zwei
Gewinden mit unterschiedlicher Steigung, einem sogenannten Differenzialgewindebolzen,
eine besonders feinfühlige Verstellung des Einstellteils möglich ist. Bei der Weiterbildung
des Schneidwerkzeuges nach Anspruch 13 erhält das Einstellteil eine zusätzliche
Führung, die über die Schneidplatte auch seinen Halt verbessert.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig.0 eine Gesamtansicht eines ersten Ausführungsbeispieles
des Schneidwerkzeuges gemäß der Erfindung; Fig.2 eine ausschnittweise dargestellte
Seitenansicht des Schneidwerkzeuges nach Fig. l; Fig.3 eine ausschnittweise und
teilweise geschnitten dargestellte Draufsicht des Schneidwerkzeuges nach Fig. l;
Fig.4 eine Stirnansicht des Schneidwerkzeuges nach Fig. l; Fig.5 verschiedene, teilweise
geschnitten dargestellte Anbis 7 sichten eines Einstellteils für das Schneidwerkzeug
nach Fig. 1; Fig.8 eine Stirnansicht eines zweiten Ausführungsbeispieles des Schneidwerkzeuges
gemäß der Erfindung; Fig.9 eine ausschnittweise dargestellte Draufsicht des Schneidwerkzeuges
nach Fig. 8; Fig.00 eine ausschnittweise und teilweise geschnitten dargestellte
Seitenansicht des Schneidwerkzeuges nach Fig. 8 und 9; Fig.lO l°2 verschiedene Ansichten
einer Einstellschraube für das bis 12 Schneidwerkzeug nach Fig. 8 bis OD; Fig.13
verschiedene Ansichten eines Einstellteils für das bis 15 Schneidwerkzeug nach Fig.
8 bis 10; Fig.16 eine Stirnansicht eines dritten Ausführungsbeispieles des Schneidwerkzeuges
gemäß der Erfindung; Fig.07 eine ausschnittweise dargestellte Draufsicht des Schneidwerkzeuges
nach Fig. 16; Fig.18 eine ausschnittweise und teilweise geschnitten dargestellte
Seitenansicht des Schneidwerkzeuges nach Fig. 16 und 07.
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Das aus Fig. 1 ersichtliche Schneidwerkzeug 20 weist einen zylindrischen
Schaftteil 21 auf, an dessen einem Ende sich ein
ebenfalls zylindrischer
Einspannschaft 22 mit größerem Außendurchmesser anschließt. Mittels dieses Einspannschaftes
22 wird das Schneidwerkzeug 20 im Werkzeughalter einer Werkzeugmaschine eingespannt.
An dem vom Einspannschaft 22 abgekehrten Ende ist der Schaftteil 21 als Schneidplattenhalter
23 ausgebildet, an dem eine Schneidplatte 24 aus gesintertem Hartmetall befestigt
ist. Die Schneidplatte 24 ist eine planparallele Platte mit rautenförmigem Grundriß,
eine sogenannte Wendeplatte. In ihrer Mitte befindet sich ein rundes Durchgangsloch,
dessen Umfangswand in axialer Richtung etwa von der Mitte der Schneidplatte 24 aus
zumindest nach einer Außenseite, der Oberseite der Schneidplatte 24, hin sich kegelig
erweitert. In dieses Durchgangsloch ist eine Befestigungsschraube 25 in Form einer
Senkkopfschraube eingesteckt, deren Gewindeschaft in ein Gewindeloch am Schneidplattenhalter
23 eingeschraubt ist.
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Die in axialer Richtung vom Schafttteil 21 abgekehrte obere Kante
der Schneidplatte 24 bildet die Hauptschneide 26 des Schneidwerkzeuges 20. Die in
Fig. 3 unten gelegene Kante bildet die Nebenschneide 27. Die an die Hauptschneide
26 und an die Nebenschneide 27 anschließenden Freiflächen an den Schmalseiten der
Schneidplatte 24 sind gegenüber der Fläche.nnormalen ihrer beiden ebenen Stirnflächen
um den Freiwinkel « geneigt, der beipielsweise 70 beträgt. Der Spitzenwinkel t zwischen
der Hauptschneide 26 und der Nebenschneide 27 beträgt beispielsweise 800. Die von
der Hauptschneide 26 abgekehrte Seitenfläche der Schneidplatte 24 bildet eine erste
Anlagefläche 28. Die von der Nebenschneide 27 abgekehrte Seitenfläche bildet eine
zweite Anlagefläche 29.
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Mit ihrer ebenen Bodenfläche 31 liegt die Schneidplatte 24 auf einer
ebenfalls ebenen Auflagefläche 32 des Schneidplattenhalters 23 auf. Am Schneidplattenhaiter
ist außerdem eine Führungsfläche 33 vorhanden, die parallel zur Anlagefläche 28
an
der Schneidplatte 24 ausgerichtet ist. Wenn die Schneidplatte 24 am Schneidplattenhalter
23 so ausgerichtet sein soll, daß ihre Hauptschneide 26 rechtwinkelig zur Vorschubrichtung
ausgerichtet ist, zu der wiederum die Längsachse des Schaftteils 21 zumindest annähernd
parallel ausgerichtet wird, dann ist die Führungsfläche 33 so anzulegen, daß ihre
Grundrißspur in einer zur Auflagefläche 32 parallelen Ebene rechtwinkelig zur Längsachse
des Schaftteils 21 ausgerichtet ist. Die Schneidplatte 24 liegt mit ihrer Anlagefläche
28 an der Führungsfläche 33 an. Bei gelockerter Befestigungsschraube 25 kann die
Schneidplatte 24 im Rahmen des Durchmesserunterschiedes zwischen der Befestigungsschraube
25 und dem Durchgangsloch in der Schneidplatte 24, im Rahmen der Lose zwischen dem
Schraubengewinde der Befestigungsschraube 25 und dem zugeordneten Muttergewinde
im Schneidplatten halter 23 und im Rahmen der elastischen Verformung der Befestigungsschraube
25 entlang der Führungsfläche~53 gegen über dem Schneidplattenhalter 23 verstellt
werden.
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Für das Einstellen der Schneidplatte 24 auf die gewünschte radiale
Relativlage gegenüber dem Schaftteil 21 ist ein Einstellteil 35 vorhanden. Dieses
Einstellteil 35 ist beim ersten Ausführungsbeispiel als kreiszylindrischer Einstellstift
36 ausgebildet, der in einer kreiszylincrischen Ausnehmung 37 längs-verschiebbar
geführt ist, die sich von der freien Stirnseite des Schaftteils 21 durch den als
Schneidplattenhalter 23 dienenden Längenabschnitt hindurch bis in den Schaftteil
21 hinein erstreckt. Die Längsachse der Ausnehmung 37 ist außermittig zur Längsachse
des Schaftsteils 21 in einer zur Auflagefläche 32 am Schneidplattenhalter 23 parallelen
Ebene gelegen, die ihrerseits etwa auf halber Höhe der Schneidplatte 24 gelegen
ist. In dieser Ebene ist die Längsachse der Ausnehmung 27 parallel zur Längsachse
des Schaftteils 21 ausgerichtet.
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Der Einstellstift 36 weist an seinem vorderen Endabschnitt, der im
Bereich des als Schneidplattenhalter 23 dienenden und
dafür in
mehreren Ebenen abgesetzten Längenabschnitt des Schaftteils 21 gelegen ist, eine
Anlagefläche 38 auf, die parallel zu der zweiten Anlagef-lË.che 29 der Schneidplatte
24 ausgerichtet ist und an dieser Anlagefläche 29 anliegt. Aufgrund der gegebenen
Winkelverhältnisse der Schneidplatte 24 und deren Ausrichtung am Schneidplattenhalter
23 schließt die Grundrißspur der Anlagefläche 38 am Einstellstift 36 in einer zur
Auflagefläch 32 parallelen Ebene mit #der Längsachse der Ausnehmung 37 einen spitzen
Wínkel ß ein, der gleich dem Komplementärwinkel des Spitzenwinkels zwischen der
Hauptschneide 26 und der Nebenschneide 27, also beispielsweise 10° ist. Bei einer
anderen Ausrichtung der Schneidplatte 24, wenn etwa die Hauptschneide 26 gegenüber
der Spitze der Schneidplatte in Vorschubrichtung voreilt oder nacheilt, müßte der
Winkel fl zwischen der Grundrßspur der Anlagefläche 38 am Einstellstift 36 und dessen
Längsachse um den Voeilwinkel oder den Nacheilwinkel größer bzw. kleiner gemacht
werfen. Auf der von der Anlagefläche 38 abgekehrten Seite weist der Einstellstift
36 an seinem Ende eine Anfasung 39 auf, um bei einem Überstand des Einstellstiftes
die Verletzungsgefahr zu verringern.
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Für die Sicherung der richtigen Einstellung des Einstellteils 35 und
damit auch der Schneidplatte 24 gegenüber dem Schneidplattenhalte#r 23 ist eine
Feststellvorrichtung 40 vorhanden.
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Diese wird durch zwei kegelige Einsenkungen 41 und 42 am Einstellstift
36 und durch zwei damit zusammenwirkende Feststellschrauben 43 und 44 gebildet.
Die beiden Einsenkungen 41 und 42 sind in die Umfangsfläche des Einstellstiftes
36 in einem von der Anlagefläche 38 entfernt liegenden Längenabschnitt eingebohrt.
Ihre Kegelachsen 45 bzw. 46 liegen in einer Axialebene des Einstellstiftes~36. Sie
sind untereinander parallel ausgerichtet und haben einen Abstand-a voneinander.
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Die beiden Feststellschraubtr 43 und 44 sind Gewindestifte
mit
kegeliger Endfläche. Sie sind in je ein Gewindeloch 47 bzw. 48 eingeschraubt, deren
Längsachse 49 bzw. 50 im Stellbereich der zugeordneten Einsenkung 41 bzw. 42 in
einer Axialebene des Schaftteils 21 gelegen sind, in der auch die Längsachse der
Ausnehmung 37 und des Einstellstiftes 36 gelegen ist. Die Längsachsen49 und 50 sind
untereinander paral]tl ausgerichtet und haben einen Abstand b voneinander.
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Zwischen dem Abstand a der Kegelachsen 45 und 46 der Einsenkung 41
bzw. 42 und dem Abstand b der Längsachsen 49 und 50 der beiden Gewindelöcher 47
und 48 und damit der beiden Feststellschrauben 43 und 44 ist eine Abstandsdifferenz
c vorhanden, die kleiner als der Halbmesser der Kegelbasis der kegeligen Einsenkungen
41 und 42 ist. Dadurch greifen die kegelige Endfläche der Feststellschrauben 43
und 44 immer beide in die kegeligen Einsenkungen 41 und 42 am Einstellstift 36 ein.
Infolge der Abstandsdifferenz c lassen sich die beiden Einstellschrauben 43 und
44 nie gleichzeitig bis zur vollständigen Anlage ihrer kegeligen Endflächen in den
beiden Einsenkungen 41 und 42 in diese hineinschrauben. Wenn eine der beiden Einstellschrauben
43 und 44 tiefer eingeschraubt werden soll, muß die andere um das gleiche Maß zurückgeschraubt
werden. Dabei wirken die kegeligen Endflächen der Feststellschrauben 43 und 44 mit
den kegeligen Einsenkungen 41 und 42 beide Male als Rampsnflächen oder Keilflächen
zusammen, die auf den Einstellstift 36 eine Kraft ausüben, deren eine Kraftkomponente
parallel zur Längsachse des Einstellstiftes 36 ausgerichtet ist und entweder in
die eine oder in die andere Verstellrichtung weist. Die beiden Feststellschrauben
43 und 44 dienen damit gleichzeitig als Einstellschrauben und bilden somit zusammen
mit den kegeligen Einsenkungen 41 und 42 des Einstellstiftes 36 eine Verstellvorrichtung
für die Schneidplatte 24. Die zwischen den kegeligen Endflächen der Feststellschrauben
43 und 44 und den zugeordneten kegeligen Einsenkungen 41 und 42 wirkenden Kräfte
bewirken gleichzeitig eine Verklemmung der beiden
Feststellschrauben
43 und 44 sowohl an den Kegelflächen, wie auch an den Gewindeflächen, so daß die
ganze Anordnung sowohl als Feststellvorrichtung für den Einstellstift 36, wie auch
als Schraubensicherung für die beiden Feststell-und Einstellschrauben 43 und 44
dient.
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Für das Einstellen der Schneidplatte 24 auf einen ganz bestimmten
Abstand ihrer Schneidenspitze in Bezug auf die Längsachse des Schaftteils 21 wird
die Befestigungsschraube 25 so weit gelockert, daß die Schneidplatte 24 sich relativ
zum Schneidplattenhalter 23 verstellen läßt. Durch Rückdrehen der einen und Eindrehen
der anderen Feststell- und Einstellschraube 43 und 44 wird der Einstellstift 36
in axialer Richtung so weit verstellt, wie es der Keilwinkel zwischen seiner Längsachse
und der Grundrißspur seiner Anlagefläche 38 erfordert, um eine entsprechende radiale
Verstellung der Schneidplatte 24 zu bewirken. Danach wird die Befestigungsschraube
25 der Schneidplatte 24 wieder festgezsgen.
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Durch die beschriebene Ausbildung und raumsparende Anordnung der verschiedenen
Teile, insbesondere des Einstellteils 35 und seiner Feststellvorrichtung, hat ein
Schneidwerkzeug gemäß der ersten Ausführungsform einen sehr geringen radialen Raumbedarf,
so daß mit ihm Bohrungen bis herunter zu 10 mm Durchmesser hergestellt werden können.
Für rauhe Einsatzbedingungen mit hohen Schnittkräften und hohen Vesspannungsleistungen
eigenen sich mehr die anderen beiden Ausführungsformen des Schneidwerkzeuges. Bei
diesen sind die gleichen oder zumindest gleichwirkenden Teile, wie bei der ersten
Ausführungsform, vorhanden. Soweit nachfolgend einzelne Teile nicht mehr gesondert
beschrieben werden, ist davon auszugehen, daß sie gleich oder zumindest ähnlich
den entsprechenden Teilen des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels sind.
Bei
dem aus Fig. 8 bis 10 ersichtlichen Schneidwerkzeug 51 ist das vordere Ende des
zylindrischen Schaftteils 52 ebenfalls als Schneidplattenhalter 53 ausgebildet.
Auf der ebenen Auflagefläche 54 liegt die Schneidplatte 55 auf. Sie ist eine Wendeplatte,
wie die Schneidplatte 24 des ersten Ausführungsbeispiels, und wie diese mittels
einer Befestigungsschraube 56 mit dem Schneidplattenhalter 53 lösbar verbunden.
Die von der Hauptschneide 57 abgekehrte erste Anlagefläche 58 der Schneidplatte
55 liegt an der Führungsfläche 59 des Schneidplattenhalters 53 an. An der von der
Nebenschneide 61 abgekehrten Anlagefläche 62 der Schneidplatte 55 liegt eine erste
Anlagefläche 63 des Einstellteils 64 an.
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Das Einstellteil 64 ist als planparallele Einstellplatte 65 ausgebildet,
die einen keilförmigen Grundriß hat. Mit ihrer ebenen Bodenfläche 66 liegt die Einstellplatte
65 auf einer zweiten Auflagefläche 67 des Schneidplattenhalters 53 auf, die parallel
zur ersten Auflagefläche 54 für die Schneiplatte 55 angeordnet ist. Die eine Keilfläche
oder Seitenfläche der Keilform der Einstellplatte 65 bildet die Anlagefläche 63
für die Schneidplatte 55. Sie ist um den Winkels gegenüber der Flächennormalen ihrer
Bodenfläche 66 geneigt, der im allgemeinen 70 beträg-t. Die von der ersten Anlagefläche
63 abgekehrte zweite Keilfläche der Einstellplatte 65 bildet eine zweite Anlagefläche
68. Diese ist parallel zu einer zweiten ebenen Führungsfläche am Schneidplattenhalter
53 ausgerichtet, an der sie anliegt. Wie aus Fig. 8 ersichtlich ist, ist die Flächennormale
der zweiten Führungsfläche 69 am Schneidplattenhalter 53 zur zweiten Auflagefläche
67 für die Einstellplatte 65 hin geneigt. Wie vor allem aus Fig. 9 hervorgeht, verläuft
die Grundrißspur der zweiten Führunysfläche 69 in einer zur ersten AuflageFläche
54 oder zur zweiten Auflagefläche 67 parallelen Ebene parallel zur Längsachse des
Schaftteils 52. Damit ist die Führungsbahn für die
Einstellplatt#e
65 am Schneidplattenhalter 53 parallel zu dessen Längsachse ausgerichtet. An der
Einstellplatte 65 ist der Keilwinkel ß zwischen der Gru.ndrißspur der ersten Anlagefläche
63 und der Grundrißspur der zweiten Anlagefläche 68 gleich dem Komplementärwinkel
des Winkels zwischen der Hauptschneide 57 und der Nebenschneide 61 an der Schneidplatte
55, sofern die Hauptschneide 57 rechtwinkelig zur Längsachse des Schaftteils 52
ausgerichtet sein soll.
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Die Einstellplatte 65 weist am Boden einen Sohlenteil 71 auf, der
als planparallele Platte mit rechteckiger &rundrißfläche ausgebildet ist. Die
Bodenfläche des Sohlenteils 71 bildet zugleich die Bodenfläche 66 der Einstellplatte
65.
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Wie aus Fig. 14 und 15 ersichtlich ist, weist der Sohlenteil 71 auf
der von der Anlagefläche 68 abgekehrten Seite eine Seitenfläche 72 auf, die normal
zur Bodenfläche 66 und parallel zur Grundrißspur der Anlagefläche 68 ausgerichtet
ist. Am Schneidplattenhalter 53 wird die zweite Auflagefläche 66 für die Einstellplatte
65 auf der von der geneigten Führungsfläche 69 abgekehrten Seite von einer zweiten
Führungsfläche 73 begrenzt, die parallel zur Seitenfläche 72 an der Einstellplatte
65 ausgerichtet ist und an dieser anliegt. Die beiden Führungsflächen 69 ud 72 am
Schneidplattenhalter 53 und die Seitenfläche 73 des Sohlenteils 71 und die zweite
Anlagefläche 68 an der Schneidplatte 65 bilden zusammen eine seitliche Führung für
die Einstellplatte 65 am Schneidplattenhalter 53.
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Der Sohlenteil 71 ragt seitlich über die erste Anlagefläche 63 hinaus
und weist eine von dieser Anlagefläche 63 bis zu seiner Seitenfläche 72 reichende
ebene Deckfläche 74 auf, die parallel zur Bodenfläche 66 ausgerichtet ist. Am Schneidplattenhalter
53 iat die zweite Auflagefläche 67 für die Einstellplatte 65 zumindest annähernd
u die Dicke des Sohlenteils 71 unterhalb der ersten Auflagefläche 54 für die Schneidplatte
55
gelegen. Dadurch ist die Deckfläche 74 bündig mit der Auflagefläche 54. Die Schneidplatte
55 liegt dadurch auch an dem in ihrem Bereich gelegenen Teil der Deckfläche 74 auf
dem Sohlenteil 71 auf. Dieser Teil der Deckfläche 74 und der darauf aufliegende
Teil der Schneidplatte 55 sowie die geneigte Führungsfläche 69 am Schneidplattenhalter
53 und die an ihr anliegende Anlagefläche 68 an der Einstellplatte 65 bilden zusammen
eine in lotrechter Richtung wirkende Führung für die Einstellplatte.
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Die Feststellvorrichtung 75 für das Einstellteil 64, die zugleich
als Verstellvorrichtung dient, wird durch eine Feststellschraube 76 in Form einer
Kopfschraube mit kreiszylindrischem Schraubenkopf 77 und durch eine Feststellnut
78 gebildet. Der Gewindeschaft 79 der Feststellschraube 76 ist am Schneidplattenhalter
53 in ein Gewindeloch 81 eingeschraubt, dessen Längsachse parallel zu der Auflagefläche
67 und zu den beiden Führungsflächen 69 und 73 ausgerichtet ist. Das Gewindeloch
81 liegt knapp unterhalb der Aufl#agefläche 67, so daß der über die Umfangsfläche
des Gewindeschaftes 79 radial hinausragende Teil des Schraubenkopfes 77 mit der
in einer axialen Projektion oberhalb der Auflagefläche 67 gelegenen Kreisabschnittfläche
in die Bewegungsbahn der Einstellplatte 65 hineinragt. Auf der freien Stirnseite
des Schraubenkopfes 77 ist ein Schlüsselloch 80 mit Innensechskant vorhanden. Der
Schneidplattenhalter 53 weist im Verstellbereich des Schraubenkopfes 77 eine Aussparung
82 auf, die die Form eines Kreiszylinderabschnittes hat, dessen Halbmesser größer
als der Halbmesser des Schraubenkopfes 77 ist und dessen Zylinderachse mit der Längsachse
des Gewindeloches 81 fluchtet. Die Feststellnut 78 ist am Boden der instellplatte
65 in diese eingefräst Ihre Längsschnittform ist ein Kreisabschnitt, dessen Halbmesser
größer als der ~Halbmesser des Schraubenkopfes 77 ist und dessen Drehachse zumindest
annähernd mit der Längsachse des Gewindeloches 81 fluchtet. Die aus Fig. 13 ersichtliche
Querschnittsform der
Feststellnut 78 ist ein Rechteck. Ihre beiden
parallelen Seitenwände haben einen gegenseitigen Abstand, der auf die axiale Dicke
des Schraubenkopfes 77 der Feststellschraube 76 so abgestimmt ist, daß wischen dem
Schraubenkopf 77 und der Feststellnut 78 eine möglichst spielfreie Gleitführung
gebildet wird. In der Längsrichtung der Einstellplatte 65 ist die Feststellnut 78
so angeordnet, daß sie sich im üblichen Verstellbereich der Einstellplatte 65 zugleich
im Verstellbereich des Schraubenkopfes 77 der Feststellschraube 76 befindet.
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Beim Zusammenbau des Schneidwerkzeuges wird zuerst die Feststellschraube
76 in das Gewindeloch 81 eingeschraubt. Die Einstellplatte 65 wird von oben her
so in ihre Führung eingesetzt, daß ihre Feststellnut 78 den überstehenden Teil des
Schraubenkopfes 77 in sich aufnimmt. Danach wird die Schneidplatte 55 auf die Auflagefläche
54 und zugleich auf den Sohlenteil 71 aufgelegt und mittels ihrer Befestigungsschraube
56 befestigt. Für das Einstellen der Schneidplatte 55 auf eine bestimmte radiale
Relativstellung zum Schneidplattenhalter 53 wird die Befestigungsschraube 56 so
weit gelockert, daß sich die Schneidplatte 55 einstellen läßt. Durch Verdrehen der
Feststellschraube 76, die dann als Verstellschraube wirkt, wird das durch die Einstellplatte
65 gebildete Einstellteil 64 in axialer Richtung so weit verstellt, daß die am Einstellteil
64 anliegende Schneidplatte in die gewünschte Stellung geschoben wird. Danach wird
die Befestigungsschraube 56 der Schneidplatte 55 angezogen und damit sowohl die
Schneidplatte 55 wie auch die Einstellplatte 65 festgeklemmt. Die Einstellplatte
65 wirkt damit zugleich als Schraubensicherung für die Feststellschraube 76.
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Beidem aus Fig. 16 bis 18 ersichtlichen dritten Ausführungsbeispiel
sind der am Schaftteil 84 vorhandene Schneidplattenhalter
85,
die Schneidplatte 86 und das Einstellteil 87 weitgehend gleich den entsprechenden
Teilen beim zweiten Ausführungsbeispiel ausgebildet. Lediglich die Feststellvorrichtung
88 für das Einstellteil 87 und die damit zusammenwirkenden Teile des Schneidplattenhalters
85 und des Einstellteils 87 sind abgewandelt. Daher wird hinsichtlich der im folgenden
nicht gesondert beschriebenen Teile auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen.
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Die Feststellvorrichtung 88 wird durch eine Feststellschraube 89 in
Form eines Gewindestiftes mit zwei Gewindescha#ftabschnitten 91 und 92 gebildet.
Diese beiden Gewindeschaftabschnitte 91 und 92 haben entweder Rechtsgewinde und
Linksgewinde oder sie haben eine unterschiedliche Gewindesteigung bei gleicher Steigungsrichtung.
In der freien Stirnseite der Feststellschraube 89 ist ein Schlüsselloch 93 mit Innensechskant
vorhanden.
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Von den beiden Gewindeschaftabschnitten 91 und 92 wirkt jeder mit
je einem dazu passenden Muttergewindeabachnitt 94 bzw. 95 zusammen. Der Muttergewindeabschnitt
94 ist am Schneidplattenhalter 85 und der Muttergewindeabschnitt 95 auf der Unterseite
des Einstellteils 87 vorhanden. Die beiden Mutt.ergewindeabschnitte 94 und 95 sind
in dem zugehörigen Teil so gelegen, daß die Längsachse ihres Gewindeloches und damit
auch die Längsachse der Feststellschraube 89 zumindest annähernd in der Trennebene
zwischen dem Schneidplattenhalter 85 und dem Einstellteil 87 gelegen sind, die durch
die Auflagefläche 96 am Schneidplattenhalter 85 und durch die Bodenfläche 97 am
Einstellteil 87 festgelegt wird. Dadurch haben beide Muttergewindeabschnitte 94
und 95 die Gestalt einer Halbkreiszylinderfläche. In dem dem Muttergewindeabschnitt
94 am Schneidplattenhalter 85 gegenüberliegenden Flächenbereich weist das Einstellteil
87 eine halbkreiszylinderförmige Aussparung
98 auf. In entsprechender
Weise weist der Schneidplattenhalter 85 in dem dem Muttergewindeabschnitt 95 am
Einstellteil 87 gegenüberliegenden Flächenbereich eine ebenfalls halbkreiszylinderförmige
Aussparung 99 auf. Beide Aussparungen 98 und 99 haben einen Halbmesser, der größer
als der Halbmesser des in sie hineinragenden Gewindeschaftabschnittes 91 bzw. 92
ist. Beim Zusammenbau dieses Schneidwerkzeuges wird zuerst die Feststellschraube
89 mit ihrem Gewindeschaftabschnitt 91 in den Muttergewindeabschnitt 94 des Schneidplattenhalters
85 eingelegt. Das Einstellteil 87 wird in seine Führung eingelegt, wobei sein Muttergewindeabschnitt
95 sich auf den Gewindeschaftabschnitt 92 der Feststellschraube 89 auflegt. Die
Schneidplatte 86 wird auf ihre Auflagefläche am Schneidplattenhalter 85 und auf
den Sohlenteil des Einstellteils 87 aufgelegt und mittels ihrer Befestigungsschraube
am Schneidplattenhalter 85 befestigt. Zum Einstellen der Schneidplatte 86 wird bei
gelockerter Befestigungsschraube 100 die Feststellschraube 89, die dann als Verstellschraube
wirkt, solange gedreht'bis das Einstellteil 87 und damit die SchneidplatXe 86 die
gewünschte Relativlage am Schneidplattenhalter 85 einnehmen.
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Danach wird die Befestigungsschraube 100 wieder angezogen.
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