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Radschraubenschlüssel für Fahrzeugräder
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Die Erfindung betrifft einen Radschraubenschlüssel für Fahrzeugräder
nach dem Oberbegriff des Anspruchs.
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Die Verschraubungen von Fahrzeugrädern müssen mit einem solchen Drehmoment
angezogen werden, welches betragsmäßig innerhalb eines bestimmten Bereiches liegt.
Und zwar dürfen die Anzugsmomente nicht zu klein sein, damit die Radverschraubung
sich während des Betriebes nicht selbsttätig lösen kann; andererseits darf die Radverschraubung
nicht zu fest angezogen werden, damit keine bleibenden Verformungen in den bei der
Verschraubung beteiligten Teilen auftreten können.
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Um ein solches richtiges Anziehen der Radverschraubung bei einem Radwechsel
mit dem Bordwerkzeug wenigstens annähernd zu gewährleisten, wird dem Bordwerkzeug
ein solcher Radschraubenschlüssel beigegeben, dessen Hebelarm so lang ist, daß unter
Zugrundelegung einer durchscnittlich von einer erwachsenen Person erwartbaren Handkraft
sich das erforderliche
Anzugsdrehmoment ergibt. Erfahrungsgemäß
ist zumindest nach einer gewissen Gebrauchsdauer das Lösen einer Radverschraubung
nur mit einem wesentlich größeren Drehmoment möglich als das voraufgegangene Anziehen
der Verschraubung.
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Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, daß die Verschraubung nach
längerem Gebrauch und unter Einwirkung von Strassenschmutz und Nässe etwas festrosten
und festbacken können; zum anderen ist das Lösemoment deswegen höher als das entsprechende
Anzugsmoment, weil die Verschraubung aus dem Bereich der höheren Ruhereibung heraus
bewegt werden muß, wohingegen beim Anziehen lediglich die niedrigere Gleitreibung
überwunden zu werden braucht.
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Das regelmäßig höhere Lösemoment kann von schwächeren Permit eiem
sonden der Hebelarmlänge bewußt knapp gehaltenen Radschraubenschlüssel kaum oder
iiberhaupt nicht aufgebracht werden; solche Personen sind bei einem erforderlich
werdenden Radwechsel zumindest beim Lösen der Verschraubung auf die Mithilfe anderer
angewiesen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Radschraubenschlüssel anzugeben,
der zwar bewußt in der wirksamen Hebellänge beschränkt ist, mit dem sich aber zumindest
beim Lösen gleichwohl auch von schwächeren Personen höhere Drehmomente ausüben lassen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs gelöst. Durch die schwenkbare Zweiteilung des Hebelarmes mit einer
gewissen Freilaufwirkung innerhalb der Schwenkverbindung steht beim Lösen einer
Verschraubung ein längerer Hebelarm zur Verfügung als beim Anziehens so daß der
wirksame Hebelarm beim Anziehen im
Sinne einer Einhaltung der erforderlichen
Anzugsmomente zwar beschränkt ist, beim Lösen jedoch bequem wesentlich höhere Drehmomente
ausgeübt werden können. Die Schwenkverbindung der Hebelarmteile nach der Erfindung
hat außerdem den Vorteil, daß nicht doch etwa regelwidrig beim Anziehen eine Rohrverlängerung
über das Hebelarmende drübergeschoben und so unzulässig hohe Anzugsnomente ausgeübt
werden; wird die Rohrverlängerung über den äußeren schwenkbaren Hebelarmteil übergeschoben
werden, so wäre diese Verlängerung beim Anziehen ebenso wie der äußere Hebelarmteil
selber wirkungslos. Über das Schwenkgelenk läßt sich ein im Durchmesser einigermaßen
zum llebelarmquerschnitt passendes Rohrstück jedoch wegen der knotenartigen Erweiterung
der Schwenkverbindung nicht drüberschieben.
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Die Erfindung ist anhand zweier in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
nachfolgend noch kurz erläutert; dabei zeigen: Fig. 1 und 2 zwei verschiedene Ansichten
eines ersten Ausführungsbeispieles eines Radschraubenschlüssels nach der Erfindung
in Strecklage zum Lösen einer Radverschraubung, Fig. 3 den gleichen Radschraubenschlüssel
in gegenseitiger Flachlage der Hebelarmteile zum Anziehen einer Radverschraubung
u n d Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Radschraubenschlüssels nach
der Erfindung.
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Das in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Ausführungsbeispiel eines Radschraubenschlüssels
weist eine Stecknuß 1 und einen zweiteiligen Hebelarm 2 auf. Der Hebelarm ist in
einen äußeren (3) und einen inneren Hebelarmteil 4 unterteilt, die beide über ein
Schwenkgelenk miteinander verbunden sind. Die Schwenkachse 6 der Verbindung liegt
parallel zur Drehachse 5 des Radschraubenschlüssels beim Lösen oder Festziehen einer
Verschraubung. Sollte der Radschraubenschlüssel im Bereich der Stecknuß nicht -
wie in Fig. 2 dargestellt - rechtwinklig sondern stumpfwinklig abgekröpft sein,
so kann die Schwenkachse 6 gleichwohl quer zur Längserstreckung des Hebelarmes ausgerichtet
sein; sie darf nur nicht tangential zur Schwenkrichtung des Hebelarmes ausgerichtet
sein.
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Im Bereich der Gelenkverbindung ist an jedem der Hebelarm teile jeweils
ein Anschlag, und zwar am äußeren Hebelarm teil 3 ein Anschlag 7 und am inneren
Hebelarmteil 4 der Anschlag 8 angeordnet. Diese Anschläge sind sehr stabil ausgebildet
und hochbelastbar und derart angeordnet, daß der äußere Hebelarmteil 3 bis in die
in den Fig. 1 und 2 dargestellte Strecklage geschwenkt werden kann, in welcher die
beiden Anschläge 7 und 8 anschlagen und eine weitere Verschwenkung zwischen den
Hebelarmteilen verhindern. Die Anschläge sind in bezug auf das Schwenkgelenk so
angeordnet, daß die Strecklage des Hebelarmes beim Lösen einer Verschraubung - Drehrichtung
11 und Belastung durch eine Handkraft entsprechend dem Pfeil 9 - erhalten bleibt;
die Anschläge 7 und 8 werden dann auf Druck und das Schwenkgelenk auf Zug beansprucht.
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Soll die Verschraubung wieder angezogen werden - Drehrichtung 12 und
Belastung des Hebelarmes durch eine Handkraft entsprechend-dem l'feil 10 - so schwenkt
der äußere Hebelarmteil 3 zwangsläufig nach innen. Der Hebelarm ist über den äußeren
Hebelarmteil nicht in dieser Drehrichtung belastbar. Zweckmäßig wird der äußere
Hebelarmteil beim Anziehen der Verschraubung bis in die in Fig. 3 dargestellte gegenseitige
Flachlage der Hebelarmteile zurückgeschwenkt.
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Beim Anziehen der Verschraubung kann nur der kürzere innere Hebelarmteil
4 wirksam werden und es können bei üblicher Kraftanstrenung nur solche Drehmomente
ausgeübt werden, die im zulässigen Bereich liegen.
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Die Verdickung des Hebelarms an der Gelenkstelle, zu der auch die
seitlich abstehenden Anschläge beitragen, verhindert, daß in unzulässiger Weise
beim Anziehen der Verschraubung eine Rohrverlängerung über den Hebelarm drübergeschoben
werden kann.
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Bei dem in Fig. 4 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel eines
Radschraubenschlüssels mit dem Hebelarm 2' ist die zum Lösen der Verschraubung erforderliche
Strecklage in vollen Linien und die beim Anziehen sich einstellende gegenseitige
Flachlage der Hebelarmteile strichpunktiert angedeutet. Der Radschraubenschlüssel
nach Fig. 4 unterscheidet sich von dem nach den Fig. 1 bis 3 im wesentlichen dadurch,
daß die Anschläge 15 und 16 an dem äußeren Hebelarmteil 13 bzw. dem inneren Hebelarmteil
14 anders ausgebildet sind; und zwar ist der Anschlag 15 am äußeren Hebelarmteil
lediglich durch eine leicht abgekröpfte Verlängerung des äußeren Hebelarmteiles
über die Schwenkverbindung
hinaus geschaffen, der dann an eine
abgeflachte Stelle an dem inneren Hebelarmteil als Anschlag anschlagen kann. Bei
der zum Anziehen der Verschraubung sich einstellenden gegenseitigen Flachlage der
Hebelarmteile kann die als Anschlag dienende Verlängerung des äußeren Elebelarmteiles,
die dann auf der Außenseite relativ zum Schwenkgelenk zu liegen kommt, als Handgriff
verwendet werden.
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