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Hydraulisches Kraftschraubgerät
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Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Kraftschraubgerät mit einem
Arbeitskopf und einer an dem Arbeitskopf angreifenden Kolben-Zylindereinheit, deren
Druckraum mit einer Druckquelle verbunden ist.
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Bei den bekannten Kraftschraubgeräten dieser Art wird der Arbeitskopf
auf eine Mutter cder den Kopf einer Schraube aufgesetzt und von der Kolben-Zylindereinheit
über einen Winkel gedreht, der dem Hub der Kolben-Zylindereinheit entspricht. Die
Kolben-Zylindereinheit wird anschließend umgesteuert, so daß der Kolben in den Zylinder
eingezogen wird. Die Rückwärtsdrehung der Mutter oder Schraube wird dadurch verhindert,
daß in dem Arbeitskopf eine Ratsche voraesehen ist, die bewirkt, daß die Mutter
oder Schraube in .er einen Drehrichtung von dem Arbeitskopf mitgenommen wird, während
sich der Arbeitskopfinder anderen Drehrichtung leer zurückdreht. Die verwendeten
Kolben-Zylindereinheiten haben einen Umsteuerungsmechanismus, der die Bewegungsrichtung
des Arbeitskolbens jeweils umkehrt, wenn der Arbeitskolben seine vordere oder hintere
Endpositon erreicht hat. Die Geräte arbeiten also selbstätig und bewirken das schrittweise
Anziehen bzw. Lösen einer Schraube oder Mutter, ohne daß eine Bedienungsperson diesen
Vorgang überwachen-oder steuern müßte. Die bekannten Kraftschraubgeräte sind allerdings
schwergewichtig und sie setzen das Vorhandensein einer hydraulischen Druckquelle
voraus. Diese Druckquelle besteht aus einem Kompressoraggregat, das von einem Motor
angetrieben wird.
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Hydraulische Kraftschraubgeräte werden häufig von Monteuren benötigt,
die von einem Wartungszentrum aus auf Anlagen geschickt werden, um dort Arbeiten
vorzunehmen, deren Ausmaß von vornherein noch nicht vorausgesagt werden kann. Diese
Monteure müssen daher ständig Werkzeug mitführen, das leicht transportiert und bedient
werden kann. Diese Voraussetzungen erfüllen die bekannten Kraftschraubgeräte nicht,
weil ihr Einsatz das Vorhandensein des Kompressoraggregates voraussetzt. Dieses
müßte also von dem Monteur ständig im Auto mitgeführt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein hydraulisches Kraftschraubgerät
der eingangs genannten Art zu schaffen, das ohne ein Kompressoraggregat auskommt
und sich daher insbesondere für den mobilen Einsatz bei Monteuren bzw. Reparatur-
und Wartungspersonal eignet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Druckquelle aus einer Kolbenpumpe besteht, die ein von einer Bedienungsperson zu
betätigendes Pumporgan aufweist, daß an dem Arbeitskolben der Kolben-Zylindereinheit
ein Rückholelement angreift, das auf den Arbeitskolben eine in den Druckraum hinein
gerichtete Kraft ausübt, und daß der Druckraum mit einem manuell betätigbaren Auslaßventil
verbunden ist.
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Ein derartiges Kraftschraubgerät wird manuell betrieben, d.h. die
Kolbenpumpe wird von einer Bedienungsperson mit der Hand oder mit dem Fuß betätigt.
Da die Druckquelle keinen Motor und keinen Kompressor aufweist, ist sie handlich
und leicht, so daß sie ohne großen Aufwand neben anderem Werkzeug in einem Auto
mitgeführt werden kann.
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Der manuelle Antrieb der Kolbenpumpe erfordert zwar möglicherweise
einen größeren Zeitaufwand als ein motorischer Antrieb, jedoch kommt es bei den
geschilderten Anwendungsfällen darauf an, daß der Monteur über ein leichtgewichtiges
und einfach zu handhabendes Gerät verfügt, das imstande ist, große Drehmomente aufzubringen.
Der zum Lösen bzw. Festziehen einer Schraube benötigte Zeitaufwand spielt dabei
eine untergeordnete Rolle.
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Wichtig ist, daß der für den Antrieb der Kolbenpumpe erforderliche
Kraftaufwand so klein ist, daß die Bedienung der Kolbenpumpe keine große körperliche
Anstrengung erfordert. Zur Aufbringung großer Kräfte muß die Kolbenpumpe daher zahlreiche
Hübe ausführen, damit ein bestimmter Kraftweg des Arbeitskolbens der Kolbenzylindereinheit
zurückgelegt wird. Wenn der Arbeitskolben seine Endstellung erreicht hat, erfolgt
das Zurückziehen durch die Kraft des Rückholelementes nach dem öffnen des Auslaßventils.
Der Rückhub des Arbeitskolbens vollzieht sich also, bezogen auf den Arbeitshub,
relativ schnell.
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Wenn von dem Kraftschraubgerät sehr große Kräfte aufgebracht werden
müssen, ist es zweckmäßig, wenn eine Einrichtung vorgesehen ist, mit der unterschiedliche
"Okersetzungen" eingestellt werden können. Bei einer ersten Übersetzung erfolgt
bei jedem Hub des Pumpenkolbens eine relativ große Vorschubewegung des Arbeitskolbens.
Reicht die Körperkraft der Bedienungsperson nicht mehr aus, um die relativ große
Pumpenkraft aufzubringen, kann eine andere Übersetzung eingestellt werden, bei der
der Pumpenkolben mit geringerer Kraft betätigt wird und der Arbeitskolben bei jedem
Hub des Pumpenkolbens eine kürzere Vorschubbewegung ausführt. Eine derartige Änderung
des
Übersetzungsverhältnisses zwischen dem Hub des Pumpenkolbens
und dem Vorschubweg des Arbeitskolbens kann zweckmäßigerweise erreicht werden1 indem
in dem Pumpenkolben der Handpumpe ein Ventil angeordnet ist, dessen Ventilkörper
in seiner öffnungsstellung arretierbar ist.
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Bei geschlossenem Ventil ist die gesamte Fläche des Pumpenkolbens
wirksam, so daß ein Hub des Pumpenkolbens einen relativ großen Vorschubweg des Arbeitskolbens
bewirkt. In der öffnungsstellung des Ventilkörpers arbeitet der Pumpenkolben dagegen
nach Art eines Tauchkolbens, bei dem der hydraulische Druck zu beiden Seiten des
Kolbenkörpers etwa gleich ist. Die Wirksame rückwärtige Kolbenfläche ist jedoch
kleiner als die vordere Kolbenfläche, und zwar um die Querschnittsfläche der Kolbenstange,
die an der Rückwand des Kolbenkörpers befestigt ist. Ein derartiger Pumpenkolben
mit geöffnetem Ventil hat also dieselbe Wirkung wie ein Kolben, dessen Querschnittsfläche
gleich der Querschnittsfläche der Kolbenstange ist.
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Das Ventil ist vorzugsweise ein Rückschlagventil, das in einem ersten
Betriebszustand während des Arbeitshubes des Pumpenkolbens geschlossen und während
des Rückhubes geöffnet ist und das in seinem zweiten Betriebszustand in der öffnungsstellung
arretierbar ist.
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Die Umschaltung des Pumpenkolbens von dem einen über setzungsverhältnis
auf das andere Übersetzungsverhältnis erfolgt zweckmäßigerweise während des Rückhubes
des Pumpenkolbens. Wird nämlich der Pumpenkolben betätigt und stellt die Bedienungsperson
während des Arbeitshubes fest, daß sie nicht imstande ist, die noch erforderliche
Kraft auf zu bringen, um den Pumpenkolben weiterzubewegen, kann der Pumpenkolben
zurückgezogen und in der Rückzugsstellung das andere Übersetzungsverhältnis eingestellt
werden,
bei dem die Betätigung des Pumpenkolbens eine geringere
Kraft erfordert. Um dies zu erreichen, greift zweckmäßigerweise an dem Ventilkörper
ein Rastelelment an, das in der Rückzugsstellung des Pumpenkolbens durch Anschlag
gegen die rückwärtige Stirnwand des Pumpenzylinders in eine Rastposition am Pumpenkolben
gelangt, in der es den Ventilkörper in der öffnungsstellu?g hält. Die Umschaltung
auf die größere Kraftübersetzung erfolgt also in der Rückzugsstellung des Pumpenkolbens.
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Vorzugsweise ist das Rastelement aus der Rastposition dadurch entfernbar,
daß das vordere Ende des Pumpenkolbens am Ende eines Pumpenhubes gegen einen Anschlag
stößt.
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Wenn die Kolbenpumpe also zu leicht zu betätigen ist, braucht der
Pumpenkolben lediglich bis zu dem vorderen Anschlag vorgedrückt zu werden, um das
Rastelement aus der Rastposition zu entfernen. Das Ventil ist damit geschlossen
bzw. als Rückschlagventil wirksam, so daß die kleinere Kraftübersetzung eingeschaltet
ist.
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Die Kolbenpumpe kann an dem Arbeitszylinder der Kolbenzylindereinheit
befestigt und baulich mit dieser vereinigt sein. In diesem Fall ergibt sich ein
kompaktes Handgerät. Die Kolbenpumpe kann einen hohlen Handgriff aufweisen, der
ein Hydraulikreservoir enthält, welches über eine Leitung mit dem Pumpenzylinder
verbunden ist.
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Das Hydraulikreservoir enthält die Hydraulikflüssigkeit, die unter
Atmosphärendruck steht und von dem Pumpenkolben in den Arbeitszylinder gedrückt
werden kann.
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Um eine derartige Kolbenpumpe wahlweise in horizontaler und vertikaler
Lage betreiben zu können, ist zweckmäßigerweise das Hydraulikreservoir durch eine
flexible Wand be-
grenzt, deren Außenseite dem Atmosphärendruck
ausgesetzt ist. Der Atmosphärendruck treibt die flexible Wand in das Innere des
Hydraulikreservoirs hinein und drückt daher die Hydraulikflüssigkeit in die Öffnung,
die zu dem Pumpenzylinder führt. Das Volumen des Hydraulikreservoirs stellt sich
damit selbstätig auf die in dem Reservoir enthaltene Menge an Hydraulikflüssigkeit
ein, so daß keine Luft in das Reservoir hineingelangt.
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Der Handgriff kann an einem Teil des Arbeitszylinders angelenkt und
gelenkig mit dem Ende des Pumpenkolbens verbunden sein. Dabei kann das mit dem Handgriff
verbundene Teil drehbar an dem Arbeitszylinder befestigt sein. Eine solche Konstruktion
erlaubt es, den Handgriff relativ zu dem Arbeitszylinder zu verschwenken bzw. zu
verdrehen, um ihn in die günstigste Position zu bringen, die der Bedienungsperson
die Betätigung der Kolbenpumpe ermöglicht. Dies ist insbesondere wichtig, wenn das
Gerät an schwer zugänglichen Stellen eingesetzt wird.
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Die Kolbenpumpe kann auch als Fußpumpe ausgebildet und mit dem Arbeitszylinder
über-eine flexible Leitung verbunden sein. Das Rückholelement ist zweckmäßigerweise
eine Gasfeder, die auf den Arbeitskolben eine im wesentlichen wegunabhängige Kraft
ausübt. Im Gegensatz zu mechanischen Federn hat eine Gasfeder den Zrteil einer über
den Federweg weitgehend konstanten Rückstellkraft.
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Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht des Kraftschraubgerätes
und Figur 2 in vergrößertem Maßstab einen Teil-Längsschnitt durch die Kolben-Zylindereinheit
und die Handpumpe.
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Das in Fig. 1 dargestellte Gerät weist einen Drehkopf 10 auf, der
aus einem Ring 11 besteht, welcher eine sternförmige Innenkontur 12 besitzt. In
das Innere des Ringes 11 kann der Sechskantkopf 13 einer Schraube axial eingesetzt
werden, so daß der Schraubenkopf 13 dann drehfest in dem Ring 11 sitzt.
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Der Ring 11 weist einen radial abstehenden Hebelarm 14 auf, an dessen
Ende über ein Gelenk 15 die Kolbenstange 16 der Kolbenzylindereinheit 17 angreift.
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An dem rückwärtigen Ende der Kolbenzylindereinheit 17 ist die Handpumpe
18 angebracht. Diese weist einen Handgriff 19 auf, der um das Gelenk 20 herum in
der Zeichenebene verschwenkt werden kann, und an dem die Kolbenstange 21 des Pumpenkolbens
angelenkt ist.
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Am rückwärtigen Ende der Handpumpe 18 ist mit einem Gelenk 22 eine
Stange 23 befestigt, deren anderes Ende mit einem Gelenk 24 an dem Hebelarm 14 angreift.
Die Stange 23 ist abgewinkelt, so daß sie an dem Gehäuse der Handpumpe 18 vorbeiführt,
und sie ist ferner an ihrem rückwärtigen Ende über ein Gelenk 25 mit einem Stützfuß
26 verbunden, der an einen Fixpunkt angesetzt wird, um die beim Drehen des Schraubenkopfes
13 entstehende Reaktionskraft abzuleiten.
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Bei Betätigung des Handgriffs 19wird die Kolbenstange 16 aus dem Zylinder
27 der Kolbenzylindereinheit 17 herausge-
fahren, so daß der Hebelarm
14 gemäß Fig. 1 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt und die Schraube 13 entsprechend
gedreht wird. Wenn die Kolbenstange 16 ganz ausgefahren ist, kann der Ring 11 von
dem Schraubenkopf 13 abgehoben werden. Nun wird die Kolbenstange 16 wieder in den
Arbeitszylinder 27 eingezogen,und der Ring 11 kann dann von neuem an den Schraubenkopf
13 angesetzt werden. Wenn der Ring 11 allerdings eine Ratsche oder Freilaufkupplung
enthält, ist dieses Umsetzen nicht erforderlich. In diesem Fall kann der Hebelarm
14 zurückgezogen werden, ohne dabei den Schraubenkopf 13 auf seinem Rückzugsweg
mitzunehmen.
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Aus Fig. 2 ist der Arbeitszylinder 27 zu ersehen, in dem der Arbeitskolben
28 verschiebbar ist. Die Kolbenstange 16, die sich von dem Arbeitskolben 28 nach
vorn (gemäß Fig. 2 nach links) erstreckt, ist rohrförmig ausgebildet. An dem vorderen
Ende der Kolbenstange 16 befindet sich ein Gewinde 29, auf das eine Kappe 30 aufgeschraubt
ist, die ein Gelenkstück 31 trägt.
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An dem Gelenkstück 31 ist eine erste Seilrolle 32 drehbar gelagert,
während eine zweite Seilrolle 33 an einem Gleitstück 34 drehbar gelagert ist, das
im Innern des Kolbens 28 gleitet. Über die Seilrollen 32, 33 läuft ein Seil 35,
dessen eines Ende an einem Verschlußstück 36 angebracht ist, welches das vordere
Ende des Arbeitszylinders 27 abschließt und eine Öffnung 37 für den Durchtritt der
Kolbenstange 16 aufweist. Das Seil 35 läuft von seinem Befestigungspunkt 38 am Verschlußstück
über die erste Seilrolle 32, wo es um 1800 umgelenkt wird. Anschließend läuft das
Seil 35 in die Bohrung 3g der hohlen Kolbenstange 16 hinein. An dem rückwärtigen
Ende der Kolbenstange läuft das Seil 35 um die zweite Seilrolle 33 herum, wo es
um 1800
umgelenkt wird. Das zweite Ende des Seiles 35 ist an dem
Gelenkstück 31 am Befestigungspunkt 40 befestigt.
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Von dem Gelenk stück 31 erstreckt sich eine Gasdruckfeder 41 in das
Innere der hohlen Kolbenstange 16. An dem Ende der Gasdruckfeder 41 ist das Gleitstück
34 angebracht, das die zweite Seilrolle 33 trägt und innerhalb der Bohrung 39 verschiebbar
ist.
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Wenn der Kolben 28 sich gemäß Fig. 2 nach links bewegt, wird das Seil
35 gespannt,und die Gasdruckfeder 41 wird axial zusammengedrückt, wobei das Gleitstück
34 im Innern der Bohrung 39 nach links gleitet. Die Gasdruckfeder 41 wird auf diese
Weise gespannt, so daß sie bestrebt ist, den Arbeitskolben 28 wieder in seine rechte
Endlage zurückzutreiben.
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Die Kolbenpumpe 18 schließt das rückwärtige Ende des Arbeitszylinders
27 ab. Sie weist eine Zylinderbohrung 42 auf, deren Achse rechtwinklig zu dem Arbeitszylinder
27 verläuft, und in der der Pumpenkolben 43 bewegbar ist.
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Der Pumpendruckraum 44 zwischen dem Pumpenkolben und der Stirnwand
der Zylinderbohrung 42 ist über ein Rückschlagventil 45 mit dem Druckraum 46 des
Arbeitszylinders 27 verbunden. Das Rückschlagventil 45 ist ein federgespanntes Kugelventil,
das die Hydraulikflüssigkeit nur von dem Pumpendruckraum 44 in den Druckraum 46
des Arbeitszylinders durchläßt, in Gegenrichtung jedoch sperrt.
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Die rückwärtige Stirnwand der Zylinderbohrung 42 wird von einem Verschlußstück
47 gebildet, das in ein Gewinde 48 des Pumpengehäuses 49 eingeschraubt ist. Das
Verschlußstück-47 weist eine Bohrung für den Durchtritt der Kolbenstange 50 des
Pumpenkolbens auf. Dichtungen 51 sorgen dafür, daß
keine Hydraulikflüssigkeit
durch diese Bohrung austreten kann. Ferner besitzt das Verschlußstück 47 eine Ringnut
52, die mit einer flexiblen Leitung 53 in Verbindung steht.
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Von dem Ringkanal 52 führt ein Rückschlagventil 54 in die Zylinderbohrung
42 hinein. Außerdem mündet in die Ringnut 52 ein Kanal 55, der über ein handbedienbares
Nadelventil 56 mit dem Druckraum 46 in Verbindung steht.
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Das Verschlußstück 47 ist von einem Ring 57 umgeben, der in eine Ausnehmung
des Pumpengehäuses 49 eingesetzt ist.
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Die Innenwand dieses Ringes ist über eine Dichtung 58 gegenüber der
Außenwand des Verschlußstückes 47 abgedichtet.
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Die Außenwand des Ringes 57 ist über eine Dichtung 59 gegenüber der
Wand der Ausnehmung abgedichtet. Der Ring 57 kann um seine Achse herum gedreht werden.
An ihm ist ein schräg nach oben abstehender Arm 60 befestigt, der über ein Gelenk
61 den Handgriff 62 der Pumpe lagert. An dem Handgriff 62 greift ein Gabelstück
63 an, das an dem Ende der Kolbenstange 50 befestigt ist und längliche Öffnungen
64 aufweist, welche Gelenkzapfen 65, die von dem Handgriff 62 abstehen, umgeben.
Auf diese Weise wird durch Verschwenken des Handgriffs 62 um das Gelenk 61 herum
der Kolben 43 in der Zylinderbohrung 42 hin und her bewegt.
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Der Handgriff 62 ist als Rohr ausgebildet,und er dient gleichzeitig
zur Aufnahme der Hydraulikflüssigkeit. An den Handgriff 62 ist die flexible Leitung
52 angeschlossen, so daß die Hydraulikflüssigkeit aus dem Reservoir in die Leitung
53 hineinfließen kann.
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Das der Leitung 53 abgewandte Ende des Handgriffs 62 weist eine Belüftungsbohrung
66 auf. Ferner ist an diesem Ende eine Scheibe 67 angeordnet, die ein hochelastisches
Schlauchstück
68 ringförmig gegen die Innenwand des Handgriffs drückt. Das Schlauchstück 68 erstreckt
sich in das Reservoir im Innern des Handgriffs 62 hinein und bildet eine Trennwand,
die den Luftraum 69 von dem mit Hydraulikmedium gefüllten Raum abtrennt. Das Schlauchstück
68 hat etwa die Form eines nichtaufgeblasenen Luftballons. Der Luftdruck drückt
das Schlauchstück 68 in das Innere des Reservoirs hinein, so daß das Hydraulikmedium
stets in Richtung auf dasjenige Ende des Handgriffs gedrückt wird, das mit der flexiblen
Leitung 53 in Verbindung steht. Auf diese Weise wird erreicht, daß das Gerät stets
funktionsfähig ist, unabhängig von der Lage die der Handgriff 62 zur Horizontalen
einnimmt. Wenn das Hydraulikmedium aus der Pumpe in das Reservoir zurückläuft, wird
das Schlauchstück 68 zusammengedrückt und Luft entweicht durch die Öffnung 66 in
die Atmosphäre. Wird dagegen Hydraulikmedium aus dem Reservoir an die Pumpe abgegeben,
dann weitet sich das Schlauchstück 68 in das Reservoir hinein aus, so daß es den
freigewordenen Raum ausfüllt.
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Der Pumpenkolben 43 weist ein Rückschlagventil 70 auf, das aus einer
Kugel 71 besteht, die von einer Blattfeder 72 gegen ihren Sitz im Innern einer Ausnehmung
73 des Pumpenkolbens gedrückt wird. Die Kugel 71 verschließt auf diese Weise einen
Kanal, der durch den Pumpenkolben 43 hindurchgeht.
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An der Rückseite des Pumpenkolbens 43 ist eine Klemmfeder 74 montiert,
die in Richtung auf die Kugel 71 verschoben werden kann und einen nach hinten gerichteten
Ansatz 75 aufweist, der frei absteht. Wenn der Pumpenkolben 43 sich in
seiner
Rückzugsstellung befindet, stößt der Ansatz 75 der Klemmfeder 74 gegen das Verschlußstück
47, so daß die Klemmfeder 74 die Kugel 71 in die Öffnungsstellung drückt und sie
dort festhält. Aus dieser Öffnungsstellung kann die Kugel 71 dadurch zurückgestellt
werden, daß der Pumpenkolben 43 gegen die vordere Stirnwand 76 stößt, so daß die
Blattfedern 72 die Kugel 71 gegen den Ventilsitz drückt und gleichzeitig die Klemmfeder
74 in die Rückzugsstellung treibt.
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Die Funktion des Kraftschraubgerätes ist folgende: Um den Arbeitskolben
28 vorzuschieben, d.h. gemäß Fig. 2 nach links zu bewegen, wird der Handgriff 62
pumpend um das Gelenk 61 herum in der Zeichnungsebene von Fig. 2 hin und her geschwenkt.
Dadurch wird die Kolben stange 50 entlang ihrer Achse bewegt. Es sei angenommen,
daß die Klemmfeder 74 sich in der Rückzugsstellung befindet, so daß das Ventil 70
als Rückschlagventil arbeitet. Wird der Pumpenkolben 43 nach vorn bewegt,dann schließt
das. Rückschlagventil 70 und die Hydraulikflüssigkeit wird aus dem Pumpendruckraum
44 durch das Rückschlagventil 45 in den Druckraum 46 des Arbeitszylinders geschoben.
Gleichzeitig saugt der Pumpenkolben 43 durch das Rückschlagventil 54 und die flexible
Leitung 53 Hydraulikflüssigkeit aus dem Reservoir an.
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Bei dem Rückhub des Pumpenkolbens 43 öffnet das Ventil 70, während
das Rückschlagventil 45 schließt. Hydraulikflüssigkeit gelangt von dem Raum hinter
dem Pumpenkolben 43- in den Pumpendruckraum 44,und außerdem wird noch Flüssigkeit
aus dem Reservoir angesaugt, weil der Pumpendruckraum 44 ein größeres maximales
Volumen hat als der Raum hinter dem
Pumpenkolben, der durch die
Kolbenstange 50 verkleinert ist.
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Auf die beschriebene Weise wird bei jedem Arbeitshub des Pumpenkolbens
43 Hydraulikflüssigkeit in den Druckraum 46 gepumpt, so daß die Kolbenstange 16
des Arbeitskolbens ausgefahren wird.
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Wenn der Widerstand, den die zu drehende Schraube aufbringt, zu groß
geworden ist, und der Druck in dem Druckraum 46 so weit angestiegen ist, daß die
Handkraft nicht ausreicht, um den Pumpenkolben 43 in dem beschriebenen Arbeitsmodus
zu bewegen, dann wird der Handgriff 62 ganz zurückgezogen, so daß der Ansatz 75
der Klemmfeder 74 gegen das Verschlußstück 47 stößt. Dadurch verschiebt sich die
Klemmfeder 74 in eine Position, in der sie das Ventil 70 ständig geöffnet hält.
Wird nun weiter gepumpt, dann wirkt der Pumpenkolben 43 als Tauchkolben, wobei seine
wirksame Kolbenfläche so groß ist, wie die Querschnittsfläche der Kolbenstange 50
Durch die verkleinerte Kolbenfläche wird bei gleichbleibender manueller Betätigungskraft
ein höherer Druck überwunden, so daß der Arbeitskolben 28 weiter ausgefahren wird.
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Die bei jedem Kolbenhub aus der Zylinderbohrung 42 verdrängte Flüssigkeitsmenge
ist jedoch infolge des geöffneten Ventils 70 kleiner, so daß bei dieser zweiten
Betriebsart die Vorschubbewegung,die der Arbeitskolben 28 bei jedem Hub des Pumpenkolbens
43 ausführt, geringer ist. Die Kraftübersetzung ist größer geworden.
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Durch die beschriebene Ausbildung des Ventils 70 kann das Kraftschraubgerät
in einem weiten Drehmomentenbereich eingesetzt Werden, ohne daß bei niedrigen Drehmomenten
allzu häufig gepumpt werden müßte.
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Bei der Ausfahrbewegung der Kolbenstange 16-wird die Gasdruckfeder
41 gespannt, während der Druckraum 46 sich vergrößert. Wenn der Arbeitskolben 28
wieder zurückgezogen werden soll, wird das Nadelventil 56 geöffnet. Aus dem Druckraum
46 strömt dann Flüssigkeit in die Ringnut 52 hinein und von dort über die flexible
Leitung 53 zurück in das Reservoir. Die Gasdruckfeder 41 treibt also die Flüssigkeit
aus dem Druckraum 46 in das Reservoir zurück. Da das Seil 35, das die Gasdruckfeder
41 spannt,nach Art eines Flaschenzuges wirkt, beträgt der Weg um den die Gasdruckfeder
41 zusammendrückbar sein muß, nur die Hälfte des Weges,den der Kolben 28 zurücklegt.
Das Verschlußstück 36 ist mit der Kappe 30 durch einen Ringbalg 77 verbunden, der
den ausgefahrenen Teil der Kolbenstange 16 überdeckt und das Eindringen von Schmutz
in den Arbeitszylinder verhindert.
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Da der Ring 57 um seine Achse herum in dem Gehäuse 49 gedreht werden
kann, und da der Ring 57 koaxial zu der Kolbenstange 50 verläuft, kann der Handgriff
62 um die Achse der Kolbenstange 50 herum gedreht werden, wobei der Ring 57 sich
mitdreht. Auf diese Weise kann die Stellung des Handgriffs 62 in bezug auf die Kolbenzylindereinheit
17 verändert werden, so daß die Bedienungsperson den Handgriff 62 in der für sie
günstigsten Stellung betätigen kann.