DE2849958C2 - Drehbohrwerkzeug - Google Patents
DrehbohrwerkzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Drehbohrwerkzeug, mit einem Werkzeuggehäuse, das mit Drehantriebseinrichtungen
verbindbar ist, einen Hohlraum zur Zuführung von Bohrfluid aufweist und mit einer Vielzahl von Armen
versehen ist, auf denen jeweils ein mit Bodenangriffselementen versehenes Organ drehbar gelagert ist,
mit Einrichtungen zur Benetzung, insbesondere Spülung einer Schneidfront, die mit dem Hohlraum verbunden
sind und Spüldüsen aufweisen, die in Vortriebsrichtung gerichtet sind, und mit Einrichtungen, die ebenfalls
mit dem Hohlraum verbunden sind und Abzugsdüsen umfassen, die entgegengesetzt zur Vortriebsrichtung
gerichtet sind.
Solche Drehbohrwerkzeuge werden oft am unteren Ende einer Bohrkolonne befestigt. Sie umfassen meist
mehrere sich drehende mit Schneidelementen versetzte Organe, die konische Schneidelemente sein können. Sie
drehen sich dann um Wälzlager, deren Achsen bezüglich der Mittelachse des Werkzeuges geneigt sind.
Die Erhöhung der Leistungsfähigkeit solcher Drehbohrwerkzeuge wurde in der Vergangenheit durch die
Wirkung von Fluidstrahlen verbessert, deren wesentliche Funktionen die Kühlung des Werkzeugs, die Reinigung
des Werkzeugs und der Schneidfront sowie das Abführen des Bohrkleins waren.
Eingesetzt wurde hierbei eine erste Werkzeugart, bei
der die Fluidstrahlen in sämtlichen Richtungen des Werkzeugsfortschritts gerichtet waren. Allein die Kühlfunktion
war korrekt sichergestellt Die Modifikation der Form dieser Werkzeuge, derart daß die Strahlen
nahe der Schneidfront entstehen, hat aber nicht dazu geführt daß das erneute Zerbrechen des Bohrkleins aufhörte,
wodurch besonders der Wirkungsgrad des Werkzeugs herabgesetzt wurde. Nachteilig war auch der
Oberdruck der Fluidstrahlen auf die Schneidfront der den Erdboden verdichtete. Die Kontaktzone zwischen
Werkzeug und Schneidfront an der das Bohrklein erzeugt wurde, wurde durch das Waschfluid nicht ausreichend
benetzt
Bei einem zweiten bekannten Werkzeugtyp wurden in Kombination mit den durch Fluidstrahlen gebildeten
Benetzungs- oder Bewässerungseinrichtungen Saugeinrichtungen für das mit Bohrklein beladene Fluid vorgesehen
(z. B. DE-OS 25 29 380, US-PS 39 23 109, US-PS 31 44 087 ...). Diese richteten einen Fluidstrah! entgegengesetzt
zu der des Bohrwerkzeugfortschritts. Das Bohrklein konnte besser und bei höherem Wirkungsgrad
als mit den Werkzeugen vom ersten Typ abgeführt werden.
Bei solchen Einrichtungen ist es auch bereits bekannt
(US-PS 30S9 324), den Saugeffekt über einfache Abflußkanäle
aus der Zentrifugalkraft abzuleiten. Eine zufriedenstellende Spülung der Schneidfront wurde hiermit
nicht erreicht.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Drehbohrwerkzeug der oben angegebenen
Art so weiterzubilden, daß die Selbstreinigung des Werkzeugs und die Spülung der Schneidfront und somit
eine Steigerung des Wirkungsgrades zu erwarten sind.
Erreicht wird dies erfindungsgemäß dadurch, daß jedem drehenden Organ ein aus einer Spüldüse und einer
Abzugsdüse bestehendes Düsenpaar zugeordnet ist und die Spüldüsen Strahlöffnungen zu beiden Seiten einer
Ebene besitzen, die gebildet wird durch die Achse des Werkzeugs und die Achse des sich drehenden Organs,
wobei die Achse der Strahlöffnung jeder Spüldüse um wenigstens 20° gegen diese Ebene geneigt ist und im
wesentlichen die Außenfläche des sich drehenden Organs tangiert.
Vorzugsweise ist die Spüldüse jedes sich drehenden Organs in Bewegungsrichtung der Bodenangriffsclcmente
des sich drehenden Organs gerichtet.
Bei einem Drehbohrwerkzeug mit länglicher Gestalt der Strahlöffnung der Spülungsdüse liegt die längere
Seite der Strahlöffnung im wesentlichen parallel zu einer Ebene, die tangential an das drehende Organ in
Höhe der Schneidfront gelegt ist.
Zweckmäßig beträgt die Neigung der Achse der öffnung
der Spülungsdüse, bezogen auf diese Ebene, etwu 60°.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung soll nun mit Bezug auf die Zeichnungen anhand eines
Drehbohrwerkzeugs mit zwei Drehorganen näher erläutert werden.
Nach den F i g. 1 und 2 besteht das Bohrwerkzeug aus einem Gehäuse 1 mit zwei Armen von denen nur einer,
nämlich der Arm 2 in den Figuren sichtbar ist, wobei jeder dieser Arme ein Bodenangriffsorgan (Organe 3
und 3a) trägt. Dieses Organ besteht beispielsweise aus einer konischen Rolle oder einem Schneidrad, das sich
um nicht dargestellte Wälzlager dreht, deren Achsen bezüglich der vertikalen Achse des Werkzeugs geneigt
sind Dieses sich drehende Organ kann von an sich bekannter Art sein und wie in den Figuren gezeigt. Zähne
umfassen; jedes andere Schneidelement das in der Lage ist, den Boden in Höhe der Schneidfront anzugreifen
und zu zerstören, ist brauchbar.
Der obere Teil 4 des Werkzeugs trägt Gewinde, um den Anschluß des Werkzeugs in der Verlängerung eines
das Werkzeug in Drehung versetzenden Werkzeugträgers
5 sicherzustellen. Dieser Werkzeugträger kann gebildet sein durch die Bohrkolonne im Falle des Rotarybohrens.
Wenn das Werkzeug direkt durch einen Bodenmotor in Drehung versetzt ist, kann der Werkzeugträger
durch den Rotor dieses Motors gebildet sein.
Im Gehäuse 1 des Werkzeugs ist ein Hohlraum 6 ausgespart, der direkt mit dem Innenraum der Bohrkolonne
in Verbindung steht
Dieses Werkzeug umfaßt für jedes tier Bodenangriffsorgane
3 und 3a Bewässerungseinrichtungen und Einrichtungen zum Ansaugen des mit Bohrklein beladenen
Fluids.
Die Bewässerungseinrichtungen des Organs 3 werden durch eine kalibrierte öffnung 7, die mit dem Hohlraum
6 in Verbindung steht gebildet Diese Öffnung ist so nahe wie möglich am sich drehenden Organ 3 vorgesehen
und derart angeordnet daß eine gute Bewässerung der Kontaktzone des sich drehenden Organs 3 und der
Schneidfront stattfindet Vorzugsweise ist diese Öffnung so angeordnet daß der aus dieser öffnung austre-
!ende Fluidstrahl mit einer Komponente in Fortschrittsrichtung des Werkzeugs geneigt ist und eine Komponente
parallel zur Schneidfront aufweist und in der gleichen Richtung wie die Bewegung des sich drehenden
Organs 3 in der Zone gerichtet ist, wo ein Kontakt mit der .Schneidfront stattfindet.
Allgemein hat der durch die Achse Y- Y'dtr kalibrierten
öffnung 7 und die durch die Achse des Werkzeugs und die Drehachse des sich drehenden Organs geformten
Ebene X-X' gebildete Winkel λ einen Wert von höchstens 20°. Versuche mit einem bi-konischen Werkzeug
führten zu ausgezeichneten Ergebnissen bei einem Winkel von λ nahe 60°.
Um eine günstige Bewässerung (Benetzung) der Kontaklzone
zwischen sich drehendem Organ 3 und Schneidfront sicherzustellen, ist die Achse Y- Y'der kalibrierten
öffnung 7 in einer Ebene enthalten, die sich wenig von der Mittelebene der theoretischen Kontaktlinie
12 des Organs 3 und der Schneidfront unterscheidet. Diese Mittelebene liegt senkrecht zur oben definierten
Ebene X'-X.
Die kalibrierte öffnung 7 kann eine kreisförmige öffnung
sein; vorzugsweise hat sie jedoch die Gestalt eines Schlitzes (in den Figuren nicht dargestellt), dessen größte
Abmessung im wesentlichen zu der oben definierten Linie 12 parallel ist.
Die Saugeinrichtungen werden gebildet durch wenigstens eine kalibrierte öffnung 8, die mit dem Hohlraum
6 in Verbindung steht. Diese öffnung ist, bezogen auf das sich drehende Organ 3, auf der der Bewässerungsöffnung
7 abgelegenen Seite und derart angeordnet, daß während des Arbeitens des Werkzeugs das Fluid austritt
und einen Saugstrahl bildet, der in den Ringraum zwischen Bohrkolonne 5 und dem gebohrten Loch in einer
Richtung ausfließt, deren eine Komponente in der der Fortschrittsrichtung des im Betrieb befindlichen Werkzeugs
entgegengerichtet ist. Diese Saugöffnung ist unter einer Entfernung L zur Schneidfront angeordnet und
hat wenigstens einen Wert H, der die Abmessung des sich drehenden Organs 3, gemessen parallel zur Fortschrittsachse
des Werkzeugs darstellt.
Wie Fig.2 erkennen läßt ist die Verbindung zwischen
den kalibrierten öffnungen 7 und 8 und dein Hohlraum 6 durch profilierte Leitungen 9 bzw. 10 derart
hergestellt daß die Druckverluste im ausströmenden Fluid geringstmöglich sind, wobei diese Leitungen tangential
mit der Wandung des Hohlraums 6 verbunden sind.
Während des Arbeitens des Werkzeugs tritt das Fluid über die kalibrierte öffnung 7 aus, um die Schneidfront
über dem aktiven Teil des Organs 3 zu »bewässern« und die durch die schneidenden Elemente herausgerissenen
Bodenpartikel mitzureißen. Das mit Bohrklein beladene Fluid wird dann unmittelbar in den Ringraum 11, und
zwar aufgrund des Unterdrucks des Fluidstrahls mitgerissen, der aus der Öffnung 8 (siehe F i g. 2) austritt
Die Erfahrung hat gezeigt, daß man nicht nur eine günstige Kühlung des Werkzeugs, sondern auch eine
wirksame Reinigung des Werkzeugs, ein schnelles Bespülen der Schneidfroni und ein vollständiges Abziehen
des Bohrkleins in einem sehr kurzen Zeitintervall erhält. Hieraus resultiert eine beachtliche Erhöhung des Wirkungsgrads
des Werkzeugs bezogen auf bekannte Werkzeuge, die mit Ansaugen des mit Bohrklein beladenen
Fluids arbeiten.
In den F i g. 1 und 2 ist ein Werkzeug mit sich drehenden Organen 3 und 3a dargestellt. Aus den Figuren ersichtlich
ist jedem der sich drehenden Organe 3 und Za ein Paar von Strahlen zugeordnet, nämlich ein Bewässerungsstrahl
7 oder 7a und ein Saugstrahl 8 oder 8a für mit Bohrklein beladenes Fluid F Fa (Strahlenpaar 7—8
für das Schneidrad 3; Strahlenpaar 7a—8a für das Schneidrad 3a/
Die Figuren zeigen als Beispiel Werkzeuge mit zwei sich drehenden Organen. Die Erfindung ist jedoch anwendbar
unabhängig von der Anzahl der sich drehenden Organe; ein jedes hat ihm eigene Spülungs- und
Saugeinrichtungen unterschiedlich zu denen der anderen sich drehenden Organe.
Änderungen im Rahmen der Erfindung sind insofern möglich, als beispielsweise die kalibrierten Öffnungen
aus auswechselbaren Düsen bestehen können, der Techniker wird den Durchmesser dieser Düsen als Funktion
des Falles der Verwendung wählen. Leitungen wie 9 und 10 können im Werkzeuggehäuse ausgebildet sein oder
können aus angesetzten Teilen bestehen, welche gegebenenfalls lösbar am Werkzeuggehäuse angebracht
sind. Zusätzliche Saugeinrichtungen für das mit Bohrklein beladene Fluid (diese können beispielsweise ein
Venturirohr umfassen) können oberhalb jedes Saugstrahls angeordnet sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Drehbohrvorrichtung, mit einem Werkzeuggehäuse, das mit Drehantriebseinrichtungen verbindbar
ist, einen Hohlraum zur Zuführung von Bohrfluid aufweist, und mit einer Vielzahl von Armen
versehen ist, auf denen jeweils ein mit Bodenangriffselementen versehenes Organ drehbar gelagert
ist, mit Einrichtungen zur Benetzung, insbesondere Spülung einer Schneidfront, die mit dem Hohlraum
verbunden sind und Spüldüsen aufweisen, die in Vortriebsrichtung gerichtet sind, und mit Einrichtungen,
die ebenfalls mit dem Hohlraum verbunden sind und Abzugsdüsen umfassen, die entgegengesetzt zur
Vortriebsrichtung gerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß jedem drehenden Organ {3,
3a) ein aus einer Spüldüse und eil.er Abzugsdüse bestehendes Düsenpaar zugeordnet ist und die Spüldüsen
Strahlöffnungen zu beiden Seiten einer Ebene besitzen, die gebildet wird durch die Achse des
Werkzeugs und die Achse des sich drehenden Organs (3,3a), wobei die Achse der Strahlöffnung jeder
Spüldüse um wenigstens 20° gegen diese Ebene geneigt ist und im wesentlichen die Außenfläche des
sich drehenden Organs (3,3a) tangiert.
2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spüldüse jedes sich drehenden
Organs (3, 3a) in Bewegungsrichtung der Bodenangriffselemente des sich drehenden Organs (3,3a) gerichtet
ist.
3. Bohrwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Strahlöffnung der Spülungsdüse von länglicher Gestalt ist dadurch gekennzeichnet,
daß die längere Seite der Strahlöffnung im wesentlichen parallel zu einer Ebene ist, die tangential
an das drehende Organ (3, 3a) in Höhe der Schneidfront gelegt ist.
4. Bohrwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der Achse aer öffnung
der Spülungsdüse bezogen auf diese Ebene etwa 60° beträgt.
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