DE19521447A1 - Rollenmeißel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rollenmeißel zum Einbringen
eines Bohrlochs in eine Bodenformation im Drehbohrver
fahren mit einem Tragkörper, welcher ein Verbindungs
element zum Verbinden des Tragkörpers mit einem Bohrstrang
aufweist und mit zumindest zwei gegenüber dem Verbindungs
element angeordneten Schneidkörpern mit konvexen Schneid
flächen, wobei der Rollenmeißel eine mit der Mittelachse
des Bohrlochs fluchtende Symmetrieachse aufweist, wobei
die Schneidkörper gegenüber dem Tragkörper um Schneid
körperachsen drehbar an dem Tragkörper gelagert sind,
wobei die Schneidkörperachsen im wesentlichen auf einer
zur Symmetrieachse des Rollenmeißels rotations
symmetrischen Kegelfläche mit der Bohrlochsohle abge
wandter Kegelspitze umlaufen und wobei der erzeugende
Winkel ϕ der Kegelfläche sowie die Schneidflächen mit der
Maßgabe gewählt sind, daß alle Schneidkörper im Zuge des
Bohrfortschritts selbsttätig in Drehung gegenüber dem
Tragkörper versetzbar sind. - Als Bodenformation ist bei
spielsweise eine Gebirgsformation bezeichnet. Beim
Drehbohrverfahren ist über Tage ein Bohrturm oder
ähnliches angebracht, an welchem ein aus Bohrstangen
zusammengesetzter oder als Endlosbohrschlauch (Tubing)
ausgebildeter Bohrstrang hängt. An seinem unteren Ende
trägt der Bohrstrang den Rollenmeißel, welcher die
Zerspanung des Gesteins der Bodenformation bewirkt. Diese
Zerspanung wird dadurch erreicht, daß der Rollenmeißel in
Drehung versetzt wird. Dies kann über Tage mit einem im
Bohrturm angeordneten Drehbohrantrieb oder unter Tage mit
einem unmittelbar oberhalb des Rollenmeißels angebrachten
Drehbohrantrieb erfolgen. Üblicherweise wird durch den
Bohrstrang eine Spülflüssigkeit in den Bereich des Rollen
meißels geleitet, welche die Bohrlochsohle reinigt und das
im Zuge des Bohrfortschritts entstehende Bohrklein
außerhalb des Bohrstrangs nach über Tage spült. Wird mit
einer Spülflüssigkeit gearbeitet, so kann der Bohrstrang
zusätzlich mit Schwerstangen und/oder Auftriebskompen
satoren ausgestattet sein. Die Symmetrieachse des
Rollenmeißels ist im abbildungsgeometrischen Sinne zu
verstehen und ist eine Drehachse. Eine Drehung des Rollen
meißels um einen Winkel 2π/n (n = Zahl der Schneid
körper, n < 1) resultiert in einer Konfiguration, die von
der ursprünglichen Konfiguration im wesentlichen ununter
scheidbar ist. Mit zwei Schneidkörpern ist die Symmetrie
achse eine Zweifachdrehachse, mit drei Schneidkörpern eine
Dreifachdrehachse usw. Diese abbildungsgeometrischen Ver
hältnisse bedeuten auch, daß die Abstände der Schneid
flächen verschiedener Schneidkörper von der Kegelspitze
praktisch gleich sind, und daß die Schneidflächengeometrie
der Schneidkörper im wesentlichen gleich ist. Beim
Bohrbetrieb liegen die Schneidflächen aller Schneidkörper
mehr oder weniger flächig im Bereich der Bohrlochsohle an
der Bodenformation an und die an den Schneidflächen
angreifenden Hebelkräfte bewirken, daß die Schneidkörper
durch die Drehung des Rollenmeißels um die Symmetrieachse
ihrerseits in Drehung um die Schneidkörperachsen versetzt
werden, wenn der erzeugende Winkel der Kegelfläche
geeignet gewählt ist. Mit anderen Worten ausgedrückt, bei
Drehung des Rollenmeißels werden die Schneidkörper in
einem Kontaktbereich mit der Bodenformation angetrieben,
wodurch die Schneidflächen in einem anderen Kontaktbereich
mit der Bodenformation diese zerspanen.
Ein Rollenmeißel des eingangs genannten Aufbaus ist aus
dem Dokument US-5,147,000 bekannt. Aus geometrischen
Gründen sind die Schneidkörper des insoweit bekannten
Rollenmeißels hinsichtlich des größten Durchmessers sowie
des Abstandes zur Kegelspitze so ausgebildet, daß die
Schneidkörper auch im größten Durchmesser einen beacht
lichen Abstand zueinander aufweisen. Hierdurch ist ein
Mittenbereich bei der Symmetrieachse des Rollenmeißels
gebildet, der von keiner der Schneidflächen erreicht wird.
In diesem Mittenbereich sind an dem Tragkörper selbst
Reißzähne angebracht, die den ansonsten in dem Mitten
bereich stehenbleibenden sog. Schornstein abtragen sollen.
Da in dem Mittenbereich die Radien zur Symmetrieachse des
Rollenmeißels klein sind, in der Symmetrieachse sogar
Null, sind die Schneidgeschwindigkeiten der im Mitten
bereich an dem Tragkörper angebrachten Reißzähne auch
klein und folglich ist auch die Schneidleistung im Mitten
bereich entsprechend klein gegenüber jener in den
Bereichen der Schneidflächen der Schneidkörper. Im
Ergebnis ist die geringe Schneidleistung im Mittenbereich
geschwindigkeitsbestimmend beim Bohrfortschritt. Dies
stört, da die Wirtschaftlichkeit einer Bohrung von der
Geschwindigkeit des Bohrfortschrittes wesentlich mitbe
stimmt wird. Zudem ist die kraftmäßige Belastung der Reiß
zähne im Mittenbereich insgesamt vergleichsweise sehr
groß, so daß hier ein sehr beachtlich erhöhter Verschleiß
auftritt. Dies wiederum wirkt auf die geschwindigkeits
bestimmende Schneidleistung im Mittenbereich zurück. Aus
der Praxis sind Rollenmeißel bekannt, die sich von den
Rollenmeißeln gemäß US-5,147,000 dadurch unterscheiden,
daß die Kegelspitze der Bohrlochsohle zugewandt ist. Die
vorstehend aufgezeigte Problematik stellt sich dabei auf
entsprechende Weise.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen
Rollenmeißel zu schaffen, welcher demgegenüber eine ver
besserte Schneidleistung, insbes. im Mittenbereich, und
einen geringeren Verschleiß aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die
Schneidflächengeometrie aller Schneidflächen mit der Maß
gabe gleich ausgebildet ist, daß die Schneidfläche ledig
lich eines ersten Schneidkörpers die Symmetrieachse des
Rollenmeißels schneidet und daß zumindest ein zweiter
Schneidkörper eine Hinterschneidung aufweist, welche so
angeordnet und bemessen ist, daß der erste Schneidkörper
gegenüber weiteren Schneidkörpern frei drehbar ist. - Die
Erfindung nutzt im Kern zwei Erkenntnisse. Zum ersten
wurde erkannt, daß sich die Schneidleistung im Mitten
bereich beachtlich erhöhen läßt, wenn die Schneidfläche
eines Schneidkörpers die Symmetrieachse des Rollenmeißels
schneidet, da dann die Schneidleistung nicht durch auf
grund der kleinen Radien zur Symmetrieachse geringe
Umlaufgeschwindigkeiten, sondern durch aufgrund des
großen, praktisch maximalen Radius der Schneidfläche des
Schneidkörpers zu der Schneidkörperachse hohen Umlaufge
schwindigkeiten bestimmt wird. Zum zweiten wurde erkannt,
daß eine solche Ausbildung überhaupt unter Beibehaltung
der wesentlichen symmetrischen Verhältnisse dann möglich
ist, wenn die Symmetrie zur Symmetrieachse des Rollen
meißels lediglich insofern aufgehoben wird, als daß
weitere Schneidkörper Hinterschneidungen aufweisen, die
eine freie Drehung aller Schneidkörper gegeneinander
erlauben. Insgesamt werden an allen Punkten der Bohrloch
sohle relativ hohe Schneidgeschwindigkeiten erreicht. Im
Bereich des Schnittpunktes der Schneidflächen mit den
Schneidkörperachsen sind zwar die Umlaufgeschwindigkeiten
um die Schneidkörperachsen klein, aufgrund der getroffenen
Anordnung der Kegelfläche mit von der Bohrlochsohle abge
wandter Kegelspitze ergeben sich jedoch für diese Schnitt
punkte hohe Radien zur Symmetrieachse des Rollenmeißels
und somit wiederum eine hohe Schneidleistung durch die
Rotationsbewegung des Tragkörpers. Zudem ist es über
raschend, daß sich die anordungsgeometrischen Verhältnisse
auf ansonsten übliche Weise so treffen lassen, daß die
Schneidkörper im Zuge des Bohrfortschritts selbsttätig in
Drehung gegenüber dem Tragkörper versetzbar sind. Im
übrigen ist ein erfindungsgemäßer Rollenmeißel ebenso
selbstzentrierend wie die bekannten rotationssymmetrischen
Rollenmeißel.
Grundsätzlich ist es bei Bohrwerkzeugen anderen Aufbaus
zwar bekannt, einen Schneidkörper so anzuordnen, daß
dessen Schneidfläche die Drehachse des Tragkörpers
schneidet (DE 33 06 598 C2, DE 39 39 219 A1, EP 0 040 846
A2, EP 0 289 457 A1), bei den insofern bekannten Anord
nungen wird jedoch stets mit einem einzigen Schneidkörper
und grundsätzlich anderen geometrischen Konfigurationen
gearbeitet. Diese Anordnungen haben sich in der Praxis
nicht bewährt, zumal meist ein eigenständiger Antrieb für
den Schneidkörper sowie Reaktions- bzw. Abstützelemente
aufgrund der extrem exzentrischen Kraftbeaufschlagungen
auf den Schneidkörper und insbes. auf den Tragkörper
zwingend erforderlich sind. Die Experimente mit
Einschneidkörper-Rollenmeißeln haben die Entwicklung
rotationssymmetrischer Rollenmeißel daher auch nicht
berührt.
Eine besonders hohe und insbes. besonders gleichmäßige
Schneidleistung erhält man, wenn die Schneidflächen der
Schneidkörper sphärisch, beispielsweise halbkugelförmig
sind. In der Praxis hat sich bewährt, den erzeugenden
Winkel ϕ im Bereich von 30° bis 60° zu wählen. In diesem
Bereich ist bei üblichen Schneidflächengeometrien die
selbsttätige Drehung der Schneidkörper gegenüber dem Trag
körper im Zuge des Bohrfortschritts auch bei unter
schiedlichen Böden bzw. Gesteinsarten stets sicher
gewährleistet.
Eine weitere Verbesserung des selbsttätigen Antriebs der
Schneidkörper und insbes. auch der Schneidleistung
insgesamt kann dadurch erzielt werden, daß die Schneid
körperachsen um einen Offsetversatz gegenüber der Kegel
fläche verschoben sind. Der Offsetversatz ist definiert
als eine parallele Translation der Schneidkörperachse in
einer durch die ursprüngliche Schneidkörperachse
definierten ebenen Tangentialfläche zur Kegelfläche. Durch
Einrichtung eines Offsetversatzes, welcher in der Regel
klein gegenüber dem Schneidkörperdurchmesser ist, wird
gleichsam ein Nachlauf für den Schneidkörper eingerichtet.
Es versteht sich, daß bei Einrichtung eines Offsetver
satzes zweckmäßigerweise alle Schneidkörper gleich ver
setzt sind. Eine weitere Ausbildung eines erfindungsge
mäßen Rollenmeißels ist dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der Schneidkörper, vorzugsweise mittig im Trag
körper und/oder mittig in den Schneidkörpern, Spülflüssig
keitsdüsen angebracht sind. Diese Anordnung der Spül
flüssigkeitsdüsen gewährleistet eine besonders gute Bohr
lochsohlenreinigung zur Erhöhung des Bohrfortschritts. Von
besonderer Bedeutung bei einer Ausführungsform mit mittig
im Tragkörper angebrachter Spülflüssigkeitsdüse ist die
exakte Anordnung der Spülflüssigkeitsdüse. Die exakte
Anordnung sollte leicht excentrisch in Richtung eines
Schneidkörpers mit Hinterschneidung sein. Hierdurch wird
eine Beschädigung des Schneidkörpers ohne Hinterschneidung
vermieden. Insbesondere bei einer Ausführungsform mit drei
Schneidkörpern läßt sich eine Position der Spül
flüssigkeitsdüse finden, bei welcher die Spülflüssigkeit
(leicht excentrisch bezüglich des Tragkörpers) zwischen
allen drei Schneidkörpern aus strömt ohne einen der
Schneidkörper direkt zu treffen.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise oberhalb der
Schneidkörper fest mit dem Tragkörper verbundene Schneid
rippen angebracht sind. Diese Schneidrippen bewirken
insbesondere, daß das Bohrlochkaliber über die ganze Bohr
länge praktisch gleichgehalten wird. Ohne Schneidrippen
besteht die Gefahr, daß das Bohrlochkaliber im Zuge des
Bohrfortschritts aufgrund von Verschleiß an den Schneid
körpern geringfügig aber dennoch störend abnimmt, so daß
der Bohrstrang nicht mehr ohne Schwierigkeiten aus dem
Bohrloch gezogen werden kann. Ohne Schneidrippen besteht
weiterhin die Gefahr, daß ein neuer Meißel später nicht
ohne nachzubohren bis zur Bohrlochsohle abgesenkt werden
kann. Die Schneidrippen selbst unterliegen nur geringem
Verschleiß, da mit den Schneidrippen lediglich die
geringfügige, schneidrollenverschleißbedingte Reduzierung
des Bohrlochdurchmessers gleichsam nachgearbeitet wird.
Die Anordnung oberhalb der Schneidkörper meint dabei, daß
die Schneidrippen jedenfalls oberhalb des durch die
Schneidkörper gebildeten Größendurchmessers des
Rollenmeißels angeordnet sind. Zweckmäßigerweise sind auf
den Schneidflächen (ebenso auf den Schneidrippen)
Reißzähne aus üblichen Hartmetall, gegebenenfalls mit
Diamantbesatz, angeordnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine seitliche Ansicht eines erfindungsgemäßen
Rollenmeißels mit zwei Schneidkörpern und im
Schnitt,
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in Aufsicht von unten.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Rollenmeißel 1 dient
zum Einbringen eines Bohrlochs in eine Gebirgsformation im
Drehbohrverfahren. Insbes. in der Fig. 1 ist zu erkennen,
daß der Rollenmeißel einen Tragkörper 2 aufweist, welcher
ein Verbindungselement 3 zum Verbinden des Tragkörpers 2
mit einem Bohrstrang aufweist. Dieses Verbindungselement 3
ist üblicherweise als Hohlgewinde oder als Gewindezapfen
ausgeführt. Gegenüber dem Verbindungselement 3 sind
Schneidkörper 4, 4′ mit konvexen Schneidflächen 5, 5′
angeordnet. Die Schneidflächen 5, 5′ sind dabei im
wesentlichen halbkugelförmig gestaltet. In den Fig. 1 und
2 erkennt man, daß der Rollenmeißel 1 eine mit der Mittel
achse des Bohrlochs fluchtende Symmetrieachse S aufweist.
Dabei sind die Schneidkörper 4, 4′ gegenüber dem Trag
körper 2 um Schneidkörperachsen K1, K2 drehbar an dem
Tragkörper 2 gelagert. Die Schneidkörperachsen K1, K2
laufen im wesentlichen auf einer zur Symmetrieachse S des
Rollenmeißels 1 rotationssymetrischen Kegelfläche mit der
Bohrlochsohle abgewandter Kegelspitze 6 um. In der Fig. 1
erkennt man, daß diese Anordnung insgesamt es erlaubt, für
die Schneidkörper sehr groß und kräftig dimensionierte
Drehlager, beispielsweise Rollenlager oder Kugellager,
vorzusehen. Hierdurch ist eine beachtliche Erhöhung der
Lebensdauer des Rollenmeißels erreichbar. Der erzeugende
Winkel ϕ der Kegelfläche sowie die Schneidflächen 5, 5′
sind mit der Maßgabe gewählt, daß alle Schneidkörper 4, 4′
im Zuge des Bohrfortschritts selbsttätig in Drehung
gegenüber dem Tragkörper 2 versetzt werden.
Insbesondere in der Fig. 1 erkennt man zunächst, daß die
Schneidflächengeometrie aller Schneidflächen 5, 5′ grund
sätzlich gleich ausgebildet ist. Dies bezieht sich nicht
nur auf die halbkugelförmige Ausbildung an sich, sondern
auch auf die entsprechenden Halbkugelradien. Bei nicht
sphärischen Schneidflächengeometrien sind die ent
sprechenden Kennmaße auf analoge Weise gleich gewählt.
Dabei ist der größte Drehradius lediglich eines ersten
Schneidkörpers 4 so gewählt, daß die Schneidfläche 5 die
Symmetrieachse S des Rollenmeißels 1 schneidet. Die freie
Drehbarkeit des ersten Schneidkörpers 4 gegenüber dem
zweiten Schneidkörper 4′ ist dadurch gewährleistet, daß
der zweite Schneidkörper 4′ eine Hinterschneidung 7
aufweist, die entsprechend den geometrischen Zwängen
angeordnet und bemessen ist.
Zwar ist in den Fig. 1 und 2 ein Rollenmeißel 1 mit
lediglich zwei Schneidkörpern 4, 4′ dargestellt, die
Erfindung umfaßt aber auch Rollenmeißel 1 mit einer
größeren Anzahl an Schneidkörpern. In der Praxis wichtig
sein dürften auch Anordnungen mit drei oder vier Schneid
körpern 4, 4′. Bei einem Rollenmeißel 1 mit mehr als zwei
Schneidkörpern 4, 4′ versteht sich, daß alle Schneidkörper
außer dem ersten Schneidkörper 4 mit den geometrischen
Zwängen entsprechenden Hinterschneidungen 7 ausgestattet
sind.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der erzeugende
Winkel zu ca. 45° gewählt. Im Ausführungsbeispiel nicht
dargestellt ist, daß ein Offsetversatz O der
Schneidkörperachsen K1, K2 gegenüber der Kegelfläche
eingerichtet sein kann. Der Offsetversatz wäre eine
Parallelverschiebung der Schneidkörperachsen K1, K2 um
einen Betrag O in den ebenen Tangentialflächen, welche
senkrecht zur Darstellungsebene der Fig. 1 stehen und
durch die dargestellte Schneidkörperachse K1 bzw. K2
definiert ist. Die Richtung der parallelen Verschiebung
ist dabei für jeden Schneidkörper 4, 4′ so zu wählen, daß
die Rotationssymmetrie des Rollenmeißels 1 beibehalten
wird. Mit dem Offsetversatz wird der Rollenmeißel 1
drehrichtungsabhängig.
In der Fig. 1 ist dargestellt, daß der Rollenmeißel 1
mittig im Tragkörper 2 und mittig in den Schneidkörpern 4,
4′ Spülflüssigkeitsdüsen 8 aufweist. Hierdurch tritt die
unter Druck in den Bohrstrang eingespeiste Spülflüssigkeit
aus, reinigt die Bohrlochsohle und trägt abgetragenes
Bohrklein nach über Tage aus. In der Fig. 1 ist
dargestellt, daß oberhalb der Schneidkörper 4, 4′ fest mit
dem Tragkörper 2 verbundene Schneidrippen 9 angebracht
sind. Die Schneidrippen 9 weisen bohrlochsohlenseitig
Schneidkanten zum Nacharbeiten des Bohrdurchmessers bei
Verschleiß der Schneidkörper 4, 4′ und/oder deren Lagerung
auf. Mit den Reißzähnen 10 wird das exakte Kaliber, d. h.
der Nenndurchmesser des Bohrlochs, gehalten. In der Fig. 2
ist eine diesbezüglich alternative Ausführungsform
erkennbar, in welcher die Schneidkörper gegenüber der
Darstellung der Fig. 1 um 90° verdreht angeordnet sind.
Insofern sind in der Fig. 2 die Schneidrippen 9 bezüglich
der Rotationsbewegung des Tragkörpers 2 zwischen den
Schneidkörpern 4, 4′ angeordnet. Dies kann die
Richtungsstabilität insbes. eines Rollenmeißels 1 mit
lediglich nur zwei Schneidkörpern 4, 4′ erheblich
verbessern. Schließlich erkennt man in den Fig. 1 und 2,
daß auf den Schneidflächen 5, 5′ sowie auf den
Schneidrippen 9 Reißzähne 10 angeordnet sind. Diese
bestehen aus üblichem Hartmetall und sind
erforderlichenfalls zusätzlich mit einem Diamantbesatz
ausgestattet.
Claims (8)
1. Rollenmeißel (1) zum Einbringen eines Bohrlochs in eine
Bodenformation im Drehbohrverfahren
mit einem Tragkörper (2), welcher ein Verbindungselement (3) zum Verbinden des Tragkörpers (2) mit einem Bohrstrang aufweist und
mit zumindest zwei gegenüber dem Verbindungselement (3) angeordneten Schneidkörpern (4, 4′) mit konvexen Schneidflächen (5, 5′),
wobei der Rollenmeißel (1) eine mit der Mittelachse des Bohrlochs fluchtende Symmetrieachse (S) aufweist, wobei die Schneidkörper (4, 4′) gegenüber dem Tragkörper (2) um Schneidkörperachsen (K1, K2) drehbar an dem Tragkörper (2) gelagert sind, wobei die Schneidkörperachsen (K1, K2) im wesentlichen auf einer zur Symmetrieachse (S) des Rollenmeißels (1) rotationssymmetrischen Kegelfläche mit der Bohrlochsohle abgewandter Kegelspitze (6) umlaufen und wobei der erzeugende Winkel ϕ der Kegelfläche sowie die Schneidflächen (5, 5′) mit der Maßgabe gewählt sind, daß alle Schneidkörper (4, 4′) im Zuge des Bohrfortschritts selbsttätig in Drehung gegenüber dem Tragkörper (2) versetzbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidflächengeometrie aller Schneidflächen (5, 5′) mit der Maßgabe gleich ausgebildet ist,
daß die Schneidfläche (5) lediglich eines ersten Schneidkörpers (4) die Symmetrieachse (S) des Rollenmeißels (1) schneidet und
daß zumindest ein zweiter Schneidkörper (4′) eine Hinterschneidung (7) aufweist, welche so angeordnet und bemessen ist, daß der erste Schneidkörper (4) gegenüber weiteren Schneidkörpern (4′) frei drehbar ist.
mit einem Tragkörper (2), welcher ein Verbindungselement (3) zum Verbinden des Tragkörpers (2) mit einem Bohrstrang aufweist und
mit zumindest zwei gegenüber dem Verbindungselement (3) angeordneten Schneidkörpern (4, 4′) mit konvexen Schneidflächen (5, 5′),
wobei der Rollenmeißel (1) eine mit der Mittelachse des Bohrlochs fluchtende Symmetrieachse (S) aufweist, wobei die Schneidkörper (4, 4′) gegenüber dem Tragkörper (2) um Schneidkörperachsen (K1, K2) drehbar an dem Tragkörper (2) gelagert sind, wobei die Schneidkörperachsen (K1, K2) im wesentlichen auf einer zur Symmetrieachse (S) des Rollenmeißels (1) rotationssymmetrischen Kegelfläche mit der Bohrlochsohle abgewandter Kegelspitze (6) umlaufen und wobei der erzeugende Winkel ϕ der Kegelfläche sowie die Schneidflächen (5, 5′) mit der Maßgabe gewählt sind, daß alle Schneidkörper (4, 4′) im Zuge des Bohrfortschritts selbsttätig in Drehung gegenüber dem Tragkörper (2) versetzbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidflächengeometrie aller Schneidflächen (5, 5′) mit der Maßgabe gleich ausgebildet ist,
daß die Schneidfläche (5) lediglich eines ersten Schneidkörpers (4) die Symmetrieachse (S) des Rollenmeißels (1) schneidet und
daß zumindest ein zweiter Schneidkörper (4′) eine Hinterschneidung (7) aufweist, welche so angeordnet und bemessen ist, daß der erste Schneidkörper (4) gegenüber weiteren Schneidkörpern (4′) frei drehbar ist.
2. Rollenmeißel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidflächen (5, 5′) der Schneidkörper (4, 4′)
sphärisch sind.
3. Rollenmeißel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidflächen (5, 5′) der
Schneidkörper (4, 4′) im wesentlichen halbkugelförmig
sind.
4. Rollenmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der erzeugende Winkel ϕ im Bereich von
30° bis 60° gewählt ist.
5. Rollenmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß daß die Schneidkörperachsen (K1, K2)
um einen Offsetversatz (O) gegenüber der Kegelfläche
verschoben sind.
6. Rollenmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der Schneidkörper (4, 4′),
vorzugsweise mittig im Tragkörper und/oder mittig in den
Schneidkörpern (4, 4′), Spülflüssigkeitsdüsen (8) ange
bracht sind.
7. Rollenmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß vorzugsweise oberhalb der
Schneidkörper (4, 4′) fest mit dem Tragkörper (2)
verbundene Schneidrippen (9) angebracht sind.
8. Rollenmeißel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß auf den Schneidflächen (5, 5′)
Reißzähne (10) aus üblichem Hartmetall, gegebenenfalls mit
Diamantbesatz, angeordnet sind.
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