TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft die Erdöl- und Gasbohrung und spezieller eine
Vorrichtung und ein Verfahren für das Auswählen oder Steuern der Richtung von der
Oberfläche aus, in der ein Bohrloch bei Nutzung von normalen Bohrverfahren verläuft.
HINTERGRUND DES STANDES DER TECHNIK
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Die Formation, durch die ein Bohrloch gebohrt wird, übt eine veränderliche Kraft
auf das Bohrgestänge zu allen Zeiten aus. Diese veränderliche Kraft ist im wesentlichen
auf die Drehbewegung des Bohrmeißels im Uhrzeigersinn, das auf den Bohrmeißel angewandte
Gewicht und die Schichten der Formation zurückzuführen. Die Formation ist ein allgemeiner
Begriff, der benutzt wird, um das Material zu definieren - nämlich Gestein. Sand,
Schiefer. Ton, usw. - durch das das Bohrloch hindurchgehen wird, um einen Weg oder einen
Kanal zu einer produzierenden Formation zu öffnen. Diese veränderliche Kraft wird zu einer
variablen Änderung hinsichtlich der Richtung des Bohrloches führen.
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Die Formation ist im allgemeinen durch die Wirkung der Natur über Millionen von
Jahren schichtartig und ist nicht zwangsläufig gleichmäßig. Die Formation wird Einsenkungen
aufweisen, die als eine Änderung der Richtung der Schichten der Formation definiert
werden, die sich entweder nach oben oder nach unten erstrecken können. Während sich der
Bohrmeißel in eine Einsenkung bewegt oder aus einer Art von Formation zur anderen, wird
sich die Kraft auf den Bohrmeißel ändern und bewirken, daß der Bohrmeißel nach oben,
unten, rechts oder links verläuft. Dieses Verlaufen ist das natürliche Ergebnis der
Reaktion der Formation auf das Drehmoment im Uhrzeigersinn und die Vorwärtsbohrkraft, die
durch den Bohrmeißel auf die Formation ausgeübt wird. Mathematisch kann das Ergebnis als
ein einfaches Vektorprodukt zwischen der Drehmomentkraft und der Bohrkraft oder dem
Gewicht auf den Bohrmeißel betrachtet werden. Das Vektorprodukt führt zu einer
Kraftkomponente nach rechts von der Bohrkraft. Der industrielle Begriff, der diesem Effekt
gegeben wird, ist "Bohrmeißelabweichung", und viele Verfahren zur Steuerung oder zum
Wiederausrichten der "Bohrmeißelabweichung" wurden in der Industrie ausprobiert.
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Die Bohrmeißelabweichung ist voraussagbar, aber, die Größe und häufig die Richtung
der Bohrmeißelabweichung sind im allgemeinen nicht voraussagbar. Betrachtet man das
Vektorproduktmodell, so kann man sehen, daß sich, während die Bohrkraft oder das Gewicht
auf den Bohrmeißel verändert wird, das Vektorprodukt verändert. Oder, während die
Umdrehungen pro Minute des Bohrgestänges verändert wird, verändert sich das Vektorprodukt.
Oder, während sich die Formation verändert, verändert sich das Vektorprodukt. Beim Bohren
eines Bohrloches verändern sich alle diese Kräfte konstant; daher verändert sich die Größe
der Bohrmeißelabweichung konstant. Die Industrie hat gelernt, die Auswirkungen der
Bohrmeißelabweichung in einem vertikalen Loch durch Verändern des Drehmomentes und des
Gewichtes auf den Bohrmeißel zu steuern, während ein vertikales Loch gebohrt wird. In
einem geneigten (nicht vertikalen) Loch bewirkt die Bohrmeißelabweichung jedoch eine
Anzahl von Problemen.
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Sobald ein geneigtes Loch gebildet ist, wird die Seite des Bohrloches, die der
wirklichen Vertikalen am nächsten kommt, in der Industriedefinition als die "Unterseite"
des Loches bezeichnet. Auf die gegenüberliegende Seite des Loches bezieht man sich als
"Oberseite", und sie wird als ein Bezugspunkt beim Bohrvorgang des Bohrloches verwendet.
Die Bohrkraft folgt der Ausdehnung des Bohrloches in der Längsrichtung: daher verläuft die
Bohrkraft parallel zur Unterseite des Loches und weist einen Abstand davon auf. Da die
Bohrmeißelabweichung das Ergebnis des angewandten Drehmomentes und der Bohrkraft ist, kann
dann erwartet werden, daß die normale Bohrmeißelabweichung nach rechts von der Unterseite
des Loches erfolgen wird. Diese Definition gilt bei allen Bohrlöchern.
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In einem vertikalen Loch oder einem etwas geneigten Loch kann die
Bohrmeißelabweichung gesteuert werden, indem so viel Steifigkeit wie möglich im unteren
Abschnitt des Bohrgestänges in der Nähe des Bohrmeißels entwickelt wird. Das kann durch
Benutzung von Bohrgestängebauteilen mit hoher Steifigkeit und Gewicht (Schwerstangen oder
ein Bohrrohr mit hohem Gewicht) sowie Stabilisierungseinrichtungen bewirkt werden und wird
im allgemeinen bewirkt. Eine Stabilisierungseinrichtung, die in der Industrie gut bekannt
ist, ist ein rohrförmiges Element mit einer Kombination von Radialschaufeln, die oftmals
eine schraubenförmige Konfiguration aufweisen, die um das rohrförmige Element herum
peripher angeordnet sind und sich über den Außendurchmesser des rohrförmigen Elementes
hinaus erstrecken. Die Ausdehnung der Schaufeln der Stabilisierungseinrichtung ist auf den
Durchmesser des Bohrmeißels begrenzt. Auf diese Weise wird die Stabilisierungseinrichtung
in einem stabilen Loch arbeiten; wenn sich jedoch das Bohrloch auswäscht (Zunahme des
Durchmessers infolge der Formation oder anderer mechanischer oder hydraulischer
Bohrlocheffekte), oder wo die durch die Schaufeln ausgeübte Querkraft kleiner ist als die
Drehmomentwirkung des Bohrmeißels, verliert die Stabilisierungseinrichtung dann ihre
Wirksamkeit, und eine Bohrmeißelabweichung wird auftreten. In einer stark geneigten oder
horizontalen Bohrung wird die Bohrmeißelabweichung ein größeres Problem.
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Sehr oft möchte der Bohrarbeiter, daß das Bohrloch verläuft, oder er möchte seine
Richtung zu einer bestimmten Stelle innerhalb der produzierenden Formation steuern. Dieser
Vorgang ist als Richtbohren bekannt. Beispielsweise wird eine Wassereinspritzbohrung in
einem Erdölfeld im allgemeinen an den Rändern des Feldes und an einer niedrigen Stelle in
jenem Feld (oder Formation) angeordnet. Ein vertikales Bohrloch wird gebildet, und das
Bohrloch wird von der Vertikalen "weggestoßen", so daß ein geneigtes (oder sogar
horizontalen) Bohrloch resultiert. Es ist jetzt erforderlich, den Bohrmeißel und das
Gestänge zur erforderlichen Stelle in der relevanten Formation selektiv zu führen. Um
dieses Ziel zu erreichen, ist eine Steuerung des Bohrloches in sowohl der vertikalen Ebene
(d. h., nach oben und unten) als auch in der horizontalen Ebene (d. h., nach links und
rechts) erforderlich.
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Damit ein Loch nach links oder rechts verläuft, kann der Bohrarbeiter gegenwärtig
aus einer Reihe von speziellen Bohrwerkzeugen oder Bohrverfahren auswählen. Die Industrie
wendet oftmals Bohrlochsohlenmotoren und gebogene Übergangsstücke an. In jüngster Zeit
wurde ein steuerbarer Motor beliebt, obgleich er gleiche Regeln anwendet, wie sie beim
Bohrlochsohlenmotor und dem gebogenen Übergangsstück zur Anwendung kommen. Diese beiden
Werkzeuge funktionieren in einer gleichen Weise und beide fordern, daß das Bohrgestänge
nicht gedreht wird, um die Richtung des Bohrloches zu beeinflussen und zu steuern.
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Ein gebogenes Übergangsstück, ein kurzes rohrförmiges Element, das eine schwache
Biegung nach einer Seite aufweist, ist am Bohrgestänge befestigt, gefolgt von einem
Meßinstrument, wobei ein MWD-Werkzeug (Messung während des Bohrens, was eine
Richtungsinformation betreffs Bohrloch zur Oberfläche leitet) eine typische Ausführung
ist, gefolgt von einem Bohrlochsohlenmotor, der am Bohrmeißel befestigt ist. Das
Bohrgestänge wird in das Bohrloch abgesenkt und gedreht, bis das MWD-Werkzeug anzeigt, daß
die Vorderkante des Bohrmeißels in der gewünschten Richtung liegt. Ein Gewicht wird auf
den Bohrmeißel durch die Schwerstangen aufgebracht, und durch Pumpen von Bohrflüssigkeit
durch das Bohrgestänge dreht der Bohrlochsohlenmotor den Bohrmeißel. Während der
Bohrmeißel das Bohrloch in der geforderten Neigung und Richtung einschneidet, wird das
Bohrgestänge vorgeschoben. Wenn mit einem gebogenen Übergangsstück und Motor gebohrt wird,
werden, nachdem die richtige Neigung und Richtung festgelegt sind, das gesamte Gestänge
einen Trip zur Oberfläche ausführen, die Bohrlochsohlenbaugruppe (gebogenes
Übergangsstück, Bohrlochsohlenmotor und Bohrmeißel) durch einen einzelnen Bohrmeißel
ersetzt, das Gestänge danach einen Trip in das Bohrloch ausführen und die normalen
Bohrarbeitsgänge wieder gestartet. Diese Verfahrensweise wird wiederholt, wenn die
Richtung des Bohrloches unbefriedigend ist.
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Der Vorteil eines steuerbaren Motors ist der, daß die Baugruppe nicht einen Trip
unmittelbar nach dem Festlegen der richtigen Neigung und Richtung erfordert; der Motor
kann festgehalten werden, und er wird als konventionelle "Rotary-Baugruppe" bohren. Wann
auch immer die Baugruppe zu einem Trip veranlaßt wird, wird eine neue
Bohrlochsohlenbaugruppe gestaltet werden, die theoretisch die Fortführung des Bohrloches
in der richtigen Ebene und unter dem richtigen Winkel von der Vertikalen gestatten wird.
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Es folgt daraus, daß, je tiefer oder länger das Bohrloch ist, desto mehr Zeit wird
verbraucht, um einen Rückführtrip auszuführen, wann auch immer Werkzeuge gewechselt werden
müssen. Beispielsweise kann das gebogene Übergangsstück nicht einen ausreichenden Winkel
zur Verfügung haben, was immer einen Roundtrip erfordern wird.
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Eine der früheren Erfindungen, die zu einer ausreichenden Steuerung betreffs des
Verlaufens und des Beginnens eines geneigten Loches aus einem vertikalen Bohrloch oder zur
Steuerung der Bohrmeißelabweichung in einem Bohrloch führten, können im U.S. Patent
3561549 unter dem Titel Schrägbohrwerkzeuge für Erdölbohrungen von Garrison und Tschirky
vorgefunden werden. Garrison und Mitarbeiter offenbaren eine Verbesserung, bei der eine
sich nicht drehende Buchse mit einer Vielzahl von Rippen (oder Keilen) auf einer Seite
unmittelbar unterhalb eines Bohrlochsohlenmotors angeordnet wird, der wiederum an einem
Bohrmeißel befestigt ist. Diese Vorrichtung wirkt in gleicher Weise wie ein versetzter
Packer und lenkt die Bohrlochsohlenbaugruppe von den Rippen (oder Keilen) weg. Die
Vorrichtung muß wie ein versetzter Packer ausgerichtet werden, bevor man mit den
Bohrarbeiten beginnt. Sobald das Bohrloch in der gewünschten Richtung hergestellt ist, muß
die Vorrichtung mittels eines Roundtrips aus dem Bohrloch heraus und in dieses zurück
außer Betrieb genommen werden. Die Offenbarung diskutiert eine zweite
Ausrichtungsvorrichtung über dem Bohrlochsohlenmotor. Diese Vorrichtung kommt richtiger
zur Anwendung, wenn eine anfängliche Neigung begonnen wird, oder wenn ein vertikales Loch
korrigiert wird, das von der wirklichen Vertikalen abgewichen ist.
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Das U.S. Patent 4220213 von Hamilton offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung
für die Selbstausrichtung eines Bohrgestänges während des Bohrens eines Bohrloches. Die
Vorrichtung besteht aus einem versetzten Futterrohr mit einem drehbaren rohrförmigen
Element, das sich durch das Futterrohr erstreckt, und einem Schuh, der seitlich an der
Außenseite des Futterrohres befestigt ist, und der längs des Bohrloches gleitet. Das
versetzte Futterrohr wird stark belastet (indem ausreichendes Material zugeführt wird,
wenn das Futterrohr hergestellt wird) unter 90 Grad zum "Schuh". Dieses Werkzeug ist am
Bohrgestänge unmittelbar über dem Bohrmeißel befestigt, und das restliche Bohrgestänge
enthält die üblichen Bohrwerkzeuge für das Gewicht, die Flexibilität. Steuerung der
Neigung, Messung des Bohrloches, usw. Der stark belastete Abschnitt des
Hamilton-Futterrohres sucht die Unterseite des Loches, wodurch der Schuh auf eine Seite
des Bohrloches ausgerichtet wird. Der Gleitschuh bewirkt eine Neigung am befestigten
Bohrmeißel in einer gleichen Weise wie ein versetzter Packer oder die Vorrichtung von
Garrison und Mitarbeitern.
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Das Werkzeug ist so ausgeführt, daß die Schwerkraft ausgenutzt wird, weil die
schwere Seite des Futterrohres die Unterseite des Loches suchen wird. Der Schuh ist am
Futterrohr an der Seite und über ein Viertel längs des Umfanges befestigt. Die Vorrichtung
ist so konstruiert, daß sie dem Vektorprodukt des Drehmomentes und der Bohrkraft
entgegenwirkt, was normalerweise bewirkt, daß der Bohrmeißel nach rechts abweicht. Das
bedeutet, daß eine Gegenkraft angewandt werden muß, die den Bohrmeißel nach links lenkt,
wodurch sich die normale Position des Schuhs auf der rechten Seite befindet. Bei der
Verwendung des Werkzeuges sucht der belastete Boden die Unterseite der Bohrung, der Schuh
scheuert längs der rechten Seite des Bohrloches, und das rohrförmige Element dreht sich
ungehindert innerhalb des Futterrohres, wodurch dem Bohrmeißel ein Bohrdrehmoment
zugeführt wird. Die Verlängerung des Schuhs über den Umfang des Bohrmeißels hinaus würde
durch die Größe des Bohrloches festgelegt.
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Es ist bekannt, daß dieses Werkzeug funktioniert; es leidet jedoch am gleichen
Nachteil wie der versetzte Packer und das Werkzeug von Garrison und Mitarbeitern, nämlich,
wenn die Bohrmeißelabweichung eine Veränderung erzwingt, dann muß das Werkzeug verändert
oder entfernt werden, was einen Roundtrip erfordert.
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Das U.S. Patent 4638873 an Welborn offenbart ein Werkzeug für die Beibehaltung der
Richtung und des Winkels und ein Verfahren für das Einstellen und Beibehalten des Winkels
eines richtgebohrten Bohrloches. Dieses Werkzeug ist im wesentlichen eine Verbesserung zur
Vorrichtung von Hamilton und funktioniert in fast der gleichen Weise. Welborn benutzt
einen federbelasteten Schuh und eine belastete schwere Seite, die einen Meßeinsatz
aufnehmen kann, der mittels einer Halteschraube an Ort und Stelle gehalten wird. Welborn
erklärt, daß der Meßeinsatz auf der Unterseite eine Lochabweichung (Neigung) hervorrufen
wird, und daß der federbelastete Schuh der Neigung zur Bohrmeißelabweichung einen
Widerstand entgegensetzen wird. Er beansprucht eine Verbesserung an den Lagern innerhalb
des Futterrohres, was die Neigung des Versagens der Lager verringert. Die Offenbarung legt
dar, daß der Meßeinsatz ausgewählt wird, um eine spezielle Veränderung hinsichtlich der
Neigung zu erhalten, und daß der Schuh benutzt werden kann (oder weggelassen wird), um die
Bohrmeißelabweichung nach rechts zu korrigieren. Wenn eine Veränderung des Grades der
Bohrmeißelabweichung auftritt, oder wenn der Bohrmeißel zur Bewegung nach links tendiert,
dann muß dieses Werkzeug, wie die anderen beschriebenen Werkzeuge, zurückgezogen werden.
Das erfordert einen Roundtrip.
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Das US 5220963 offenbart eine Vorrichtung für das selektive Steuern der
Bohrrichtung eines Bohrloches von der Oberfläche aus. Die Vorrichtung weist ein inneres
sich drehendes Futterrohr auf, das in drei sich nicht drehenden Elementen untergebracht
ist.
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Daher kann der bisherige Stand, der Technik die Bohrmeißelabweichung in einem
Bohrloch korrigieren. Wenn jedoch Veränderungen hinsichtlich der Kräfte zu verzeichnen
sind, die das Auftreten der Bohrmeißelabweichung während des Bohrens hervorrufen, müssen
alle Werkzeuge nach dem bisherigen Stand der Technik zurückgezogen werden, um die Richtung
des Bohrloches zu korrigieren. Die absolute Forderung für das Zurückziehen des Werkzeuges
bedeutet, daß ein Roundtrip durchgeführt werden muß. Das führt zu einem Kompromiß
hinsichtlich Sicherheit und einem großen Aufwand an Zeit und Geld. Die Industrie benötigt
ein wirkliches Links/Rechts-Bohrwerkzeug, das in der Bohrlochsohlenbaugruppe an Ort und
Stelle bleiben kann, und dessen Wirkung von der Oberfläche aus geschaltet wird. Das heißt,
ein Werkzeug, das bewirken wird, daß sich das Bohrloch entweder nach rechts oder nach
links wendet, wann es auch immer gefordert wird.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung ist im wesentlichen eine nicht drehende Stabilisierungseinrichtung,
die aus einer exzentrisch gebohrten Bohrhülse oder einem Futterrohr mit mehr Material auf
einer Seite besteht, so daß die Bohrhülse zu der Seite belastet wird, die der
exzentrischen Bohrung entgegengesetzt ist. Eine zweite exzentrische Bohrhülse oder
Futterrohr wird durch die Bohrung des errsten Futterrohres eingesetzt und durch ein
geeignetes Lagersystem getragen, so daß die zweite exzentrische Bohrhülse um 180 Grad
mittels einer inneren Einrichtung bewegt werden kann, wenn erforderlich. Ein drittes
rohrförmiges Element oder ein sich drehendes Futterrohr ohne Exzentrizität wird durch die
innere exzentrische Bohrhülse eingsetzt und durch geeignete Lager so getragen, daß es sich
vollständig frei ohne Einschränkung drehen kann. Das sich drehende Futterrohr endet an
beiden Enden in der geeigneten Standardwerkzeugverbindung, wie sie in der Bohrindustrie
für eine schnelle Befestigung an Übergangsstücken, dem Bohrmeißel, weiteren Bohrwerkzeugen
oder dem Bohrrohr verwendet wird. Dieses sich drehende Futterrohr überträgt die
Drehbewegung des Bohrrohres auf den Bohrmeißel und wirkt als Fortsetzungsleitung des
Bohrrohres für alle Bohrflüssigkeiten, die nach unten im Bohrrohr und in den Bohrmeißel
gelangen. Zwei Stabilisierungsschuhe (Schaufeln oder Keile) erstrecken sich radial nach
außen und seitlich längs des Umfanges auf beiden Seiten der äußeren exzentrischen
Bohrhülse.
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Die innere exzentrische Bohrhülse hält das sich drehende Futterrohr nach links oder
rechts von der Mittellinie der äußeren Bohrhülse (oder des Gehäuses) und nahe bei einem
der zwei seitlichen Stabilisierungsschuhe. Die genaue Position (links oder rechts) der
inneren Bohrhülse wird durch eine innere Antriebseinrichtung ausgewählt, und die innere
Bohrhülse kann nur bei einer Ausführung nur nach rechts oder links angeordnet werden. Bei
einer weiteren Ausführung kann eine innere Einrichtung hinzugefügt werden, die als eine
weitere Option eine "Null"- oder "Nullneigungs" position umfassen würde. Diese
Mehrpositionsstabilisierungseinrichtung ist technisch herausfordernder, enthält alle
gegenwärtig vorgeschlagenen Bauelemente, verkörpert dennoch ein Niveau an Komplexität, das
bei gegenwärtigen Bohrabläufen nicht vorhanden ist.
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Die innere Antriebseinrichtung kann batteriebetrieben, hydraulisch betrieben, durch
die Drehung des sich drehenden Futterrohres betrieben oder durch den Strom der
Bohrflüssigkeit betrieben werden. Sie ist konstruiert, um die innere exzentrische
Bohrhülse um 180 Grad zu drehen, d. h., von ihrer äußersten rechten Position in ihre
äußerste linke Position. Eine hydraulische, mechanische oder elektrische Logik bewirkt,
daß die innere Antriebseinrichtung die Positionen der inneren exzentrischen Bohrhülse
verändert, wann es auch immer signalisiert wird. Das Signalisieren kann bewirkt werden,
indem die Drehung des Bohrgestänges über eine vorgegebene Zeitdauer angehalten wird, indem
eine Reihe von Bohrflüssigkeitsdruckimpulsen gesendet wird oder mittels einer bestimmten
anderen Einrichtung.
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Wenn der innere Motor hydraulisch ist, dann wird die Quelle der hydraulischen
Leistung normalerweise die strömende Bohrflüssigkeit sein. Die Umwandlung des
Bohrflüssigkeitsdruckes in einen hydraulischen Druck ist in der Industrie gut bekannt.
Alternativ kann die Drehung des sich drehenden Futterrohres genutzt werden, um dem
Hydraulikmotor eine hydraulische Leistung zu liefern, oder es kann eine mechanische
Wendegetriebeeinrichtung eingesetzt werden, bei der eine Rutschkupplung zur Anwendung
kommt. Wenn der innere Motor ein Elektromotor ist, dann kann die Leistung von langlebigen
Akkumulatorenbatterien geliefert werden, gleich jenen, wie sie in MWD-Werkzeugen verwendet
werden, die innerhalb des Werkzeuges aufgenommen werden.
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Die augenblickliche, Vorrichtung bringt eine wählbare Neigung (rechts oder links
der Unterseite) beim Bohrmeißel zur Anwendung. Die belastete schwere Seite der äußeren
exzentrischen Bohrhülse wird infolge der Wirkungen der Schwerkraft die Unterseite des
Loches suchen. Die zwei seitlichen Stabilisierungsschuhe werden die Drehung der äußeren
exzentrischen Bohrhülse verhindern, wann auch immer das sich drehende Futterrohr, das am
Bohrgestänge befestigt ist, gedreht wird. Die innere exzentrische Bohrhülse wird rechts
oder links von der Mittellinie des Bohrloches in Abhängigkeit von ihrer Ausgangsposition
angeordnet. Weil die Vorrichtung benutzt wird, um die Bohrmeißelabweichung zu verhindern,
wird die innere exzentrische Bohrhülse normalerweise auf der äußersten linken Seite (in
der Richtung betrachtet, die das Bohrloch einnimmt) gestartet, um eine Neigung nach rechts
zu erzeugen. Indem sich die Bohrung der inneren exzentrischen Bohrhülse auf der äußersten
linken Seite der äußeren Bohrhülse befindet, wird das sich drehende Futterrohr nach links
vom Loch versetzt, um eine Kraft zu erzeugen, die von der rechten Seite des Bohrloches
ausgeübt wird. (Das gleicht der Wirkung, die von den Vorrichtungen von sowohl Garrison und
Welborn als auch von einem versetzten Packer gebracht wird.).
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Die Verwendung des Werkzeuges ist einfach. Eine Standardbohrlochsohlenbaugruppe
(BHA) wird montiert, die die geeignete Anzahl an Schwerstangen, das richtige
MWD-Werkzeug(e) oder ein anderes Gerät(e), die augenblickliche Vorrichtung (richtig
gestartet) und einen Bohrmeißel enthält. Die Bohrlochsohlenbaugruppe wird am Bohrgestänge
befestigt, und das Gestänge wird in das Bohrloch abgesenkt.
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Für diese Erklärung wird angenommen, daß die Vorrichtung so eingestellt wird, daß
eine normale Bohrmeißelabweichung nach rechts verhindert wird. Die normalen Bohrvorgänge
werden eingeleitet, und die vom MWD erhaltene Richtungsinformation wird überwacht. Wenn
das Bohrloch zu weit nach links abzuweichen beginnt, dann wird in Abhängigkeit von der im
Werkzeug eingesetzten Logik die Drehung zum Stillstand gebracht oder der Flüssigkeitsdruck
so gepulst, daß die innere exzentrische Bohrhülse zur entgegengesetzten Seite getrieben
wird. Das normale Bohren wird dann fortgesetzt, und die Richtung des Bohrloches wird
überwacht. Wenn das Bohrloch zu weit zurück nach rechts abweicht, wird die erforderliche
Signalisierungseinrichtung eingesetzt, um die Position der inneren Bohrhülse zu schalten,
und der Bohrvorgang wird wieder aufgenommen. Der Vorgang wird wiederholt, wenn
erforderlich.
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Der Nutzeffekt wird ein Bohrloch sein, das in der Querebene eine etwas
wellenförmige s-Form aufweist; das wird jedoch nicht ein Problem sein, weil die meisten
richtungsgesteuerten Bohrlöcher scharfe s-Kurven aufweisen, die von einer Seite zur
anderen wellenförmig verlaufen, oder sogar von der Unterseite zur Oberseite, und der Grad
der Wellenförmigkeit kann hoch sein. Daher löst diese Vorrichtung das Problem eines echten
geforderten Links/Rechts-Bohrwerkzeuges und erreicht ihr Ziel der Verringerung der Anzahl
der Roundtrips bei einem Bohrvorgang. Die Vorrichtung wird ein Bohrloch mit besserer
"Qualität" mit weniger scharfen Krümmungen erzeugen.
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Das Werkzeug kann als eine reine Bohrlochsteuervorrichtung eingesetzt werden. Das
heißt, wenn der Bohrarbeiter nach links wenden möchte, wählt er "Linksdrehung";
andererseits, wenn der Bohrarbeiter nach rechts wenden möchte, wählt er "Rechtsdrehung".
Eine Signalisierungseinrichtung, die den Oberflächengegendruck der Bohrflüssigkeit
beeinflußt, kann eingesetzt werden, um dem Bohrarbeiter den Zustand der Vorrichtung
mitzuteilen, und sie kann innerhalb der Vorrichtung eingeschlossen sein. Im allgemeinen
wird eine Veränderung der Richtung nach links langsamer erfolgen als eine Veränderung der
Richtung nach rechts, wegen der natürlichen Auswirkungen der Bohrmeißelabweichung. In
einer gleichen Weise und mit richtigen Zusatzwerkzeugen kann die Vorrichtung für die
Aufwärts/Abwärtssteuerung in geneigten Bohrlöchern eingesetzt werden. Die Vorrichtung wird
mit sowohl konventionellen Bohr- als auch Bohrlochsohlenmotoren funktionieren.
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Ausführungen der Erfindung werden jetzt nur als Beispiel mit Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen beschrieben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Es zeigen:
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Fig. 1 eine grundlegende geschnittene Seitenansicht eines Werkzeuges entsprechend
der Erfindung in einem etwas geneigten Bohrloch mit seiner Unterseite auf der linken
Seite;
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Fig. 2 eine grundlegende Seitenansicht des Werkzeuges aus Fig. 1, die die belastete
Seite links zeigt, und die die Position der Gleitschuhe veranschaulicht;
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Fig. 3 eine grundlegende Seitenansicht des Werkzeuges aus Fig. 1, um 90 Grad
gedreht, wodurch die belastete Seite hinter der Zeichnung ist, und die die
Stabilisierungsschuhe und die exzentrische Versetzung zeigt, die dem inneren, rohrförmigen
Element oder dem sich drehenden Futterrohr erteilt wird:
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Fig. 4 eine grundlegende Schnittdarstellung des Werkzeuges aus Fig. 1 längs A-A
in sowohl Fig. 1 als auch Fig. 2; der punktierte Kreis um den Querschnitt herum
veranschaulicht die erwartete Position der Vorrichtung innerhalb des Bohrloches;
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Fig. 5A eine grundlegende Draufsicht des Werkzeuges aus Fig. 1, das in einem
Bohrloch eingesetzt wird, wobei seine Benutzung beim Ausführen einer Rechtsdrehung
veranschaulicht wird;
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Fig. 5B eine grundlegende Draufsicht des Werkzeuges aus Fig. 1, das in einem
Bohrloch eingesetzt wird, wobei seine Benutzung beim Korrigieren der Bohrmeißelabweichung
nach rechts oder alternativ seine Benutzung beim Ausführen einer Linksdrehung
veranschaulicht wird;
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Fig. 6 eine vorgeschlagene Bohrlochsohlenbaugruppe, die ein Werkzeug entsprechend
der Erfindung, einen Bohrmeißel, ein MWD-Werkzeug, Schwerstangen, usw. umfaßt, die nur für
die Bohrlochkorrektur nach links/rechts verwendet werden:
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Fig. 7A eine grafische Veranschaulichung der vorgeschlagenen
Bohrlochsohlenbaugruppe aus Fig. 6, die die Vorrichtung, den Bohrmeißel, und die
Stabilisierungseinrichtungen zeigt, die nur für die Bohrlochkorrektur nach links/rechts
verwendet werden;
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Fig. 7B eine vorgeschlagene grafische Bohrlochsohlenbaugruppe, die die Vorrichtung,
den Bohrmeißel und die Stabilisierungseinrichtungen umfaßt, die nur für die
Bohrlochkorrektur nach oben/unten verwendet werden;
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Fig. 7C eine vorgeschlagene grafische Bohrlochsohlenbaugruppe. die für die
Korrektur nach oben/unten und nach links/rechts verwendet wird;
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Fig. 8 ein Schneckengetriebe, das mit dem inneren Futterrohr gekoppelt ist, das
mittels einer Motoreinrichtung getrieben wird;
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Fig. 9 eine grundlegende Schnittdarstellung, die die Signalisierungseinrichtung
für die Position der inneren exzentrischen Bohrhülse mittels Flüssigkeitsdruck
veranschaulicht;
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Fig. 10 eine grundlegende Schnittdarstellung der Vorrichtung, die die
Signalisierungseinrichtung längs A-A in Fig. 8 zeigt.
METHODEN ZUR DURCHFÜHRUNG DER ERFINDUNG
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Die Vorrichtung wird zuerst in allgemeinen Begriffen diskutiert, um den
erfinderischen Gedanken einer doppelten exzentrischen Bohrhülsenanordnung zu erklären. Als
nächstes wird die bevorzugte Einrichtung der Erfinder für das Drehen oder Schalten des
inneren Futterrohres aus seiner äußersten linken Position in seine äußerste rechte
Position (oder umgekehrt) beschrieben, die eine Alternative sein wird. Eine weitere
Einrichtung für das Bewirken der Schaltung wird diskutiert, wie es die
Signalisierungseinrichtung auf Gegendruckbasis der Bohrflüssigkeit für das Anzeigen der
Position der inneren Bohrhülse sein wird. Schließlich wird die Verfahrensweise für die
richtige Anwendung der Vorrichtung beschrieben.
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Die Vorrichtung wird bei Benutzung der elementaren Fig. 1 bis 4 beschrieben. Fig.
1, eine Seitenansicht, zeigt einen Schnitt der Vorrichtung 10 in einem etwas geneigten
Bohrloch. Diese Figur dient dazu, die Unterseite des Loches ausführlich zu definieren, die
die Industrie als die Seite des Loches definiert, die dem Mittelpunkt der Erde am nächsten
ist. Die Unterseite des Loches 3 befindet sich auf der linken Seite des gesamten
Bohrloches 2. Fig. 1 zeigt die Vorrichtung in einem etwas geneigten Loch nur zum Zweck der
Veranschaulichung.
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Beginnend oben in Fig. 1 wird die Vorrichtung an einem Zwischenübergangsstück 4
befestigt gezeigt, das wiederum am Bohrgestänge (nicht gezeigt) befestigt würde. Das
Zwischenübergangsstück (nicht Teil der Erfindung) ist am inneren drehbaren Futterrohr 11
befestigt, und es muß nicht erforderlich sein, wenn das Bohrgestängerohrgewinde zum
Vorrichtungsgewinde paßt. Dieses Futterrohr kann sich innerhalb der inneren exzentrischen
Bohrhülse 12 ungehindert drehen. Nicht gezeigt und auch nicht diskutiert werden die
Lagerflächen, die in der Vorrichtung zwischen dem inneren sich drehenden Futterrohr 11 und
der inneren exzentrischen Bohrhülse 12 erforderlich sind. Konstruktionsforderungen für
diese Lager werden diskutiert, weil das Futterrohr 11 in der Lage sein muß, eine Drehung
innerhalb der inneren Bohrhülse 12 aufrechtzuerhalten. Die innere exzentrische Bohrhülse
12 kann innerhalb eines Bogens mittels einer Antriebseinrichtung (nicht gezeigt) innerhalb
des äußeren exzentrischen Gehäuses oder Futterrohres 13 ungehindert gedreht werden. Die
Lagerflächen zwischen dem inneren und äußeren Futterrohr sind nicht kritisch, da sie nicht
eine konstante gegenseitige Drehung aufweisen; sie müssen jedoch in der Bohrumgebung
sauber bleiben können. Abgedichtete Lagersysteme wären geeignet.
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In Fig. 1 wird das innere sich drehende Futterrohr 11 direkt an einem Bohrmeißel
7 befestigt gezeigt. Das wäre wünschenswert; die Gewinde können jedoch zwischen den zwei
Elementen abweichen, und für Anpassungszwecke kann ein Zwischenübergangsstück (nicht
gezeigt) erforderlich sein.
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Fig. 4 zeigt deutlich die relative Exzentrizität der inneren und der äußeren
exzentrischen Bohrhülse 12 und bzw. 13. In Wirklichkeit sollte man sich auf die äußere
exzentrische Bohrhülse als "Außengehäuse" beziehen, denn dieses Element wird die
Antriebseinrichtung (in den betreffenden Figur, nicht gezeigt) für das Drehen der inneren
exzentrischen Bohrhülse 12 innerhalb des Außengehäuses 13 enthalten. (Betreffs
Einzelheiten der Antriebseinrichtung siehe Fig. 8.) Das Außengehäuse besteht aus einer
Bohrung, die in Längsrichtung durch die äußere Bohrhülse hindurchgeht, die die innere
Bohrhülse aufnimmt. Das Außengehäuse ist auf seiner Außenseite exzentrisch, wie deutlich
als der "schwere Abschnitt" 20 gezeigt wird.
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Der schwere Abschnitt oder die belastete Seite 20 des Außengehäuses bildet die
schwere Seite des Außengehäuses und wird als Teil der äußeren Bohrhülse gefertigt. Das
schwere Gehäuse enthält die Antriebseinrichtung für das steuerbare Drehen der inneren
exzentrischen Bohrhülse innerhalb des Außengehäuses. Außerdem kann das schwere Gehäuse die
Logikschaltungen, Stromzuführungen, hydraulische Vorrichtungen und dergleichen enthalten,
die mit dem Drehen der inneren Bohrhülse "bei Bedarf" verbunden sind (oder sein können).
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Es sind zwei Stabilisierungsschuhe 21 auf beiden Seiten des Außengehäuses
vorhanden, die unter rechten Winkeln zum schweren Gehäuse und auf der Mittellinie
angeordnet sind, die durch das Drehzentrum der inneren Bohrhülse gezogen wird. Diese zwei
Schuhe dienen dazu, jeglicher Gegendrehung seitens des Außengehäuses entgegenzuwirken, die
durch eine Lagerreibung zwischen dem sich drehenden Futterrohr 11 und der inneren
exzentrischen Bohrhülse 12 hervorgerufen wird. Die Stabilisierungsschuhe sind
normalerweise entfernbar und so bemessen, daß sie dem Durchmesser des Bohrloches
entsprechen. Tatsächlich würden die gleichen Verfahrensweisen, die zur Anwendung kommen,
um eine normale Stabilisierungseinrichtung zu dimensionieren, bei der Auswahl der
Abmessung der Stabilisierungsschuhe angewandt. Alternativ könnten die Schuhe 21
zusammenhängend mit dem Außengehäuse 13 gebildet werden. Wie erklärt wird, wird der
schwere oder belastete Abschnitt des Außengehäuses 13 dazu neigen, die Unterseite des
Loches zu suchen, und die Funktionsweise der Vorrichtung hängt davon ab, daß sich das
schwere Gehäuse auf der Unterseite des Loches befindet.
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Fig. 2. 3 und 4 zeigen die Mittellinie des Bohrloches als CLW und die Mittellinie
des Bohrmeißels (oder Bohrgestänges) als CLD. Man beachte, daß diese Längsmittellinien
durch die Exzentrizität der inneren Bohrhülse in Fig. 3 versetzt und in den Darstellungen
der Fig. 2 und 4 zusammen angeordnet sind. (Tatsächlich sind diese Mittellinien in der
Darstellung der Fig. 1 zusammen angeordnet.) Einfach dargelegt, wenn das Werkzeug durch
die Achse betrachtet wird, die durch das schwere Gehäuse hindurchgeht, sind die
Längsachsen versetzt; andererseits, wenn es durch die Achse betrachtet wird, die durch die
zwei Stabilisierungsschuhe 21 hindurchgeht, sind die zwei Längsmittelachsen zusammen
angeordnet.
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Die Lager zwischen dem inneren drehbaren Futterrohr und der inneren exzentrischen
Bohrhülse werfen eine Anzahl von interessanten Problemen auf. Wenn das Werkzeug beim
konventionellen Bohren eingesetzt wird, muß sich das innere Futterrohr mit Drehzahlen von
bis zu 250 U/min. innerhalb der inneren exzentrischen Bohrhülse drehen können. Wenn das
Werkzeug mit Bohrlochsohlenmotoren eingesetzt wird, wird die Lagerdrehzahl von der
Position des Bohrlochsohlenmotors mit Bezugnahme auf das Werkzeug abhängen. Der
Bohrlochsohlenmotor kann an beiden Enden des Werkzeuges angeordnet werden. Wenn der Motor
neben dem Bohrmeißel angeordnet wird, dann wird die Lagerdrehzahl Null sein. Wenn das
Werkzeug zwischen dem Bohrlochsohlenmotor und dem Bohrmeißel angeordnet wird, wird die
Drehzahl die gleiche wie die der Abtriebswelle des Bohrlochsohlenmotors sein. Diese
Drehzahl kann höher als 250 U/min. sein, die normalerweise als die maximale U/min.
betrachtet wird, der man beim konventionellen Rotarybohren begegnet.
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Das innere Futterrohr an den Hochleistungslagern der inneren Bohrhülse muß
geschmiert werden, und die Schmierflüssigkeit wird die Bohrflüssigkeit sein, die durch das
System zirkuliert. Das bedeutet, daß das Lager in der Lage sein muß, bei bestimmten festen
Stoffen zu funktionieren, die eine potentiell scheuernde Beschaffenheit aufweisen, und die
im Strom vorhanden sind. Lager dieser Beschaffenheit sind in der Industrie gut bekannt und
werden ein geringes Problem hervorrufen. Es muß erwartet werden, daß das Drucklager
zwischen den zwei Elementen, siehe Stelle 28 in Fig. 9, einen Verschleiß zeigt, und es ist
so konstruiert, daß es in vernünftigen Wartungsintervallen ausgewechselt werden kann. Im
Grunde genommen ist die Drucklagerfläche ein zu opferndes Lager, und es ist einzuplanen,
daß dieses Lager bei jedem Wechsel des Bohrmeißels ausgetauscht wird. (Zumindestens muß
das Lager jedesmal überprüft werden, wenn das Werkzeug zur Oberfläche gebracht wird.).
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Die Drehung zwischen dem Außengehäuse 13 und der inneren exzentrischen Bohrhülse
12 wird von der Oberfläche aus gesteuert, und sie tritt "bei Bedarf" auf. Daher müssen
diese Lagerflächen nicht hohe kontinuierliche Drehzahlen aufnehmen, und es können normale
abgedichtete Lager eingesetzt werden. Fig. 8 veranschaulicht, wie die innere Bohrhülse
funktioniert. Ein Schneckengetriebe 25 treibt das Abtriebsrad 26, das am inneren
Futterrohr befestigt ist, normalerweise um 180 Grad. Das Schneckenrad wird durch einen
Motor 27 angetrieben. Ein Schneckengetriebe wird wegen seines natürlichen mechanischen
Vorteils eingesetzt. Das heißt, das Abtriebsrad 26 wird eine große Schwierigkeit beim
Drehen des Schneckenrades 25 zeigen. Daher wird diese Getriebeanordnung eine natürliche
Sperre für die innere Bohrhülse bereitstellen. Es ist möglich, die innere Bohrhülse direkt
mittels einer gleichen Vorrichtung anzutreiben, die verwendet wird, um die
Schneckenradwelle anzutreiben. Die Veranschaulichung der Antriebsanordnung in Fig. 8 soll
das eingeschlossene Prinzip zeigen, und es ist nicht beabsichtigt, daß sie als eine
Einschränkung betreffs der Vorrichtung dient.
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Die Motoreinrichtung kann eine Anzahl von Formen annehmen. Bei der bevorzugten
Anordnung ist die Motoreinrichtung ein Gleichstrommotor, der von einem Lithiumbatteriesatz
angetrieben wird, gleich jener, die in MWD-Werkzeugen eingesetzt werden. Der Motor und die
Batterien werden in einer abgedichteten Zelle innerhalb des schweren Gehäuses des
Außengehäuses angeordnet. Die eingesetzte Logik zum Starten und Anhalten des
Antriebsmotors ist ebenfalls im schweren Gehäuse untergebracht.
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Bei einer alternativen Ausführung, bei der ein Hydraulikmotor eingesetzt wird,
würde der Schneckenradantrieb zur Anwendung kommen. Normale industrielle
Hydraulikverfahren würden angewandt. Die Quelle der hydraulischen Leistung würde der
Bohrflüssigkeit in einer gleichen Weise entnommen wie beim Bohrlochsohlenmotor. Die Quelle
würde durch eine elektromechanische-hydraulische Logik aktiviert, die nur Leistung fordern
würde, wenn der Exzenter von einer Position in die andere getrieben werden soll. Eine
weitere Alternative wäre die Verwendung einer elektrischen Antriebseinrichtung, die aber
einen Bohrlochgenerator (im Gehäuse) enthält, der seine Leistung der Bohrflüssigkeit
entnehmen würde, wann auch immer die Logik eine Veränderung der Position fordert.
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Fig. 4 zeigt die augenblickliche Vorrichtung mit ihrer inneren exzentrischen
Bohrhülse auf der Mittellinie zwischen den zwei Stabilisierungsschuhen 21 und rechts von
der gesamten Vorrichtung. Fig. 5A zeigt eine "Draufsicht" der Vorrichtung, worin die
innere exzentrische Bohrhülse weit rechts in Übereinstimmung mit der Mittellinie der zwei
Stabilisierungsschuhe eingestellt ist. Die "Draufsicht" ist so zu verstehen, daß Fig. 5A
und 5B von der Oberseite des Bohrloches aus betrachtet werden. Daher wird der Zustand des
inneren Exzenters, der in Fig. 4 und Fig. 5A gezeigt wird, veranlassen, daß das
Außengehäuse 13 einen Druck gegen die linke Seite des Bohrloches ausübt, wenn von der
Oberseite betrachtet wird. Der Drehpunkteffekt gegen die Seite der linken Seite des
Bohrloches wird veranlassen, daß der Bohrmeißel ein Loch mit einer Neigung nach rechts
erzeugt.
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Wie es vorangehend dargelegt wird, ist die Drehung der inneren exzentrischen
Bohrhülse 12 normalerweise auf 180 Grad beschränkt; wenn die Vorrichtung das richtige
Signal von der Oberfläche empfängt, wird daher die Antriebseinrichtung den inneren
Exzenter aus seiner äußersten rechten Position um 180 Grad in seine äußerste linke
Position drehen. Dieser Zustand wird in Fig. 5B gezeigt. Wenn sich der innere Exzenter in
diesem Zustand befindet, wird er bewirken, daß das Außengehäuse 13 einen Druck gegen die
rechte Seite des Bohrloches ausübt, wenn von der Oberseite aus betrachtet wird. Der
Drehpunkteffekt gegen die Seite der rechten Seite des Bohrloches wird bewirken, daß sich
der Bohrmeißel nach links dreht. Die durch die augenblickliche Vorrichtung erzeugte
"Qualität" des Bohrloches wird gegenüber dem gegenwärtigen Stand der Technik stark
verbessert, wie später erklärt wird.
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Der in den vorhergehenden zwei Paragraphen erklärte Gedanke ist die grundlegende
Erfindung, worin die Erfinder erkannt haben, daß ein einfaches schweres Gehäuse, das immer
die Unterseite des Bohrloches suchen wird, verwendet werden kann, um selektiv einen
inneren Exzenter zu schalten, damit eine Drehpunktkraft gegen die eine oder die andere
Seite eines Bohrloches ausgeübt wird. Die Erfindung legt, ohne eine Wahl zu haben, eine
Grenze von 180 Grad betreffs der Bewegung des inneren Exzenters fest. Diese Grenze wird
infolge der technischen Logik und mechanischen Überlegungen ermöglicht. Das heißt, es ist
einfacher, dem Werkzeug zu signalisieren, die Seiten zu schalten und zu gestatten, daß die
innere Antriebseinrichtung die innere Bohrhülse von einem "Halt" zum einem anderen "Halt"
dreht, eher als die Logik und die innere Antriebseinrichtung zu komplizieren. Die moderne
Technik würde die Verwendung einer Antriebseinrichtung in "Schrittmotorausführung"
gestatten, worin der innere Exzenter in jedem gewünschten Zustand mit Bezugnahme auf das
Außengehäuse angeordnet werden könnte. Daher muß die bevorzugte Ausführung, die einen
Bogen von 180 Grad auf der inneren Bohrhülse festlegt, nicht als wirkliche Beschränkung
der alternativen Ausführungen der Vorrichtung ausgelegt werden.
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Wenn eine wirkliche Schrittmotoreinrichtung innerhalb des Gehäuses angeordnet wird,
mit keinerlei Stillstandsgrenzen, dann wäre es möglich, die gleiche Vorrichtung zu
benutzen, um die Richtung des Bohrmeißels nach oben/unten/links/rechts zu steuern. Das in
den vorangehenden Paragraphen erklärte physikalische Prinzip, das die Richtungssteuerung
nach links oder rechts betrifft, würde dennoch gelten. Beispielsweise könnte die innere
Bohrhülse so angeordnet werden, daß die Versetzung auf der Oberseite des Gehäuses auftrat.
Das würde den Drehpunkt auf dem Boden des Außengehäuses oder direkt auf dem tatsächlichen
schweren Gehäuse anordnen, und der Bohrmeißel würde sich nach oben bewegen. In einer
gleichen Weise könnte der Bohrmeißel nach unten getrieben werden. Jegliche Kombination der
Richtungssteuerung des Bohrmeißels nach oben/unten/links/rechts könnte zustande gebracht
werden.
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Der schwere Gehäuseabschnitt 20 der äußeren Bohrhülse liefert den Bezugspunkt oder
"Erdungspunkt", auf den sich die Neigung des Bohrmeißels bezieht. Die tatsächlichen
Neigungskräfte werden auf die geeigneten Seiten des Bohrloches durch einen der
Stabilisierungsschuhe 21 zur Anwendung gebracht. Es ist wichtig, daß während der Drehung
des drehbaren Futterrohres 11 das Drehmoment, das auf die äußere Bohrhülse 13 übertragen
wird, nicht die Masse der äußeren Bohrhülse übersteigt. Wenn das übertragene Drehmoment
die Masse des Außengehäuses übersteigt, wird es zu einer Entstabilisierung des
Außengehäuses kommen - nämlich das Außengehäuse wird sich drehen. Wenn sich das
Außengehäuse vom Unterseitenbezugspunkt des Loches wegdreht, dann wird die Neigung des
Bohrmeißels nicht richtig sein, und die Richtungsqualitäten der Vorrichtung werden
versagen.
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Wenn diese Vorrichtung zum Einsatz kommt, kann es daher erforderlich sein,
unterschiedliche Drehzahlen für die Drehung der inneren Bohrhülse anzuwenden, um die
Masse-Drehmoment-Beschränkungen des Außengehäuses zu überwinden. Paradoxerweise wird die
Masse des Gehäuses wirksamer, während der Neigungswinkel (die Abweichung des Bohrloches
von der Vertikalen) zunimmt; daher können höhere Drehzahlen angewandt werden.
Glücklicherweise fällt das mit der Forderung hinsichtlich eines schnellen Ansprechens des
Werkzeuges in einem Bohrloch mit großem Winkel (nicht weit von oder horizontal) zusammen.
Der Arbeiter wird die Bohrleistung des Werkzeuges überwachen müssen, um zu ermitteln, ob
sich das Werkzeug vom Unterseitenbezugspunkt wegdreht. Normale Bohrlochmeßvorrichtungen
können diese Information liefern. Die Einstellungen der Drehzahl der inneren Bohrhülse
können auf der Oberfläche verändert werden, um jegliches Manko hinsichtlich der
Masse-Drehmoment-Leistung des Außengehäuses auszugleichen.
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Bei Bohrvorgängen, wie es vorangehend erklärt wird, ist im allgemeinen eine
veränderliche Kraft vorhanden, die versucht, einen Bohrmeißel von der gewünschten Bahn
wegzutreiben. Daher sollte das Werkzeug zuerst in Betracht gezogen werden, um die
Bohrmeißelabweichung oder die Links/Rechts-Richtung zu steuern. Fig. 6 veranschaulicht
eine potentielle Bohrlochsohlenbaugruppe (BHA) für das Steuern der Bohrmeißelabweichung
oder das Erhalten der Links/Rechts-Richtungssteuerung. Die Bohrlochsohlenbaugruppe besteht
aus: einem Bohrmeißel 7; einem wahlfreien Zwischenübergangsstück 6; der Vorrichtung 10
selbst; einem weiteren wahlfreien Zwischenübergangsstück 4; den erforderlichen
Meßwerkzeugen 5; und irgendwelchen erforderlichen Schwerstangen 8. Diese Baugruppe würde
am Bohrgestänge 9 befestigt. Weitere Stabilisierungseinrichtungen (in Fig. 6 nicht
gezeigt) würden gemäß den normalen Bohrverfahren hinzugefügt.
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Fig. 7A ist eine grafische Veranschaulichung einer Anordnung von
Stabilisierungseinrichtungen, die bei einem Bohrvorgang eingesetzt werden, ohne daß die
erforderlichen Schwerstangen, Meßwerkzeuge und Übergangsstücke gezeigt werden. Der
augenblicklichen Vorrichtung 10 folgt eine zweite Gestängestabilisierungseinrichtung 23
und irgendwelche weiteren Stabilisierungseinrichtungen 22, die das Bohrprogramm erfordern
kann.
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Wie es vorangehend erklärt wird, kann das Werkzeug abgewandelt werden, um eine
Richtungssteuerung nach oben/unten zu liefern, und der einfachste Weg, um das zustande zu
bringen, wäre zu veranlassen, daß ein Ende der Bogenversetzungsposition der inneren
Bohrhülse auf dem Boden des Werkzeuges oder neben dem schweren Gehäuse liegt. Die andere
Vesetzungsposition wäre 180 Grad weg oben auf dem Werkzeug oder dem schweren Gehäuse
entgegengesetzt. Wie es vorangehend erklärt wird, würden diese zwei Versetzungspositionen
den Bohrmeißel nach oben oder unten in den Drehpunkt drehen. Fig. 7B ist eine grafische
Darstellung der augenblicklichen, obgleich abgewandelten Vorrichtung, die benutzt wird,.
um nur nach oben/unten zu steuern. Hierbei folgt dem Bohrmeißel 7 eine nahegelegene
Bohrmeißelstabilisierungseinrichtung 24 bei der abgewandelten augenblicklichen Vorrichtung
10M mit einem Abstand "l" vom Bohrmeißel angeordnet. Dieser Abstand würde im Bereich
zwischen 15 ft. (4,57 m) und 30 ft. (9,14 m) liegen. (Man beachte; die Anwendung des
Britischen Einheitssystems ist die Norm in der Bohrindustrie; daher wendet diese
Beschreibung den Industriestandard an.)
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In gleicher Weise könnten die abgewandelte augenblickliche Vorrichtung 10M und die
augenblickliche Vorrichtung 10 gemeinsam in der gleichen Bohrlochsohlenbaugruppe
eingesetzt werden, um nach links/rechts und nach oben/unten zu steuern. Fig. 7C ist eine
grafische Veranschaulichung einer derartigen Bohrlochsohlenbaugruppe, ohne daß sie die
erforderlichen Meßwerkzeuge, Schwerstangen und dergleichen zeigt.
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Eine Verfahrensweise, um der Oberfläche die Position des inneren Exzenters zu
signalisieren, ist erforderlich. Es wäre möglich, Meßwerkzeuge zu verwenden und die
Bohrlochrichtung zu verfolgen, und, wann auch immer die Richtung nicht richtig ist, können
dem Werkzeug "Auslösezustände" signalisiert werden. Das heißt, sich von links nach rechts
drehen oder umgekehrt. (Im Fall des abgewandelten Werkzeuges von oben nach unten oder
umgekehrt.) Die bevorzugte Verfahrensweise wird für die ursprüngliche
Links/Rechts-Vorrichtung (nicht abgewandelte Vorrichtung) beschrieben und wird in Fig. 9
und 10 veranschaulicht. Ein Durchgang 17 wird in das sich drehende Futterrohr gebohrt,
wodurch gestattet wird, daß bestimmte Bohrflüssigkeit aus der Bohrung über zusätzliche
versetzte Durchgänge austritt, die in die innere Bohrhülse 16 und in das Außengehäuse 15
gebohrt sind. Der Durchgang 17 im drehbaren Futterrohr endet in einer Kombination von
Bohrmeißeldüse/austrittsöffnung 19. Die Bohrmeißeldüse ist in der Lage, einen Druckabfall
ohne Beschädigung aufzunehmen. Eine Nut 18 ist in die äußere Fläche der inneren
exzentrischen Bohrhülse eingeschnitten, die das Austreten von Bohrflüssigkeit aus der
Bohrung gestattet, selbst wenn die Durchgänge 15. 16 nicht ausgerichtet sind. Wenn die
Durchgänge 15, 16 ausgerichtet sind, ist die Geschwindigkeit der Bohrflüssigkeit, die die
Bohrung verläßt, höher als die Geschwindigkeit, wenn die Durchgänge nicht ausgerichtet
sind. Daher würde ein Druckdifferenzsignal an der Oberfläche erscheinen, wann auch immer
die innere Bohrhülse aus einer Position in die andere ausgelöst oder geschaltet wird.
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In der äußersten rechten Position, die nicht der normale Zustand für das
Korrigieren der Bohrmeißelabweichung ist, verläßt mehr Flüssigkeit die Bohrung (siehe Fig.
4). In der äußersten linken Position, die der normale Zustand für das Korrigieren der
Bohrmeißelabweichung nach rechts ist, verläßt weniger Flüssigkeit die Bohrung. Weil mehr
oder weniger Flüssigkeit am Bohrmeißel vorbeiströmt, wird eine Druckänderung an der
Oberfläche auftreten. Druckänderungen werden in der Industrie leicht gemessen. Wenn sich
der Druck von hoch nach niedrig ändert, dann befindet sich der Exzenter in der äußersten
rechten Position. Wenn sich der Druck von niedrig nach hoch ändert, dann befindet sich der
Exzenter in der äußersten linken Position. Eine gleiche Verfahrensweise kann für die
Aufwärts/Abwärts-Ausführung der augenblicklichen Vorrichtung angewandt werden.
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Weitere Verfahren könnten angewandt werden, um den Zustand der inneren Bohrhülse
zu signalisieren, und derartige Verfahren liegen nicht außerhalb des Bereiches dieser
Offenbarung. Beispielsweise könnte ein Verschlüsselungssystem gleich dem zur Anwendung
kommen, das von MWD-Werkzeugen benutzt wird. Eine Reihe von kodierten Impulsen würde der
Oberfläche während der Bewegung der inneren Bohrhülse zugesandt, die entschlüsselt werden
können, wobei normale Industrieverfahren zur Anwendung kommen, um die Ruheposition der
Bohrhülse zu offenbaren. Es kann möglich sein, ein elektrisches Signal einem MWD-Werkzeug
zuzuführen und zu veranlassen, daß das Werkzeug die erforderliche Information zur
Oberfläche leitet. Das Leiten der kodierten Information zur Oberfläche als eine Reihe von
Spülungsimpulsen wird durchaus in der Industrie akzeptiert und angewandt.
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In gleicher Weise kann das Zuführen von Druckimpulsen von der Oberfläche zum
Werkzeug angewandt werden, um zu signalisieren, daß die Logik den Zustand der inneren
Bohrhülse auslöst. Beispielsweise ist das einfachste und bevorzugte Auslöseverfahren das
Anhalten des Bohrens über eine Zeitdauer, die die Zeitdauer übersteigt, um ein
Verbindungselement des Bohrrohres hinzuzufügen. Während dieser Zeitdauer würde der
Spülungsdruck absinken, und die Logik "sieht" den Vorfall. Die Logik startet ein
Zeitrelais, und nach der richtigen Zeitdauer wird der inneren Bohrhülse mitgeteilt, ihren
Zustand auszulösen. In Abhängigkeit von der Motoreinrichtung würde die Bohrhülse auslösen
oder warten, bis der Flüssigkeitsstrom wieder aufgenommen ist, um eine Antriebskraft zu
gewinnen. Dieses Verfahren kann ausgedehnt werden, um einer
Schrittmotorantriebseinrichtung zu signalisieren, sich in eine vorgegebene Position zu
bewegen, oder einer Bohrlochsohlenbaugruppe einzeln zu signalisieren, indem sowohl
Aufwärts/Abwärts- als auch Links/Rechts-Werkzeuge verwendet werden. Daher fallen
irgendwelche normalen Spülungssignalisierverfahren durchaus in den Bereich dieser
Offenbarung. Die in Verbindung mit dem Werkzeug der Erfindung eingesetzte Logik kann ein
integrierter Teil des Werkzeuges sein oder vollständig separat davon angeordnet werden.
Außerdem kann eine Energiequelle oder Leistungsbaugruppe für die Versorgung der
Logikschaltungen innerhalb des Werkzeuges angeordnet werden, als eine Zusatzeinrichtung,
die in einem separaten Übergangsstück angeordnet wird oder vollständig davon entfernt.
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Das Werkzeug ist einfach zu benutzen und wird in seiner vorliegenden
Links/Rechts-Ausführung beschrieben. Eine vorgeschlagene Bohrlochsohlenbaugruppe wird in
Fig. 6 gezeigt und wurde bereits beschrieben. Das Werkzeug würde auf der Oberfläche
zusammengebaut und in seinen normalen Zustand eingestellt (die innere exzentrische
Bohrhülse links von der Längsmittelachse des Bohrloches). Normale Bohrverfahren werden
befolgt, und der Verlauf des Bohrloches wird bei Anwendung von normalen Meßverfahren
verfolgt. Die Vorrichtung wurde gestartet, um eine Kraft links der Mittellinie des
Bohrloches auszuüben; daher sollte eine Bohrmeißelabweichung nach rechts nicht auftreten.
Das Bohrloch wird sehr wahrscheinlich langsam nach links abweichen. Wenn sich das Loch zu
weit nach links bewegt hat, dann erhält die Vorrichtung ihr Auslösesignal (Schalten der
Seiten). Die Oberflächenspülimpulse werden überwacht, um zu überprüfen, daß das Auslösen
tatsächlich stattgefunden hat, und um den Zustand der inneren Bohrhülse zu bestätigen. Die
Bohrvorgänge würden sich fortsetzen, bis das Loch zu weit nach rechts gegangen ist. In
gleicher Weise kann die Vorrichtung benutzt werden, um das Richtbohren einer geneigten
Bohrung vorzunehmen. Bei der abgewandelten Vorrichtung würden gleiche Verfahren für die
Steuerung nach oben/unten angewandt.
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Der bisherige Stand der Technik bei der Korrektur der Abweichung erforderte eine
Richtungsdrehung des Bohrloches, um ein Abweichen nach links/rechts (Azimut) oder nach
oben/unten (Neigung) vom geforderten Bohrlochweg zu korrigieren. Im wesentlichen würden
ein gebogenes Übergangsstück und ein Bohrlochsohlenmotor (oder steuerbarer Motor) im
Bohrloch angeordnet und in der geforderten Richtung ausgerichtet, um hinsichtlich der
berechneten Richtungsabweichung zu korrigieren. Diese Werkzeuge würden eine scharfe
Krümmung (eine relativ scharfe Drehung im Bohrloch, wenn man mit dem gesamten Bohrloch
vergleicht) zum Zeitpunkt der Korrektur einbringen. Sobald das Bohrloch in der richtigen
Richtung festgelegt wurde, werden normale Bohrverfahren wieder aufgenommen, bis die
nächste Messung eine nicht zu akzeptierende Abweichung zeigt. Daher ist ein Bohrloch nicht
geradlinig oder gleichmäßig - es sieht aus wie ein Korkenzieher. Die augenblickliche
Vorrichtung wird eine relativ gleichmäßige Korrektur gestatten; daher wird das Bohrloch
nicht wie ein Korkenzieher aussehen, und es wird leichter sein, während der gesamten
Bohr-, Verrohrungs- und Produktionsvorgänge hineinzugelangen und auszutreten. Das heißt.
die "Qualität" des Bohrloches wird gegenüber dem gegenwärtigen Stand der Technik in
bedeutendem Maße verbessert.
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Schließlich muß beachtet werden, daß die innere exzentrische Bohrhülse mit,
unterschiedlichen Graden an Exzentrizität oder Versetzung von der Mittelachse des
Bohrloches hergestellt werden kann. Die geforderte Exzentrizität wird von der Formation,
dem Durchmesser des Bohrloches, der Geschwindigkeit des Bohrens, der Art des Bohrens und
dergleichen abhängig sein. Die Vektorwechselwirkung des Schuhs mit der Bohrlochwand wird
selektiv durch die Drehung der inneren Bohrhülse gesteuert; daher wird die Größe der
Versetzungskraft durch das Verhältnis der Exzentrizität der inneren Bohrhülse bestimmt.
Ein kleineres Verhältnis ist einer kleineren Vektorkraft gleich und ein größeres
Verhältnis einer größeren Vektorkraft. Die Versetzung kann von Zehnteln eines in.
(Millimeter) bis zu in. (Zentimeter) variieren. Je größer die Versetzung ist, desto
plötzlicher ist die Änderung der Richtung des Bohrloches, und desto höher ist die
Belastung der inneren Lager. Beim Bohren eines geradlinigen Bohrloches sollte die
exzentrische Versetzung kleiner als etwa 1/2 in. (1,27 cm) sein.
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Es muß ebenfalls daran erinnert werden, daß die innere exzentrische Versetzung und
das wirksame Normalmaß des Werkzeuges (wobei das wirksame Normalmaß als der Durchmesser
des Werkzeuges zwischen den äußeren Flächen der Schuhe definiert wird) zueinander in
Beziehung stehen. Es ist daher wichtig, daß das wirksame Normalmaß des Werkzeuges leicht
auf dem Ölfeld reguliert werden kann, um sich an das Normalmaß des Bohrloches (das gleiche
wie das wirksame Normalmaß des Werkzeuges) anzupassen, oder um eine gewisse unerwartete
Wechselwirkung mit dem Werkzeug zu berücksichtigen. Beispielsweise kann die Formation das
Werkzeug weiter nach rechts treiben als erwartet; daher könnte die Dicke des rechten
Schuhs vergrößert werden, während die Dicke des linken Schuhs verringert werden könnte.
Das gesamte wirksame Normalmaß des Werkzeuges würde das gleiche bleiben, aber die
Seitenbohrlochkraft auf der rechten Seite des Bohrloches würde wirksam vergrößert werden.
Die tatsächlichen Werte und dergleichen müßten auf dem Ölfeld ermittelt werden wie viele
Parameter in der Bohrindustrie. Daher sind die Schuhe im Ölfeld auswechselbar, und sie
werden mittels Bolzen oder irgendeines gleichen wirksamen Haltemechanismus an Ort und
Stelle gehalten.
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Die Wahl der inneren Bohrhülse und der folglichen Versetzung und des wirksamen
Normalmaßes des Werkzeuges können am Bohranlagenplatz vorgenommen werden. Die
Bohringenieure würden die charakteristischen Eigenschaften der Formation, das Bohrprogramm
und weitere gut bekannte Parameter in Betracht ziehen, um eine anfängliche Versetzung und
das Normalmaß zu ermitteln. Wenn das Werkzeug zu stark oder zu schwach korrigiert, dann
würde die innere Bohrhülse (oder die Schuhe) bei einer geeigneten Gelegenheit (wie
beispielsweise einem "Bohrmeißel-Trip") ausgewechselt, und das Werkzeug würde zum Bohrloch
zurückgeführt.
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Bei der vorangegangenen Diskussion wurden die beste Ausführung und die geeignetste
Methode(n) der vorliegenden Erfindung offenbart, wie sie gegenwärtig in Betracht gezogen
werden. Es muß verstanden werden, daß die vorgelegten Beispiele und die Abmessungen
verändert werden können, daß andere Signalisierungseinrichtungen eingesetzt werden können,
daß andere Auslöseeinrichtungen für die innere Bohrhülse oder Antriebseinrichtungen
eingesetzt werden können, und daß weitere Abwandlungen vorgenommen werden können, ohne daß
man vom Wesen der vorliegenden Erfindung abweicht.
ANHANG - ZEICHNUNGSNUMMERNINDEX DER ERFINDUNG
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1. die gesamte Bohrlochsohlenbaugruppe (BHA)
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2. im allgemeinen das Bohrloch (vertikal, geneigt oder horizontal)
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3. die Unterseite des Loches
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4. Zwischenübergangsstück
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5. Meßwerkzeug (MWD) oder dergleichen
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6. Zwischenübergangsstück (oder zusätzliche Bohrwerkzeuge)
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7. Bohrmeißel
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8. Schwerstange(n)
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9. Bohrgestänge
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10. im allgemeinen die augenblickliche Vorrichtung
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11. das innere drehbare Futterrohr
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12. im allgemeinen die innere exzentrische Bohrhülse
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13. im allgemeinen die äußere exzentrische Bohrhülse
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14. im allgemeinen der Antriebsmechanismus der Wähleinrichtung
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15. dritter Bohrflüssigkeitsdurchgang in der äußeren Bohrhülse
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16. zweiter Bohrflüssigkeitsdurchgang im inneren drehbaren Futterrohr
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17, erster Bohrflüssigkeitsdurchgang
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18. Bohrflüssigkeitsnut in der inneren Bohrhülse
-
19. Bohrmeißeldüse- und Austrittsöffnungsplatte
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20. der "schwere" oder belastete Gehäuseteil der äußeren exzentrischen Bohrhülse
21. Stabilisierungsschuhe
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22. Stabilisierungseinrichtung
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23. zweite Gestängestabilisierungseinrichtung
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24. Stabilisierungseinrichtung nahe dem Bohrmeißel
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25. Schneckenrad
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26. Abtriebsrad
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27. Antriebseinrichtung
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28. Drucklagerposition