DE2849004C2 - Verfahren zur Herstellung von eisen- und aluminiumfreien Zinkchloridlösungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von eisen- und aluminiumfreien ZinkchloridlösungenInfo
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- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
- C01G9/00—Compounds of zinc
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- C01G49/00—Compounds of iron
- C01G49/02—Oxides; Hydroxides
- C01G49/06—Ferric oxide (Fe2O3)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur κ
Herstellung von eisen- und aluminiumfreien hochkonzentrierten, wäßrigen sauren Zinkchloridlösungen
durch Fällen des Aluminiums und Eisens aus diesen Lösungen bei erhöhter Temperatur, Abkühlen des
Reaktionsgemisches und Abfiltrieren und Waschen )5
des Niederschlages.
Zur Zeit werden große Mengen an technischem Zinkchlorid aus Abfallprodukten gewonnen. Dazu
gehören Saimiakschlacken, Zinkaschen, Beizlösungen, zinkchloridhaltige Ablaugen der Zellstoffindu-
strie etc. Der Gehalt an Zink in diesen Abfallprodukten schwankt zwischen 40 und 80%. Nach Behandlung
in üblicher Weise mit Salzsäure fallen 30- bis 50%ige, meistens jedoch etwa 40%ige zinkchloridhaltige
Rohlaugen an, die vielfach von Verunreinigungen, insbesondere Fremdmetallionen, wie Eisen und Aluminium, befreit werden müssen. Nach heute üblichen
Verfahren oxidiert man zunächst das zweiwertige Eisen zu dreiwertigem Eisen mit Hilfe geeigneter
Oxidationsmittel, wie Wasserstoffperoxid, Chlorat w oder Permanganai. Zur anschließenden Abtrennung
des dreiwertigen Eisens und des Aluminiumanteils in Form ihrer Hydroxide eignen sich Alkalihydroxide
oder Carbonate. Um jedoch keine Fremdionen einzubringen, bevorzugt man als Fallungs- bzw. Neutralisa- v,
tionsmittel Zinkoxide bzw. basische Zinksalze. Bei einem pH-Wert von 3,5 bis 4 fallen dann beim Erhitzen
auf 80 bis 100° C Eisen- und Aluminiumhydroxidc aus. Nach Dekantation und Filtration werden die ausgefallenen und gewaschenen Niederschläge abgc- m>
trennt.
Es ist aus der DE-AS I 592533 ein Verfahren zur
Entfernung von verunreinigendem Eisen aus konzentrierten wäßrigen Zinkchloridlösungen bekannt, bei
dem die hier äußerst geringen Bisenanteile durch Zu- to
satz von Alkalien und Oxidationsmitteln unter Zuhilfenahme einer kolloidalen Suspension von Eisenhydroxid in der Hitze ausgefällt und nach Abkühlung
abfiltriert werden. Die dann sehr reinen
lösungen werden bei der Polymerisation von Acrylnitril eingesetzt und als Lösungsmittel zur Herstellung von Spinnlösungen für Acrylfasern verwendet.
lösungen werden bei der Polymerisation von Acrylnitril eingesetzt und als Lösungsmittel zur Herstellung von Spinnlösungen für Acrylfasern verwendet.
Es hat sich nun herausgestellt, daß die Abtrennung der Niederschläge besonders schwierig, teilweise sogar
praktisch unmöglich ist, wenn die zinkchloridhaltige Rohlauge relativ viel Aluminium enthält Die bei
der Ausfällung entstehenden Niederschläge sind hochvoluminös, wodurch ihre Filtration derart langsam verläuft, daß eine Abtrennung wirtschaftlich nicht
mehr möglich ist. Außerdem wird in diesen voluminösen Niederschlägen eine beträchtliche Menge an nicht
mehr auswaschbarem Zinkchlorid festgehalten.
In der Praxis noch vertretbare Filtrationsleistungen bzw. Filtriergeschwindigkeiten liegen bei der Abtrennung aus Zinkchloridrohlaugen mit geringem Aluminiumgehalt bei
<100 l/m2 · h. Ohne Alitminiumanteile werden Filterleistungen von
>200 l/m2 · h erreicht. In der Praxis verarbeitbar sind Zinkchloridrohlaugen nur dann, wenn das Gewichtsverhältnis
des Eisen- und Aluminiumanteüs bei 4:1 liegt. Bei
einem Verhältnis von Eisen : Aluminium wie 4:2 ist die Filtration und Auswaschung eines dann so e.nstandenen hochvoluminösen Niederschlages praktisch unmöglich. Somit konnten bisher hoch aluminiumhaltige
Zinkrohstoffe naßchemisch nicht aufgearbeitet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, bei dem die bei der Abtrennung von Eisen- und Aluminiumniederschlägen auftretenden Schwierigkeiten vermieden werden und die
Filtrationseigenschaften (hohe Filtriergeschwindigkeit und geringer Verlust an anhaftendem Zinkchlorid
im Niederschlag) derart verbessert werden, daß auch hoch aluminiumhaltige Zinkrohstoffe naßchemisch
verarbeitet werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man aus Zinkchloridlösungen mit einem
pH-Wert von 1,5 bis 3 die Eisen- und Aluminiumanteile als Hydroxide bzw. Oxidhydrate bei Temperaturen von 150 bis 260° C und einem Druck von 6 bis
48 bar während 0,1 bis 3 Stunden ausfällt, danach das Reaktionsgemisch plötzlich entspannt, den Niederschlag abfiltriert und wäscht.
Zweckmäßigerweise unterwirft man die Lösung nochmals dem Verfahrensablauf. Gegebenenfalls erfolgt die Fällung unter Zusatz eines Oxidationsmittels
oder Erhöhung des Sauerstoffpartialdruckes.
Mit Hilfe dieser sogenannten Hochtemperaturdruckhydrolyse werden die dreiwertigen Fremdmetalle, wie hier Aluminium und Eisen, von dem zweiwertigen Zink getrennt. Bei diesem Verfahren fallen
Eisen und Aluminium in Form ihrer Oxidhydratc aus,
während Zink in Lösung verbleibt. Im sauren Medium wird eine ausgezeichnete Trennung zwischen diesen
Metallen erreicht. Die Trennung erfolgt um so quantitativer, je schneller das Reaktionsgemisch von der
Reaktionstemperatur auf eine Temperatur von 120 bis 100" C abgekühlt wird. Dies erfolgt sehr schnell
dadurch, daß man der Suspension durch plötzliches Entspannen, z. B. beim Ausbringen aus dein Druckbehälter, die latente Wärme entzieht. Dabei wird das
Reaktionsgemisch in Folge des verdampfenden Wassers entsprechend aufkonzentriert. Der ausgefallene
Niederschlag läßt sich schnell und leicht abfiltrieren, da die ausgefüllten Bestandteile im mikrokristallinen
Zustand vorliegen. Auch das Auswaschen des so vor-
liegenden Eisen und Aluminium enthaltenden Niederschlages bereitet keine Schwierigkeiten, Dem
Rückstand haftet praktisch kein Zink mehr an,
Hat die Ausgangslösung noch nicht den for das erfindungsgeiTiäße
Verfahren notwendigen pH-Wert von 1,5 bis 3, wird dieser mit Neutralisationsmitteln
auf den gewünschten pH-Wert eingestellt. Geeignete Neutralisationsmittel können dabei Alkalien, wie Alkalihydroxid
oder Alkalicarbonat sein. Jedoch hat sich die Verwendung von Zinkoxid bzw, basischen Zinksalzen
als zweckmäßig erwiesen, da dabei keine zusätzlichen Fremdionen in die aufzuarbeitende Lösung
eingebracht werden. Während der nachfolgenden Hochtemperaturdruckhydrolyse ist es vorteilhaft, der
Lösung bzw. Suspension ein Oxidationsmittel zuzusetzen oder während der Fällung Sauerstoff zuzuführen,
um Eisen in die leicht abtrennbare dreiwertige Form zu überführen und/oder in dieser Wertigkeitsstufe zu halten. Beider Anwendung dieses Verfahrens
gelingt es, auch aus hoch aluminiumhaltigen Zinkchloridrohlaugej
Eisen und Aluminium schnell und problemlos zu entfernen und praktisch eisen- und aluminiumfreie
Zinkchloridlösungen zu erhalten.
Bei Eisen- und Aluminiumgehalten von ca. 0,1 mol/1 Fe + Al in der Rohlauge genügt ein einmaliger
Verfahrensablauf, um eine nahezu 100%ige Abtrennung des Eisens und des Aluminiums zu erreichen.
Bei Eisen- und Aluminium-Gehalten über 0,1 mol/1 in der zu verarbeitenden Rohlauge entsteht
bei der Hochtemperaturdruckhydrolyse während der Reaktion so viele freie Salzsäure, daß der pH-Wert
unter 1,0sinkt u^d dadurch das Eisen und Aluminium
nicht mehr vollständig ausfällt. In diesen Fällen wird das erhaltene Hydrolysat erneut auf einen pH-Bereich
von 1,5 bis 3 eingestellt und das erfindungsgemäße Verfahren wiederholt. So wurde Liispielsweise festgestellt,
daß bei der Verarbeitung von Rohlaugen mit Gehalten größer als 0,1 mol/1 Eisen und Aluminium
im ersten Verfahrensgang rund 90% des Aluminiums und 70% des Eisens ausfallen und in der Wiederholung
des Verfahrensablaufes der Rest entfernt wird. Nach diesem Verfahrensschritt ist dann die Zinkchloridlauge
frei von Aluminium und Eisen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich durch Eisen und Aluminium verunreinigte Zinkchloridlösungen,
gleich welchen Aluminium- und Eisenanteils, reinigen. Die Eisen- und Aluminiumhydroxidniederschläge lassen sich leicht filtrieren und
schließen praktisch kein Zinkchlorid ein.
Anhand der folgenden Ausführungsbeispiele wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert. Dabei
zeigt Beispiel 1 die Abtrennung von Eisen und Aluminium aus einer Zinkchloridlauge mit einem
Gehalt kleiner als 0,1 mol/1. In Beispiel 2 wird die Abtrennung
von Eisen und Aluminium aus einer Zinkchloridlösung mit einem Gehalt von Fe und Al größer
als 0,1 mol/1 beschrieben.
In den Vcrgleichsbeispielcn wird die schlechte FiI-Irierbarkeit
der Eisen- und Aluminiumhydroxide entsprechend der herkömmlichen Verfahrensweise gezeigt
und der Zinkgehalt im Rückstand ermittelt.
Eine ca. 40gew.-%ige wäßrige salzsäure Zinkchloridrohlauge
enthielt 1,2 g/l Al und 2,0 g/l Fc(III) in
Form ihrer Chloride. Ihr pH-Wert betrug 2,2.
2000 Vol.-Teile dieser Lösung wurden '/, Stunde
bei 200" C und 16 bar in einem L.aborautoklsven gerührt.
Nach relativ schneller Abkühlung (5 Min,) durch Entspannen des Autoklaven wurde der Rückstand
filtriert und gev/aschen, Die spezifische Filterleistung
betrug 260 l/ro2' h. Das erhaltene Filtrat von
■5 2000 Vol.-Teilen (einschließlich Waschwasser) besaß
einen pH-Wert von 1,2 und enthielt nur noch 0,015 g/l Al sowie 0,022 g/1 Fe in Form ihrer Chloride.
Der feuchte Filterkuchen (30,2 Gew.-Teile) enthielt
45% Feuchtigkeit, Der getrocknete Rückstand wies u. a.
23,8 Gew.-% Fe,
14,2 Gew.-% Al in Form ihrer Oxidhydrate
und nur Spuren von eingeschlossenem
is Zinksalz auf.
und nur Spuren von eingeschlossenem
is Zinksalz auf.
Vergleichsbeispiel
Die gleiche Ausgangslösung wurde bei 90° C unter Rühren mit Zinkoxid versetzt, bis der "pH-Wert von
4,5 erreicht war, was genügt, um praktisch alles Fe(III) und Al in Form ihrer Hydroxide zu fällen.
Die folgende Filtration erbrachte eine Filterleistung von 120 l/m2 · h sowie 2100 Vol.-Teile Filtrat (einschließlich
Waschwasser). Der Rückstand mit 72 Gew.-% Feuchtigkeit enthielt nach dem Trocknen
19.4 Gew.-% Fe,
11.5 Gew.-% Al und
9,8 Gew.-% 2n in Form ihrer Hydroxide.
Eine ca. 40gew.-%ige wäßrige salzsaure Zinkchloridrohlauge
mit einem pH-Wert von 3,0 enthielt 4,5 g/l AI und 2,5 g/l Fe(III) als Chloride.
2000 Vol.-Teile dieser Lösung wurden 1 Stunde bei 250° C und 48 bar in einem Laborautoklaven behandelt
und nach Abkühlung innerhalb 5 Min. filtriert.
Der rötlich braune Niederschlag ließ sich unter Verwendung von Flockungsmitteln innerhalb von Sekünden
flocken und schnell filtrieren. Die spezifische Filterleistung betrug 450 l/m2 · h. Die klare Zinkchloridlösung
hatte einen pH-Wert von 0,8 und enthielt noch 0,37 g/l Al und 0,8 g/I Fe in Form der Chloride.
Damit waren bereits 92% des Aluminiums und a-, 68% des Eisens in diesem ersten Verfahrensablauf
entfernt.
Um die Reste des Aluminiums und des Eisens zu entfernen, wurde die klare Lösung, die einen pH-Wert
von 0,8 hatte, durch Zusatz von Zinkoxid erneut auf w einen pH-Wert von J,0 gebracht und danach nochmals
dem obengenannten Verfahrensablauf unterworfen. Dabei wurde die Lösung bei 250° C und 48 bar pro
1 Stunde in dem Autoklaven belassen, und dann nach rascher Abkühlung (innerhalb 5 Min.) der ausgefallene
Rückstand abfiltriert und gewaschen. Der Aluminium- und Eisengehalt im klaren Filtrat betrug jetzt
nur noch 0,004 bzw. 0,008 g/l. Der gesamte trockene Rückstand (erste und zweite Behandlung) betrug
35 Gew.-Teile und enthielt
μ 14,1 Gew.-% Fe,
μ 14,1 Gew.-% Fe,
25,5 Gew.-% Al in Form ihrer Oxidhydrate
und Spuren von eingeschlossenem Zinksalz.
und Spuren von eingeschlossenem Zinksalz.
Vergleichsbeispiel
μ Die gleiche Ausgangslösung wurde bei 90° C unter
Rühren mit Zinkoxid versetzt, bis der pH-Wert von 4,5 erreicht war, was genügt, um alles Fe(III) und Al
in Form ihrer Hydroxide zu fällen.
5 6
Auch nach Zusatz von Flockungsmittel konnte nach 78 Gew.-% Feuchtigkeit. Der trockene gewaschene
1 Stunde keine Sedimentation beobachtet werden. Rückstand enthielt u. a.
Der sehr voluminöse Schlamm ließ sich schlecht fil- 10,7 Gew,% Fe,
trieren. Die Filterleistung lag unter 50 l/m2 - h. Der 19,4 Gew.-% AI und noch
voluminöse Filterkuchen (209 Gew.-Teile) enthielt 'J 12,3 Gew,-% Zn in Form der Hydroxide,
Claims (2)
- Patentansprüche;lr Verfahren zur Herstellung von eisen- und aluminiumfrejen hochkonzentrierten, wäßrigen, s sauren Zinkchloridlösungen durch Fällen des Aluminiums und Eisens aus diesen Lösungen bei erhöhter Temperatur, Abkühlen des Reaktionsgemisches und Abfiltrieren und Waschen des Niederschlages, dadurch gekennzeichnet, daß 'n man aus Zinkchloridlösungen mit einem pH-Wert von 1,5 bis 3 die Eisen- und Aluminiumanteile als Hydroxide bzw. Oxidhydrate bei Temperaturen von 150 bis 260° C und einem Druck von 6 bis 48 bar während 0,1 bis 3 Stunden ausfällt, da- is nach das Reaktionsgemisch einer plötzlichen Entspannung und dann der Filtration unterwirft.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Eisen- und Aluminiumanteile unter Zusatz eines Oxidationsmittels oder Erhöhung des Sauerstoffpartialdruckes ausfällt.
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