DE2846796A1 - Verfahren zum befestigen der kathode eines elektronenstrahlerzeugungssystems - Google Patents
Verfahren zum befestigen der kathode eines elektronenstrahlerzeugungssystemsInfo
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Description
H.Gänzle et. al, 2-1-1-3-1-3
Verfahren zum Befestigen der Kathode eines Elektronenstrahlerzeugungssystems
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen des Halters einer Pilzkathode in einer Bohrung eines Isolierteils,
an dessen einer Seite der Halter mit einem Wulst anliegt. Derartige Kathodenaufbauten werden z.B. in Elektronenstrahlerzeugungssystemen
von Bildröhren verwendet. Eine solche Kathode, wie sie auch in Fig. 1 dargestellt ist, zeigt z.B. die
Figur der DE-AS 23 13 911 und ist in dem Aufsatz von M. Tischer:
„Die Oxidkathode in der Bildröhre", Funkschau I967, Heft 21 auf
den Seiten 675-677 im Prinzip beschrieben.
Die Befestigung des Kathodenhalters in der Bohrung des Isolierteils,
normalerweise einem Keramikmaterial, erfolgt in den bisher bekannten Ausführungsformen durch Kaltnieten. Dabei wird
der über die Aussparung überstehende Teil des Kathodenhalters mittels eines Stempels umgebogen und gleichzeitig der Kathodenhalter
stauchend etwas verformt, so daß er fest in der Aussparung sitzt.
Dieses Verfahren läßt aber nur das Nieten von Kathodenhaltern mit einer Wandstärke bis minimal etwa 0,1 mm zu. Bei Wandstärken
von<0,l mm und/oder bei Verwendung eines schlecht verformbaren Materials wie Ni 80 Cr 20 treten jedoch Längsrisse
im Biegebereich auf, die die Stabilität der Befestigung erheblich herabsetzen. Bei der Formung des Wulstes, mit dem der
Kathodenhalter an das Isolierteil angelegt wird, ergeben sich zwar ähnliche Probleme, jedoch ist es bei der Fertigung dieses
Halbzeugs ohne weiteres möglich, spezielle Maßnahmen zu ergreifen, die eine Rißbildung verhindern, z.B. sehr hohe Temperaturen
an der Stelle, an der der Wulst geformt wird.
-H-
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Kathodenhalter mit derart kleinen Wandstärken und aus schlecht
verformbaren Materialien, wie das erwähnte Ni 80 Cr 20, werden zunehmend in sogenannten Schnellheizkathoden verwendet,
bei denen der Kathodenhalter geringe Wärmeleitfähigkeit und geringe Wärmekapazität besitzen soll.
Auch führen nicht fest in dem Keramikteil sitzende Kathodenhalter infolge der schwankenden Wärmeübertragung zu unstabilen
Kathodentemperaturen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu finden, das ein Befestigen von Kathodenhaltern mit sehr
geringen Wandstärken, auch aus schlecht verformbarem Material, zuläßt, ohne daß Risse in der Umbördelung auftreten und das
gleichzeitig einen festen Halt des Kathodenhalters in der Aussparung der Keramikscheibe gewährleistet.
Die Lösung dieser Aufgabe ist den Ansprüchen zu entnehmen.
Neben dem Vorteil, daß durch das beanspruchte Verfahren Materialien, die mechanisch schwierig zu bearbeiten sind, oder solche
mit geringer Wandstärke verwendet werden können, bietet sich der weitere Vorteil einer erheblichen Stabilisierung der
Kathodentemperatur durch einen gut reproduzierbaren Wärmeübergang
Kathodenhalter-Keramik. Auch bei den hohen Betriebstemperaturen lockert sich der Kathodenhalter nicht mehr.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Figuren 1-3 näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: Kathodenaufbau gemäß dem Stand der Technik Fig. 2: Taumelverfahren
Fig. 3: Heißpressen
Fig. 3: Heißpressen
In dem in Fig. 1 dargestellten Kathodenaufbau bezeichnet 1
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eine Pilzkathode, 2 den Kathodenhalter und 3 eine Keramikscheibe. Die Bildung des Randes 4 ist Gegenstand des ersten
Teilschritts der Erfindung, der in Fig. 2 dargestellt ist. Unter den Rand 4 ist oft, unabhängig vom Befestigungsverfahren
eine Metallscheibe untergelegt, die ein Ausbrechen des Randes der Bohrung der Keramikscheibe sowie eine Bedampfung
des Keramikscheibe durch Kathodenmaterial verhindern soll. Diese Scheibe ist jedoch nicht erfindungswesentlich
und daher in allen Figuren weggelassen.
Das Taumelverfahren nach Fig. 2 ist geeignet, auch Kathodenhalter aus schwer ziehbarem Material, wie Ni 80 Ci 20, oder
mit sehr geringer Wandstärke ohne Rißbildung umzubördeln.
Fig. 2a zeigt den Beginn, Fig. 2b das Ende des Umrollens durch das Taumelverfahren. Der Kathodenhalter 2 wird wieder
mit dem Wulst 5 auf eine Unterlage 6 aufgelegt, welche dem Kathodenhalter festen Halt gibt. Der Stempel 7 übt gleich
zeitig zwei Bewegungen aus:
Eine kegelige Bewegung um die Achse A unter dem Winkel * .
Eine Vorschubbewegung in Richtung der Achse A.
Die Vorschubbewegung muß ca. 0,5 mn überbrücken, während der
ca. 100 Umdrehungen erfolgen. Zum Schmieren wird Alkohol verwendet. Der Vorgang ist in ca. 1 see. abgeschlossen.
Es ist zweckmäßig, den Stempel so zu konstruieren, daß das dünnwandige Rohr auf einer Seite gestützt wird, während es
auf der anderen umgebogen wird.
In Fig. 2a, b wird der Kathodenhalter jeweils auf der linken
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— Q —
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Seite durch den Stempel gestützt, während rechts umgebogen
wird. Bei der kegeligen Bewegung des Stempels wandern Stützfläche und Umbiegepunkt um den Kathodenhalter herum.
Wie aus Fig. 2a) ersichtlich, wird die& Stützfunktion
gerade dann erreicht, wenn der untere, kegelige Teil des Stempels im Durchmesser geeignet gewählt ist und wenn er
unter einem Winkel<* gegenüber der Stempelachse berandet
ist, wobei oi der Winkel ist, um den die Stempelachse gegen
die Achse A des Kathodenhalters gekippt ist. <x liegt beim
praktischen Anwendungsbeispiel zwischen 2° und 10°.
Nachdem mittels dieses Taumelverfahrens das Umrollen auch unter den beschriebenen erschwerten Umständen, die ein
bekanntes Kaltnietverfahren ausschließen, erfolgt ist, wird ein zweiter Verfahrenschritt durchgeführt, der die spielfreie
Befestigung des Kathodenhalters auch bei erhöhten Betriebstemperaturen gewährleistet.
Diese Befestigung erfolgt Heißpressen, wie in Fig. 3 dargestellt.
Die Zahlenangaben im folgenden beziehen sich auf ein praktisches Ausführungsbeispiel.
Zunächst wird der Kathodenhalter 2 mit dem Wulst 5 auf den metallischen Gegenhalter 8 aufgesetzt. Dann drückt die
metallische Spitze 9 auf den Rand k mit einer Kraft K von 4-10 kp. Die Spitze ist ein Kegel von 90° öffnungswinkel.
Gleichzeitig beginnt das Spülen mit einem Schutzgas, vorzugsweise Np, um beim anschließenden Erhitzen des Kathodenhalters
dessen Oxidation zu vermeiden.
Anlegen einer Spannung von 1-5 V an die Spitze 9 und den Gegenhalter 8. Einstellen der Spannung so, daß der Kathodenhalter
auf dunkle Rotglut erhitzt wird. Dabei versucht sich
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der Kathodenhalter auszudehnen, wird jedoch durch Gegenhalter
8 und Spitze 9 daran gehindert, wodurch der Kathodenhalter in der Keramikscheibe verspannt wird.
Die Heizspannung wird ausgeschaltet.
Die Heizspannung wird ausgeschaltet.
Nach Zeitverzögerung, nach erheblicher Abkühlung des Kathodenhalters,
unter 200° C, wird die Stickstoffspülung ausgeschaltet
und die Kraft K abgebaut.
Das Heißpressen ist in ca. 1 see. durchgeführt. Das Erwärmen
des Kathodenhalters kann statt durch ohmsehe Heizung auch durch induktives Erhitzen oder jede andere Heizart durchgeführt
werden. Bei den schwer verformbaren, dünnwandigen Metallteilen, wie sie für Kathodenhalter vorzugsweise verwendet werden, genügt
es nicht, das Metallteil durch Strom zu erwärmen und dann nur durch ein Preßverfahren zu verformen, da dabei das Kathodenhalt
errohr so stark verformt werden würde, daß der beim nächsten Arbeitsgang zu verwendende. Aufnahmedorn nicht mehr in den Kathodenhalter
eingeschoben werden könnte. Das vorhergehende Umrollen durch das beschriebene Taumelverfahren ist unbedingt erforderlich.
Das Uinrollen durch das Taumelverfahren und das anschließende
Heißpressen führen zu einem einwandfreien, festen Sitz des Kathodenhalters im Isolierteil auch bei den späteren hohen
Betriebstemperaturen.
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ORIGINAL INSPECTED
Claims (6)
- STANDARD ELEKTRIK LORENZ 2 8 4 6 7 9 6AKTIENGESELLSCHAFTStuttgartH.Gänzle-G.Hänchen-H.Noller-H.Reule-S.Spieth-H.Vogel 2-1-1-3-1-3Verfahren zum Befestigen der Kathode eines ElektronenstrahlerzeugungssystemsPatentansprüche:(l)) Verfahren zum Verbinden einer Pilzkathode mit einem Isolierteil durch Befestigen eines zylindrischen Kathodenhalters in einer Bohrung des Isolierteils, an dessen einer Seite der Kathodenhalter mit einem Wulst anliegt; dadurch gekennzeichnets daß zum Befestigen hierzu zunächst der in die Bohrung des Isolierteils (3) gesteckte Kathodenhalter (2) durch Umrollen des hervorstehenden Randes mittels eines Taumelverfahrens mit dem isolierteil verbunden wird und daß darauf diese Verbindung durch Heißpressen verspannt wird, wozu der Kathodenhalter auf die notwendige Temperatur erwärmt wird.
- 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Heißpressen notwendige Temperatur beginnender Rotglut entspricht.
- 3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kathodenhalter durch ohmsche Erwärmung erhitzt wird.
- 4) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kathodenhalter induktiv erhitzt wird.■17.7.78.Dr. J/Sam - 2 -0300 18/0 5 07
ORIGINAL INSPECTEDH.Gänzle et. al, 2-1-1-3-1-3 - 5) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kathodenhalter während des Heißpressens mit Schutzgas gespült wird.
- 6) Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzgas Np ist.030018/0507
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