DE10243688B4 - Verfahren zum Verschweißen zweier Bauteile - Google Patents

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    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Abstract

Verfahren zum Verschweißen zweier Bauteile (7, 8) mittels Widerstandsschweißen, insbesondere Punktschweißen, bei dem die beiden Bauteile (7, 8) mit Schweißelektroden (2, 3) während der Zufuhr des Schweißstromes (I) lokal aufgeschmolzen und zusammengepreßt werden und die über die Schweißelektroden (2, 3) aufgebrachte Druckkraft (F) nach dem Abschalten des Schweißstromes (I) erhöht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die über die Schweißelektroden (2, 3) aufgebrachte Druckkraft (F) nach dem Erstarren des aufgeschmolzenen Materials erhöht wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschweißen zweier Bauteile mittels Widerstandsschweißen. Insbesondere ist das Verfahren für die Herstellung von Zellverbindungen in Bleiakkumulatoren geeignet, um den Ableiter der positiven Platten und den Ableiter der negativen Platten zweier benachbarter Zellen einer Akkumulatorenbatterie durch eine Öffnung in der Zellwand zu verschweißen. Bei dem Widerstandsschweißen handelt es sich insbesondere um das Punktschweißverfahren.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die beiden zu verschweißenden Bauteile mit Schweißelektroden während der Zufuhr des Schweißstromes lokal aufgeschmolzen und zusammengepreßt, wobei die über die Schweißelektroden aufgebrachte Druckkraft nach dem Abschalten des Schweißstromes erhöht wird.
  • Aus der DE 195 41 090 A1 ist ein Verfahren zum Widerstandsschweißen bekannt, bei dem die Schweißelektrodenbewegung zumindest mittels einer Arbeitskolben-Zylindereinheit erfolgt, die sich beim Zusammenbrechen von Buckeln beim Buckelschweißen aufeinander zu bewegen, um ein schnelles Nachsetzen der Elektroden beim Aufschmelzen der Buckel zu gewährleisten.
  • Aus der japanischen Offenlegungsschrift HEI 02-121257 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verschweißen der Verbinder in Bleiakkumulatoren bekannt, bei der die Verbinder von beiden Seiten mittels Elektroden eingeklemmt werden und während des Schweißstromimpulses mit einem höheren Pressdruck beaufschlagt werden, solange sich das Material an der Schweißstelle noch im geschmolzenen Zustand befindet.
  • Aus der DE 199 55 691 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem während des Widerstandsschweißens in einer Nachpressphase eine veränderliche Elektrodenkraft erzeugt wird.
  • Aus der DE 31 00 677 C2 ist ein Verfahren bekannt, bei dem eine Erhöhung des Schweißdruckes am Ende der Schweißphase zu einer Verhinderung von Lunker- und Rissbildung beiträgt.
  • Nachteilig an den bekannten Verfahren ist die Tatsache, dass in der Schweißstelle Schlauchporen und Spalten (sogenannte Wormholes) auftreten können.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Verschweißen bereitzustellen, bei dem die Entstehung von Schlauchporen und Spalten vermieden wird.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Wenn die über die Schweißelektroden aufgebrachte Druckkraft nach dem Erstarren des aufgeschmolzenen Materials erhöht wird, können Schlauchporen und Spalten vermieden werden, ebenso wird eine Ringverschweißung vermieden, die sich einstellt, wenn zu Beginn des Schweißens eine zu große Druckkraft auf die Bauteile ausgeübt wird. Dabei ist darauf zu achten, dass die Schmelze erstarrt, jedoch das Nachdrücken durch die Elektroden in dem Schweißbereich noch in einem Zeitbereich erfolgt, in dem eine reduzierte Festigkeit gegenüber einem vollständig erkalteten Werkstoff vorhanden ist.
  • Vorteilhafterweise werden die Bauteile auch vor der Zufuhr des Schweißstromes über die Schweißelektroden zusammengepresst, um die zu verschweißenden Bauteile aneinander zu halten. Dabei ist der Druck so zu bemessen, dass eine korrekte Abplattung der Berührstellen vor der Zufuhr des Schweißstromes erfolgt, um optimale Stromdichten im Schweißbereich zu gewährleisten. Ist der Druck zu hoch, ist die anfängliche Abplattung der Berührstellen vor der Zufuhr des Schweißstromes zu groß, so dass sich eine Ringverschweißung aufgrund der nicht mehr korrigierbaren, geringeren Stromdichten und damit der geringeren Schweißtemperaturen einstellt. Ist der Druck zu niedrig, bleibt die Abplattung zu gering und die Stromdichten sind so hoch, dass die Gefahr der „Durchspritzung" gegeben ist, das heißt, dass die Schmelze aufgrund nicht ausreichender Flächenpressung zwischen dem Bauteil und der Elektrode nicht im Prozessraum gehalten werden kann.
  • In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Druckkraft über die Schweißelektroden nach dem Erstarren des aufgeschmolzenen Materials, aber vor Erlangen der vollständigen Festigkeit mehrfach erhöht wird, um eine optimale Schweißverbindung zu erzielen.
  • Die erste Erhöhung der Druckkraft erfolgt nach einer verfahrensspezifischen Haltezeit, wobei die Zeitspanne für die Haltezeit 0,1 bis 1,5-mal die Zufuhrdauer des Schweißstromes beträgt. Anschließend wird die Druckkraft über eine Zeitdauer von 0,5 bis 1,5-mal der Zufuhrdauer des Schweißstromes erhöht, wobei die Erhöhung der Druckkraft um zumindest 20%, alternativ um zumindest 33% gegenüber der ursprünglichen Druckkraft erhöht wird.
  • Es ist vorgesehen, dass die Druckkraft während der Zufuhrdauer des Schweißstromes und nach Erhöhung der Druckkraft auf dem zweiten oder nachfolgenden Druckniveau konstant gehalten wird, wodurch sich die Qualität der Schweißverbindung weiter verbessert. Dies kann beispielsweise durch ein schnelles Nachsetzen der Schweißelektroden erfolgen.
  • Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sieht eine Steuereinrichtung vor, die eine Einrichtung zur Beaufschlagung der Schweißelektroden einer Kraft dahingehend steuert, dass die auf die Bauteile ausgeübte Druckkraft über einen Zeitraum nach dem Abschalten des Schweißstromes konstant gehalten und anschließend zumindest einmal erhöht wird. Vorteilhafterweise ist ein Zeitschaltglied in der Steuereinrichtung vorhanden, das die erste Erhöhung der Kraft nach einer Zeitspanne einleitet, die 0,1 bis 1,5-mal die Zufuhrdauer des Schweißstromes beträgt.
  • Nachfolgend wird anhand der Figuren die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen:
  • 1 ein Diagramm über den Verlauf einer Druckkraft und eines Schweißstromes;
  • 2 eine schematische Darstellung einer Punktschweißzange;
  • 3 eine Detailansicht der 2; sowie
  • 4 ein Anwendungsbeispiel der Vorrichtung gemäß 2 und 3.
  • 1 zeigt ein Diagramm, bei dem der Schweißstrom I und die Druckkraft F über die Zeit aufgetragen ist. Zu Beginn des Schweißvorganges wird der Schweißstrom I erhöht, ebenso wird die Druckkraft F der Schweißelektroden auf die Bauteile erhöht. Alternativ kann die Druckkraft F bereits auf die Bauteile aufgebracht werden, bevor der Schweißstrom I eingeschaltet wird.
  • Sowohl die Druckkraft F als auch der Schweißstrom I werden über die Zeitdauer t1 aufrechterhalten, wobei die Zeitdauer t1 vom Einschalten des Schweißstromes I bis zum Ausschalten des Schweißstromes I betrachtet wird. Über die Zeitspanne t1 hinaus, auch als Schweißzeit bezeichnet, wird die Druckkraft F konstant aufrechterhalten, und zwar über eine Zeitdauer t2, die 0,1 bis 1,5-mal der Schweißzeit t, entspricht. Anschließend wird die Druckkraft F erhöht und das erhöhte Druckkraftniveau wird über einen Zeitraum t3 konstant aufrechterhalten. Die Zeiträume t1, t2, t3 sind so bemessen, dass während der Schweißzeit t1 das Material der zu verschweißenden Bauteile punktuell verflüssigt wird, so dass es zu einer stoffflüssigen Verbindung, einer sogenannten Schweißlinse, kommt. Während des Schmelzvorganges wird die Druckkraft F konstant gehalten, um das aufgeschmolzene Material in dem Prozeßraum zu halten. Nach Abstellen des Schweißstromes I wird die Druckkraft F weiterhin konstant gehalten, und zwar über einen Zeitraum t2, in dem das aufgeschmolzene Material anfängt zu erstarren. Dieser Zeitraum t2 ist so gewählt, dass die Schmelze sich bereits verfestigt hat, jedoch noch eine reduzierte Festigkeit in der Schweißstelle vorhanden ist. Solange noch eine reduzierte Festigkeit vorliegt, wird die Druckkraft F erhöht. Die Erhöhung der Druckkraftniveaus wird über einen Zeitraum t3 aufrechterhalten, bis die Schweißstelle die erforderliche Festigkeit aufweist. Die Erhöhung der Druckkraft erfolgt durch pneumatische, hydraulische oder federbelastete Elektroden; der erhöhte Druck wird über einen festgelegten Zeitraum t3 aufrechterhalten, der 0,5 bis 1,5-mal der Schweißzeit t1 beträgt. Durch diese Art und Weise der Prozeßführung wird die Bildung sogenannter „Wormholes" vollständig vermieden.
  • In der 2 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit zwei Elektroden 2, 3 und einer Einrichtung 1 zur Beaufschlagung der Schweißelektroden mit einer Kraft dargestellt, wobei die Kraft dergestalt ausgeübt wird, dass die Schweißelektroden 2, 3 sich aufeinander zu bewegen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass ein Bauteil zwischen Elektroden 2, 3 eingelegt und zusammengepresst werden kann, um die notwendige Abplattung der Berührstellen vor der Zufuhr des Schweißstromes I bereitzustellen.
  • In der 3 ist im Detail eine Schweißelektrode 2 dargestellt, bei der ein Elektrodenplättchen 4 mit einer darin ausgebildeten Schweißwarze 5 zu sehen ist. Die eigentliche Druckkraft wird über die Kopffläche der Schweißwarze 5 auf das jeweilige Bauteil ausgeübt.
  • Die 4 zeigt ein Anwendungsbeispiel der Vorrichtung gemäß der 2 und 3, wobei nur die Elektrodenplättchen 4 mit den Schweißwarzen 5 dargestellt sind. Das Anwendungsbeispiel bezieht sich auf einen Bleiakkumulator, bei dem durch eine Zellenwand 11 negative Platten und positive Platten 10 miteinander verbunden werden. Die Verbindung erfolgt über sogenannte Verbinderohren 7, 8, die in einer Schweißzone 6, die zwischen den Schweißwarzen 5 liegt, punktverschweißt werden. Die Elektroden 2, 3 werden aufeinander zu bewegt, wobei die ursprünglich getrennten Verbinderohren 7, 8 aneinandergedrückt werden. Nach Einschalten des Schweißstromes I wird in der Schweißzone 6 das Material aufgeschmolzen, bis eine ausreichend große Schweißlinse entstanden ist. Anschließend wird der Schweißstrom I abgeschaltet, jedoch wird die über die Schweißwarzen 5 aufgebrachte Druckkraft F weiterhin konstant gehalten. Nach einer vorbestimmten Haltezeit t2, in der die Druckkraft F konstant gehalten wird, wird die Druckkraft F erhöht, um die Bildung von Schlauchporen und Spalten zu verhindern.
  • Bei einer einstufigen Druckführung wird zur Vermeidung von Schlauchporen und Spaltenbildung der Druck möglichst hoch eingestellt werden, wobei die Druckkraft so auszubalancieren ist, dass auch nach der Verschweißung ein Nachsetzen erfolgt. In dieser Erstarrungsphase wachsen jedoch aufgrund der sich einstellenden, höheren Festigkeit des erstarrten Materials diejenigen Kräfte an, die dem Nachsetzen der Elektroden entgegenwirken. Ein Nachsetzen kann daher nur durch einen dynamischen Ablauf gewährleistet werden, das heißt, dass die Schweißelektroden am Ende des Schweißvorganges noch nicht im Kräftegleichgewicht mit den zu verschweißenden Bauteilen sind und erst durch das Erkalten und damit die Erhöhung der Festigkeit des Bauteilmateriales, das Nachsetzen abgebremst und gestoppt wird. Bei einer einstufigen Druckführung besteht daher die Tendenz, die Druckkräfte zu hoch anzusetzen, um Spalten und Schlauchporen zu verhindern, was wiederum zu einer Ringverschweißung führt. Die Einstellung der Schweißparameter gestaltet sich somit äußerst schwierig und das Verfahren ist insgesamt durch eine geringe Robustheit gekennzeichnet.
  • Demgegenüber hat die erfindungsgemäße, zweistufige Druckführung den Vorteil, dass zu Beginn lediglich eine kleine Abplattung der Berührflächen der zu verschweißenden Bauteile 7, 8 führt, so dass hohe Stromdichten erzeugt werden. Der Druck und die über die Elektroden 2, 3 aufzubringende Kraft kann somit geringer bemessen werden, da ein Nachsetzen der Elektroden 2, 3 in der zweiten Druckstufe bewirkt wird. Durch das Erhöhen der Druckstufe in der Erstarrungs phase t3 wird ein Nachsetzen bewirkt, wodurch die Bildung von Schlauchporen und Spalten vermieden wird. Durch die verfahrensspezifische Haltezeit t2 wird sichergestellt, dass die Schmelze „erstarrt" ist und das Nachdrücken auf die Bauteile mit im Schweißbereich fester Phase, jedoch noch mit reduzierter Festigkeit erfolgt.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Verschweißen zweier Bauteile (7, 8) mittels Widerstandsschweißen, insbesondere Punktschweißen, bei dem die beiden Bauteile (7, 8) mit Schweißelektroden (2, 3) während der Zufuhr des Schweißstromes (I) lokal aufgeschmolzen und zusammengepreßt werden und die über die Schweißelektroden (2, 3) aufgebrachte Druckkraft (F) nach dem Abschalten des Schweißstromes (I) erhöht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die über die Schweißelektroden (2, 3) aufgebrachte Druckkraft (F) nach dem Erstarren des aufgeschmolzenen Materials erhöht wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauteile (7, 8) vor der Zufuhr des Schweißstromes (I) über die Schweißelektroden (2, 3) zusammengepreßt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkraft (F) nach dem Erstarren des aufgeschmolzenen Materials mehrfach erhöht wird.
  4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Erhöhung der Druckkraft (F) nach einer Zeitspanne (t2) erfolgt, die 0,1 bis 1,5-mal die Zufuhrdauer (t1) des Schweißstromes (I) ist.
  5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitspanne (t3) der Erhöhung der Druckkraft (F) 0,5 bis 1,5-mal die Zufuhrdauer (t1) des Schweißstromes (I) ist.
  6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkraft (F) nach dem Erstarren des aufgeschmolzenen Materials um zumindest 20% gegenüber der ursprünglichen Druckkraft (F) erhöht wird.
  7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkraft (F) nach dem Erstarren des aufgeschmolzenen Materials um zumindest 33% gegenüber der ursprünglichen Druckkraft (F) erhöht wird.
  8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkraft (F) während der Zufuhrdauer (t1) des Schweißstromes (I) konstant gehalten wird.
  9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkraft (F) während der Zeitspanne (t2) zwischen dem Abschalten des Schweißstromes (I) und der Erhöhung der Druckkraft (F) konstant gehalten wird.
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DVS-Merkblätter Widerstandsschweißtechnik. 2. Auflage, Bd. 68, Teil III. Düsseldorf: Deutsch- er Verlag für Schweißtechnik. S. 25-27.
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