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Gerät und Verfahren zur Bergung Schiffbrüchiger.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät mit dessen Hilfe, unter Anwendung
eines dem Gerät angepaßten Verfahrens, in der See treibende Gegenstsnde bzw.
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Körper, vorzugsweise erschöpfte Sehiffbrüehige,ge= borgen werden können.
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Die Bergung bewegungsunfähiger Körper aus der See muß zumeist bei
starkem Seegang und stürmischen Winden erfolgen. Es sind bis heute drei Gerätearten
und Verfahren gebräuchlich, die jedoch aus unter= schiedlichen Griinden nicht zufriedenstellend
sind: 1.) Es ist bekannt, und wird besonders bei der US-Navy praktiziert, mit einem
Seefahrzeug neben den zu bergenden Körper zu manövrieren, auch mit einem Hubschrauber
über ihn, und dann einen mehrarmigen Anker, einen sog. Draken, nach dem Körper zu
wer= fen in der Absicht, daß er sich an diesem verhaken möge und man ihn dann an
Bord ziehen kann. Nach teile bestehen hierbei in der Unsicherheit des Ver= fahrens
das zu Verhaken des Drakens an dem Körper fAhren soll, sowie in der Gefährdung des
Körpers durch den Wurf des ca. S bis 5kg schweren eisernen Drakens.
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2.) Es ist weiter versucht worden, von Seefahrzeu= gen bzw. Hubschraubern
Netze auszubringen und unter bewegungsunfähige Körper zu ziehen. Dieses Verfahren
scheitert daran, daß leichte Netze sich auf die See und damit über den Körper legen,
und schwere Netze sich im Wasser zu einem senkrechten Schlauch zusam= menziehen.
Außerdem soll das bergende Schiff in Lee des zu bergenden Körpers manövrieren. Es
ist dann aber nicht möglich, ein Netz gegen den Wind auszu= bringen.
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3.) Es ist sehlieElieh bekannt bewegungsunfähige Körper in der Weise
zu bergen, daß sich ein Be= satzungsmitglied des bergenden Fahrzeuges ( Schiff,
Boot, Hubsehrauber) anleint, sein Fahrzeug verläßt und den zu bergenden Körper greift.
Nachteile dieses Verfahrens sind die starke Gefährdung des Retters, die Reduzierung
der Besatzung (besonders bei Sport= booten), sowie die Tatsache, daß eine solche
Bergung vorzugsweise in Lee geschehen hüfte.
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Um diese Nachteile der bisher bekannten Verfahren und Geräte zu vermeiden,
wird vorgeschlagen, die Bergung eines in See treibenden Gegenstandes oder Körpers
von einem bergenden Fahrzeug aus in der Weise durchzuführen, da dieses sich als
Hubsehrauber über den Gegenstand/Körper manövriert, bzw als Seefahr= zeug vorzugsweise
an dessen Leeseite und er mit einer aufgespannten Schlaufe umfaßt wird, die sich
am Ende einer einige Meter langen Spiere befindet.
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Die Schlaufe setzt sich aus zwei etwa halbkreis= förmigen Bögen zusammen,
die gemeinsam stets eine Ebene bilden. Der eine Bogen ist starr und fest= stehend
mit der Spiere verbunden (im folgenden Spreize genannt), während der andere aus
einer flachen, brei= ten Feder besteht, ähnlich breit wie ein Sicherheits= gurt
und deshalb im folgenden als Gurt bezeichnet, deren Enden mit speziellen Endbeschlägen
an den En= den der Spreize eingespannt sind. An den Endbeschlä= gen des Gurtes ist
eine Schlieleine mit angesteckter HeiBleine derart befestigt und geführt, daß der
zu bergende Gegenstand/Körper daran aus der See geborgen werden kann. Dabei löst
sich der Gurt aus der Spreize an der Spiere, so daß einerseits Spreize und Spiere
beiseite genommen werden können und deshalb bei der Bergung nicht hindern. Andererseits
legt sich der Gurt, abhängig von der Leinenführung durch seine Endbesehlä= ge ,
entsprechend dem Gewicht des zu bergenden Körpers fest um diesen und verhindert
so ein Herausrutschen.
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Das Gerät wird nun an einem Beispiel erläutert: Die Figuren 1 bis
4 zeigen den prinzipiellen Auf= bau.
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Ein breiter federnder Gurt, ähnlich breit wie ein üblicher Sicherheitsgurt,
wird aus einem kräftigen Gewebeschlauch gebildet, in den ein flaches Feder= band
aus Federstahl, Federbronze oder ähnlichem ein= geschoben ist, und an dessen Enden
spezielle Beisehläs ge befestigt sind (Figur 1). Eine Leine zum Umschlin= gen des
Körpers und Dichtschnüren des Gurtes ist, wie Figur 2 zeigt, durch einen doppelten
Rollenbloek ge= führt, sowie mit einem Ende durch beide Beschläge.
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Je ein Leinenende ist an einem Beschlag befestigt.
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Am Rollenblock faßt die Heißleine an.
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Ein Rohr ist zu einer halbkreisförmigen Spreize ge= bogen und trägt
an seinen Enden die Gegenstücke der Beschläge (Figur 3). In der Mitte des Halbkreises
trägt die Spreize einen Beschlag, mit dem sie mit dem Ende einer Spiere feststehend
verbunden werden kann. Als Spiere kann unter Umständen ein Bootshaken mit entsprechendem
Besehlaggegenstüek benutzt werden.
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Figur 4 zeigt, wie der federnde Gurt in die starre Spreize eingespannt
wird. Die Spreize ist beidseitig mit Klettenstoff belegt, der die dagegengedriickte
Schließleine in dieser Position hält, so daß sie nicht in den Kreisquerschnitt hineinhängt
und damit den Bergungsvorgang stört.
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Das Verfahren einer Bergung von z.B. einem Seefahr= zeug aus wird
in folgendem Beispiel beschrieben: Während das Seefahrzeug neben den zu bergenden
Körper manövriert, wird das Gerit zusammengesteckt, die Heiß= leine mit dem Rollenblock
verbunden, sowie die Schließ= leine in Ruhestellung geheftet. Soll das Gerät stets
einsatzfähig sein, z.B. auf einem Seenotrettungsfahrzeug, dann kann es komnlett
montiert an Bord gefahren werden.
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Eine Person kann das Gerat allein handhaben und die Schlaufe über
den zu bergenden Körper legen, sobald dieser von Bord des Fahrzeuges aus erreicht
werden kann. Dieses ??Fischen1r kann auch gegen den Wind und gegen Wellensehlag
geschehen, da das gesamte Gerät einsehlieQlich Gurt dazu steif genug ist. Die Spiere
kann außerdem von Hand so gedreht werden, daß die Schlaufe senkrecht, waagerecht
oder in jeder belie= bigen anderen Lage um den Körper gelegt werden kann, denn die
Beschläge halten Spreize und Gurt stets in einer Ebene. Glaubt die bergende Person
die Schlaufe richtig plaziert zu haben, dann wird durch zügiges Anziehen der Heißleine
bewirkt, daß sich die Schließ= leine vom Klettenstoff löst und die Beschläge des
Gurtes aus ihren Gegenstücken an der Spreize zieht, wodurch die Spiere mit der Spreize
freikommt, zur Seite genommen werden kann und die weitere Bergung nicht mehr behindert.
Gleichzeitig wird durch Anzie= hen der Heißleine und Durchholen der Schließleine
der Körper von Gurt und Schließleine fest umschlossen.
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Der beschriebene Vorgang führt besonders unter dem StreB der Bergungssituation
sicherer, schneller und ruhiger zum Anleinen des zu bergenden, als die bis= her
bekannten Verfahren.
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Der Körper kann nun direkt an der Heißleine längst seit geholt und
vorgeheißt werden, d.h. die Leine braucht nicht umgesteckt zu werden. Da der Körper
(angenommen) an 4 Enden der Sehließleine hängt, ent= spricht die Kraft, mit der
der Gurt zusammengezogen wird, nur einem Viertel des vorzuheißenden Gewichtes.
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Das Gerät sorgt also selbstständig dafür, daß z.B.
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Kinder mit kleineren Umschlingungskräften geborgen werden als schwere
Erwachsene. Die Schließleine kann auch so geschoren werden, daM die Umschlingungskraft
der Hälfte des vorzuheißenden Gewichtes entspricht oder dem vollen Gewicht.
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